Eine solche Chance bekommt man nur einmal

GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 30. April 2015
Nr. 18
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
«Eine solche Chance bekommt man nur einmal»
Am 6. Mai wird der neue
Gemeinderatspräsident gewählt. Wirtschaftshistoriker
Matthias Wiesmann (GLP)
wird aller Voraussicht nach
Dorothea Frei ablösen.
Interview: Karin Steiner
Matthias Wiesmann, freuen Sie sich auf
das kommende Amtsjahr?
Ja, ich freue mich sehr. Diese Chance
bekommt man nur einmal. Ich bin
ein neugieriger Mensch. Als Gemeinderatspräsident bekomme ich Einblick in Veranstaltungen und Institutionen, von denen ich nicht einmal
wusste, dass es sie gibt. Ich freue
mich auch, Leuten erklären zu können, wie ein Rat funktioniert und wie
wertvoll dieser Teil der Demokratie
ist. Ich freue mich darauf, einen Einsatz für die Stadt machen zu können
und die Stadt zu repräsentieren.
dieser Zeit 50
Prozent arbeiten
werde.
Möchten Sie an den Gemeinderatssitzungen etwas ändern?
An den festen Abläufen kann man
nicht viel ändern. Ich werde versuchen, diese wie meine Vorgängerin
Dorothea Frei dynamisch zu gestalten und den Lärmpegel etwas zu senken. Manchmal ist es schon an der
Grenze, was die Leute sich erlauben.
Werden Sie viele
Pendenzen übernehmen müssen?
Nein, wir sind
sehr aktuell und
am Puls. Das gefällt mir. Ich habe aber beobachtet, dass in letzter Zeit viel mehr
schriftliche AnMatthias Wiesmann wird höchster Stadtzürcher, ist fragen
gestellt
1975 geboren und in Unterstrass aufgewachsen. Er ist werden, die der
F: kst.
seit 2010 für die GLP Kreis 6 im Gemeinderat.
Stadtrat bearbeiten muss, und
50 Prozent. Das ist nicht in jedem weniger Postulate und Motionen. Das
Job möglich und muss auch mit der hat halt einen grösseren Effekt, weil
Familie abgesprochen sein. Ich habe die Medien sich mit diesen Themen
es so eingerichtet, dass ich während eher beschäftigen.
Wie haben Sie sich auf das Jahr als
höchster Zürcher vorbereitet?
Als 2. und 1. Vizepräsident geht man
quasi zwei Jahre in die Lehre und ist
Stütze des Präsidenten oder der Präsidentin. Das ist eine gute Vorbereitung. Auch beruflich und privat muss
man sich auf das Jahr einstellen,
denn der Arbeitsumfang beträgt rund
Wie ist Ihr Verhältnis zum Stadtrat?
Wir dürfen nicht allzu gut auskommen! (lacht). Es ist Teil der Aufgabe
des Gemeinderats, dem Stadtrat unangenehme Fragen zu stellen, die
Verwaltung kritisch zu beobachten
und nicht alles durchzuwinken.
Wie sind Sie zur Politik gekommen, und
weshalb haben Sie sich für die Grünliberalen entschieden?
Als ich 18 Jahre alt wurde, ist das
Stimm- und Wahlrecht gerade auf 18
herabgesetzt worden. Wir wollten ein
Zeichen setzen und zeigen, dass wir
dieses Recht wahrnehmen. Wir haben eine Liste aufgestellt, die «Junge
Liste», auf der übrigens auch Stadtrat
Raphael Golta stand. Für Politik habe
ich mich schon immer interessiert.
Bei den Grünliberalen fand ich, was
ich suchte: grün, aber fortschrittlich
nach vorne gerichtet.
Sterben im Mittelmeer
Sterben in Zürich
Alles neu macht der Mai
Zehntausende stechen in See, um Krieg, Vertreibung, Armut
und Ausweglosigkeit zu entfliehen. Und Tausende verlieren
ihr Leben dabei. Das Theaterstück «So viel Meer zwischen
uns» thematisiert die Flüchtlingsdramatik.
Seite 3
«Deadline» heisst ein neues Buch, das über das Leben und
Sterben 32 Textbeiträge von Prominenten veröffentlicht. An
einer Podiumsdiskussion wurde viel über das allzu oft totgeschwiegene Thema Tod geredet.
Seite 5
Der Wonnemonat Mai hat viel zu bieten. So auch unsere Sonderseiten «Alles neu macht der Mai» in dieser Ausgabe. Die
Themen: Hochzeiten werden immer ökologischer gefeiert –
ein Trend. Und: Wo sich Singles treffen.
