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DolceVita
WINTER 2015/2016 EURO 4,50
DAS KÜCHEN- UND WOHNJOURNAL
WATT FÜR EIN WINTER
Ruhe pur auf den deutschen Nordseeinseln
EXOTISCHE WURZEL-WERKE
Purpur kochen mit dem asiatischen
Mantanghong-Rettich
DIE FINGERFERTIGEN
Von der fast vergessenen Tradition
des Handschuhmachens
TOLLE WOLLE FÜR DEN BODEN
Teppichtrends aus reiner Schafwolle
Was immer Sie vorhaben, Ihre
Kochstelle stellt sich darauf ein.
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EDITORIAL D
Liebe Leserinnen und Leser,
Wattenmeer und Winterfreuden? Was scheinbar
nicht zusammengehört, entwickelt sich bei näherer
Betrachtung zu einer ganz wunderbaren Liaison:
Gerade nach der Strandkorb-Saison offenbaren
Amrum und Föhr, Pellworm, Spiekeroog oder die
Halligen, warum sie zu Recht Nordseeperlen genannt
werden. Das Naturschauspiel Ebbe und Flut, bizarre
Dünenformationen, üppiges Grün und abgelegene
Sandstrände – die Inseln entlang der schleswigholsteinischen Nordseeküste verzaubern mit ihrer
reizvollen Natur, ihrer sprichwörtlichen Weite und
ganz viel Ruhe und Entspannung.
Dolce Vita nimmt Sie mit auf eine Reise zu den großen Kleinoden der Nordsee, die
mit ihrem rauen Charme auch in der kalten Jahreszeit so manches Herz erwärmen.
Falls Sie außerdem reif für die Kücheninsel sind, finden Sie bei uns ganz bestimmt
kreative und exklusive Inspirationen. Aber auch, wenn es nur eine neue Arbeitsplatte
oder eine andere Detail-Veränderung sein soll, sind wir ziel- und stilsicher an Ihrer
Seite – mit kompetenter Beratung, individueller Planung und einer besonderen Leidenschaft für zeitgemäße Küchen als Ausdruck des persönlichen Lebensgefühls.
Für das zum Winter passende „Wollfühl-Ambiente“ in den eigenen vier Wänden
stellen wir Ihnen traumhaft flauschige, handgemachte Teppich-Ideen aus Schurwolle vor. Außerdem knacken wir das Rätsel um das unvergleichliche Aroma
der Piemonteser Haselnuss – und falls Ihnen eher nach einem Hauch Exotik ist,
werden Ihnen unsere Tipps rund um den asiatischen Wassermelonen-Rettich
Mantanghong sicher auf der Zunge zergehen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf Ihren nächsten
Besuch!
Ihr Reiner Schmalz
küchenschmalz - einfach schöne küchen
Marienstraße 4 • 92224 Amberg
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Schöner kochen nach Maß
Bei küchenschmalz hat man sich einer hohen Kunst verschrieben:
einfach schöne Küchen zu planen und diese passgenau zu realisieren.
Dafür ist den Amberger Küchenprofis kein Kundenwunsch zu schwierig.
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Die Küche ist das Herz des Hauses.
Mit viel Kreativität und Engagement
sorgen wir für den richtigen
Pulsschlag.
Reiner Schmalz,
Geschäftsführer von küchenschmalz
Eine neue Küche ist nicht nur ein Ort zum Kochen und Leben,
sie ist immer auch ein hochwertiges Investitionsgut. Diesem
Anspruch wird man bei küchenschmalz in Amberg absolut
gerecht. Wie bei jedem anderen Anlagemodell auch, kann
man sich als Kunde auf eine langfristige, ausgezeichnete
Rendite verlassen: Perfekte Funktionalität, individuelles
Design und vor allem jeden Tag das gute Gefühl, die richtige
Entscheidung getroffen zu haben.
Bei den Küchenspezialisten in Amberg ist man aber nicht nur
gut beraten, sondern das Team ist auch sehr sorgfältig und
verantwortungsbewusst. Dabei stehen für Geschäftsführer
maßgeschneiderte Küchenkonzepte, die gemeinsam mit den
Unser Serviceund Markenangebot
Herstellern zum ganz persönlichen Küchentraum realisiert
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natürlich auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Kunden
im Vordergrund. Mit diesen Planungsfaktoren entstehen
werden – und das zu einem optimalen Preis-Leistungsverhältnis.
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u.a. von Miele, Gaggenau und Siemens
jährige Erfahrung, die hohe Kompetenz und das ausgeprägte
Qualitätsbewusstsein von küchenschmalz natürlich inklusive.
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D INHALT
Editorial
1
DolceVita Gourmet-Kalender
3
Willkommen im Winter
Genuss-Tipps rund um die
Welt und rund ums Jahr
Der Winter ist eine Insel
4
Wie uns der raue Charme der
Nordseeinseln verzaubert
Kochen im Alpen-Raum
12
In Kitzbühel begeistert eine Küche
mit Größe und feinsinniger Ästhetik
Die Geschmäcker
sind eben verschiedener
16
Der schöne Unbekannte
18
Die Kolumne von Luigi Cucina
Nordseeinseln S. 4
Warum der Wassermelonen-Rettich
Mantanghong alle Sinne zum Leuchten bringt
Kern-Gedanken
24
Wie aus der Piemonteser Haselnuss
die Idee eines Online-Shops wurde
Die Aufschneider
30
Eine kleine Kulturgeschichte über
Lukullische Entdeckungen S. 24
Impressum
Herausgeber:
Wohnen mit Bodenschätzen
Dross & Schaffer Marketing GmbH
Würmstraße 13a, 82166 Gräfelfing
Tel.: 089/89 87 84 28
Redaktion & Produktion: IDENTITYPOOLNEUMANN
Lerchenweg 3, 85764 Oberschleißheim
Tel.: 089/315 36 25
E-Mail: [email protected], www.ipn00.de
Chefredaktion:
Thomas Neumann
Redaktion/Text:
Anette Hrubesch
Schlussredaktion:
Corinna Volkmer
Fotografie:
Titelbild / Bildagentur f1online
Kundenküche / Hermann Reichenwallner
Weitere Bildquellen:istockphoto; photocase, aremac; The World´s
Best Slicers, Giorgio Maschi; Kurverwaltung
Helgoland; Georg Ruch
Informationsquellen:
Föhr Tourismus GmbH, Spiekeroog Tourismus,
Anton Eder
Druck:
Peschke Druck Parsdorf
2
die Berkel Aufschnittmaschine
Teppiche aus Schurwolle für ein
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wollig-wohliges Wohngefühl
Handwerk mit Fingerspitzengefühl 38
Über die fast vergessene Kunst
des Handschuhmachens
Typisch... Winter!
Trends, Ideen & warme Gedanken
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für kuschelige Wintertage
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KALENDER D
GOURMETKALENDER 2016
Mit diesen besonderen Genießer-Tipps kommen Sie kulinarisch
durchs Jahr – und vielleicht sogar um die Welt.
MAI
19. – 22.5. Noosa International Food & Wine Festival |
Queensland, Australien
Über 200 Köche, Winzer und Hersteller versammeln sich in
einem Urlaubsparadies, um Genießer aus aller Welt glücklich
zu machen. www.noosafoodandwine.com.au
JULI
1. – 3.7. Münster verwöhnt | Deutschland
De-luxe-Küche zum Probierpreis: 20 Spitzenrestaurants der
Region bieten Gourmet-Tastings vor der prächtigen Kulisse
von Schloss Münster. www.muenster-verwoehnt.de
AUGUST
1. – 2.8. Marmor & Marillen 2016 | Laas, Südtirol
Kultur pur im Vinschgau: Die besten Marillen der Region und
Kunst-Stücke aus Laaser Marmor sind die Stars dieses jährlichen Festivals. www.laas.info
OKTOBER
JANUAR
25. – 29.1. St. Moritz Gourmet Festival 2016 | Schweiz
Köstlich fernöstlich: Ausschließlich japanische Spitzenköche
werden in diesem Jahr Sushi & Co. auf den Gipfel der Genüsse heben. www.stmoritz-gourmetfestival.ch
FEBRUAR
13. – 2.3. 38. Zitronenfest in Menton | Frankreich
Eine ganze Stadt beweist, dass sauer wirklich lustig macht:
Unter anderem mit einer „Arts & Crafts“ – Messe und vielen
regionalen Spezialitäten. www.fete-du-citron.com
MÄRZ
2. – 6.3. Charleston Wine + Food Festival | South Carolina, USA
Das Festival in der hübschen Hafenstadt widmet sich der
„kulinarischen Exzellenz“ u. a. mit verschiedenen Tastings
(z.B. Natural Wine, Whiskey). Schnell sein lohnt sich, die Angebote sind heiß begehrt. www.charlestonwineandfood.com
APRIL
ourismus/Peter Rigaud
ab 15.4. Semana del Pincho | Pamplona, Spanien
Miniatur-Haute-Cuisine im Baskenland: Jedes Jahr wetteifern
bis zu neunzig Restaurants um die Auszeichnung der besten
Pinchos – kleine tapasähnliche Delikatessen.
www.turismo.navarra.es
DolceVita 2/2015
21.10. Frairie des Petits Ventres | Limoges, Südfrankreich
Schlemmen und Schwelgen: Schon seit 1973 wird in dem
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pittoresken „Metzgerei-Viertel“ die
gute alte GourmetTradition der Region mit feinsten Spezialitäten gefeiert.
www.limoges-tourisme.com
NOVEMBER
23. – 27.11. Food & Life München | Deutschland
Genuss, soweit das Auge reicht: Gewürze, Öle, Patisserie
oder Käse – über 200 Aussteller aus ganz Europa verführen
mit ihren exquisiten und traditionell hergestellten Gaumenfreuden. www.food-life.de
DEZEMBER
1. – 6.12. chocolART | Tübingen, Deutschland
Süße Sünden weltweit: Auf Deutschlands größtem Schokoladenfestival zeigen jedes Jahr rund 100 Top-Chocolatiers aus
aller Welt ihre Kreationen. www.chocolart.de
Genuss global: TASTE FESTIVALS
Auf einem der zahlreichen Taste Festivals rund um den
Globus lässt sich das aufs Köstlichste herausfinden:
Restaurants und (ihre) Star- und Sterneköche wetteifern um
die Gunst der Gourmets – u.a. in Dubai, Auckland, London,
Johannesburg und Helsinki.
www.tastefestivals.com
3
DREISEN
DER WINTER IST EINE INSEL
Föhr, Amrum oder Borkum: Entdecken Sie die
reizvollen „Inselbegabungen“ entlang der
Nordseeküste und lassen Sie sich ein auf ein
Wintermärchen der besonderen Art.
