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EINE UNABHÄNGIGE THEMENZEITUNG VON EUROPEAN MEDIA PARTNER
NR 2 MÄRZ 2016 NEUEUMWELT.DE
MIT FOKUS AUF RESSOURCENEFFIZIENZ
LOGIMAT
Die Messe für
aktuelle Trends
LESEN SIE DIESE AUSGABE DIGITAL!
Wahlweise als E-Paper mit der EMP-App
oder auf neueumwelt.de
MARTIN OLDELAND (L.)
VORSTANDSMITGLIED DES B.A.U.M. E. V.
”Ein schonender Umgang
mit Ressourcen ist ökonomisch
und ökologisch notwendig”
Themenzeitung als Beilage in „Die Welt“ am 08. März 2016
ENERGIESPEICHERTECHNOLOGIEN
Urban Windelen, BVES
ALTES GEMÄUER MIT
MODERNER TECHNIK
Mini-Blockheizkraftwerke
GEFAHRSTOFFE IM
ARBEITSALLTAG
DIN-Norm für mehr Sicherheit
LESEN SIE DAS
VORWORT MIT
Naemi Denz, VDMA
ERNEUERBARE ENERGIEN
ENERGIESPEICHERUNG
ELEKTROMOBILITÄT
BAUEN / SANIEREN / MODERNISIEREN
KLIMATECHNIK
BERATUNG / DIALOG
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17.02.16 09:34
Eine unabhängige Themenzeitung von European Media Partner
2
VORWORT – NEUEUMWELT.DE
„Moderner Umweltschutz
fängt auch im eigenen
Unternehmen an.“
SAMENTHA
EMPFIEHLT!
Ich empfehle Ihnen den Artikel auf Seite 14,
der aufzeigt, wie wichtig das Lüften für die
Gesundheit ist.
Samentha Schewe, Project Manager
INHALT
6
Gefahrenstoffe im Arbeitsalltag
7
Energiespeichertechnologien
8
Batteriespeicher
10 Titelstory – Martin Oldeland
12 Gefahrenstofflagerung
Naemi Denz
12 Logimat
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA),
Geschäftsführerin VDMA Forum Umwelttechnik
14 Blockheizkraftwerke
Weltweit angetrieben von
Schwachwind, Starkwind
und Ihren Herausforderungen.
16 Kampf gegen schädliche Sporen
18 Wende für die Umwelt
UMWELTTECHNIK NEU DENKEN
M
ehr als 190 Staaten verhandelten letztes Jahr in Paris über
ein Klimaabkommen ab 2020. Allen Unkenrufen zum
Trotz einigten sich die Verhandlungsteilnehmer auf ein
1,5-Grad-Ziel und verbindlichere nationale Klimaschutzpläne. Aus Sicht des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist das Ergebnis ein Erfolg, auch wenn es nicht das von
vielen erhoffte klare und verbindliche Abkommen darstellt.
Ambitionierte Klimaschutzziele sind der Wegbereiter für eine Vielzahl
von Umwelttechnologien: Moderne Energieversorgung, klimafreundliche Abfallwirtschaft, energie- und ressourceneffiziente Produktionstechnologien, aber auch für Komponenten wie Pumpen und Ventilatoren. Nach dem GreenTech-Atlas des Bundesumweltministeriums
belief sich das Marktvolumen solcher Technologien weltweit im Jahr
2013 auf 2.536 Milliarden Euro. Prognostiziert werden Wachstumsraten von über 6 Prozent im Jahr.
Nicht nur das Abkommen von Paris führt zu einer solch beeindruckenden Zahl, auch die Bestrebungen der europäischen Kommission
zu mehr Ökodesign, Kreislaufwirtschaft oder dem besseren Umgang
Folgen Sie uns:
@europeanmediapartnerdeutschland
18 Unabhängigkeit in Sachen Energie
19 Gefährlich „dicke“ Luft
19 Immobilien-Fördermöglichkeiten
mit Wasser unterstützen diesen Trend innerhalb Europas.
Vor allem der Maschinen- und Anlagenbau ist die Schlüsselindustrie moderner Umwelttechnologien und profitiert mit seiner starken
Weltmarktstellung von steigenden Wachstumsraten. Doch moderner
Umweltschutz fängt auch im eigenen Unternehmen an. Ein Grund für
den Maschinenbau die Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence zu
gründen und sich an der Verbändevereinbarung EnergieeffizienzNetzwerke des Bundeswirtschaftsministeriums zu beteiligen. Ziel ist
es, die Unternehmen bei strategischen und praktischen Fragen zur
Nachhaltigkeit und auch zur Energieeffizienz zu unterstützen und ein
Netzwerk zum Wissensaustausch zu bieten. Denn auch Unternehmen
im Ausland schauen gespannt auf die Fortschritte der deutschen und
europäischen Industrie in Sachen Klimaschutz.
Deutlich wird in diesem Kontext aber auch: Die Einteilung der
Wirtschaft in eine „old economy“ und GreenTech ist ungenau. Denn
nur wenn die etablierten Wirtschaftsbereiche die Herausforderungen
im Klimaschutz und der Kreislaufwirtschaft annehmen, entsteht eine
zukunftsfähige Form des nachhaltigen Wirtschaftens.
neueumwelt.de
Recyclen oder weiterreichen!
NEUE UMWELTTECHNIK
Project Manager:
Samentha Schewe
[email protected]
Business Developer:
Geschäftsführer:
Redaktionsleiter:
Layout und
Anzeigengestaltung:
Lektorat: Titelbild: Distribution: Druck: Kristoffer Andersson
Jonathan Andersson
Mats Gylldorff
Aileen Reese
Nicole Bitkin
Ulf Bueschleb/bueschleb.com
Die Welt Gesamt, März 2016
Axel Springer SE
European Media Partner Deutschland GmbH
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Seit dem 1. Januar 2016 gelten neue Regeln für die finanzielle Förderung von Blockheizkraftwerken (BHKW). Was sich geändert hat
und für wen die Anlagen eine Option sind, erklärt Jobst D. Diercks,
Geschäftsführer des Flüssiggasversorgers Primagas.
6.000 Betriebsstunden laufen, profitieren besonders. Denn für sie
verlängert sich der Förderzeitraum: Ein BHKW mit 5.000 jährlichen
Betriebsstunden ist jetzt beispielsweise zwölf statt zuvor zehn Jahre
förderfähig.
Herr Diercks, könnten Sie bitte einmal die Funktionsweise eines
BHKW erläutern?
Diercks: Blockheizkraftwerke arbeiten nach dem Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugen gleichzeitig Wärme und
Strom. Die Effizienz einer solchen Anlage liegt bei rund 90 Prozent,
das heißt, die eingesetzte Energie wird fast komplett in Wärme und
Strom umgewandelt. Deshalb unterstützt der Gesetzgeber die Betreiber mit Investitionszuschüssen und Förderungen.
Für wen ist die Installation eines BHKW besonders lukrativ?
Diercks: Grundsätzlich gilt: BHKWs sind vor allem für Gewerbetreibende interessant, die das ganze Jahr über einen konstanten Bedarf
an Wärme und Warmwasser haben, beispielsweise Hotels. Auch für
größere Ein- und Mehrfamilienhäuser sind BHKW eine Option. Der
mit dem BHKW produzierte Strom ist deutlich günstiger als der aus
dem Netz zugekaufte. Und auch für den nicht genutzten Strom bekommt der Betreiber eine Vergütung. Zusammen mit den anderen
Förderungen rechnen sich BHKW meist schon nach wenigen Jahren.
Was sind die zentralen Änderungen im neuen Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz?
Diercks: Eine wesentliche Änderung betrifft die Förderdauer. Bei
kleinen BHKW endete diese bislang nach zehn Jahren. Jetzt hängt
die Förderdauer von den Betriebsstunden ab und läuft nach 60.000
Stunden aus. Außerdem erhalten Betreiber für jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde mehr Geld. Im Gegenzug wurde der Bonus
für den selbst genutzten Strom leicht reduziert. Insgesamt bleibt die
Förderung von BHKWs aber unverändert attraktiv.
Wer profitiert von der Novelle?
Diercks: Alle Betreiber von neuen Anlagen, die jährlich weniger als
Viele Hersteller von BHKWs setzen verstärkt auf Gas als Energieträger – gerade in ländlichen Gegenden ist aber nur selten eine Anbindung an das Erdgasnetz vorhanden.
Diercks: Mit Flüssiggas gibt es eine netzunabhängige Alternative zu
Erdgas. Der Brennstoff wird in ober- oder unterirdisch gelagerten
Tanks direkt vor Ort zur Verfügung gestellt. Wichtig dabei: Wer seine
Heizung modernisieren will, sollte sich die staatliche Förderung nicht
entgehen lassen. Da es schwer fällt, bei den vielen Programmen den
Überblick zu behalten, bietet Primagas einen Förder-Service an: Wir
ermitteln für jeden Kunden die maximale Förderung und kümmern
uns um die Antragstellung.
Ob an Land oder weit draußen auf dem Meer, ob wenig Wind oder viel, ob kaltes Klima oder große Hitze – Senvion bietet für jeden Bedarf die richtige Turbine.
In den über 25 Jahren Unternehmensgeschichte haben wir eine breite Palette an On- und
Offshore-Turbinen für alle Windklassen mit vielen unterschiedlichen Turmhöhen geschaffen. Wir haben Erfahrung im großen Maßstab, wie auch im Kleinen und entwickeln, produzieren und vertreiben Windenergieanlagen für nahezu jeden Standort – mit Nennleistungen von 2 bis 6,2 Megawatt und Rotordurchmessern von 82 bis 152 Metern. Darüber hinaus bieten wir projektspezifische Lösungen in den Bereichen Turnkey, Service und Wartung, Transport und Installation sowie Fundamentplanung und -bau. Weltweit haben wir bislang Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 12 Gigawatt errichtet. Alle Windstärken und die
Aussicht auf neue Höchstleistungen treiben uns an.