Seiten 10, 11, 12
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8046 Zürich
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Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
AKTUELL
Intensive Auseinandersetzung
mit dem Phänomen Autismus
Im Buch «Allein zu zweit»
beschreibt Katrin Bentley
als Fachperson und als
Gattin ihren vom AspergerSyndrom betroffenen Ehemann Gavin in all seinen
Besonderheiten.
Die Tribute Band «The Australian Pink Floyd Show» führte die 3D-Projektion auf der Bühne ein.
Foto: zvg.
Musik, Licht, Video und ein rosa Känguru
Sie gilt als goldener Standard, nun kommt die gefeierte «Australian Pink Floyd
Show» nach Zürich.
1988 gegründet, begann «The Australian Pink Floyd Show» (TAPFS) ihren Aufstieg als eine von vielen australischen Tributebands. 2004 führte
sie ihre Arena-Tour zum 30. Jubiläum des Pink Floyds Albums «The
Dark Side of the Moon» zum ersten
Mal auch nach Europa und Nordamerika. Inzwischen wurden an ihren Auftritten in angesehenen Konzertsälen und an grossen Festivals in
35 Ländern über vier Millionen Tickets verkauft. 2010 war TAPFS welt-
weit die erste Band, die auf eine ambitionierte Tour mit einer stereoskopischen 3D-Projektionsshow ging.
Die Auftritte beinhalten seither eine
atemberaubende Licht- und Lasershow, Videoanimationen, Filme, die
auf einen grossen, runden Bildschirm
projiziert werden, und andere spezielle Effekte. Diese Visuals werden begleitet von aufblasbaren Figuren, wie
zum Beispiel einem Riesenschwein
und einem rosa Känguru – dem eigenen Erkennungszeichen der Band.
Die Band spielte immer wieder
auch mit den Musikern, die damals
mit Pink Floyd aufgetreten waren:
Guy Pratt, Durga McBroom und ihre
Schwester Lorelei McBroom (die heute regulär zur TAPFS-Besetzung ge-
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 4x 2 Tickets für
die Australian Pink Floyd Show
am 11. Mai im Hallenstadion.
Wer sein Glück versuchen will,
schickt bis 4. Mai eine E-Mail mit
Betreffzeile «Pink Floyd» an:
[email protected]
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
hört). 2013 ging die Band mit einer
neuen Show zum 40. Geburtstag von
«The Dark Side of the Moon» auf
Tour. (pd./ mai.)
Montag, 11. Mai, 20 Uhr, Hallenstadion
Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch.
Als Katrin im Januar 1987 nach Australien reiste, ahnte sie nicht, dass sie
dort Gavin, die Liebe ihres Lebens,
finden würde. Nur wenige Monate
später machte er ihr einen Heiratsantrag, den sie bedenkenlos annahm.
Für diesen ungewöhnlichen Mann
war die 27-jährige Lehrerin gern bereit, ihre Heimat am Thunersee, ihre
Familie und ihre Freunde zu verlassen und nach Down Under zu ziehen.
Bald schon aber zeigten sich die
ersten Schwierigkeiten. Warum, fragte
sich Katrin, lässt Gavin sich durch
Kleinigkeiten dermassen aus der Ruhe
bringen? Warum verhält er sich Gästen gegenüber so taktlos? Warum hat
er ein so grosses Bedürfnis, allein zu
sein? Warum interessieren ihn die Gefühle anderer nicht? Und vor allem:
Warum steht er mir nie zur Seite,
wenn es mir nicht gut geht?
Die emotionale Unbeholfenheit ihres Mannes machte ihr immer mehr
zu schaffen. Oft war Katrin, inzwischen Mutter zweier Kinder, der Verzweiflung nahe. Aber aufgeben war
für sie keine Option, und so suchte sie
nach einer Erklärung für Gavins Verhalten. 17 Jahre nach der Hochzeit
war die Diagnose endlich gestellt: Asperger-Syndrom. Katrin begann sich
intensiv mit diesem Autismus-Phäno-
Die Probleme mit der Sucht im Wandel der Zeit
Die Suchtpräventionsstelle
der Stadt Zürich lanciert
zum 30-jährigen Bestehen
ein Themenjahr, in dem sie
sich mit Aspekten von Sucht
und Prävention beschäftigt.
Zürich stand im Bann der Drogen, als
die Suchtpräventionsstelle der Stadt
Zürich (SUP) im April 1985 ihre Tätigkeit aufnahm. Das autonome Jugendzentrum AJZ war abgerissen,
die offene Drogenszene aber nicht
verschwunden. Diese richtete sich
wenig später im Park des Landesmuseums ein. Am Platzspitz, der als
«Needle Park» die Stadt bis 1992
traumatisieren und international in
die Schlagzeilen bringen sollte. Die
katastrophalen Zustände dort und
später im Letten bewirkten ein langANZEIGEN
sames Umdenken im Umgang mit
Schwerstabhängigen: Repression allein ist keine Antwort auf das Drogenelend.