„Wer sich nicht wenigstens einmal im Leben rings von Meer
umgeben sah, weiß nichts von sich und der Welt“, sinnierte
einst Goethe – und wer einmal auf einer der vielen Nordseeinseln war, wird fest davon ausgehen, dass der Dichter
und Denker damit nur ein Eiland vor der deutschen Waterkant gemeint haben kann. Die meisten Inselbesucher gehen
im Sommer auf Entdeckungstour und haben dabei die typischen Strandkorb-Bilder vor Augen. Doch das magische
Dreierlei Sonne, Strand und Meer ist auch in den Wintermo-
Friesennerz und Küstennebel
naten zu haben, mit einem entscheidenden Unterschied zur
Zu den größten Missverständnissen in der Beziehung
Hochsaison: absoluter Ruhe.
Mensch/Insel gehört sicher das Wetter. Dabei ist es viel
Vom Schnee überzuckerte Dünen, schier endlose Strände
besser als sein Ruf – aufgrund des nahen Golfstroms sind
mit wogenden Gräsern, die Weite des Horizonts, der sich im
gerade im Winter die Temperaturen höher als auf dem Fest-
Winter noch großzügiger zu öffnen scheint: Totale Ent-
land. Auch die „steife Brise“ hat ihre guten Seiten: Regen-
schleunigung wird allen Inseln bescheinigt, wenn man sie
wolken werden vom Wind einfach weggepustet, Dauerre-
denn zwischen November und März erlebt – manche Besu-
gen ist selten, und gegen den ist ein Friese mit seinem
cher schwören dem Sommer sogar ganz ab, sobald sich
„Nerz“ – dem bekannten quietschgelben Regenmantel –
die raue Schönheit der Natur an einem kalten Tag in ihr Herz
bestens gewappnet. Übrigens: Die Halligen, winzige Insel-
geschlichen hat.
chen ohne schützenden Deich, sind in stürmischen Zeiten
öfter einmal „Land unter“. Nur die 140 Einwohner von Hoo-
4
Zeit und Gezeiten
ge schützt ein Steinwall gegen die tosende See.
Die Nord- und Ostfriesischen Inseln sind vor allem im Winter
Ein anderes inseltypisches Wetterphänomen lässt sich
etwas für Individualisten, die sich lieber von einsamen Watt-
ebenfalls vor allem im kalten Halbjahr bestaunen: Wenn sich
wanderungen als einer abwechslungsreichen Abendunter-
in Minuten wie aus dem Nichts der Küstennebel ausbreitet,
haltung berauschen lassen. Außerhalb der Saison gibt es
ist das ein bisschen gespenstisch und doch ganz irdisch.
auf Amrum & Co. tatsächlich oft nur den Sand wie Sand am
Die dicken Schwaden entstehen, wenn das Meerwasser
Meer, in Sachen Menschen dagegen herrscht Ebbe. So
wärmer ist als die Luft.
kommt man im Rhythmus der Gezeiten ganz schnell los von
Um der nasskalten Zeit zu trotzen, haben die Friesen außer-
der Hektik des Alltags und findet zwischen Salzwiesen,
dem allerlei Köstlichkeiten, die von innen wärmen. Die „Tote
Leuchttürmen und diesem herben, friesischen Lebensge-
Tante“ zum Beispiel, ein heißer Kakao mit Rum und Schlag-
fühl zurück zu seinem ganz eigenen Pulsschlag.
sahne, hilft perfekt gegen rote Nasen und kalte Füße.
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Foto: © istockphoto, Thomas Iskra
REISEN D
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DREISEN
Der Reiz am Reizklima
von Mineralstoffen bis zu Algen zunutze macht. Daraus ent-
Bereits 1819 entstand in Wyk auf Föhr das erste Badehaus,
stand auch der Name, abgeleitet vom griechischen „Tha-
nachdem Ärzte das besondere Klima der Region als wahre
lassa“, das Meer.
Gesundheits- und Wohlfühlquelle entdeckt hatten. Die Wirkung ist nicht von der Hand zu weisen, ein Spaziergang
gleicht einer wohltuenden Inhalation. Die salzhaltige und
Meine Insel, deine Insel
Bleibt die Frage, welche der 15 Inseln – die Halligen nicht mitgeben, vor allem wird jeder Insel-Liebhaber von „seinem“ ab-
Sandpartikel wie eine belebende Massage, und die frische,
solut einzigartigen Eiland schwärmen. Auf den folgenden Sei-
kühle Luft regt das Immunsystem an.
ten hat Dolce Vita dennoch versucht, den besonderen Charme
Wem das noch nicht genug ist, kann sich auf vielen Inseln
einiger, auch der etwas unbekannteren Nordsee-Schönheiten
mit einer Thalasso-Anwendung verwöhnen lassen. Die
einzufangen. Und mindestens eine Gemeinsamkeit haben alle
meisten Hotels mit Wellnessbereich bieten dieses Heil- und
Inseln auf jeden Fall: Ist man einmal da, ist man nicht nur an
Schönheitsverfahren, das sich die Inhaltsstoffe des Meeres
seinem Reiseziel angekommen, sondern auch bei sich selbst.
AMRUM
In direkter Nachbarschaft zum großen Sylt liegt Amrum –
und zieht neidvolle Blicke auf sich. Schuld daran ist der berühmt- berüchtigte Kniepsand: 15 km lang und bis zu 1,5
Foto: © fotoolia, Roland Hulin
gerechnet – es sein soll. Nur eine Antwort kann es darauf nicht
Nase und Lunge, dazu wirken der Wind sowie feinste
Foto: © photocase, MissXyz
vor allem im Winter nahezu pollenfreie Luft ist ideal für
Eldorado für Vogelkundler, die Amrumer Odde ganz im
Norden ist Naturschutzgebiet, kann aber in einer Führung
erkundet werden. Einen herrlichen Blick bis zu den Halligen
hat man vom Wahrzeichen der Insel, dem 64 Meter hohen
Leuchtturm auf Groß-Dün.
km breit erstreckt sich der breiteste Strand Europas fast
über die halbe Insel. Woher der Name kommt, ist ungewiss.
Ein Spaziergang durch den Ort Nebel lohnt sich unbedingt:
Nach einer populären Deutung hat es mit starken Winden
Im historischen Ortskern findet man die größte Ansammlung
zu tun: Weil die Körnchen so extrem fein sind, können sie
pittoresker Friesenhäuschen auf ganz Amrum.
auf der Haut ganz schon „kniepen“, also kneifen.
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Überhaupt ist Amrum ein Naturparadies, die Anwohner
Im Restaurant des Vital Hotels Weiße Düne in Wittdün kommt
haben bis heute der Versuchung widerstanden, für mehr
als Ausgleich zur eher handfesten Friesenküche nur Feines,
Tourismus ihre Insel zu opfern. Amrum ist unter anderem ein
Leichtes auf den Teller. www.weisse-duene.de
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REISEN D
PELLWORM
Wie aus dem Bilderbuch stehen Schafe auf dem acht Meter
hohen, grasbewachsenen Deich, der die Insel umrundet.
Pellworm ist der Geheimtipp für alle, denen ein ursprüngliches Lebensgefühl wichtig ist. Die Insel ist ökologisch gesehen die grünste, Themen wie sanfter Tourismus und nachhaltiges, regionales Wirtschaften werden großgeschrieben.
Auch wer bei seinen Spaziergängen gerne ein Ziel anpeilt,
ist auf Pellworm richtig, denn gleich mehrere Halligen
sind über das Watt per Fuß zu erreichen. Nur zu Wasser
wiederum geht es auf den Norderoogsand, eine der größten
Sandbänke im Nationalpark Wattenmeer.
Wer nicht auf eigene Faust loslaufen möchte, kann sich dem
Briefträger anschließen und mit ihm zum Beispiel auf die
Hallig Süderoog spazieren. Vielleicht gibt’s eine kleine Insel-
Machen Sie eine Entdeckungstour zu den Bauernhöfen
der Insel. Viele bieten regionale Produkte an, zum Beispiel
Butter oder Marmeladen, mit natürlichen Zutaten aus biologischem Landbau. Außerdem gibt es jeden Freitagmorgen auf dem Hafenmarkt u. a. Bio-Gemüse.
FÖHR
Wind- und wellengeschützt hinter Sylt und Amrum bietetauf
Föhr ein besonders mildes Klima. „Friesische Karibik“ wird die
Insel deshalb auch genannt. Entsprechend üppig ist die
Vegetation von Mammut-Fichten bis zu asiatischem Ginkgo,
Fotos: © photocase, roufoto
anekdote obendrein.
Im Alt Wyk können Sie sich ein zartes Salzwiesenlamm auf
höchstem Niveau schmecken lassen. René Dittrich kredenzt
in seinem Michelin-Stern-gekrönten Restaurant typische,
saisonale Nordsee-Spezialitäten mit raffinierten Feinheiten.
Gelernt hat der Koch unter anderem beim legendären Dieter
Müller. www.alt-wyk.de
Fotos: Copyright © Föhr Tourismus GmbH, Folkmer Winkelmann
im Ort Wyk gehören die alten Bäume sogar zum Wahrzeichen.
Unternehmen Sie eine Radtour durch die flache Marschlandschaft, danach können Sie sich mit einem Föhrer Manhattan
hochprozentig aufwärmen: Das „Nationalgetränk“ der Insel ist
ein Mix aus Whiskey, rotem und weißem Vermouth und einer
Cocktailkirsche.
Vom Deich in den Jazzkeller? Kein Problem, die Insel überrascht mit einem ungewöhnlichen Unterhaltungsangebot
und hat mit dem Public Rehearsal Jazz Quartet sogar ihre
eigene Jazz-Combo. Zu hören ist die Band meistens freitags
im Kulturtreff in Wyk. Dort geben sich verschiedene LiveKünstler die Klinke in die Hand.
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DREISEN
BORKUM
Fast schon in Holland liegt rund 30 km vor der Küste die
Ostfrieseninsel mit Hochseeklima. Den Sandstrand hat man
womöglich auch im Winter nicht ganz für sich allein, denn
sowohl für junge Leute als auch Familien hat die größte der
„sieben ostfriesischen Schwestern“ einiges in petto – von
Reiten bis Kletterpark und vom Wattenmeer-Informationszentrum in einem alten Schiff bis zu den Sonnenterrassen an
der Strandpromenade.
