Klima-Sandwiches

Klima-Sandwiches fördern Frieden
mit bio-fairem und CO2-bewusstem Sandwich-Buffet
StopArmut-Konferenz 2015
Change Porträt ................................................................................................................................ 2
Info-Plakate an der Konferenz ......................................................................................................... 3
Rezeptsammlung Klima-Sandwiches .............................................................................................. 8
Impressum .................................................................................................................................... 12
Change Porträt
Gutes Essen gehört zu einer guten Tagung. Essen hält Leib und Seele zusammen und verbindet Menschen. Darüber hinaus kann unsere Ernährungsart Konfliktpotenzial im Weltsüden verstärken oder
entschärfen – je nachdem, was auf den Tisch kommt. Zusätzlich hat die Verpflegung den zweithöchsten Einfluss auf den CO2-Ausstoss der Konferenz.
Gelegenheit für Change an der StopArmut-Konferenz 2015
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Gunst der Stunde: Aufbauend auf den positiven Erfahrungen der StopArmut-UmweltKonferenz 2014 war die Bereitschaft vorhanden, das Konzept einer bio-fairen und klimaschonenden Verpflegung auch an der Konferenz ohne Umweltfokus weiter zu erproben.
Idee: Es galt, Essen und Trinken möglichst umweltverträglich anzubieten und die Versorgung mit Geschirr ressourcenschonend zu gestalten.
Widerstände gab es in der Planung keine, jedoch war es wiederum eine Herausforderung
regionale Lieferanten zu finden. Im Bereich Verpackung sind nicht alle ökologisch optimalen Lösungen umsetzbar, die stark zu Gunsten ökonomischer und sozialer Kriterien
gehen würden.
Massnahmen
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Kriterien: schmackhaft, fleischlos, kalt und möglichst pflanzlich, fair und regional.
Ökobilanzen zu Geschirr, Verpackung und Lebensmitteln in die Planungen einbeziehen.
Mittagsbuffet mit Erklärungen zu CO2-Bilanz, Labeln und Nachhaltigkeit.
Foodwaste vermeiden.
Ergebnis
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Die Verpflegung ist sehr klimafreundlich
o Das Sandwichbuffet liegt im Bereich der Klimamenüs mit unter 700g CO2/Mahlzeit.
o Die Tagesverpflegung (Getränke und Mittagessen liegt bei ca. 1 kg CO2 /Person).
Ökobilanzen zu Geschirr, Verpackungen und Lebensmitteln gaben Diskussionsstoff:
o Insbesondere die Abwägung zu den Kaffeebechern war eine Herausforderung. Aus
preislichen Gründen haben wir uns gegen gemietetes Mehrweggeschirr und für
Pappbecher entschieden und den getrennten Recyclingweg organisiert.
o Statt Geschirr gab es zum Sandwich-Buffet Recycling-Servietten.
o Für Kaltgetränke gab es PET-Flaschen mit Basler Leitungswasser. Auffüllstationen für
Wasser und Süssmost aus der Region erübrigten Trinkbecher.
o Lebensmittel wurden vor allem in Grosspackungen und frisch gekauft.
o Bei Zielkonflikten wurde wie folgt priorisiert: fair vor bio vor regional.
Foodwaste wurde vermieden. Die Reste des Sandwichbuffets und der Pausenverpflegung
(Äpfel) wurden als Reiseproviant angeboten. Die Teilnehmenden nutzen dies restlos.
Material
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Diese Broschüre dokumentiert Rezepte, Infoplakate und CO2-Bilanz der Verpflegung.
Nachhaltigkeitsbericht der Konferenz unter www.stoparmut.ch/konferenz
Frieden fördern – praktisch und mit Genuss!
Fair Trade kaufen sichert Existenzen im Weltsüden.
Bei unserem Apfelbauern nebenan können wir sehen, ob er von
seinen Einkünften leben kann. Bei unseren Bananen-, Tee- und
Kaffeebauern im Weltsüden geht das nicht. In diesem Fall können uns
Label die Sicherheit geben, dass auch diese Bauern genug zum Leben
verdienen und weder Kinder noch Sklaven beschäftigen müssen.
Fairer Handel
 Faire Preise
 Keine Kinderarbeit
 Faire Bedingungen
 Faire Planung
 Faire Menschenwürde
 Faire Zukunft
 Fairer Umweltschutz
Fair Trade an der Konferenz
 Fairer Kaffee, Tee und Zucker von claro gestiftet
 Ananas aus fairem Handel
Frieden fördern – praktisch und mit Genuss!
