Teil 2

Pflanzenschutzempfehlung Herbst 2015- Teil II
Einsatzempfehlung für Getreide
1.Insektizideinsatz im Getreide
Virosen im Getreide
Gelbverzwergungsvirus (WG, WW)
BYDV
Große Getreideblattlaus
Traubenkirsch-oder Haferblattlaus
Maisblattlaus
Weizenverzwergungsvirus (WW)
WDV
Kleinzikade
Gerstengelbmosaikvirus (WG)
Bodenpilz (Polymyxa graminis)
Mildes Gerstengelbmosaikvirus (WG)
Bodenpilz (Polymyxa graminis)
Weizenstrichelmosaik (WW,WR, TT)
Bodenpilz (Polymyxa graminis )
Getreidemosaikvirus (WW,WR, TT)
Bodenpilz (Polymyxa graminis)
Große Getreideblattlaus
Maisblattlaus
Kleinzikaden
(Quelle: BayerCropScience)
(Quelle: Agrardesign)
(Quelle:Agrardesign)
Im Frühjahr 2015 konnte man bereits im frühen Frühjahr auf vielen Gerstenflächen das Resultat
der Blattlausaktivitäten aus dem Herbst beobachten. Neben Thyphula waren viele Pflanzen mit
dem Gerstengelbverzwergungsvirus befallen. Trotz der insgesamt sehr guten Gerstenerträge
waren auf stark befallenen Schlägen Ertragsminderungen von 5-10 % zu verzeichnen.
Besonders die oben genannten Blattlausarten, insbesondere die Große Getreideblattlaus, sind
als Hauptüberträger des Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) im Herbst zu beobachten.
Wegen des großen Wirtspflanzenkreises von BYDV (Getreide, Mais, Gräser,
Ackerfuchsschwanz, Quecke u.v.a.) gibt es ein großes Virusreservoir, aus welchem Blattläuse
das Virus aufnehmen und lange Zeit übertragen können. In der Laus gelangen die Viruspartikel
1
in den Darm und von dort letztendlich in die Speicheldrüsen. Von hier werden sie während des
Saugvorganges wieder in die Pflanze abgegeben. Für die Virusverbreitung im Bestand ist
zwischen Primär- und Sekundärinfektion zu unterscheiden. Nach Auflaufen der Getreidepflanzen fliegen geflügelte Läuse in die Bestände ein. Ein Teil dieser Tiere ist mit dem Virus
beladen. Der Anteil infizierter Läuse kann jahres- und standortspezifisch deutlich variieren,
ebenso die Anzahl der zufliegenden Tiere. Die Geflügelten beginnen rasch mit dem Absetzen
der Larven. Eine direkte Übertragung des Virus von der Mutterlaus auf die Larven ist nicht
möglich. Diese müssen ihrerseits das Virus erst von infizierten Pflanzen aufnehmen und
verbreiten dann die Krankheit im Bestand (sekundäre Infektion). So kommt es zur Ausbildung
der typischen Befallsnester in der unmittelbaren Umgebung einer primär infizierten
Getreidepflanze.
Für die Virusverbreitung sind damit die Faktoren Stärke und Zeitpunkt des Blattlauszufluges
und insbesondere die Vermehrungsleistung im Bestand von großer Bedeutung. (Auszüge von
der LWK Niedersachsen) Dabei ist die Temperatur von Anfang September bis Ende Oktober
(kann aber bis in den November reingehen) als maßgeblicher Faktor für die Dauer des
Zeitraumes der Blattlausaktivität im Herbst und Winter von entscheidender Bedeutung. Eine
rechtzeitige Kontrolle, vor allem bei relativ hohen Temperaturen Anfang September, sollte
bereits auf Ausfallgetreide und später in Maisbeständen durchgeführt werden.
Im Frühjahr und Sommer 2015 konnte man in den Getreidebeständen wiedererwartend nur
einen geringen Blattlausbefall feststellen.
Basedow April/2015
Im Gegensetz zu den Blattläusen haben Zikaden als Virusüberträger in den letzten Jahren
wenig Bedeutung gehabt. Das zeigte sich dann im Frühjahr 2015 anders. Auf vielen
Weizenschlägen wurde relativ spät das Weizenverzwergungsvirus (WDV), das ausschließlich
durch Zikaden übertragen wird, gefunden. Dieser Befall war z.T. so stark, das es auf einigen
Schlägen zum Umbruch führte.
Die sehr mobilen und wärmeliebenden Tiere benötigen längere trockene und warme Phasen für
eine starke Vermehrung. Da sie sich im Gegensatz zu Blattläusen nur auf geschlechtlichen
Wege vermehren und i..d.R. nur 2 Generationen im Jahr bilden, wird die Populationsdynamik
durch unbeständige Wetterlagen erheblich beeinträchtigt. Soweit bisher bekannt, ist die
Fähigkeit zur Übertragung des WDV nur durch die Wandersandzirpe (Psammotetix alienus)
möglich.
Diese Art bevorzugt gräserdominierte Strukturen und Getreidefelder. Da das WDV ebenso wie
das BYDV einen großen Wirtspflanzenkreis unter den Gräsern und Getreidearten besitzt, gibt
es viele Infektionsquellen. Die im Anbau befindlichen Maissorten sind nach heutigem
Kenntnisstand allerdings kein Wirt für WDV. Die Zikaden sind sehr mobile Insekten. Die Über2
winterung erfolgt in der Eiphase in sogenannten Dormanzeiern, die einen Kältereiz benötigen
und folglich erst im Folgejahr schlüpfen. Diese Eier werden bereits ab Ende August abgelegt,
so dass in Wintergetreidefeldern eine Vermehrung wie bei Blattläusen nicht mehr stattfindet.
Für die Herbstinfektion spielen i.d.R. nur die erwachsenen Tiere eine Rolle. Die Zikaden
müssen, wie auch Läuse, die Viruspartikel aus dem Phloemsaft der Pflanzen aufnehmen. Das
Virus zirkuliert in der Zikade und kann nach 24 h bis 72 h mit dem Speichel wieder abgegeben
werden. Bedingt durch die hohe Mobilität können von einer Zikade eine Reihe von Pflanzen
infiziert werden. Unter 10°C ist die Aktivität der Tiere stark eingeschränkt.
Einige Maßnahmen sollten im Herbst beachtet werden:
 schnelle Beseitigung des Ausfallgetreides
 Verzicht auf extreme Frühsaaten
 ständige Blattlauskontrollen bzw. gezielte Behandlung bei Überschreiten des
Schwellenwertes
Symptome






Vergilbung
grüne bis gelbe Flecke
Verzwergung
verstärktes Bestocken
Ährenausbildung kann unterbleiben
Absterben der Pflanzen
Befallene Pflanzen stehen einzeln oder in Nestern bzw. in Reihen, aber auch großflächig.
Weitere Schädlinge im Getreide
Fritfliege
Die Fritfliegen sind schwarz mit gelblichen
Fußgliedern und roten Augen.
Die 3. Generation fliegt im August/
September in die Getreidebestände
(Frühsaaten) und legt die Eier ab.
Larve: 5mm lang, weiß-glänzend, ohne
Kopfkapsel und Beine
Schadbild: Fraß der Larve am jüngsten
Blatt, das dann abstirbt uns sich
leicht herausziehen lässt.
Typisch sind quer zum Blatt verlaufende
Reihen von Löchern.
Getreidelaufkäfer
Larve
Der Hauptschaden im Herbst wird durch die
3 cm langen Larve verursacht. Diese
fressen die Keimlinge vom auflaufenden
Getreide bis zur Erdoberfläche ab. An
Jungtrieben wird vor allem die Blattbasis
geschädigt, so dass der äußere Teil der
Spreite welkt und abstirbt. Im Frühjahr
können die Larven ganze Triebe und
Blätter abfressen.
Typisch sind die zerkauten Pflanzenreste
sowie die in der Nähe befindlichen 4 mm
großen Wohnröhren der Larven, in die die
Pflanzenteile gezogen werden (ISIP).
Eine Larve schädigt etwa 100 m² Blattfläche, das entspricht ca. 25 Getreidetrieben.
Keine BRW bekannt
BRW im Herbst: 3-7 geschädigte Triebe/m²
3
Bekämpfungsrichtwerte für Insekten im Getreide im Herbst
Schaderreger
Boniturort
Fruchtart
Bekämpfungsrichtwert
Blattläuse
(Virusvektoren)
gesamte
Pflanze
Winterweizen
Wintergerste
(Winterroggen
Triticale)
Normalsaat: 20% befallene Pflanzen
Frühsaat: 10% befallene Pflanzen
Erdraupen
Pflanze
Wintergetreide
4 Larven/m²
Getreidelaufkäfer
(Larven)
Pflanze
Wintergetreide
3- 7 geschädigte Triebe/m²
Einsatzempfehlung
Anzahl
Anwendg.
Jahr
BienenSchutz
ab 12
ab 13
ab 11
1
B2
2
B2
Blattläuse
Zweiflügler
ab BRW
2
B4
X
Fritfliege
ab BRW
1
B4
X
Fritfliege
ab BRW
1
B4
11-13
2
B4
11-13
2
B4
Aufw.menge
l/ha
Blattläuse als
Virusvektoren
Sonstige
Schädlinge
0,3
X
---
Decis forte
0,075
X
Fastac
Super
Neu
Hunter
0,125
X
0,15
0,15
Mittel
Bulldock
Kaiso Sorbie
Zweiflügler
Laufkäfer
Zikaden
Fritfliege
Blattläuse
Fritfliege
BBCH
Karate Zeon
0,075
X
Lambda
0,15
X
0,2
X
Blattläuse
ab BRW
1
B4
0,2
X
---
ab BRW
2
B2
0,1
X
---
ab 12
2
B2
Mavrik
Sumicidin
Shock Down
Hinweis: ⦁Bei mehrmaligem Einsatz von Insektiziden im Herbst beachten Sie die Anzahl
der genehmigten Indikationszulassungen.
