Schulzeitung Ausgabe Winter 2016 2 Inhalt Neue Gesichter Namir Martins........................................................................ 4 Isabel Neumann.................................................................... 4 Arnd Fischer.......................................................................... 5 Margarete Hetzer.................................................................. 5 Johanna Sievers.................................................................... 5 Neues aus der Schule Die 4. Klasse lässt Robert fliegen.....................................7-8 Sozialpraktikum 11. Klasse................................................... 9 Küchenverschönerung........................................................ 10 Politikerbesuche................................................................. 10 Feste & Feiern Sportfest............................................................................. 11 Impressum.......................................................................... 11 Unsere Schülerinnen und Schüler gestalten Mannheimer Gedenkfeiern mit............................................ 12 Tanzprojekt „Dem Orient ganz nah“................................... 13 Familiäres Opferfest............................................................ 14 Winterbasar......................................................................... 15 Aus aller Welt Circo Ponte das Estrelas.................................................... 17 Sonstiges Kampagne Hand Hoch....................................................... 18 Flüchtlinge an Waldorfschulen............................................ 18 Herzliches Dankeschön!..................................................... 19 3 Editorial Regina Urbach Öffentlichkeitsarbeit an der Interkulturellen Waldorfschule Mannheim Warm und bunt war er, dieser Herbst 2015, voller Feste und Feiern und geprägt von zwei Pioniererfahrungen: unserem ersten Leichtahtletikfest im Herzogenriedpark und unserem ersten Winterbasar in den eigenen Räumen, der nicht nur winterlich anmutete, sondern auch einen Hauch Orient verströmte; etwa im Tanzprojekt der Mädchen der 5.-7. Klasse, über das eine Mutter begeistert berichtet. Wie jedes Jahr durften wir neue Gesichter begrüßen, unter den Lehrern und auch die neuen Erstklässler. Die 11. Klasse sammelte Erfahrungen in ihrem Sozialpraktikum und die 4. Klasse schickte in ihren Ferienaufsätzen den sturmliebenden Robert samt Regenschirm um die ganze Welt. Besuch erhielten wir von gleich vier Politikern und hoffen, dass ihre zum Ausdruck gebrachte Unterstützung auch Früchte tragen wird. Derweil stand die Welt nicht still. In der entsprechenden Rubrik blicken wir ein wenig über unseren Tellerrand hinaus. Mit der Adventsspirale, erstmals auch für Eltern geöffnet, und dem Chanukka- und Weihnachtsfest kam die Weihnachtszeit und damit nun die eigentliche Winterzeit. Ob frostig oder mild - mit sonnigen Wintergrüßen Ihre/ Eure Regina Urbach Öffentlichkeitsarbeiterin P.S.: Nicht namentlich gekennzeichnete Artikel sind in der Regel von mir. 4 Neue Gesichter Namir Martins Ich heiße Namir Martins und wurde in Belem (Brasilien) am Tor des Amazonasgebiets als die älteste von 5 Schwestern geboren. Mit 15 Jahren zog ich nach Sao Paulo. Dort machte ich meinen Schulabschluss und studierte auf Wunsch meiner Familie zunächst Chemie. Nach dem Chemiestudium war ich dann endlich frei, das zu studieren, was ich liebte: die Musik! So studierte ich Musik an der Hochschule mit dem Hauptfach Klavier in Sao Paulo und später in Hamburg. Angeregt durch Freunde und meine Klavierlehrerin besuchte ich anschließend das Waldorfseminar in Hamburg. Seit vielen Jahren bin ich nun Waldorflehrerin für Musik. Darüber hinaus gebe ich Klavierunterricht und leite TropiCanto, einen brasilianischen Chor in Kassel. Durch persönliche Kontakte erfuhr ich, dass die Interkulturelle Waldorfschule eine Musiklehrerin suche. Nachdem ich hospitiert, unterrichtet und über das Schulkonzept erfahren hatte, freute ich mich darauf, in einer vielfältigen, bewegten Schule musikalisch tätig sein zu dürfen. Ich unterrichte Musik in den Klassen 7 bis 12. Mein Arbeitsziel in der Schule ist, meine Begeisterung und meine Liebe zur Musik an die Schüler weiterzugeben, für die musikalische Bildung der Schülerinnen zu sorgen, um ihnen auch einen Zugang zu der Musik zu eröffnen, mit der sie nicht täglich umgehen. Privat liebe ich es, in fremde Städte und Länder zu reisen, und bringe mir zur Erinnerung von dort Elefanten in allen Formen und Streichholzschachteln mit. Inzwischen habe ich eine stattliche Sammlung! Ich fahre gerne Rad und unternehme einmal im Jahr eine große Fahrradtour. Einmal in der Woche treibe ich Sport. Ein einziges Lebensmotto habe ich nicht, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich gerade auch in schwierigen Situationen immer eine Tür öffnet, durch die man im Leben weiter gehen kann. Isabel Neumann Ich habe 20 Jahre im Kindergarten gearbeitet und somit die staatliche Anerkennung zur Erzieherin erworben. Außerdem habe ich auch eine staatliche Anerkennung als Heilpädagogin. In den letzten acht Jahren war ich an einer Grundschule in Viernheim in der Schulsozialarbeit aktiv und habe außerdem zwei Familien betreut. Ich war in der Familien-, Kinder- und Jugendarbeit bei den Sozialpädagogischen Diensten tätig. An der Akademie für Waldorfpädagogik Mannheim habe ich das Fach Klassenlehrerin an Waldorfschulen und ein Jahr Inklusion (gemeinsames Lernen von Schülern mit und ohne Handicap) studiert. Ich wollte schon immer Lehrerin werden. Doch durch so manche