Wie gut die Borkumer mit ihren Naturschätzen umgehen,
zeigen die fantasievollen Kreationen mit Sanddorn. Man findet die heimische Beere in unzähligen Produkten, manche
Läden haben sogar eigene Sanddorn-Abteilungen.
Für absolute Abgeschiedenheit ist der Oststrand genau
richtig, nicht nur weil Teile davon Tierschutzgebiet sind. Anders als am touristischen Nordstrand ist man im Osten noch
mit sich und einer fantastischen Dünenlandschaft allein.
Im Café Kluntje können Sie sich im wahrsten Sinne der Wortes ein Abendbrot gönnen, mit verschiedenen Brotsorten
und feinen Belägen.
SPIEKEROOG
Hier verteilen sich die Menschen wie die sprichwörtlichen
Nadeln im Heuhaufen, statistisch teilen sich gerade mal 43
Menschen einen Quadratkilometer (zum Vergleich: In Paris
Im Café Klönstuv des Hotels Zur alten Inselkirche lässt
sich bei einer Tasse Friesentee und feinem Gebäck (der
Hotelchef ist Konditor!) ein wunderbarer Nachmittag verbringen. Zuvor bietet sich ein Sightseeing-Stopp in der namensgebenden Alten Inselkirche an.
sind es über 21.000 pro km2).
Spiekeroog hat einen Ruhepuls unter der Nachweisgrenze
und wird genau deshalb als „Place to be“ unter stressgeplagten Großstädtern gehandelt. Autos sind tabu, Fahrräder
nicht erwünscht. Die braucht man aber auch nicht, um die
ausgedehnten Dünenlandschaften oder die kleinen Wäldchen zu erkunden.
Ein Bad im Meer ist übrigens auch im tiefsten Winter kein
Problem: Als anerkanntes Nordseeheilbad gönnt SpiekerFoto: © www.spiekeroog.de
oog sich und seinen Gästen ein Meerwasserhallenbad.
Museum mal anders, das ist das Kuriose Muschelmuseum
mit über 2.000 Ausstellungsstücken. Ein Besuch lohnt schon
wegen der höchst amüsanten Beschriftungen und Erklärungen der Exponate.
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REISEN D
REIF FÜR DEN
INSEL-WINTER
Besondere Erlebnisse,
die Sie auch bei
Minusgraden
bestimmt nicht
kalt lassen
N
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W
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GEFÜHRTE WATTWANDERUNGEN
Kegelrobben auf Helgoland ihren Nachwuchs, und der
Das Wechselspiel von Ebbe und Flut, die vielen Lebensräu-
empfängt beim Spielen in seiner Kinderstube in den
me, das unvergleichliche Landschaftsbild: Das Wattenmeer
Dünen gerne Schaulustige. Schön außerdem, dass Sie
ist seit 2009 zu Recht UNESCO Weltnaturerbe. In geführten
der Ausflug ins Tierreich auf Deutschlands einzige Hoch-
Touren durch den Nationalpark lassen sich Flora und Fauna
seeinsel bringt. Helgoland ist nämlich von November bis
sicher und lehrreich erkunden. Tipp: Auf www.schutzstati-
März angenehm ruhig.
on-wattenmeer.de findet man ganzjährig Termine und Angebote, darunter auch Vogelbeobachtungen, Strand- und
NEUJAHRSSCHWIMMEN AUF FÖHR
Dünenexkursionen.
Eine Tradition in Wyk, die garantiert jeden Silvesterkater vertreibt: Wagemutige stürzen sich in die Fluten, die Zaungäste
CROSSGOLFEN AUF AMRUM
Nur einen Schläger braucht das Vergnügen, das außerhalb
wärmen sich mit Punsch. Geplanscht wird am Strand vor
dem Wellenbad.
der Saison noch mal so viel Spaß macht: Auf Amrum bietet
das Inselhotel Crossgolf-Kurse – der Ball wird durch den
BIIKE-BRENNEN
Sand geschlagen und gepitcht.
Immer am 21. Februar wird auf den Inseln mit einem großen
Biike, also einem Leuchtfeuer, der Winter verjagt. Dieser alte
ROBBENBABYS BEOBACHTEN
Zwischen Dezember und Anfang Februar bekommen die
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friesische Brauch wird in vielen Orten zelebriert, dabei will
jedes Dorf feuriger sein als das andere.
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DREISEN
FRIESISCH À LA CARTE
Die Friesenküche ist vielleicht nicht die allerfeinste, aber deftiges Essen und hochwertiger Genuss schließen
sich keineswegs aus, vor allem nicht, wenn man sich ein zartes Deich- oder Salzwiesenlamm schmecken lässt
oder einen frischen Matjes, der auch als Kaviar der Nordsee bezeichnet wird. Außerdem macht das Wetter den
Appetit, und so kann man sich gerade im Winter über typisch nordische Leckereien wie diese freuen.
GRÜNKOHL
Amüsant als „Ostfriesenpalme“ bezeichnet, gehört die
einzige echte deutsche Kohlsorte nach dem ersten Frost
unbedingt auf den Teller. Den Namen hat das äußerst
gesunde, nährstoffreiche Gemüse, weil ein Grünkohlfeld
aus der Vogelperspektive wie das Dach eines Urwalds
aussieht.
KRABBEN
Ein Muss der norddeutschen Küche: Die kleinen Meeresbewohner, die eigentlich Garnelen sind, werden noch auf
dem Krabbenkutter in Salzwasser gekocht. Es gibt kaum
ein Lokal, das nicht wenigstens die Variante mit
Schwarzbrot und Rührei anbietet.
PHARISÄER
FRIESENTORTE
Manchmal sind die einfachsten Dinge die köstlichsten:
Das Nationalgebäck der Friesen besteht nur aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus. Da kann ein verregneter
Nachmittag kommen!
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Fotos ©: Krabben/qwertz: potocase, boing, Pharisäer: Fotolia, Butch
Der Sage nach ist das hochprozentige Getränk auf der
Insel Nordstrand im heutigen Café Pharisäerhof entstanden, als der Pfarrer den Alkohol auf Feiern verboten hatte. Die Festgemeinde mischte daraufhin Rum in den Kaffee und überdeckte den Geruch mit einer Sahnehaube.
„Ihr Pharisäer!“ soll der Pfarrer gerufen haben, als er
den Schwindel entdeckte.
REISEN D
Ein Tässchen in Ehren
Tee zubereiten und trinken – das zelebrieren die Ostfrie-
kommt Kandiszucker, das Kluntje. Den letzten Schliff be-
sen angeblich noch hingebungsvoller als die Japaner. Der
kommt das goldbraune Elixier mit ungeschlagener Sahne.
„richtige“ Tee ist meist eine Mischung aus indischen
Aber Achtung: Niemals die Sahnewolke verrühren, das ma-
Asamtees und Sorten aus Java, die mit Wasser aufge-
chen nur Tee-Anfänger.
brüht wird, das bitte nicht gechlort aus der Leitung
Kurios: Es kursiert die unfassbare Zahl von rund 300.000
kommt. Für die Zubereitung kommt ein Stövchen zum
Tassen Tee, die ein Ostfriese in seinem Leben trinkt. Ob das
Einsatz, es funktioniert ähnlich einem Samowar.
stimmt, mag man bezweifeln. Anders als die Briten mit ihrem
Ist das „flüssige Gold“ servierfertig, wird damit eine hüb-
Five o‘Clock Tea genießen die Friesen ihr Nationalgetränk
sche Porzellantasse zu etwa drei viertel gefüllt. Dazu
aber auf jeden Fall rund um die Uhr.
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DDESIGN
KOCHEN IM ALPEN-RAUM
In Kitzbühel schafft eine Küche, was selten gelingt:
den perfekten Schulterschluss zwischen raumgreifender
Präsenz und entspannt-souveräner Zurückhaltung.
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DESIGN D
Es ist eine Kunst, einen großen Wohnraum zu strukturieren, dem verfügbaren Platz seine Freiheit zu geben, ihn
aber nicht einfach sich selbst zu überlassen. Ein Paradestück dieser Balance ist der rund 100 Quadratmeter große Wohn- und Essbereich mit offener Küche im Eigenheim
des
Kitzbühler
Unternehmers
Ulrich
Huber.
Gemeinsam mit der Innenarchitektin Michaela Schulze
entwickelte er einen eigenständigen Look, der sich gekonnt zwischen puristischem Landhaus-Style und urbaner Wohnlichkeit bewegt. Zwei Jahre dauerte die eigentliche Bauphase, und rechnet man ab den ersten
Planungen, gingen sogar fünf Jahre ins Tiroler Land, bis
das Haupt- und Gästehaus endlich bezugsfertig waren.
Doch der lange Atem hat sich gelohnt: Der Raum öffnet
sich längs und gibt einen zeitgenössischen Aus- und Einblick in ein Küchendesign, das dezent und opulent zugleich ist.
DolceVita 2/2015
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DDESIGN
Genuss im großen Stil: Extrageräumige Schubladen für
Kochgeschirr, das ein ehemaliger Profikoch braucht.
Funktion vor Technik
Eine bloße „Showküche“ allerdings wäre nichts gewesen,
Harmonie an vorderster Front
Ein angenehmer Gleichklang der Farben ist charakteristisch
womit man Ulrich Huber hätte locken können – schließlich
für die Stilistik des Hauses und so auch der Küche:
war der Unternehmer in seinem früheren Leben gelernter
Gebürstete und gewachste Eiche umfasst die steinerne
Koch. Technische Raffinessen von Einbaugeräten nimmt er
Arbeitsplatte, das gleiche Holz ist überall in den Räumen
zwar gerne zur Kenntnis, er muss sich aber nicht von ih-
verbaut. Flächige Akzente setzen die Fronten aus gebürs-
nen abhängig machen. „Ich bin kein Techniker, und zum
tetem Stahl, dessen matte, strukturierte Optik dem
Glück weiß ich auch ohne Temperaturfühler, wie man ein
warmen Braunton schmeichelt.
Brathendl ordentlich hinbekommt“, fügt er schmunzelnd
Die Dunstabzugshaube ist gar ein richtiges Kunstwerk in
hinzu.