⦁Bei Temperaturen von >25°C kann die Wirksamkeit von Pyrethroiden eingeschränkt
werden.
Durch die von der Zulassungsbehörde festgelegten Anwendungsgebiete hat Karate Zeon,
im Herbst, die einzige Zulassung zur „Bekämpfung von beißenden und saugenden Insekten“,
welches die Bekämpfung von Zikaden und Getreidelaufkäfer mit einschließt.
4
2. Hinweise zur Herbizidresistenz
Übersicht über die wichtigsten Herbstherbizide nach Wirkstoff und
Wirkstoffmechanismus
Zur Vermeidung von Resistenzen nutzen Sie die folgende Übersicht und beachten Sie:




Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen
Kombination von Herbiziden in TM mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen
Einsatz von Herbiziden mit gleichen Wirkungsmechanismen nur alle 2 Jahre auf der
gleichen Fläche
Nutzung von ackerbaulichen Maßnahmen wie Pflug, FF, Aussaattermin
Einfluss einer Pflugfurche auf die Ackerfuchsschwanzpopulation (2009-BayerCropScience)
Mulchsaat
Pflug
2.150 Halme/m²
1.450 Halme/m²
Untersuchung von resistenten Windhalmproben bei verschiedenen Fruchtfolgen
2006-2008 [n=61] (Quelle: Kerlen/BayerCropScience)
Monokultur
Wintergetreide
2 x WintergetreideRaps
2x WintergeteideSommerung
Wintergetreide2 x Sommerung
26,2 %
24,6 %
14,8 %
1,6 %
Biologie vom Ackerfuchsschwanz
 bildet in Lücken bis 30 Ähren/m² und mehrere 100 Samen/Pflanze
 im Bestand: 3 Ähren/Pflanze und 40- 100 Samen/Pflanze
 AFS ist ein Fremdbefruchter 3-5 Genotypen viele Genkombinationen möglich
 Hauptkeimung erfolgt im Herbst Neuauflauf im Frühjahr
 Hauptauftreten ist stark abhängig vom Bestand der Hauptkultur
(Quelle: 25/1973 University of Calefornia- Weed Seed Bank)
In Versuchen von Frau Landschreiber LWK- SH wurde in aufwändigen Versuchen der
Zusammenhang zwischen verschiedenen Aussattterminen, verschiedenen Sorten
(Sorten zeichnen sich durch verschiedene Blattoberflächen aus) und verschiedenen
Herbizidbehandlungen im Jahr 2012 dargestellt.
1. Saatzeit: 20.09.2012 – 250 Kö/m² (Inspiration 200 Kö/m²)
2. Saatzeit: 12.10.2012 – 320 Kö/m² (Inspiration 300 Kö/m²)
►Bonitur auf Anzahl Ackerfuchsschwanzähren/m²
Sorte
1.Saattermin
2.Satttermin
1.Saattermin +
Bodenherbizid
Farandole
Julius
Inspiration
Tobak
Orcas

425
450
420
360
360
403
90
150
100
160
140
128
120
60
120
70
60
86
5
Sorte
2.Saattermin +
Bodenherbizid
1.Satttermin +
Bodenherbizid+
Atlantis
2.Saattermin +
Bodenherbizid+
Atlantis
Farandole
Julius
Inspiration
Tobak
Orcas

10
20
50
20
10
22
30
50
20
20
10
26
0
10
5
5
10
6
Fazit: Der Ackerfuchsschwanz sollte nicht nur durch einen Herbizideinsatz reduziert werden.
Die Bekämpfung sollte eine gut abgestimmte Kombination aus Fruchtfolge, Saatzeit,
Saatstärke unter Berücksichtigung der Biologie des AFS darstellen.
Die Bodenbearbeitung sollte situativ abgestimmt werden, Vorbefall und unterschiedliche
Keimruhe in den Jahren berücksichtigt werden.
Bei Vorhandensein von Resistenzen beim AFS sollten Septembersaaten die Ausnahme
bleiben.
Übersicht der Herbizide nach HRAC-Gruppen
HRACGruppe
Produkt
A
Axial 50
Sword
Traxos
Wirkstoff
Wirkmechanismus
Pinoxaden
Clodinafop-propagyl
Pinoxaden/Clodinafop
Hemmung der
Acetyl-CoACarboxylase
Acupro
Lexus
Primus
Pointer/Trimmer SX
Saracen
Viper Compact ①
Metsulfuron-Methyl
Flupyrsulfuron-methyl
Mesosulfuron-methyl/
Iodosulfuron
Imazosulfuron
Metsulfuron-methyl/
Flupyrsulfuron-methyl
Metsulfuron-methyl
Flupyrsulfuron-methyl
Florasulam
Tribenuron Methyl
Florasulam
Penoxsulam/Florasulam
Hemmung der
AcetolactatSynthese
C2
Arelon fl./ Protugan
Carmina
Fenikan
Lentipur 700
Trinity
Isoproturon
Chlortoluron
Isoproturon
Chlortoluron
Chlortoluron
Hemmung des
Photosystems II
E
Sumimax
Flumioxazin
PPO
Alliance
Absolute M
Atlantis WG
Brazzos
Ciral
B
6
HRACGruppe
Produkt
Wirkstoff
F1
Alliance
Acupro
Bacara Forte
Beflex
Diflanil 500 SC
Herold SC
Picona
Trinity
Viper Compact ①
Diflufenican
Diflufenican
Diflufenican
Beflubutamid
Diflufenican
Diflufenican
Diflufenican
Diflufenican
Diflufenican
Activus
Malibu
Stomp Aqua
Picona
Trinity
Pendimethalin
Pendimethalin
Pendimethalin
Pendimethalin
Pendimethalin
Hemmung des
Mikrotubuli-Aufbaus
Cadou
Bacara Forte
Herold SC
Flufenacet
Flufenacet
Flufenacet
Hemmung der
Zellteilung
Boxer
Prosulfocarb
Hemmung der
Fettsynthese
K1
K3
N
Wirkmechanismus
Hemmung der
Carotinoid
Biosynthese
①- Zulassung erwartet
Vorteile einer Herbizidbehandlung im Herbst:





frühzeitige Ausschaltung der Ungras/Unkrautkonkurrenz
Brechung von Arbeitsspitzen im Frühjahr
günstiges Kosten- Nutzen Verhältnis
höhere Ertragsabsicherung
Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen
Die Kenntnis über die Einstufung nach Boden- und Blattwirkung der Herbizide ist wichtig,
um auf bestimmte Witterungsbedingungen im Herbst besser reagieren zu können (z.B. im
feuchten Herbst haben die Herbizide mit starker Bodenwirkung klare Vorteile in
der Dauerwirkung). Die Wirkung der Herbizide im frühen Stadium (Spitzen des Getreides)
bringt immer eine höhere Sicherheit.
Produkt
Absolute M
Activius
Alliance/Acupro
Axial 50
Atlantis WG
Bacara Forte
Brazzos
Beflex
Bodenwirkung in %
90
60
40
Blattwirkung in %
10
40
60
0
20
70
90
95
100
80
30
10
5
7
Produkt
Cadou SC
Ciral
Diflanil 500 SC
Fenikan
Herold SC
Lexus
Lentipur
Malibu
Picona
Primus
Protugan/ Arelon flüssig
Pointer SX/ Trimmer SX
Saracen
Sword
Stomp Aqua
Trinity
Viper Compact ①
Bodenwirkung in %
90
50
70
50
75
50
50
80
30
0
50
20
0
0
60
50
60
Blattwirkung in %
10
50
30
50
25
50
50
20
70
100
50
80
100
100
40
50
40
3. Herbizideinsatz im Getreide
Allgemeine Hinweise
 Bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung, ist ein möglichst feinkrümliges, abgesetztes
Saatbett und eine gleichmäßige Saattiefe (mind. 2cm) wichtig. Flächen, die zu
Staunässe neigen, sollten bei solchen Herbiziden ausgeschlossen werden.
Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen, auf sehr sandigen,
sehr leichten oder sehr steinigen Böden, nicht mit Bodenherbizide behandelt werden.
 Die Saat sollte gleichmäßig gedrillt und gut abgedeckt sein.
 Kein Herbizideinsatz in Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder
Nährstoffmangel leiden.
 Starke Niederschläge kurz nach dem Herbizideinsatz können zu Aufhellungen/Ausbleichung der ersten beiden Blätter führen. Das Wurzelsystem wird jedoch nicht
beeinträchtigt. Es kommt zu keinen langfristigen Schäden.
Für einige Herbizide gelten folgende Hinweise zur Kulturverträglichkeit:
WP 734:
WP 710:
Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und
Winterraps möglich.
