Pflanzenschutzempfehlung Herbst 2015- Teil II Einsatzempfehlung für Getreide 1.Insektizideinsatz im Getreide Virosen im Getreide Gelbverzwergungsvirus (WG, WW) BYDV Große Getreideblattlaus Traubenkirsch-oder Haferblattlaus Maisblattlaus Weizenverzwergungsvirus (WW) WDV Kleinzikade Gerstengelbmosaikvirus (WG) Bodenpilz (Polymyxa graminis) Mildes Gerstengelbmosaikvirus (WG) Bodenpilz (Polymyxa graminis) Weizenstrichelmosaik (WW,WR, TT) Bodenpilz (Polymyxa graminis ) Getreidemosaikvirus (WW,WR, TT) Bodenpilz (Polymyxa graminis) Große Getreideblattlaus Maisblattlaus Kleinzikaden (Quelle: BayerCropScience) (Quelle: Agrardesign) (Quelle:Agrardesign) Im Frühjahr 2015 konnte man bereits im frühen Frühjahr auf vielen Gerstenflächen das Resultat der Blattlausaktivitäten aus dem Herbst beobachten. Neben Thyphula waren viele Pflanzen mit dem Gerstengelbverzwergungsvirus befallen. Trotz der insgesamt sehr guten Gerstenerträge waren auf stark befallenen Schlägen Ertragsminderungen von 5-10 % zu verzeichnen. Besonders die oben genannten Blattlausarten, insbesondere die Große Getreideblattlaus, sind als Hauptüberträger des Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) im Herbst zu beobachten. Wegen des großen Wirtspflanzenkreises von BYDV (Getreide, Mais, Gräser, Ackerfuchsschwanz, Quecke u.v.a.) gibt es ein großes Virusreservoir, aus welchem Blattläuse das Virus aufnehmen und lange Zeit übertragen können. In der Laus gelangen die Viruspartikel 1 in den Darm und von dort letztendlich in die Speicheldrüsen. Von hier werden sie während des Saugvorganges wieder in die Pflanze abgegeben. Für die Virusverbreitung im Bestand ist zwischen Primär- und Sekundärinfektion zu unterscheiden. Nach Auflaufen der Getreidepflanzen fliegen geflügelte Läuse in die Bestände ein. Ein Teil dieser Tiere ist mit dem Virus beladen. Der Anteil infizierter Läuse kann jahres- und standortspezifisch deutlich variieren, ebenso die Anzahl der zufliegenden Tiere. Die Geflügelten beginnen rasch mit dem Absetzen der Larven. Eine direkte Übertragung des Virus von der Mutterlaus auf die Larven ist nicht möglich. Diese müssen ihrerseits das Virus erst von infizierten Pflanzen aufnehmen und verbreiten dann die Krankheit im Bestand (sekundäre Infektion). So kommt es zur Ausbildung der typischen Befallsnester in der unmittelbaren Umgebung einer primär infizierten Getreidepflanze. Für die Virusverbreitung sind damit die Faktoren Stärke und Zeitpunkt des Blattlauszufluges und insbesondere die Vermehrungsleistung im Bestand von großer Bedeutung. (Auszüge von der LWK Niedersachsen) Dabei ist die Temperatur von Anfang September bis Ende Oktober (kann aber bis in den November reingehen) als maßgeblicher Faktor für die Dauer des Zeitraumes der Blattlausaktivität im Herbst und Winter von entscheidender Bedeutung. Eine rechtzeitige Kontrolle, vor allem bei relativ hohen Temperaturen Anfang September, sollte bereits auf Ausfallgetreide und später in Maisbeständen durchgeführt werden. Im Frühjahr und Sommer 2015 konnte man in den Getreidebeständen wiedererwartend nur einen geringen Blattlausbefall feststellen. Basedow April/2015 Im Gegensetz zu den Blattläusen haben Zikaden als Virusüberträger in den letzten Jahren wenig Bedeutung gehabt. Das zeigte sich dann im Frühjahr 2015 anders. Auf vielen Weizenschlägen wurde relativ spät das Weizenverzwergungsvirus (WDV), das ausschließlich durch Zikaden übertragen wird, gefunden. Dieser Befall war z.T. so stark, das es auf einigen Schlägen zum Umbruch führte. Die sehr mobilen und wärmeliebenden Tiere benötigen längere trockene und warme Phasen für eine starke Vermehrung. Da sie sich im Gegensatz zu Blattläusen nur auf geschlechtlichen Wege vermehren und i..d.R. nur 2 Generationen im Jahr bilden, wird die Populationsdynamik durch unbeständige Wetterlagen erheblich beeinträchtigt. Soweit bisher bekannt, ist die Fähigkeit zur Übertragung des WDV nur durch die Wandersandzirpe (Psammotetix alienus) möglich. Diese Art bevorzugt gräserdominierte Strukturen und Getreidefelder. Da das WDV ebenso wie das BYDV einen großen Wirtspflanzenkreis unter den Gräsern und Getreidearten besitzt, gibt es viele Infektionsquellen. Die im Anbau befindlichen Maissorten sind nach heutigem Kenntnisstand allerdings kein Wirt für WDV. Die Zikaden sind sehr mobile Insekten. Die Über2 winterung erfolgt in der Eiphase in sogenannten Dormanzeiern, die einen Kältereiz benötigen und folglich erst im Folgejahr schlüpfen. Diese Eier werden bereits ab Ende August abgelegt, so dass in Wintergetreidefeldern eine Vermehrung wie bei Blattläusen nicht mehr stattfindet. Für die Herbstinfektion spielen i.d.R. nur die erwachsenen Tiere eine Rolle. Die Zikaden müssen, wie auch Läuse, die Viruspartikel aus dem Phloemsaft der Pflanzen aufnehmen. Das Virus zirkuliert in der Zikade und kann nach 24 h bis 72 h mit dem Speichel wieder abgegeben werden. Bedingt durch die hohe Mobilität können von einer Zikade eine Reihe von Pflanzen infiziert werden. Unter 10°C ist die Aktivität der Tiere stark eingeschränkt. Einige Maßnahmen sollten im Herbst beachtet werden: schnelle Beseitigung des Ausfallgetreides Verzicht auf extreme Frühsaaten ständige Blattlauskontrollen bzw. gezielte Behandlung bei Überschreiten des Schwellenwertes Symptome Vergilbung grüne bis gelbe Flecke Verzwergung verstärktes Bestocken Ährenausbildung kann unterbleiben Absterben der Pflanzen Befallene Pflanzen stehen einzeln oder in Nestern bzw. in Reihen, aber auch großflächig. Weitere Schädlinge im Getreide Fritfliege Die Fritfliegen sind schwarz mit gelblichen Fußgliedern und roten Augen. Die 3. Generation fliegt im August/ September in die Getreidebestände (Frühsaaten) und legt die Eier ab. Larve: 5mm lang, weiß-glänzend, ohne Kopfkapsel und Beine Schadbild: Fraß der Larve am jüngsten Blatt, das dann abstirbt uns sich leicht herausziehen lässt. Typisch sind quer zum Blatt verlaufende Reihen von Löchern. Getreidelaufkäfer Larve Der Hauptschaden im Herbst wird durch die 3 cm langen Larve verursacht. Diese fressen die Keimlinge vom auflaufenden Getreide bis zur Erdoberfläche ab. An Jungtrieben wird vor allem die Blattbasis geschädigt, so dass der äußere Teil der Spreite welkt und abstirbt. Im Frühjahr können die Larven ganze Triebe und Blätter abfressen. Typisch sind die zerkauten Pflanzenreste sowie die in der Nähe befindlichen 4 mm großen Wohnröhren der Larven, in die die Pflanzenteile gezogen werden (ISIP). Eine Larve schädigt etwa 100 m² Blattfläche, das entspricht ca. 25 Getreidetrieben. Keine BRW bekannt BRW im Herbst: 3-7 geschädigte Triebe/m² 3 Bekämpfungsrichtwerte für Insekten im Getreide im Herbst Schaderreger Boniturort Fruchtart Bekämpfungsrichtwert Blattläuse (Virusvektoren) gesamte Pflanze Winterweizen Wintergerste (Winterroggen Triticale) Normalsaat: 20% befallene Pflanzen Frühsaat: 10% befallene Pflanzen Erdraupen Pflanze Wintergetreide 4 Larven/m² Getreidelaufkäfer (Larven) Pflanze Wintergetreide 3- 7 geschädigte Triebe/m² Einsatzempfehlung Anzahl Anwendg. Jahr BienenSchutz ab 12 ab 13 ab 11 1 B2 2 B2 Blattläuse Zweiflügler ab BRW 2 B4 X Fritfliege ab BRW 1 B4 X Fritfliege ab BRW 1 B4 11-13 2 B4 11-13 2 B4 Aufw.menge l/ha Blattläuse als Virusvektoren Sonstige Schädlinge 0,3 X --- Decis forte 0,075 X Fastac Super Neu Hunter 0,125 X 0,15 0,15 Mittel Bulldock Kaiso Sorbie Zweiflügler Laufkäfer Zikaden Fritfliege Blattläuse Fritfliege BBCH Karate Zeon 0,075 X Lambda 0,15 X 0,2 X Blattläuse ab BRW 1 B4 0,2 X --- ab BRW 2 B2 0,1 X --- ab 12 2 B2 Mavrik Sumicidin Shock Down Hinweis: ⦁Bei mehrmaligem Einsatz von Insektiziden im Herbst beachten Sie die Anzahl der genehmigten Indikationszulassungen. ⦁Bei Temperaturen von >25°C kann die Wirksamkeit von Pyrethroiden eingeschränkt werden. Durch die von der Zulassungsbehörde festgelegten Anwendungsgebiete hat Karate Zeon, im Herbst, die einzige Zulassung zur „Bekämpfung von beißenden und saugenden Insekten“, welches die Bekämpfung von Zikaden und Getreidelaufkäfer mit einschließt. 4 2. Hinweise zur Herbizidresistenz Übersicht über die wichtigsten Herbstherbizide nach Wirkstoff und Wirkstoffmechanismus Zur Vermeidung von Resistenzen nutzen Sie die folgende Übersicht und beachten Sie: Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen Kombination von Herbiziden in TM mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen Einsatz von Herbiziden mit gleichen Wirkungsmechanismen nur alle 2 Jahre auf der gleichen Fläche Nutzung von ackerbaulichen Maßnahmen wie Pflug, FF, Aussaattermin Einfluss einer Pflugfurche auf die Ackerfuchsschwanzpopulation (2009-BayerCropScience) Mulchsaat Pflug 2.150 Halme/m² 1.450 Halme/m² Untersuchung von resistenten Windhalmproben bei verschiedenen Fruchtfolgen 2006-2008 [n=61] (Quelle: Kerlen/BayerCropScience) Monokultur Wintergetreide 2 x WintergetreideRaps 2x WintergeteideSommerung Wintergetreide2 x Sommerung 26,2 % 24,6 % 14,8 % 1,6 % Biologie vom Ackerfuchsschwanz bildet in Lücken bis 30 Ähren/m² und mehrere 100 Samen/Pflanze im Bestand: 3 Ähren/Pflanze und 40- 100 Samen/Pflanze AFS ist ein Fremdbefruchter 3-5 Genotypen viele Genkombinationen möglich Hauptkeimung erfolgt im Herbst Neuauflauf im Frühjahr Hauptauftreten ist stark abhängig vom Bestand der Hauptkultur (Quelle: 25/1973 University of Calefornia- Weed Seed Bank) In Versuchen von Frau Landschreiber LWK- SH wurde in aufwändigen Versuchen der Zusammenhang zwischen verschiedenen Aussattterminen, verschiedenen Sorten (Sorten zeichnen sich durch verschiedene Blattoberflächen aus) und verschiedenen Herbizidbehandlungen im Jahr 2012 dargestellt. 1. Saatzeit: 20.09.2012 – 250 Kö/m² (Inspiration 200 Kö/m²) 2. Saatzeit: 12.10.2012 – 320 Kö/m² (Inspiration 300 Kö/m²) ►Bonitur auf Anzahl Ackerfuchsschwanzähren/m² Sorte 1.Saattermin 2.Satttermin 1.Saattermin + Bodenherbizid Farandole Julius Inspiration Tobak Orcas 425 450 420 360 360 403 90 150 100 160 140 128 120 60 120 70 60 86 5 Sorte 2.Saattermin + Bodenherbizid 1.Satttermin + Bodenherbizid+ Atlantis 2.Saattermin + Bodenherbizid+ Atlantis Farandole Julius Inspiration Tobak Orcas 10 20 50 20 10 22 30 50 20 20 10 26 0 10 5 5 10 6 Fazit: Der Ackerfuchsschwanz sollte nicht nur durch einen Herbizideinsatz reduziert werden. Die Bekämpfung sollte eine gut abgestimmte Kombination aus Fruchtfolge, Saatzeit, Saatstärke unter Berücksichtigung der Biologie des AFS darstellen. Die Bodenbearbeitung sollte situativ abgestimmt werden, Vorbefall und unterschiedliche Keimruhe in den Jahren berücksichtigt werden. Bei Vorhandensein von Resistenzen beim AFS sollten Septembersaaten die Ausnahme bleiben. Übersicht der Herbizide nach HRAC-Gruppen HRACGruppe Produkt A Axial 50 Sword Traxos Wirkstoff Wirkmechanismus Pinoxaden Clodinafop-propagyl Pinoxaden/Clodinafop Hemmung der Acetyl-CoACarboxylase Acupro Lexus Primus Pointer/Trimmer SX Saracen Viper Compact ① Metsulfuron-Methyl Flupyrsulfuron-methyl Mesosulfuron-methyl/ Iodosulfuron Imazosulfuron Metsulfuron-methyl/ Flupyrsulfuron-methyl Metsulfuron-methyl Flupyrsulfuron-methyl Florasulam Tribenuron Methyl Florasulam Penoxsulam/Florasulam Hemmung der AcetolactatSynthese C2 Arelon fl./ Protugan Carmina Fenikan Lentipur 700 Trinity Isoproturon Chlortoluron Isoproturon Chlortoluron Chlortoluron Hemmung des Photosystems II E Sumimax Flumioxazin PPO Alliance Absolute M Atlantis WG Brazzos Ciral B 6 HRACGruppe Produkt Wirkstoff F1 Alliance Acupro Bacara Forte Beflex Diflanil 500 SC Herold SC Picona Trinity Viper Compact ① Diflufenican Diflufenican Diflufenican Beflubutamid Diflufenican Diflufenican Diflufenican Diflufenican Diflufenican Activus Malibu Stomp Aqua Picona Trinity Pendimethalin Pendimethalin Pendimethalin Pendimethalin Pendimethalin Hemmung des Mikrotubuli-Aufbaus Cadou Bacara Forte Herold SC Flufenacet Flufenacet Flufenacet Hemmung der Zellteilung Boxer Prosulfocarb Hemmung der Fettsynthese K1 K3 N Wirkmechanismus Hemmung der Carotinoid Biosynthese ①- Zulassung erwartet Vorteile einer Herbizidbehandlung im Herbst: frühzeitige Ausschaltung der Ungras/Unkrautkonkurrenz Brechung von Arbeitsspitzen im Frühjahr günstiges Kosten- Nutzen Verhältnis höhere Ertragsabsicherung Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen Die Kenntnis über die Einstufung nach Boden- und Blattwirkung der Herbizide ist wichtig, um auf bestimmte Witterungsbedingungen im Herbst besser reagieren zu können (z.B. im feuchten Herbst haben die Herbizide mit starker Bodenwirkung klare Vorteile in der Dauerwirkung). Die Wirkung der Herbizide im frühen Stadium (Spitzen des Getreides) bringt immer eine höhere Sicherheit. Produkt Absolute M Activius Alliance/Acupro Axial 50 Atlantis WG Bacara Forte Brazzos Beflex Bodenwirkung in % 90 60 40 Blattwirkung in % 10 40 60 0 20 70 90 95 100 80 30 10 5 7 Produkt Cadou SC Ciral Diflanil 500 SC Fenikan Herold SC Lexus Lentipur Malibu Picona Primus Protugan/ Arelon flüssig Pointer SX/ Trimmer SX Saracen Sword Stomp Aqua Trinity Viper Compact ① Bodenwirkung in % 90 50 70 50 75 50 50 80 30 0 50 20 0 0 60 50 60 Blattwirkung in % 10 50 30 50 25 50 50 20 70 100 50 80 100 100 40 50 40 3. Herbizideinsatz im Getreide Allgemeine Hinweise Bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung, ist ein möglichst feinkrümliges, abgesetztes Saatbett und eine gleichmäßige Saattiefe (mind. 2cm) wichtig. Flächen, die zu Staunässe neigen, sollten bei solchen Herbiziden ausgeschlossen werden. Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen, auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden, nicht mit Bodenherbizide behandelt werden. Die Saat sollte gleichmäßig gedrillt und gut abgedeckt sein. Kein Herbizideinsatz in Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstoffmangel leiden. Starke Niederschläge kurz nach dem Herbizideinsatz können zu Aufhellungen/Ausbleichung der ersten beiden Blätter führen. Das Wurzelsystem wird jedoch nicht beeinträchtigt. Es kommt zu keinen langfristigen Schäden. Für einige Herbizide gelten folgende Hinweise zur Kulturverträglichkeit: WP 734: WP 710: Schäden an der Kulturpflanze möglich. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich. Hinweis: VA = Vorauflaufbehandlung; NA= Nachauflaufbehandlung WW= Winterweizen, WG= Wintergerste, WR= Winterroggen, TT= Wintertriticale AFS= Ackerfuchsschwanz, WH= Windhalm 8 Neu im Herbst 2015 Sword der Fa. Amada Produktprofil: Wirkstoff: Formulierung: Kultur: Aufwandmenge: Termin: Indikation: 240 g/l Clodinafop-propargyl (HRAC- A) 60 g/l Cloquintocet-mexyl (Safener) Emulsionskonzentrat Winterweizen, Winterroggen, Triticale 0,25 l/ha BBCH 11 - 29 AFS ( zusätzlich erfasst werden Weidelgräser und Ausfallgerste) Viper Compact der Fa. Dow AgroSciences (Zulassung erwartet) Wirkstoff: 15 g/l Penoxsulam (HRAC- B), 100 g/l Diflufenican (HRAC- F1) 3,75 g/l Florasulam (HRAC- B) Suspensionskonzentrat Wintergerste, Winterweizen, Winterroggen, Triticale 1,0 l/ha BBCH 10- 29 Windhalm, Ausfall-Raps, Kamille, Ehrenpeis-Arten, Taubnessel, Mohn, Kletten-Labkraut, Stiefmütterchen, Vogelmiere Formulierung: Kultur: Aufwandmenge: Termin: Indikation: Wirkungsspektrum von Viper Compact (BBCH 10-29), n= 3- 14 Versuchsjahre 2012- 2014 9 Anwendungsindikationen Herbstmittel 1. Absolute M (56 g/l Flupyrsulfuron, 444 g/l Diflufenican) Zugelassene Kultur WW, WR, TT Termin Schadorganismen Aufwandmenge ab BBCH 11 AFS, dikotyle Unkräuter (AFS im Stad. 11-29) 180 g/ha 135 g/ha ab BBCH 11 WH, mäßiger Besatz (WH im Stad. 11-25) dikotyle Unkräuter+ Mohn WH stärkerer Besatz, mehrere Wellen Mischpartner + 0,15-0,2 l/ha Cadou 160-180 g/ha + 1,25 l/ha Trinity 100 g/ha + 1,0 l/ha Stomp Aqua 135 g/ha 135 g/ha 135 g/ha + 1,5-2,0 l/ha IPU + 1,5 l/ha Malibu Lücke: Klatschmohn, Einjähriges Rispengras nicht in TT Mischungen mit AHL im Verhältnis 1:5; max. 30 l AHL/ha; WP 710 2. Alliance (600 g/kg Diflufenican, 60 g/kg Metsulfuron Methyl) Zugelassene Kultur WW, WR, TT, WG Termin Schadorganismen BBCH 10 - 13 (29) WH, dikotyle Unkräuter incl. Ausfallraps und Kornblume Aufwandmenge 65 g/ha Alliance TM: 35 g/ha 35 g/ha 35 g/ha Mischpartner 1,5 l/ha Carmina (aus Pack) + 0,3 l/ha Cadou CS + 0,75 Bacara forte + 2,0 l/ha IPU + 3,0 l/ha Boxer 1,5-2,0 l/ha Fenikan 2,0 l/ha Lentipur solo weniger gut bekämpfbar: Windhalm, Kletten-Labkraut TM mit AHL im Verh. 1:3; max 30 kg RN/ha nicht in TT Sortenverträglichkeit bei WW beachten, WR nur VA, TT nur NA; WP 710 Carmina Komplett Pack für 5 ha (7,5 l Carmina+ 0,325 g Alliance) Wirkungsspektrum von Alliance Unkräuter Windhalm Ausfall-Raps Ehrenpreis-Arten Hohlzahn Klatschmohn Kornblume Storchschnabel-Arten Wirkung + +++ +++ +++ +++ ++ +++ Unkräuter Besenrauke Erdrauch Kletten-Labkraut Taubnessel-Arten Vergissmeinnicht Vogelmiere Wegrauke Wirkung +++ ++ + +++ +++ +++ +++ 10 3. Atlantis WG (30 g/l Mesosulfuron, 6 g/l Iodosulfuron, 90 g/l Mefenpyr-Safener) Zugelassene Kultur Termin Schadorganismen WW, WR, TT 11- 25 WH, Raps, Kamille WW, WR, TT 11- 25 AFS, Rispengras WW 11- 25 Trespe {Niederhaltung} (BBCH 12-13 der Ungräser) Aufwandmenge Mischpartner 150- 200 g/ha + 25 g/ha Pointer SX (0,3-0,4 l/ha FHS) + 0,5 l/ha Bacara Forte 300 g/ha + + 0,2 l/ha Herold SC 0,6 FHS 400 g/ha + 0,8 FHS ► Lücke bei 150 g: Trespe, Weidelgräser, Flughafer, Ehrenpreis-Arten, Klettenlabkraut, Kornblume, Stiefmütterchen, Taubnessel-Arten TM mit AHL nur bis 300 g/ha + max. 10 kg RN/ha; WP 734 ab 300 g/ha 4. Axial 50 (50 g/l Pinoxaden, 12,5 g/l Cloquintocet- Safaner) Zugelassene Kultur WW, WG, WR, TT Termin 13 - 29 Schadorganismen Aufwandmenge Mischpartner 0,9 l/ha + 0,5 l/ha Herold + 0,8 l/ha Bacara Forte + 2-2,5 l/ha Stomp Aqua 0,9 l/ha + 75 ml/ha Saracen + 50 g/ha Alliance AFS, Weidelgras-Arten, WH + dikotyle Unkräuter ► Bei starkem Weidelgrasdruck ist oft eine Herbst- und Frühjahrsbehandlung notwendig. ► Lücke: Kornblume; in TM mit Saracen auch Stiefmütterchen, Taubnessel, Ehrenpreis TM mit AHL nur in Winterweizen und Wintergerste im Verhältnis 1: 3 5. Bacara Forte Zugelassene Kultur WW, WG, WR, TT ► Termin Schadorganismen VA 00-09 NA 10-29 ab 13 WH, Rispe, UK inkl. Klette WH, Rispe, UK ohne Klette s.o. mit Kornblume Aufwandmenge 1,0 l/ha 0,8 l/ha Mischpartner + 25- 30 g/ha Pointer SX/Trimmer SX + 35 g/ha Alliance sehr gute Kletten-Labkraut-Wirkung, auch Storchenschnabel-Arten, Rauke und Ochsenzunge werden gut erfasst Mischung mit AHL pur nur im VA; Mischungen mit AHL im NA bis max. 10 kg RN/ha 11 Wirkungsspectrum von 1,0 l/ha Bacara Forte Unkräuter Wirkung Windhalm Rispen-Arten Weidelgras-Arten Kletten-Labkraut Kamille-Arten Vogelmiere Ausfall-Raps Ackerhellerkraut Stiefmütterchen Ackervergißmeinnicht Ehrenpreis-Arten ++++ ++++ +++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ Unkräuter Wirkung Gemeiner Erdrauch Klatschmohn Hirtentäschel Hederich Gemeine Ochsenzunge Gänsefuß-Arten Kleine Brennnessel Knöterich-Arten Rauke-Arten Storchschnabel-Arten Taubnessel-Arten ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ +++ ++++ ++++ ++++ 6. BeFlex (500 g/l Beflubutamid) Zugelassene Kultur WW, WR, WG, TT Termin BBCH 09-25 Schadorganismen WH dikotyle Unkräuter Trespe Hinweis: Aufwandmenge 0,5 l/ha 0,4 l/ha Mischpartner solo (auch Randbehandg.) + 1,5 - 1,8 l/ha Trinity + 2,0- 2,5 l/ha Boxer + 0,25- 0,3 l/ha Herold + 2,0 l/ha Lentipur -nicht in TT; - WR nur im VA, TT nur im NA ► Mischung mit AHL pur bzw. im Verh. 1:3 möglich. % Wirkungsgrad Versuchsergebnisse 2009- Cheminova 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Windhalm Ausfall-Raps Kletten-Labkraut Kamille Vogelmiere Ehrenpreis Stiefmütterchen 0,5l BeFlex 0,3l BeFlex + 2,25l Boxer 0,3l BeFlex + 2,0l 2,0l Herbaflex CTU 12 Wirkung von BeFlex mit Mischpartner (Quelle: Cheminova) Unkraut/Ungras 0,5 l/ha BeFlex Vergissmeinnicht Ackerfrauenmantel Ackerstiefmütterchen Hirtentäschel Rote Taubnessel Ausfall-Raps Ackerhellerkraut Pers. Ehrenpreis Windhalm Schlitzblättriger Storchschnabel Echte Kamille Vogelmiere Klatschmohn Trespen-Arten Kletten-Labkraut Anwendung BBCH 09-10 0,4 l/ha BeFlex + 2,5 l/ha Boxer 0,4 l/ha Beflex+ 0,3 l/ha Herold +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +(+) +++ +(+) +(+) ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ ++ ++ ++(+) ++ ++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) ++ ++ ++ ++ ++ + + +++ ++ + > 95% > 85% > 75% Hinweis: Die Wirkung auf Trespe wird mit ca. 80 % bewertet. Der optimale Anwendungstermin liegt im Spitzen des Getreides (BBCH 09). Ein breiteres Wirkungsspektrum erzielt man mit Mischpartnern. Zur Trespenbekämpfung, vor allem auf Vorgewende in der Wintergerste, ist eine Anwendung von Beflex empfehlenswert. Ergebnisse – Standort 39393 Üplingen, Trespenbekämpfung in Wintergerste Anwendung: 0,4 l/ha BeFlex + 0,3 l/ha Herold, Bonitur: 10.06.2014 28.09.13 BBCH00 5.10.13 BBCH09 14.10.13 BBCH11/12 24.10.13 BBCH13 Kontrolle DrachTrespe 640 Rispen/m² RoggenTrespe 425 Rispen/m² Taube Trespe 340 Rispen/m² Anwendg. 