Warme Wolle statt kaltem Plastik

kirchheim UND UmLAND
Mittwoch, 6. Mai 2015
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Warme Wolle statt kaltem Plastik
In der Wollerei Zauner herrscht eine ganz besondere Atmosphäre – Künstlermarkt in der Scheune
Kirchheim. Es ist die Leichtigkeit –
um nicht zu sagen Fluffigkeit –, die
einen anzieht. Jeder ist willkommen.
Quasi im Wohnzimmer darf sich jeder, der Lust und Ambitionen hat,
IRIS HÄFNER
an farbenfrohem Filz unter Anleitung
von Hausherrin Sonia Zauner versuchen. Da sind die durchscheinenden
Wolllampen mit ihrer mit Ornamenten durchsetzten Transparenz, die
Lebendigkeit der gefilzten Meisen,
Dachse und Käfer, die liebevoll gestaltete Schultüte für den Sohn, mit
der alles begann. Und mittendrin:
Kater Leonardo, der OlivenseifenWasser – unabdingbar beim Nassfilzen – gleichermaßen liebt wie die
Filzkursteilnehmer. Genüsslich rekelt
er sich zwischen der weichen Wolle
mitten auf dem großen Arbeitstisch
und empfängt Streicheleinheiten
und Aufmerksamkeit gleichermaßen.
Willkommen in der Wollerei Zauner.
„Wir öffnen unser Haus, bitten
Gäste herein und stellen hier alles zur
Verfügung. Die Kindergeburtstage
finden im Wohnzimmer statt. Wir arbeiten und leben hier“, sagt Sonia
Zauner schlicht, Kirchheimerin mit
Leib und Seele. Für sie und ihren
Mann, der sein Büro im oberen
Stockwerk hat, ist Wohnen und Arbeiten eine Einheit. „Unsere Kinder sind
mittendrin, erleben, wie ihre Eltern
arbeiten und Geld verdienen“, freut
sie sich, dass sie das einstmals selbstverständliche Familienmodell „wohnen und arbeiten unter einem Dach“
umsetzen kann. Während sie filzt,
sitzen die Kinder mit am Tisch und
erledigen ihre Hausaufgaben. Eventuelle
Fragen bleiben da in
der Regel nicht unbeantwortet.
„Der Spaßfaktor
ist wirklich toll“,
sagt die überzeugte
Filzerin, und der
Funke springt auf ihre Eleven über. Es verwundert nicht,
dass die Menschen, die zu ihren
Kursen kommen, sich wie zu Hause
und aufgenommen fühlen, insbesondere auch Kinder, denn
von Beruf ist Sonia
Zauner Erzieherin.
Droht die Geduld
und Motivation bei
den kleinen JungFilzern verloren zu
gehen, greift sie in die
ihr wohlbekannte Trickkiste, um die Durststrecke
zu überbrücken. Dann
werden Lieder gesungen oder es
Elterntreff der
Lebenshilfe
„Frühling ist‘s“
Kirchheim. Der Elterntreff der Lebenshilfe für Eltern von Kindern mit
Behinderung trifft sich am morgigen
Donnerstag um 20 Uhr in der Pizzeria Antica Roma, Wellingstraße 12 in
Kirchheim. Neue, interessierte Eltern sind jederzeit willkommen. Für
weitere Informationen stehen Susanne Doster unter 0 71 27/2 11 85
und Almut Winkler unter 0 70 21/
7 11 07 zur Verfügung.
pm
Sonderführungen im
Kirchheimer Schloss
Kirchheim. Am Freitag, 8. Mai, geht
es bei einem Laternenrundgang in
die Vergangenheit der Kasematten
des Kirchheimer Schlosses. Außerdem beschäftigt sich am Sonntag,
10. Mai, eine Sonderführung mit
einem besonderen Bewohner des
Schlosses: „Herzog Ludwig von
Württemberg – ein Bankrotteur aus
bestem Hause“.
Ein Zeugnis der kriegerischen Vergangenheit Württembergs findet sich
verborgen unter dem Terrassengarten des Kirchheimer Schlosses: Die
bis heute erhaltene Kasematten-Anlage wurde im 16. Jahrhundert durch
Herzog Ulrich von Württemberg erbaut. Bei dem abendlichen Rundgang
am Freitag können die alten Wehrgänge im schummrigen Licht von
Laternen erkundet werden. Zum Abschluss wird ein Glas Sekt gereicht.
Die Führung beginnt um 20 Uhr.
Festes, trittsicheres Schuhwerk wird
empfohlen.