Hinweis:
VA = Vorauflaufbehandlung; NA= Nachauflaufbehandlung
WW= Winterweizen, WG= Wintergerste, WR= Winterroggen, TT= Wintertriticale
AFS= Ackerfuchsschwanz, WH= Windhalm
8
Neu im Herbst 2015
Sword
der Fa. Amada
Produktprofil:
Wirkstoff:
Formulierung:
Kultur:
Aufwandmenge:
Termin:
Indikation:
240 g/l Clodinafop-propargyl (HRAC- A)
60 g/l Cloquintocet-mexyl (Safener)
Emulsionskonzentrat
Winterweizen, Winterroggen, Triticale
0,25 l/ha
BBCH 11 - 29
AFS ( zusätzlich erfasst werden Weidelgräser und Ausfallgerste)
Viper Compact
der Fa. Dow AgroSciences (Zulassung erwartet)
Wirkstoff:
15 g/l Penoxsulam (HRAC- B), 100 g/l Diflufenican (HRAC- F1)
3,75 g/l Florasulam (HRAC- B)
Suspensionskonzentrat
Wintergerste, Winterweizen, Winterroggen, Triticale
1,0 l/ha
BBCH 10- 29
Windhalm, Ausfall-Raps, Kamille, Ehrenpeis-Arten, Taubnessel,
Mohn, Kletten-Labkraut, Stiefmütterchen, Vogelmiere
Formulierung:
Kultur:
Aufwandmenge:
Termin:
Indikation:
Wirkungsspektrum von Viper Compact (BBCH 10-29), n= 3- 14
Versuchsjahre 2012- 2014
9
Anwendungsindikationen Herbstmittel
1. Absolute M (56 g/l Flupyrsulfuron, 444 g/l Diflufenican)
Zugelassene
Kultur
WW, WR,
TT
Termin
Schadorganismen
Aufwandmenge
ab
BBCH 11
AFS, dikotyle Unkräuter
(AFS im Stad. 11-29)
180 g/ha
135 g/ha
ab
BBCH 11
WH, mäßiger Besatz
(WH im Stad. 11-25)
dikotyle Unkräuter+ Mohn
WH  stärkerer Besatz,
mehrere Wellen
Mischpartner
+ 0,15-0,2 l/ha Cadou
160-180 g/ha + 1,25 l/ha Trinity
100 g/ha
+ 1,0 l/ha Stomp Aqua
135 g/ha
135 g/ha
135 g/ha
+ 1,5-2,0 l/ha IPU 
+ 1,5 l/ha Malibu
Lücke: Klatschmohn, Einjähriges Rispengras  nicht in TT
Mischungen mit AHL im Verhältnis 1:5; max. 30 l AHL/ha; WP 710
2. Alliance (600 g/kg Diflufenican, 60 g/kg Metsulfuron Methyl)
Zugelassene
Kultur
WW, WR,
TT, WG
Termin
Schadorganismen
BBCH
10 - 13
(29)
WH, dikotyle Unkräuter
incl. Ausfallraps und
Kornblume
Aufwandmenge
65 g/ha
Alliance
TM: 35 g/ha
35 g/ha
35 g/ha



Mischpartner
1,5 l/ha Carmina
(aus Pack)
+ 0,3 l/ha Cadou CS
+ 0,75 Bacara forte
+ 2,0 l/ha IPU 
+ 3,0 l/ha Boxer
1,5-2,0 l/ha Fenikan
2,0 l/ha Lentipur 
solo weniger gut bekämpfbar: Windhalm, Kletten-Labkraut
TM mit AHL im Verh. 1:3; max 30 kg RN/ha
 nicht in TT
 Sortenverträglichkeit bei WW beachten, WR nur VA, TT nur NA; WP 710
Carmina Komplett Pack für 5 ha (7,5 l Carmina+ 0,325 g Alliance)
Wirkungsspektrum von Alliance
Unkräuter
Windhalm
Ausfall-Raps
Ehrenpreis-Arten
Hohlzahn
Klatschmohn
Kornblume
Storchschnabel-Arten
Wirkung
+
+++
+++
+++
+++
++
+++
Unkräuter
Besenrauke
Erdrauch
Kletten-Labkraut
Taubnessel-Arten
Vergissmeinnicht
Vogelmiere
Wegrauke
Wirkung
+++
++
+
+++
+++
+++
+++
10
3. Atlantis WG (30 g/l Mesosulfuron, 6 g/l Iodosulfuron, 90 g/l Mefenpyr-Safener)
Zugelassene
Kultur
Termin
Schadorganismen
WW, WR, TT
11- 25
WH, Raps, Kamille
WW, WR, TT
11- 25
AFS, Rispengras
WW
11- 25
Trespe {Niederhaltung}
(BBCH 12-13
der Ungräser)
Aufwandmenge
Mischpartner
150- 200 g/ha
+ 25 g/ha Pointer SX
(0,3-0,4 l/ha FHS) + 0,5 l/ha Bacara
Forte
300 g/ha +
+ 0,2 l/ha Herold SC
0,6 FHS
400 g/ha +
0,8 FHS
► Lücke bei 150 g:
Trespe, Weidelgräser, Flughafer, Ehrenpreis-Arten, Klettenlabkraut,
Kornblume, Stiefmütterchen, Taubnessel-Arten
TM mit AHL nur bis 300 g/ha + max. 10 kg RN/ha; WP 734 ab 300 g/ha
4. Axial 50 (50 g/l Pinoxaden, 12,5 g/l Cloquintocet- Safaner)
Zugelassene
Kultur
WW, WG,
WR, TT
Termin
13 - 29
Schadorganismen
Aufwandmenge
Mischpartner
0,9 l/ha
+ 0,5 l/ha Herold
+ 0,8 l/ha Bacara Forte
+ 2-2,5 l/ha Stomp
Aqua
0,9 l/ha
+ 75 ml/ha Saracen
+ 50 g/ha Alliance
AFS, Weidelgras-Arten,
WH + dikotyle
Unkräuter
► Bei starkem Weidelgrasdruck ist oft eine Herbst- und Frühjahrsbehandlung notwendig.
► Lücke:
Kornblume; in TM mit Saracen auch Stiefmütterchen, Taubnessel, Ehrenpreis
TM mit AHL nur in Winterweizen und Wintergerste im Verhältnis 1: 3
5. Bacara Forte
Zugelassene
Kultur
WW, WG,
WR, TT
►
Termin
Schadorganismen
VA 00-09
NA 10-29
ab 13
WH, Rispe, UK inkl. Klette
WH, Rispe, UK ohne Klette
s.o. mit Kornblume
Aufwandmenge
1,0 l/ha
0,8 l/ha
Mischpartner
+ 25- 30 g/ha
Pointer SX/Trimmer SX
+ 35 g/ha Alliance
sehr gute Kletten-Labkraut-Wirkung, auch Storchenschnabel-Arten, Rauke und
Ochsenzunge werden gut erfasst
Mischung mit AHL pur nur im VA; Mischungen mit AHL im NA bis max. 10 kg RN/ha
11
Wirkungsspectrum von 1,0 l/ha Bacara Forte
Unkräuter
Wirkung
Windhalm
Rispen-Arten
Weidelgras-Arten
Kletten-Labkraut
Kamille-Arten
Vogelmiere
Ausfall-Raps
Ackerhellerkraut
Stiefmütterchen
Ackervergißmeinnicht
Ehrenpreis-Arten
++++
++++
+++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
Unkräuter
Wirkung
Gemeiner Erdrauch
Klatschmohn
Hirtentäschel
Hederich
Gemeine Ochsenzunge
Gänsefuß-Arten
Kleine Brennnessel
Knöterich-Arten
Rauke-Arten
Storchschnabel-Arten
Taubnessel-Arten
++++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
+++
++++
++++
++++
6. BeFlex (500 g/l Beflubutamid)
Zugelassene
Kultur
WW, WR,
WG, TT
Termin
BBCH
09-25
Schadorganismen
WH
dikotyle Unkräuter
Trespe
Hinweis:
Aufwandmenge
0,5 l/ha
0,4 l/ha
Mischpartner
solo (auch Randbehandg.)
+ 1,5 - 1,8 l/ha Trinity
+ 2,0- 2,5 l/ha Boxer 
+ 0,25- 0,3 l/ha Herold
+ 2,0 l/ha Lentipur 
-nicht in TT; - WR nur im VA, TT nur im NA
► Mischung mit AHL pur bzw. im Verh. 1:3 möglich.
% Wirkungsgrad
Versuchsergebnisse 2009- Cheminova
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Windhalm
Ausfall-Raps
Kletten-Labkraut
Kamille
Vogelmiere
Ehrenpreis
Stiefmütterchen
0,5l BeFlex
0,3l BeFlex +
2,25l Boxer
0,3l BeFlex + 2,0l 2,0l Herbaflex
CTU
12
Wirkung von BeFlex mit Mischpartner (Quelle: Cheminova)
Unkraut/Ungras
0,5 l/ha BeFlex
Vergissmeinnicht
Ackerfrauenmantel
Ackerstiefmütterchen
Hirtentäschel
Rote Taubnessel
Ausfall-Raps
Ackerhellerkraut
Pers. Ehrenpreis
Windhalm
Schlitzblättriger Storchschnabel
Echte Kamille
Vogelmiere
Klatschmohn
Trespen-Arten
Kletten-Labkraut
Anwendung BBCH 09-10
0,4 l/ha BeFlex +
2,5 l/ha Boxer
0,4 l/ha Beflex+
0,3 l/ha Herold
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++
+(+)
+++
+(+)
+(+)
++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++(+)
+++
++
++
++(+)
++
++
++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++(+)
++
++
++
++
++
+
+
+++
++
+
> 95%
> 85%
> 75%
Hinweis:
Die Wirkung auf Trespe wird mit ca. 80 % bewertet. Der optimale Anwendungstermin liegt im
Spitzen des Getreides (BBCH 09). Ein breiteres Wirkungsspektrum erzielt man mit
Mischpartnern. Zur Trespenbekämpfung, vor allem auf Vorgewende in der Wintergerste, ist eine
Anwendung von Beflex empfehlenswert.
Ergebnisse – Standort 39393 Üplingen, Trespenbekämpfung in Wintergerste
Anwendung: 0,4 l/ha BeFlex + 0,3 l/ha Herold, Bonitur: 10.06.2014
28.09.13
BBCH00
5.10.13
BBCH09
14.10.13
BBCH11/12
24.10.13
BBCH13
Kontrolle
DrachTrespe
640
Rispen/m²
RoggenTrespe
425
Rispen/m²
Taube
Trespe
340
Rispen/m²
Anwendg.
75%WG
69%WG
68%WG
81%WG
86%WG
74%WG
80%WG
81%WG
79%WG
67%WG
55%WG
60%WG
Anwendg.
Anwendg.
Anwendg.
7. Boxer (800 g/l Prosulfocarb)
Zugelassene
Kultur
WW, WG,
Termin
VA 00-09
Schadorganismen
AFS, WH,
Aufwandmenge
Anwendungszeitpunkt
Solo VA:4,0-5,0 /ha
13
WR
(nicht in TT)
NA 11-12
VA- 10
Einj. Rispe +
dikotylen
Unkräuter
TM- NA:2,0-3,0 l/ha
Empfehlung für
die Marsch
+2,0-2,5l/ha
Stomp Aqua
+0,02 kg/ha Ciral bzw.