Nutzen Sie diesen Antrieb. Wir stellen uns Ihren Herausforderungen für den Start einer
gemeinsamen Erfolgsgeschichte.
Jobst D. Diercks, Geschäftsführer PRIMAGAS
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Ein Kraftwerk –
drei Weltrekorde –
herzlichen Glückwunsch!
Die Zukunft beginnt mit Fortuna.
Ein Projekt begeistert: Mit drei Weltrekorden sorgt das weltweit effizienteste GuD-Kraftwerk „Fortuna“ für eine umweltfreundliche und sichere Strom- und Wärmeversorgung
für Düsseldorf und die Region. „Fortuna“ übertrifft nicht nur mit dem höchsten elektrischen Wirkungsgrad von 61,5 % und einer elektrischen Leistung von mehr als 600 MWel
alle bisherigen Werte. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der 300 MWth Fernwärme
entnommen werden können, steigt die Brennstoffnutzung auf bemerkenswerte 85 %.
Wir danken den Stadtwerken Düsseldorf für die erfolgreiche Zusammenarbeit!
siemens.com/fortuna
Eine unabhängige Themenzeitung von European Media Partner
NEUEUMWELT.DE – NEUEUMWELT.DE
ENTWICKLUNG
EINBLICK – NEUEUMWELT.DE
GEFAHRSTOFFE IM ARBEITSALLTAG –
HÖCHSTE SICHERHEIT ERBETEN
Foto: industrieblick – fotolia.com
Um Mensch und Umwelt bestmöglich vor den Risiken im
Umgang mit Gefahrstoffen zu
schützen, gibt es gesetzliche
Vorgaben und zertifizierte
Produkte für sicheres Handling
und Lagerung.
In der modernen Arbeitswelt
sind chemische Stoffe häufig ein
wichtiger Bestandteil in zahlreichen Fertigungsprozessen.
Sie werden auf vielfältige Weise
produziert und kommen in den
unterschiedlichsten Zusammensetzungen, Konzentrationen
und Gebindegrößen in fast allen
Arbeitsbereichen und Industriezweigen, aber auch im privaten
Bereich, vor.
Erst die Möglichkeit zur direkten
Lagerung von Gefahrstoffen am
Arbeitsplatz macht viele Prozesse effizient, daher ist heute
in Deutschland eine dezentrale
Lagerung von Chemikalien (oft
mit hohem Gefährdungspotenzial) Stand der Technik. Um
Mensch und Umwelt bestmöglich zu schützen, verlangt der
Gesetzgeber einen ordnungsgemäßen Umgang und vor allem
eine sichere Lagerung von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz. Die
dafür vorgeschriebenen Anforderungen sind in Deutschland
in diversen unterschiedlichen
Gesetzen, Verordnungen und
Technischen Regeln festgehalten.
lagerung umzusetzen, ist der
Einsatz von Sicherheitsschränken gemäß Europäischer Norm
DIN EN 14470-1. Denn zur
Lagerung brennbarer Stoffe sieht
der Europäische Standard eine
Feuerwiderstandsfähigkeit von
90 Minuten vor – das ist höchstes Sicherheitsniveau weltweit.
Zudem schützen sie vor der
schnellen, unkontrollierbaren
Ausweitung eines Brandes und
erfüllen somit wichtige Anforderungen an den Brandschutz. So
können bei Bränden im Labor,
in Industrieanlagen oder auch in
Handwerksbetrieben, Personen
sicher das Gebäude verlassen
und Rettungskräfte das Feuer
bekämpfen.
Text: Chan Sidki-Lundius
Weltweit wird die Lagerung von Gefahrstoffen anders gehandhabt – oft mit zu niedrigem Sicherheitsstandard.
In anderen Ländern wird die
Lagerung von Gefahrstoffen
anders gehandhabt. Weltweit
gibt es dazu viele unterschiedliche Ansätze und Konzepte.
Im schlimmsten Falle erhält
das Thema Arbeitssicherheit im
Umgang mit Chemikalien heute
so gut wie keine Beachtung.
Umso wichtiger ist es mittelfristig, weltweit einheitlich hohe Sicherheitsstandards anzustreben.
Wie unterschiedlich die weltwei-
ten Sicherheitsstandards sind,
zeigen z. B. Vergleichstests
von Schränken, welche für die
Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten genutzt werden. Unter
gleichen Bedingungen wurden
dabei auf einem Testgelände
in Finnland ein einwandiger
Stahlblechschrank, ein Sicherheitslagerschrank gemäß amerikanischem FM-Standard 6050
und ein Europäisch normierter
Sicherheitsschrank unter realen
Brandbedingungen getestet. Alle
Schränke enthielten dieselben
alltäglichen Gefahrstoffe: 24
Spraydosen und 4 Liter Benzin.
Das Testresultat zeigt die gravierenden Unterschiede zwischen
den Sicherheitsstandards – so
explodierte der Blechschrank
bereits nach kurzer Zeit, der
doppelwandige FM-Standardschrank versagte ebenfalls sehr
schnell. Genug Zeit, um Evakuierungs-, Lösch- und Rettungsmaßnahmen einzuleiten, bleibt
bei diesen Schränken kaum. Nur
der DIN EN-Sicherheitsschrank,
der im Test 87 Minuten den extremen Bedingungen standhielt,
bietet Zeit für Evakuierungsund Löschmaßnahmen.
Eine optimale Lösung, die hier-
zulande geltenden gesetzlichen
Anforderungen zur Gefahrstoff-
FAKTEN
Wichtige Gesetze, Verordnungen und
Technische Regeln, die den korrekten
Umgang mit gefährlichen Stoffen in
Deutschland konkretisieren:
•
•
•
•
•
•
•
•
TRGS – Technische Regeln für
Gefahrstoffe
ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung
BetrSichV –
Betriebssicherheitsverordnung
GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
ChemG – Chemikaliengesetz
BGI 850-0 – Sicheres Arbeiten in
Laboratorien
TRG – Technische Regeln für Gase
TRBS – Technische Regeln für
Betriebssicherheit
NEUE MÄRKTE FÜR SPEICHER
WACHSEN RAPIDE
Energiespeichertechnologien
garantieren Versorgungssicherheit. Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbandes
Energiespeicher (BVES), fordert
einen „fairen und diskriminierungsfreien“ Marktzugang.
Foto: Callum Bennetts – fotolia.com
6
Eine unabhängige Themenzeitung von European Media Partner
Zu den größten globalen Heraus-
forderungen gehört die Transformation unseres Energiesystems.
Entscheidend für den Schutz der
Umwelt und den Erfolg der Wirtschaft ist eine effiziente Nutzung
der Erneuerbaren Energien. „Ein
Baustein für die Umsetzung der
Energiewende ist der Einsatz von
Energiespeichertechnologien.
Sie können die Schwankungen
ausgleichen, die durch das Einspeisen von volatiler Sonnen- und
Windenergie entstehen. Innovative Speichertechnologien werden
auch gebraucht, um Versorgungssicherheit zu garantieren und
Kosten für Industrie und Verbraucher gering zu halten“, sagt
Urban Windelen. Um diese Rolle
einzunehmen, bräuchten Speicher
allerdings einen fairen und diskriminierungsfreien Marktzugang.
Vorrangiges Problem sei, dass das
deutsche Energierecht Speicher
als „Erzeuger“ oder „Verbraucher“
einstufe und daher mit doppelten Abgaben belege, was neuen
sinnvollen Einsatzmöglichkeiten
im Wege stehe. Andererseits seien
Pumpspeicherwerke teilweise von
der Schließung bedroht, weil sie
sich nicht mehr rechnen. „Dabei
Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundes- Innovative Energiespeichertechnologien
verbandes Energiespeicher (BVES)
werden gebraucht.
brauchen wir dringend neue
Pumpspeicherwerke. Was fehlt,
sind Anreize für Investitionen
in den weiteren Ausbau“, fordert
Windelen.
Ob Speicher mit schnellen Reakti-
onszeiten zur Frequenzhaltung im
Stromnetz oder für die Speicherung großer Energiemengen über
eine längere Zeit: Die heute verfügbaren Speichertechnologien
decken hinsichtlich Speicherdauer
und -kapazität bereits viele Anwendungsfälle ab. Die Bandbreite
der Speichertechnologien zeigt
sich auch in der Möglichkeit, die
Energieform im Speicherprozess
zu transformieren. Beispiele sind
Power-to-Gas, wodurch erneuerbare Elektrizität in den Transportund Gassektor integriert werden
kann, oder etwa Power-to-Heat,
wodurch Strom zu Wärme ge-
wandelt und gespeichert werden
kann. Power-to-Power-Stromspeicher hingegen garantieren eine
stabile Netzfrequenz, schaffen
einen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch und bringen
erneuerbaren Strom vom Tag in
die Nacht und von heute nach
morgen.
„Die neuen Märkte für Speicher
wachsen rapide“, betont Windelen. Besonders nachgefragt
seien aktuell batteriegestützte
Technologien wie etwa Hausspeicher, die dann zusätzlich zu
sogenannten Schwarmspeichern
zusammengefügt werden und so
ein Großkraftwerk ersetzen können, sowie Batteriegroßspeicher
im Regelenergiemarkt. „Zudem
beobachten wir, dass altbekannte
Technologien im neuen Kontext
betrachtet und damit wieder
interessant werden. Speicherheizungen beispielsweise, die sich
aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung smart steuern lassen,
punkten mit hoher Effizienz.“ Bei
der Wahl der jeweils passenden
Technologie sei es unabdingbar,
mit der gewünschten Anwendung
zu starten und eine technologieoffene Herangehensweise zu
wählen. Für die Zukunft erwartet Windelen weiter sinkende
Preise für Speichertechnologien,
zunehmend gemischte Geschäftsmodelle – etwa die Kombination
von Netzdienstleistungen und
Eigenversorgung – sowie eine
ausgeprägtere system-, sektorenund technologieübergreifende
Herangehensweise, da diese große
Effizienzgewinne verspricht. Man
darf also gespannt sein.