Lebensumstände habe ich diesen Beruf erst jetzt ergriffen. Die Arbeit mit Kindern hat mir schon immer Freude bereitet. Ich selbst habe drei Kinder. Es ist schön, wenn man Kindern etwas beibringen kann, vor allem mit Spaß und Freude. Ich war begeistert, wie die Grundschullehrerin meiner ersten Tochter mit der Klasse arbeitete. Sie hatte jahrelang an einer Waldorfschule unterrichtet, bis sie dann doch wieder in den staatlichen Schuldienst zurückgegangen ist. Diese Freude am Lernen hält bei meiner Tochter bis heute an. Sie studiert jetzt in Heidelberg Jura. Ich habe mich jedoch erst Jahre später dafür entschieden, für die Klassenlehrerausbildung in Mannheim noch einmal „die Schulbank zu drücken“. Mir macht der Beruf sehr viel Spaß. Ich freue mich jeden Tag darauf, mit meinen Schülern zu arbeiten und ihnen auch etwas beibringen zu können. An der Waldorfpädagogik beeindruckt mich sehr, dass ohne jeglichen Notendruck gelehrt wird. Besonders in meiner Tätigkeit als Schulsozialarbeiterin wurde ich immer wieder damit konfrontiert, welchen Druck Lehrer und auch Eltern auf ihre Kinder ausüben, nur damit sie gute Noten schreiben. Unglaublich, was für Gespräche ich immer wieder dazu führen müsste. Jedes 5 Arnd Fischer Eine Kleinigkeit nur, eine Vorstellung meiner Person, wie ich heiße (Arnd Fischer), wo ich herkomme (gebürtig aus dem Saarland), was ich an der Freien Interkulturellen Waldorfschule mache (ich lehre in der Oberstufe Deutsch, Deutsch als Vertiefungssprache und Geschichte), was ich vorher getan habe (an der Freien Universität Berlin studiert und gelehrt), etc. Im Grunde der Rede nicht wert und schon halb geschrieben, wenn man sich kurz hinsetzt und auf die heilsame Wirkung des Sitzfleisches wartet. Nun ist es bereits Ende November und ich habe noch keine einzige Zeile geschrieben. Schon hoffe ich aus ihrem Blickfeld verschwunden zu sein, chamäleonartig verschmolzen mit den Wänden des Schulgebäudes. Nur nicht bewegen, dann merkt sie vielleicht gar nicht, dass ich meine Hausgaben nicht gemacht habe. Max Goldt hat eindeutig Recht, wenn er sagt, dass Erziehung keine Einbahnstraße sei. Seit ungefähr acht Wochen bin ich Lehrer an der FIS. Zweifellos lehre ich, mein übervoller Schreibtisch und Ordner voll Unterlagen und Arbeitsblätter zeugen davon. Aber noch vielmehr lerne ich: Zu aller erst über Menschen, große und kleine, müde und wache, laute und stille und über mich, meine Grenzen, auch die meines Humors und vor allem über meine Fähigkeit auf Fragen zu antworten, die ich mir bisher selbst noch nicht gestellt habe. Zum Beispiel, warum ich überhaupt Lehrer geworden bin. Ich glaube keine Frage ist mir von Schülern in den letzten Wochen häufiger gestellt worden. Die Wahrheit ist, ich lerne gern. Ich weiß nicht, ob das schon immer so war und ob es auch für alles gilt, aber für meine Fächer, Deutsch und Geschichte gilt es in jedem Fall. Ich weiß, jeder Lehrer behauptet, seine Fächer seien die Besten, das Problem ist, bei mir stimmt es wirklich. Hier zu arbeiten ist ein bisschen wie in eine Großfamilie einzuheiraten. Als ich gemeinsam mit der meinigen, noch recht kleinen aus Berlin nach Mannheim kam, kannten meine Lebensgefährtin und ich bis auf zwei gute Freunde niemanden hier. Um als vorherige Wahl-Neuköllner den Kulturschock so klein wie möglich zu halten, zogen wir in die Neckarstadt-West mit dem Ergebnis, dass der Nebel großstädtischer Anonymität dort erst deutlich transparenter wurden und sich mit meinem Arbeitsbeginn gänzlich lichtete. Wie viele Male ich in den letzten Wochen angesprochen wurde, ob ich nicht Lehrer an der FIS wäre, kann ich kaum zählen. Ich begegne Kollegen, treffe Schüler auf den Spielplätzen, die ich mit meinem Sohn besuche, erkenne Eltern wieder, deren Gesichter ich bisher nur aus dem Kindergarten meines Sohnes kannte. Ich wünschte ich könnte mir die Namen alle schneller merken, dass ich nicht immer wieder die eine oder andere Unhöflichkeit begehen müsste. Ich bitte um Entschuldigung und um etwas Geduld. Es kann nicht mehr lange dauern, denn wie gesagt ich lerne gerne. Irgendwann vielleicht auch wie man seine Schreibschulden pünktlich begleicht oder sich angemessen bei Eltern und Kollegen präsentiert. Bis dahin verbleibe ich mit dem Ausspruch eines englischen Dramatikers, dessen Name mir gerade entfallen ist: Es geht nicht darum sich selbst ernst zu nehmen, sondern das, was man tut. Margarete Hetzer Zurzeit absolviere ich ein Praxisjahr in dieser Schule. Waldorfpädagogik habe ich an der Akademie für Waldorfpädagogik in Mannheim studiert. Zunächst machte ich jedoch das Abitur und eine Ausbildung zur Kernelektronikerin. Mein eigentliches Interesse galt der Kunst, insbesondere dem Theater. Folgerichtig studierte ich Kunst-und Theaterwissenschaft in meiner Geburtsstadt Warschau und beendete dies mit einem Magisterabschluss. Später studierte ich Germanistik an der Universität Mannheim. Jahrelang arbeitete ich in einem eigenen Kunstatelier (Künstlername-Grete Piat). Auf dem Programm standen Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Vorträge. Einerseits gab ich selbst Malkurse im Atelier für Schulklassen, Kindergärten und Erwachsene, anderseits besuchte ich mit meinen Workshops verschiedene Einrichtungen. Diese Erfahrungen, bestärkten mich in dem Wunsch umfassend pädagogisch tätig zu werden. Auf meinem malerischen Weg beschäftigte ich mich intensiv mit Rudolf Steiner, was mich letztendlich zur Waldorfpädagogik führte. Ich könnte mir an der Schule vorstellen, für die Schüler „ein kleines Atelier“ nachmittags mit Theater, Musik, Malen, Schach und Hausaufgabenbetreuung ins Leben zu