Auswertung der amtlichen Statistik zum Anerkennungsgesetz des Bundes für 2014 Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 Wichtigstes in Kürze: Insgesamt 44.094 Anträge seit April 2012 14.838 erstellte Bescheide im Jahr 2014 nur 3,6 % der Bescheide im Jahr 2014 stellen keine Gleichwertigkeit (weder volle noch teilweise) fest die häufigsten Referenzberufe 2014 sind Ärztin/Arzt (Erteilung der Approbation); Gesundheits- und Krankenpflegerin und –pfleger sowie Physiotherapeutin und -therapeut die häufigsten Staatsangehörigkeiten der Antragstellenden 2014 sind deutsch, rumänisch und polnisch Das Statistische Bundesamt 1 hat am 30. September 2015 die Ergebnisse der amtlichen Statistik zum Anerkennungsgesetz des Bundes für das Berichtsjahr 2014 veröffentlicht. Demnach wurden für den Zeitraum vom Inkrafttreten des Gesetzes am 01. April 2012 bis zum 31. Dezember 2014 insgesamt 44.094 Anträge auf Anerkennung in den Berufen in Bundeszuständigkeit gemeldet. Die Anerkennungsverfahren in den Berufen in Länderzuständigkeit, zum Beispiel bei Lehrerinnen und Lehrern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren, ist davon noch nicht umfasst, so dass die Gesamtzahl der Anerkennungsverfahren in Deutschland insgesamt deutlich höher liegt. Besonderes Interesse an einer Anerkennung der im Ausland erworbenen Berufsqualifikation bestand 2014 wie auch bereits in den Jahren zuvor im Bereich der reglementierten Berufe des Bundes. Bei diesen Berufen ist die Anerkennung Voraussetzung für die Berufsausübung in Deutschland. Für die Durchführung dieser Anerkennungsverfahren sind überwiegend die Länder zuständig. 76,5 % der in 2014 gestellten Anträge beziehen sich auf solche Berufe. 23,5 % der Anträge 2014 betreffen die nicht reglementierten Ausbildungsberufe, bei denen das Anerkennungsverfahren von den Kammern (IHK FOSA, Handwerkskammern u.a.) 1 Alle hier referierten Ergebnisse sind Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. Absolute Werte basieren auf Tabellen, die vom Statistischen Bundesamt bereitgestellt wurden, und zum Zweck der Anonymisierung auf ein Vielfaches von 3 gerundete Werte enthalten. Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 durchgeführt wird. Die Anerkennung ist hier zwar nicht Bedingung für die Berufsausübung, sie kann jedoch die Chancen auf eine adäquate Beschäftigung und den beruflichen Aufstieg erhöhen und ermöglicht z.B. den Zugang zu Meisterfortbildungen. Insgesamt liegt die Ablehnungsquote (d.h. Bescheide, die weder eine volle bzw. teilweise Gleichwertigkeit bescheinigen noch die Auflage einer Ausgleichsmaßnahme anordnen) bei nur 3,6 %. Werden die Referenzberufe (Grafik 1) betrachtet, so zeigt sich, dass ein großer Teil der Anträge im Gesundheitsbereich auf die Approbation als Ärztin oder Arzt sowie von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern gestellt wird. Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 Grafik 1: die zwanzig häufigsten Referenzberufe im Jahr 2014 (neue Anträge 2014) Anzahl der gestellten Anträge bei den zwanzig häufigsten Referenzberufen 2014 5.763 Arzt/Ärztin (Erteilung der Approbation) Gesundheits- und Krankenpfleger/in 4.986 Physiotherapeut/in 639 Bürokaufmann/-kauffrau 360 Zahnarzt/Zahnärztin (Erteilung der Approbation) 354 Elektroniker/in 345 Apotheker/in (Erteilung der Approbation) 327 Kraftfahrzeugmechatroniker/in 228 Tierarzt/Tierärztin (Erteilung der Approbation) 189 Elektroanlagenmonteur/in 183 Verkäufer/in 147 Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement 144 Hebamme/Entbindungspfleger 129 Industriemechaniker/in 129 Logopäde/Logopädin 129 Koch/Köchin 126 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in 126 Industrieelektriker/in 123 Medizinisch-technische(r) Laboratoriumsassistent/in 114 Friseur/in 108 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 Die häufigsten Ausbildungsstaaten der Antragstellenden (Grafik 2) sind Polen, Rumänien sowie Bosnien und Herzegowina. Grafik 2: die zwanzig häufigsten Ausbildungsstaaten der Antragstellenden im Jahr 2014 (neue Anträge 2014) Anzahl der gestellten Anträge bei den zwanzig häufigsten Ausbildungsstaaten im Jahr 2014 Polen 1.662 Rumänien 1.614 Bosnien und Herzegowina 1.020 Spanien 921 Russische Föderation 780 Ungarn 726 Österreich 639 Griechenland 552 Italien 546 Kroatien 510 Niederlande 495 Syrien 480 Serbien (ohne Kosovo) 480 Türkei 471 Ukraine 453 Bulgarien 447 Tschechische Republik 360 Ägypten 333 Slowakei 264 Iran 255 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 Grafik 3 zeigt die zwanzig häufigsten Staatsangehörigkeiten der Personen, die 2014 einen Antrag auf die Anerkennung nach dem Anerkennungsgesetz des Bundes gestellt haben. Grafik 3: die zwanzig häufigsten Staatsangehörigkeiten der Antragstellenden im Jahr 2014 (neue Anträge 2014) Anzahl der gestellten Anträge bei den zwanzig häufigsten Staatsangehörigkeiten im Jahr 2014 Deutschland 2.283 Rumänien 1.446 Polen 1.359 Bosnien und Herzegowina 909 Spanien 864 Kroatien 675 Ungarn 675 Griechenland 567 Russische Föderation 564 Serbien (ohne Kosovo) 516 Italien 513 Syrien 513 Bulgarien 429 Türkei 414 Österreich 405 Ukraine 354 Tschechische Republik 321 Slowakei 282 Ägypten 270 Iran 243 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015 Die vorgelegten Zahlen sind Ergebnis der amtlichen Datenerhebung zum Anerkennungsgesetz des Bundes. Die Statistik basiert auf den Meldungen der für die Anerkennung zuständigen Stellen an die Statistischen Landesämter. Weitergehende Auswertungen wird das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen seines Projekts zum Monitoring des Anerkennungsgesetzes vornehmen und veröffentlichen. Tom Wünsche, Bundesinstitut für Berufsbildung, Projekt Monitoring des Anerkennungsgesetz des Bundes, Stand 11.12.2015
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