Anforderungen an das Antriebstrang eines schweren NFZ Autoren: Dipl.-Ing. Danilo Engelmann, Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer , B.Eng. Johannes Müller, Werner Müller Für Fahrzeuge, die im Gelände eingesetzt werden und auf gute Traktion angewiesen sind oder eine hohe Antriebsleistung übertragen müssen, ist der Allradantrieb heute ein bewährtes Mittel. Gerade mobile Arbeitsmaschinen stehen im Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz, Performance, Schadstoffreduzierung und Kosten. Besonders im unwegsamen Gelände stoßen diese Fahrzeuge mit Allradantriebe hier schnell an ihre Grenzen. Neben einem guten Wirkungsgrad muss der Antriebsstrang auch eine Kurvenfahrt ermöglichen, ohne Verspannungen in den übertragenden Elemente, bzw. Zwangsschlupf an den Rädern, zu verursachen. Um dies zu gewährleisten, muss bei Fahrzeugen bei denen die Antriebsräder auf unterschiedlichen Kurvenradien abrollen( Abbildung 1) und mindestens eine angetriebenen Achse besitzen, der Antriebsstrang eine Möglichkeit vorsehen, eine Drehzahldifferenz zwischen dem kurveninneren und kurvenäußeren Rädern zuzulassen. Eine etablierte Lösung stellt seit jeher das mechanische Differential dar. Dieses ermöglicht den Antrieb von mehreren Rädern und stellt dabei theoretisch eine verspannungsfreie Kurvenfahrt des Fahrzeugs sicher. Das klassische offene Differential lässt dabei nur eine feste Drehmomentenverteilung zu und kann nicht immer die maximale Zugkraft darstellen [1]. Gerade Fahrzeuge mit Allradantrieben, nach dem aktuellen Stand der Technik, neigen selbst bei der Geradeausfahrt mit beispielsweise ungleichen Bodenbeschaffenheiten oder Achslastschwankungenschnell zu Antriebsverspannungen [2]. Eine andere Lösungsvariante zur Vermeidung dieser Probleme stellen elektrische oder hydraulische Einzelradantriebe dar, jedoch sind sie im Offroadbereich oft mit Nachteilen verbunden, da sie die ungefederte Masse erhöhen, aufwendige Regelungen benötigen und zum Teil eine schlechte Energiebilanz aufweisen. Eine weitere Möglichkeit bietet ein starrer Achsabtrieb mit entsprechenden Kupplungen oder Überlagerungsgetrieben; diese Elemente bewerkstelligen dann die notwendigen Drehzahldifferenzen. Damit kann jedes Rad seine maximale Zugkraft aufbringen, ohne bei Kurvenfahrt Verspannungen im Antriebsstrang zu induzieren. Solche aktiven TorquevectoringSysteme finden im PKW-Bereich bereits Anwendung. Ein solches Prinzip ist auch bei mobilen Arbeitsmaschinen vorteilhaft und vorstellbar. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Line Traction 3 Antriebstechnik“ (LT3) wird ein solches System für die Verwendung in derart schweren Fahrzeugen untersucht. Ziel war es, einen mechanischen Antriebsstrang zu schaffen, bei dem alle Räder einzeln aktiv steuerbar sind. Wesentlicher Lösungsbestandteil bei der Umsetzung dieses Vorhabens war die Realisierung eines steuerbaren Planetengetriebes, unter der Berücksichtigung der Randbedingungen der mobilen Arbeitsmaschinen. Im Folgenden soll die Funktion des LT3-Konzeptes, dessen konstruktiver Aufbau sowie die Umsetzung zu einem Demonstrator vorgestellt werden. Funktion des LT3-Konzepts : Die prinzipielle Wirkungsweise des steuerbaren Planetengetriebes wird in (Abbildung 2) gezeigt. In diesem Fall ist das Sonnenrad mit dem Antrieb und der Steg mit dem Abtrieb (Rad) verbunden. Das Hohlrad ist direkt mit einer hydrostatischen Radialkolbeneinheit verbunden. Bei Geradeausfahrt bleibt der Umlauf des Fluides im hydrostatische Kreislauf der Einheit und somit die radiale Bewegung der Kolben blockiert; die hydrostatische Einheit fungiert als Stütze für das Hohlrad. Die Räder werden mit einer starren übersetzungsproportionalen Drehzahl angetrieben. Bei einer kontrollierten Freigabe eines Volumenstroms der Einheit verdreht sich das Hohlrad in die Richtung des anliegenden Stützmoments, die Drehzahl am Rad nimmt aufgrund der entstehenden Drehzahlüberlagerung ab. Grundsätzlich lässt sich die Raddrehzahl bis auf Drehzahl Null reduzieren. Bei Kurvenfahrt wird jeweils das Rad auf dem äußersten Kurvenradius ohne Drehzahlreduzierung angetrieben. An den