Herzog Ludwig von Württemberg
warf kein gutes Licht auf die württembergische Königsfamilie: Er lebte
über seine Verhältnisse und war deshalb zeitlebens enorm verschuldet.
Als er dann auch noch wegen seinen
Schulden im Gefängnis saß, verbannte sein Bruder König Friedrich
ihn und seine Familie ins Kirchheimer Schloss. Die Teilnehmer werden
spannende Geschichten hören, zum
Beispiel über Henriettes Geschick,
ihre Kinder in die vornehmsten Familien Europas zu verheiraten. Die
Führung am Sonntag beginnt um
15.30 Uhr.
Für die Sonderführungen sollte
man sich unter der Telefonnummer
0 70 71/60 28 02 anmelden. Weitere
Infos gibt es auf www.schloesserund-gaerten.de im Internet.
pm
gilt, ein Rätsel zu lösen. Beliebt sind
bei den Kindern Tiere sämtlicher
Art, insbesondere Pinguine auf der
Eisscholle und bei den Jungs Dinos.
Ihre Ausbildung lässt sich auch heute nicht verleugnen. Die Regale bevölkern gefilzte Apfelmännchen,
Märchenfiguren wie Rotkäppchen
und der Wolf, zudem zauberhafte
Blumenkinder und Feen.
Die Fingerfertigkeit von Sonia
Zauner ist faszinierend. So filzt sie
auch Haustiere auf individuellen
Wunsch, Prototyp war dabei der
schwarz-weiß gefleckte Hund ihrer
Schwester, der
klar zu
erkennen
ist. „Es ist
frappierend, was
sich alles mit
Nadel
und
Wolle darstellen lässt, auch an Ausdruck“, erzählt
sie, warnt aber gleichzeitig vor allzu
großer Anfängererwartung, denn dafür ist schon gewisses handwerkliches Können notwendig.
Chorkonzert der Kirchheimer Musikschule in der Stadthalle
„Frühling ist’s“ – Grund genug
für die Chöre der Musikschule
Kirchheim, dieser beschwingten
Jahreszeit ein Konzert zu widmen.
Kirchheim. Am Samstag, 9. Mai, findet das Chorkonzert um 17 Uhr in
der Stadthalle statt. Mit von der Partie sind alle Chorgruppen der Musikschule. Den Anfang macht der
Vorchor, in dem die Erst- und Zweitklässler unter der Leitung von Nadja
Strand singen. Mit lustigen Liedern,
die von Flamingos und Elefanten erzählen, unterhalten sie das Publikum. Begleitet werden sie von einer
Projektband. Der Hauptchor I und II
mit den Dritt- und Viertklässlern un-
ter der Leitung von Beate HofmannMundl besingt den scheidenden
Winter und die Sehnsucht nach dem
Frühling. Außerdem trägt er ein Lied
über den Kuckuck vor. Andrea Wahl
schickt die Curly Girls, den Mädchenchor aus den Klassen fünf bis
sieben, mit Liedern aus dem Musical
„Die Hexe Backa Racka“ auf die Bühne. Mit dem „Elfenlied“ und der „Hexenmahlzeit“ zeigen sie einen Ausschnitt aus dem Stück, das sie vor
den Sommerferien in Kirchheim
aufführen. Eine rockige Zugabe, verstärkt durch einige ältere Gesangsschülerinnen, erwartet das Publikum anschließend in der Formation
„Curly Girls Plus“.
Ein besonderes Chorprojekt von
Musikschule und Lebenshilfe ist der
„Chor ohne Barrieren“. Erstmals präsentieren sich die Sänger mit und
ohne Behinderung auf der Stadthallenbühne. Mit populären und stimmungsvollen Songs werden sie zum
Frühlingskonzert beitragen.
Mit den „Lautersängern“, die den
Bogen von Franz Schubert bis zu
Freddy Mercury spannen, geht es unter dem Taktstock von Bertram Schattel weiter im Programm. Schließlich
folgen die Ältesten: Der Jugendchor,
geleitet von Adina Kolb, wird das Publikum mit Titeln wie „Blue Moon“
und „You’re beautiful“ unterhalten.
Am Ende warten die Chorleiter selbst
mit einem Ständchen auf, bevor ein
Lied aller Chöre das Konzert beschließt. Der Eintritt ist frei.
pm
Sonia Zauner beherrscht die unterschiedlichen Filztechniken. Für sie
spielt es keine Rolle, trocken oder
nass mit dem Naturmaterial zu arbeiten. Die Nadel hat Widerhaken, wodurch die Wolle verfilzt und stabilisiert wird. Auf diese Art entstehen die
dreidimensionalen Objekte. Alles,
was flach bleiben soll, wird mit kräftiger Hände Arbeit mithilfe von Seifenwasser nass verfilzt.