+0,02 kg/ha Lexus
+0,6 l/ha Herold SC
+0,3 l/ha Cadou SC
VA: 2,0 l/ha
NA: 3,0 l/ha
►  Mischpartner notwendig, Anwendung im frühen Nachauflauf, siehe auch Filon Pack
 Ciral und Lexus nicht in der Wintergerste
Vergleich Wirkungssicherheit
Aufwandmenge
Kulturen
Ungräser/Unkräuter
Ackerfuchsschwanz
Windhalm
Einjährige Rispe
Boxer + Ciral
3,0 l +
0,02 kg/ha
WW, WR
Ausfallraps
Boxer + Lexus Boxer + Lexus
3,0 l +
3,0 l +
0,015 kg/ha
0,02 kg/ha
WW, WR
WW, WR
Boxer + Herold SC
2,0 l + 0,6 l/ha
WW, WG, WR
++
+++
+++
++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++
+++
++
+++
++
+
+++
+++
+++
Klettenlabkraut
++
Kornblume
+++
Taubnessel,
Vergissmeinnicht,
+++
Vogelmiere
► Mischung mit AHL nur im VA- Verfahren
+++
+++
+++
+++
8. Cadou Forte Set
(Cadou: 500 g/l Flufenacet;
Bacara Forte: 120 g/l Diflufenican, 120 g/l Flurtamone, 120 g/l Flufenacet)
Zugelassene
Kultur
Termin
Schadorganismen
WW, WR,
TT, WG
VA 00 –
NA 13
AFS, WH,
Einjährige Rispe
dikotyle Unkräuter
VA
Aufwandmenge
0,75 l/ha Bacara forte + 0,3 l/ha Cadou SC
0,75 l/ha Bacara Forte + 0,3 l/ha Cadou SC
Marschstandorte- AFS + 2,0 - 3,0 l/ha Boxer
► Mischung mit 30 l/ha AHL + 170 l Wasser möglich
Die Fertigformulierung von Cadou Forte wird in diesem Herbst noch nicht vermarktet.
14
Wirkungsspektrum Cadou Forte Set - Einsatztermin BBCH 10 -11 (Bayer CropSciences)
Unkräuter
Wirkung
++++
Ackerfuchsschwanz
Windhalm
Rispen-Arten
Weidelgras-Arten
Kletten-Labkraut
Kamille-Arten
Vogelmiere
Ausfall-Raps
Ackerhellerkraut
Stiefmütterchen
Ackervergißmeinnicht
Ehrenpreis-Arten
++++ sehr gut
++++
++++
+++
+++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
+++ gut
Unkräuter
Wirkung
Gemeiner Erdrauch
Klatschmohn
Hirtentäschel
Hederich
Gemeine Ochsenzunge
Gänsefuß-Arten
Kleine Brennnessel
Knöterich-Arten
Rauke-Arten
Storchschnabel-Arten
Taubnessel-Arten
++ ausreichend
++++
++++
++++
++++
++++
++++
++++
+++
++++
++++
++++
+ nicht ausreichend
9. Carmina 640
Zugelassene
Kultur
WW 
WG, WR, TT
Termin
Schadorganismen
Aufwandmenge
10 - 29
WH, dikotyle Unkräuter
WH, dikotyle Unkräuter
Solo: 2,5 l/ha
TM 1,0 l/ha
Mischpartner
+ 0,3 l/ha Herold SC
+ 65 g/ha
► Lücken: Klettenlabkraut (ab 4.Quirl), Hundspetersilie, Klatschmohn, Storchschnabel
(ab 4.Blatt);  bei dem Einsatz in Winterweizen die Sortenverträglichkeitsliste (siehe
Lentipur) überprüfen; mischbar mit Insektiziden, AHL im Verhältnis 1: 3 bzw. pur
(im Verhältnis 1:1 vorher anmischen); nicht bei Nachtfrostgefahr spritzen
► WP 710
Hohe und zuverlässige Wirkung gegen Windhalm und wichtige
Unkräuter mit 2,5 l/ha Carmina® 640
100
99
98
97
96
95
94
100
99
99
98
100
100
100
99
98
96
Wirkungsgrad in %
96
Quelle: Nufarm,
Zusammenfassung der
Versuche der Jahre
2008-2012 mit 2,5 l/ha

Carmina Komplett Pack für 5 ha (7,5 l Carmina+ 0,325 g Alliance)
15
Wirkungsspektrum von Carmina-Komplett Pack:
Unkräuter
Wirkung
Windhalm
Ausfallraps
Ehrenpreis-Arten
Hohlzahn
Klatschmohn
Kornblume
Storchschnabel-Arten
Vergissmeinnicht
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
Unkräuter
Hellerkraut
Besenrauke/ Wegrauke
Erdrauch
Kamille
Kletten-Labkraut
Stiefmütterchen
Taubnessel-Arten
Vogelmiere
Wirkung
+++
+++
+++
+++
++(+)
+++
+++
+++
► Lücke solo: Klatschmohn, Kornblume, AFS, einjährige Rispe, Ackerhundskamille
Mischung mit Insektiziden, Mikronährstoffen möglich, keine Mischung mit AHL
►  nicht in Wintergerste;  nicht in TT ► WP 710
10. Fenikan (62,5 g/l Diflufenican, 500 g/l Isoproturon)
Zugelassene
Kultur
Termin
Schadorganismen
WW, WR,
WG, TT
10 - 29
AFS, WH, Einj. Rispe
dikotyle Unkräuter
►
►
►
Aufwandmenge
Mischpartner
solo 2,0- 2,5 l/ha +1,0-1,5 l/ha IPU
in TM 1,0- 1,5 l/ha +1,5-2,0 Lentipur
Lücke solo: Acker-Ziest, Kletten-Labkraut und Kornblume ab 4.Blattstadium,
Hundspetersilie; TM mit AHL bis 10 kg RN/ha
Die Wirkung von Fenikan kann auf Böden mit hohem Humusgehalt und auf schweren
Tonböden herabgesetzt sein.  nicht in TT; Sortenverträglichkeit beim WW beachten
beim Einsatz von Arelon Top (Zulassungsnummer 043183-60)Aufbrauchfrist bis 30.06.16- keine Anwendung in TT
Neu: Arelon flüssig (Zulassungsnummer: 043333-00)- Anwendung in TT möglich
Keine Anwendung auf drainierten Flächen gilt für beide Produkte im Herbst
11. Filon Pack
(Filon: 800 g/l Prosulfocarb; Acupro: 57,8 g/kg Metsulfuron; 600 g/kg Diflufenican)
Wirkungsspektrum von 3,0 l/ha Filon + 60 g/ha Acupro
Unkräuter
Ackerfuchsschwanz
Windhalm
Einjährige Rispe
Weidelgras-Arten
Roggen-u. Taube Trespe
Ausfall-Raps
Ehrenpreis-Arten
Hellerkraut
Hirtentäschel
Wirkung
+
+++
+++
+
--+++
+++
+++
+++
Unkräuter
Kamille-Arten
Klatschmohn
Kletten-Labkraut
Kornblume (bis 2 Bl.stad.)