inneren Rädern werden die Drehzahlen entsprechend reduziert. So können die notwendigen Differenzdrehzahlen über den kompletten Antriebstrang eingestellt werden wie sie z.B. nach der Ackermann-Bedingung erforderlich sind. Durch einen derartigen Aufbau und dazugehöriger Steuerung des Systems kann die Nähe zu Überlagerungslenkgetrieben für Gleiskettenfahrzeuge erkannt werden. (Abbildung 3). Allerdings ist durch die Auftrennung der symmetrischen Drehzahlüberlagerung bei der Verwendung von zwei separaten hydrostatischen Einheiten und deren getrennte Steuerung jede beliebige Drehzahl unterhalb der Eingangsdrehzahl an der Sonne realisierbar. So schafft das LT3-System Freiheitsgrade in den verschiedensten Fahrsituationen. Dynamische Abweichungen sind radindividuell korrigierbar. Einflüsse der Umgebung, Quer- oder Längsbeschleunigung können je nach Ausstattungsmöglichkeiten der Sensorik des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Antriebstrangtopologie und Bauraumkonzepte: Es ist möglich die Funktion des Line Traction 3 Antriebs in beliebige Fahrzeuge zu integrieren. Dies ist durch zwei Bauraumkonzepte möglich, diese ermöglichen, jede fahrwerksspezifische Vorgabe eines Fahrzeugs zu erfüllen. Die integrierte Bauform (Abbildung 4), ähnelt dem normalen Achsdifferential und enthält pro Fahrzeugseite ein wie in (Abbildung 2) dargestelltes steuerbares Planetengetriebe. Die andere Variante ist die aufgelöste Bauform und ist für den Einsatz in schweren Fahrzeugen wie z.B. mobilen Arbeitsmaschinen konzipiert (Abbildung 5). Wird das aufgelöste Konzept genauer betrachtet, ist zu erkennen, dass in der Achsmitte dieses Systems ein starres Winkelgetriebe vorhanden ist. An den äußeren Wellenenden befinden sich, ein Planetengetriebe in den Radträgereinheiten (Abbildung 5 und 6 ) Auch hier wird die variable Drehzahlsteuerung des Rades durch den Einsatz einer hydrostatischen Abstützung des Hohlrades und der daraus resultierenden Drehzahlüberlagerung erreicht. Im Projekt steht die Entwicklung der aufgelösten Bauform im Vordergrund, durch diese Bauform können die Besonderheiten der verschiedenen Konzeptionen von mobilen Arbeitsmaschinen flexibel berücksichtigt werden. Der Entwicklungsprozess: Ziel des Projekts sind die Verifikation und Validierung der Funktionen des LT3 Prinzips. Um dies zu erreichen, ist der Aufbau eines Überlagerungsgetriebes, wie es später im Fahrzeug Anwendung finden soll, notwendig. Dazu wurde ein Demonstrator realisiert, dieser wurde allerdings im Bauraum erweitert, um Messtechnik aufzunehmen. Durch die zusätzliche Messtechnik wird der komplette Zustand des Systems zu jedem Zeitpunkt erfasst (Abbildung 7). Später kann in einer seriennahen Realisierung der Umfang an Sensoren deutlich verringert werden. Die Leistungsfähigkeit des Demonstrators wurde entsprechend der Maschinenausrüstung des Prüfstands ausgelegt. Das prinzipielle Vorgehen beim gesamten Entwicklungsprozess entspricht dem V-Modell aus der VDI Richtlinie 2206. Die sich ergebenden Anforderungen werden in erste Systementwürfe überführt. Dazu werden begleitend Modelle dieser Entwürfe mit Mehrkörpersimulation und MultidomainSimulationsmodelle untersucht. Mit der Mehrkörpersimulation werden die wirkenden Kräfte und Momente untersucht, dadurch können die Belastungen ermittelt werden und entsprechend in den Auslegungsprozess mit einfließen. Durch die Multidomain-Simulationsmodelle können die hydrostatischen Effekte und Einflüsse auf das Überlagerungsgetriebe genauer betrachtet werden. So wird ein Mehrwert gegenüber einer reinen Betrachtung mit Mehrkörpersimulation generiert, z.B. bezüglich Verlusten etc. Ebenfalls kann mit diesen Simulationsmodellen die Regelung des Überlagerungsgetriebes vorab untersucht werden. Durch die Kombination der beiden Simulationstools können erfolgversprechende Varianten entdeckt oder ungünstige Konfigurationen verworfen werden. Als erste Abgleichsmöglichkeit der verschiedenen Simulationsergebnisse der beiden Tools fungieren die jeweils erzeugten Bewegungsbewegungsprofile des Planetengetriebe (Abbildung 8). Hydrostatische Einheit: Eine Eigenentwicklung des