Es sind die Anfänge der pragmatischen Politik von heute mit den vier
Säulen Prävention, Therapie, Repression und Schadensminderung. Die
Konzepte der Suchtpräventionsstelle
zielten darin von Beginn weg auf eine
breitere Bevölkerung und einen
Suchtbegriff, der auch legale Drogen
und allgemeines Suchtverhalten umfasst. 1989 etwa lancierte die SUP
mit «Sucht hat viele Ursachen» eine
Kampagne, die wegen ihres Ansatzes
auch in Deutschland Signalwirkung
hatte. An dieser Ausrichtung hat sich
wenig geändert. Als Fachstelle innerhalb des Schul- und Sportdepartements arbeitet die SUP mit Schülerinnen und Schülern, mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, mit Lehrlingen
und deren Ausbildnern zusammen.
Sie hat dafür diverse Programme und
Projekte entwickelt – vom Kindertheater zum Thema Langeweile bis hin
zu Kursen, in denen sich von der Polizei angezeigte Jugendliche mit ihrem Cannabis-Konsum auseinandersetzen. Über die Jahre sind neue Ansätze zur Prävention hinzugekommen. Eveline Winnewisser gründete
die SUP mit und leitet die Fachstelle
seit 2000: «In den 1990er-Jahren
kam es zu einem Paradigmawechsel:
Standen zuvor die Ursachen einer
Sucht im Vordergrund, wurde unsere
Arbeit nun mehr von der Gesundheitsförderung geprägt.»
Zürichs Drogengeschichte
Anlässlich ihres dreissigjährigen Bestehens reflektiert die Suchtpräventionsstelle diese Entwicklungen. Unter
dem Motto «Sucht im Wandel der
Zeit» lädt sie Zürcherinnen und Zürcher zu verschiedenen Veranstaltungen ein: im Juni ins Völkerkunde-Museum, wo Fachleute an einem Podium «Den Reiz des Rausches» diskutieren.
Für den Herbst ist ein Kinozyklus
in Vorbereitung. Kernstück des Jubiläumsjahres wird ab Mai ein Stadtrundgang sein, der mit den Spezialisten von Stattreisen Zürich erarbeitet
wurde. Er führt zu den Schauplätzen
von Zürichs Drogengeschichte und
spürt deren Akteuren nach – von
Zwingli bis zum anonymen Fixer. Darüber hinaus zeigt der Rundgang die
zeittypischen Ansätze der Prävention
auf – von der Abschreckung bis hin
zum neuesten Konzept der Konsumkompetenz. (pd./pm.)
www.stadt-zuerich.ch/suchtpraevention
Katrin Bentley.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3 Exemplare
von «Allein zu zweit». Wer gewinnen will, schickt bis 4. Mai eine
E-Mail mit Betreffzeile «Bentley»
und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Bentley»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
men auseinanderzusetzen, machte eine Ausbildung zur psychologischen
Beraterin und eröffnete ihre eigene
Praxis, um Menschen mit dem Asperger-Syndrom und deren Partner zu
beraten und Ehen retten zu helfen.
(pd./mai.)
Katrin Bentley, «Allein zu zweit. Mein
Mann, das Asperger-Syndrom und ich».
Wörterseh Verlag 2015, 224 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-058-7
Post stärkt die
Zustellkapazität
Um die Kapazitäten in der Paketzustellung zu erhöhen, erweitert die
Schweizerische Post bis im Dezember
das Logistikzentrum Bülach. Die Bauarbeiten wurden Mitte Februar gestartet. Die Erweiterung wurde aufgrund des Bevölkerungswachstums,
der Ansiedlung von Unternehmen im
Zürcher Unterland und der Verkehrszunahme nötig, wie die Post mitteilt.
Mit dem Ausbau des Logistikzentrums Bülach stärkt die Post ihre Paketlogistik im Raum Zürich Nord und
Zürich Ost, denn durch die Kapazitätserweiterung werden auch die Logistikzentren Oerlikon und Effretikon
punktuell entlastet. Das Logistikzentrum Bülach ist verkehrstechnisch gut
gelegen. Damit verfügt die Post über
ideale Voraussetzungen für die Versorgung der Region Zürich Nord und
Zürich Ost. (pd.)