Klimabewusst Essen im Weltnorden hilft Armen im Weltsüden.
Der Klimawandel trifft die arme Bevölkerung im Weltsüden
besonders hart. Denn sie wohnen meist auf dem Land und haben nur
zu essen, was sie selbst anbauen. Dafür sind sie vom Wetter
abhängig. Der Klimawandel führt aber insbesondere im Weltsüden zu
mehr Dürren und Unwetter, was Ernten vernichtet.
Wir tragen durch unseren hohen Ressourcenverbrauch stark zum
Klimawandel bei. Dabei geht ein Drittel der Klimagase auf das Konto
unserer Ernährung. Eine klimabewusste Menüwahl hilft also Armut
reduzieren:
Tipps:
 Hahnenwasser trinken
 Weniger Fleisch essen
 Saisonal einkaufen
 Bio-Produkte bevorzugen
 Regional einkaufen
 Nichts wegwerfen
http://www.zanana-living.ch/6447/vegane-basics/
Klimabewusst essen an der Konferenz
 Basler Hahnenwasser als Standardgetränk
 Bio + regional: Gemüse; Tofu aus süddeutschen Sojabohnen,
produziert in einem Familienbetrieb
 Saisonal + regional: Süssmost, Äpfel, Birnen
Frieden fördern – praktisch und mit Genuss!
Weniger Fleisch lässt mehr Anbauflächen für Kleinbauern übrig.
Fleischproduktion ist flächenintensiv. Es braucht Weideland und
Anbauflächen für Futtermittel. Auch Schweizer Fleisch kommt nicht
ohne Anbauflächen im Ausland aus. Besonders problematisch ist z.B.
der Import von Soja für Kraftfutter. Dies kommt meist aus Brasilien
und wird dort industriell angebaut. Dafür müssen Regenwälder
weichen, werden Pestizide eingesetzt und verlieren Kleinbauern ihre
Anbauflächen. Arbeitsplätze entstehen jedoch kaum. Daher ist diese
Entwicklung für die lokale Bevölkerung eher ein Weg in die Armut als
aus der Armut heraus.
Tipps:
 Weniger Fleisch
und Milchprodukte
 Pflanzliche
Alternativen
ausprobieren
 Auf regional und
bio achten
Klimabewusst essen an der Konferenz
 Wir verzichten heute ganz auf Fleisch
 Wir reduzieren den Anteil von Tierprodukten; wo wir sie
trotzdem verwenden, achten wir auf ein Bio-Label
 Wir entdecken pflanzliche Alternativen
 Die Sandwiches sind nach ihrer Klimabilanz sortiert:
Frieden fördern – praktisch und mit Genuss!
Unsere Klima-Sandwiches bieten Genuss mit gutem Gewissen!
Der Richtwert für klimafreundliche Menüs liegt aktuell bei gut 700g
CO2 pro Menü. Selbst wenn man mehrere Sandwiches isst, ist diese
Mahlzeit immer noch besonders klimafreundlich!
Ein Sandwich entspricht einem ¼ Baguette. Die Berechnungen basieren auf dem CO2-Rechner von eaternity.ch.
Schon gewusst?
 Rein pflanzliche Sandwiches haben eine minimale Klimabilanz.
 Käse ist aufwendiger – die Kuh und die Käseherstellung
brauchen Energie. Dabei ist Käse nicht gleich Käse: Weichkäse
ist einfacher herzustellen als Hartkäse. Darum ist er
klimaschonender. Das sieht man am Unterschied von Sandwich
Italia (Mozzarella) und Sandwich Fribourg (Gruyère).
Frieden fördern – praktisch und mit Genuss!
Fair – bio – regional war unsere Einkaufsmaxime!
Für Mittagsbuffet und Kaffeepausen haben wir bewusst eingekauft.
In Franken ausgedrückt sieht das so aus:
 Fast 60% der Zutaten stammen aus der Basler Region.
 Fast 80% der Zutaten stammen aus biologischem Anbau.
 16% der Zutaten sind fair Gehandeltes aus dem Weltsüden.
Schon gewusst?
 Wer Biologisches und Faires will, muss nicht mehr lange nach
Spezialläden suchen. Auch der Detailhandel bietet hier
inzwischen ein breites Angebot.

Aufgepasst bei regional und saisonal. Was zwar aus der Region
stammt aber gerade nicht Saison hat, kann für die Klimabilanz
eine Katastrophe sein. Heimische Tomaten aus dem beheizten
Gewächshaus kommen auf den dreifachen CO2-Ausstoss
gegenüber heimischen Tomaten aus der Freilandsaison.