Projekts stellt die hydrostatische Einheit dar. Im Fokus steht die Integration dieser Einheit in den Bauraum der Radträgereinheit und in das sich darin befindliche Planetengetriebe. Eine axial schmal bauende Bauform ist durch eine Radialkolbeneinheit gegeben. Durch die innere Druckbeaufschlagung, im Vergleich zu einer außenbeaufschlagten Variante ist die bisherige Halterung des Hohlrads dahingehend geändert, damit diese wie in (Abbildung 9), die notwendigen Kolben aufnimmt. Ebenfalls wird mit dieser Variante ein steiferes Gesamtsystem erreicht und die Lagerung ist dadurch verbessert. Ein weiterer funktioneller Bestandteil der hydrostatischen Einheit ist die Abstützung des Hohlrades bzw. dessen Stützmomentes. Zur Beeinflussung der Drehzahlüberlagerung am Planetengetriebe, muss ein Volumenstrom freigegeben werden. Daher weist während der Drehzahlüberlagerung die hydrostatische Einheit Hydropumpencharakteristik auf. Durch die Vermeidung von relativen Bewegungen zwischen den Dichtflächen kann das Dichtkonzept, abgesehen von den Dichtringen der Kolben, komplett statisch ausgeführt werden. Die für die Gesamtfunktion notwendige Dichtheit der hydrostatischen Einheit ist damit gewährleistet. Ebenso wird auf den sonst bei Radialkolbeneinheiten üblichen Steuerspiegel verzichtet und durch einfache Rückschlagventile ersetzt. So wird das erwähnte statische Dichtkonzept durch den Verzicht nicht notwendiger drehenden Teil konsequent umgesetzt. Wichtiger Kernpunkt im hydraulischen Kreislauf ist die Regelung des Gesamtsystems LT3 durch die Regulierung des im Kreislauf umlaufenden Volumenstroms. Um die verschiedenen Möglichkeiten der Volumenstromregelungen am Demonstrator untersuchen zu können sowie um eine Möglichkeit vorzusehen, entsprechende Messtechnik zu integrieren, wurde auf eine hochintegrierte Bauweise der Leitungen für den Demonstrator, wie sie in einer seriennahen Bauform möglich wäre, verzichtet(Abbildung 7). Durch die Separation der Leitungen aus dem eigentlichen Gehäuse des Demonstrators ergibt sich die Möglichkeit (Abbildung 10), durch ein 3/2-Wegeventil das Fluid durch eine Konditionierungsstrecke in den Umlauf zu bringen. So sind Versuche mit gleich bleibender Fluidtemperatur möglich. Durch weitere Druckbegrenzungsventile ist der Hochdruckbereich des Demonstrators zum Schutz der Messtechnik auf 450 bar begrenzt, durch ein weiteres Druckbegrenzungsventil ist es möglich, die Vorspannung des Niederdruckbereichs auf Druckniveaus von 0 bis 25 bar einzustellen. Die Nachspeisung erfolgt durch die prüfstandseigene zentrale Druckversorgung. In einer seriennahen Bauform können alle Leitungen und Ventile in das Gehäuse der Radträgereinheit integriert werden. Dadurch ergibt sich eine drastische Verkürzung der Leitungslängen gegenüber dem jetzigen Demonstrator. Mechanischer Teil: Für die Übertragung der Antriebsleistung des Antriebs an das Rad und in der Bewerkstelligung der notwendigen Drehzahlüberlagerung nimmt das Planetengetriebe die zentrale Rolle im Gesamtantriebsstrang des Fahrzeugs ein. Zudem bestimmt es zusammen mit dem starren Winkelgetriebe im Achszentrum das Übersetzungsverhalten der gesamten Achse. Durch die entwicklungsbegleitende Simulation konnte die Konstruktion des Planetengetriebes dahingehend vereinfacht werden, dass die Beschaffung der notwendigen mechanischen Bauteile für das Planetengetriebe des Demonstrators durch auf dem Markt verfügbare Teile ermöglicht wurden. Eine Ausnahme stellte das Sonnenrad des Getriebes dar; hier handelt es sich um ein im Projekt eigens entwickeltes Design. Der Demonstrator ist mit Eingangsdrehzahlen bis 4000 U/min und Ausgangsdrehmomenten bis maximal 5000 Nm belastbar. Um den Zustand des gesamten Systems zu erfassen, ist es neben der Erfassung der hydraulischen Messgrößen des hydrostatischen Kreislaufs ebenfalls notwendig, die mechanischen Messgrößen wie Drehmoment und Drehzahl des Planetengetriebes zu erfassen. Die Messgrößen des Sonnenrades und des Planetenträgers werden durch die Messtechnik der Antriebsmaschine bzw. Belastungsmaschine erfasst. Um das Drehmoment des Hohlrades zu erfassen, war die