rufen. Ich bin verheiratet; mit uns wohnen noch drei Katzen – Mandy, Frederic und Sandro, sowie der 15-jährige Hund Akmon. Johanna Sievers Seit Oktober unterrichte ich an der Freien Interkulturellen Waldorfschule Französisch in den Klassen 6, 11 und 10. Ich komme aus Polen und habe dort, in Lublin, Französisch auf Lehramt studiert. Später habe ich französische Literatur und Kultur auch in Frankreich studiert. Einige Jahre habe ich viel ins Polnische übersetzt und mich in der Kulturarbeit, zum Beispiel der Begleitung von Ausstellungen engagiert. Ich wollte schon immer an die Interkulturelle Waldorfschule, weil mir das interkulturelle Konzept sehr gefällt. Mir macht es bislang auch großen Spaß, hier zu unterrichten. Jetzt am Anfang baue ich erst einmal eine Beziehung zu den Schülern auf. Gerne möchte ich ihnen etwas von meiner großen Liebe zur französischen Sprache und Kultur weitergeben, auch Landeskunde und Literatur thematisieren. Ich lerne auch viel von meinen Schülerinnen und Schülern. Nebenher studiere ich im dritten Jahr berufsbegleitend an der Akademie für Waldorfpädagogik Klassenlehrerin an Waldorfschulen. Eine Ausbildung als Handarbeitslehrerin habe ich dort bereits abgeschlossen, bin auch eine leidenschaftliche Hobbyschneiderin. Außerdem neu ist auch Michaela Höckel, die sich gerne in der nächsten Schulzeitung vorstellen möchte. 6 Tarif 1/2016 www.vrn.de Erst zur Schule. Neues an der Schule Dann wohin Du willst! t e k c i T X für X l i A b M ngig mo Monat Das im hä b o a r n u u 0E 2 , 1 4 nur Einfach ankommen. 7 Neues an der Schule Die 4. Klasse lässt Robert fliegen Im Herbst hat die 4. Klasse im rhythmischen Teil das Gedicht „Die Geschichte vom fliegenden Robert“ von Heinrich Hoffmann rezitiert. Die Kinder haben sich gefragt, wohin Robert wohl fliegt. Daraus entstand die Aufgabe, über die Herbstferien eine Geschichte zu schreiben, wie es mit Robert weiterging. Wo hat ihn der Wind hingetragen? Hier ist eine kleine Auswahl der Geschichten, die dabei geschrieben wurden. Die Entscheidung war nicht einfach, denn alle Geschichten waren schön. Agnieszka Pekala Zunächst das Gedicht: Die Geschichte vom fliegenden Robert Roberts Flug auf dem Drachen Wenn der Regen niederbraust, Robert fliegt mit einem Regenschirm durch die Luft. Langsam wird es dunkel. Doch dann taucht neben ihm ein blauer, schuppiger Drache auf. Die Schuppen glänzen im Mondenschein. Robert begrüßt den dachen und fragt ihn nach seinem Namen. „Wie heißt du?“ Der Drachen antwortet: „Ich heiße Huwabu.“ – „Kannst du mich wieder nach Hause bringen?“, fragt Robert. Der Drache fragt ihn, wo er denn wohnt. Robert sagt: „In der Schweiz, in Zürich, ein einem roten Haus mit einem schönen Garten.“ Der Drache sagte: „Setz dich auf meinen Rücken, ich bringe dich hin!“ Robert schwingt sich auf den zackigen Rücken und hält sich an dem Hals des Drachen fest. wenn der Sturm das Feld durchsaust, bleiben Mädchen oder Buben hübsch daheim in ihren Stuben. Robert aber dachte: Nein! Das muss draußen herrlich sein! Und im Felde patschet er mit dem Regenschirm umher. Hui, wie pfeift der Sturm und keucht, dass der Baum sich niederbeugt! Seht! Den Schirm erfasst der Wind, und der Robert fliegt geschwind durch die Luft, so hoch, so weit; Niemand hört ihn, wenn er schreit. An die Wolken stößt er schon und der Hut fliegt auch davon. Schirm und Robert fliegen dort durch die Wolken immerfort. Und der Hut fliegt weit voran, stößt zuletzt am Himmel an. Wo der Wind sie hingetragen, ja, das weiß kein Mensch zu sagen. Heinrich Hoffmann Huwabu flog bis zum Morgengrauen. Robert war schon recht müde, er schlief auf dem Rücken des Drachen ein. „Wach auf, Robert! Sieh nur, da vorne auf dem Felsen! Ein Mann, der Hilfe braucht. Komm, wir fliegen hin.“ Robert ruft: „hallo, Sie da, steigen Sie auf!“ Der Mann dreht sich erschrocken um. Er steigt auf den Rücken von Huwabu. „Vielen Dank, ihr zwei, ihr habt mir das Leben gerettet. Ich bin auf den Fels geklettert, aber das Seil ist gerissen. Ich wäre ohne euch nicht mehr runter gekommen. Vielen Dank!“ – „Wir helfen doch gerne“, sagten Robert und der Drache. „Wie heißt du?“ – „Ich heiße Karl“, sagte der Gerettete. Karl wohnt in Zürich. Er lud Robert und Huwabu zum Frühstück in seinem Haus ein. Anschließend brachte er Robert nach Hause. Sie verabredeten sich für das nächste Wochenende zu einem Rundflug über die Alpen. Pina Ingmanns 8 Neues an der Schule Robert landet auf dem Bauernhof Der Wind trug Robert auf einen Bauernhof. Die Bauern waren sehr nette Leute. Sie luden ihn ein, dort zu bleiben. Er verbrachte dort eine wunderschöne Zeit mit den Tieren und den netten Menschen vom Lande. Eines Tages verliebte er sich in eine junge Frau namens Julia. In der Zwischenzeit half Robert viel bei der Arbeit auf dem Bauernhof. Es gefiel ihm so gut, dass er sich entschloss, Julia einen Heiratsantrag zu machen und für immer dort zu leben. Mit zitternden Knien und einem Ring machte er ihr einen Heiratsantrag. Julia, die ebenfalls Robert liebte, antwortete ihm mit einem „Ja“. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Asli Robert im Schlaraffenland Das Nimmerland Als der Sturm sich legte, fand Robert sich in einem Berg voller Spielzeug wieder. Als er sich umsah, sah er nur Spielzeug. Da sah Robert einen Stoffelefanten, der gerade Bonbons vom Baum pflückte. Robert ging zu dem Elefant und fragte: „Wer bist du und wie heißt du?“ – „Ich bin Rosalie und wer bist du?“, fragte der Elefant. Robert antwortetet: „Ich bin Robert.“ – „Hallo Robert, willkommen im Nimmerland.“ – „Im Nimmerland? Was ist das für ein Planet?