Freier Erfahrungsbericht

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Austauschsemester:
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Çürük, Mesut
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Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Science)
WS 2015/16
Maastricht University
Maastricht
Niederlande
Für den Inhalt dieses Berichts trage ich die alleinige Verantwortung.
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung an der
Gasthochschule):
Im abgelaufenen Wintersemester 2015/16 habe ich im Rahmen des ERASMUS-Programms
an der Maastricht University in den Niederlanden studiert.
Die Vorbereitung meines Auslandsaufenthaltes verlief sehr unkompliziert.
Nachdem ich von Frei Schneiders die Mitteilung über meine Nominierung für die Maastricht
University erhalten hatte, musste ich mich an der Uni Maastricht selber bewerben. Die
Bewerbung lief ebenfalls sehr einfach ab. Ich musste lediglich ein Formular ausfüllen und
eine Kopie meines Ausweises, ein Passbild und eine Liste mit meinen Noten hochladen. Nach
ein paar Wochen fand ich auch schon die endgültige Zusage der Uni Maastricht in meinem
Postfach.
Lobenswert ist an dieser Stelle, dass man sowohl von der RWTH Aachen als auch von dem
IRO der Uni Maastricht viele Erinnerungsmails mit den Deadlines erhält, sodass man
eigentlich nicht viel falsch machen kann.
Sehr wichtig ist, dass man sich an die Deadlines hält, weil die Uni Maastricht was das angeht
aufgrund ihres Problem-Based Learning Systems (PBL) sehr streng ist. So musste ich mich
schon vor meiner Ankunft in Maastricht für die Kurse in der 1. Periode anmelden. Wer es
trotz der vielen Erinnerungsmails der Uni Maastricht verpasst, sich für seine Kurse
anzumelden, kann in der 1. Periode keine Kurse belegen.
2. Unterkunft:
Die meisten Austauschstudierenden kommen in Maastricht in einem der Wohnheime unter,
der größte Teil im sogenannten ,,Main Guest House“ in der Nähe der
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. In einem der Wohnheime zu wohnen bringt natürlich
den Vorteil, dass man sehr schnell viele Freundschaften schließen kann. Der Nachteil ist
allerdings, dass es sehr teuer ist in einem dieser Wohnheime zu wohnen. 512,- € für ein
kleines Zimmer zu bezahlen und dann das Bad mit den anderen Studierenden auf derselben
Etage zu teilen, sei in den Wohnheimen sehr üblich.
Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, von der kurzen Distanz nach Maastricht
zu profitieren, und habe mich rechtzeitig auf die Suche nach einem WG-Zimmer gemacht.
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Während es sehr leicht ist, einen Platz in einem der Wohnheime zu bekommen (vorausgesetzt,
man hat sich früh genug um einen Platz beworben), ist es sehr schwierig an einen Platz in
einer WG zu kommen, da der Wohnungsmarkt in Maastricht sehr umkämpft ist, viel mehr als
in Aachen.
Sehr empfehlenswert sind die verschiedenen Facebook-Gruppen, in denen vor allem
Studierende, die Maastricht für ein Semester verlassen möchten, Anzeigen einstellen, um ihre
Zimmer untervermieten zu können. Ich hatte das Glück, schon bei meiner 3. WGBesichtigung ein bezahlbares Zimmer gefunden zu haben, welches sehr nah an der
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Maastricht gelegen hat. Auch in die Innenstadt
brauchte ich nur knapp 15 Minuten zu Fuß.
Eine Monatswarmmiete von 350 € - 400 € für ein Zimmer in einer WG ist auf dem
Wohnungsmarkt von Maastricht sehr realistisch.
3. Studium an der Gasthochschule:
Wer an der RWTH Aachen Betriebswirtschaftslehre studiert, wird in Maastricht an der
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät School of Business and Economics (SBE) studieren.
Das Semester ist an der SBE in drei Perioden unterteilt. In den ersten beiden Perioden belegt
man Fächer aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich, während man in der 3. Periode
einen Skills Course belegt.
Als Austauschstudierender habe ich es sehr genossen, mir aus dem Kurskatalog der Fakultät
Kurse frei auswählen zu können. Es gibt an der SBE sehr interessante Kurse, die es in anderen
Unis in dieser Form nicht gibt, daher fiel mir die Wahl meiner Kurse nicht sehr leicht. Auch
muss man sich in Maastricht keine Sorgen darüber machen, ob man denn am Ende auch einen
Platz in seinen Wunschveranstaltungen bekommt, da die Uni allen Studierenden garantiert, zu
ihren Wunschveranstaltungen zugelassen zu werden, solange man die Deadlines nicht
versäumt.
Die SBE ist sehr modern eingerichtet und auch die Kurse haben eine exzellente Qualität.
Belegt habe ich die Module ,,Thinking Strategically“, ,,Job Performance and the Employment
Relationship“ und ,,Presentation Skills“.
Der Arbeitsaufwand war in allen Kursen sehr hoch, weil die ersten beiden Perioden jeweils
über acht Wochen gehen und in jeder dieser acht Wochen der Stoff eines ganzen Semesters
durchgenommen wird. Für Studierende, die nur die Klausuren bestehen und während des
Semesters durch Europa reisen und Party machen möchten, ist ein Auslandsaufenthalt an der
SBE vielleicht nicht die beste Entscheidung, da in den Veranstaltungen an der SBE immer
Anwesenheitspflicht besteht und neben der Klausurnote auch die mündliche Mitarbeit und die
Noten der Präsentationen, die man in Maastricht jede Woche hält, in die Gesamtnote
einfließen.