Integration eines telemetrischen Drehmomentmessflansches notwendig (Abbildung 7). Damit sind hydrostatische Einheit und Planetengetriebe im Demonstrator weiter voneinander räumlich getrennt als es in einer seriennahen Ausführung des LT3 Systems möglich wäre. Dort kann auf diesen Sensor später verzichtet werden und damit der Bauraum weiter axial reduziert werden. Steuerung: Die Entwicklung der Steuerungssystematik und deren Integrationsmöglichkeiten in die verschiedenen bestehenden Fahrzeug-Regelstrukturen sind ebenfalls Bestandteile des bestehenden Projekts. Denn im Vergleich zu ähnlichen Systemen im PKW-Bereich stellt die Varianz der möglichen Fahrzeugkonzepte sowie deren Antriebe, wie sie bei mobilen Arbeitsmaschinen vorkommen können, besondere Anforderungen an die Steuerung des LT3-Systems. Daher wurde der Demonstrator mit einem frei programmierbaren Steuergerät mit CAN-Bus Konnektivität verwendet. Es können alle gängigen bestehenden Can-Bus-Standards und Spezifikationen eingehalten werden, wie z.B. der Standard SAE 1939. Die Regelung des Gesamtsystems kann so mit unterschiedlichen Sensorkonzepten und Umfängen untersucht werden, dem Demonstrator werden nach dem „X in the Loop“ Ansatz die entsprechenden virtuellen Sensordaten aus der Simulation über Can Bus zur Verfügung gestellt. Somit kann die Regelung des Demonstrators mit verschiedenen virtuellen Fahrzeugkonzepten, deren Regelerstrukturen sowie deren Sensorkonzepten konfrontiert werden, denn der Umfang an Sensoren der am Markt verfügbaren Fahrzeuge ist nicht einheitlich und variiert stark in Typ und Branche. Für jede Kombination aus Fahrzeug und dessen Einsatzweck ist dadurch eine sinnvolle Mindestanforderung an den Umfang der Sensoren bzw. die zu bereitstellenden Informationen formulierbar. Außerdem ist es möglich, den notwendigen Aufwand für bestehende Fahrzeuge als Retro-fit Variante ab zu schätzen. Konzeptionell wird die notwendige Differenzdrehzahl schon über die Fahrzeuggeometrie und den Lenkwinkel bestimmt. Aufbauend auf diesen Mindestumfang der Sensoren können dann mit zusätzlichen Sensoren für Beschleunigung, Gierwinkel etc. zusätzlichen Informationen zur individuellen Steuerung genutzt werden. Damit finden Effekte Berücksichtigung wie z.B. dynamische Achslastverschiebungen berücksichtigt werden und kompensiert werden. Damit ist das LT3 System auch in diesem Punkt flexibel, um auf die unterschiedlichen Situationen der mobilen Arbeitsmaschinen reagieren zu können. Prüfstanderprobung: Nach der Auslegung und Fertigung des Demonstrators wird dieser auf dem institutseigenen Antriebssystemprüfstand in Betrieb genommen und erprobt. Der Prüfstand bietet neben den Antriebs- bzw. Lastmaschinen, die durch entsprechend hinterlegte Profile den Restantriebstrang bzw. die fahrmechanische Fahrzeugcharakteristik darstellen können, ebenfalls die benötigte hydraulische Infrastruktur. Durch Restbussimulation kann der Demonstrator unter realistischen Bedingungen wie im tatsächlichen Fahrzeug getestet werden. Die von den Lastmaschinen darzustellenden Lasten sowie die Werte der virtuellen Sensoren werden durch die Simulation ermittelt und durch den Prüfstand dargestellt. Somit können Open-Loop Manöver genauso wie Closed-Loop Manöver zur Validierung der Systemcharakteristik und Dynamik durchgeführt werden. Die so entstehenden Ergebnisse können wieder in neue Entwicklungsprozesse zurückgeführt werden, um die Simulationsmodelle weiter zu verbessern. Zusammenfassung und Ausblick Mit dem LT3 System wird ein erster Versuch unternommen, einen neuen Weg in Antriebsfragen zu gehen, ohne dabei die Randbedingungen von mobilen Arbeitsmaschinen aus den Augen zu verlieren. Bisher konnte im Projekt die Entwicklung der Radeinheit bzw. das darin enthaltene Überlagerungsgetriebe samt der benötigten hydrostatischen Einheit erfolgreich geplant und realisiert werden. Einen großen Mehrwert lieferte hierzu die Simulation über den ganzen Entwicklungsprozess hinweg. Die entsprechende Steuerung konnte in Software wie Hardware dem Einsatz am Fahrzeug entsprechend gestaltet werden. Durch die noch ausstehende Prüfstanderprobung des