„Jede Wolle ist anders“,
weiß die Wollekünstlerin aus Erfahrung.
Strangwolle ist fein
und hat lange Fasern. „Sie eignet sich
für märchenhafte
Sachen und
Vorhänger
oder Tücher –
einfach alles,
was
durchscheinend ist“,
verrät
Sonia
Zauner. Hüte oder Hausschuhe sind dagegen aus Fließwolle
gefertigt. „Wie beim Weben wird der
Stoff verkettet, also über Kreuz gelegt“, erklärt sie. In ihrer Werkstatt
entstehen auf diese Weise Dinge
des täglichen Gebrauchs,
etwa Nadelkissen, Handymäppchen
oder
Wärmflaschen-Mäntelchen.
„Wolle ist für
mich das warme
Kontra zum kalten Plastik. Wolle
lebt, hat was Kuscheliges“, so Sonia
Zauner. Verbunden
ist für sie damit untrennbar der Umweltaspekt: „Wolle fällt ab.
Das Produkt gibt es
automatisch bei Schafhaltung. Ich verarbeite
dieses tolle Material, das
nachwächst und somit nachhaltig
ist.“ Deshalb steht für sie außer Frage,
vornehmlich regionale Wolle zu verarbeiten, etwa vom Archehof Ketterle
in Aichelberg, der vom Aussterben
Sonia Zauner liebt das Material, mit
dem sie arbeitet. Aus bunter Wolle
entstehen nicht nur flauschige Schultüten aus nachwachsendem Rohstoff,
sondern auch Märchenfiguren, Tiere,
Sitzsteine, Lampen, Hüte und vieles
mehr.
Fotos: Jean-Luc Jacques
Rudolf Zauner
Heute Bürgerinfo
in Ötlingen
Kurs „Bochumer
Gesundheitstraining“
Kirchheim. Die Um- und Ausbauplanungen für die Stuttgarter- und
Isolde-Kurz-Straße in Ötlingen werden heute um 18.30 Uhr in der
Eduard-Mörike-Mehrzweckhalle in
Ötlingen den Bürgern vorgestellt. Im
Anschluss besteht die Gelegenheit,
sich die Planung an Informationsinseln im Detail anzuschauen. An jeder Insel stehen Fachleute für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Seit der vergangenen Infoveranstaltung im Februar 2014 wurden die
Straßen vermessen und eine Ausbauplanung durch das Tiefbauamt und
spezielle Planungsbüros erstellt. Die
Planung erfolgte insbesondere im
Hinblick darauf, vor allem Fußgängern, Radfahrern und dem Busverkehr gerecht zu werden. Dazu gehört
auch die Bereitstellung von genügend
Parkraum.
pm
Kirchheim. Der Verein zur Förderung der Gesundheit am Klinikum
Kirchheim-Nürtingen bietet ab dem
morgigen Donnerstag, 7. Mai, jeweils von 20 bis 21.30 Uhr den Kurs
„Bochumer Gesundheitstraining“
an.
An acht Terminen werden im
Kirchheimer Gesundheitszentrum
des Vereins Entspannung und Körperwahrnehmung nach dem Bochumer Gesundheitstraining mit Elementen aus Yoga und Thai Chi erlernt. Die Trainingseinheit schließt
mit Meditation und Fantasiereisen.
Das ganzheitliche Übungsprogramm
dient der Stärkung und Stabilisierung der Gesundheit.
Weitere Informationen erhalten
Interessierte unter der Telefonnummer 0 70 21/48 68 47 oder per E-Mail
an [email protected].
pm
Mit Begeisterung bei der Hundestaffel
Daniela Fetzer ist neue Vorsitzende der Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar
Die Rettungshundestaffel
Mittlerer Neckar in Schlierbach hat eine neue Leitung.
Die Mitgliederversammlung
wählte Daniela Fetzer zur
Vorsitzenden.
Schlierbach. Daniela Fetzer, die
kürzlich ihr Studium der Agrarwissenschaft abschloss, ist ein „alter Hase“ in der Hundestaffel, obwohl sie
erst 28 Jahre alt ist. Schon als 13-Jährige war ihr sehnlichster Wunsch ein
Hund. Zur Konfirmation bekam sie
dann ihren ersten Hund, den Australian Shepherd Bonnie. Seitdem ist sie
beim Training der Staffel regelmäßig
dabei. „Daniela hat sich schon als
Kind mit Begeisterung stundenlang
für die Hunde versteckt“, sagt ihre
Mutter Marie-Theres Fetzer.