Rezeptsammlung Klima-Sandwiches
Rezepte von der StopArmut-Konferenz, 31.10.2015 in Basel
Vorbemerkungen
Die Mengen sind für ein Baguette der entsprechenden Sorte berechnet. Ein Baguette reicht für 2-3
Personen, je nach Alter, Geschlecht, Hunger und allfälligen weiteren Beilagen. Für die Konferenz
wurden Ficelles bestellt, speziell feine und damit längere Baguettes, die sich ideal für Sandwiches
eignen. Laugenbaguettes bekommt man meist nur auf Bestellung bei einer Bäckerei.
Eigenen Abwandlungen der Rezepte steht nichts im Weg .
Zulieferbetriebe für die Konferenz 2015 in Basel
Lord of Tofu ist ein Familienbetrieb nahe der Schweizer Grenze bei
Lörrach, der seit Mitte der 90er Jahre aus regionalen süddeutschen
Sojabohnen in Bioland-Qualität verschiedene Sorten Tofu produziert.
www.lord-of-tofu.de
Fünfschilling ist ein mit christlicher Motivation geführter grosser
Bauernbetrieb in der Nähe von Weil an der Schweizer Grenze mit einem
Weingut, einem Bauernladen und einer Wirtschaft.
www.fuenfschilling.de
Die Genossenschaft Mensch und Arbeit (ge.m.a.) in Basel schafft die
Voraussetzungen für die berufliche Integration, damit Menschen in der
Arbeitswelt wieder Fuss fassen können.
Die ge.m.a. Bachstube hat für unsere Sonderbestellung auf Wunsch
alles in bio-regionaler Qualität geliefert.
www.gema-basel.ch
Coop verfolgt einen umfassenden Nachhaltigkeitsansatz, zu dem der
enge Austausch mit den Stakeholdern und die feste Einbindung des
Engagements für Mensch, Tier und Natur in das tägliche
unternehmerische Handeln gehört. www.coop.ch/nachhaltigkeit
Die Handelspartner von claro sind Kleinproduzenten aus Randgebieten
und produzieren auf sozial und ökologisch nachhaltige Weise qualitativ
hochwertige Produkte. Für die Produkte der Handelspartner im Süden
eröffnet claro fair trade Absatzkanäle in den Ländern des Nordens.
www.claro.ch
Berechnung der Klimabilanz der Sandwiches
Eaternity hat sich das Ziel gesteckt, allen einen Zugang zu klimafreundlicher Ernährung zu bieten durch ein breites Angebot an Dienstleistungen, welche CO2-Emissionen messbar senken. Ob Firmen oder Privatpersonen, Eaternity zeigt Lösungen auf, bei denen jede/r selbst die eigenen Essgewohnheiten klimafreundlich gestalten kann. Das Resultat:
die globalen Treibhausgasemissionen werden durch einfache und genussvolle Massnahmen langfristig reduziert. www.eaternity.ch
HOLLAND (vegan)
85 g CO2/Person
1
175g
85g
50g
10g
7g
Körnerbaguette rustikal, längs aufschneiden
Hefeaufstrich (Rezept s. u.), auf beide Seiten
Elfen-Tofu, auf eine Seite
Rüebli, geschält, mit Schäler geraffelt
Salatblatt
Peterli glatt (1/3 Bund)
Allergene: Gluten, Soja, Senf
Qualitätsmerkmale: regional, z.T. hausgemacht
INDIA (vegan)
93g CO2/Person
1
70g
220g
3 Ringe
7g
Ciabatta, längs halbieren
Margarine, auf beide Seiten
Ingwer-Tofu, auf eine Seite legen
Ananas, halbiert, auf eine Seite kleben
Koriander (1/3 Bund)
Allergene: Gluten, Soja, Senf
Qualitätsmerkmale: exotisch und fair
HAWAII (vegan)
104g CO2/Person
1
175g
85g
3 Ringe
10g
dunkle Baguette, längs aufschneiden
Hefeaufstrich (Rezept s.u.), auf beide Seiten
Elfen-Tofu, auf eine Seite
Ananas, halbiert, drauflegen
Salatblatt auf die andere Seite
Allergene: Gluten, Soja, Senf
Qualitätsmerkmale: z.T. hausgemacht, regional bis exotisch
BAVARIA (vegan)
104g CO2/Person
1
50g
170g
80g
20g
Laugenbaguette, längs halbieren