Text: Chan Sidki-Lundius
FAKTEN
Die Aufgaben des BVES:
Der BVES engagiert sich für den Aufbau
eines stabilen Energiespeichermarkts in
Deutschland, Europa und der Welt.
Dabei agiert er in folgenden Bereichen:
• Intensivierung des politischen
Dialogs für das Erwirken geeigneter
Rahmenbedingungen für Energiespeicher
• Kontinuierlicher Ausbau der
Wahrnehmung des BVES in Industrie,
Politik, Medien und Öffentlichkeit
• Etablierung des BVES als wichtigstem
Ansprechpartner der Speicherbranche
• Aufbau und Weiterentwicklung der
Verbindung zu Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen
(Quelle: http://www.bves.de/verband)
FRAGEN AN
PETER BECKER
Peter Becker, Geschäftsführer der
Messe Husum
Was sind 2016 die Schwerpunkte
der New Energy Husum?
Die Erneuerbaren Energien
sind stark gewachsen: Wir stellen
Erzeugungsanlagen vor – von
Kleinwind bis Photovoltaik. Ein
großes Thema der Ausstellung
ebenso wie in diversen Foren ist
auch das Einsparen von Energie,
etwa durch energetische Optimierungen des Hauses.
Welche Entwicklungen sind besonders interessant?
Die Messe zeigt im Bereich
Elektromobilität die Bandbreite alltagstauglicher Fahrzeuge,
die die Besucher auch vor Ort
fahren können, um zu erleben,
wie leise und dynamisch die ökologisch verträglichen Autos sind.
Spannend ist auch die Kopplung
verschiedener Sektoren wie
Erzeugung, Speicherung und Mobilität, wenn etwa das Auto über
Nacht mit Strom aus der eigenen
Windanalage geladen wird und
so zugleich als Speicher für nicht
benötigte Energie fungiert.
Klingt nach einer Veranstaltung für
eine breite Zielgruppe?
Die New Energy ist für Endverbraucher ebenso interessant wie
für das Fachpublikum.
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RATGEBER – NEUEUMWELT.DE
WIE BLEIBATTERIEN
LÄNGER AM LEBEN BLEIBEN
Foto: Björn Wylezich – fotolia.com
Die Lebensdauer von Bleibatterien lässt sich mehr als verdoppeln, wenn man sie pflegt und
regelmäßig kontrolliert. Und das
schont auch die Umwelt.
Sie kennen das sicherlich auch!
Gerade im Winter haben viele
Menschen Probleme damit, ihr
Auto zu starten, weil die Batterie
streikt. Der häufigste Grund für
einen Ausfall der Batterie ist die
sogenannte Sulfatierung, die
durch unzureichendes Laden der
Batterie entsteht.
Innovation Excellence
INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR DEN REGENERATIVEN MARKT VON MORGEN
Als Wegbereiter der Windenergie lebt ENERCON
seit über 30 Jahren eine erfolgreiche Innovationskultur. Mit jeder neuen Anlage ensteht
ein Produkt, das sich klar an den wandelnden
Kundenbedürfnissen, Marktbedingungen und
Trends orientiert und sich immer wieder durch
seine technologische Exzellenz und Qualität auszeichnet. Jegliche Forschungs- und
Entwicklungsaktivität steht dabei unter einem
Leitgedanken: „Innovation Excellence“.
Erfolgreiches Innovationsmanagement
Unser Ziel ist es, unsere langjährig führende
technologische Stellung durch eine vorausschauende Technologie- und Innovationsentwicklung sicherzustellen und unsere Innova-
tionsfähigkeit systematisch zu steigern. Mit
der neuen Forschungsgesellschaft Innovation
for ENERCON (I4E) wurde ein leistungsstarker
Innovationsdienstleister implementiert, der
ENERCONs zukunftsorientierte Ausrichtung
einmal mehr statuiert. Experten unterschiedlicher Fachbereiche unterstützen bei der
Entwicklung neuer Produkte, um neue Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Ideale Forschungsbedingungen
Eine exzellente Forschungs- und Entwicklungslandschaft ist am Standort Aurich
entstanden. Modernste Testeinrichtungen, darunter Labore im Blattbereich, in der Akustik,
Leistungselektronik, Generatortechnik sowie
der gesamten Anlagentechnik bieten beste
Bedingungen, um intensiv zu forschen und
Technologien mit hohem Innovationspotenzial
weiterzuentwickeln. Teil der Unternehmensphilosophie ist es, dem Kunden für alle Standorte eine höchst effiziente Anlage in puncto
Zuverlässigkeit, Robustheit, Kosteneffizienz
und Rentabilität anzubieten.
Unser Ziel wird es auch zukünftig sein, mit
einer effektiven Entwicklungslandschaft entscheidend zum Erfolg der Energiewende beizutragen und mit innovativen Impulsen Antworten
auf die energietechnischen Herausforderungen
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Ist das Problem einer geschwäch-
Problematisch wird die Nutzung
der Batterie vor allem dann,
wenn sie in entladenem oder
teilentladenem Zustand über
längere Zeit ruht und nicht
aufgeladen wird. Das Bleisulfat,
das gleich nach der Entladung in
amorpher Form vorliegt, nimmt
bei Ladung den Strom vom Ladegerät auf. Nach einiger Zeit der
Ruhe, geht die amorphe Form in
eine kristalline über. Die Folge:
Die „tote“ Masse nimmt keinen
Strom mehr auf und die Batterie
steht als Energielieferant nicht
mehr zur Verfügung. Die Batterie
verliert also nach und nach an
Kapazität, sie wird „kleiner“ – bis
sie irgendwann als defekt gilt.
Dabei ist sie eigentlich nur für
den definierten Einsatz zu klein
geworden. Wenn Batterien aber
der gemessene Wert mehr als 25
Prozent unter dem angegebenen
Sollwert, drohen bei Frosteinbruch Probleme. Außerdem
ist es mit einem solchen Gerät
möglich, beim Neukauf einer
Batterie zu prüfen, ob diese in
Ordnung ist.
+
Der häufigste Grund für den Ausfall der Batterie ist unzureichendes Laden.
fachgerecht – also gleich nach
dem Einsatz – wieder aufgeladen werden würden, gäbe es das
Problem der Sulfatierung nicht.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass
das wirklichkeitsfremd ist – und
so werden viele tausend Batterien
für tot erklärt, die eigentlich nur
„im Koma“ liegen.
Der Umwelt schadet dies. Allein in
Deutschland werden jedes Jahr
etwa 10 Millionen Starterbatterien aus Kraftfahrzeugen entsorgt.
Das entspricht etwa 200.000
Tonnen „Schrott“, die entsorgt
werden müssen. Dazu kommen
noch Millionen Tonnen Bleibatterien aus Elektro-Gabelstaplern,
Notstromanlagen oder Solaranlagen. Ganz zu schweigen von
den gigantischen Summen an
Energie, die für das Einschmelzen benötigt werden.
Dabei ist es gar nicht so schwie-
rig, die Umwelt zu entlasten und
dabei auch noch den Geldbeutel
zu schonen. Anstatt Bleiakkus
über einen längeren Zeitraum
teilentladen ruhen zu lassen,
empfiehlt es sich zu kontrollieren, ob die Ruhespannung zu
niedrig ist – also unter 12,4 Volt
liegt. Am einfachsten geht das
mit einem Spannungsmesser, mit
dem man über den Zigarettenanzünder die Ruhespannung vorzugsweise morgens vor dem Start
misst und – falls die Ruhespannung zu niedrig ist – den Akku
mit einem kleinen Ladegerät
wieder hochpäppelt. Das Gerät
gibt es in einer Version sogar mit
einem USB-Anschluss, mit dem
das Handy während der Fahrt geladen werden kann. Auskunft darüber, ob der Akku den nächsten
Kälteeinbruch noch übersteht,
erteilt ein kleines Messgerät, das
den Kälteprüfstrom misst. Liegt
ten (sulfatierten) Bleibatterie
akut, lässt diese sich mit einem
Batteriepulser wieder frisch
machen. Ein kleines Kästchen,
das einfach an der Batterie anzubringen ist, zerstört die Sulfatkristalle und führt sie zurück in
eine aktive Masse. Das Gerät, das
durch die Lichtmaschine gespeist
wird, arbeitet bei jeder Fahrt
oder bringt die Batterie beim
Nachladen mit einem externen
Ladegerät wieder auf Vordermann – und der Nachbar muss
keine Starthilfe mehr geben.
Text: Chan Sidki-Lundius
FAKTEN
Das Prinzip der wieder aufladbaren
Bleibatterie erforschte 1859 der
französische Physiker Gaston Planté. Er
tauchte zwei verschiedene Bleiplatten
in verdünnte Schwefelsäure und legte
damit den Grundstein für die noch
heute weitestgehend unveränderten
Bleibatterien.
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Foto: Ulf Bueschleb/bueschleb.com
10
Eine unabhängige Themenzeitung von European Media Partner
Dem Klimawandel und der Ressourcenknappheit können Wirtschaft und Gesellschaft nur
durch mehr Nachhaltigkeit begegnen. Umwelttechnik kann hier unterstützen.
Die UN-Klimakonferenz in Paris beschloss Ende
2015 eine Begrenzung der Erderwärmung
auf deutlich unter 2 °C; angestrebt wird
eine Begrenzung auf 1,5 °C. Die globalen
Netto-Treibhausgasemissionen sollen in der
zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf Null
reduziert werden. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es großer gemeinsamer Anstrengungen, vor allem auch im Bereich der
Umwelttechnik.