“ – „Das ist das Spaßland. Hier wird nur gelacht, getanzt und gesungen“, sagte der Elefant. „Und wenn du mich entschuldigst, ich muss weiter arbeiten.“ – „Was ist denn deine Arbeit?“ – „Ich muss die Süßigkeiten von den Bäumen pflücken.“ – „Dann noch viel Spaß!“ Von nun an lebte er glücklich im Nimmerland. Jasmin Klingbeil Als Robert lange geflogen war, ließ der Wind nach, und er landete sanft in Australien. Dort lief er ein paar Stunden durch eine gelbe Wüste. Plötzlich traf er ein Känguru, das alle Regenbogenfarben hatte und sehr verlockend nach Honig roch. „Liebes Känguru“, fragte Robert, „weißt du, wo es etwas zu trinken gibt?“ „Ja“, sagte das Känguru, „komm mit, ich zeig‘s dir.“ Als Robert getrunken hatte, fragte er das Känguru: „Warum wechselst du eigentlich die Farben und riechst nach Honig?“ Da sagte das Känguru: „Ich bin vom Schlaraffenland runtergefallen und komme nur mit einem Kind zurück, das auch verlorengegangen ist.“ „Super“, meinte Robert, „dann können wir ja mit dem nächsten Wind ins Schlaraffenland fliegen.“ Kaum hatte er das gesagt, sahen die beiden, wie ein Sturm sie zukam. Schnell schlüpfte Robert in den großen, warmen Beutel. Das Känguru aber nahm den Schirm und lenkte sie zum Schlaraffenland. Als sie dort ankamen, rief Robert: „Oh, wie schön hier alles ist!“ Und er rannte los, um zu essen, zu trinken und zu spielen. Nach einer Weile kam das nette Känguru zu ihm und sprach: „Gleich wird es wieder einen starken Wind geben und du kannst zu dir nach Hause fliegen.“ - „Aber es ist so schön hier!“ - „Ich weiß“, sagte das Känguru, „aber deine Eltern werden dich sicher vermissen.“ – „Na gut“, meinte Robert etwas traurig und packte seinen Schirm, lief dem Känguru hinterher, stieß sich ab und rief: „Auf Wiedersehen, liebes Känguru!“ – „Auf Wiedersehen, Robert!“ Als er wieder gelandet war, ging er nach Hause zurück und erzählte seinen Eltern, was er alles erlebt hatte. Lea Johanna Stolzenberg 9 Neues an der Schule Sozialpraktikum der 11. Klasse 2015 Direkt nach den Sommerferien begann für die 11. Klasse das dreiwöchige Sozialpraktikum. Alle Schülerinnen und Schüler hatten ihren Praktikumsplatz direkt in Mannheim oder in der näheren Umgebung gefunden. Einige Einrichtungen hatten bereits das zweite oder sogar dritte Mal Schüler von unserer Schule und beteuerten, dass unsere Schüler als Praktikanten stets willkommen sind. Für die Schülerinnen und Schüler sollte der direkte Kontakt mit Menschen, die in besonderer Weise auf Unterstützung oder Hilfe angewiesen sind, im Vordergrund stehen. Ziel des Praktikums ist es zum einen, die eigene Sozialkompetenz zu erproben; zum anderen ist es ein wichtiger Schritt, in dieser „fremden“ Situation Stärken und Fähigkeiten an sich selbst zu erkennen, die einem zuvor noch nicht bewusst waren. Eine Schülerin und ein Schüler haben aus ihrem Portfolio Berichte für unsere Schulzeitung erstellt… Viel Freude beim Lesen! Swantje Becker-Friedrich Pilgerhaus Weinheim Mein Sozialpraktikum tätigte ich im Pilgerhaus Weinheim, dort wohnen Menschen mit Behinderung. Die meisten von ihnen gehen tagsüber in den Werkstätten arbeiten, doch manche haben das Rentenalter erreicht oder eine zu starke Behinderung, um noch arbeiten zu gehen. Diese gehen dann in die zwei Tagesgruppen, die zur Verfügung stehen: die eine für die „Fitteren“, die andere für diejenigen in Rollstühlen; ich habe in beiden Gruppen mitgearbeitet. Bevor das Praktikum losging, hatte ich etwas Angst, was da auf mich zukommen würde, doch schon nach den ersten beiden Tagen war die Angst verflogen. Die Menschen dort haben mich sehr herzlich aufgenommen und ich habe von Tag zu Tag mehr gelernt und konnte am Ende der ersten Woche schon vieles alleine machen. Viele behandeln Menschen mit Behinderung als Außerirdische oder wissen nicht, wie man mit ihnen umgehen soll; doch wenn man sie einfach als Mensch sieht, merkt man, was für herzliche Personen das sind. Obwohl ich am Anfang wenig Lust auf dieses Praktikum hatte, freute ich mich dann doch jeden Morgen auf die Arbeit mit den Menschen. Drei Menschen haben sich sehr in mein Herz geschlichen: einer, der vor zwei Jahren noch Fußball spielen konnte, jetzt aber im Pflegerollstuhl sitzt, doch die Augen immer noch voller Liebe. Dann eine cholerische Dame, die taub war. Mit ihr musste man immer in Zeichen reden, sie schimpfte sehr viel. Aber wenn sie einen liebgewonnen hatte, freute sie sich immer, dich zu sehen. Zuletzt ein Herr, der dauernd dasselbe erzählte und dich auch immer dasselbe fragte. Einerseits konnte er sehr nervend sein – andererseits hatte er eine sehr liebenswürdige Art. Die drei Wochen Praktikum gingen viel zu schnell vorbei. Am Ende hatte ich statt keiner Lust auf Praktikum keine Lust mehr auf Schule. Die Vorstellung, in einer sozialen Einrichtung zu arbeiten, hat mich erst etwas abgeschreckt, doch jetzt könnte ich mir das echt als zukünftigen Beruf vorstellen. Auch bin ich an den Aufgaben dort innerlich gewachsen. Ich habe die Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung, die ich - wie jeder andere Mensch – vor dem Praktikum hatte, ablegen können. Caritas-Pflegezentrum Maria Frieden Im Altenheim Maria Frieden gibt es sieben Wohnbereiche. Fünf von ihnen sind für Bewohner ohne große Beschwerden ausgelegt, ein weiterer für Beatmungspatienten und schließlich einer für Bewohner mit sehr hohem Bewegungsdrang, welcher im Untergeschoss mit anliegendem Garten liegt. Zu jeden Wohnbereich gehört ein festes Team an Altenpflegern und Pflegehelfern. Die drei Wochen waren interessant, aber auch anstrengend. Vor allem mit den dementen Bewohnern habe ich mich anfangs sehr schwer getan. Es