Sonderheft spa business magazine jobs Branchenproblem No. 1 business beauty brands Facial, Bathing, Nature, Rituals, Massage Spa-Barometer 2016, Ethical & Quality Management Reportagen und Top-Betriebe Foto: vadymvdrobot / fotolia.com AUSGABE 2016 Doppeltes Vernügen! Plus Marktübersicht Liegen To pp inf o + C rmie he rt i für cklis n Sp Sp ten a & a & , 1 In Be 54 S situ au eit t: 2 ty en 1 Pro Ti Se fes pps iten sio , Tr M na en ark ls ds, tü in b 20 Fakt ersi 16 en ch ten spas double treatments spas Balinesisches Inselfeeling – die Bali Therme am Kurpark von Bad Oeynhausen »Selamat Datang« (herzlich Willkommen) sagt man auf Bali und so fühlt man sich auch in der Bali Therme, einer von sechs Anlagen der Theune Spa Management GmbH, in der renommierten Bäderstadt Bad Oeynhausen. Kaum mehr vorstellbar, dass die 25.000 m² große Entspannungsinsel auf den Grundlagen des ehemaligen Staatsbades umgebaut und erweitert wurde. D er Name der Therme ist Programm und zieht sich durch alle Bereiche der Anlage. So ist das Interieur des Hauses dem balinesischen Stil nachempfunden. Möbel und Saunen sowie dekorative Elemente wurden aus Bali bzw. Asien verschifft und in Bad Oeynhausen wieder aufgebaut. Antike Figuren, wertvolle Ölgemälde, Batiken und landestypische Dekorationen zieren die Räumlichkeiten. In den 11 verschiedenen Saunen, den großzügigen Ruheräumen und dem herrlichen Saunagarten kann man überall liebevolle Details entdecken. Insgesamt setzt sich die Therme aus vier verschiedenen Bereichen zusammen: dem Thermalbad, dem Saunaareal, dem Behandlungsbereich Bali Wellness und dem Bali Health Club. Außerdem gehört ein 1.700 m² großes Fitnessstudio 16 dazu, das mit modernen Ausdauer- und Kraftgeräten sowie mit großzügigen Bewegungsräumen für das umfangreiche Kursprogramm ausgestattet ist. Gastronomisch können sich die Gäste der Bali Therme an drei Stationen versorgen – im Lovina Bistro, im Sauna Restaurant und in der Garten Bar. Authentische Freundlichkeit »Man muss sich die Frage stellen, warum Menschen an bestimmten Plätzen länger verweilen als sie müssen«, so Cornelius Nolte, seit 2013 Geschäftsführer der Bali Therme. Demnach gilt es bestimmten Regeln der Architektur zu folgen, um Räume mit Wohlfühlcharakter schaffen zu können. Aber natürlich müssen die Gäste auch auf authentische Freundlichkeit tref- fen. Und dies ist eine große Herausforderung für die Branche, denn dieses softe Qualitätskriterium lässt sich nicht immer zu 100 Prozent steuern. Um freundliche Mitarbeiter zu beschäftigen, gehört es zu den Grundvoraussetzungen, dass es ihnen gut geht, sie sich den Job selbst ausgesucht haben und sie ihre Aufgaben gerne machen. Das kann sich bei langjährigen Mitarbeitern aber auch im Laufe ihres Lebens ändern. Deswegen ist ein persönliches und offenes Verhältnis im Team sehr wichtig. Essentiell: Das Kernprodukt selbst muss vom Kunden als gut und überzeugend wahrgenommen werden. Die Wellnesswelt lässt sich mit einer Scheinwelt vergleichen. Das heißt: Geht es einem Gast zu Beginn des Besuchs in der Bali Therme schlecht, sollte es ihm im Laufe seines Aufenthaltes schnell wieder besser gehen. »Wunscherfüllung auf kurzem Wege«, nennt dies Cornelius Nolte. Über das Jahr verteilt, besuchen 500.000 Gäste die Bali Therme. In den Auslastungsspitzen sind es bis zu 2.500 Gäste pro Tag. Durch den schön angelegten Saunagarten und die Außenschwimmmöglichkeiten verzeichnet die Bali Therme viele spas Die Pagodensauna (oben) und ein Blick auf den Außenpool im Saunabereich Ganzjahresgäste. Besonders durch den Fitnessbereich mit derzeit 2.425 Mitgliedern können Auslastungsspitzen und -tiefs im Jahr ausgeglichen werden. Die klassischen Gäste der Bali Therme lassen sich schwer beschreiben. Auffällig ist ein sehr hoher geschätzter Stammgästeanteil von etwa 90 Prozent. Sie kommen meist aus der näheren Umgebung und befinden sich durchaus im dritten Lebensabschnitt. Durch die hohe Konzentration an Kliniken in der Region kommen aber auch viele RehaGäste und deren Besucher. Jüngere Gäste besuchen vor allem am Wochenende die Therme. der Gastronomie, bei der Konzeption eines neuen Hotel-Spas sowie als Therapeutin in einem Spa auf Sylt