kirchheim UND UmLAND Mittwoch, 6. Mai 2015 17 Warme Wolle statt kaltem Plastik In der Wollerei Zauner herrscht eine ganz besondere Atmosphäre – Künstlermarkt in der Scheune Kirchheim. Es ist die Leichtigkeit – um nicht zu sagen Fluffigkeit –, die einen anzieht. Jeder ist willkommen. Quasi im Wohnzimmer darf sich jeder, der Lust und Ambitionen hat, IRIS HÄFNER an farbenfrohem Filz unter Anleitung von Hausherrin Sonia Zauner versuchen. Da sind die durchscheinenden Wolllampen mit ihrer mit Ornamenten durchsetzten Transparenz, die Lebendigkeit der gefilzten Meisen, Dachse und Käfer, die liebevoll gestaltete Schultüte für den Sohn, mit der alles begann. Und mittendrin: Kater Leonardo, der OlivenseifenWasser – unabdingbar beim Nassfilzen – gleichermaßen liebt wie die Filzkursteilnehmer. Genüsslich rekelt er sich zwischen der weichen Wolle mitten auf dem großen Arbeitstisch und empfängt Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit gleichermaßen. Willkommen in der Wollerei Zauner. „Wir öffnen unser Haus, bitten Gäste herein und stellen hier alles zur Verfügung. Die Kindergeburtstage finden im Wohnzimmer statt. Wir arbeiten und leben hier“, sagt Sonia Zauner schlicht, Kirchheimerin mit Leib und Seele. Für sie und ihren Mann, der sein Büro im oberen Stockwerk hat, ist Wohnen und Arbeiten eine Einheit. „Unsere Kinder sind mittendrin, erleben, wie ihre Eltern arbeiten und Geld verdienen“, freut sie sich, dass sie das einstmals selbstverständliche Familienmodell „wohnen und arbeiten unter einem Dach“ umsetzen kann. Während sie filzt, sitzen die Kinder mit am Tisch und erledigen ihre Hausaufgaben. Eventuelle Fragen bleiben da in der Regel nicht unbeantwortet. „Der Spaßfaktor ist wirklich toll“, sagt die überzeugte Filzerin, und der Funke springt auf ihre Eleven über. Es verwundert nicht, dass die Menschen, die zu ihren Kursen kommen, sich wie zu Hause und aufgenommen fühlen, insbesondere auch Kinder, denn von Beruf ist Sonia Zauner Erzieherin. Droht die Geduld und Motivation bei den kleinen JungFilzern verloren zu gehen, greift sie in die ihr wohlbekannte Trickkiste, um die Durststrecke zu überbrücken. Dann werden Lieder gesungen oder es Elterntreff der Lebenshilfe „Frühling ist‘s“ Kirchheim. Der Elterntreff der Lebenshilfe für Eltern von Kindern mit Behinderung trifft sich am morgigen Donnerstag um 20 Uhr in der Pizzeria Antica Roma, Wellingstraße 12 in Kirchheim. Neue, interessierte Eltern sind jederzeit willkommen. Für weitere Informationen stehen Susanne Doster unter 0 71 27/2 11 85 und Almut Winkler unter 0 70 21/ 7 11 07 zur Verfügung. pm Sonderführungen im Kirchheimer Schloss Kirchheim. Am Freitag, 8. Mai, geht es bei einem Laternenrundgang in die Vergangenheit der Kasematten des Kirchheimer Schlosses. Außerdem beschäftigt sich am Sonntag, 10. Mai, eine Sonderführung mit einem besonderen Bewohner des Schlosses: „Herzog Ludwig von Württemberg – ein Bankrotteur aus bestem Hause“. Ein Zeugnis der kriegerischen Vergangenheit Württembergs findet sich verborgen unter dem Terrassengarten des Kirchheimer Schlosses: Die bis heute erhaltene Kasematten-Anlage wurde im 16. Jahrhundert durch Herzog Ulrich von Württemberg erbaut. Bei dem abendlichen Rundgang am Freitag können die alten Wehrgänge im schummrigen Licht von Laternen erkundet werden. Zum Abschluss wird ein Glas Sekt gereicht. Die Führung beginnt um 20 Uhr. Festes, trittsicheres Schuhwerk wird empfohlen. Herzog Ludwig von Württemberg warf kein gutes Licht auf die württembergische Königsfamilie: Er lebte über seine