LT3 Systems auf dem Antriebssystemprüfstand kann das LT3 System validiert werden. Nach erfolgreicher Validierung der Funktion des Konzeptes sind ergänzende Untersuchungen vorgesehen, um eine stetige Verbesserung des realen Systems als auch der Simulationsmodelle zu erzielen. Nach erfolgreicher Validierung, ist in einem Folgeprojekt die Projektierung eines fahrbaren Prototypenfahrzeugs geplant. Literaturhinweise: [1] Kirchner, E.: Leistungsübertragung in Fahrzeuggetrieben. Berlin Heidelberg Springer-Verlag , 2007 [2] Huber,A: Ermittlung von prozessabhängigen Lastkollektiven eines hydrostatischen Fahrantriebsstrangs am Beispiel eines Teleskopladers. Karlsruhe. Karlsruher Institut für Technologie, Dissertation,2010 Danksagung und Fördergeber Die Autoren danken dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Projektförderung aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Besonderer Dank gilt der Firma ifm electronic für die Unterstützung des Projekts. Requirements to be met by the drivetrain of a heavy-duty vehicle Authors: Dipl.-Ing. Danilo Engelmann, Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer , B.Eng. Johannes Müller, Werner Müller Vehicles operated off-road and needing good traction or a high driving power are usually equipped with an all-wheel drive. For mobile machines, however, a good compromise of energy efficiency, performance, pollutant reduction, and costs has to be found. Especially in rough terrain, these vehicles with all-wheel drives rapidly reach their limits. Apart from a good efficiency, the drivetrain has to allow for driving curves without causing tensions in the transmission systems or slip at the wheels. Hence, drivetrains of vehicles, the driving wheels of which move on different curve radii (see Fig. 1) and which have one driven axle at least, have to allow for a speed difference between the inner and outer wheels. An established solution is the mechanical differential. It allows for the drive of several wheels and ensures a theoretically tension-free turning of the vehicle. The classical open differential ensures a defined torque distribution only and cannot always provide maximum traction force [1]. State-of-the-art vehicles with all-wheel drives tend to have drive tensions even when driving straight ahead, if ground conditions are rough or axle load fluctuates [2]. Another solution to prevent these problems are electric or hydraulic single-wheel drives. When driving off-road, however, they are often associated with drawbacks, as they increase the unsprung mass, require complex control systems, and partly have a bad energy balance. Another possibility is a rigid axle output with the corresponding clutches and superposition gears. These elements ensure the necessary speed differences. Every wheel reaches its maximum traction force without inducing tensions in the drivetrain when driving curves. Such active torque vectoring systems are applied in passenger cars already, but the principle is also advantageous and feasible in mobile machines. Under the research project “Line Traction 3 Antriebstechnik” (LT3), use of such a system in heavyduty vehicles is studied. The project is aimed at designing a mechanical drivetrain, where all wheels can be controlled actively and separately. A very important project element is the implementation of a controllable planetary gear taking into account the framework conditions of mobile machines. Functioning of the LT3 concept, its set-up, and implementation in a demonstrator shall be presented below. Functioning of the LT3 concept Principal functioning of the controllable planetary gear is shown in Fig. (2). The sun gear is connected with the drive and the carrier with the output (wheel). The ring gear is directly connected with a hydrostatic radial piston unit. When driving straight ahead, the fluid circulates in the hydrostatic circuit of the unit and, hence, radial movement of the pistons is blocked. The hydrostatic unit acts as a support of the ring gear. The wheels are driven with a rigid transmission-proportional speed. In case of a controlled release of a