Neben dem Klimawandel ist der Umgang mit
MIT UMWELTTECHNIK ZU
MEHR NACHHALTIGKEIT
Die GreenTec Awards sind Europas größter Umwelttechnologiepreis. Im Bild Martin Oldeland (l.) mit Michael Endt von Miele & Cie. KG sowie SOLVIS-Geschäftsführer Helmut Jäger bei der Verleihung 2013.
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24.02.16 12:43
FRAGEN AN
DR. OLIVER LÜCKE
„Die Nutzung der natürlichen Ressourcen übersteigt
die Aufnahme- und Regenerationsfähigkeit der Erde
bereits deutlich.“
Ressourcen eine weitere große Herausforderung unserer Zeit. Bedingt durch die wachsende Weltbevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern
nimmt u.a. die Nachfrage nach Rohstoffen
weiterhin stark zu. „Einerseits sind Unternehmen darauf angewiesen, über Rohstoffe
in ausreichendem Maße verfügen zu können,
andererseits führt deren immer intensivere
Nutzung zu Beeinträchtigungen der Umwelt.
Die Nutzung der natürlichen Ressourcen
übersteigt die Aufnahme- und Regenerationsfähigkeit der Erde bereits heute deutlich. Ein
schonender Umgang mit Ressourcen ist daher
ökonomisch und ökologisch notwendig“, betont Martin Oldeland, Vorstandsmitglied des
Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e. V.
Die Mitglieder des 1984 gegründeten Netzwerks
für nachhaltiges Wirtschaften haben früh
erkannt, dass Unternehmen langfristig nur
wirtschaftlich erfolgreich sein können, wenn
sie umweltschonend und sozialverträglich
agieren. Dazu gehört, Energie und Ressour-
cen effizient einzusetzen sowie Umweltprobleme von vornherein zu vermeiden bzw. zu
verringern. „Energieeffizienz ist schon lange
ein wichtiges Thema bei B.A.U.M. und wir
freuen uns, dass die Bundesregierung beim
Thema Energie jetzt vor allem auf Effizienz
als zentrale Säule der Energiewende setzt“, so
Oldeland.
B.A.U.M.-Mitgliedsunternehmen unterschiedlicher
Branchen setzten in großem Umfang Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffizienz
um. Dabei kommt modernste Umwelttechnik
zum Einsatz.
Umwelttechnik lässt sich als Querschnittsthe-
ma keiner bestimmten Branche zuordnen.
Der stark mittelständisch geprägte Bereich
zählt aber zu den innovativsten der deutschen
Wirtschaft. Die Bedeutung der „grünen“
Technologie wird auch bei einem Blick auf
Kennzahlen deutlich: 2013 konnte der Bereich Green Tech einen Umsatz von 344 Mrd.
Euro verzeichnen, während die deutschen
Schlüsselindustrien Elektro, Chemie, Maschinenbau und Automobil im Durchschnitt nur
224 Mrd. Euro Umsatz erzielten. Die Exportquote von Green Tech lag bei immerhin 39
Prozent im Vergleich zu 62 Prozent bei den
Schlüsselindustrien (Quelle: GreenTech made
in Germany 4.0, hg. vom BMUB, 2014).
Der Experte von B.A.U.M. erläutert: „Green
Tech ist unverzichtbar, wenn es um einen
nachhaltigen Umbau von Wirtschaft und
Gesellschaft geht. Umwelttechnik darf aber
nicht nur als ‚End-of-the-Pipe-Technologie‘
zum Einsatz kommen.“
B.A.U.M.-Mitgliedsunternehmen sind beim Ein-
satz von Umwelttechnik in vorderster Reihe
dabei. „Wir sehen es als eine unserer Aufga-
ben, gemeinsam mit den Unternehmen der
Umwelttechnik die zahlreichen Möglichkeiten
aufzuzeigen, wie sich entlang der gesamten
Wertschöpfungskette durch Maßnahmen zur
Energie- und Ressourceneffizienz Umweltund Klimaauswirkungen der Wirtschaft
deutlich reduzieren lassen“, beschreibt
B.A.U.M.-Vorstand Martin Oldeland die
Arbeit des Verbands. „Hierzu bringen wir
z. B. Unternehmensvertreter regelmäßig zum
Erfahrungsaustausch zusammen und zeigen
anhand von erfolgreich realisierten Praxisbeispielen die Möglichkeiten auf.“
Und das Netzwerk denkt noch weiter. Kreislauf-
wirtschaft ist ein wichtiges Kernthema. Ein
entscheidender Impulsgeber ist dabei Prof.
Dr. Michael Braungart, einer der Begründer
des Konzepts „Cradle to Cradle“. „Cradle to
Cradle-Design ist der notwendige nächste
Schritt“, erklärt Martin Oldeland, der selbst
dem Beirat des Cradle to Cradle e. V. angehört. „Effizienz allein reicht nicht. Langfristig
müssen wir zu geschlossenen Stoffkreisläufen
kommen. Und das bedeutet, schon bei der
Idee und dem Produktdesign anzusetzen und
von Beginn an Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit zu denken. Hierfür versuchen
wir gemeinsam mit Experten aus unserem
Netzwerk ein Bewusstsein zu schaffen.“
Text: Enno Heidtmann
FAKTEN
Dipl.-Kfm. Martin Oldeland, Mitglied des Vorstands des
Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes
Management (B.A.U.M.) e. V., engagiert sich seit zwei
Jahrzehnten für nachhaltiges Wirtschaften. Er ist u. a.
Mitglied der Jury der GreenTec Awards und des
Deutschen CSR-Preises.
Dr. Oliver Lücke, Mitglied des Vorstandes
Technik, Jungheinrich AG, Hamburg
Welche Bedeutung hat das Thema
Energieeffizienz beim Staplerkauf?
Die Kundennachfrage nach
energieeffizienten und nachhaltigen Produkten ist ein klarer Trend.
Durch den Einsatz innovativer
Technologien und einem effizienten Batteriemanagement schaffen
unsere Fahrzeuge garantiert zwei
Schichten mit nur einer Batterieladung.
Wie nachhaltig sind Ihre Gabelstapler?
E-Mobility ist das Kerngeschäft
von Jungheinrich. Wir sind einer
der Vorreiter in unserer Branche
mit Fokus auf nachhaltige Innovation und Forschung. Mit unseren
Fahrzeugen tragen wir dazu bei,
dass unternehmensinterne Vorgaben zur Senkung von CO2-Werten
schneller erreicht werden können.
Ferner setzen wir einen erfolgreichen Unternehmensschwerpunkt
auf Aufarbeitung und Wiederverkauf von Gebrauchtgeräten.
Wie sehen die Lager- und Transportprozesse der Zukunft aus?
Vernetzt und intelligent. Das
leben wir mit der Intralogistik 4.0
und unterstützen unsere Kunden
in den internen Arbeitsabläufen
im Lager und der Produktion
bereits mit Steuerungs- und
Optimierungssoftware, vernetzter
Sensorik sowie automatisierten
Fahrzeugen und Systemen.
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FOKUS – NEUEUMWELT.DE
SICHERER UMGANG MIT GEFAHRSTOFFEN
Das Werk der DB Fahrzeuginstandhaltung
in Krefeld hat ein neues Bereitstellungslager für gefährliche Abfälle errichtet.
Ein „Das haben wir schon immer so ge-
TRENDS ERKENNEN
AUF DER LOGIMAT
Flexible Logistik-Systeme sind für die
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
gefragt. Um sich einen aktuellen Überblick
verschaffen zu können, lohnt es sich
immer, Messen zu besuchen.
Handel und Dienstleister setzen zuneh-
mend auf Automation und die Verknüpfung ihrer Systeme mit der Produktion.
Auf der Logimat Messe vom 8. - 10.
März in Stuttgart präsentieren Unternehmen ihr Leistungsspektrum für
effiziente Prozesse beim innerbetrieblichen Umschlag und Transport, sowie bei
der Datenerfassung, -verarbeitung und
Prozessteuerung im Lager.
Besucher von solch groß angelegten
Messen erwarten von den Ausstellern die
Präsentation von innovativen Produkten.
Megatrends wie Industrie 4.0 oder das
Internet der Dinge, die schon seit Jahren
für Gesprächsstoff sorgen, werden dort
ebenfalls thematisiert, ebenso wie der
anhaltend wachsende E-Commerce-Bereich.
Ein Highlight werden die Transportrobo-
ter sein, die sich frei im Raum bewegen
können und zwei Kleinladungsträger
oder -stapel aufnehmen, befördern und
absetzen können.
Entwickler und Anbieter von Logistiksoftware präsentieren ihre Neuheiten.
Das von den Ausstellern vorgestellte
IT-Angebot reicht von der Materialflusssteuerung und dem Ressourcen- und
Fuhrparkmanagement bis hin zu Lagerverwaltungssystemen.
Eine Weltneuheit ist das auf Bildverarbeitungstechnologie basierende, vollautomatische Scanportal für logistische
Anwendungen. Interessant sind auch
aktuelle Lösungen für den Außenhandel,
wie z.B. Zollabwicklungssysteme oder
Transportmanagement-Systeme. Ein als
Weltneuheit gezeigtes Staplerleitsystem
arbeitet mit Laserortung für eine autarke
Lokalisierung ohne die herkömmlichen
Referenzpunkte oder Stützstellen.
macht“ steht weiterführenden Lösungen
oft im Weg. Dass es auch anders geht,
haben die Verantwortlichen der Deutschen Bahn im Werk Krefeld gezeigt.
Knapp 1.000 Mitarbeiter führen dort
beispielsweise Hauptuntersuchungen
an ihren Schienenfahrzeugen durch, sie
reparieren Unfallschäden und setzen
vollständige Revisionen und Instandhaltungen um – auch am ICE. Lackier- und
Strahlarbeiten sind bei diesen Tätigkeiten
an der Tagesordnung. Der Umgang mit
Gefahrstoffen gehört hier also wie in den
meisten Industriebetrieben zum Alltag.