Stiefmütterchen
Storchschnabel-Arten
Taubnessel-Arten
Vergissmeinnicht
Vogelmiere
Wirkung
+++
++
+++
++
+++
+++
+++
+++
+++
16
Zugelassene
Kultur: Filon
WW, WG, WR
Termin
Schadorganismen
Aufwandmenge
Mischpartner
NA:10-12
Windhalm,
dikotyle Unkräuter
Filon 3,0 l/ha+
Acupro 60 g/ha

Hinweis: bei starkem Kletten-Labkraut evt. Nachbehandlungen im Frühjahr notwendig
► WP 710
12. Herold SC (200 g/l Diflufenican, 400 g/l Flufenacet)
Zugelassene
Kultur
WW, WG, WR,
(nicht in TT)
Termin
Schadorganismen
VA: 00-09 AFS + dikotyle UK
WH + dikotyle UK
NA:10-13
Aufwandmenge
Mischpartner
0.6 l/ha
0,6 l/ha
0,3 l/ha
+ 2,0 l/ha Boxer
+ 2,0 l/ha Malibu
0,3 l/ha
0,3 l/ha
0,2 l/ha
+ 25 g/ha Pointer SX
+ 1,5 l/ha Trinity
► Lücke: Kornblume  Pointer SX/Trimmer SX
Mischungen mit AHL pur nur im VA, im NA bis zu 30 kg RN/ha
► WP 710, WP 734
13. Malibu
17
Zugelassene
Kultur
WW, WR, TT,
WG
Termin
VA 00-09
NA 10-29
Schadorganismen
Aufwandmenge
AFS, WH, Einj. Rispe
dikotyle Unkräuter
4,0 l/ha
Kornblume,
Ausfall-Raps
Mischpartner
in TM: 2,0- 2,5 l/ha +
15 g/ha Lexus 
+ 10-15 g/ha Ciral 
+ 20-25 g/ha
Pointer/Trimmer SX
► Lücke: Kornblume, großer Ausfallraps, Trespen-Arten,
mischbar mit Insektiziden, nicht mit AHL, mit Mangansulfat max. 5kg/ha
 Ciral und Lexus nicht in der Wintergerste
14. Picona (16 g/l Picolinafen, 320 g/l Pendimethalin)
Zugelassene
Kultur
Termin
WW, WR, TT,
WG
Schadorganismen
Aufwandmenge
Mischpartner
AFS, Einj. Rispe,
dikotyle UK
2,5- 3,0 l/ha
+ 1,5- 2,0 l/ha IPU 
+ 1,5- 2,0 l/ha Lentipur
11- 29
Windhalm
►
►
►
►
2,5 l/ha
+ 20 g/ha Lexus ❸
2,0- 2,5 l/ha
+ 16 g/ha Lexus ❸
gute Wirkung gegen Kreuzblütler, Klette, Mohn, Stiefmütterchen, Ehrenpreis;
Lücke Kornblume;
keine Mischung mit Boxer;
Picona- Lexus Pack: 10 l Picona + 80 g Lexus bzw. 50 l Picona- Eco + 400 g Lexus
TM mit AHl bis zu 30 l/ha (nur in trockene Bestände spritzen)
 nicht in TT;  Sortenverträglichkeit bei WW beachten; WR nur VA, TT nur NA
❸ nicht in WG
Wirkungsspektrum von 2,0 l/ha Picona + 16 g/ha Lexus
Wirkung
Ungräser/ Unkräuter
sehr gut
bekämpfbar
AFS, WH, Ausfallraps, Barbenkraut, Kleine Brennnessel,
Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Ackerfrauenmantel, Gänsedistel, Gänsefuß,
Hederich, Hellerkraut, Hirtentäschel, Hohlzahn, Hundspetersilie, KamilleArten, Knöterich-Arten, Kornblume, Kreuzkraut, Krummhals, Senf,
Schierling, Storchschnabel, Klatschmohn, Rainkohl, Taubnessel-Arten,
Vogelmiere, Stiefmütterchen
Sumpfblättriger Ampfer, Kompasslattich, Ackerziest
gut bekämpfbar
18
Wirkung
Ungräser/ Unkräuter
nicht bekämpfbar
Ackerkratzdistel, Landwasserknöterich, Ackerschachtelhalm,
Ackerwinde, Zaunwinde
15. Stomp Aqua (455 g/l Pendimethalin)
Zugelassene
Termin
Kultur
Schadorganismen
Aufwandmenge
WW, WR,
WG, TT
VA:
00-09
AFS, WH
dikotyle Unkräuter
3,5 l/ha
NA:
10- 13
breite Wirkung gegen
AFS
Mischpartner
Lücke: Kornblume
dikotyle Unkräuter + 1,5
l/ha IPU

in TM 2,5 l/ha
+ 15- 20 g/ha Lexus 
+ 1,5- 2,0 l/ha Lentipur
WH + dikotyle UK
2,5 l/ha
+ 25-30 g/ha Pointer SX/
Trimmer SX
+
35 g/ha Alliance
►Lücke VA: Storchenschnabel- Arten, Kornblume, Trespe
Lücke NA: AFS, WH, Kamille- Arten, Kornblume, Storchschnabel- Arten, Trespe
Mischung mit AHL nur im VA- Verfahren möglich
nicht in TT (außer Arelon flüssig, generell nicht auf drainierten Flächen); nicht in WG;
Sortenverträglichkeit bei WW beachten, WR nur VA, TT nur NA
16. Sumimax/Sumimax- Ciral Pack
(Sumimax: 500 g/kg Flumioxazin;
Ciral: 333 g/kg Flupyrsulfuron Methyl, 167 g/kg Metsulfuron Methyl)
Zugelassene
Kultur
Termin
Schadorganismen
Aufwandmenge
Winterweizen
NA: 11-14
AFS , dikotyle UK
TM: 50- 60 g/ha + 20- 25 g/ha Ciral
WH, dikotyle UK
TM: 50 g/ha
Mischpartner
+ 16,5 g/ha Ciral
► Lücke: Kletten-Labkraut, Schwarzer Nachtschatten
keine Mischung mit AHL, Atlantis WG, Ralon Super Power Plus, Axial 50, Malibu,
Stomp Aqua
► WP 710; WP 734
Nach der Anwendung von Ciral sollten noch 14 Tage aktives Wachstum folgen,
Nachtfröste mindern die Wirkung.
► Sumimax- Ciral Pack: 300 g Sumimax + 100 g Ciral bzw. 1,2 kg Sumimax + 300 g Ciral
Ciral erst nach vollständiger Auflösung von Sumimax in den Spritztank füllen.
19
17. Trinity (40 g/l Diflufenican, 300 g/l Pendimathalin, 250 g/l Chlortholuron)
Zugelassene
Kultur
Termin
Schadorganismen
Aufwandmenge
Mischpartner
keine Empfehlung
WW,WG,
WR, TT
10-13
bis 31.10.
2,0 l/ha
WH, dikotyle UK
+ 0,1- 0,2 l/ha
Herold
1,5 l/ha
► TM mit AHL im Verh. 1:3 möglich, max. 50 l/ha AHL (erst AHL in Wasser auflösen)
keine Zumischung notwendig; TM mit Insektiziden und Blattdünger möglich
keine Sorteneinschränkung bei Winterweizen
NW 800: keine Anwendung auf drainierten Flächen zwischen dem 1.November und 15.März
► WP 710, WP 734;  - keine Anwendung in TT
Breites Unkrautspektrum:
Wirkung von 2,0l/ha Trinity
Kornblume
Acker-Stiefmütterchen
Ehrenpreis
Vogelmiere
Klatschmohn
Kamille-Arten
Taubnessel
Kletten-Labkraut
Hirtentäschelkaut
Ausfall-Raps
Windhalm
% Wirkung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
21. Traxos (25 g/l Pioxaden, 25 g/l Clodinafop-Propargyl)
Zugelassene
Kultur
WW, WR, TT
Termin
Schadorganismen
BBCH 13
AFS, WH,
Weidel-Gräser,
Hirse- Arten
+ dikotyle UK
Aufwandmenge
Mischpartner
Notwendig
+ 0,6 l/ha Herold SC
1,2 l/ha
50
g/ha Alliance
50- 65 g/ha Saracen 
► Lücke: dikotyle Unkräuter  Mischpartner notwendig
Mischungen mit AHL im Verh. 1:3; max. 20 kg N/ha nur in WW
nicht mischbar mit schwefelhaltigen Flüssigdüngern;  ab 3. Blattstadium Getreide
nicht mischbar mit Lexus, Lexus Class und Fox
► WP 734
Brazzos:
als Mischpartner zu vielen Herbiziden möglich
einsetzbar:
sehr gut bekämpfbar:
Aufwandmenge:
Auflagen:
Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale
Ausfall-Raps, Kamille, Weg- Rauke, Gemeines Hirtentäschel
25 g/ha
WP 710
20
Ausfall-Raps
0,18
0,65
2,0-3,0
0,15+0,3
0,3+0,6
0,4+0,8
1,0
0,8
0,5
3,0-5,0
0,025
++
+
+
++
+++
+
++
-
++
+
++
++
+++
+++
+++
+++
++
+++
-
++
+
+
+
+
++
+++
+
++
+
+++
+++
+++
+
+++
+++
+++
++
++
+
+++
+++
+++
+++
++
+++
+++
+++
+++
++
+++
+
+++
+++
+
+++
+++
+++
+
-
+++
++
+++
+++
++
+++
-
+++
+++
+
+
+
+++
+++
+++
+++
+
+++
1,0
++
+++
++
+++
+++
+++
+++
3,5
2,5
0,025
++
+
++
+++
+++
++
++
+
+
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
0,375
-
-
+
+
+++
2,5
0,5
0,6
+
++
++
++
++
++
++
++
++
+++
++
++
3,0
++
++
-
0,02
4,0
3,0
++
++
+
++
+++
++
0,03
-
0,075
4,4
3,5
0,06
2,0
1,0
Klatschmohn
Aufw.
menge
l,kg/ha
Kornblume
Primus
Stomp
Aqua
Sumimax
Trinity
Viper
Compact
TaubnesselArten
Trimmer SX
Ehrenpreis
Pointer SX
AckerStiefmütterchen
Lentipur
700
Lexus
Malibu
Picona
Vogelmiere
Herold
Kamille-Arten
Alliance
IPU
Atlantis
WG +
FHS
Bacara
Forte
Beflex
Boxer
Brazzos
Cadou
Forte
Carmina
640
Ciral
Diflanil
500 SC
Fenikan
Kletten-Labkraut
Absolute M
Windhalm
Präparat
AFS
Wirkung gegen
+
++
++
+++
++
+++
++
+++
+++
++
++
+
+
+
+
-
+
++
+
+
+
+++
+++
++
+
-
+++
+++
+
+++
+++
+++
+
+++
+++
+++
++
++
+++
+++
++
+++
+++
++
+++
++
+++
+++
++
+
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++
+++
++
+
+
++
++
++
+++
+++
-
+
+
+
+++
+
+
++
++
++
++
+++
+++
+++
+++
+
+++
+++
+
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
-
++
+++
+++
-
-
++
+++
++
+
+++
+++
++
++
+
+
-
+
+
++
+++
+++
++
++
++
+++
+++
+
+
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
++
+++
++
+
+
+++
++
+++
+++
++
+++
+
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
Quelle: angelehnt an LELF Brandenburg 2014
+++ sehr gute bis gute Wirkung
++ gute bis ausreichende Wirkung
+ Teilwirkung
21
Herbizideinsatz in Dinkel
Mittel
Aufwandmenge
Einsatztermin
Axial 50
0,9 l/ha
BBCH 13- 29
Boxer
5,0 l/ha
VA bis 5 d nach
Saat
Herold SC
0,5 l/ha
BBCH 10- 13
Lexus
20 g/ha
BBCH 13- 29
Stomp Aqua
3,5 l/ha
VA bis BBCH 25
Nicht verträgliche Weizen-Sorten gegenüber Lentipur 700; Carmina 640 (Stand 2015)
Ambello
Anthus
Aron
Atomic
Attlass
Biscay
Capnor
Egoist
Erasmus
Event
Famulus
Format
Global
Hyland
Hystar
Impression
nicht verträglich
Lear
Lucius
Magister
Magnus
Mercato
Muskat
Nelson
Norin
Phare
Pius
Premio
Primus
Salutos
Tabasco
Tarkus
Zappa
4. Bekämpfung von Trespen
Biologische Parameter der Ungrassamen (Quelle: BayerCropScience)
Keimung
Samen
(pro Pflanze)
Überlebensdauer
im Boden
(in Jahren)
Wind
Taube
Hühner
Einjähriges
halm
Trespe
-hirse
Rispengras
Frühjahr
Herbst
über das
ganze
Jahr
spätes
Frühj.
