Kettenwechsel

Kettenwechsel
Selbst bei bester Kettenpflege kommt irgendwann mal der Zeitpunkt, an dem die Kette ausgetauscht
werden muss.
Den Verschleiß prüft man am besten mit einer Kettenverschleißmesslehre (Caliber 2) von Rohloff. In der
Bedienungsanleitung ist auch erklärt, wie diese Lehre zu benutzen ist.
Wer mit einer verschlissenen Kette weiterfährt, riskiert, dass er auch die Ritzelkassette austauschen
muss.
Spätestens, wenn die Kette unter Last anfängt, überzuspringen (durchrutscht) ist es soweit, der
Kettenwechsel steht an.
Neben einer neuen Kette benötigtest Du folgende Werkzeuge
Kettennieter
Ferner saubere Lappen
ACHTUNG: Die nachfolgende Erklärung gilt ausschließlich für Shimanoketten!
Verschleiß prüfen
Zur Verschleißmessung eignet sich der RohloffCaliber optimal. Fällt dieser bei 0,075mm(A) komplett
durch das Glied, dann sollte die Kette gewechselt
werden.
Fällt der Caliber auch schon bei 0,1mm komplett
durch das Glied, ist der Austausch von Ritzel und Kette
notwendig. Nur der Wechsel der Kette würde die in
kurzer Zeit wieder ruinieren, da die Ritzelzähne schon
zu weit auseinander stehen.
Solange die Kette noch nicht durchrutscht, kann
die Kombination weitergefahren werden. Das schiebt
den Wechsel noch einige hundert Kilometer hinaus
und spart Geld.
Sollte kein Caliber vorhanden sein, kann der
Verschleiß alternativ mit einer Schieblehre gemessen
werden. Dazu die Lehre auf 119 mm einstellen, in die
Ketten halten und entgültig auseinanderschieben.
Bei 120,5 mm ist die Kette verschlissen, sollte der
Wert 121 mm überschreiten, sind auch die Ritzel
höchstwahrscheinlich verschlissen. Hier kann dann
wieder auf den Tipp oben zurückgegriffen werden.
Vielen Dank an "Lelebebbel" (IBC-Forum) für diesen Tipp.
Kette wechseln
Zuerst schaltest Du erst einmal die Kombination
Klein(Ritzel)/Klein(Kettenblatt).
Dann öffnest Du an eine beliebigen Stelle die Kette, in
dem Du an einem Kettengelenk den Ketten Niet mit
dem Kettennieter herausdrückst.
Als nächstes musst Du die Kette auf die richtige
Länge kürzen. Um die richtige Kettenlänge zu
ermitteln, gibt es verschiedene Methoden.
Methode 1
Du legst beide Ketten (Alt/Neu) nebeneinander und
ermittelst die Anzahl der Glieder. Bitte nicht nur einfach
nebeneinanderlegen und auf gleiche Länge kürzen.
Die alte Kette hat sich mit der Zeit gelängt und Du
würdest die neue Kette mit mehr Gliedern kürzen. Sie
wäre somit zu lang.
Methode 2
Du führst die Kette um die Schaltwerksröllchen herum
(Obere Rolle: Kette nach vorn; Untere Rolle: Kette
nach hinten), legst dann die Kette über das kleinste
Ritzel und das kleine Kettenblatt und hältst beide
Enden fest.
Jetzt ziehst du an einem Ende so lange bist das
Schaltwerk etwas unter Spannung steht und sich nach
unten bewegt. Da wo sich beide Kettenenden
überschneiden, muss die Kette gekürzt werden.
Methode 3
Genau wie bei Methode 2 führst Du die Kette um die
Schaltwerksröllchen herum (Obere Rolle: Kette nach
vorn; Untere Rolle: Kette nach hinten), legst dann die
Kette über das kleinste Ritzel und das große
Kettenblatt und hältst beide Enden fest, am besten
unterhalb der Kettenstrebe.
Jetzt ziehst du an einem Ende so lange bist die
Schaltwerksröllchen genau senkrecht untereinander
stehen.
Da
wo
sich
beide
Kettenenden
überschneiden, muss die Kette gekürzt werden.
Nun geht es ans Kürzen der Kette. Die Kette an dem
Gelenk kürzen, dass die äußeren Kettenlaschen
stehen bleiben und sich somit das andere Kettenende
mit den Innenlaschen hineinschieben lässt.
Jetzt den Kettenniet soweit wie möglich, aber ohne
Druck in das Gelenk hineindrücken, bis das Gelenk
die Kette zusammenhält.
Jetzt die Kette in dem Kettennieter positionieren und
den Niet komplett hineindrücken. Der erste Teil des
Niet ist ein einfacher Führungsstift und hat nur die
Aufgabe, den eigentlichen Niet gerade in das Gelenk
einzuführen. Ist der Niet richtig hereingedrückt, kann
der Führungsstift abgebrochen werden.
Meist ist das vernietete Gelenk nach dem vernieten
steif und lässt sich nicht mehr bewegen. Um es
wieder leichtgängig zu machen, nimmst Du die Kette
in beide Hände und drückst mit den Daumen und Kraft
auf das feste Gelenk und biegst dabei die Kette vor
und zurück.
Damit sollte das Gelenk wieder leichtgängig gehen.
Fertig
Kettenwahl
Nicht jede Kette kann auf jedem Bike gefahren werden. Es gibt grundsätzlich Unterschiede zwischen
8-fach und 9-fach Schaltungen. Letztere sind schmaler
Rohloff.
Sachs
8-fach
8-fach
PC 58(HG/IG-kompatibel)
9-fach
9-fach
PC 59 (HG/IG-kompatibel)
Shimano
SRAM
SLT 99 MTB
8-fach
HG70 / HG 90 / IG 70 / IG90 8-fach
PC 68 / PC 48 (HG/IG-kompatibel)
9-fach
HG72(73) / HG 92(93)
PC 69 / PC99 (HG-kompatibel)
9-fach
Besonderheiten
Bei IG-Kettenblätter (Aufkleber auf grossem Kettenblatt, bzw. eingestanzt bei der Zahnzahl) dürfen nur IGKetten verwendet werden. Bei eine HG-Kette bleibt diese an den IG-Kettenblättern hängen. Hingegen
kann bei HG-Kettenblättern auch IG-Ketten (günstiger) gefahren werden. 9-fach-Ketten sind schmaler,
deshalb kann nicht zwischen 8-fach und 9-fach-Ketten frei gewählt werden. Erklärung für IG und HG
findest Du hier.