75%WG 69%WG 68%WG 81%WG 86%WG 74%WG 80%WG 81%WG 79%WG 67%WG 55%WG 60%WG Anwendg. Anwendg. Anwendg. 7. Boxer (800 g/l Prosulfocarb) Zugelassene Kultur WW, WG, Termin VA 00-09 Schadorganismen AFS, WH, Aufwandmenge Anwendungszeitpunkt Solo VA:4,0-5,0 /ha 13 WR (nicht in TT) NA 11-12 VA- 10 Einj. Rispe + dikotylen Unkräuter TM- NA:2,0-3,0 l/ha Empfehlung für die Marsch +2,0-2,5l/ha Stomp Aqua +0,02 kg/ha Ciral bzw. +0,02 kg/ha Lexus +0,6 l/ha Herold SC +0,3 l/ha Cadou SC VA: 2,0 l/ha NA: 3,0 l/ha ► Mischpartner notwendig, Anwendung im frühen Nachauflauf, siehe auch Filon Pack Ciral und Lexus nicht in der Wintergerste Vergleich Wirkungssicherheit Aufwandmenge Kulturen Ungräser/Unkräuter Ackerfuchsschwanz Windhalm Einjährige Rispe Boxer + Ciral 3,0 l + 0,02 kg/ha WW, WR Ausfallraps Boxer + Lexus Boxer + Lexus 3,0 l + 3,0 l + 0,015 kg/ha 0,02 kg/ha WW, WR WW, WR Boxer + Herold SC 2,0 l + 0,6 l/ha WW, WG, WR ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ ++ + +++ +++ +++ Klettenlabkraut ++ Kornblume +++ Taubnessel, Vergissmeinnicht, +++ Vogelmiere ► Mischung mit AHL nur im VA- Verfahren +++ +++ +++ +++ 8. Cadou Forte Set (Cadou: 500 g/l Flufenacet; Bacara Forte: 120 g/l Diflufenican, 120 g/l Flurtamone, 120 g/l Flufenacet) Zugelassene Kultur Termin Schadorganismen WW, WR, TT, WG VA 00 – NA 13 AFS, WH, Einjährige Rispe dikotyle Unkräuter VA Aufwandmenge 0,75 l/ha Bacara forte + 0,3 l/ha Cadou SC 0,75 l/ha Bacara Forte + 0,3 l/ha Cadou SC Marschstandorte- AFS + 2,0 - 3,0 l/ha Boxer ► Mischung mit 30 l/ha AHL + 170 l Wasser möglich Die Fertigformulierung von Cadou Forte wird in diesem Herbst noch nicht vermarktet. 14 Wirkungsspektrum Cadou Forte Set - Einsatztermin BBCH 10 -11 (Bayer CropSciences) Unkräuter Wirkung ++++ Ackerfuchsschwanz Windhalm Rispen-Arten Weidelgras-Arten Kletten-Labkraut Kamille-Arten Vogelmiere Ausfall-Raps Ackerhellerkraut Stiefmütterchen Ackervergißmeinnicht Ehrenpreis-Arten ++++ sehr gut ++++ ++++ +++ +++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ +++ gut Unkräuter Wirkung Gemeiner Erdrauch Klatschmohn Hirtentäschel Hederich Gemeine Ochsenzunge Gänsefuß-Arten Kleine Brennnessel Knöterich-Arten Rauke-Arten Storchschnabel-Arten Taubnessel-Arten ++ ausreichend ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ ++++ +++ ++++ ++++ ++++ + nicht ausreichend 9. Carmina 640 Zugelassene Kultur WW WG, WR, TT Termin Schadorganismen Aufwandmenge 10 - 29 WH, dikotyle Unkräuter WH, dikotyle Unkräuter Solo: 2,5 l/ha TM 1,0 l/ha Mischpartner + 0,3 l/ha Herold SC + 65 g/ha ► Lücken: Klettenlabkraut (ab 4.Quirl), Hundspetersilie, Klatschmohn, Storchschnabel (ab 4.Blatt); bei dem Einsatz in Winterweizen die Sortenverträglichkeitsliste (siehe Lentipur) überprüfen; mischbar mit Insektiziden, AHL im Verhältnis 1: 3 bzw. pur (im Verhältnis 1:1 vorher anmischen); nicht bei Nachtfrostgefahr spritzen ► WP 710 Hohe und zuverlässige Wirkung gegen Windhalm und wichtige Unkräuter mit 2,5 l/ha Carmina® 640 100 99 98 97 96 95 94 100 99 99 98 100 100 100 99 98 96 Wirkungsgrad in % 96 Quelle: Nufarm, Zusammenfassung der Versuche der Jahre 2008-2012 mit 2,5 l/ha Carmina Komplett Pack für 5 ha (7,5 l Carmina+ 0,325 g Alliance) 15 Wirkungsspektrum von Carmina-Komplett Pack: Unkräuter Wirkung Windhalm Ausfallraps Ehrenpreis-Arten Hohlzahn Klatschmohn Kornblume Storchschnabel-Arten Vergissmeinnicht +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Unkräuter Hellerkraut Besenrauke/ Wegrauke Erdrauch Kamille Kletten-Labkraut Stiefmütterchen Taubnessel-Arten Vogelmiere Wirkung +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ ► Lücke solo: Klatschmohn, Kornblume, AFS, einjährige Rispe, Ackerhundskamille Mischung mit Insektiziden, Mikronährstoffen möglich, keine Mischung mit AHL ► nicht in Wintergerste; nicht in TT ► WP 710 10. Fenikan (62,5 g/l Diflufenican, 500 g/l Isoproturon) Zugelassene Kultur Termin Schadorganismen WW, WR, WG, TT 10 - 29 AFS, WH, Einj. Rispe dikotyle Unkräuter ► ► ► Aufwandmenge Mischpartner solo 2,0- 2,5 l/ha +1,0-1,5 l/ha IPU in TM 1,0- 1,5 l/ha +1,5-2,0 Lentipur Lücke solo: Acker-Ziest, Kletten-Labkraut und Kornblume ab 4.Blattstadium, Hundspetersilie; TM mit AHL bis 10 kg RN/ha Die Wirkung von Fenikan kann auf Böden mit hohem Humusgehalt und auf schweren Tonböden herabgesetzt sein. nicht in TT; Sortenverträglichkeit beim WW beachten beim Einsatz von Arelon Top (Zulassungsnummer 043183-60)Aufbrauchfrist bis 30.06.16- keine Anwendung in TT Neu: Arelon flüssig (Zulassungsnummer: 043333-00)- Anwendung in TT möglich Keine Anwendung auf drainierten Flächen gilt für beide Produkte im Herbst 11. Filon Pack (Filon: 800 g/l Prosulfocarb; Acupro: 57,8 g/kg Metsulfuron; 600 g/kg Diflufenican) Wirkungsspektrum von 3,0 l/ha Filon + 60 g/ha Acupro Unkräuter Ackerfuchsschwanz Windhalm Einjährige Rispe Weidelgras-Arten Roggen-u. Taube Trespe Ausfall-Raps Ehrenpreis-Arten Hellerkraut Hirtentäschel Wirkung + +++ +++ + --+++ +++ +++ +++ Unkräuter Kamille-Arten Klatschmohn Kletten-Labkraut Kornblume (bis 2 Bl.stad.) Stiefmütterchen Storchschnabel-Arten Taubnessel-Arten Vergissmeinnicht Vogelmiere Wirkung +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ 16 Zugelassene Kultur: Filon WW, WG, WR Termin Schadorganismen Aufwandmenge Mischpartner NA:10-12 Windhalm, dikotyle Unkräuter Filon 3,0 l/ha+ Acupro 60 g/ha Hinweis: bei starkem Kletten-Labkraut evt. Nachbehandlungen im Frühjahr notwendig ► WP 710 12. Herold SC (200 g/l Diflufenican, 400 g/l Flufenacet) Zugelassene Kultur WW, WG, WR, (nicht in TT) Termin Schadorganismen VA: 00-09 AFS + dikotyle UK WH + dikotyle UK NA:10-13 Aufwandmenge Mischpartner 0.6 l/ha 0,6 l/ha 0,3 l/ha + 2,0 l/ha Boxer + 2,0 l/ha Malibu 0,3 l/ha 0,3 l/ha 0,2 l/ha + 25 g/ha Pointer SX + 1,5 l/ha Trinity ► Lücke: Kornblume Pointer SX/Trimmer SX Mischungen mit AHL pur nur im VA, im NA bis zu 30 kg RN/ha ► WP 710, WP 734 13. Malibu 17 Zugelassene Kultur WW, WR, TT, WG Termin VA 00-09 NA 10-29 Schadorganismen Aufwandmenge AFS, WH, Einj. Rispe dikotyle Unkräuter 4,0 l/ha Kornblume, Ausfall-Raps Mischpartner in TM: 2,0- 2,5 l/ha + 15 g/ha Lexus + 10-15 g/ha Ciral + 20-25 g/ha Pointer/Trimmer SX ► Lücke: Kornblume, großer Ausfallraps, Trespen-Arten, mischbar mit Insektiziden, nicht mit AHL, mit Mangansulfat max. 5kg/ha Ciral und Lexus nicht in der Wintergerste 14. Picona (16 g/l Picolinafen, 320 g/l Pendimethalin) Zugelassene Kultur Termin WW, WR, TT, WG Schadorganismen Aufwandmenge Mischpartner AFS, Einj. Rispe, dikotyle UK 2,5- 3,0 l/ha + 1,5- 2,0 l/ha IPU + 1,5- 2,0 l/ha Lentipur 11- 29 Windhalm ► ► ► ► 2,5 l/ha + 20 g/ha Lexus ❸ 2,0- 2,5 l/ha + 16 g/ha Lexus ❸ gute Wirkung gegen Kreuzblütler, Klette, Mohn, Stiefmütterchen, Ehrenpreis; Lücke Kornblume; keine Mischung mit Boxer; Picona- Lexus Pack: 10 l Picona + 80 g Lexus bzw. 50 l Picona- Eco + 400 