Verhältnisse und war deshalb zeitlebens enorm verschuldet. Als er dann auch noch wegen seinen Schulden im Gefängnis saß, verbannte sein Bruder König Friedrich ihn und seine Familie ins Kirchheimer Schloss. Die Teilnehmer werden spannende Geschichten hören, zum Beispiel über Henriettes Geschick, ihre Kinder in die vornehmsten Familien Europas zu verheiraten. Die Führung am Sonntag beginnt um 15.30 Uhr. Für die Sonderführungen sollte man sich unter der Telefonnummer 0 70 71/60 28 02 anmelden. Weitere Infos gibt es auf www.schloesserund-gaerten.de im Internet. pm gilt, ein Rätsel zu lösen. Beliebt sind bei den Kindern Tiere sämtlicher Art, insbesondere Pinguine auf der Eisscholle und bei den Jungs Dinos. Ihre Ausbildung lässt sich auch heute nicht verleugnen. Die Regale bevölkern gefilzte Apfelmännchen, Märchenfiguren wie Rotkäppchen und der Wolf, zudem zauberhafte Blumenkinder und Feen. Die Fingerfertigkeit von Sonia Zauner ist faszinierend. So filzt sie auch Haustiere auf individuellen Wunsch, Prototyp war dabei der schwarz-weiß gefleckte Hund ihrer Schwester, der klar zu erkennen ist. „Es ist frappierend, was sich alles mit Nadel und Wolle darstellen lässt, auch an Ausdruck“, erzählt sie, warnt aber gleichzeitig vor allzu großer Anfängererwartung, denn dafür ist schon gewisses handwerkliches Können notwendig. Chorkonzert der Kirchheimer Musikschule in der Stadthalle „Frühling ist’s“ – Grund genug für die Chöre der Musikschule Kirchheim, dieser beschwingten Jahreszeit ein Konzert zu widmen. Kirchheim. Am Samstag, 9. Mai, findet das Chorkonzert um 17 Uhr in der Stadthalle statt. Mit von der Partie sind alle Chorgruppen der Musikschule. Den Anfang macht der Vorchor, in dem die Erst- und Zweitklässler unter der Leitung von Nadja Strand singen. Mit lustigen Liedern, die von Flamingos und Elefanten erzählen, unterhalten sie das Publikum. Begleitet werden sie von einer Projektband. Der Hauptchor I und II mit den Dritt- und Viertklässlern un- ter der Leitung von Beate HofmannMundl besingt den scheidenden Winter und die Sehnsucht nach dem Frühling. Außerdem trägt er ein Lied über den Kuckuck vor. Andrea Wahl schickt die Curly Girls, den Mädchenchor aus den Klassen fünf bis sieben, mit Liedern aus dem Musical „Die Hexe Backa Racka“ auf die Bühne. Mit dem „Elfenlied“ und der „Hexenmahlzeit“ zeigen sie einen Ausschnitt aus dem Stück, das sie vor den Sommerferien in Kirchheim aufführen. Eine rockige Zugabe, verstärkt durch einige ältere Gesangsschülerinnen, erwartet das Publikum anschließend in der Formation „Curly Girls Plus“. Ein besonderes Chorprojekt von Musikschule und Lebenshilfe ist der „Chor ohne Barrieren“. Erstmals präsentieren sich die Sänger mit und ohne Behinderung auf der Stadthallenbühne. Mit populären und stimmungsvollen Songs werden sie zum Frühlingskonzert beitragen. Mit den „Lautersängern“, die den Bogen von Franz Schubert bis zu Freddy Mercury spannen, geht es unter dem Taktstock von Bertram Schattel weiter im Programm. Schließlich folgen die Ältesten: Der Jugendchor, geleitet von Adina Kolb, wird das Publikum mit Titeln wie „Blue Moon“ und „You’re beautiful“ unterhalten. Am Ende warten die Chorleiter selbst mit einem Ständchen auf, bevor ein Lied aller Chöre das Konzert beschließt. Der Eintritt ist frei. pm Sonia Zauner beherrscht die unterschiedlichen Filztechniken. Für sie spielt es keine Rolle, trocken oder nass mit dem Naturmaterial zu arbeiten. Die Nadel hat Widerhaken, wodurch die Wolle verfilzt und stabilisiert wird. Auf diese Art entstehen die