sammeln. Dadurch hat sie alle Möglichkeiten, um die besten Aspekte aus den interdisziplinären Fachgebieten mit in das Spa Management der Bali Wellness einzubringen. Von Anfang an war es ihr ein Anliegen die Qualitätsstandards eines 5-Sterne-Spas in Bezug auf den Ablauf, das Personal und die baulichen Maßnahmen in die Bali Therme zu integrieren. Als ausgebildete Ayurveda-Therapeutin ist sie in Auslastungsspitzen oder bei Personalausfällen durch Krankheit auch immer wieder in der Kabine mit dabei und steht ihrem Team zur Seite. Verwöhnung pur finden die Gäste in neun Behandlungskabinen der räumlich abgetrennten und dadurch angenehm ruhigen Bali Wellness. Das Angebot reicht von speziellen balinesischen Massagen über klassische Ganz- und Teilkörper Wellnessmassagen bis zu pflegenden Behandlungen für das Gesicht. An Wochenenden sind gleichzeitig etwa 12 Mitarbeiter in mehreren Schichten im Spa beschäftigt. Denn Behandlungen werden täglich von 10 bis 22 Uhr angeboten. Insgesamt arbeiten 27 angestellte Mitarbeiter im Wellness-Bereich, die sich zu etwa gleichen Teilen aus Kosmetikerinnen und Physiotherapeuten zusammensetzen. Die Verbundenheit im Team ist dem Spa Management sehr wichtig, um reibungslose Abläufe bei hoher Behandlungsfrequenz dennoch in entspannter Atmosphäre durchführen zu können. Im Winter ist der Wellness-Bereich komplett ausgelastet, was eine Spontanbuchung von Spa-Behandlungen fast unmöglich und Bemühungen für ein Inhouse-Marketing überflüssig macht. Die Buchung einer Spa-Behandlung wird daher im Durchschnitt eine Woche im Voraus getätigt, im Winter sogar drei Wochen vorher. Die durchschnittliche Auslastung auf das komplette Jahr hochgerechnet liegt bei etwa 80 Prozent. An einem gut gebuchten Samstag können das dann gerne 70 Gäste pro Tag im Wellness-Bereich sein. Wellness auf Balinesisch Spa Managerin Margarethe Lissy konnte bereits Erfahrungen als Kosmetikerin, Betriebsleiterin in Partnerbehandlungen sind der »Renner« »Gefühlt möchte jeder zweite eine Partnerbehandlung«, berichtet Margarethe Lissy, daher sind auch fünf (!) von neun 17 spas Behandlungsräumen doppelt belegbar. Das hat verschiedene Vorteile: Zum einen wird dem Wunsch der Kunden nachgekommen, zum anderen können die räumlichen Kapazitätsgrenzen erweitert werden und dazu arbeiten viele der Spa-Therapeutinnen gerne als Team im selben Raum. Parallel in der Kabine zu behandeln, bietet wiederum, gerade für neue Mitarbeiter, die Möglichkeit von einem erfahreneren Kollegen zu lernen und sich unter Umständen gegenseitig ein Feedback zu geben, ohne dass ein für den Gast unangenehmer, stiller Beobachter mit im Raum ist. Egal ob in Doppel- oder Einzelbehandlungen die Topseller sind neben den obligatorischen entspannenden Rückenmassagen ganz klar die balinesischen Massagen. Margarethe Lissy ist sich sicher: »Was gebucht wird, steht und fällt mit der Beratung und dem Verkauf.« Bei der Buchung einer SpaBehandlung sei es wie in einem Restaurant. Der Kellner kann dem Gast auch nicht sagen, was ihm schmeckt. Daher ist es umso wichtiger in der Beratung herauszufinden, was dem Gast in diesem Moment wichtig ist und was er braucht. Optimaler Weise entwickelt sich das Beratungsgespräch zur Sinnesreise. Dabei sollte das Vorgehen der Mitarbeiter an der Spa-Rezeption nicht auswendig gelernt wirken. »Es bringt nichts konkrete Worte in den Mund zu legen, man kann nur Ideen hierfür geben.« Dafür entwickelte Margarethe Lissy einen Beratungskompass, der es durch gezielte Fragen und Rückmeldungen auch einem ungeübten Berater ermöglicht, die richtige Behandlung zusammen mit dem Kunden herauszufinden. Die Wünsche der Kunden im Fokus Das Angebot der Bali Wellness wird stetig erweitert und an die Kundenwünsche angepasst. So wurden kürzlich verschiedene Angebote für Schwangere mit in das Programm aufgenommen und sind derzeit schon ein Verkaufshit. Die Bali Therme hat diesen Trend rechtzeitig erkannt und bietet von speziellem Yoga über Aquafitkurse bis zu Massagen alles für die schwangere Frau an. Dazu haben die Spa-Therapeuten extra eine spezielle Schulung gemacht und ein eigener Flyer wurde entworfen. Die Bali Therme errang bei den spa business awards 2015 den 1. Platz in der Kategorie »Therme & Wellness«; Software vor Hardware: Evaluation und Tests betonten besonders die TopQualitäten und authentischen Services von Angebot und Mitarbeitern in Spa und Therme. 