über das
ganze Jahr
40 - 400
15 - 150
1.000 12.000
200
200 1.000
100 800
1
(5 - 10)
ca.
5 - 10
1-2
1-2
max. 5
max. 5
AFS
Flughafer
80 %
Herbst
20 % Frühj.
Trespen-Arten im Vormarsch
Als Folge reduzierter Bodenbearbeitung haben Trespen-Arten in den letzten Jahren zunehmend
an Bedeutung gewonnen. Auf vielen Standorten sind Trespen bereits derart verbreitet, dass sie
zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Am meisten verbreitet ist die Taube Trespe, aber auch
die weiche Trespe und Roggen-Trespe gewinnen regional an Bedeutung. Ausgangspunkt für
eine beginnende Verseuchung mit Trespen-Arten sind häufig schlecht gepflegte Feldränder.
22
Erkennungsmerkmale bedeutender Trespen- Arten
Trespen- Arten
Taube-Trespe
Roggen-Trespe
Weiche-Trespe
Acker-Trespe
Blattspreite
beiderseits behaart,
unterer Rand
bewimpert
Blattscheide
Blatthäutchen/Öhrchen
geschlossen, locker
behaart
beiderseits zerstreut
behaart
geschlossen, nahezu
kahl
beiderseits weich,
behaart,
Rand bewimpert
geschlossen, samtig,
weich behaart
beiderseits behaart,
Rand bewimpert
geschlossen, kurz
behaart
weiß, groß (2-4 mm)
tief gezähnt bis gefranst,
Blattöhrchen fehlen
gelblich bis mittelbraun
kurz (1-2 mm), leicht
gezähnt, Blattöhrchen
fehlen
weiß, kurz (1-2 mm)
schwach gezähnt,
Blattöhrchen fehlen
weiß, groß (2-4 mm)
gezähnt, Blattöhrchen
fehlen
Roggen-Trespe
Taube-Trespe
Weiche-Trespe
Acker-Trespe
Was tun gegen Trespen-Arten?
Die Verbreitung der Trespen-Arten kann mit einem Bündel von ackerbaulichen, feldrandhygienischen und chemischen Maßnahmen begegnet werden. Trespensamen sind im Boden
nicht lange lebensfähig. Nach einem Jahr sterben mehr als die Hälfte der Samen im Boden ab.
23
Deshalb ist das Pflügen -nach wie vor- eine wirkungsvolle Maßnahme zur Reduktion der
Besatzdichte. Dort, wo bewusst auf den Pflug verzichtet wird, sollte einer beginnenden
Verseuchung durch konsequente Feldrandhygiene entgegen gewirkt werden.
Das heißt konkret: rechtzeitig, vor dem Aussamen der Trespen, die Feldränder mähen bzw.
eine gezielte chemische Bekämpfung der Trespen im Randbereich des Schlages vornehmen.
Die chemische Kontrolle ist ein weiterer Baustein in
der Strategie zur Vermeidung der Trespen-Arten.
Dabei sollte die Trespe in der Fruchtfolge in allen
Kulturen, in denen eine chemische Bekämpfung
möglich ist, konsequent ausgeschaltet werden. Also
auch im Raps mit Produkten aus der FOP-Gruppe.
Eine Bekämpfung von Trespen-Arten in Wintergerste
ist seit Herbst 2013 durch das Herbizid Beflex möglich,
jedoch stehen im Winterweizen- und in jüngster Zeit
auch in Winterroggen und Triticale- mit Atlantis WG,
Attribut und Monitor (Zulassung z.Z. nicht vorhanden)
hochwirksame selektive Produkte zur Verfügung.
Die Entscheidung, ob mit der Trespenkontrolle bereits im Herbst begonnen wird, sollte von der
Besatzstärke des Schlages abgeleitet werden. Bei massivem Besatz kann Trespe durch die
schnelle Jugendentwicklung im Herbst zur starken Konkurrenz werden und die Bestandsdichte
und damit das Ertragspotenzial des Weizens deutlich reduzieren. Auf solchen Flächen sollte
bereits im Herbst Abhilfe geschaffen werden, z.B. mit 400 g/ha Atlantis WG + FHS, auch wenn
der Wirkungsgrad nur bei ca. 60% liegt.
Additive verstärken die Wirkung
Der Zusatz von Additiven verbessert die Wirkstoffaufnahme und führt somit zu einer
Verbesserung der Wirkungsgrade. In Versuchen konnte die Wirkung durch die Zugabe von AHL
zu Atlantis WG + FHS (max. 30 l AHL!) bzw. zu Attribut (die größte Wirkungsversteigerung)
verzeichnet werden.
Führt man die Trespenbekämpfung ausschließlich im Frühjahr durch, hat sich das Splitting, im
Abstand von 7-10 Tagen, als vorteilhaft gegenüber einer einmaligen Anwendung (der vollen
Aufwandmenge) erwiesen.
Bekämpfungsstrategie
Anwendungstermin
Mittelempfehlung
Herbst BBCH 12- 13
Atlantis WG 0,4 kg/ha + FHS 0,8 l/ha
Beflex
0,5 l/ha
bei Starkbefall: Herbst BBCH 12-13
&
Frühjahr BBCH 13-29
Spritzfolge
Atlantis WG 0,3 kg/ha + FHS 0,6 l/ha + 30 l/ha AHL
Attribut 60 g/ha + Mero 1,0 l/ha
bzw. Spritzfolge
Beflex
0,5 l/ha
Atlantis WG 0,4 kg/ha + FHS 0,8 l/ha
24
5. Übersicht über Nachbaumöglichkeiten nach Herbsteinsatz der
Herbizide ohne vorzeitigem Umbruch
(Aussagen entsprechend der Firmenangaben)
Produkt
Raps
Activius
Schäden 
zweikeimbl.
Z-frucht
Schäden 
Absolute M
Alliance
Atlantis
Axial 50
Barara Forte
Beflex
Boxer
Brazzos
Cadou Forte
Carmina 640
Ciral
Diflanil 500
Falcon
Fenikan
Herbaflex
Herold SC
Lentipur
Lexus
Malibu
Picona
Pointer SX
Primus
Ralon Super
Stomp Aqua
Sumimax
Traxos
Trimmer SX
Trinity
Schäden 
Schäden 
+++
+++
Schäden 
+++
+++
+++
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
+++
Schäden 
Schäden 
Schäden 
+++
Schäden 
Schäden 
+++
+++
+++
+++
+++
Schäden 
+++
Schäden 
Schäden 
Schäden 
+++
Schäden 
+++
+++
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
Schäden 
+++
Schäden 
Schäden 
Schäden 
+++
Schäden 
Schäden 
+++
+++
+++
+++
+++
Schäden 
+++
 Schäden möglich ; +++
Getreide
Rüben
Mais
Kartoffeln
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
kein Anbau
+++
+++
+++
nur bei Pflug
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
+++
Anbau in der normalen Fruchtfolge möglich
25
6. Umweltauflagen für Herbizide
Mittel
Auflage
Gewässerabstand in m
DCBfest
50 %
75 % 90%
Absolute M
Alliance
Arelon-3,0
Top①
2,0
606/605
606/605
5
20
5
10
0*
5
0*
5
NT 102
NT 101
NW 706
NW 701
606/605
15
10
10
5
5
5
5
0*
NT 108
NG 408, 409, 410, 411
606/605
15
10
10
5
5
5
5
0*
NT 109
Arelon
flüssig 3,0
Atlantis
WG
NW 642
Axial 50
NW 642
Bacara
1,0-606/5
Forte
0,8-606/5
Beflex
606/605
Boxer/Filon
603
Brazzos
606/605
Cadou
606/605
Forte Set
2,5-606/5
Carmina
3,5-606/6
Ciral
NW 609
Diflanil 500 NW607-1
2,5-606/5
Fenikan
3,0-606/5
Filon Pack 606/605
HeroldSC
NW 607
Lentipur
606/605
Lexus
NW 642
Malibu
606/605
Picona
606/605
Pointer SX NW 642
Primus
NW 642
bis 2,5
Protugan
>2,5
Stomp A .
4,4 l/ha
607
2,5 l/ha
606/605
Sumimax
606/605
Traxos
NW 642
Trinity
NW 607
Trimmer
NW 642
NT- Auflage
sonst. Auflagen
NG 410, 411. 405, 404
0*
0*
0*
0*
0*
15
10
10
10
10
0*
10
5
5
5
5
0*
5
5
5
5
5
0*
0*
0*
0*
0*
0*
150g-103
300g-108
400g-109
NT 101
NT 102
NT 101
keine
NT 102
NT 108
10
5
5
0*
NT 101
NW 701
10
15
5
10
10
5
NG 404, 405, 414
NG 337
10
0*
20
15
0*
0*
10
15
0*
5
5
10
0*
5
5
5
0*
0*
5
5
0*
0*
0*
5
NT 103
5
10
10
15
5
0*
10
10
0*
0*
5
10
5
5
5
20
5
5
5
10
5
0*
5
5
0*
0*
5
5
n.Z.
20
10
0*
20
0*
n.Z.
20
5
0*
20
0*
20
10
5
0*
10
0*
10
5
0*
0*
5
0*
10
15
20
NT 103
NT 108
NT 109
NT 109
NT 102
NT 102
NT 103
NT 101
NT 107
NT 107
NT 102
keine
NT 102
NT 102
NT 108
NT 108
keine
NT 101
NT 101
NT 102
NW 701
NW 701
VA- NW 800; NW 701
NW 701
NW 701
NW 800; NW 706
NW 706; NW 800
NG 404, 405, 410, 411
NW 701
NW 706
NG 404, 405, 414,337
NW 701
NG 404, 405, 410, 411
NG 404, 405, 410, 411
NW 706; NW 800
► * länderspezifische Abstandsauflagen beachten
Die genaue Definition zu den Abstandsauflagen finden Sie auch im „ Aktuellen RatgeberPflanzenschutz 2015 „ ①- Aufbrauchfrist 30.06.2016
26
7. Hinweise zum Einsatz von Mikronährstoffen im Herbst
Der Einsatz von Mikronährstoffen im Herbst sollte sich auf die Produkte Kupfer, Zink
und Mangan beschränken.