volume flow of the unit, the ring gear rotates in the direction of the applied support moment. Rotational speed at the wheel decreases due to the resulting speed superposition. In principle, the speed of the wheel can be reduced to zero. When driving curves, the wheel on the outermost curve radius is driven without speed reduction. At the inner wheels, the speeds are reduced accordingly. In this way, the different speeds required according to e.g. Ackermann’s condition can be adjusted via the complete drivetrain. This set-up and the corresponding control are very similar to cross-drive steering transmissions of track vehicles [fig.3]. By separating speed superposition using two separate hydrostatic units and their separate control, however, any speed below the input speed can be adjusted. In this way, the LT3 system generates degrees of freedom in various driving situations. Dynamic deviations can be corrected for each individual wheel. Impacts of the environment, transverse or longitudinal accelerations can be considered depending on the sensors used in the vehicle. Drivetrain topology and space concepts The LT3 drive can be integrated into any vehicle. Two space concepts have been developed, by means of which any chassis-specific requirements can be fulfilled. The integrated design (fig4) resembles a conventional axle differential and includes a controllable planetary gear per vehicle side (see fig. 2). A disintegrated design is envisaged for use in heavy-duty vehicles, such as mobile machines (fig. 5). A closer look reveals that a rigid angular gear is located in the centre of the system axle. At the outer shaft ends, a planetary gear is installed in the wheel carrier units (fig.5 and 6). Again, variable speed control of the wheel is achieved by a hydrostatic support of the ring gear and the resulting speed superposition. The project focuses on the development of the disintegrated design, as it accounts for the different conceptions of mobile machines. Development process The project is aimed at verifying and validating the functions of the LT3 system. For this purpose, it is necessary to construct a superposition gear as it will be applied in the vehicle later on. A demonstrator was manufactured, the space of which was extended to accommodate measurement instruments. These additional instruments measure all states of the system at any time (fig.7). Later, in case of close-to-final manufacture, the number of sensors will be reduced considerably. The power of the demonstrator was adapted to the equipment of the test rig. Development took place in accordance with the V model of VDI regulation 2206. The requirements were translated into first system designs. In parallel, design models were analysed by multiple-body simulation and multidomain simulation models. Multiple-body simulation served to study the acting forces and torques. In this way, the loads were determined and taken into account in the design process. Multi-domain simulation models allowed for a detailed analysis of hydrostatic effects and impacts on the superposition gear. This produced a value added compared to mere multiple-body simulation, as e.g. losses could be taken into account. In addition, these simulation models can be used to study in advance the control of the superposition gear. By combining both simulation tools, promising designs can be identified and unfavourable configurations can be rejected. The simulation results of both tools were compared with the movement profiles of the planetary gear.