Sachen Harmonie: Ulrich Huber ließ die Oberfläche von
einer Malerin speziell behandeln, erst nach mehrfachem
Besonderen Wert legt er allerdings auf den funktionellen
Schleifen, Spachteln und Färben glich sich die Oberfläche
Aufbau. „Ich weiß natürlich um die Abläufe und Arbeits-
perfekt an den Look der Schrank-Fronten an.
schritte beim Kochen, und das muss eine wirklich gut geplante Küche berücksichtigen.“ Auch so manche Abmessung zeugt vom professionellen Hintergrund des heutigen
14
Zufällig auffällig
Sparsam, aber umso effektvoller werden besondere
Hobbykochs: Die Schubladen zum Beispiel sind extra-
Design-Highlights in Szene gesetzt. Ein echter Blickfang
geräumig, um eben auch den extragroßen Suppentopf
ist vor allem die Wandverkleidung hinter der Spüle – und
unterzubringen.
zu verdanken ist das schmucke Stück dem Zufall:
DolceVita 2/2015
DESIGN
D
Holzhütten-Hommage: Der großzügige Bau zitiert die
Formensprache der ursprünglich-charmanten Chalet-Architektur.
Harmonisch eingefasst: Die Arbeitsfläche aus Naturstein
mitsamt Induktionsherd wird von gebürstetem und
gewachstem Eichenholz umrahmt.
Eigentlich sollten Regale angebracht werden, doch dann
entdeckte Ulrich Huber diesen wunderschönen Fels aus
Südtirol bei einem Natursteinhändler. Wie ein abstraktes
Gemälde fügt sich der „Rück-Blick“ nun in die Gesamtkomposition ein, fordert Aufmerksamkeit und lässt dennoch der
Küche genug Raum, um als Ganzes zu wirken.
Vielleicht das smarteste, weil so verblüffend simple
Detail ist die zur kleinen Bank gewordene Verlängerung der
Eichenplatte. Letztere führt in einer Linie
und an einem
Stück durch den Küchenblock und ragt als Sitzfläche an
einem Ende heraus. „In der Früh in Ruhe einen Kaffee
Fotos: Hermann Reichenwallner
trinken und dabei in den Sonnenaufgang sehen, das war mir
wichtig“, begründet Ulrich Huber die clevere Idee, den
Almhütten-Charme einer Bank an der sonnigen Hauswand
kurzerhand ins Innere zu holen.
Und so schafft es die offene, lichte Architektur der Küche
scheinbar wie von selbst, die Stille und die Weite der Berge
ganz nah an das Leben zu Hause heranzuholen.
DolceVita 2/2015
Der Bank sei Dank: Die Eichenholzplatte
verlängert sich zur Sitzbank. Von dort
genießt Ulrich Huber gerne den Ausblick
auf den Tiroler Sonnenaufgang.
15
DKOLUMNE
DIE GESCHMÄCKER SIND EBEN
VERSCHIEDENER
Früher gab es nur zwei Arten von Menschen:
die, denen man mit Rinderfilet eine Freude machen
konnte, und die anderen. Inzwischen ist es
etwas komplizierter geworden.
Von Luigi Cucina
Meine Frau und ich laden sehr gerne Freunde zum Essen
und man kann damit viel mehr machen, als Sie glauben.
ein. Ich plane mit Hingabe das Menü, wähle die Weine aus
Schon eine einzige Sache wäre mehr, als ich je glaubte.
und schreibe höchstpersönliche Einladungen. Einmal aller-
Werde ich meinem geliebten Wildblumenkäse also für
dings hätte mir „der Lifestyle“ beinahe alles verdorben:
immer Lebewohl sagen müssen, sinnierte ich wohl et-
Als ich voller Vorfreude in meine Kochbücher versunken
was zu laut, denn von links schnurrte es wieder amü-
war, rief meine Frau beiläufig: Denk dran, dass sich viel-
siert: Die Blumen können Sie doch immer noch essen.
leicht jemand speziell ernährt. Speziell ernährt? War einer
unserer Gäste in einem NASA-Vorbereitungskurs? Anders
Ich war verwirrt und ging mit der Hoffnung, dass man
hätte ich mir den Wunsch nach Astronautennahrung nicht
auch ohne Tofu ein Gewissen haben kann, in eine Buch-
erklären können.
handlung. Paläo-Diät ist der Renner, wollte mich der
Die wirkliche Antwort war ein Artikel zum Thema „Essen
Verkäufer am Kochbuchregal sofort überzeugen. Da ist
als Ausdruck des Lebensstils“. Mir wurde ganz blüme-
erlaubt, was unsere Vorfahren einst jagen und sammeln
rant, denn von einigen Essgewohnheiten hatte ich noch
konnten, zum Beispiel Fleisch, Fleisch, Beeren und
nie gehört, andere hielt ich bisher für Krankheiten und
Fleisch. Allerdings müsste ich auf alles verzichten, wor-
die „Betroffenen“ für bemitleidenswert. Doch mein Ehr-
auf sich unser Körper bis heute angeblich nicht recht
geiz war geweckt. Ich wollte allen beweisen, dass jedes
eingestellt hat. Dinge wie Wildblumenkäse.
Appetitlos ein Treffer war.
Aus Verwirrung wurde Verzweiflung, und ich geriet voll-
Meine Recherchen begann ich bei einer alten Schul-
ends in den Strudel (ohne Zucker!) der kulinarischen Ka-
freundin. Ich hatte sie als bodenständig und zu allem
binettstückchen. Kennen Sie die Kein-und-Aber-Esser?
Essen bereit in Erinnerung. Nein danke, winkte sie nun
Nein, kein Nachtisch für mich, ich habe auf Low-Carb
allerdings ab, als ich die Grillplatte für zwei vorschlug.
umgestellt, esse zurzeit keine Kohlehydrate. Und: Ja
Ich bin jetzt Flexitarier und hatte bereits vorgestern eine
gerne den Salat, aber bitte ohne Öl.
mit viel Liebe artgerecht zubereitete Putenbrust zu
Mittag. Mehr Fleisch pro Woche ist nicht notwendig.
Am Ende lag nur eine Lösung auf der Hand: Als Häpp-
Das „nicht“ unterstrich sie mit einem Augenrollen. Sei
chen bot ich knusprig frisches Brot an, mit selbst ge-
doch nicht so unflexitarisch, witzelte ich mutig retour, du
machter Meersalzbutter und diesem feinen Rosmarin-
kannst doch mal eine Ausnahme machen. Leider fand
schinken vom Bauernmarkt. Ich musste einfach nur den
sie das nicht lustig, und wir aßen Grillgemüseplatte.
Schinken weglassen, das Brot und die Butter. Dann
nahm mir meine Frau den Stift weg und schrieb auf die
Dann eben gleich vegan, damit kann man nichts falsch
16
Einladung: Vorsicht, kann Spuren von Spaß enthalten!
machen. Bulgur, Saitan und Mandelmilch sind ganz
Niemand reagierte allergisch, und es wurde ein wunder-
wunderbar, schnurrte die junge Dame im Reformhaus,
barer Abend.
DolceVita 2/2015
Foto: istockphoto, © Sarsmis
KOLUMNE D
DolceVita 2/2015
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DKOCHEN & GENIESSEN
DER SCHÖNE UNBEKANNTE
Mantanghong – das hört sich so exotisch an, wie es ist:
Dolce Vita serviert Ihnen die PurPur-Pracht
des chinesischen Wassermelonen-Rettichs
auf handgemachtem Keramik-Geschirr.
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DolceVita 2/2015
KOCHEN & GENIESSEN D
Winterzeit ist die Zeit für Wurzelgemüse, oft als Grundzutat in kräftigen Suppen und deftigen Eintöpfen. Doch
wem Steckrüben, Karotten oder Pastinaken in den Sinn
kommen, der fühlt sich selten inspiriert zu kreativ-kulinarischen Höhenflügen.
Umso schöner, dass eine feine Alternative aus Fernost
zu haben ist, die unseren heimischen Rettich & Co.
sprichwörtlich
verblassen
lässt:
die
Rüben-Rarität
Mantanghong.
Entdecken Sie mit Dolce Vita eine Gemüsesorte mit
Seltenheitswert in ihrer ganzen Pracht.
KERAMIK AUS DEM KÖNIGREICH
Die britische Geschirr-Serie „Stonecast“
Jedes Stück ein Unikat und in verschiedenen Schritten aufwändig von Hand veredelt: Die Keramik-Serie Stonecast der
englischen Manufaktur Churchill ist ein besonderer Augenschmaus. Sämtliche Stücke sind umsäumt von einem satten,
goldbraunen Rand, der mit einer speziellen Schwammtechnik aufgetragen wird. Und auch das fein gesprenkelte Muster
ist wie ein Fingerabdruck: Keine Variante gleicht der anderen.
Farblich haben sich die Macher vom Lauf der Natur inspirieren lassen, die sechs Variationen haben so stimmungsvolle
Namen wie Duck Egg Blue oder Peppercorn Grey. Der Reiz dieser stilvollen Nuancen liegt auch in den Kombinationsmöglichkeiten: Stonecast zaubert Ton in Ton eine ebenso elegante Stimmung wie in Begleitung einer Kontrastfarbe. Doch
Fotos:
ganz egal, ob der Tisch puristisch eingedeckt ist, ländlich-rustikal oder schwelgerisch-opulent – was immer bleibt, ist eine
feine, elegante Note. Eben very British.
DolceVita 2/2015
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DKOCHEN & GENIESSEN
Ton in Ton oder abgesetzt mit einer Kontrastfarbe:
Der Reiz von Stonecast liegt auch in seinen
Kombinationsmöglichkeiten.
So macht Gemüse Spaß: Das leuchtende Pink
des Mantanghong setzt echte Farbakzente an
trüben Wintertagen.
Vor allem als Carpaccio beeindruckt der asiatische Rettich mit seiner Farbe, die beim Garen
etwas von ihrer Intensität verliert.
In mancher schicken Bar kann man Matanghongs – in
hauchdünne Scheiben geschnitten und dehydriert – als
exquisiten Chips-Ersatz knabbern.
Stonecast: TOP SERVICE GmbH
Neufahrner Straße 12, D-85375 Neufahrn
T +49 8165 94 87 30
[email protected], www.topservicegmbh.de
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DolceVita 2/2015
KOCHEN & GENIESSEN D
Bei Stonecast wird die Einzigartigkeit auf die Pünktchen
gebracht: Die Sprenkler sind allesamt per Hand aufgetragen, kein Stück gleicht dem anderen.