süsser Senf, auf beide Seiten streichen
Elfen-Tofu, in Scheiben auf eine Seite legen
Essiggurken, auf andere Seite kleben
Radiesli in Scheiben, drauflegen
Allergene: Gluten, Soja, Senf
Qualitätsmerkmale: vertrauter Geschmack
GLARUS (vegan)
115 g CO2/Person
1
70g
170g
1
60g
Pagnol, längs halbieren
Margarine, auf beide Seiten
Tofu-Chäse mit Schabzigerklee,
auf eine Seite
Birne in feinen Scheiben auflegen
(in Zitronensaft getränkt gegen das Anlaufen)
Baumnusshälften, draufdrücken
Allergene: Gluten, Soja, Baumnüsse
Qualitätsmerkmale: innovatives regionales Produkt
ARGENTINA (vegan)
127 g CO2/Person
1
60g
170g
30g
7g
Pagnol-Baguette, längs halbiert
Barbecue Sauce auf beide Seiten
Schwarzwald-Tofu (oder Räuchertofu),
in Öl kurz angebraten, auf eine Seite legen
Peperoni
Peterli glatt (1/3 Bund)
Allergene: Gluten, Soja, Senf, Sellerie
Qualitätsmerkmale: innovatives regionales Produkt
PALÄSTINA (vegan)
129g CO2/Person
1
170g
150g
25g
Baguette weiss, längs halbieren
Hummus (Rezept s.u.),
auf beide Seiten streichen
Tomatenscheiben, auf eine Seite kleben
Rucola (ca. 12 Blätter),
auf andere Seite kleben
Allergene: Gluten, Sesam, Knoblauch
Qualitätsmerkmale: hausgemacht, günstig
HELLAS (vegan)
163 g CO2/Person
1
260g
8
80g)
10g
½P.
Olivenbaguette, längs halbieren
Wiesentäler „Der Hirte“ Tofu, in Scheiben
getrocknete Tomaten in Öl darauf legen (ca.
Salatblatt, auf eine Seite
Zwiebelsprossen, auf andere Seite
Allergene: Gluten, Soja
Qualitätsmerkmale: innovatives regionales Tofu-Produkt
ITALIA (vegetarisch)
316 g CO2/Person
1
30g
90g
200g
120g
10g
Laugenbaguette, längs halbieren
Margarine, auf eine Seite streichen
Pesto, auf andere Seite streichen
Tomatenscheiben, auf eine Seite kleben
Mozzarellascheiben, auf andere Seite kleben
Balsamicocrème, über die Tomaten geben
Allergene: Gluten, Milch
Qualitätsmerkmale: mediterran
FRIBOURG (vegetarisch)
487 g CO2/Person
1
70g
150g
50g
50g
Körnerbaguette rustikal, längs aufschneiden
Margarine, auf beide Seiten
Gruyère, auflegen auf einer Seite
Dörraprikosen und
Baumnüsse auf die andere (sollen auf
Margarine kleben, sonst fallen sie raus)
Salatblätter dazwischen (nicht wie auf Bild!)
Allergene: Gluten, Milch, Nüsse
Qualitätsmerkmale: bodenständig
Hefeaufstrich selber machen
(Achtung: Rezept für 350g, reicht für 2 Baguettes) – schmeckt wie Käse!
2 EL
Sonnenblumenöl (30g)
30g
Ruchmehl
250ml
Wasser
2 TL
Senf (ca. 7g)
1 ½ TL
Salz (knapp 10g)
35g
Edelhefe Dr. Ritter (vom Reformhaus)
Öl erhitzen, Mehl anschwitzen, vom Herd nehmen, 2 EL Wasser darunterrühren, Senf, Salz,
Hefeflocken, restl. Wasser dazutun, aufkochen, abkühlen lassen
(Rezept aus dem Kochbuch „Junge Vegane Küche“ von Philip Hochuli)
Hummus selber machen
(ca. 340 g = für 2 Baguettes)
1 Büchse
Kichererbsen, abgetropft
55g
Sesam, püriert, muss nicht ganz homogen sein
1
Knoblauchzehe (ca. 12g)
30g
Zitronensaft
2 EL
Wasser
¼ TL
Salz
1 EL
Olivenöl
evtl.
Kreuzkümmel, Chili
(Rezept nach dem Kochbuch „Junge Vegane Küche“ von Philip Hochuli)
Change-Porträt erstellt im Okt. 2015, aktualisiert Feb. 2016/ wsb
Weitere Inspirationen für Change Maker
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Im Ideen-Pool im Web (www.stoparmut.ch/nachhaltig/ideen)
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Kontakt zum porträtierten Change-Beispiel/Involvierten möglich.
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