Ich persönlich fand das Studium an der SBE sehr anstrengend, da der Stresslevel während des
Semesters schon deutlich höher war als in Aachen, kann aber jetzt im Nachhinein sagen, dass
sich der Aufwand, was meine Noten und meinen Wissensstand betrifft, am Ende voll
ausbezahlt hat. Aufgrund der hohen Qualität der Lehrveranstaltungen konnte ich sehr schnell
nachvollziehen, weshalb die SBE als eine von wenigen Fakultäten weltweit über die
sogenannte ,,Triple Crown“ (AACSB, EQUIS und AMBA) verfügt. Nicht umsonst lautet der
Slogan der Uni ,,Leading in Learning“.
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4. Alltag und Freizeit:
Mein Auslandsaufenthalt hat mit der Einführungswoche INKOM gestartet. Die Teilnahme an
dieser ist nicht verpflichtend, jedoch meiner Meinung nach sehr empfehlenswert, da man hier
die wichtigsten Einrichtungen der Uni von seinen Tutoren gezeigt bekommt und jeden Abend
gemeinsam diverse Bars besucht. Man wird vom IRO der Uni Maastricht lediglich einmal auf
die Einführungswoche aufmerksam gemacht. Wichtig ist, dass man sich für die Teilnahme an
der Einführungswoche anmelden und seine Teilnahmegebühr rechtzeitig überweisen muss,
um ein Bändchen erhalten zu können, mit dem man an verschiedenen Mahlzeiten kostenlos
teilnehmen kann und auch freien Zutritt zu besonderen Partys erhält.
Nach der Einführungswoche gibt es die Arrival Week, welche sich speziell auf
Austauschstudierende richtet. Auch hier ist die Teilnahme freiwillig, lediglich am Donnerstag
und am Freitag erfolgen zwei verpflichtende Einführungsveranstaltungen an der SBE.
Besonders empfehlenswert ist es, sich zu Beginn des Auslandsaufenthaltes eine ESN-Karte zu
holen, da man mit dieser Karte freien Zutritt zu mehreren Veranstaltungen, welche von der
ISN Maastricht ganz speziell für Austauschstudierende organisiert werden, erhält. Auch ist es
als Austauschstudierender fast schon eine Pflicht, in der Arrival Week an der Kneipentour,
welche auch von der ISN Maastricht organisiert wird, mitzumachen. Hier habe ich genauso
wie viele andere sehr viele Freundschaften geschlossen und habe mit den Studierenden, die
ich an dem Abend kennengelernt habe, eigentlich während meines gesamten
Auslandsaufenthaltes etwas unternommen.
Maastricht ist definitiv eine Stadt, die niemals schläft, und bietet abends eine riesige
Kneipenauswahl. Es wird gemunkelt, dass man an jedem Abend eines Jahres eine andere Bar
besuchen kann, und dies ist definitiv wahr.
Es gibt den Club ,,De Alla“, in dem jeder Studierender nach einer langen Nacht endet.
Ansonsten sind die ,,Double Trouble“-Partys, welche einmal pro Monat am Dienstag
stattfinden, besonders unter den Austauschstudierenden sehr beliebt.
Die Einkaufsmöglichkeiten sind denen in Deutschland sehr ähnlich. Es gibt die üblichen
Discounter wie Lidl und Aldi, aber auch Supermärkte wie Jumbo und Albert Heijn. Das
Preisniveau ist in den Niederlanden und vor allem in Maastricht etwas höher als in
Deutschland.
5. Anerkennungsverfahren:
Mein Anerkennungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen, daher kann ich dazu an dieser
Stelle nicht besonders viel schreiben.
Als BWL-Studierender im Bachelor werden einem eigentlich alle Kurse, die man in
Maastricht belegt hat, als Wahlpflichtkurse anerkannt. Lediglich der Kurs, den ich in der 3.
Periode belegt habe, wurde mir nicht anerkannt, da in der 3. Periode an der SBE nur Kurse
aus dem Bereich der Basiskompetenzen angeboten werden und diese Kurse meistens keine
wirtschaftswissenschaftlichen Module darstellen. Die 3. Periode ist für Austauschstudierende
aber auch keine Pflicht. Ich würde es trotzdem jedem empfehlen, auch in der 3. Periode einen
Kurs zu belegen, da es sehr interessante Kurse gibt und man nochmal die Gelegenheit
bekommt, zwei Wochen lang intensiv diverse Basiskompetenzen erlernen und vertiefen zu
können, welche man später im Berufsleben sehr gebrauchen wird.
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6. Fazit:
Ich habe von meinem halbjährigen Auslandsaufenthalt an der SBE der Uni Maastricht in
höchstem Maße profitiert und den Aufenthalt mit großer Freude verbracht. Das sehr breit
gefächerte Kursangebot der Uni Maastricht hat es mir ermöglicht, in besonderer Weise meine
akademischen Schwerpunkte zu vertiefen und gezielt meine berufliche Laufbahn zu
verfolgen, wodurch der Studienaufenthalt mir weitere Optionen für die von mir angestrebten
Berufsfelder eröffnet hat. Neben dem Ausbau meiner interkulturellen Kompetenzen habe ich
während des Auslandsaufenthaltes meine Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit ebenso
weiterentwickelt wie meine Planungs- und Koordinierungskompetenzen. Außerdem habe ich
durch das Studieren auf Englisch meine Englischkenntnisse verbessern können.
Auch wenn Maastricht nicht besonders weit von Aachen entfernt ist, würde ich Maastricht
jederzeit wieder für mein Auslandssemester wählen! Die offene und äußerst freundliche Art
der Niederländer und nicht zuletzt das sehr engagierte ISN-Team haben meinen
Auslandsaufenthalt in Maastricht zu einer unvergesslichen Zeit gemacht, an die ich mich
immer sehr gerne erinnern werde!
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