dreidimensionalen Objekte. Alles, was flach bleiben soll, wird mit kräftiger Hände Arbeit mithilfe von Seifenwasser nass verfilzt. „Jede Wolle ist anders“, weiß die Wollekünstlerin aus Erfahrung. Strangwolle ist fein und hat lange Fasern. „Sie eignet sich für märchenhafte Sachen und Vorhänger oder Tücher – einfach alles, was durchscheinend ist“, verrät Sonia Zauner. Hüte oder Hausschuhe sind dagegen aus Fließwolle gefertigt. „Wie beim Weben wird der Stoff verkettet, also über Kreuz gelegt“, erklärt sie. In ihrer Werkstatt entstehen auf diese Weise Dinge des täglichen Gebrauchs, etwa Nadelkissen, Handymäppchen oder Wärmflaschen-Mäntelchen. „Wolle ist für mich das warme Kontra zum kalten Plastik. Wolle lebt, hat was Kuscheliges“, so Sonia Zauner. Verbunden ist für sie damit untrennbar der Umweltaspekt: „Wolle fällt ab. Das Produkt gibt es automatisch bei Schafhaltung. Ich verarbeite dieses tolle Material, das nachwächst und somit nachhaltig ist.“ Deshalb steht für sie außer Frage, vornehmlich regionale Wolle zu verarbeiten, etwa vom Archehof Ketterle in Aichelberg, der vom Aussterben Sonia Zauner liebt das Material, mit dem sie arbeitet. Aus bunter Wolle entstehen nicht nur flauschige Schultüten aus nachwachsendem Rohstoff, sondern auch Märchenfiguren, Tiere, Sitzsteine, Lampen, Hüte und vieles mehr. Fotos: Jean-Luc Jacques Rudolf Zauner Heute Bürgerinfo in Ötlingen Kurs „Bochumer Gesundheitstraining“ Kirchheim. Die Um- und Ausbauplanungen für die Stuttgarter- und Isolde-Kurz-Straße in Ötlingen werden heute um 18.30 Uhr in der Eduard-Mörike-Mehrzweckhalle in Ötlingen den Bürgern vorgestellt. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, sich die Planung an Informationsinseln im Detail anzuschauen. An jeder Insel stehen Fachleute für Fragen und Antworten zur Verfügung. Seit der vergangenen Infoveranstaltung im Februar 2014 wurden die Straßen vermessen und eine Ausbauplanung durch das Tiefbauamt und spezielle Planungsbüros erstellt. Die Planung erfolgte insbesondere im Hinblick darauf, vor allem Fußgängern, Radfahrern und dem Busverkehr gerecht zu werden. Dazu gehört auch die Bereitstellung von genügend Parkraum. pm Kirchheim. Der Verein zur Förderung der Gesundheit am Klinikum Kirchheim-Nürtingen bietet ab dem morgigen Donnerstag, 7. Mai, jeweils von 20 bis 21.30 Uhr den Kurs „Bochumer Gesundheitstraining“ an. An acht Terminen werden im Kirchheimer Gesundheitszentrum des Vereins Entspannung und Körperwahrnehmung nach dem Bochumer Gesundheitstraining mit Elementen aus Yoga und Thai Chi erlernt. Die Trainingseinheit schließt mit Meditation und Fantasiereisen. Das ganzheitliche Übungsprogramm dient der Stärkung und Stabilisierung der Gesundheit. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 0 70 21/48 68 47 oder per E-Mail an [email protected]. pm Mit Begeisterung bei der Hundestaffel Daniela Fetzer ist neue Vorsitzende der Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar Die Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar in Schlierbach hat eine neue Leitung. Die Mitgliederversammlung wählte Daniela Fetzer zur Vorsitzenden. Schlierbach. Daniela Fetzer, die kürzlich ihr Studium der Agrarwissenschaft abschloss, ist ein „alter Hase“ in der Hundestaffel, obwohl sie erst 28 Jahre alt ist. Schon als 13-Jährige war ihr sehnlichster Wunsch ein Hund. Zur Konfirmation bekam sie dann ihren ersten Hund, den Australian Shepherd Bonnie. Seitdem ist sie beim Training der Staffel regelmäßig dabei. „Daniela hat sich schon als Kind mit Begeisterung stundenlang