(fig.8) Hydrostatic unit Within the framework of the project, a hydrostatic unit was developed. Work focused on integrating this unit into the wheel carrier unit with the planetary gear located inside. An axially slim design was given by the radial piston unit. As result of the inner pressure load, in contrast to the design with an outer pressure load, the holder of the ring gear was modified to accommodate the necessary pistons (fig.9). The resulting overall system was stiffer and bearing was improved. Another functional element of the hydrostatic unit is the support of the ring gear or its support moment. To influence speed superposition at the planetary gear, a volume flow has to be released. Consequently, the hydrostatic unit has hydropump characteristics during speed superposition. By preventing relative movements between the sealing surfaces, the sealing concept can be designed statically, except for the sealing rings of the pistons. This ensures the tightness of the hydrostatic unit required for functioning. It was done without the valve plates usually applied in radial piston units. They were replaced by simple check valves. In this way, the static sealing concept was implemented by doing without unnecessary rotating parts. The LT3 system is controlled by controlling the volume flow in the hydraulic circuit. To study the possibilities of controlling volume flow and to integrate appropriate measurement instruments, the demonstrator was not equipped with a highly integrated piping system as it will be used in the close-to-final design (fig. 7). As a result, the fluid can be circulated by means of a 3/2-way control valve [...]. Hence, experiments can be carried out at a constant fluid temperature. Further pressure control valves limit the highpressure range of the demonstrator to 450 bar for protection of the measurement instruments. Another pressure control valve is used to adjust the low-pressure range from 0 to 25 bar. Backfeeding takes place by the central pressure supply system of the test rig. In the close-to-final design, all pipings and valves will be integrated in the housing of the wheel carrier unit. This will result in a drastic reduction of the piping length compared to the demonstrator. Mechanical part The planetary gear is of crucial importance to transmission of power from the drivetrain to the wheel and the necessary speed superposition. Together with the rigid angular gear in the centre of the axle, it determines the transmission behaviour of the complete axle. Thanks to simulation parallel to development, the design of the demonstrator’s planetary gear was simplified by using mechanical components available on the market exclusively. An exception was the sun gear. It was specially developed for the project. The demonstrator can be loaded with input speeds of up to 400 rev./min and maximum output torques of 5000 Nm. To acquire the status of the entire system, it is not only necessary to measure the hydraulic parameters of the hydrostatic circuit, but also to determine the mechanical parameters, such as torque and speed of the planetary gear. The parameters of the sun gear and carrier are measured by the measurement systems of the drive unit or dynamometer. To measure the torque of the ring gear, a telemetric torque measurement flange was installed (fig.7). Hence, the hydrostatic unit and planetary gear in the demonstrator are further separated than they will be in the close-to-final design of the LT3 system. In the later system design, no sensor will be required, as a result of which the axial space will be smaller. Control Development of the control system and the possibilities of its integration into the existing vehicle control system are also covered by the project. Compared to similar systems in passenger cars, the variability of vehicle concepts and drives of mobile machines results in special requirements on the control of the LT3 system. The demonstrator was equipped with a freely programmable control system with Can-bus connectivity. All existing Can-bus standards and specifications can be met, such as the SAE 1939 standard. Control of the overall system can be studied for various sensor concepts and numbers of sensors. According to the X-in-the-loop approach, virtual sensor data from simulation are made available to the demonstrator via Can busses. The control system of the demonstrator, hence, is confronted with various virtual vehicle concepts, control structures, and sensor concepts, as the sensors of the vehicles available on the market are rather heterogeneous and vary considerably. For each combination of vehicle and purpose, the minimum number of sensors required and information