Auf dem Werksgelände befindet sich
ein größerer Sammelplatz für gefährliche
Abfälle. Dort werden Abfälle zentral bereitgestellt und zur Entsorgung abgeholt.
Gefährliche Abfälle wie Farbschlämme
oder ölhaltige Materialien wurden bislang
in einem Gefahrstoffcontainer aufbewahrt. Doch das Gefahrstofflager wurde
mit der Zeit zu klein. Zudem genügte es
nicht mehr den Ansprüchen der neuen
Anlagenverordnung zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen (AwSV).
Die für Umweltfragen und Entsorgung
zuständigen Verantwortlichen erkannten,
dass Handlungsbedarf besteht – besonders im Hinblick auf sich verschärfende gesetzliche Anforderungen an die
Infrastruktur – es musste also eine neue
Lösung her.
Die Vorgaben an den externen Dienstleis-
ter waren klar. Neben genügend Platz für
große Gebinde sollte das neue Lager den
aktuellen wasserrechtlichen Vorgaben
entsprechen. Außerdem musste das Lager
ausreichend groß sein, um die bislang im
Außenbereich gelagerten Großgebinde
sowie auch leere Gebinde problemlos
einlagern zu können. Die Lösung: ein
Großraumlager mit einem zentralen
Zugangstor und Lagerflächen mit jeweils
drei Ebenen an den Wandseiten, das
maximales Lagervolumen auf geringem
Raum garantiert.
Das neue Großraumlager zeichnet sich da-
durch aus, dass ein Handling der Gebinde
im Innenraum mit einem Flurförderzeug
jederzeit möglich ist. Im Dachbereich
unterstützt ein Lichtband eine energiesparende Lichtversorgung des Raumes
– dafür mussten nur wenige zusätzliche
Beleuchtungskörper installiert werden.
Für die erforderliche Sicherheit sorgen im
Boden eingelassene Auffangwannen, die
2.600 Liter Flüssigkeit aufnehmen können. Die Containeranlage wurde auf einer
neuen Betonfundamentplatte errichtet.
Für den Brandfall ist das System mit einer
Löschwasserrückhaltung ausgestattet.
Eine umlaufende Betonaufkantung ist Bestandteil der Betonplatte. Sie stellt sicher,
dass kontaminiertes Löschwasser nicht
aus dem Gefahrstoffcontainer austreten
kann. Das Auffangvolumen im Zusammenspiel mit der Löschwasserrückhaltung beträgt 30 Kubikmeter.
Die neue AwSV wurde im Herbst
2013 als technische Vorschrift bei der
EU-Kommission und den Mitgliedstaaten notifiziert, der Bundesrat hat ihr im
letzten Mai zugestimmt.
Gemäß der AwSV werden Anlagenbetreiber verpflichtet, die Stoffe und
Gemische, mit denen sie zu tun haben,
als nicht wassergefährdend oder in eine
von drei Wassergefährdungsklassen
einzustufen.
Text: Chan Sidki-Lundius
Exide - Der zukunftsweisende Batteriegigant
Exide Technologies ist mit Niederlassungen in
mehr als 80 Ländern einer der weltweit größten
Hersteller und Recycler von Blei-Säure-Batterien
und bietet umfassende Produkte und Dienstleistungen für die Speicherung elektrischer Energie
in Automobil
und Industrie (Geschäftsbereich
GNB® Industrial Power). Führende Hersteller von
Fahrzeugen, Gabelstaplern und Back-up-Systemen
vertrauen auf Exide in der Erstausrüstung. Den
Ersatzteilmarkt bedient das Unternehmen mit
einem Portfolio an bekannten Produktmarken. Als
Experte für Energiespeicherung bietet Exide seinen
Kunden zudem umfassenden Service, Zubehör und
Energieberatung.
AUTOMOTIVE
Exides Start-Stop AGM- und EFB-Batterien wurden
in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie
entwickelt. Sie sorgen dafür, dass intelligente Spritsparfunktionen wie Start-Stop, regeneratives Bremsen und verbrauchsfreies „Segeln“ technisch umgesetzt werden können.
INTRALOGISTIK
ERNEUERBARE ENERGIEN
In der Intralogistik ermöglichen GNBs neue Hochleistungsbatterien wie die TENSOR® den Abschied
vom Dieselmotor: Die außerordentliche Performance
und ausgezeichnete Schnellladefähigkeit machen
die TENSOR® zu dem optimalen Partner für den
Schwerlastbereich. Aufgrund ihrer exzellenten
Energieeffizienz werden die Kosten im laufenden
Betrieb gesenkt und die Umwelt wird durch
die Vermeidung von CO2-Emissionen geschont.
Mit dem Extra an Leistung und Kapazität sowie
herausragendem
Tieftemperaturverhalten
und
Schnellladefähigkeit eignen sich TENSOR® Batterien
insbesondere für den anspruchsvollen Einsatz
im Hochregallager, Distributionszentrum, Schwerlastbereich, 24/7 Betrieb, Tiefkühlhaus und Außenbereich.
Der fortschreitende Wandel der Strommärkte hin zu
erneuerbaren Energien stellt sowohl Stromnetzbetreiber als auch Erzeuger und Verbraucher von
elektrischer Energie vor neue Herausforderungen.
Volatile Stromquellen wie Photovoltaik- und Windkraftwerke und der schwankende Verbrauch führen
dazu, dass teilweise Energie in Zeiten erzeugt wird,
in denen kein Bedarf besteht oder der Bedarf die
Energieerzeugung übersteigt.
Batteriespeicher spielen hier eine große Rolle,
um dieses Ungleichgewicht und die daraus
entstehenden Kosten zu vermeiden. GNB® Industrial
Power hat deshalb mit Restore 500 ein modulares
„Plug & Store“ Speichersystem entwickelt, dass die
Steuerung erneuerbarer Energien ermöglicht und
somit Stromerzeugung und -verbrauch passgenau
angleichen kann. Das Restore 500 System ist in
verschiedenen Batterietechnologien erhältlich, wie
zum Beispiel mit der patentierten Sonnenschein
dryfit® Gel oder auch mit Lithium-Ionen Technologie.
Recycling
Exides hochmoderne Recycling-Werke stellen sicher,
dass Batterien wiederverwendet werden und leisten
so einen positiven Beitrag für die Umwelt.
Die auf der Logimat präsentierte Produkt-
palette ist breit gefächert, genau wie die
Anwendungsgebiete der Logistik. Die
größte Ausstellernachfrage verzeichnen
dabei die beiden Segmente Fördertechnik und Software, sowie der Bereich der
Flurförderzeuge inklusive fahrerloser
Transportfahrzeuge und -systeme.
Wussten Sie dass...
Blei-Säure Batterien zu 99%
Neue Kästen &
Deckel
recycelt und wiederverwendet
werden können?
Das Blei in Ihrem Energiespeicher könnte das selbe
sein, das Gaston Planté für den Bau seiner erste Batterie
verbaut hat!
Text: Helge Stroemer
M5BAT - Energieversorgung von morgen
Neue Gitter
& Bleioxid
Kunststoff
99,98% der Blei-Säure Batterien
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Neutralisieren &
Wiederverwenden
Elektrolyt
In Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und den
Projektpartnern EON und SMA forscht und baut
Exide Technologies in Aachen derzeit an einem weltweit einzigartigen modularen Batterie-Großspeicher
mit einer Leistungsklasse von fünf Megawatt. Das Projekt analysiert
wirtschaftliche und technische Perspektiven der Energiespeicherung
und wird im Rahmen der „Förderinitiative Energiespeicher“ vom
Bundeswirtschaftsministerium mit insgesamt 6,5 Millionen Euro
gefördert.
in Europa recycelt werden?
*(Quelle: Eurobat / IHS Global 2014)
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22. - 24. Juni 2016
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INSPIRATION – NEUEUMWELT.DE
HISTORISCHES GEMÄUER –
MODERNE TECHNIK
Ein Mini-Blockheizkraftwerk
sorgt in einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble im
bayerischen Sommerach für reibungslose Versorgung mit Strom
und Wärme.
Barocke Fassade, ein großes
Hoftor, innen stuckverzierte
Decken, alte Wandgemälde,
Eichendielen: Den Winzerhof
mitten im malerischen Dorf am
Main betrachteten nicht nur
Denkmalschützer als erhaltenswert. Christine Götz und Rainer
Fuchs fanden hier vor wenigen
Jahren das Zuhause, das sie
sich gewünscht hatten. Die alte
Bausubstanz machte den Weg
zu gemütlichen Abenden in
den eigenen vier – historischen
– Wänden jedoch durchaus zu
einer Herausforderung. Der
Wunsch, das Gebäude komfortabel herzurichten und es entsprechend moderner Standards
auch unter Umweltaspekten zu
verändern, musste und sollte in
Einklang mit der Erhaltung der
denkmalgeschützten Architektur
gebracht werden.