Kupfer:
 erhöhte Frostresistenz (geringe Auswinterung);
 bessere Halmstabilität (bessere Lignifizierung);
 gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen pilzliche und bakterielle Schaderreger
 bessere Stickstoffausnutzung
Produkt
Zusammensetzung
Empfehlung
Zeitpunkt
Kupferquesturan fl.
300 g/kg Cu
0,4 l/ha
ab BBCH 12
Lebosol Kupfer 350
350 g/l Cu
0,25- 0,75 l/ha
ab BBCH 13
YaraVita Coptrac
500 g/l Cu
0,25- 0,5 l/ha
ab BBCH 12
 erhöhte Frostresistenz (geringe Auswinterung)
 verbesserte Krankheitsresistenz
 bessere Stickstoffausnutzung
 schnelles Wachstum
 ungestörter Ablauf der Chlorophyllbildung
Zink:
Zinkvorkommen sind im Boden oft unlöslich oder sehr unbeweglich. Die Verfügbarkeit von Zink
ist besonders eingeschränkt:






auf sandigen Böden
auf Böden mit hohem Anteil organischer Substanz
auf alkalischen oder frisch gekalkten Böden
auf kalten, nassen Böden
wenn oft Zink- Zehrer wie Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben nacheinander angebaut wurden
wenn viel Phosphat gedüngt wurde
Produkt
Zinkuran WP
Zinkuran flüssig
YaraVita Zintrac
Mangan:
Zusammensetzung
Empfehlung
Zeitpunkt
50 % Zink + 4,7 S
0,5 - 1,0 kg/ha
ab BBCH 12
500 g/l Zink
0,5 - 1,0 l/ha
ab BBCH 12
700 g/l Zink
0,3 l/ha
ab BBCH 12
 verbessert die Kälteresistenz bei Raps
 ist an den meisten Reaktionen der Zellen wie Photosynthese, Chlorophyllund Eiweißbildung, sowie Vitamin-C-Synthese beteiligt
 steuert die Hormone und verzögert die Alterung
 Manganmangel ist oft eine Folge zu hoher pH-Werte und starker
Bodendurchlüftung.
27
Produkt
Lebosol Mangannitrat
Mangansulfat
YaraVita MantracPro
Zusammensetzung
Empfehlung
Zeitpunkt
235 g/l Mangan
120 g/l Stickstoff
1,0 - 2,0 l/ha
ab BBCH 13
31 % Mn
1,0 - 1,5 kg/ha
ab BBCH 13
500 g/l Mn
0,5 - 1,0 l/ha
ab BBCH 13
Mehrnährstoffdünger
Produkt
Zusammensetzung
Yara Vita Getreide
130 g/l Mn, 50 g/l Cu,
80 g/l Zn, 63 g/l N
260 g/l MgO
Lebosol Triple
107 g/l Cu, 308 g/l Mn
77 g/l Zn
Empfehlung
Zeitpunkt
1,0 - 2,0 l/ha
ab BBCH 12
0,5 - 1,0 l/ha
ab BBCH 13
Bei schlechten Auflaufbedingungen (kalt und feucht) trägt zur besseren Jugendentwicklung,
Wurzelwachstum und Winterfestigkeit auch ein Einsatz von
3,0- 5,0 l/ha Yara Vita Kombiphos bei (ab BBCH 13)
Empfehlung für Spätsaaten
2.0 l/ha Yara Vita Mais + 0,3 l/ha YaraVita Coptrac + 0,5 l/ha YaraVita MantracPro
Einsatzempfehlung für Aminosol
Zusammensetzung: 116 g/l N, 14 g/l K2O, 0,25 % S
Durch diese Zusammensetzung bekommt die Pflanze komplette Bausteine geliefert.
So wird das Pflanzenwachstum besonders in Stresssituationen unterstützt. Einige Aminosäuren
sind Bausteine von Auxinen und fördern daher Zellteilung und Wurzelentwicklung. Daneben
haben Aminosäuren gute Netz- und Haftwirkung und verbessern deshalb Effektivität und
Verträglichkeit von PS-Mitteln. Aminosäuren haben auch einen spezifischen Geruch, der von
Haarwild gemieden wird.
Empfehlung: 2- 3 l/ha bei Stress bzw. kleinere Aufwandmengen bei mehrmalige Gaben
8. Feld-, Erd und Rötelmausbekämpfung
Bekämpfung dieser Schädlinge auf dem Ackerland ist nur mit Hilfe von Legeflinten möglich.
Lose Ausbringung von Feldmausköder und Giftweizen ist auf Ackerland verboten, und wenn
dann nur auf Nichtkulturland mit Sondergenehmigung.
Außerdem gilt neu:
28
frunax DS Rattenfertigköder (frunax DS Contra Ratten) und frunax DS Rattenriegel sind zum
Einsatz im Vorratsschutz aus hygienischen Gründen von der baua per Änderungsbescheid
gemäß Änderungsantrag gemäß § 12e ChemG für die Produkte „frunax DS Rattenfertigköder“
und „frunax DS Rattenriegel“, Produktart 14, genehmigt worden.
Im Änderungsbescheid der baua vom 21.02.2013 heißt es für oben genannte Produkte:
„Aufgrund von Abstimmungen auf EU Ebene möchte ich die zugelassenen Anwendungsziele
präzisieren.
Zugelassen
sind
die
folgenden
Anwendungsziele:
Vorratsschutz,
Lebensmittelschutz, Gesundheitsschutz, Materialschutz. Das Anwendungsziel „Vorratsschutz“
versehe ich mit folgender erläuternder Fußnote: Solange die beabsichtigte Anwendung nicht in
den Regelungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und
Rates vom 21. Oktober 2009 über das in Verkehr bringen von Pflanzenschutzmittel fällt:
Anwendungen im Vorratsschutz von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen unterfallen dem
Pflanzenschutzmittelgesetz. Wenn aber Biozid-Produkte mit dem Ziel des Lebensmittel- oder
Gesundheitsschutzes – eher zu hygienischen Zwecken- eingesetzt werden, ist der Schutz
einzelner Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse jedoch zulässig.“
Wirkstoffe von Rodentiziden ( tödliche Dosis bei verschiedenen Tierarten mit
unterschiedlichen Wirkstoffen)
(Quelle: Potential of Rodenticides to Birds and Nontarget Mammals, USA 2002)
Brodifacom
Wirkstoff
Ratron Granulat
Ratron Haferflocken
Ratron Pasten Power
Frunax f + d
Difenacoum
Frunax DS Contra
Ratten
Frunax Mäuseköder
Frunax DS
Rattenriegel
Zinkphosphid
Ratron Giftweizen
Tierart
Körpergewicht
in kg
50 mg Wirkstoff/
kg Köder
50 mg Wirkstoff/
kg Köder
25.000 mg Wirkstoff/
Kg Köder
Ratte
0,25
1,3 g tägl. Dosis
5,6 g tägl. Dosis
0,45 g tägl. Dosis
Maus
0,025
0,2 g tägl. Dosis
0,4 g tägl. Dosis
0,03 g tägl. Dosis
Kaninchen
1,0
12 g tägl. Dosis
40 g tägl. Dosis
k.A.
Schwein
50
500- 2.000 g
80.000- 100.000 g
40- 80 g tägl. Dosis
Schaf
50
5.000- 25.000 g
k.A.
k.A.
Hund
5
25- 356 g tägl. Dosis
5.000 g tägl. Dosis
4- 8 g tägl. Dosis
Katze
2
> 1.000 g tägl. Dosis
4.000 g tägl. Dosis
1,6- 3,2 g tägl. Dosis
Huhn
1
k.A.
1.000 g tägl. Dosis
0,8-1,2 g tägl. Dosis
Ente
1
50 g tägl. Dosis
k.A.
0,8- 1,2 g tägl. Dosis
Ratron Appli- Gun- wurde für die Saison 2015 nochmals verbessert und hat dadurch eine
bedienerfreundliche Handhabung erhalten:
⦁50%-ige Reduzierung der aufzubringenden Zugkraft
⦁Versetzung des Abzugs um ca. 15 mm näher in Richtung Handgriff
⦁Verlängerung des Abzugs um ca. 1 cm bei verbesserter Ergonomie
⦁Verlängerung des Griffs um ca. 2 cm
29
⦁geringes Eigengewicht von ca. 600 g
⦁3 einzeln verschraubbare Rohrstücke zur flexiblen Anpassung an unterschiedliche
Körpergrößen
Die 750 g-Gift-Linsen-Verpackung wird einfach auf die Appli-Gun aufgeschraubt und ist
sogleich einsatzbereit. Je Fingerdruck auf den Auslöser werden ca. 5 Gift- Linsen direkt in das
Mäuseloch dosiert. Mit einer 750 g- Verpackung können ca. 5.000 Mäuselöcher einfach und
dosiert behandelt werden.
Ratron Gift-Linsen ist ein Getreidemahlerzeugnis in das Zinkphosphid
gleichmäßig eingearbeitet wird.
Die Aufwandmenge liegt bei 1 kg/ha.
1000 g Gift-Linsen = 60.000 Linsen = 12.000 Mauselöcher bei 5 Linsen pro Loch
Bei Ratron-Giftweizen ist Zinkphosphid auf das vollständige
Weizenkorn aufgebeizt.
Die Aufwandmenge liegt bei 2 kg/ha.
1000 g Gift-Weizen = 20.000 Körner = 4.000 Mauselöcher bei 5 Körner pro Loch
Auf Dauergrünland und Wiesen ist immer mit stärkeren Aktivitäten der Feldmäuse zu rechnen,
als bei Neuansaaten von Getreide und Raps.
Zur Überwachung sollten 2 Kontrollflächen von 16 x 16 m (ca. 250 m²) abgesteckt werden.