Die weichen, organischen Formen der Teller und
Schalen schmiegen sich förmlich an jede Tischdekoration an.
Blasse Schale, leuchtender Kern: Ihren Knallfarbeneffekt offenbart die seltene Knolle erst beim
Anschneiden.
WARENKUNDE MANTANGHONG
Die unbekannte Asia-Knolle
Hierzulande kennt man ihn selbst unter Profiköchen selten, den Wassermelonen-Rettich. Der Mantanghong ist vor allem in Mittelund Nordchina verbreitet und gilt dort, wie auch in Japan, als Delikatesse. Die Knolle erinnert zunächst an unseren Kohlrabi, die
Schale ist unscheinbar braun-grünlich wie eigentlich alle Wurzeln.
Darunter verbirgt das exotische Wintergemüse sein festes, saftiges Fruchtfleisch. Spektakulär ist das Farbspektrum von Weiß
über Purpurrot bis zu leuchtendem Pink - da fällt es nicht schwer, bei der tollen Knolle gleich an eine Wassermelone erinnert zu
werden. Der Mantanghong hat eine Schärfe irgendwo zwischen Rettich und Radieschen – und sie wird weniger, je länger man
die „Mini-Melone“ lagert. Im Geschmack ist Mantanghong dennoch erstaunlich mild, manchmal sogar leicht süßlich mit einem
Fotos:
nussigen „Unterton“. Übrigens: Der Rettich lässt sich auch im heimischen Gemüsegarten säen, geerntet wird ab September bis
zum ersten Bodenfrost.
DolceVita 2/2015
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DKOCHEN & GENIESSEN
KRONE & KNOLLE
Mantanghong-Wok-Nudeln mit feiner Suppe als Begleitung
Zubereitung:
Das Kronfleisch mit dem Gemüsefond ansetzen und
ca. 90 Minuten simmern lassen. Während des Garprozesses den Schaum und das Fett aus der Suppe entfernen
(degraissieren). Das Zitronengras mit dem Messerrücken
klopfen. Nach ca. 1,5 Std. die Gewürze, Ingwer, Zitronengras, Limettensaft und die Lime-Blätter dazugeben und
weitere 1,5 Std. simmern lassen. Die Suppe durch ein feines Sieb passieren und das Kronfleisch beiseitelegen.
Während der Kochzeit der Suppe die Karotten, Zucchini,
sowie den Lauch waschen und vorbereiten. Mit einem Julienneschneider das Gemüse zu „Spaghetti“ verarbeiten.
Die Mantanghong-Knollen in dünne Scheiben schneiden
und mit Salz und Zucker einstreuen und dann 20 min. stehen lassen/kalt garen.
Zutaten für 2 Personen
Für die Suppe:
500 Gramm Kronfleisch vom Rind
2 Sternanis
1 Zimtstange 4 Zitronengrasstangen
2 Lime-Blätter
1 kleine Knolle Ingwer
½ Chili
Saft von einer Limette
Gewürze: Salz, Pfeffer, Piment gemahlen, Koriander gemahlen
1 l Gemüsefond
Für die Wok-Nudeln mit Mantanghong
200 Gramm Asia-Nudeln (Glasnudeln)
80 Mu-Err-Pilze
1 Packung Enokli Pilze
½ Bund Minze ½ Bund Koriander
2 Karotten
1 Stange Lauch 4 Stück Mantanghong
1 große Zucchini
1 Packung Knoblauchsprossen
2 Zehen Knoblauch
Limettenabrieb von 2 Bio-Limetten
Sesamöl
Brauner Zucker
Salz
22
Die Mu-Err-Pilze und die Asia-Nudeln (Glasnudeln)
getrennt voneinander in heißem Wasser einweichen und
5 Min. stehen lassen.
Die
aufgeweichten
Mu-Err-Pilze
in
feine
Streifen
schneiden. Das Kronfleisch in längliche Streifen schneiden.
Im Wok etwas Sesamöl erhitzen, den Knoblauch mit dem
braunen Zucker glasieren. Das Kronfleisch dazugeben und
kurz durchschwenken. Danach die Gemüsespaghetti, die
Mantanghong-Scheiben, die Mu-Err-Pilze und die EnokiPilze, die Nudeln in den Wok geben. Mit der passierten
Suppe auffüllen und abschmecken.
Die Suppe mit den Knoblauchsprossen, Minze, Limettenabrieb und Koriander abrunden.
Rezeptentwicklung: CATERBOX, Stefan Köglmeier
T +49 89 99 15 68 560
F +49 89 99 15 68 561
Georg-Huber-Str. 6, 85604 Zorneding, Germany
[email protected]
www.caterbox.de
DolceVita 2/2015
Modell Abajo
in Kombination mit zwei
GUTMANN Induktionskochfeldern
Exklusiv-Hauben GUTMANN GmbH
Mühlacker Straße 77
D-75417 Mühlacker
Tel +49 (0)7041 88 20
Fax +49 (0)7041 46 882
E-Mail [email protected]
www.gutmann-exklusiv.eu
DKOCHEN & GENIESSEN
KERN-GEDANKEN
Mit Haselnusskernen fing alles an. Und
mit Neugier und Mut zur Lücke.
Heute bietet der Online-Shop Lukullium
kulinarische Entdeckungen,
die noch Seltenheitswert haben.
Dolce Vita hat die
(Ge)Nuss-Sammler
besucht.
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DolceVita 2/2015
KOCHEN & GENIESSEN D
Ein Gläschen Trinkessig in Ehren: Andreas von Harsdorf
kredenzt einen besonderen Aperitif.
E
„Tischlein deck dich“ bei den LukulliumGründern im Chiemgau.
s ist ein sonniger Altweibersommertag, als wir uns
Ein Muss, diese Nuss
aufmachen in das verträumte Örtchen Höslwang in
Der Stein oder – besser gesagt – der Kern des Anstoßes
der Chiemsee-Region. Unser Ziel sind Elke und An-
für Lukullium war eine ganz spezielle Haselnuss: Als die
dreas von Harsdorf, die allen Ernstes behaupten, sie könn-
passionierten Reiseliebhaber Elke und Andreas von Hars-
ten uns mit einer Haselnuss süchtig machen. Seit Januar
dorf wieder einmal im Piemont unterwegs waren, „im Land
2011 betreibt das Ehepaar seinen Webshop „Lukullium“
der sanften Hügel“, wie Elke poetisch ergänzt, kamen sie
und bietet allerhand Spezereien an, die es von seinen vielen
immer wieder in den Genuss der Nuss. Mal war es Fisch
Entdeckungsreisen mitgebracht hat, vor allem aus Italien
mit aromatischer Haselnusskruste, mal einfach eine Hand-
und Südtirol. Es sind Köstlichkeiten mit besonderem
voll geröstete Nüsse als Begleitung zum Barolo. „Wir waren
Qualitätsanspruch, nach Bio-, Slowfood- und Fairtrade-
vom Aroma der Piemonteser Haselnuss total begeistert
Vorgaben hergestellt und nicht an jeder Straßenecke zu
und nahmen gleich ein paar Kilo mit nach Hause“, erzählt
haben – schon gar nicht in Deutschland.
Andreas.
Nun mag man einwenden, es gebe inzwischen nicht weni-
In Deutschland allerdings waren die Nüsse nicht zu bekom-
ge Händler, die behaupten, mit einem ganz besonderen
men. Hin und wieder zweigte ein hilfsbereiter italienischer
Sortiment zu glänzen. Doch als wir, kaum angekommen, in
Hotelbesitzer von seiner Lieferung etwas ab, „aber einmal
das Souterrain des Wohnhauses geführt werden, wird uns
blieb eine Lieferung für immer verschollen“, erinnert sich
schnell klar: Das hier ist außergewöhnlich. Wir stehen in-
Elke. „Irgendwann bekamen wir dann von unserem Hotelier
mitten eines kleinen, liebevoll dekorierten Ladens, bekom-
die radebrechende Info ‚Ich glaube, Postmann hat genie-
men glänzende Augen und fühlen uns wie Kinder im Bon-
ßen.‘ Schließlich nahmen die beiden die Sache selbst in die
bongeschäft.
Hand und besuchten, nur mit der Idee des Shops und ein
DolceVita 2/2015
25
DKOCHEN & GENIESSEN
paar Visitenkarten im Gepäck, einige Produzenten vor Ort.
„Alle Haselnussbauern waren irrsinnig gastfreundlich, wir
wurden überall bewirtet, dass es eine helle Freude war“, erzählt Elke. Die letzte Station war der Betrieb von José Noè,
und da war es um die „Haselnuss-Jäger“ geschehen. „Seine Haselnüsse sind einfach die besten“, bekommen wir zu
hören, und das ist wirklich nicht schwer zu glauben. Andreas öffnet einen Vakuumbeutel, in den die Nüsse direkt nach
der schonenden Röstung exklusiv für Lukullium verpackt
werden.
Sofort dringt uns ein intensiv nougatartiges Aroma in die
Nase, begleitet von einer feinwürzigen, hölzernen Röst-Note. Und dann genügt ein einziger Kern: Sein mürber Biss, die
Konsistenz, die beinahe cremig zu sein scheint, und es ist
auch um uns geschehen. Nie wieder eine andere Haselnuss.
Wissen, wo’s herkommt
Natürlich gab es noch manche Nuss zu knacken, bis aus
len. Wir könnten uns keine Geschichten anhören, könnten
dem kiloweisen Einkauf eines einzigen Produktes ein hand-
uns nicht selbst von der Leidenschaft der Hersteller und der
verlesenes Sortiment wurde. Ihre Produkte beziehen die
Qualität ihrer Produkte überzeugen und anstecken lassen.
von Harsdorfs fast ausschließlich direkt von den Herstellern,
Es würde uns einfach etwas fehlen.“
die sie so gut wie alle persönlich kennen und schätzen.
Außerdem könnte Andreas keine Geschichten erzählen, wie
„Beim Großhandel müssten wir über einen Katalog bestel-
zum Beispiel die von Alfred Kausl, der in der Wachau in sei-
„WIR SIND BOTSCHAFTER
DES GUTEN GESCHMACKS.“
ner Destillerie einen köstlichen Marillenlikör zaubert. Er kam
uns entgegen mit so einer unscheinbaren Art, und dann
staunten wir nicht schlecht: Eine Wand in seinem Verkostungsraum war quasi tapeziert mit Plaketten, Wimpeln,
Auszeichnungen, Zertifikaten und Siegeln – alles für seine
Produkte.“ „So was erlebt man halt nicht, wenn man nur
vom Papier weg bestellt.“
Botschafter des guten Geschmacks
Hinter der Lukullium-Idee steckt mehr als die so oft bemühte „Leidenschaft für Essen, Trinken und Genießen“.