für die Hunde versteckt“, sagt ihre Mutter Marie-Theres Fetzer. Seit ihrem 18. Geburtstag ist Daniela Fetzer als Rettungshundeführerin und später auch als Zugführerin bei Einsätzen tätig. Sie ist zertifizierte Ausbilderin und Team-Mitglied bei ISAR, einer Spezialtruppe für Einsätze im Ausland. Jetzt führt sie ihren zweiten Hund Onja, einen Malinois. Damit hat sie auch die Qualifikation für Auslandseinsätze, etwa nach Naturkatastrophen. Andreas Pfaeffle mit Felix und Daniela Fetzer mit Malinois Onja. Foto: pr Daniela Fetzer wird in enger Zusammenarbeit mit dem zweiten Vorstand Andreas Pfaeffle die Staffel führen: „Wir sind ein gutes Team, wir ergänzen uns perfekt.“ Die Satzung der Rettungshundestaffel wurde zum 9. April 2015 geändert, sodass die beiden nun gleichberechtigt eine Doppelspitze bilden. Andreas Pfaeffle, 39, der bereits im letzten Jahr zum zweiten Vorsitzenden des BRH Mittlerer Neckar gewählt worden war, ist seit vier Jahren im Verein. Er führt im Einsatz seinen Border Collie Felix. Pfaeffle arbeitet als stellvertretender Teamleiter im Kraftwerk Altbach. Wie Daniela Fetzer wuchs auch er mit Hunden auf. Peter Göttert, der bisherige Erste Vorsitzende, der maßgeblich am Aufbau der Staffel mitwirkte und seit 26 Jahren in leitender Funktion tätig war, hat nicht mehr kandidiert. „Bei Fragen werde ich natürlich der neuen Spitze weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen“, verspricht Peter Göttert. Ausbildungsleiterin Marie-Theres Fetzer dankt dem Staffel-Veteran: „Ohne Peter wären wir nicht da, wo wir jetzt sind, eine professionell arbeitende Rettungshundestaffel“. Andreas Pfaeffle ergänzt: „Wir sind Peter sehr dankbar für die geleistete Arbeit.“ sh bedrohte Rassen beheimatet, wie etwa das Steinschaf. Der Name scheint Programm, die Wolle ist fest und urig und kratzt. Sie eignet sich jedoch prima für Sitzkissen – die sind als graue Steine nicht nur praktisch, sondern auch schönstes Deko-Objekt. Am Freitag, 8. Mai, von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, 9. Mai, von 10 bis 17 Uhr öffnet die Wollerei Zauner das Scheunentor in den Stellegärten 4 in der Nähe des LudwigUhland-Gymnasiums in Kirchheim für allerlei Kunsthandwerk. Alle Künstlerinnen kommen aus Kirchheim und Umgebung. Angeboten werden neben den Filzprodukten handgeschöpfte Seifen, allerlei Ringe und Geschmeide, lustig benähte Kindershirts und Kreatives aus Stoff. Gäste sind willkommen und können sich bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Streuobstapfelsaft unterhalten. Der Förderverein versammelt sich Kirchheim. Der Förderverein des Kirchheimer Schlossgymnasiums lädt am morgigen Donnerstag, 7. Mai, zu seiner Mitgliederversammlung ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Working-Room des Kirchheimer Schlossgymnasiums. pm Gesprächskreis für Frauen mit Krebs Kirchheim. Am heutigen Mittwoch, 6. Mai, findet ein Gesprächskreis für Frauen mit einer Krebserkrankung statt. Die Gruppe trifft sich um 19 Uhr in den Räumen des Bürgerbüros, Alleenstraße 96, in Kirchheim. Frauen, denen es ein Bedürfnis ist, mit anderen Betroffenen über ihre Erkrankung zu sprechen, die Unterstützung zur Krankheitsbewältigung suchen, sich informieren wollen oder ihre eigenen Erfahrungen weitergeben möchten, können jederzeit ohne Anmeldung an der Selbsthilfegruppe teilnehmen. Für weitere Informationen zur Gruppe stehen Anita Herbich unter der Telefonnummer 0 70 21/69 20 oder Anne Kerl unter 0 70 21/8 28 38 zur Verfügung. pm
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