g Lexus TM mit AHl bis zu 30 l/ha (nur in trockene Bestände spritzen) nicht in TT; Sortenverträglichkeit bei WW beachten; WR nur VA, TT nur NA ❸ nicht in WG Wirkungsspektrum von 2,0 l/ha Picona + 16 g/ha Lexus Wirkung Ungräser/ Unkräuter sehr gut bekämpfbar AFS, WH, Ausfallraps, Barbenkraut, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Ackerfrauenmantel, Gänsedistel, Gänsefuß, Hederich, Hellerkraut, Hirtentäschel, Hohlzahn, Hundspetersilie, KamilleArten, Knöterich-Arten, Kornblume, Kreuzkraut, Krummhals, Senf, Schierling, Storchschnabel, Klatschmohn, Rainkohl, Taubnessel-Arten, Vogelmiere, Stiefmütterchen Sumpfblättriger Ampfer, Kompasslattich, Ackerziest gut bekämpfbar 18 Wirkung Ungräser/ Unkräuter nicht bekämpfbar Ackerkratzdistel, Landwasserknöterich, Ackerschachtelhalm, Ackerwinde, Zaunwinde 15. Stomp Aqua (455 g/l Pendimethalin) Zugelassene Termin Kultur Schadorganismen Aufwandmenge WW, WR, WG, TT VA: 00-09 AFS, WH dikotyle Unkräuter 3,5 l/ha NA: 10- 13 breite Wirkung gegen AFS Mischpartner Lücke: Kornblume dikotyle Unkräuter + 1,5 l/ha IPU in TM 2,5 l/ha + 15- 20 g/ha Lexus + 1,5- 2,0 l/ha Lentipur WH + dikotyle UK 2,5 l/ha + 25-30 g/ha Pointer SX/ Trimmer SX + 35 g/ha Alliance ►Lücke VA: Storchenschnabel- Arten, Kornblume, Trespe Lücke NA: AFS, WH, Kamille- Arten, Kornblume, Storchschnabel- Arten, Trespe Mischung mit AHL nur im VA- Verfahren möglich nicht in TT (außer Arelon flüssig, generell nicht auf drainierten Flächen); nicht in WG; Sortenverträglichkeit bei WW beachten, WR nur VA, TT nur NA 16. Sumimax/Sumimax- Ciral Pack (Sumimax: 500 g/kg Flumioxazin; Ciral: 333 g/kg Flupyrsulfuron Methyl, 167 g/kg Metsulfuron Methyl) Zugelassene Kultur Termin Schadorganismen Aufwandmenge Winterweizen NA: 11-14 AFS , dikotyle UK TM: 50- 60 g/ha + 20- 25 g/ha Ciral WH, dikotyle UK TM: 50 g/ha Mischpartner + 16,5 g/ha Ciral ► Lücke: Kletten-Labkraut, Schwarzer Nachtschatten keine Mischung mit AHL, Atlantis WG, Ralon Super Power Plus, Axial 50, Malibu, Stomp Aqua ► WP 710; WP 734 Nach der Anwendung von Ciral sollten noch 14 Tage aktives Wachstum folgen, Nachtfröste mindern die Wirkung. ► Sumimax- Ciral Pack: 300 g Sumimax + 100 g Ciral bzw. 1,2 kg Sumimax + 300 g Ciral Ciral erst nach vollständiger Auflösung von Sumimax in den Spritztank füllen. 19 17. Trinity (40 g/l Diflufenican, 300 g/l Pendimathalin, 250 g/l Chlortholuron) Zugelassene Kultur Termin Schadorganismen Aufwandmenge Mischpartner keine Empfehlung WW,WG, WR, TT 10-13 bis 31.10. 2,0 l/ha WH, dikotyle UK + 0,1- 0,2 l/ha Herold 1,5 l/ha ► TM mit AHL im Verh. 1:3 möglich, max. 50 l/ha AHL (erst AHL in Wasser auflösen) keine Zumischung notwendig; TM mit Insektiziden und Blattdünger möglich keine Sorteneinschränkung bei Winterweizen NW 800: keine Anwendung auf drainierten Flächen zwischen dem 1.November und 15.März ► WP 710, WP 734; - keine Anwendung in TT Breites Unkrautspektrum: Wirkung von 2,0l/ha Trinity Kornblume Acker-Stiefmütterchen Ehrenpreis Vogelmiere Klatschmohn Kamille-Arten Taubnessel Kletten-Labkraut Hirtentäschelkaut Ausfall-Raps Windhalm % Wirkung 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 21. Traxos (25 g/l Pioxaden, 25 g/l Clodinafop-Propargyl) Zugelassene Kultur WW, WR, TT Termin Schadorganismen BBCH 13 AFS, WH, Weidel-Gräser, Hirse- Arten + dikotyle UK Aufwandmenge Mischpartner Notwendig + 0,6 l/ha Herold SC 1,2 l/ha 50 g/ha Alliance 50- 65 g/ha Saracen ► Lücke: dikotyle Unkräuter Mischpartner notwendig Mischungen mit AHL im Verh. 1:3; max. 20 kg N/ha nur in WW nicht mischbar mit schwefelhaltigen Flüssigdüngern; ab 3. Blattstadium Getreide nicht mischbar mit Lexus, Lexus Class und Fox ► WP 734 Brazzos: als Mischpartner zu vielen Herbiziden möglich einsetzbar: sehr gut bekämpfbar: Aufwandmenge: Auflagen: Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale Ausfall-Raps, Kamille, Weg- Rauke, Gemeines Hirtentäschel 25 g/ha WP 710 20 Ausfall-Raps 0,18 0,65 2,0-3,0 0,15+0,3 0,3+0,6 0,4+0,8 1,0 0,8 0,5 3,0-5,0 0,025 ++ + + ++ +++ + ++ - ++ + ++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ - ++ + + + + ++ +++ + ++ + +++ +++ +++ + +++ +++ +++ ++ ++ + +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ + +++ +++ + +++ +++ +++ + - +++ ++ +++ +++ ++ +++ - +++ +++ + + + +++ +++ +++ +++ + +++ 1,0 ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ 3,5 2,5 0,025 ++ + ++ +++ +++ ++ ++ + + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0,375 - - + + +++ 2,5 0,5 0,6 + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ +++ ++ ++ 3,0 ++ ++ - 0,02 4,0 3,0 ++ ++ + ++ +++ ++ 0,03 - 0,075 4,4 3,5 0,06 2,0 1,0 Klatschmohn Aufw. menge l,kg/ha Kornblume Primus Stomp Aqua Sumimax Trinity Viper Compact TaubnesselArten Trimmer SX Ehrenpreis Pointer SX AckerStiefmütterchen Lentipur 700 Lexus Malibu Picona Vogelmiere Herold Kamille-Arten Alliance IPU Atlantis WG + FHS Bacara Forte Beflex Boxer Brazzos Cadou Forte Carmina 640 Ciral Diflanil 500 SC Fenikan Kletten-Labkraut Absolute M Windhalm Präparat AFS Wirkung gegen + ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + + + + - + ++ + + + +++ +++ ++ + - +++ +++ + +++ +++ +++ + +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ ++ + + ++ ++ ++ +++ +++ - + + + +++ + + ++ ++ ++ ++ +++ +++ +++ +++ + +++ +++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ - ++ +++ +++ - - ++ +++ ++ + +++ +++ ++ ++ + + - + + ++ +++ +++ ++ ++ ++ +++ +++ + + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ ++ + + +++ ++ +++ +++ ++ +++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Quelle: angelehnt an LELF Brandenburg 2014 +++ sehr gute bis gute Wirkung ++ gute bis ausreichende Wirkung + Teilwirkung 21 Herbizideinsatz in Dinkel Mittel Aufwandmenge Einsatztermin Axial 50 0,9 l/ha BBCH 13- 29 Boxer 5,0 l/ha VA bis 5 d nach Saat Herold SC 0,5 l/ha BBCH 10- 13 Lexus 20 g/ha BBCH 13- 29 Stomp Aqua 3,5 l/ha VA bis BBCH 25 Nicht verträgliche Weizen-Sorten gegenüber Lentipur 700; Carmina 640 (Stand 2015) Ambello Anthus Aron Atomic Attlass Biscay Capnor Egoist Erasmus Event Famulus Format Global Hyland Hystar Impression nicht verträglich Lear Lucius Magister Magnus Mercato Muskat Nelson Norin Phare Pius Premio Primus Salutos Tabasco Tarkus Zappa 4. Bekämpfung von Trespen Biologische Parameter der Ungrassamen (Quelle: BayerCropScience) Keimung Samen (pro Pflanze) Überlebensdauer im Boden (in Jahren) Wind Taube Hühner Einjähriges halm Trespe -hirse Rispengras Frühjahr Herbst über das ganze Jahr spätes Frühj. über das ganze Jahr 40 - 400 15 - 150 1.000 12.000 200 200 1.000 100 800 1 (5 - 10) ca. 5 - 10 1-2 1-2 max. 5 max. 5 AFS Flughafer 80 % Herbst 20 % Frühj. Trespen-Arten im Vormarsch Als Folge reduzierter Bodenbearbeitung haben Trespen-Arten in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auf vielen Standorten sind Trespen bereits derart verbreitet, dass sie zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Am meisten verbreitet ist die Taube Trespe, aber auch die weiche Trespe und Roggen-Trespe gewinnen regional an Bedeutung. Ausgangspunkt für eine beginnende Verseuchung mit Trespen-Arten sind häufig schlecht gepflegte Feldränder. 