ist komisch, wenn auf einmal eine Dame auf dich zukommt, die sich durchgehend am Geländer festhält, weil sie denkt, sie sei auf einem Schiff, und dann mit dem Zeigefinger auf die Mensa zeigt und einem sagt, das sei die Eislaufbahn. Der Morgen begann in jedem Wohnbereich mit dem gemeinsamen Frühstück. Danach gab es immer verschiedenes Programm wie Basteln, Gymnastik oder gemeinsames Spazierengehen im Herzogenriedpark. Ab und zu kam ein Kindergarten zu Besuch, um mit den Bewohnern zu agieren und um sie vom Alltag abzulenken. Mittags gab es selbstverständlich Mittagsessen; danach konnten sich die Bewohner entweder auf ihre Zimmer zurückziehen oder an gemeinschaftlichen Aktivitäten teilnehmen wie Pflanzen einsetzen, an größeren Ausflügen teilnehmen z.B. in den Vogelpark in Viernheim, zusammen mit den Alltagspflegern kochen, Bingo spielen und vielem mehr. Ich durfte nachmittags nach Hause, deshalb kann ich nicht so detailliert auf das Abendprogramm eingehen; aber Abendessen gab es, das kann ich versichern. Nicht leicht ist auch die Arbeit mit den Wachkomapatienten, da es einem erschreckend nahegeht. Denn es kann jedem, in jedem Alter und zu jeder Zeit passieren. Auch gab es Menschen, die zwar noch klar im Denken sind, sich aber nicht ausdrücken können, da sie nicht sprechen und sich nur noch beschränkt bewegen können. Ich hatte einmal ein langes Gespräch mit einem Bewohner, auf den dies genau zutrifft. Der knapp 40-jährige Herr wurde nach einem Unfall erst mehrere Stunden später gefunden und kann sich nun nur noch mit dem Heben und Senken seines linken Daumens verständigen. Das Gespräch war dementsprechend so ausgelegt, dass er mit Ja oder Nein antworten konnte: Ein Beispiel: • Mögen sie Fußball? – Er hebt den Daumen. • Welchen Verein mögen Sie? Dortmund? – Er senkt den Daumen. • Bayern? – Er hebt ihn. Danach ging ich die Spieler des Teams durch, um zu schauen, ob er einen Spieler favorisiert. Denn am Ende zählt nur, dass wir alle Menschen sind, egal wie. Das Praktikum war sehr abwechslungsreich, unterhaltsam und hat Spaß gemacht. Ich kann jedem das Caritas-Pflegezentrum Maria Frieden in Mannheim empfehlen, der das Sozialpraktikum noch vor sich hat. Caroline Breithaupt Fabian Korehnke 10 Neues an der Schule Küchenverschönerung | Heller, freundlicher, mit Büfett Seit den Sommerferien wird unsere Schulmensa schrittweise ansprechender gestaltet. Eltern, Lehrer, Schüler und Freiwillige und immer wieder auch professionelle Handwerker haben mittlerweile dafür gesorgt, dass frisch lasiert und gestrichen wurde, eine Theke fürs Büfett eingebaut wurde und freundliche Holzelemente den Raum nun kommunikativer und besser auf- geteilt wirken lassen. Was noch fehlt, sind Aufbauten auf die Essenstheke wie ein Spritzschutz, sodass dann auch wirklich Selbstbedienung, ähnlich wie jetzt schon an der Salatbar, auch beim Essen möglich wird. Mehr dazu im großen Mensareport in der nächsten Schulzeitung. Politiker zu Besuch und im Gespräch mit den Schülern In diesem Schulhalbjahr statteten einige Politiker unserer Schule einen Besuch ab. So kam am 21. September auf Initiative von Beiratsmitglied Jürgen Lindenberg Dr. Stefan Fulst-Blei, bildungspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD Landtagsfraktion und informierte sich über die Situation der Schule und mögliche Schulabschlüsse. Fulst-Blei setzt sich außerdem im Landtag für eine bessere Finanzierung der Freien Schulen ein und verwies hier auf Erfolge seiner Regierung. In der 12. Klasse suchte Herr Dr. Fulst-Blei, von Haus aus Berufschullehrer, anschließend das Gespräch mit Schülerinnen und Schülern, vor allem über die Situation in der Neckarstadt und wie man zuhause mit dem Thema Flucht und Migration umgeht. Der Politiker sah den Begriff „Migrationshintergrund“ kritisch und würdigte die Impulse, die bereits von Menschen aus anderen Ländern in Deutschland ausgegangen seien. Auch die Situation in der Neckarstadt wurde problematisiert. Dr. Fulst-Blei zeigte großes Interesse, mit der Schule in Verbindung zu bleiben. Am 07. Oktober stattete auch Stadträtin Lena Kamrad (SPD), jugend- und bildungspolitische Sprecherin, mit ihrem jüngsten Töchterchen der Schule einen Besuch ab und konnte einige bekannte Gesichter begrüßen. Geschäfts- führerin Susann Piwecki führte sie durch Fachunterrichtsräume, Mensa und Ganztagsangebote. Thema waren Schulabschlüsse, Interkulturalität und Aktivitäten der Schule. Am 16. November kam auf Einladung Stadtrat Carsten Südmersen, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, der sich bei intensiven Gesprächen mit Frau Piwecki und Pädagogen ein Bild von der Schule machte und die Werkräume und den Werkunterricht in Augenschein nahm. Bezirksbeirätin, ehemals Stadträtin und bildungspolitische Sprecherin im Gemeinderat Birgit Sandner-Schmitt (FDP) schließlich besuchte unsere Schule am Tag der Freien Schulen, dem 20. November. Angetan zeigte sie sich vom Unterricht Deutsch als Vertiefungssprache in der fünften Klasse. Katrin Höfer übte mit den Kindern Grammatikformen auf spielerische Weise, mit Liedern und Bildern und bezog auch die Politikerin mit ein, die bereitwillig mitmachte. Von den Schülern gefragt, was sie sich als Kind gewünscht habe, antwortete Frau Sandner-Schmitt, die selbst eine Tochter hat: Bücher lesen können und selbst eines schreiben. Auf weitere Fragen zu Gestaltungsmöglichkeiten des Schulhofs erklärte sie den Schülern, wie und worauf der Stadtrat Einfluss nehmen und wie man sich als Erwachsener selbst politisch engagieren kann. 11 Feste & Feiern Erstes Leichtathletikfest an unserer Schule!!! Für die Klassen der Mittel-und Oberstufe beginnt in jedem Jahr nach den Osterferien die Zeit der Leichtathletik. Diese große Epoche fand in diesem Schuljahr ihren krönenden Abschluss in einem Leichtathletikfest der 8., 9., 10., Klasse am 5.Oktober im Herzogenriedpark. Neben den Standarddisziplinen Mittelstreckenlauf, Sprint, Weitsprung sind die Wurfdisziplinen ein wesentlicher Bestandteil unseres Unterrichts, denn hier kann der Schüler in ganz besonderer Weise seine eigene Entwicklung wahrnehmen. Der Schlagballweitwurf ist das Thema der 6. Und 7. Klasse, die 8.