„Wir konnten das Gebäude nicht
so dämmen wie ein neueres“,
berichtet Rainer Fuchs. Die
möglichen Maßnahmen waren
überschaubar: „In unserem
Winzerhof, ebenso wie im angrenzenden der Familie Camerer, wurden Fenster getauscht
und Laibungen gedämmt.“ Die
einen Förderzeitraum von bis zu
60.000 Vollbenutzungsstunden
Zuschläge für jede erzeugte Kilowattstunde, ob selbst genutzt
oder ausgespeist. Eine sinnvolle
Lösung also auch für kleinere
Eigenheime: Mit den überschaubaren Maßen – manche Geräte
beanspruchen kaum mehr Platz
als eine große Waschmaschine –
Christine Götz und Rainer Fuchs sowie Familie Camerer nutzen zusammen ein
Mini-Blockheizkraftwerk und steigern so die Energieeffizeinz ihrer Winzerhöfe.
obere Geschossdecke des Nachbarhofes erhielt eine Dämmung
– doch massive Veränderungen
an der Gebäudehülle der historischen Bauten waren ausgeschlossen. „Der Wärmebedarf
ist entsprechend hoch“, erläutert
Fuchs. Folglich richteten die
Bauherren das Augenmerk auf
Lösungen, mit denen sich dieser
ebenso wirtschaftlich wie umweltfreundlich decken ließ. Für
den Bauingenieur Fuchs erwies
sich ein Blockheizkraftwerk als
optimale Lösung: Nach dem
Prinzip der Kraft-WärmeKopplung (KWK) erzeugt es
Strom und Wärme zugleich und
wird zudem von beiden Nachbarhöfen genutzt. Die dadurch
bedingte längere Laufzeit erhöht
die Wirtschaftlichkeit des Systems.
Die installierte Anlage produziert
über einen gasbetriebenen Generator Strom; entstehende Ab-
wärme verpufft nicht ungenutzt,
sondern wird als Heizenergie
eingesetzt. Durch die gekoppelte Erzeugung von Wärme und
Strom in einem Prozess verringert sich die benötigte Brennstoffmenge und damit der Ausstoß an klimaschädlichem CO2.
Der Wärmebedarf der beiden
Winzerhöfe könne zu hundert
Prozent über das Mini-Blockheizkraftwerk gedeckt werden,
der Strombedarf zu etwa 80 bis
90 Prozent, berichtet Fuchs.
„Eine lange
Laufzeit
erhöht die
Wirtschaftlichkeit
des Systems.“
eignet sich das kleine Kraftwerk
auch für jene Nutzer, denen
nicht wie im Fall der Sommeracher Winzerhöfe eine ehemalige
Schnapsbrennerei auf dem Hof
zur Verfügung steht.
Damit sind die beiden Paare in
Sachen Heizung und Strom
nicht nur weitgehend unabhängig von externen Versorgern,
sondern haben zudem die
Möglichkeit, nicht genutzte
Energie ins öffentliche Netz
auszuspeisen. Für Betreiber
kleinerer Anlagen lohnt sich
das Verfahren auch nach der
jüngsten Novelle des KWK-Gesetzes doppelt: Sie erhalten für
Text: Ulrike Christoforidis
FAKTEN
Ein Mini-Blockheizkraftwerk kann von
mehreren Parteien genutzt werden,
es bietet hohe Energieeffizienz
durch Kraft-Wärme-Kopplung und
eine 100-prozentige Deckung des
Wärmebedarfs. Es erfordert keine
massiven Umbauten und hat auch nur
geringen Platzbedarf.
DEUTSCHLANDS
ENERGIESYSTEM
IM UMBRUCH
Technologieprogramm Smart Data am
Beispiel des Stuttgarter Flughafens.
Während früher wenige Kraftwerke den gesamten Energiebedarf
deckten, verschiebt sich das
System hin zu einer dezentralen
Energieversorgung, die auch
erneuerbare Energien integriert.
Deren Einspeisung schwankt
jedoch wetterabhängig. Um die
Stromversorgung zu stabilisieren,
werden Infrastrukturen wie Industrieparks, Flug- oder Seehäfen
herangezogen, denn diese stellen
bedeutende Verbraucher und
Erzeuger großer Energiemengen
dar und können Stromangebot
wie -nachfrage wesentlich beeinflussen. Die neue Aufgabe, als
autonome Energiezelle im Netz zu
agieren, bedeutet für die Betreiber
aber eine erhebliche Erweiterung
ihres Kerngeschäfts.
Das im Technologieprogramm
Smart Data vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte
Projekt SmartEnergyHub zeigt
am Beispiel des Stuttgarter
Flughafens, wie Infrastrukturen zu
Energiezellen umfunktioniert werden. Unter Einsatz von Smart-Data-Technologien und -Plattformen
werden dabei die erforderlichen
Lösungen entwickelt und gleichzeitig technische, strukturelle,
organisatorische und rechtliche
Rahmenbedingungen betrachtet.
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Das Energiedienstleistungsgesetz bedeutet weitere Anforderungen für Unternehmen.
Mit der Verabschiedung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) im April letzten Jahres mussten alle Unternehmen ab einer Größe von 250 Mitarbeitern beziehungsweise mit einem Umsatz von über 50 Millionen
Euro oder einer Bilanzsumme von mehr als 43 Millionen
Euro ein Energieaudit nach DIN EN 16247 spätestens bis
zum 5. Dezember 2015 erfolgreich abschließen. Mittlerweile haben die Betriebe ein implementiertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001, EMAS oder
ein Energieaudit nach DIN EN 16247 beim Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nachzuweisen.
„Gerade für kleinere Unternehmen stellt ein Energieaudit
nach DIN EN 16247 die bessere Alternative dar, da dieses
System nicht jährlich, sondern nur alle vier Jahre auditiert
werden muss. Das spart Zeit und Geld“, sagt Patrick Wortner, Geschäftsführer von PeoplePlanetProfit.
Unternehmen, die 2015 bereits ein Audit durchgeführt
haben, müssen dieses erst 2019 wiederholen. Die Periode von vier Jahren ist lang. Vor allem, wenn in der Zwischenzeit keine energierelevanten Daten erhoben werden. Dies ist zumeist mit großem Aufwand verbunden.
Heizen
im
e
b
h
c
a
f
in
E
en.
Strom erzeug
Foto: SmartEnergyHub
14
chende Softwaresysteme realisieren“, erläutert Wortner.
Die Bundesregierung, die an einem Gesetz mit Forderungen zur Nutzung von Smart Metern arbeitet, sieht hier
ebenfalls großes Potenzial. „Somit ist es wichtig, dass
sich auch nicht energieintensive Unternehmen aufgrund
der immer strenger werdenden Anforderungen mit dem
Thema Energie auseinander setzen“, betont Wortner.
„Schließlich sollen mit dem EDL-G und den Energieaudits
Optimierungsansätze gefunden werden, die in ökologisch
und ökonomisch sinnvollen Maßnahmen zur Reduktion
des Energieverbrauchs resultieren.“
Alles spricht für den Dachs.
Die Heizung, die mehr kann:
umweltfreundlichen Strom erzeugen.
Bei der Planung einer neuen Heizanlage hat man die Wahl: Investiert man
in eine auf den ersten Blick günstige Lösung, die nur Wärme erzeugt?
Oder in eine moderne, umweltfreundliche, stromerzeugende Heizung wie
den Dachs?
Ökonomisch betrachtet ist der Dachs eine lohnende
Anschaffung von bleibendem Wert, aus ökologischer
Sicht eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Denn wer
mit einem Dachs beim Heizen eigenen Strom produziert,
spart nicht nur Geld und Energie, sondern auch der
Umwelt viele Tonnen CO2. Mit einem Dachs produzieren
Sie oft mehr Strom, als Sie selbst benötigen. Den Überschuss speisen Sie gut vergütet ins öffentliche Stromnetz
ein. Ob Neubau, Sanierung, Ein- oder Mehrfamilienhaus
bis hin zum Gewerbebetrieb: Für jede Immobilie gibt es
einen passenden Dachs.
Alle Gründe für den Dachs unter www.derdachs.de
Der Dachs. Die Kraft-Wärme-Kopplung.
Überreichung des Energie- und CO2-Zertifikats an die Schüco
International KG (v.li.): Daniel Kühlhorn (TÜV Nord), Andreas
Engelhardt (Schüco), Patrick Wortner (PeoplePlanetProfit) und
Philipp Neuhaus (Schüco)
Denn gemäß BAFA-Vorgaben müssen 90 Prozent aller
energierelevanten Verbraucher im Unternehmen erfasst
werden – von der EDV über Beleuchtungsmittel bis hin
zu Produktions- und Fertigungsanlagen. „Eine exakte und
einfache Datenerfassung lässt sich vor allem durch Energiemessgeräte, sogenannte „Smart Meter“, und entspre-
Patrick Wortner
Geschäftsführer von
PeoplePlanetProfit.
Einladung zum KWK-Wochenende 2016.
Stolze Dachs Besitzer und Fachhandwerker zeigen Ihnen beim bundesweiten KWK-Wochenende, warum alles für einen Dachs spricht.
Seien Sie dabei vom 18.3. bis 20.3.2016! Mehr Infos unter www.kwk-wochenende.de
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16
RATGEBER – NEUEUMWELT.DE
FRISCHE LUFT GEGEN DIE
SCHÄDLICHEN SPOREN
Ein Großteil des modernen Alltags
findet hinter geschlossenen
Türen statt: Gesunde Raumluft ist
daher besonders wichtig für die
Gesundheit.
Gerade in der kalten Jahreszeit
zeigen sich in vielen Wohnungen
die Spuren „falschen“ Lüftens: An
Außenwänden, in Ecken, hinter
Schränken und in kühlen oder
feuchten Räumen wie Schlafzimmer oder Bad machen sich dunkle
Flecken breit. Es schimmelt. Dass
die unerwünschten Pilze im Winter besonders gedeihen, hat gleich
mehrere Gründe. Zum einen lüften viele Menschen seltener und
kürzer – um die Minusgrade nicht
ins gemütliche Wohnzimmer zu
lassen. Zum anderen dringt die
Kälte selbst durch gut isolierte
Wände und kühlt diese auch
innen ab. Feuchtigkeit aus der
warmen Raumluft kondensiert an
den kälteren Flächen – und bietet
dem Schimmel auf organischen
Baumaterialien wie Tapete oder
Holz einen perfekten Nährboden.