22 Erkennungsmerkmale bedeutender Trespen- Arten Trespen- Arten Taube-Trespe Roggen-Trespe Weiche-Trespe Acker-Trespe Blattspreite beiderseits behaart, unterer Rand bewimpert Blattscheide Blatthäutchen/Öhrchen geschlossen, locker behaart beiderseits zerstreut behaart geschlossen, nahezu kahl beiderseits weich, behaart, Rand bewimpert geschlossen, samtig, weich behaart beiderseits behaart, Rand bewimpert geschlossen, kurz behaart weiß, groß (2-4 mm) tief gezähnt bis gefranst, Blattöhrchen fehlen gelblich bis mittelbraun kurz (1-2 mm), leicht gezähnt, Blattöhrchen fehlen weiß, kurz (1-2 mm) schwach gezähnt, Blattöhrchen fehlen weiß, groß (2-4 mm) gezähnt, Blattöhrchen fehlen Roggen-Trespe Taube-Trespe Weiche-Trespe Acker-Trespe Was tun gegen Trespen-Arten? Die Verbreitung der Trespen-Arten kann mit einem Bündel von ackerbaulichen, feldrandhygienischen und chemischen Maßnahmen begegnet werden. Trespensamen sind im Boden nicht lange lebensfähig. Nach einem Jahr sterben mehr als die Hälfte der Samen im Boden ab. 23 Deshalb ist das Pflügen -nach wie vor- eine wirkungsvolle Maßnahme zur Reduktion der Besatzdichte. Dort, wo bewusst auf den Pflug verzichtet wird, sollte einer beginnenden Verseuchung durch konsequente Feldrandhygiene entgegen gewirkt werden. Das heißt konkret: rechtzeitig, vor dem Aussamen der Trespen, die Feldränder mähen bzw. eine gezielte chemische Bekämpfung der Trespen im Randbereich des Schlages vornehmen. Die chemische Kontrolle ist ein weiterer Baustein in der Strategie zur Vermeidung der Trespen-Arten. Dabei sollte die Trespe in der Fruchtfolge in allen Kulturen, in denen eine chemische Bekämpfung möglich ist, konsequent ausgeschaltet werden. Also auch im Raps mit Produkten aus der FOP-Gruppe. Eine Bekämpfung von Trespen-Arten in Wintergerste ist seit Herbst 2013 durch das Herbizid Beflex möglich, jedoch stehen im Winterweizen- und in jüngster Zeit auch in Winterroggen und Triticale- mit Atlantis WG, Attribut und Monitor (Zulassung z.Z. nicht vorhanden) hochwirksame selektive Produkte zur Verfügung. Die Entscheidung, ob mit der Trespenkontrolle bereits im Herbst begonnen wird, sollte von der Besatzstärke des Schlages abgeleitet werden. Bei massivem Besatz kann Trespe durch die schnelle Jugendentwicklung im Herbst zur starken Konkurrenz werden und die Bestandsdichte und damit das Ertragspotenzial des Weizens deutlich reduzieren. Auf solchen Flächen sollte bereits im Herbst Abhilfe geschaffen werden, z.B. mit 400 g/ha Atlantis WG + FHS, auch wenn der Wirkungsgrad nur bei ca. 60% liegt. Additive verstärken die Wirkung Der Zusatz von Additiven verbessert die Wirkstoffaufnahme und führt somit zu einer Verbesserung der Wirkungsgrade. In Versuchen konnte die Wirkung durch die Zugabe von AHL zu Atlantis WG + FHS (max. 30 l AHL!) bzw. zu Attribut (die größte Wirkungsversteigerung) verzeichnet werden. Führt man die Trespenbekämpfung ausschließlich im Frühjahr durch, hat sich das Splitting, im Abstand von 7-10 Tagen, als vorteilhaft gegenüber einer einmaligen Anwendung (der vollen Aufwandmenge) erwiesen. Bekämpfungsstrategie Anwendungstermin Mittelempfehlung Herbst BBCH 12- 13 Atlantis WG 0,4 kg/ha + FHS 0,8 l/ha Beflex 0,5 l/ha bei Starkbefall: Herbst BBCH 12-13 & Frühjahr BBCH 13-29 Spritzfolge Atlantis WG 0,3 kg/ha + FHS 0,6 l/ha + 30 l/ha AHL Attribut 60 g/ha + Mero 1,0 l/ha bzw. Spritzfolge Beflex 0,5 l/ha Atlantis WG 0,4 kg/ha + FHS 0,8 l/ha 24 5. Übersicht über Nachbaumöglichkeiten nach Herbsteinsatz der Herbizide ohne vorzeitigem Umbruch (Aussagen entsprechend der Firmenangaben) Produkt Raps Activius Schäden zweikeimbl. Z-frucht Schäden Absolute M Alliance Atlantis Axial 50 Barara Forte Beflex Boxer Brazzos Cadou Forte Carmina 640 Ciral Diflanil 500 Falcon Fenikan Herbaflex Herold SC Lentipur Lexus Malibu Picona Pointer SX Primus Ralon Super Stomp Aqua Sumimax Traxos Trimmer SX Trinity Schäden Schäden +++ +++ Schäden +++ +++ +++ Schäden Schäden Schäden Schäden Schäden Schäden +++ Schäden Schäden Schäden +++ Schäden Schäden +++ +++ +++ +++ +++ Schäden +++ Schäden Schäden Schäden +++ Schäden +++ +++ Schäden Schäden Schäden Schäden Schäden Schäden Schäden +++ Schäden Schäden Schäden +++ Schäden Schäden +++ +++ +++ +++ +++ Schäden +++ Schäden möglich ; +++ Getreide Rüben Mais Kartoffeln +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ kein Anbau +++ +++ +++ nur bei Pflug +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Anbau in der normalen Fruchtfolge möglich 25 6. Umweltauflagen für Herbizide Mittel Auflage Gewässerabstand in m DCBfest 50 % 75 % 90% Absolute M Alliance Arelon-3,0 Top① 2,0 606/605 606/605 5 20 5 10 0* 5 0* 5 NT 102 NT 101 NW 706 NW 701 606/605 15 10 10 5 5 5 5 0* NT 108 NG 408, 409, 410, 411 606/605 15 10 10 5 5 5 5 0* NT 109 Arelon flüssig 3,0 Atlantis WG NW 642 Axial 50 NW 642 Bacara 1,0-606/5 Forte 0,8-606/5 Beflex 606/605 Boxer/Filon 603 Brazzos 606/605 Cadou 606/605 Forte Set 2,5-606/5 Carmina 3,5-606/6 Ciral NW 609 Diflanil 500 NW607-1 2,5-606/5 Fenikan 3,0-606/5 Filon Pack 606/605 HeroldSC NW 607 Lentipur 606/605 Lexus NW 642 Malibu 606/605 Picona 606/605 Pointer SX NW 642 Primus NW 642 bis 2,5 Protugan >2,5 Stomp A . 4,4 l/ha 607 2,5 l/ha 606/605 Sumimax 606/605 Traxos NW 642 Trinity NW 607 Trimmer NW 642 NT- Auflage sonst. Auflagen NG 410, 411. 405, 404 0* 0* 0* 0* 0* 15 10 10 10 10 0* 10 5 5 5 5 0* 5 5 5 5 5 0* 0* 0* 0* 0* 0* 150g-103 300g-108 400g-109 NT 101 NT 102 NT 101 keine NT 102 NT 108 10 5 5 0* NT 101 NW 701 10 15 5 10 10 5 NG 404, 405, 414 NG 337 10 0* 20 15 0* 0* 10 15 0* 5 5 10 0* 5 5 5 0* 0* 5 5 0* 0* 0* 5 NT 103 5 10 10 15 5 0* 10 10 0* 0* 5 10 5 5 5 20 5 5 5 10 5 0* 5 5 0* 0* 5 5 n.Z. 20 10 0* 20 0* n.Z. 20 5 0* 20 0* 20 10 5 0* 10 0* 10 5 0* 0* 5 0* 10 15 20 NT 103 NT 108 NT 109 NT 109 NT 102 NT 102 NT 103 NT 101 NT 107 NT 107 NT 102 keine NT 102 NT 102 NT 108 NT 108 keine NT 101 NT 101 NT 102 NW 701 NW 701 VA- NW 800; NW 701 NW 701 NW 701 NW 800; NW 706 NW 706; NW 800 NG 404, 405, 410, 411 NW 701 NW 706 NG 404, 405, 414,337 NW 701 NG 404, 405, 410, 411 NG 404, 405, 410, 411 NW 706; NW 800 ► * länderspezifische Abstandsauflagen beachten Die genaue Definition zu den Abstandsauflagen finden Sie auch im „ Aktuellen RatgeberPflanzenschutz 2015 „ ①- Aufbrauchfrist 30.06.2016 26 7. Hinweise zum Einsatz von Mikronährstoffen im Herbst Der Einsatz von Mikronährstoffen im Herbst sollte sich auf die Produkte Kupfer, Zink und Mangan beschränken. Kupfer: erhöhte Frostresistenz (geringe Auswinterung); bessere Halmstabilität (bessere Lignifizierung); gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen pilzliche und bakterielle Schaderreger bessere Stickstoffausnutzung Produkt Zusammensetzung Empfehlung Zeitpunkt Kupferquesturan