Elke und Andreas verstehen sich als Botschafter und Vertreter ihrer Produzenten. Und vertreten wird eben nur, was
das eigene Vertrauen genießt. Kein Wunder also, dass uns
Andreas zum Beispiel haarklein von einem vierstufigen „Sicherheitskonzept“ berichten kann, mit dem ein Bio-Landwirt seine Essblüten vor den Pestizid-Attacken des konventionell arbeitenden Nachbarn schützt.
Das Sortiment soll stetig wachsen, aber mit Bedacht – und
vor allem immer der Nase und der Neugier nach. Nach einem langen und doch viel zu kurzen Nachmittag fahren wir
schließlich ganz beseelt zurück. Im Kofferraum viele Le-
Probieren im Dienste des guten Geschmacks:
die Lukullium-Entdeckerin Elke von Harsdorf.
26
ckereien und im Herz das gute Gefühl, dass wir mit dem,
was wir uns selbst Gutes tun, auch den Produzenten die
Ehre erweisen.
DolceVita 2/2015
KOCHEN & GENIESSEN D
1
l
2
l
1. DAS AUGE ISST MIT:
OLIVENÖL IM FLAKON
Max. 12 Stunden nach der Ernte
wird gepresst, und nur absolut
unbeschadete Oliven werden verarbeitet. Das Ergebnis ist „sizilianisches
Gold“ von Antonio Centonze.
2. ALTE SORTEN, NEU ENTDECKT:
TOMATENCHUTNEY & CO.
Aus selbst gezogenen alten Tomatensorten werden die
Tomate 7 -Sugos und -Chutneys. So fruchtig, dass sie
selbst einem Süditaliener ein Tränchen der Freude in die
Augen treiben.
3. GRÜN IST DIE SÜNDE:
PISTAZIENCREME
Stolze 45 Prozent frisch geröstete Pistazien enthält dieses cremige Gedicht im Glas. Die elegant-nussige Note
straft jedes Pistazieneis Lügen. Von der Manufaktur
Oberhöller.
4. SCHLARAFFENLAND IM SOUTERRAIN
3
l
DolceVita 2/2015
Der kleine Shop von Lukullium im Chiemgau.
www.lukullium.de
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DKOCHEN & GENIESSEN
UNSERE LUKULLIUM-LIEBLINGE
Ganz klar, die Haselnuss von José Noè ist außer Konkurrenz.
Trotzdem haben wir uns auch in diese Leckereien verliebt:
PESTO FÜR DEN GROSSEN AUFTRITT
Wow-Effekt mit wenig Aufwand, das ist das pikante MohnPesto vom Waldviertler Mohnhof. Mit frischen Ziegenkäseravioli und ein paar Parmesanspänen einfach unübertroffen!
EXQUISITES AUS ESSIG
Bis zu zehn Jahre reifen die Trinkessige vom Doktorenhof in
Holzfässern, bevor sie mit ihrer überraschend harmonischen
Mischung aus Fruchtaromen und Säure unseren Gaumen kitzeln. Ein extravaganter, höchst köstlicher Aperitif.
„UM-MANDELT“ VOM SÜSSEN ITALIEN
Sie kommen von Rosella, die mit ihrer kleinen Bäckerei in
Apulien wahre Wunder vollbringt: Die Amaretti morbidi
machen süchtig, sie sind saftig und mürbe zugleich.
Gewinnen Sie lukullische „Ge-Nüsse“!
Entdecken Sie das unvergleichliche Aroma einer kleinen großen Geschmackssensation:
Wir verlosen 5 x 1 kg der köstlichen Piemonteser Haselnüsse plus je ein kleines
Überraschungsprodukt aus dem Lukullium-Sortiment! Fantastisch zu Käse, als edle und
gesunde Knabberei zu einem Glas Wein oder einfach so: Die Haselnüsse von José Noè sind von
der Sonne besonders verwöhnt, nach Geheimrezept schonend geröstet und zum Schutz der
Aromen sofort vakuumverpackt.
Schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Stichwort »Haselnüsse« an
[email protected] oder ein Fax an +49 (0)89-89 87 84 40
Einsendeschluss ist der 29.02.2016
Es ist pro Teilnehmer nur eine Teilnahme möglich. Eine wiederholte Teilnahme am Gewinnspiel hat einen
Spielausschluss zur Folge. Ausgeschlossen sind auch Nutzer sogenannter Gewinnspiel-Eintragsservices. Automatisch
eingetragene E-Mail-Adressen werden vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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DolceVita 2/2015
TITEL D
Frische Ideen für die Küche.
Spülen und Armaturen von BLANCO.
Fotos:
So werden Küchen zur Quelle reinster Freude. Die Spülen und Armaturen von
BLANCO begeistern nicht nur durch ihr außergewöhnliches Design. Durchdachte
Konzeptlösungen, der Einsatz hochwertiger Materialien und eine präzise Verarbeitung
zeichnen diese Markenprodukte aus. Mehr frische Ideen finden Sie im Internet.
www.blanco.de
DolceVita 2/2015
29
D LEBENSART
DIE AUFSCHNEIDER
Sie gehört zu den Dingen, die man braucht, wenn man schon alles hat:
eine original Berkel Aufschnittmaschine mit Handkurbel.
Eine Stippvisite in die Welt der Weltbesten.
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DolceVita 2/2015
LEBENSART D
Man sieht sie nicht mehr oft, diese nostalgisch anmutenden
Auch was die Fabrikation als solche anging, bewies der
Maschinen, mit ihrem irgendwie imposant verschnörkelten
Holländer Unternehmermut: 1898 gründete er seine erste
Design und der großen Handkurbel. Doch wenn Ihnen ein
Produktionsstätte in Rotterdam. Dafür hatte er kurzerhand
solch historisches Stück begegnet, vielleicht in einem italieni-
eine Buchdruckerei, die in finanzielle Schieflage geraten war,
schen Feinkostladen, dann dürfen Sie ruhig kurz den Atem
für seine Zwecke umfunktioniert.
anhalten. Denn dann stehen Sie vor einem besonderen Objekt der Kulturgeschichte – einer echten Berkel Aufschnittma-
Scheibchenweise Expansion
schine. Mit keiner anderen lässt sich ein erstklassiger Parma-
Offennbar hatte Van Berkel eine Marktlücke entdeckt, denn
schinken so stilvoll und so millimeterdünn in Scheiben
ab Anfang des 20. Jahrhunderts expandierte er in viele euro-
zerlegen. Seinen Ursprung hat der Küchenhelfer allerdings
päische Metropolen, darunter London, Paris, Brüssel und
keineswegs in einem italienischen Städtchen, sondern viel
Mailand. Auch vor den USA, Kanada und Südamerika mach-
weiter nördlich in den Niederlanden.
te der Siegeszug der „Berkels“ nicht Halt. An den Standorten
wurden tatsächlich verschiedene Modelle für die jeweiligen
Metzgerkunst trifft Liebe zur Mechanik
Märkte produziert, so lässt sich unter anderem an den Mo-
Vor über 100 Jahren konnte sich der Metzger Welhelmus Ad-
dellnamen erkennen, woher die Maschine kommt. Zusätzlich
rianus Van Berkel aus Rotterdam nicht nur für einen guten
wurde an jede Berkel eine Plakette angebracht, die eindeutig
Schinken begeistern, auch für Fragen der Mechanik hatte er
auf ihre Herkunft verweist.
ein besondere Faible. Also brachte er seine beiden Lieblingssujets zusammen und tüftelte lange an einer Apparatur, die
die Arbeit des „Wurstwarenhändlers“ – wie es damals hieß –
Fotos: www.theworldsbestslicers.de
effizienter machen sollte. Schließlich gelang Van Berkel ein
kleines Kunststück: das Nachahmen der Bewegung, wenn
ein Messer von Hand geführt. Der Effekt entstand durch
eine speziell geformte Klinge, kombiniert mit einer Art Platte, die von einem handbetriebenen Schwungrad in Bewegung gesetzt wird und so an dem Messer vorbeigleitet.
„Modell A“ taufte der Erfinder ganz simpel die Mutter aller
Aufschnittmaschinen.
DolceVita 2/2015
31
DLEBENSART
Der Antrieb der handbetriebenen Maschinen
erfolgt über ein Schwungrad.
AUTHENTISCHE
RESTAURATIONEN
VOM PROFI
Einfach so wird man eine Berkel kaum auf dem Flohmarkt finden. Dazu kommt, dass für den Laien die wirklichen Originale
nicht immer eindeutig zu erkennen sind. Besser, man wendet
Spätestens in den 1950er-Jahren war eine echte Berkel aus
den Delikatessengeschäften nicht mehr wegzudenken. Sie
war rund um den Globus ein Symbol für exquisite Küche,
Aushängeschild für in jeder Hinsicht guten Geschmack und
ein Qualitätsgarant: Wer eine Berkel in seinem Laden hatte,
dem konnte man vertrauen.
Heiß begehrt und hoch gehandelt
sich an Restauratoren wie die italienische Firma WBS – The
Berkel-Maschinen gelten bis heute als der „Ferrari“ unter den
World`s Best Slicers. Dort werden vom Firmeninhaber Giorgio
Aufschnittmaschinen, und das nicht nur wegen der roten
Maschi persönlich historische Schneidemaschinen seit 1984
Farbe einiger Modelle. Unisono werden sie von allen Exper-
professionell restauriert. Ansprechpartner für Deutschland ist
der passionierte Sammler und selbständige Augenoptikermeister Anton Eder, der sich mit Hingabe den Berkel-Maschinen
und den spannenden Geschichten dahinter widmet. Besonders
wichtig ist WBS die korrekte, detailgetreue Restauration nach
ten, Liebhabern und Sammlern als weltweit die besten
Maschinen bezeichnet, von denen sich andere Fabrikate eine
Scheibe abschneiden können.