Seit ihrem 18. Geburtstag ist Daniela Fetzer als Rettungshundeführerin
und später auch als Zugführerin bei
Einsätzen tätig. Sie ist zertifizierte Ausbilderin und Team-Mitglied bei ISAR,
einer Spezialtruppe für Einsätze im
Ausland. Jetzt führt sie ihren zweiten
Hund Onja, einen Malinois. Damit hat
sie auch die Qualifikation für Auslandseinsätze, etwa nach Naturkatastrophen.
Andreas Pfaeffle mit Felix und Daniela Fetzer mit Malinois Onja.
Foto: pr
Daniela Fetzer wird in enger Zusammenarbeit mit dem zweiten Vorstand Andreas Pfaeffle die Staffel führen: „Wir sind ein gutes Team, wir ergänzen uns perfekt.“ Die Satzung der
Rettungshundestaffel wurde zum 9.
April 2015 geändert, sodass die beiden
nun gleichberechtigt eine Doppelspitze bilden.
Andreas Pfaeffle, 39, der bereits im
letzten Jahr zum zweiten Vorsitzenden
des BRH Mittlerer Neckar gewählt worden war, ist seit vier Jahren im Verein.
Er führt im Einsatz seinen Border Collie Felix. Pfaeffle arbeitet als stellvertretender Teamleiter im Kraftwerk
Altbach. Wie Daniela Fetzer wuchs
auch er mit Hunden auf. Peter Göttert,
der bisherige Erste Vorsitzende, der
maßgeblich am Aufbau der Staffel mitwirkte und seit 26 Jahren in leitender
Funktion tätig war, hat nicht mehr
kandidiert. „Bei Fragen werde ich natürlich der neuen Spitze weiterhin
gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen“, verspricht Peter Göttert. Ausbildungsleiterin Marie-Theres Fetzer
dankt dem Staffel-Veteran: „Ohne Peter wären wir nicht da, wo wir jetzt
sind, eine professionell arbeitende
Rettungshundestaffel“. Andreas Pfaeffle ergänzt: „Wir sind Peter sehr
dankbar für die geleistete Arbeit.“ sh
bedrohte Rassen beheimatet, wie etwa das Steinschaf. Der Name scheint
Programm, die Wolle ist fest und urig
und kratzt. Sie eignet sich jedoch prima für Sitzkissen – die sind als graue
Steine nicht nur praktisch, sondern
auch schönstes Deko-Objekt.
Am Freitag, 8. Mai, von 14 bis 18
Uhr und am Samstag, 9. Mai, von 10
bis 17 Uhr öffnet die
Wollerei
Zauner
das Scheunentor in den
Stellegärten
4 in der
Nähe des
LudwigUhland-Gymnasiums
in Kirchheim für allerlei Kunsthandwerk. Alle Künstlerinnen kommen
aus Kirchheim und Umgebung. Angeboten werden neben den Filzprodukten handgeschöpfte Seifen, allerlei Ringe und Geschmeide, lustig
benähte Kindershirts und Kreatives
aus Stoff. Gäste sind willkommen
und können sich bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Streuobstapfelsaft unterhalten.
Der Förderverein
versammelt sich
Kirchheim. Der Förderverein des
Kirchheimer Schlossgymnasiums
lädt am morgigen Donnerstag, 7.
Mai, zu seiner Mitgliederversammlung ein. Die Veranstaltung beginnt
um 19.30 Uhr im Working-Room
des Kirchheimer Schlossgymnasiums.
pm
Gesprächskreis
für Frauen mit Krebs
Kirchheim. Am heutigen Mittwoch,
6. Mai, findet ein Gesprächskreis für
Frauen mit einer Krebserkrankung
statt. Die Gruppe trifft sich um 19
Uhr in den Räumen des Bürgerbüros, Alleenstraße 96, in Kirchheim.
Frauen, denen es ein Bedürfnis ist,
mit anderen Betroffenen über ihre
Erkrankung zu sprechen, die Unterstützung zur Krankheitsbewältigung
suchen, sich informieren wollen oder
ihre eigenen Erfahrungen weitergeben möchten, können jederzeit ohne
Anmeldung an der Selbsthilfegruppe
teilnehmen.
Für weitere Informationen zur
Gruppe stehen Anita Herbich unter
der Telefonnummer 0 70 21/69 20
oder Anne Kerl unter 0 70 21/8 28 38
zur Verfügung.
pm