to be supplied can be formulated. In addition, the expenditure required for retrofitting existing vehicles can be estimated. The differential speed required is determined by the vehicle geometry and steering angle already. Additional sensors may be installed to measure acceleration, yaw angle, etc. This additional information can also be used for individual control. In this way, effects, such as dynamic axle load shifts, can be considered and compensated. Thus, the LT3 system is sufficiently flexible to respond to the different situations of mobile machines. Demonstrator tests Upon the design and manufacture of the demonstrator, the latter will be commissioned and tested in the institute’s test rig. This test rig simulates the remaining drivetrain or mechanical vehicle characteristics of various machines and is equipped with the necessary hydraulic infrastructure. Remaining bus simulation ensures that the demonstrator is tested under realistic conditions. The loads and values of virtual sensors are determined by simulation and reproduced by the test rig. Open-loop as well as close-loop manoeuvers can be accomplished to validate system characteristics and dynamics. The results will be incorporated in new development processes and simulation models will be further improved. Summary and outlook The LT3 system represents a first attempt to develop new drivetrain solutions taking into account the framework conditions of mobile machines. So far, the wheel unit with the superposition gear and hydrostatic unit located inside was planned and realised successfully. Simulation parallel to the complete development process proved to be highly useful. The control software and hardware were designed according to later use in the vehicle. For validation, the LT3 system will be tested in the dynamometer test rig. Upon the successful validation of the functioning of the concept, additional studies are planned to improve both the real system and simulation models. A prototype vehicle will then be designed in a follow-up project. Literature: [1] Kirchner, E.: Leistungsübertragung in Fahrzeuggetrieben. Berlin Heidelberg Springer-Verlag , 2007 [2] Huber,A: Ermittlung von prozessabhängigen Lastkollektiven eines hydrostatischen Fahrantriebsstrangs am Beispiel eines Teleskopladers. Karlsruhe. Karlsruher Institut für Technologie, Dissertation,2010 Thanks: The Authors would like to thank the Federal Ministry of Economics and Energy for project funding based on a decision by the German Bundestag. Special thanks are also valid for the company ifm electronic for supporting the project Bilder/Pictures: Abbildung 1: Verschiedene Kurvenbahnen bei mehrspurigen Fahrzeugen / different curve radii of multitrack vehicles Abbildung 2: Funktionsprinzip der Überlagerung im LT3-Antriebstrang / Funcitional principal of the superposition in a LT3-Drivetrain Abbildung 3: Aufbau einer LT3-Achse / Structure of the LT3- axle Abbildung 4: Konzept für eine kompakte Bauform / ConCept for a integrated design Abbildung 5: Radträgereinheit mit Überlagerungsplanetengetriebe und Hydroeinheit / Wheel carrier with superposition planetarygear and hydraulic Unit Abbildung 6 Komplette LT3-Achse für schwere Fahrzeuge / Complete LT3-axle for heavy vehicles Abbildung 7: Links: Schnitt des entstehenden Prüfstanddemonstrators; Rechts: 3D-Modell mit Hydraulikplatte zur schnellen Änderung des Hydraulikkreislaufes / Left: sectional drawing of the comming demonstrator right: 3D model with hydraulic plate for esay changes in the hydraulic circuit. Abbildung 8: 1. 1D-Modell für Temperaturuntersuchungen 2. Mehrkörpersimulation zur Erstellung von Lastkolektiven 3. Simulationsergebnis einer Kurvenfahrt / 1 1D-model for simulation of temperatures 2 multiple-body simulation for load spectrum generation 3 simulation result for a turn Abbildung 9: Konstruktionsdetails der Hydroeinheit des Demonstrators / Construction details from the Hydro unit in the demonstrator Abbildung 10 Vereinfachter Hydrostatik Schaltplan des Demonstrators / simplified hydraulic circuit
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