Herrlich aufgespielt
20.04.2016 18:57
Kipfenberg
(mme)Uhr
Nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren gastierte das Georgische Kammerorchester
(GKO) Ingolstadt mit einem abwechslungsreichen Programm in Kipfenberg. Der Kulturverein "Die Fasenickl"
hatte sich damit zu seinem 60-jährigen Bestehen selbst ein großartiges Geschenk gemacht.
Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt gastierte nach großartigen
Erfolgen in den vergangenen Jahren heuer unter der Leitung des estnischen
Dirigenten Mihhail Gerts im Bürger- und Kulturzentrum Krone in Kipfenberg. Foto: Metzel
Unter der Leitung von Mihhail Gerts boten die Musiker einen
abwechslungsreichen Streifzug durch Werke tschechischer, englischer und
norwegischer Komponisten.
Mit Mihhail Gerts debütierte in Kipfenberg einer der profiliertesten estnischen Dirigenten der jüngeren Generation. Er
absolvierte sein Dirigierstudium an der estnischen Akademie für Musik und Theater in Tallinn und an der Hochschule für
Musik in Berlin. 2011 promovierte er. 2014 gewann Gerts den "Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten €. Seit der
Spielzeit 2015/16 ist er als Erster Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors am Theater in Hagen tätig.
Als Gastdirigent hat er vor Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem WDR-Rundfunkorchester
Köln, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und auch dem GKO Ingolstadt gestanden.
Für das herrlich aufspielende und musikalisch vorzüglich eingestellte GKO und die rund 200 Musikliebhaber begann die
musikalische Reise in Tschechien mit einer Suite für Streichorchester von LeoÅ¡ Janácek. Es sind die leisen Töne, die
diese Suite so angenehm für den Zuhörer und so anspruchsvoll für das Orchester machen. Vom GKO war zum Auftakt
des Konzerts im Bürger- und Kulturzentrum Krone weniger Technik denn Fingerspitzengefühl gefragt. Mit Werken von
John Ireland und Benjamin Britten tauchte das GKO in die englische Musikgeschichte ein. Gebannt lauschten die
Zuhörer der alles andere als simplen "Simple Symphony", die der 18-jährige Britten in den 1930er-Jahren geschrieben
hat. Die Geiger, Bratscher und Cellisten konnten hier ihre ganze Virtuosität zeigen.
"A Downland Suite" war von John Ireland ursprünglich für die Nationale Blaskapellenmeisterschaft in Großbritannien
geschrieben worden. Sehr fein verstand es das Orchester die Suite umzusetzen. Musikalisch endete der Abend mit
einem norwegischen Komponisten. Edvard Griegs "Holberg-Suite", die der Komponist zum 200. Geburtstag des
dänisch-norwegischen Dichters Ludvig Holberg im Jahr 1884 komponiert hat, ist Tanz- und Liedformen des frühen 18.
Jahrhunderts nachempfunden.
Der großartige Applaus ließ nach dem Konzert nicht auf sich warten. Mit einer Zugabe aus der georgischen Heimat
bedankte sich das GKO bei seinem Kipfenberger Publikum.
Von Matthias Metzel
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