Auch wenn Schimmelpilze in der
Natur vorkommen und uns
draußen überall begegnen, ist
der Schimmelbefall in der geschlossenen Wohnung potentiell
gesundheitsschädlich: Die Sporen
verteilen sich über die Raumluft
und können Atemwegserkran-
Experten empfehlen, vier Mal am Tag stoßweise bei weit geöffneten Fenstern zu lüften. kungen, Allergien, Haut- und
Augenreizungen verursachen. Vor
allem für Kinder und Menschen
mit einem geschwächten Immunsystem sind sie in vielen Fällen
eine gesundheitliche Gefahr.
Viele Gebäude sind – um Heiz-
energie einzusparen, Ressourcen
und Umwelt zu schonen – in
jüngeren Jahren unter energetischen Aspekten saniert und
gedämmt worden. Ein permanenter Luftaustausch, der früher
(unbeabsichtigt) durch undichte
Fenster und Türen gegeben war,
entfällt. Umso wichtiger ist es,
Wohnräume aktiv und kontrolliert zu lüften, sauerstoffreiche
Luft zu- und verbrauchte bzw.
belastete Luft ebenso wie die
schimmelfördernde Feuchtigkeit
abzuführen. Ein Großteil der
Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung entsteht beim Duschen oder
Kochen, doch auch die Bewohner
produzieren natürlich „Wasserdampf “, selbst im Schlaf. Als
gesund gilt ein Feuchtigkeitsanteil
an der Raumluft von etwa 50
Prozent bei 20 Grad Raumtemperatur. Steigt er auf mehr als
65 Prozent, findet der Schimmel
optimale Bedingungen.
Experten empfehlen, vier Mal am
Tag stoßweise bei weit geöffneten
Fenstern zu lüften. So gelangt
ausreichend frische Luft in die
Wohnung und der Wärmeverlust während der Heizperiode
bleibt überschaubar. Das Ganze
erfordert eine gewisse Disziplin
– und zudem auch regelmäßige
Anwesenheit, um die Intervalle
sinnvoll einzuhalten.
Das Fenster dauerhaft „auf Kipp“
zu halten, ist jedoch keine Lösung: Der leichte Luftzug kühlt
in erster Linie die fensternahen
Wände weiter aus – und begüns-
tigt den Schimmel unter Umständen noch. Hält sich niemand
in der Wohnung auf, macht das
leicht geöffnete Fenster Einbrechern zudem die Arbeit leicht.
Eine Alternative sind spezielle
Fenster mit Lüftungssystemen,
die auch im vollständig geschlossenen Zustand für „frischen
Wind“ in Wohnräumen sorgen,
Luft zuführen und die verbrauchte Luft nach draußen
transportieren. Durch integrierte
Wärmetauscher kann der Energieverlust minimiert werden: Ein
Teil der Wärme aus der Abluft
wird genutzt, um die frische Luft
aufzuheizen, bevor sie ins Zimmer strömt. Feuchtigkeit wird
kontinuierlich abtransportiert –
und dem Schimmel wird so der
Nährboden entzogen.
» Für alle, die
den Schimmel lieber im
Garten hätten. «
Text: Ulrike Christoforidis
FAKTEN
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Welt!
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ne
1,5 Liter Feuchtigkeit transpiriert der Mensch im Durchschnitt täglich;
2600 Gramm Wasser verdampft beim Duschen stündlich;
Bei mehr als 65 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit im Raum und 80 Prozent auf Oberflächen kann Schimmel entstehen.
(Quelle: Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)
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mehr Energieeffizienz
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Paroc wurde 1917 gegründet und ist einer der führenden Hersteller energieeffizienter Dämmstofflösungen Europas. Die
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Ländern. In Deutschland mit Standort Hamburg ist Paroc seit
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Das Unternehmen stellt seinen Kunden seine Erfahrung und
Kompetenz zur Verfügung, um gemeinsam optimale Lösungen
für die jeweiligen Anwendungsbereiche zu liefern: Im Fokus
steht hier der unternehmerische Erfolg der Kunden. Dazu gehört auch eine absolut zuverlässige Belieferung.
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ausmacht. Steinwolle-Dämmung bietet hier eine einfache und
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Bindemittels zu Fasern verwirbelt wird. Dieser Prozess führt
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– FOKUS 19
EINBLICK – NEUEUMWELT.DE
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Deutschland ist auf dem Weg
zu einer nachhaltigen Energieversorgung: Die ersten Schritte
sind getan, doch noch haben
alle Akteure einige Aufgaben zu
lösen.
Sie wurde nicht erst 2011 mit der
Entscheidung, aus der Atomenergie auszusteigen, initiiert, sondern ist bereits seit Jahrzehnten
im Gang: die Energiewende, die,
verkürzt gesagt, den sukzessiven
Ausstieg aus der fossilen und
Kernenergie durch den Ausbau
einer nachhaltigen Versorgung
mit erneuerbaren Energien,
durch größere Effizienz im
Umgang mit den Ressourcen und
durch Einsparungen bedeutet,
und das in den drei Bereichen
Strom, Wärme und Mobilität. Ein
langfristiges Projekt mit klarem
Ziel – und einigen Herausforderungen.
Entscheidend ist, dass die Umset-
zung der Energiewende breite
Unterstützung in der Bevölkerung, bei den Unternehmen und
in der Politik findet. Unterschiedlichste Interessen müssen
Um schwankender Versorgung und steigender Preise zu begegnen, stehen Effizienzinvestitionen und der Aufbau einer eigenen Versorgung
häufig ganz oben auf der Agenda von Unternehmen.
berücksichtigt werden, um dies
auf lange Sicht zu gewährleisten.
Dass das nicht immer leicht ist,
zeigt sich an aktuellen Diskussionen wie jener um Subventionen
für Windenergie oder an unterschiedlichen Meinungen zum
Ausbau von Trassen oder Erdkabeln, mit denen der Strom vom
Erzeugungsort dorthin verbracht
wird, wo er benötigt wird.
Auch für Unternehmen, vor allem
Industriebetriebe, ist die Energiewende eine Herausforderung:
Das Energiewendebarometer
2014 des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
(DIHK) offenbarte Skepsis bei
vielen Unternehmen angesichts
schwankender Versorgung und
steigender Preise. Um diesen zu
begegnen, stehen Effizienzinvestitionen und der Aufbau einer
eigenen Versorgung häufig ganz
oben auf der Agenda. Zugleich
zeigte die Untersuchung auch,
dass bereits jedes fünfte Unternehmen vollständig oder
teilweise grünen Strom bezieht
und dass das Dienstleistungsgewerbe und vor allem der Bau die
Energiewende positiver bewerten. Die Baubranche kann von
der Errichtung von Erzeugungsanlagen und von energetischen
Maßnahmen profitieren. Auch
privaten Verbrauchern stehen
inzwischen von der eigenen
Solaranlage bis zum Speichersystem zahlreiche Optionen für eine
dezentrale Energieversorgung
zur Verfügung.
Um Lösungen für die drängends-
ten Fragen zu finden und die
Kooperation von Wirtschaft,
Wissenschaft und Gesellschaft
zu fördern, initiierte das Bundesministerium für Bildung
und Forschung unlängst das
Forschungsprojekt „Kopernikus“.
Akteure aller Bereiche sind aufgerufen, gemeinsam an Umsetzungskonzepten zu arbeiten. Die
vier großen Felder, in denen das
Ministerium Schwerpunkte setzt,
sind „die Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie durch
Umwandlung in andere Energieträger, die Entwicklung von
Stromnetzen, die an einen hohen
Anteil erneuerbarer Energien angepasst sind, die Neuausrichtung
von Industrieprozessen auf eine
fluktuierende Energieversorgung
und das Zusammenspiel von
erneuerbarer und konventioneller Energie, um die lückenlose
Versorgung mit Energie sicherzustellen“.
Positive Perspektiven zeichnet
ein aktueller Greenpeace-Report. Das Gelingen der Wende
im gesetzten Zeitrahmen bis
2050 sei machbar – die saubere
Stromerzeugung könne zudem
Arbeitsplätze und finanzielle
Anreize schaffen. Hohe Kosten in
verschiedenen Bereichen würden
durch massive Einsparungen
in anderen aufgefangen. Die
Hindernisse technischer oder
wirtschaftlicher Natur schätzt der
Bericht gering ein – entscheidend
sei in erster Linie der politische
Wille.
Text: Ulrike Christoforidis
UNABHÄNGIGKEIT IN SACHEN ENERGIE
Das Solarpaneel auf dem Dach
und das Windrad auf dem Hof
sind inzwischen ein gewohnter Anblick geworden. Die
technologische Entwicklung
der vergangenen Dekaden hat
Verbraucher in die Lage versetzt, unabhängig, einfach und
umweltfreundlich ihre eigene
Energie zu erzeugen und zu
speichern. Ob im Reihenhaus,
dem mittelständischen Produktionsbetrieb oder im Seniorenheim: Eigenständige Anlagen
können einen großen Teil der
Energie liefern, die in einem
Gebäude benötigt wird.
Da erzeugter Strom und Ver-
brauch keine konstanten Größen
sondern Schwankungen unterworfen sind, greifen Betreiber
auf Energiemanagementsysteme
zurück, um einen Lastausgleich
zu erzielen. Alle Energie-Bereiche im Gebäude werden durch
das System abgedeckt: Strom,
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Energiemanagementsysteme optimieren die Nutzung von selbst
erzeugtem Strom und Wärme,
Dienstleister bieten vollständige
Services rund um Energieanlagen.
Eigenständige Anlagen können einen großen Teil der Energie liefern, die in einem Gebäude benötigt wird.
Wasser, Wärme und Gas. Die
Systeme messen, erfassen und
steuern die Produktion, den
Verbrauch und die Speicherung
automatisch und beziehen dabei
verschiedene Faktoren ein, um
Erzeugung und Nutzung optimal in Einklang zu bringen.