-Klässler erlernen den Schleuderballwurf. Mit dem Eintritt in die Oberstufe wird in der 9. Klasse der Kugelstoß eingeführt, in der 10. Klasse der Diskuswurf und in der 11. Klasse darf endlich der Speer in die Hand genommen werden. Diese Disziplinen wurden auch in diesem Schuljahr direkt nach den Sommerferien eingeführt; Bis zum Leichtathletikfest hatten die Schüler 3-4 Unterrichtseinheiten, um sich an das neue Wurfgerät zu gewöhnen. Pünktlich um 10.00 waren die Schülerinnen und Schüler im Herzogenriedpark und die Mittelstreckenläufe – 800m - konnten gestartet werden. 9 Schülerinnen und Schüler liefen die 2 Runden in einer Zeit, die dem goldenen Sportabzeichen entspricht!!! Danach ging es an die drei anderen Disziplinen: Sprint, Weitsprung und die klassenspezifische Wurfdisziplin. Durch 6 Kollegen wurden wir bestens unterstützt, so dass der Zeitplan genau eingehalten werden konnte. Am Ende des Vormittags kamen die 12.-Klässler hinzu, die jüngeren Schüler waren durchaus beeindruckt von den schnellen Sprints und den Speerwürfen der Abschlussklasse. (Die 11.-Klässler waren erst am 3. Oktober aus dem Sozialpraktikum zurückgekehrt und konnten daher in diesem Jahr nicht teilnehmen.) Gegen 13.00 fand der letzte Wettkampf statt: Das Tauziehen. Sechs 10.-Klässler, acht 9.-Kässler und zehn 8.-Klässler bildeten jeweils eine Mannschaft. Es begann ein fröhliches Kräftemessen, das seinen Abschluss im „Kampf“ der 12.-Klässler gegen die anwesenden Lehrer fand. Es ist hoch zu achten, dass alle beteiligten Schülerinnen und Schüler trotz der kühlen Witterung mit Freude und der rechten Portion Ehrgeiz bei der Sache waren! Ein herzlicher Dank gilt allen Kollegen, die durch ihre Hilfe dieses Fest ermöglicht haben. Swantje Becker-Friedrich Impressum Herausgeber: Freie Interkulturelle Waldorfschule Maybachstraße 16 68169 Mannheim Tel: 0621-30099830 E-Mail: [email protected], [email protected] www.fiw-mannheim.de Redaktion und Texte, sofern nicht anders gekennzeichnet: Dr. Regina Urbach Layout: Ursula Ingmans, leporella | grafik, www.leporella-grafik.de Auflage: 500 Bilder: Jean-Luc Lagnier, Andrea Setzer-Blonski, Elvine Fonseca, Jessica Klingbeil, Charlotte Fischer, Dr. Regina Urbach u.a. Spendenkonto: Freie Interkulturelle Waldorfschule e.V. Sparkasse Rhein-Neckar-Nord IBAN: DE650505050038120123 BIC: MANSDE66XXX Konto: 38120123 BLZ: 67050505 12 Feste & Feiern Unsere Schüler gestalten Mannheimer Gedenkfeiern mit Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-8 gestalteten unter Anleitung von Musiklehrerin Andrea Setzer-Blonski in diesem Jahr zwei Mannheimer Gedenkfeiern mit: am 22. Oktober anlässlich von 75 Jahren Deportation der Mannheimer Juden am Paradeplatz (und zuvor in der Synagoge) und die Feier am Jahrestag der Reichspogromnacht in der St. Sebastianskirche am Marktplatz. Aus den Berichten der Presse Hier ein paar Eindrücke: ..ehe man gemeinsam von der Synagoge zum Glaskubus zog, wo die Schüler der Waldorfschule mit ihren Koffern warteten und „Kein schöner Land“ anstimmten. …Waldorflehrerin Andrea Setzer-Blonski setzte mit ihrer Familiengeschichte einen besonderen Akzent. Ihre Großeltern waren auf dem letzten Schiff geflüchtet, das in Brasilien ankern konnte. (Mannheimer Morgen 23.10.2015) Zu Herzen gehend ist das Gedicht „Lechol ish yesh shem“ (Jeder Mensch hat einen Namen), das in Israel am Jom Ha‘Shoah, dem Holocaust-Gedenktag, verlesen wird und das die Schüler der Freien Interkulturellen Waldorfschule Mannheim und diesjährigen Abrahamschule während der Feier für die Opfer singen. (Mannheimer Morgen 11.11.2015) 13 Feste & Feiern Tanzprojekt mit SoraTanzt: Dem Orient ganz nah Als es um die Frage ging, wie Eltern den Winterbasar bereichern können hatte Anne Huyhammer (Mutter aus der 5.Klasse) eine tolle Idee. Da sie Tanzlehrerin im Orientalischen Tanz ist, stellte sie eine Gruppe von neun freiwilligen Mädchen aus der 5. Klasse zusammen und startete ein Tanzprojekt. Die Mädchen und die professionelle Bauchtänzerin trafen sich jeden Mittwoch in der Schule. In sechs Wochen vermittelte Anne Huyhammer mit viel Humor und Hingabe die ersten Grundbewegungen in Sachen Bauchtanz. Auch meine Tochter Sophie nahm daran teil und sie war sehr begeistert. Als ich sie für den Bericht gefragt habe, was ihr den am besten gefallen hat, sagte sie mir: „Es war immer lustig und schön und hat richtig viel Spaß gemacht. Schade, dass es zu Ende ist, doch zum Glück habe ich die CD und kann mit meinen Freunden tanzen.“Jeder, der die Mädchen hat tanzen sehen, wird mir zustimmen, dass manch Erwachsener sich das mit Sicherheit nicht getraut hätte! Ein großes Lob an die Mädchen und Ihre Lehrerin für die Vermittlung des Orients und Freude am Tanzen. Jessica Klingbeil 14 Feste & Feiern Familiäres Opferfest Mit einem herzlichen „as-salamu alaikum“ (arab.: Friede sei mit euch) begrüßte Lehrerin Noor Khatib die Schüler, Lehrer und Eltern zum zweiten gemeinsam gefeierten Opferfest am 03. Oktober und Lehrer Neset Türkmen fügte ein „Hos geldiniz“ (türk.: willkommen) dazu. die „Flüchtlinge, die an unsere Tür klopfen, und denen wir etwas geben können, was eigentlich auch nicht uns gehört.