18 Margarethe Lissy ist die Einbindung des Teams besonders wichtig, so und aufgrund der gestiegenen Nachfrage ist auch die Idee der nächsten Angebotserweiterung entstanden. Ab 2016 soll das Ayurveda-Konzept in der Bali Therme umfassend erweitert werden. Umgesetzt wird es vor allem durch einen Ayurveda-Therapeuten aus Sri Lanka, der schon längere Zeit im Team ist und für die authentische Ausübung der Ayurveda-Lehre brennt. Bisher gab es eher standardisierte Ayurveda-Anwendungen. Es wird ein eigener kleiner Ayurveda-Bereich entstehen und es sollen auch Kuren in Kombination mit Sauna, Dampfbad und Yoga-Kursen im Bali Health Club angeboten werden. Das ist ein schönes Beispiel dafür wie die kreativen und fachlichen Potentiale im Team erkannt und genutzt werden können. Des Weiteren soll sich das gesamte Angebot mehr in Richtung Medical Wellness entwickeln, denn auch hierfür liegen die spas Grundlagen bereits vor. Im Team befinden sich mehrere Physiotherapeuten und ein Chiropraktiker. Durch die Therme, Sauna und den Bali Health Club sind bereits sowohl viele erweiternde gesundheitsorientierte Angebote vorhanden als auch eine breite Masse an interessierten Gästen. »Alles wird auch weiterhin immer stressigiger, daher werden auch die Entspannungsinseln immer wichtiger«, betont Margarethe Lissy. Mitarbeiter-Recruiting Das wichtigste an potentiellen neuen Mitarbeitern ist Margarethe Lissy immer Julia Schlipf im Gespräch mit Cornelius Nolte, Geschäftsführer der Bali Therme eine fundierte Ausbildung. Gerne stellt sie auch junge Menschen mit wenig Berufserfahrung ein, da diese den Vorteil haben, noch sehr gut entsprechend der Bali Therme Philosophie »formbar« zu sein. Bei Mitarbeitern mit viel Berufserfahrung sei dies eher schwieriger, stolz ergänzt die Spa Managerin: »Ich habe Glück, denn unsere erfahrenen Mitarbeiter sind großartige Persönlichkeiten.« Im Personalrecruiting werden daher ganz gezielt die umliegenden Berufsschulen für Physiotherapeuten und Kosmetikerinnen angesprochen. Oftmals akquiriert man die Mitarbeiter schon während der Ausbildung. Durch die Probemassage an einem Modell lässt sich dann 20 schnell erkennen, wie technisch versiert und empathisch die Bewerber vorgehen. Derzeit beschäftigt die Bali Therme insgesamt etwa 240 Mitarbeiter, inklusive Freiberufler, wobei diese hauptsächlich im Fitnessbereich tätig sind. In der gesamten Anlage hat sich die Mischung aus langjährigen Mitarbeitern und jungen Kollegen, auch Studenten aus den umliegenden Universitäten und Berufsschulen, bewährt. Als Benefits bekommen alle Mitarbeiter kostenlos Getränke während der Arbeitszeit zur Verfügung gestellt, sie können sehr vergünstigt die Bali Therme, auch in Begleitung, nutzen und profitieren von diversen Kooperationen mit anderen Unternehmen. Lernen mit Spaßfaktor Im Umgang mit den Gästen wird der Schwerpunkt auf authentische Menschen gelegt und das schätzen die Kunden. Oft machen es auch die Kleinigkeiten aus. Zum Beispiel wie der Gast auf der Unterlage liegt. »Die meisten sagen sie liegen gut und es ist angenehm – hier sind jedoch die Therapeuten gefordert empathisch zu sein, das Verhalten zu beobachten und zu reagieren«, erläutert Margarethe Lissy. Neu eingeführte Behandlungen werden von der Spa Managerin, das Produktwissen teilweise sogar schriftlich, abgenommen und auch die gegenseitige Massage, vor allem von Mitarbeiterinnen anderer Bereiche, wird als Feedback-Instrument verwendet. Denn nach dem persönlichen Test fällt es auch den beratenden Mitarbeiterinnen der allgemeinen Rezeption leichter, das Empfinden während der Behandlung zu vermitteln. Um die Qualität der Behandlungen zu gewährleisten werden Schulungen hauptsächlich Inhouse angeboten. Neben dem fachlichen darf dabei auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. »Alles was Spaß macht, bleibt besser hängen. Außerdem stärkt es den Zusammenhalt im Team«, davon ist Margarethe Lissy überzeugt.
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