30
Nach dem Zutreten aller Löcher auf diesen Flächen werden am nächsten Tag die wieder
geöffneten Löcher gezählt.
Ausgangssituation 2015: Feldmause treten in Abständen von 2- 4 Jahren explosionsartig in
der Landwirtschaft auf und führen dort in Deutschland zu Ertragsausfällen in 3-stelliger
Millionenhöhe. Durch die beiden milden Winter haben sich Feldmäuse stark vermehrt.
Besonders in der 2.Hälfte 2014 haben sich die Populationen wieder stark ausgeweitet. Damit ist
der Höhepunkt der Massenvermehrung in 2015 zu erwarten.
BRW: Vermehrungskulturen:
befallenes Ackerland
3- 8 Löcher/m²; alle anderen Kulturen: 5- 8 Löcher/m²
Biologie der Schadnager
Feldmaus
klein bis
mittelgroß,
gedrungen,
plump
Körper
Körpergewicht
Fell
Aktionsradius
Nester/Bauten
gedrungen, breiter
Kopf
Schermaus
Rötelmaus
gedrungen und
plump
Kopf relativ groß,
breit
zarter im
Vergleich
zur Feldmaus
20 - 45 g
25 - 55 g
80 - 200 g
16 - 30 g
95 - 120 mm
90 - 130 mm
120 - 230 mm
50 – 120 mm
/3 Körperlänge
½ Körperlänge
mind. ½
Körperlänge
60% der
Körperlänge
einfarbig
dunkelgrau,
braun bis hellgrau
rot bis dunkel
graubraun
sandfarben,
braun,
graubraun bis
schwarzbraun
Rötlich braun,
Flanken
graubraun
oder bräunlich
60 - 600 m²
bis zu 5.000 m²
an feuchten
Plätzen
oberirdisch, sonst
wie Feldmaus
unterirdisch in
einer
Nesthöhle
(20 - 40 cm tief)
kugeliges Nest
häufig unter
Steinen,
Holzhaufen
Stängel und von
unter- und
Körperlänge
Schwanzlänge
Erdmaus
1
1.200 - 1.500 m²
bei Männchen
300- 400 m² bei
Weibchen
10 - 20 cm große
Nest
er in
8 - 20 cm Tiefe
grüne Teile von
1000-1500 m²
bei Männchen
200- 500 m² bei
Weibchen
31
Feldmaus
Erdmaus
Schermaus
Rötelmaus
Gräsern und
krautigen
Dikotylen
Blätter von
Gräsern,
Grassamen
oberirdische
Pflanzenteile,
neben Gräsern
vielseitig
Gräser,
Kräuter, Samen
Samen,
unterirdische
Pflanzenteile,
gelegentlich
Rinde, tierische
Nahrung
Dikotyle
im Sommer,
Speicherorgane
der Pflanzen,
im Winter
Rinde
und krautigen
Pflanzen
bevorzugt
frische, saftige
Wurzeln u.
Knollen
Früchte sowie
Knospen, im
Winter
Rinde, Käfer,
deren Larven
und Puppen,
Schnecken,
Würmer
10 - 12 Monate
ca. 20 Monate
bis zu 3,5 Jahre,
meist 2 Jahre
max. 4 Jahre
Junge pro Wurf
4- 8
3-8
4-5
2–3
Würfe pro Jahr
10 – 15
3-6
3-4
1–7
Futter
Futter
Lebenserwartung
Verhalten
Verursachte
Schäden
im Sommer tagsaktiv, im Winter
nachtaktiv,
im Sommer mehr
tag- und
nachtaktiv, im
nachtaktiv,
Winter vorwiegend im Winter stärker
Bildung von
Kolonien
tagaktiv
tagaktiv
Benagen von
Baumrinden,
Abfressen
junger Pflanzen,
Zerstörung der
Grasnabe
Rinden -und
Wurzelfraß an
Bäumen,
Fraß von Samen
und
Speicherorganen
Wurzelfraß an
Bäumen
unterirdischen
Pflanzenteilen,
Wühlschäden an
Ufern u.
Böschungen
im wesentlichen
nachtaktiv
Knospenfraß,
Rindenfraß im Winter
bis
aufs Holz
Biologische Daten zur Wanderratte (Quelle: Prof. Lauenstein/Barten- Frunol Delicia)
Auftreten
Fortpflanzungszeit
Wurfzahl Weibchen je Jahr
Anzahl Junge je Wurf
Lebenserwartung
Körpergewicht erwachsener Tiere
Aktivitätrythmik
Reviergröße
Laufwege
Nahrungsaufnahme
Tägliche Verzehrmenge
Auszulegende Ködermenge je Station
Platzierung der Köderstationen
Freiland und saisonal in Gebäuden
im Freiland: ca. März bis November
in Gebäuden: ganzjährig
5-7
4-8
1 - 2 Jahre
300 - 600 g
überwiegend dämmerungs- und dunkelheitsaktiv
ca. 70 - 100 Durchmesser
in Gebäuden entlang der Wände
Sattfressen an wenigen Stellen
ca. 20 g
ca. 200 g
entlang von Wänden ca. alle 100 m
32
Auftreten
Mindestanbietungszeit von
Rodentiziden bei Bekämpfung
Freiland und saisonal in Gebäuden
2- 4 Wochen
Geprüfte Produkte nach § 18 Infektionsgesetz
Wirkstoff- Brodifacoum
Ratron Granulat
Ratron Power Pads
Einsatz-Schwerpunkt
gegen Wanderratten in Freiland, Räume, Tierhaltung,
Kanalisation
gegen Hausratte in Räume und Tierhaltung
gegen Hausmaus in Räume und Tierhaltung
gegen Ratten und Mäuse in Freiland, Räume und
Tierhaltung
frunax DS Contra Ratten
gegen Wanderratte in Freiland, Räume, Tierhaltung
gegen Hausratte in Räume, Tierhaltung
gegen Hausmaus in Räume und Tierhaltung
Frunax DS Rattenriegel
gegen Wanderratte in Freiland, Räume und Tierhaltung,
Kanalisation
Empfehlung
Mittel
Empfehlung
frunax DS Contra Ratten


200 g bei Ratten pro Köderstelle
50 g bei Mäusen pro Köderstelle
frunax DS Rattenriegel

200 g pro Köderstelle
Ratron Granulat
100- 200 g bei Ratten pro Köderstelle
 10- 20 g bei Mäusen pro Köderstelle
Ratron Haferflocken-Köder
100- 200 g bei Ratten pro Köderstelle
 50- 100 g bei Mäusen pro Köderstelle
Frunax f+ d
Ratron Pasten Power Pads
 50- 150 g bei Ratten pro Köderstelle
 10- 20 g bei Mäusen pro Köderstelle
 5- 8 Pads bei Ratten
 1- 2 Pads bei Mäusen
33
Regeln zur erfolgreichen Bekämpfung von Wanderratten, Hausratte und Hausmaus
 Stellen Sie zunächst die Schadnager-Art (Maus und/oder Ratte) und das Ausmaß des
des Befalls fest (Laufwege, Fraßspuren, Schäden etc.)
 Finden und kennzeichnen Sie die Wege, auf denen die Nager in die zu behandelnden
Räumlichkeiten eindringen.
 Reduzieren Sie die Eindringmöglichkeiten in die Räumlichkeiten.
 Stellen Sie die Köderboxen an den Bauten oder Laufwegen auf.
 Befüllen Sie die Köderboxen zunächst mit unbegifteten Ceralien (Haferflocken,
Getreidekörner etc.) um festzustellen ob und welche Köderboxen angenommen werden
und wie stark der Befall ist.
 Werden Köderboxen nicht angenommen, platzieren Sie diese an einer anderen Stelle.
 Achten Sie darauf, dass bei den Köderplätzen immer Fluchtmöglichkeiten für die Nager
vorhanden sind (bei Köderboxen müssen beide Zugänge offen sein).
 Führen Sie eine gleichzeitige Bekämpfung in allen befallenen Bereichen mit geeigneten
Ködern in ausreichenden Mengen durch.
 Bei Ratten muss jede Köderstelle mit ca. 150- 200 g Köder belegt sein. Ratten treten
fast immer in Familienverbänden auf. Zu wenig Köder führt dazu, dass Ratten den
gesamten Köder evt. nicht aufnehmen.
 Mäuse treten einzeln auf und nehmen jeweils kleine Mengen des Köders auf. Hier sind
Mengen von 20- 25 g pro Köderstelle bereits ausreichend.
 Kontrollieren Sie die Köderstellen alle 2- 3 Tage und füllen diese mit Köder auf, bis keine
Annahme mehr erfolgt.
 Sind Sie nicht sicher, ob noch Nager vorhanden sind, machen Sie einen erneuten Test
mit unbehandelten Ceralien.
 Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit Ihre Räumlichkeiten auf Neubefall.
Nach der „Schweinehaltungshygieneverordnung“ vorgeschrieben und immer sinnvoll, um
z.B. auch zu wissen, welche Mittel und Wirkstoffe im Betrieb wann, wo, wie lange und mit
welcher Menge ausgelegt wurden und wie sie wirken (Resistenzmanagement), sind
Aufzeichnungen und Aktionspläne notwendig. Nur anhand solcher Aufzeichnungen (die auch
im Sinne der Cross-Compliance- und Direktzahlungs-Vorschriften erforderlich sind) lassen
sich gezielt spätere Maßnahmen konzipieren.
Beispiel Aktionsplan
Köderstelle
Erstauslage
Am
Kontrolle
nach 1 Tag
Kontrolle
nach 1 Woche
Kontrolle nach
2
Wochen
Kontrolle
nach 3
Wochen
noch
vorh.
noch
vorh.
noch
vorh.
noch
vorh.
Neuauslage
Neuauslage
NeuausLage
Neuauslage
1
2
3 u.s.w.
Quelle: „Bekämpfung von Ratten und Hausmäusen in der Landwirtschaft“ Prof. Dr. G.Lauenstein
Universität Gießen, Dipl.Ing.agr.R. Barten frunol delicia GmbH
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