Längst hat sich – nicht anders als bei anderen Liebhaber-
Original-Dokumenten aus der Gründerzeit – für ein wirklich
Objekten – eine eigene Sammlergemeinde entwickelt, in der
authentisches Berkel-Design.
man sich über historische Details austauscht. Zu den begehr-
www.theworldsbestslicers.de
www.twbs.de
testen, weil sehr seltenen Originalen gehört das Modell L,
das von 1907 bis 1916 produziert wurde. Ähnlichen Kultstatus genießt die „Indiana“ mit den Modellen B1 und B2,
die bis Ende der 1920er Jahre in den USA gefertigt wurden.
Das Besondere war, dass dies erstmals eine Maschine war,
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DolceVita 2/2015
FRANKE HYDROS –
AUSGEZEICHNET VORBEREITEN
die für die heimische Küche gedacht war. Eine gut erhaltene,
funktionstüchtige Indiana ist eine veritable Wertanlage: Für
14.000 und mehr Euro wird das gute Stück gehandelt. Dagegen sind Nachbauten der B2 und B3 mit rund 4.000 Euro
schon beinahe wieder ein „Schnäppchen“.
Passionierte Kultobjektsammler werden sich aber nur mit
einem Original zufriedengeben. Und so wird eine historische
Berkel sicher auch in Zukunft in manchen Privathäusern ein
wertschätzendes Zuhause finden, als exklusives Ausstellungsstück und solitär inszeniertes Möbel.
Komfort ist Standard:
Leichtes Öffnen und
Schließen des Ablaufventils mit dem Franke
Druckknopf.
Geöffnet
Aufgrund der geringen Drehzahl des Messers bei manu-
Die Spüle Franke Hydros aus poliertem Edelstahl besticht
durch ihr klares und funktionales Design. Nahtlos in
den Beckenboden eingefügt, verleiht ihr der patentierte
Franke Integralablauf perfekte Hygieneeigenschaften.
Hervorragend ergänzen lässt sich die Hydros mit der
passenden Franke Armatur, z. B. der Grammy.
ell betriebenen Schneidemaschinen entsteht weniger
Make it wonderful at Franke.de
Das Aroma liegt auf der Hand
Fotos: © Copyright World s Best Slicers
Geschlossen
Reibung an der Schnittstelle. Dadurch wird das in
Fleisch und Wurst enthaltene Fett nicht überhitzt und
kann als wichtiger Geschmacksträger seine volle Wirkung entfalten. Ein maschinell geschnittener Schinken
wird im Vergleich zum handgeschnittenen also immer
einen kleinen Teil seiner Aromen verlieren.
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WOHLFÜHLEN MIT
BODENSCHÄTZEN
Hochwertige Teppiche aus kuscheliger
Wolle sind wieder im Kommen.
Kein Wunder, denn sie geben uns ein
Gefühl wie auf Schäfchenwolke sieben.
Blickfang am Boden:
Wer ein markantes Möbelstück
betonen möchte, stellt es einfach
auf einen Teppich.
Dieser wirkt dann wie
ein Spotlight.
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J
eder kennt sie, diese Tage: Gummistiefelwetter, es ist
kalt und nass und grau. Jetzt zu Hause einigeln – mit
einer Tasse heißer Schokolade und dem Lieblingsbuch
– und die Zehen ganz versonnen in einen flauschigen Teppich
vergraben. Genau, Sie haben richtig gelesen: Die Rede ist
vom Einzelteppich. Er gehört zu den Wiederentdeckungen
einer neuen Gemütlichkeit und erobert sich gerade in urbanen, designorientierten Einrichtungsstilen seinen Platz als
zeitgemäßes Wohnaccessoire zurück.
Lange Zeit konnte es in den schicken Loft-Wohnzimmern
nicht puristisch genug sein, das höchste der Gefühle war hier
und da ein sorgsam drapiertes Kissen oder ein Plaid über der
Sessellehne. Umso schöner, dass man in Sachen Wohnlichkeit mehr und mehr auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt, im Trend liegen frische Farben und freie Formen. Doch
auch klassisch rund oder rechteckig, machen besondere
Wolle oder Schurwolle – Hauptsache Natur?
Es stimmt zwar, dass Wolle grundsätzlich ein Naturprodukt ist.
Das Prädikat „Schurwolle“ darf aber nur vergeben werden, wenn
die Wolle vom lebenden Schaf geschoren wurde.
„Teppich-Solitäre“ einen Raum sofort behaglicher. Dazu sind
sie perfekte Akzentgeber, je nach Platzierung schaffen sie einen Mittelpunkt, halten bestimmte Möbelarrangements innerhalb eines Zimmers optisch zusammen oder fungieren als
Komfortvorteilen punktet Wolle mit ihrer hohen Elastizität.
Überleitungen und Verbindungsstücke zwischen verschiede-
Das macht die Fasern sehr strapazierfähig und lange haltbar
nen Wohnbereichen.
– eine ideale Voraussetzung für Teppiche.
Das Woll-Gefühl fürs Wohlgefühl
Schicke Stücke aus der Schweiz
Wer sprichwörtlich auf ein natürliches, nachhaltiges Wohn-
Nun ist der Rohstoff das eine, seine Verarbeitung das
ambiente steht, für den kommen eigentlich nur Teppiche aus
andere. Ein Unternehmen, das sich Letzterem seit 1881
Naturmaterialien infrage. Eine ebenso exklusive wie ökolo-
verschrieben hat, ist die Teppichmanufaktur Ruckstuhl im
gisch sinnvolle Wahl ist dabei die Schurwolle, und das nicht
schweizerischen Langenthal. Inspiriert von Mode und Natur,
nur wegen ihres hohen Kuschelfaktors:
entstehen unter anderem aus Schurwolle hochwertige, ex-
Wolle ist eine echte Multifunktionsfaser, ganz ohne Extra-Be-
klusive Design-Meisterstücke, die Wohnästheten auf Schritt
handlung oder chemische Zusätze. Sie kann fast ein Drittel
und Tritt begleiten.
ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt
Die perfekte Verbindung von Funktion und Ästhetik ist dem
sich immer noch trocken an. Wollteppiche können sich also
Unternehmen dabei genauso wichtig wie ihr ökologisch kon-
positiv auf das Raumklima auswirken. Gleichzeitig ist das na-
sequenter Qualitätsanspruch. Das Ergebnis sind zeitgenössi-
türlich enthaltene Wollfett wasser- und schmutzabweisend,
sche „Wohn-Naturerlebnisse“ mit bleibendem kulturellem
so haben weder Rotweinflecken noch Staub eine Chance,
Wert, gefertigt mit kreativem und handwerklichem Sachver-
tief in die Fasern einzudringen. Neben diesen Hygiene- und
stand. www.ruckstuhl.com
MEHR BODENHAFTUNG ODER DOCH LIEBER ABHEBEN?
Fotos: ©Ruckstuhl
Ein Teppich kann je nach Farbe ganz unterschiedliche Effekte erzielen:
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FARBTON
WIRKUNG
warm & hell
leicht, erhebend
warm & dunkel
trittsicher
kalt & hell
glatt
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„LAUFEN WIE AUF WATTE“
Fotos: www.mariemeers.de
In Potsdam hat sich Kati Drescher aus
Zufall der puren Woll-Lust hingegeben:
Seit 2012 fertigt sie aus reiner, ungesponnener
Schurwolle wunderbare Wohnschmuckstücke –
und ist bisher ganz entspannt auf
dem Teppich geblieben. Dolce Vita
hat mit der Designerin
gesprochen.
Genial oval: Die – für Teppiche tatsächlich
seltene – ovale Form ist neu in der aktuellen
Herbstkollektion von mariemeers.
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Wie kommt man auf die Idee, aus
riesigen Wollknäueln Teppiche zu machen?
Na ja, den Zugang zur Wolle und auch zum Handarbeiten
habe ich schon seit Kindertagen. Diese dicken Stränge
habe ich aber tatsächlich erst beim Stöbern in einem
Handarbeitsladen entdeckt. So ein dickes, flauschiges
Knäuel, da mit den Händen hineinzugreifen, das hatte sofort etwas wunderbar Sinnliches. Also habe ich einfach
eins mitgenommen und mir dann erst überlegt, was ich
daraus machen könnte.
Was fasziniert Sie an dem Material?
Wolle riecht noch richtig nach Natur. Die Wollstränge, die
ich verwende, sind allesamt von Hand gewaschen und
gekämmt, sonst nichts. Und auch die Teppiche entfalten
sofort ihre Wirkung, man holt sich wirklich etwas sehr Authentisches in sein Zuhause. Für mich käme es auch nie
infrage, die Wollfasern oder später den fertigen Teppich
chemisch zu behandeln. Sie können den Teppich auslegen und sofort die Lebendigkeit spüren. Man sinkt da
richtig mit den Füßen ein, das ist Laufen wie auf Watte.
Und wie entsteht diese
spezielle Schlingen-Optik?
Um die Wolle zu verarbeiten, musste ich mir natürlich
etwas einfallen lassen. Zunächst lasse ich die Stränge
mehrfach durch die Hände gleiten, das ist eine besonders schonende Methode, um die Wolle abzuziehen,
also von einem Großteil der Fussel zu befreien. Das stabilisiert auch die Fasern, ohne dass sie an Flauschigkeit
verlieren. Und dann habe ich die Technik des Koppelns
entwickelt, so nenne ich das. Wie das genau funktioniert, bleibt Betriebsgeheimnis.
Kati Dreschers Credo: Handarbeit und nur Wolle von artgerecht
gehaltenen Schafen aus der Nachbarschaft. Ihr Geheimnis: eine
besondere, von ihr entwickelte Koppeltechnik.
Welche Teppiche haben Sie denn
üblicherweise auf Lager?
(Schmunzelt.) Eigentlich so gut wie keine. Meine Kunden
mögen es lieber, wenn sie sich mit mir besprechen können. Ich verschicke Wollproben, dann reden wir über die
individuellen Wünsche, bestimmte Maße oder Farbvarianten. So entsteht letztlich ein Unikat. Ich freue mich
dann immer sehr, wenn ich Fotos bekomme, um zu sehen, wie sich der Teppich im Wohnzimmer macht oder
sich die Katze auf ihrem neuen Lieblingsplatz räkelt. Das
ist ein tolles Gefühl und macht mich, und meine Kunden
hoffentlich auch, glücklich.
www.mariemeers.de
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Familienbande: Das Logo vom Bruder entworfen, das Label von
der Mutter per Hand gefertigt – in jedem mariemeers-Produkt steckt
viel Familie und das gute Gefühl der Zusammengehörigkeit.