fl. 300 g/kg Cu 0,4 l/ha ab BBCH 12 Lebosol Kupfer 350 350 g/l Cu 0,25- 0,75 l/ha ab BBCH 13 YaraVita Coptrac 500 g/l Cu 0,25- 0,5 l/ha ab BBCH 12 erhöhte Frostresistenz (geringe Auswinterung) verbesserte Krankheitsresistenz bessere Stickstoffausnutzung schnelles Wachstum ungestörter Ablauf der Chlorophyllbildung Zink: Zinkvorkommen sind im Boden oft unlöslich oder sehr unbeweglich. Die Verfügbarkeit von Zink ist besonders eingeschränkt: auf sandigen Böden auf Böden mit hohem Anteil organischer Substanz auf alkalischen oder frisch gekalkten Böden auf kalten, nassen Böden wenn oft Zink- Zehrer wie Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben nacheinander angebaut wurden wenn viel Phosphat gedüngt wurde Produkt Zinkuran WP Zinkuran flüssig YaraVita Zintrac Mangan: Zusammensetzung Empfehlung Zeitpunkt 50 % Zink + 4,7 S 0,5 - 1,0 kg/ha ab BBCH 12 500 g/l Zink 0,5 - 1,0 l/ha ab BBCH 12 700 g/l Zink 0,3 l/ha ab BBCH 12 verbessert die Kälteresistenz bei Raps ist an den meisten Reaktionen der Zellen wie Photosynthese, Chlorophyllund Eiweißbildung, sowie Vitamin-C-Synthese beteiligt steuert die Hormone und verzögert die Alterung Manganmangel ist oft eine Folge zu hoher pH-Werte und starker Bodendurchlüftung. 27 Produkt Lebosol Mangannitrat Mangansulfat YaraVita MantracPro Zusammensetzung Empfehlung Zeitpunkt 235 g/l Mangan 120 g/l Stickstoff 1,0 - 2,0 l/ha ab BBCH 13 31 % Mn 1,0 - 1,5 kg/ha ab BBCH 13 500 g/l Mn 0,5 - 1,0 l/ha ab BBCH 13 Mehrnährstoffdünger Produkt Zusammensetzung Yara Vita Getreide 130 g/l Mn, 50 g/l Cu, 80 g/l Zn, 63 g/l N 260 g/l MgO Lebosol Triple 107 g/l Cu, 308 g/l Mn 77 g/l Zn Empfehlung Zeitpunkt 1,0 - 2,0 l/ha ab BBCH 12 0,5 - 1,0 l/ha ab BBCH 13 Bei schlechten Auflaufbedingungen (kalt und feucht) trägt zur besseren Jugendentwicklung, Wurzelwachstum und Winterfestigkeit auch ein Einsatz von 3,0- 5,0 l/ha Yara Vita Kombiphos bei (ab BBCH 13) Empfehlung für Spätsaaten 2.0 l/ha Yara Vita Mais + 0,3 l/ha YaraVita Coptrac + 0,5 l/ha YaraVita MantracPro Einsatzempfehlung für Aminosol Zusammensetzung: 116 g/l N, 14 g/l K2O, 0,25 % S Durch diese Zusammensetzung bekommt die Pflanze komplette Bausteine geliefert. So wird das Pflanzenwachstum besonders in Stresssituationen unterstützt. Einige Aminosäuren sind Bausteine von Auxinen und fördern daher Zellteilung und Wurzelentwicklung. Daneben haben Aminosäuren gute Netz- und Haftwirkung und verbessern deshalb Effektivität und Verträglichkeit von PS-Mitteln. Aminosäuren haben auch einen spezifischen Geruch, der von Haarwild gemieden wird. Empfehlung: 2- 3 l/ha bei Stress bzw. kleinere Aufwandmengen bei mehrmalige Gaben 8. Feld-, Erd und Rötelmausbekämpfung Bekämpfung dieser Schädlinge auf dem Ackerland ist nur mit Hilfe von Legeflinten möglich. Lose Ausbringung von Feldmausköder und Giftweizen ist auf Ackerland verboten, und wenn dann nur auf Nichtkulturland mit Sondergenehmigung. Außerdem gilt neu: 28 frunax DS Rattenfertigköder (frunax DS Contra Ratten) und frunax DS Rattenriegel sind zum Einsatz im Vorratsschutz aus hygienischen Gründen von der baua per Änderungsbescheid gemäß Änderungsantrag gemäß § 12e ChemG für die Produkte „frunax DS Rattenfertigköder“ und „frunax DS Rattenriegel“, Produktart 14, genehmigt worden. Im Änderungsbescheid der baua vom 21.02.2013 heißt es für oben genannte Produkte: „Aufgrund von Abstimmungen auf EU Ebene möchte ich die zugelassenen Anwendungsziele präzisieren. Zugelassen sind die folgenden Anwendungsziele: Vorratsschutz, Lebensmittelschutz, Gesundheitsschutz, Materialschutz. Das Anwendungsziel „Vorratsschutz“ versehe ich mit folgender erläuternder Fußnote: Solange die beabsichtigte Anwendung nicht in den Regelungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und Rates vom 21. Oktober 2009 über das in Verkehr bringen von Pflanzenschutzmittel fällt: Anwendungen im Vorratsschutz von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen unterfallen dem Pflanzenschutzmittelgesetz. Wenn aber Biozid-Produkte mit dem Ziel des Lebensmittel- oder Gesundheitsschutzes – eher zu hygienischen Zwecken- eingesetzt werden, ist der Schutz einzelner Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse jedoch zulässig.“ Wirkstoffe von Rodentiziden ( tödliche Dosis bei verschiedenen Tierarten mit unterschiedlichen Wirkstoffen) (Quelle: Potential of Rodenticides to Birds and Nontarget Mammals, USA 2002) Brodifacom Wirkstoff Ratron Granulat Ratron Haferflocken Ratron Pasten Power Frunax f + d Difenacoum Frunax DS Contra Ratten Frunax Mäuseköder Frunax DS Rattenriegel Zinkphosphid Ratron Giftweizen Tierart Körpergewicht in kg 50 mg Wirkstoff/ kg Köder 50 mg Wirkstoff/ kg Köder 25.000 mg Wirkstoff/ Kg Köder Ratte 0,25 1,3 g tägl. Dosis 5,6 g tägl. Dosis 0,45 g tägl. Dosis Maus 0,025 0,2 g tägl. Dosis 0,4 g tägl. Dosis 0,03 g tägl. Dosis Kaninchen 1,0 12 g tägl. Dosis 40 g tägl. Dosis k.A. Schwein 50 500- 2.000 g 80.000- 100.000 g 40- 80 g tägl. Dosis Schaf 50 5.000- 25.000 g k.A. k.A. Hund 5 25- 356 g tägl. Dosis 5.000 g tägl. Dosis 4- 8 g tägl. Dosis Katze 2 > 1.000 g tägl. Dosis 4.000 g tägl. Dosis 1,6- 3,2 g tägl. Dosis Huhn 1 k.A. 1.000 g tägl. Dosis 0,8-1,2 g tägl. Dosis Ente 1 50 g tägl. Dosis k.A. 0,8- 1,2 g tägl. Dosis Ratron Appli- Gun- wurde für die Saison 2015 nochmals verbessert und hat dadurch eine bedienerfreundliche Handhabung erhalten: ⦁50%-ige Reduzierung der aufzubringenden Zugkraft ⦁Versetzung des Abzugs um ca. 15 mm näher in Richtung Handgriff ⦁Verlängerung des Abzugs um ca. 1 cm bei verbesserter Ergonomie ⦁Verlängerung des Griffs um ca. 2 cm 29 ⦁geringes Eigengewicht von ca. 600 g ⦁3 einzeln verschraubbare Rohrstücke zur flexiblen Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen Die 750 g-Gift-Linsen-Verpackung wird einfach auf die Appli-Gun aufgeschraubt und ist sogleich einsatzbereit. Je Fingerdruck auf den Auslöser werden ca. 5 Gift- Linsen direkt in das Mäuseloch dosiert. Mit einer 750 g- Verpackung können ca. 5.000 Mäuselöcher einfach und dosiert behandelt werden. Ratron Gift-Linsen ist ein Getreidemahlerzeugnis in das Zinkphosphid gleichmäßig eingearbeitet wird. Die Aufwandmenge liegt bei 1 kg/ha. 1000 g Gift-Linsen = 60.000 Linsen = 12.000 Mauselöcher bei 5 Linsen pro Loch Bei Ratron-Giftweizen ist Zinkphosphid auf das vollständige Weizenkorn aufgebeizt. Die Aufwandmenge liegt bei 2 kg/ha. 1000 g Gift-Weizen = 20.000 Körner = 4.000 Mauselöcher bei 5 Körner pro Loch Auf Dauergrünland und Wiesen ist immer mit stärkeren Aktivitäten der Feldmäuse zu rechnen, als bei Neuansaaten von Getreide und Raps. Zur Überwachung sollten 2 Kontrollflächen von 16 x 16 m (ca. 250 m²) abgesteckt werden. 