Auch Wetterprognosen, die
zwangsläufig Einfluss auf die
produzierte Strommenge haben,
finden automatisch Eingang in
die Steuerung. Nicht benötigter
Strom wird heute in sanierten
Gebäuden häufig mit Hilfe von
Wärmepumpen in Wärme um-
gewandelt. Durch ihre langsame
Dynamik und die Lagerung der
thermischen Energie ist so ein
Verschieben der Energieaufnahme möglich. Zum Speichern
elektrischer Energie werden
Batterietechnologien eingesetzt.
Der Energiemanager fängt die
Spitzenzeiten jedoch nicht nur
durch intelligente Speicherverfahren ab: Er kann auch die
Nutzung des Stroms und das
Verbrauchsverhalten steuern,
also zum Beispiel die Waschmaschine automatisch erst dann
einschalten, wenn die Sonne
strahlt und die Solarzellen entsprechend viel Energie erzeugen.
Die Effizienz der Anlagen wird
dadurch erheblich gesteigert:
Das schont Ressourcen, schützt
das Klima und spart Kosten.
Energiemanagementsysteme
sind in der Regel flexibel und
können mit vielen verschiedenen Technologien – Solar,
Windkraft, Blockheizkraftwerken, Speichersystemen etc. –
verbunden werden.
Immobilienbesitzer, die das Betrei-
ben einer Anlage zur Energieerzeugung und –nutzung aus der
Hand geben wollen, greifen in
den vergangenen Jahren immer
stärker auf die Leistungen von
Contracting-Anbietern zurück.
Der Eigentümer schließt mit
dem spezialisierten Unternehmen einen langfristigen und
exklusiven Vertrag über die Lieferung von Energie, meist handelt es dabei um Wärmeleistungen. Der Contractor kann die
Betriebsführung des Systems,
Instandhaltung, Wartung und
Inspektion übernehmen und als
Entstörungsdienst fungieren.
Je nach Situation bietet das Un-
ternehmen auch die Sanierung
bestehender oder die Konzeption neuer, individuell auf den
Bedarf zugeschnittener Anlagen
inklusiver erforderlicher Investitionen und der Bauausführung.
Die Investitionskosten fließen
in den vereinbarten Wärmepreis
ein. Für den Betreiber bedeutet
das: Eine hochmoderne Anlage
und voller Service ohne eigenen
Kapitaleinsatz, zudem eine optimale Planungssicherheit sowohl
in Sachen Versorgung als auch
bezüglich der Finanzierung.
Text: Ulrike Christoforidis
Schadstoffe, Mikroorganismen
und Viren in der Raumluft stellen
eine massive gesundheitliche
Belastung dar. Moderne Technologien bieten Lösungen.
Jeden Tag atmet ein gesunder
Mensch zwischen 10 000 und
20 000 Litern Luft ein und aus,
abhängig von seinem Alter,
seiner Konstitution und seiner
körperlichen Aktivität. Mit ihr
nimmt er auch Schadstoffe und
Erreger auf, die über die Lunge
in den Organismus eindringen.
Etwa 90 Prozent seiner Zeit, so
das Umweltbundesamt, verbringt
der Mitteleuropäer „drinnen“:
Leicht nachvollziehbar, dass gerade die Qualität der Atemluft in
Innenräumen einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit
hat.
Mit einer steigenden Zahl an
Allergien, mit Kopfschmerzen,
Augenreizungen und anderen Erkrankungen reagieren Betroffene
auf belastete Luft. Baumaterialien, Putzmittel, Schimmelbefall
oder auch Elektrogeräte wie etwa
Drucker – sie alle setzen Schadstoffe frei, die in der Luft „hängen“. Die energetisch sinnvollen
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WENDE FÜR DIE UMWELT
HILFE GEGEN GEFÄHRLICH „DICKE“ LUFT
Baumaterialien, Putzmittel, Schimmelbefall oder auch Elektrogeräte wie etwa Drucker – sie alle setzen Schadstoffe frei, die in der Luft „hängen“. Dämm-Maßnahmen an Gebäuden in jüngeren Jahren haben
die Situation in Sachen Raumluft
verschlimmert: Der Luftaustausch wurde verringert, die
Konzentration an gefährlichen
Stoffen bleibt länger erhalten.
Neben allergieauslösenden Schad-
stoffen schweben auch Viren
und Krankheitserreger, die in
einen Raum gebracht wurden,
in der Luft. Vor allem in öffentlichen Einrichtungen, in denen
viele Menschen verkehren, ist
die Ansteckungsgefahr groß:
Lufthygiene in Schulen, Kindertagesstätten, Krankenhäusern
und Seniorenheimen, deren
Bewohner zudem tendenziell
ein schwächeres Immunsystem
haben, ist doppelt wichtig. Regelmäßiges Lüften allein reicht oft
nicht – und ist auch nicht immer
möglich.
Um die Raumluft von gefährlichen
Stoffen und unangenehmen
Gerüchen zu befreien, werden
verschiedene Geräte angeboten.
Sie können direkt an der Quelle
der Verunreinigung oder zur
Volumenbehandlung der gesamten Raumluft eingesetzt werden.
Und sie eignen sich auch, um z.B.
zwischen Gebäudeteilen für eine
Frischluftbarriere zu sorgen.
Existierende Luftreiniger arbeiten
mechanisch mit Filtern oder
Verdunstermatten, die schädliche
Partikel aufnehmen. Wichtig
sind bei diesen Systemen regelmäßige Reinigungsintervalle,
um die Schadstoffe dauerhaft zu
entfernen. Ein anderer Gerätetyp,
der Ionisierer, bindet Luftpartikel
durch negativ geladene Teilchen.
Bei dem Verfahren entsteht
jedoch Ozon, das neben einer
desinfizierenden Wirkung auch
reizend auf die Atemwege wirken
kann. Eine dritte Technologie ist
die photokatalytische Luftreinigung: Durch UV-Licht werden
die schädlichen, kohlenstoffhaltigen Moleküle aufgespalten. Neu
am Markt ist eine Technologie,
die die Vorteile von Ionisierung
und Photokatalyse verbindet –
ohne Ozon freizusetzen. Dabei
werden die schädlichen Moleküle
aufgespalten und rückstandsfrei
in stabile Verbindungen, die
Originalbestandteile der Luft,
umgewandelt.
Text: Ulrike Christoforidis
FAKTEN
•
•
10 bis 20 Kubikmeter Luft füllen täglich unsere Lungen
117.000 Menschen, so die WHO, starben 2012 europaweit an den Folgen von Luftverschmutzung
FÖRDERMÖGLICHKEITEN FÜR
IMMOBILIENTRÄUME
Die Förderangebote der Stadt
Hamburg tragen dazu bei, dass
sich mehr Menschen Wohneigentum leisten können. Auch für
die Modernisierung bestehender
Eigentumsobjekte wird eine
Förderung angeboten.
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Angesichts der attraktiven
Baukredite bietet es sich heute
mehr denn je an, über den
Erwerb einer Immobilie oder
die Sanierung einer bestehenden Immobilie nachzudenken.
Auf alle Fälle lohnenswert sind
Investitionen in eine energetisch
optimierte Bauweise. Denn mit
moderner Bautechnik kann
man den Energiebedarf eines
Neubaus auf einen Bruchteil
dessen senken, was bei herkömmlichen Häusern üblich ist.
Zudem ergänzt die ökologische
Gewinnung von Heizenergie,
Warmwasser und Strom die
positive Umweltbilanz einer
Wohnimmobilie.
ist ein FamilienStartDarlehen
erhältlich, mit dem auch Paare
ohne Kinder mit einem Nachrangdarlehen in Höhe von bis
zu 70.000 Euro beim Haus- oder
Wohnungskauf unterstützt
werden.
Um Investitionen in die Zukunft
Eine Eigenheimförderung kann den Traum der eigenen vier Wände schneller erfüllen.
Bauherren von Energiesparhäusern
können sich über das Programm
„Energieeffizient Bauen“ der
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) mit zinsgünstigen Darlehen fördern lassen. Gefördert
werden die Errichtung oder der
Ersterwerb von zertifizierten
KfW-Effizienzhäusern 40/55/70
und Passivhäusern. Ebenfalls
förderungsfähig ist der Einbau von Heizungstechnik auf
Basis erneuerbarer Energien,
Kraft-Wärme-Kopplung und
Nah-/Fernwärme bei Neubauten. Der Finanzierungsumfang
beträgt 50.000 Euro je Wohneinheit, maximal 100 Prozent der
förderfähigen Kosten. Die KfW
Förderbank unterstützt auch
mit ihrem Wohneigentumsprogramm den Bau oder Erwerb
von selbst genutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen.
Bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten können abgedeckt
werden. Der maximale Kreditbetrag: 50.000 Euro.
Wer in Hamburg ein Eigenheim
oder eine Eigentumswohnung
bauen oder ein neu gebautes
Objekt kaufen möchte, kann
eine Eigenheimförderung in
Anspruch nehmen. Sie bietet attraktive Darlehen und Zuschüsse
für Bauherren und Baugemeinschaften. Von der Förderung profitieren insbesondere Familien
mit Kindern. Voraussetzung ist,
dass bestimmte Einkommensund Kostenobergrenzen nicht
überschritten werden. Außerdem
zu ermöglichen, hält die Stadt
Hamburg auch für Besitzer einer
bereits bestehenden Immobilie
Zuschüsse für eine energetische
Modernisierung bereit. Mit
dem Programm Wärmschutz
im Gebäudebestand werden die
Modernisierung von einzelnen
Bauteilen oder umfassende Maßnahmen unterstützt. Hierbei gelten keine Einkommensgrenzen.
Zusätzlich können auch Wohnungseigentümergemeinschaften
in den Genuss eines vereinfachten Verfahrens zur Finanzierung
von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen kommen.
Text: Chan Sidki-Lundius
Ein Stapler
der mitdenkt,
weiß immer
wo es langgeht.
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