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HANDWERK MIT
FINGERSPITZENGEFÜHL
Das traditionelle Handschuhmachen
ist eine seltene Kunst geworden.
Umso wertvoller ist es, die Welt der
schönen Paare mit einem
maßgeschneiderten
Unikat zu erkunden.
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in Winterspaziergang an einem klaren, himmelblauen
Nachmittag. Die Sonne verwandelt Schneeflocken in
Diamanten, die Nasenspitze kitzelt, die Luft klirrt und
die Hände sind vor Kälte geschützt – mit einem Paar Handschuhe, das nicht nur schön warm hält, sondern auch schön
anzusehen ist. Was allerdings kaum jemand mehr weiß: Für
beide Eigenschaften spielt nicht nur das Material eine wichtige Rolle, sondern vor allem die perfekte Passform. Doch wer
denkt heute noch darüber nach, sich seine persönlichen
Handschmeichler maßanfertigen zu lassen?
Es ist schon eine Weile her, dass Handschuhe ganz selbstverständlich zu den wichtigen Mode-Accessoires für Frauen
und Männer zählten, und das nicht nur in der kalten Jahreszeit. Bis in die 1960er-Jahre war es en vogue, das ganze Jahr
über zu allen erdenklichen Anlässen Handschuhe zu
tragen. Entsprechend weit verbreitet war auch die Kunst des
Handschuhmachens.
Ein Handwerk fürs Museum
Inzwischen ist das Bild ein anderes, auch wenn die Arbeit die
gleiche geblieben ist. Viele Schritte sind nötig, um aus einem
Stück Leder ein stilvolles Statement zu machen. Der wohl
anstrengendste ist das Dehnen, dafür muss das in dem Moment noch sperrige Material mit viel Kraftaufwand wieder und
wieder über eine Tischkante gezogen werden. Vielleicht ist
das auch ein Grund, warum dieses jahrhundertealte Handwerk in Deutschland auszusterben droht. Die heute noch aktiven Handschuhmacher sind vor allem im Osten der Republik angesiedelt, und man kann sie sprichwörtlich an zehn
Fingern abzählen. Genaue Marktzahlen sind schwer zu
finden, doch immer ist nur von „einigen wenigen“ bis zu einem Dutzend die Rede. Johanngeorgenstadt zum Beispiel
war lange Zeit eine Handschuh-Hochburg, doch spätestens
seit der Jahrtausendwende haben industriell im großen Stil
Fotos: www.una-manufaktur.com
gefertigte Waren die Oberhand gewonnen.
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Neue Talente, handverlesen
Bergeweise Hand-Gemachtes
Umso erfreulicher ist es, dass es noch Nachwuchs und damit
Jenseits der deutschen Grenze dagegen ist eine Züricher De-
Anlass zur Hoffnung gibt. Da ist zum Beispiel der ambitionierte
signerin mit ihrer Marke UNA längst keine Unbekannte der
Nils Bergauer, der im Erzgebirge die Handschuhmacher-
Zunft mehr: Helen von Albertini hat ihr Handschuh-Atelier in
Fahne hochhält. Erst 2012 hat er seine Manufaktur eröffnet,
der Abgeschiedenheit der Schweizer Bergwelt eingerichtet.
blickt mit seinem Label n.b. ZAHOR aber auf eine lange Fa-
In einem ehemaligen Kuhstall in Ardez, einem winzigen Berg-
milientradition zurück. In seiner Werkstatt entstehen neben
dorf im Unterengadin, stapelt sich Leder statt Stroh, produ-
klassischen Varianten zum Beispiel auch besonders festliche,
zieren Nähmaschinen statt Kuhglocken den akustischen Hin-
mit echter Klöppelspitze besetzte Handschuhe oder sportli-
tergrund. Hier in der Natur findet die gelernte Stoffdesignerin
che Designs zum Golfen und fürdie schicke Cabrio-Ausfahrt
die nötige Ruhe, um sich ihren Inspirationen hinzugeben. Die
(www.lederhandschuh-manufaktur.de).
Ergebnisse sprechen für sich: Federn auf schwarzem Leder,
farbig eingestickte Muster auf dem Handschuhrücken, Quas-
Sogar vor der Damenwelt macht das Handwerk zum Glück
ten, Häkel-Ornamente und vieles mehr zieren die fantasievol-
nicht Halt: In Magdeburg legt Viktoria Wilkens Hand an den
len Modelle (www.una-manufaktur.com).
vom Großvater übernommenen Betrieb. Seit 2013 hält also
auch sie die Arbeit und die berufliche Leidenschaft ihrer Fami-
Ob das traditionsreiche Handwerk und die feine Nostalgie
lie am Leben. Mit viel Liebe zum Detail entstehen Unikate aus
eines maßgefertigten Handschuhs auch in Zukunft noch
den kreativen Ideen der Enkelin. Besonders viel Wert legt Wil-
Bestand haben werden oder gar eine Renaissance erfahren,
kens dabei auf die ganz persönliche Beratung ihrer Kunden,
ist schwer zu sagen. Doch eines ist gewiss: Mit Ihrem ganz
erste Inspirationen kann man sich auf ihrer Website unter
persönlichen Unikat halten Sie ein echtes Stück Wertarbeit
„Mein Handschuh“ holen (www.handschuhschmidt.de).
in Händen – und in Ehren.
Elegant an der Hand:
verspielte Kreationen
der Magdeburgerin
Viktoria Wilkens.
KLEINES LEDER-EINMALEINS
• Aus Lamm- und Ziegenleder entstehen geschmeidige,
feine (Damen-)Handschuhe, die sich fast wie eine zweite
Haut anfühlen.
•F
ür ein samtiges Tragegefühl sorgt Veloursleder, ein
Oberbegriff aller Rauleder. Hier wird das Leder quasi auf
links getragen, die Oberfläche ist leicht angeraut.
• Soll der Handschuh mit auf den langen Waldspaziergang
oder bei sportlichen Outdoor-Aktivitäten die Finger warm
seiner etwas gröberen Haptik eine beliebte Wahl.
• Besonders edel hüllen Sie Ihre Hände in Peccary-Leder,
das vom kleinsten südamerikanischen Wildschwein
stammt. Durch seine spezielle Porenstruktur isoliert das
Material perfekt, die Handschuhe brauchen kein
zusätzliches Innenfutter.
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Fotos: www.handschuhschmidt.de
halten, ist das sehr strapazierfähige Hirschleder mit
TITEL D
HAND(SCHUH) AUFS HERZ:
WAS IST WIRKLICH MASSGEFERTIGT? EIN TRADITIONELL
ARBEITENDER HANDSCHUHMACHER MISST NICHT NUR DIE
GESAMTLÄNGE SOWIE DEN UMFANG DER GEÖFFNETEN
UND GESCHLOSSENEN HAND – ER FERTIGT
ZUSÄTZLICH EINE PAPIER-SCHABLONE VOM
UMRISS DER HÄNDE.
Fotos: www.una-manufaktur.com
Damit der Handschuh bis in die Fingerspitzen
perfekt sitzt, wird er „dressiert“: Der Handschuhmacher stülpt das fast fertige Unikat über
beheizbare Stahlhände. Dadurch bekommt der
Handschuh seine endgültige Passform.
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DTRENDS & IDEEN
Trends
& IDEEN,
an denen GENIESSER
sogar an trüben Wintertagen
ihre
helle
Freude
haben werden.
KOCHEN AUF
WELTKLASSE-NIVEAU
Winterzeit ist Lesezeit – warum nicht mal in einem Kochbuch? „Die Weltköche zu Gast im Ikarus, Band 2“ porträtiert
zwölf wegweisende Chefs aus fünf Kontinenten mit insgesamt 60 außergewöhnlichen Rezepten. Alle Meisterköche
waren schon Gaststars im berühmt-berüchtigten Restaurant
im Salzburger Hangar-7.
EINE PRISE ORIENT
Der Gewürzzucker „Libanon“ vom Aromen-Großmeister
Ingo Holland verwandelt heiße Schokolade, Tee und Kaffee
im Handumdrehen in eine faszinierend orientalische
Köstlichkeit. Und eine wunderbar winterliche Note bekommen Süßspeisen dank Zimt und Gewürznelken.
www.ingo-holland-shop.de
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DÜFTE ZUM DAHINSCHMELZEN
Hier ist der Name garantiert nicht Programm. Die Duftkerzen-Kollektion FROZEN lässt uns nämlich im Winter nicht
kalt, sondern beschert uns wohlig-sinnliche Momente. Die
Kerzenfarben der insgesamt fünf Duftkompositionen
variieren von Weiß über Kieselgrau bis Burgunderrot, die
Variante FROZEN Dubai ist geheimnisvoll schwarz.
www.engels-kerzen-shop.de
KUSCHELIG IM KITZBÜHEL-STYLE
Der „Little Perillo“ ist ganz groß, wenn es um die perfekte
Verbindung von Design und Gemütlichkeit geht: In einem
Schwung verschmelzen Sitzfläche, Rücken-, Armlehnen
und Untergestell des Stuhls fugenlos zu einem Stück.
Selbst ein ausgedehntes 5-Gänge-Menü verbringt man
herrlich komfortabel in diesem bequemen Sessel. Besonderer Eyecatcher ist der umlaufende Reißverschluss in einer
Kontrastfarbe. www.dauphin-home.de
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TITEL D
Sie kreieren Ihr kulinarisches Meisterwerk, wir reinigen unseres: den Dampfbackofen.
Der Unterschied heißt Gaggenau.
Mit unserem Dampfbackofen der Serie 400 stehen Ihnen alle
Möglichkeiten offen: backen, schmoren, grillen oder dämpfen.
Das kann natürlich Spuren hinterlassen. Deshalb haben wir
ein einzigartiges Reinigungssystem entwickelt. Alles, was
Sie dazu benötigen, ist eine Reinigungskartusche – und
Wasser. Herausforderungen wie diese spornen uns an: Vor
über 15 Jahren haben wir den Dampfbackofen in die private
Küche gebracht. Nun haben wir ihn um ein Reinigungssystem ergänzt.
Fotos:
Informieren Sie sich unter 089 20 355 366 oder unter
www.gaggenau.com.
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DTITEL
Zwei in einem. Einer für alle.
Der neue Miele Einbau-Dampfgarer mit Mikrowelle –
das Gerät für jeden Geschmack.
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