30 Nach dem Zutreten aller Löcher auf diesen Flächen werden am nächsten Tag die wieder geöffneten Löcher gezählt. Ausgangssituation 2015: Feldmause treten in Abständen von 2- 4 Jahren explosionsartig in der Landwirtschaft auf und führen dort in Deutschland zu Ertragsausfällen in 3-stelliger Millionenhöhe. Durch die beiden milden Winter haben sich Feldmäuse stark vermehrt. Besonders in der 2.Hälfte 2014 haben sich die Populationen wieder stark ausgeweitet. Damit ist der Höhepunkt der Massenvermehrung in 2015 zu erwarten. BRW: Vermehrungskulturen: befallenes Ackerland 3- 8 Löcher/m²; alle anderen Kulturen: 5- 8 Löcher/m² Biologie der Schadnager Feldmaus klein bis mittelgroß, gedrungen, plump Körper Körpergewicht Fell Aktionsradius Nester/Bauten gedrungen, breiter Kopf Schermaus Rötelmaus gedrungen und plump Kopf relativ groß, breit zarter im Vergleich zur Feldmaus 20 - 45 g 25 - 55 g 80 - 200 g 16 - 30 g 95 - 120 mm 90 - 130 mm 120 - 230 mm 50 – 120 mm /3 Körperlänge ½ Körperlänge mind. ½ Körperlänge 60% der Körperlänge einfarbig dunkelgrau, braun bis hellgrau rot bis dunkel graubraun sandfarben, braun, graubraun bis schwarzbraun Rötlich braun, Flanken graubraun oder bräunlich 60 - 600 m² bis zu 5.000 m² an feuchten Plätzen oberirdisch, sonst wie Feldmaus unterirdisch in einer Nesthöhle (20 - 40 cm tief) kugeliges Nest häufig unter Steinen, Holzhaufen Stängel und von unter- und Körperlänge Schwanzlänge Erdmaus 1 1.200 - 1.500 m² bei Männchen 300- 400 m² bei Weibchen 10 - 20 cm große Nest er in 8 - 20 cm Tiefe grüne Teile von 1000-1500 m² bei Männchen 200- 500 m² bei Weibchen 31 Feldmaus Erdmaus Schermaus Rötelmaus Gräsern und krautigen Dikotylen Blätter von Gräsern, Grassamen oberirdische Pflanzenteile, neben Gräsern vielseitig Gräser, Kräuter, Samen Samen, unterirdische Pflanzenteile, gelegentlich Rinde, tierische Nahrung Dikotyle im Sommer, Speicherorgane der Pflanzen, im Winter Rinde und krautigen Pflanzen bevorzugt frische, saftige Wurzeln u. Knollen Früchte sowie Knospen, im Winter Rinde, Käfer, deren Larven und Puppen, Schnecken, Würmer 10 - 12 Monate ca. 20 Monate bis zu 3,5 Jahre, meist 2 Jahre max. 4 Jahre Junge pro Wurf 4- 8 3-8 4-5 2–3 Würfe pro Jahr 10 – 15 3-6 3-4 1–7 Futter Futter Lebenserwartung Verhalten Verursachte Schäden im Sommer tagsaktiv, im Winter nachtaktiv, im Sommer mehr tag- und nachtaktiv, im nachtaktiv, Winter vorwiegend im Winter stärker Bildung von Kolonien tagaktiv tagaktiv Benagen von Baumrinden, Abfressen junger Pflanzen, Zerstörung der Grasnabe Rinden -und Wurzelfraß an Bäumen, Fraß von Samen und Speicherorganen Wurzelfraß an Bäumen unterirdischen Pflanzenteilen, Wühlschäden an Ufern u. Böschungen im wesentlichen nachtaktiv Knospenfraß, Rindenfraß im Winter bis aufs Holz Biologische Daten zur Wanderratte (Quelle: Prof. Lauenstein/Barten- Frunol Delicia) Auftreten Fortpflanzungszeit Wurfzahl Weibchen je Jahr Anzahl Junge je Wurf Lebenserwartung Körpergewicht erwachsener Tiere Aktivitätrythmik Reviergröße Laufwege Nahrungsaufnahme Tägliche Verzehrmenge Auszulegende Ködermenge je Station Platzierung der Köderstationen Freiland und saisonal in Gebäuden im Freiland: ca. März bis November in Gebäuden: ganzjährig 5-7 4-8 1 - 2 Jahre 300 - 600 g überwiegend dämmerungs- und dunkelheitsaktiv ca. 70 - 100 Durchmesser in Gebäuden entlang der Wände Sattfressen an wenigen Stellen ca. 20 g ca. 200 g entlang von Wänden ca. alle 100 m 32 Auftreten Mindestanbietungszeit von Rodentiziden bei Bekämpfung Freiland und saisonal in Gebäuden 2- 4 Wochen Geprüfte Produkte nach § 18 Infektionsgesetz Wirkstoff- Brodifacoum Ratron Granulat Ratron Power Pads Einsatz-Schwerpunkt gegen Wanderratten in Freiland, Räume, Tierhaltung, Kanalisation gegen Hausratte in Räume und Tierhaltung gegen Hausmaus in Räume und Tierhaltung gegen Ratten und Mäuse in Freiland, Räume und Tierhaltung frunax DS Contra Ratten gegen Wanderratte in Freiland, Räume, Tierhaltung gegen Hausratte in Räume, Tierhaltung gegen Hausmaus in Räume und Tierhaltung Frunax DS Rattenriegel gegen Wanderratte in Freiland, Räume und Tierhaltung, Kanalisation Empfehlung Mittel Empfehlung frunax DS Contra Ratten 200 g bei Ratten pro Köderstelle 50 g bei Mäusen pro Köderstelle frunax DS Rattenriegel 200 g pro Köderstelle Ratron Granulat 100- 200 g bei Ratten pro Köderstelle 10- 20 g bei Mäusen pro Köderstelle Ratron Haferflocken-Köder 100- 200 g bei Ratten pro Köderstelle 50- 100 g bei Mäusen pro Köderstelle Frunax f+ d Ratron Pasten Power Pads 50- 150 g bei Ratten pro Köderstelle 10- 20 g bei Mäusen pro Köderstelle 5- 8 Pads bei Ratten 1- 2 Pads bei Mäusen 33 Regeln zur erfolgreichen Bekämpfung von Wanderratten, Hausratte und Hausmaus Stellen Sie zunächst die Schadnager-Art (Maus und/oder Ratte) und das Ausmaß des des Befalls fest (Laufwege, Fraßspuren, Schäden etc.) Finden und kennzeichnen Sie die Wege, auf denen die Nager in die zu behandelnden Räumlichkeiten eindringen. Reduzieren Sie die Eindringmöglichkeiten in die Räumlichkeiten. Stellen Sie die Köderboxen an den Bauten oder Laufwegen auf. Befüllen Sie die Köderboxen zunächst mit unbegifteten Ceralien (Haferflocken, Getreidekörner etc.) um festzustellen ob und welche Köderboxen angenommen werden und wie stark der Befall ist. Werden Köderboxen nicht angenommen, platzieren Sie diese an einer anderen Stelle. Achten Sie darauf, dass bei den Köderplätzen immer Fluchtmöglichkeiten für die Nager vorhanden sind (bei Köderboxen müssen beide Zugänge offen sein). Führen Sie eine gleichzeitige Bekämpfung in allen befallenen Bereichen mit geeigneten Ködern in ausreichenden Mengen durch. Bei Ratten muss jede Köderstelle mit ca. 150- 200 g Köder belegt sein. Ratten treten fast immer in Familienverbänden auf. Zu wenig Köder führt dazu, dass Ratten den gesamten Köder evt. nicht aufnehmen. Mäuse treten einzeln auf und nehmen jeweils kleine Mengen des Köders auf. Hier sind Mengen von 20- 25 g pro Köderstelle bereits ausreichend. Kontrollieren Sie die Köderstellen alle 2- 3 Tage und füllen diese mit Köder auf, bis keine Annahme mehr erfolgt. Sind Sie nicht sicher, ob noch Nager vorhanden sind, machen Sie einen erneuten Test mit unbehandelten Ceralien. Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit Ihre Räumlichkeiten auf Neubefall. Nach der „Schweinehaltungshygieneverordnung“ vorgeschrieben und immer sinnvoll, um z.B. auch zu wissen, welche Mittel und Wirkstoffe im Betrieb wann, wo, wie lange und mit welcher Menge ausgelegt wurden und wie sie wirken (Resistenzmanagement), sind Aufzeichnungen und Aktionspläne notwendig. Nur anhand solcher Aufzeichnungen (die auch im Sinne der Cross-Compliance- und Direktzahlungs-Vorschriften erforderlich sind) lassen sich gezielt spätere Maßnahmen konzipieren. Beispiel Aktionsplan Köderstelle Erstauslage Am Kontrolle nach 1 Tag Kontrolle nach 1 Woche Kontrolle nach 2 Wochen Kontrolle nach 3 Wochen noch vorh. noch vorh. noch vorh. noch vorh. Neuauslage Neuauslage NeuausLage Neuauslage 1 2 3 u.s.w. Quelle: „Bekämpfung von Ratten und Hausmäusen in der Landwirtschaft“ Prof. Dr. G.Lauenstein Universität Gießen, Dipl.Ing.agr.R. Barten frunol delicia GmbH 34
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