“ Herr Türkmen stellte das Programm vor und gratulierte „uns zu 25 Jahren deutscher Einheit“, denn das Opferfest fand direkt am Tag der Deutschen Einheit statt. Im Foyer waren orientalische Teppiche und Sitzkissen ausgelegt, auf denen sich die Familien und Kinder lagern konnten. Auch Stühle und Hocker rundum waren schnell besetzt. Herbstliche Arrangements von Frau Kalusche mit Tüchern, Spiegeln, Zweigen und Herbstfrüchten ließen wieder einmal vergessen, dass unserer Schule einmal eine nüchterne Möbelfabrik war. Mit zwei Liedern entführte die 6. Klasse in den Orient: einem kleinen Einführungskurs ins Feilschen auf dem Basar und einem Händlerlied mit vier Tablas. Die Zweitklässlerin Sofia erzählte, wie sie das Opferfest mit der Familie gefeiert hatte, und der Achtklässler Abed rezitierte auswendig eine Koransure. Nach einer Meditation nach Sufi-Art, angeleitet durch Margarete Hetzer, und einem Vortrag des Elftklassvaters Herrn Kücük schlossen vier Musiker um Ali Ungan von der Orientalischen Musikakademie mit zwei Langhalslauten (Saz) und orientalischer Percussion den offiziellen Teil ab. Frau Frank hatte mit anderen Eltern ein leckeres Essen organisiert, das in der Mensa serviert wurde. Gemütlich klangen die Gespräche im Orientalischen Café, das die Achtklass-Eltern wieder zauberhaft hergerichtet hatte, aus. „Das Opferfest erinnert uns daran, dass nicht wir Herren über Leben und Tod sind, sondern Gott, und dass wir mit dem Opfer Bedürftigen etwas geben. Das Geopferte gehört eigentlich auch nicht uns“, betonte Frau Khatib. Sie nahm Bezug auf die gerade abgeschlossene Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka (Hadsch), zu deren Ende das Opferfest traditionell gefeiert wird, und auf 15 Feste & Feiern Ein Basar wie ein Wintertraum Nachdem viele Eltern und auch Lehrer sich letztes Jahr nach der Teilnahme am Basar der Neckarauer Freien Waldorfschule gesagt hatten, , dass der Aufwand sich mehr lohnt, wenn man einen Basar in der eigenen Schule veranstaltet, gelang dieses Jahr ein wunderbarer erster Winterbasar mit ganz eigenem Profil. Alle Räume waren winterlich dekoriert: Schneeflocken, Schlittschuhund Schlittenarrangements mit Laternen und Kerzen. Der Unterstufenchor sang, Schülerinnen der 5.- 7. Klasse zeigten einen orientalischen Tanz. Eltern und externe Anbieter verkauften Köstlichkeiten, Spezialitäten und Kunsthandwerkliches. Das Café für Kinder, das Orientalische und das Literaturcafé luden zum Plaudern und Ausruhen ein. Ein paar eingefangene Impressionen sprechen für sich… Chemie, die verbindet. Damit Vielfalt Einzigartigkeit liebt. 16 Verschiedene Erfahrungen, Sichtweisen und Begabungen. Als Azubi sind Sie vom ersten Tag an Teil eines bunt gemischten Teams. Wenn individuelle Talente gemeinsam erfolgreich sind, dann ist das Chemie, die verbindet. Bei BASF. Jetzt bewerben unter www.basf.com/ausbildung 17 Aus aller Welt Circo Ponte das Estrelas Eine „Sternenbrücke“ für Kinder und Jugendliche aus São Paulo Zirkusprojekt mit Jugendlichen aus Brasilien zu Gast Am 21. Januar (Donnerstag) um 10:30 Uhr wird ein besonderer Zirkus sich unseren Schülern der Interkulturellen Waldorfschule im Festsaal des Jugendkulturzentrums vorstellen. Der Zirkus Ponte das Estrelas „Sternenbrücke“ ist ein Zirkusprojekt aus den Randgebieten São Paulos - Brasilien. Wer sind sie: Die Kinder und Jugendlichen aus dem Zirkusprojekt erarbeiten jährlich (seit mehr als 10 Jahren) ein Programm für Schulen, Theater, Kulturzentren und sogar auf öffentlichen Fußballplätzen Brasiliens. Die Teilnehmer dieses Sozialprojekts sind traumatisierte Kinder aus den Elendsvierteln, im Alltag geplagt durch chaotische Familien ohne Strukturen, Missbrauch, Kinderprostitution, Drogenhandel und allgemeine Kriminalität im unmittelbaren Umfeld São Paulos. Mit dieser Arbeit versucht ein kleines Team von drei Frauen (eine Brasilianerin und zwei deutsche Frauen), mit der Waldorfpädagogik im Hintergrund, diese Kinder innerlich zu stärken, damit sie langsam wieder Vertrauen gewinnen und in den sozialen Strukturen ihres Umfeldes, Familien, Schule und Gesellschaft, Fuß fassen können. Die Kinder und Jugendlichen kommen täglich in zwei Gruppen vor oder nach der Schule, trainieren Einrad, Jonglage, Diabolo, Seiltanz, Stepptanz, Clownerie oder Theater, erhalten zusätzlich Unterricht und nehmen gemeinsam die Mahlzeiten ein. Inzwischen ist die Gruppe zu einem gefragten und anerkannten kleinen Zirkus im eigenen Land geworden. Ermutigt durch die Resonanz des Publikums, die Chance, Menschen zu treffen und andere Lebensweisen kennen zu lernen und ihnen etwas zu geben, weit zu reisen und die Welt außerhalb der engen Gassen der Vorstadt zu sehen, wagt die Gruppe eine erste Tournee durch Deutschland. Dieses Jahr gastiert der Zirkus auch in Mannheim. Da wir für den Raum im Jugendkulturzentrum Miete bezahlen, und auch den Artisten einen Beitrag zahlen wollen, bitten wir Sie, jedem Schüler 2,- Euro für die Vorstellung mitzugeben. Auf diese Weise wollen wir an dieser Brücke mit den Kindern und Jugendlichen mitbauen. Cornelia Sachse Was wird gezeigt? „Pedro, Pipa, Pião“ - die Kinder spielen, singen, lassen Drachen steigen und werfen Kreisel, - nur Pedro sitzt abseits wie gebannt vor seinem „Spiel“ (Game) und merkt nicht, wie er immer mehr und mehr zu einem Gefangenen wird. Erst mit Hilfe der anderen Kinder findet er zurück zu Mut und Fantasie, zu seiner Freiheit! „Pedro, Pipa, Pião“ ist eine bunte Geschichte aus Theater, Circus und traditionellen brasilianischen Kinderspielen… 18 Sonstiges Hand hoch für die Freien Schulen – Warum eigentlich? Laut Urteil des Staatsgerichtshofs vom 6. Juli 2015 werden Freie Schulen vom Land im Vergleich zu öffentlichen Schulen finanziell benachteiligt, beispielsweise bei der Förderfähigkeit des Ganztagsangebots, was ja auch unserer Schule trifft. Dagegen richtet sich die derzeitige landesweite Hand-hoch-Kampagne der Freien Schulen mit Blick auf die Landtagswahlen 2016. Sie setzt sich für ein faires Konzept zur Finanzierung der Freien Schulen im Lande ein und wird von der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen AGFS mitgetragen, in der unserer Schule Mitglied ist. Laut Webseite www.hand-hoch-bw.de kann man immer noch online eine entsprechende Petition unterzeichnen, die den politisch Verantwortlichen auf den nun folgenden Parteitagen ausgehändigt wird. Am diesjährigen Tag der Freien Schulen, dem 20. November, war die Bezirksrätin und ehemals bildungspolitische Sprecherin im Gemeinderat Birgit Sandner-Schmitt (FDP) zu Besuch bei uns und zeigte sich besonders angetan vom Unterricht Deutsch als Vertiefungssprache mit der fünften Klasse. Sinn dieses Tages ist, Politikern einen lebendigen Eindruck davon zu vermitteln, welch wertvollen Beitrag Freie Schulen zur Bildungslandschaft leisten. Dies wurde mit dem Besuch des Unterrichts sicher erreicht. Die Kampagne geht noch weiter. Für Lehrer ist auf der Kampagnen-Webseite Material für den Unterricht bereit gelegt, um auch den Schülern die Bedeutung der Freien Schulen und ihrer finanziellen Unterstützung vonseiten des Landes altersgerecht nahezubringen. Am 01. Februar 2016 findet zum Thema eine Podiumsdiskussion im Hospitalhof in Stuttgart mit den Spitzenkandidaten der Landtagsparteien statt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL (B90/Die Grünen), Nils Schmid MdL (SPD), Guido Wolf MdL (CDU) und Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP) sind eingeladen, über die bildungspolitischen Themen der Freien Schulen zu diskutieren. Am 17. Februar findet eine Großdemo in Stuttgart statt. Angesichts der Schülerzahlen - rund 120.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Baden-Württemberg eine Freie Schule – kann die Kampagne sich schon Gehör verschaffen. Zeitgleich findet im Landtag die letzte Plenarsitzungswoche vor der Wahl statt. Der künftigen Regierung soll durch die Demo klar gemacht werden, dass sie die Freien Schulen fair und verfassungskonform berücksichtigen muss. Die Aufstellung zur Demo erfolgt bis 10.30 Uhr in der Lautenschlagerstraße. Die Demonstration endet voraussichtlich gegen 14.00 Uhr mit einer Kundgebung und einem bunten Rahmenprogramm auf dem Schlossplatz. 19 Sonstiges Ein herzliches Dankeschön! Es ist Zeit, einmal Danke zu sagen für die langjährige Unterstützung unserer Schule. Zum einen spendet der Verein Baktat Bildungsbrücke e.V. mit freundlicher Unterstützung der Fa. BAK Kardesler GmbH jeden Monat 100 kg Lebensmittel an unsere Schule: Teigwaren, Reis, Bulgur und anderes. Dadurch spart die Schule erhebliche Ausgaben für das täglich frische Mittagessen ein. BAKTAT unterstützt auch andere soziale Projekte. Bereits seit vielen Jahren unterstützt uns der Stadtteilservice der BIOTOPIA Arbeitsförderungsbetriebe Mannheim. Vor allem das Aufhängen und Verteilen von Plakaten ist für uns eine große Entlastung wie zum Beispiel demnächst wieder bei unserem Tag der offenen Schule. BIOTOPIA wurde 1985 aus bürgerschaftlichem Engagement heraus als Verein gegründet, mit dem Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit in Mannheim nachhaltig und mit neuen Ideen und Konzepten zu bekämpfen. 1997 erfolgte die Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH. Die grundlegende Ausrichtung blieb über die Jahre bestehen: arbeitslose Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen und Perspektiven zu schaffen. Wir sagen auch Ihnen ein herzliches Dankeschön! Weitere Informationen erhalten Sie unter www.biotopia.de Wir helfen bei Rechenschwäche Lese-Rechtschreib-Schwäche Englisch-Schwäche Erfolgreich lernen in Mathe, Deutsch und Englisch! Noch in Klasse drei können sie kaum ihren Namen richtig schreiben oder bis zwanzig rechnen. Während ihre Klassenkameraden Geschichten lesen oder im Kopf rechnen, sammeln sie mühsam Buchstaben für Buchstaben und zählen an den Fingern. Obwohl sie sonst pfiffig sind und viel üben, bleiben Lesen, Schreiben und Rechnen ihr Problem. Diese Kinder leiden womöglich an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenschwäche. Mit einer integrativen Lerntherapie können Kinder mit Lernschwächen die Defizite überwinden, eigene Lernwege entdecken und Anschluss an den normalen Unterrichtsstoff erlangen. Wir analysieren das Lernproblem Ihres Kindes und machen es in Einzelbetreuung fit in den Fächern Deutsch, Mathematik und später auch Englisch! Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf, damit die Lernschwierigkeiten nicht zu unüberwindlichen Hindernissen werden und Ihr Familienalltag sich wieder harmonisch gestalten kann. Nutzen Sie auch unsere Intensivtherapie in den Ferien, um bei Ihrem Kind die Freude am Lernen wieder zu wecken und einen erfolgreichen Start in das nächste Schulhalbjahr zu ermöglichen. Ihr Kind ist weder dumm noch faul! Geben Sie ihm eine Chance! Duden Institut für Lerntherapie Mannheim und Wiesloch, H1, 6 –7, 68159 Mannheim Telefon: 0621 1247178 · Fax: 0621 1227558 · E-Mail: [email protected] · www.duden-institute.de Ich fahr‘ mit dem MAXX-Ticket. Weitere Informationen zur rnv finden Sie unter www.rnv-online.de oder auf Facebook, Twitter und YouTube.
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