Züriberg
AKTUELL
Nr. 18
30. April 2015
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Beschwerde
Im Zusammenhang mit den Arbeiten am Parkhaus Hardau
macht die Implenia Schweiz AG
Nachtragsforderungen gegenüber
der Stadt Zürich geltend. Nach
Meinung der Stadt hat sie keine
vertragskonforme
Schlussrechnung vorgelegt. Berechtigte Ansprüche würde die Stadt mit Gegenforderungen wegen Minderleistungen beim Bau des Stadions
Letzigrund verrechnen wollen.
Das Obergericht hatte die Auffassung der Stadt nicht geteilt. Nun
reicht diese Beschwerde ein beim
Bundesgericht.
Lorenz Steinmann
Was würden Sie dazu sagen, wenn
Sie nach einem schweren Autounfall verhaftet würden, nur weil Sie
ebenfalls ein schnelles Auto besitzen? Oder wenn Ihnen zuerst einmal die Hände mit Kabelbindern
festgezurrt werden, nur weil Sie
ein Sturmgewehr zuhause haben
und sich eben jemand irgendwo
mit einem typgleichen Gewehr das
Leben genommen hat? Absurd? Ja
und nein. Wer das rigorose Vorgehen der Aargauer Polizei letzten
Samstag verfolgt hat, muss aber
auf solche Gedanken kommen.
Bekanntlich hatte jene Polizei allen (erkennbaren) FCZ-Fans verboten, an den Match und nur
Neuer Leiter
Für Anliegen der Medien an das
Schul- und Sportdepartement ist
neu Ralph Kreuzer zuständig. Er
tritt die Nachfolge vom Marc Caprez an, der zur Fifa gewechselt
hat. Ralph Kreuzer ist Journalist
und war bislang in verschiedenen
Positionen bei Schweizer Radio
und Fernsehen SRF sowie als
selbstständiger Kommunikationsberater in Zürich, Bern und Basel
tätig.
Stadtspital Triemli
Das Stadtspital Triemli hat ein
weiteres erfolgreiches Jahr hinter
sich und weist ein positives Betriebsergebnis von rund 10 Millionen Franken aus. Dazu beigetragen haben eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten,
aber auch die weitere Optimierung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen.
Kunsthaus
Aufgrund des grossen Besucherinteresses verlängert das Kunsthaus Zürich die Ausstellung «Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan» um 14 Tage. Die
seit dem 20. Februar laufende,
aus mehr als 350 Gemälden,
Holzschnitten und Kunstgegenständen europäischer und japanischer Meister bestehende Schau
wird täglich von über 1100 Personen besucht.
Ständeratswahlen
Die CVP Kanton Zürich will Nationalrätin Barbara Schmid-Federer für die Ständeratswahl im
Herbst ins Rennen schicken. Sie
ist überzeugt davon, dass der
Kanton Zürich im Ständerat auch
durch eine Frau vertreten sein
muss. Die Delegiertenversammlung hat am 7. Mai in Zürich diesen Vorschlag zu bestätigen, bevor die Kandidatur von SchmidFederer definitiv ist.
Nein-Parole
Der Vorstand der FDP.Die Liberalen im Kreis 7+8 hat einstimmig
die Nein-Parole zum Bau der
städtischen Wohnsiedlung Hornbach im Seefeld beschlossen. Die
subventionierten Wohnungen an
schönster Seelage sei eine Bevorzugung von wenigen Personen
auf Kosten des Mittelstands, der
weiter nach Wohnungen suche,
lautet das Argument. Die Vorlage
kommt am 14. Juni in der Stadt
Zürich zur Abstimmung.
Verhaftet, präventiv
Multiple Rollen aus zwei Kulturkreisen, eine anspruchsvolle Aufgabe für Baghdadi Aoun, Meret Bodamer und Mehran Mahdavi. Das hochaktuelle Theater
wird momentan in der Roten Fabrik aufgeführt.
Leila (Meret Bodamer) im Dialog mit ihrem toten Bruder Tarik, der als Schweizer nicht in der neuen Heimat
begraben werden durfte. Das Schauspiel wird ergänzt
durch eine multimedial-poetische Inszenierung.
Wenn ein Asylbewerber durch seine
blosse Anwesenheit provoziert
«So viel Meer zwischen
uns» heisst das neueste
Werk des Maralam-Theaters
zweier Autoren und dreier
Schauspieler aus zwei Kulturen, dies- und jenseits
der See. Ein hochaktuelles
Stück über die Flüchtlingsdramatik.
Lena Schenkel
Auf der Bühne geht das Licht an und
unversehens sitzt man mit Ali, einem
jungen Harraga, in einem Boot. So
nennt man jene, die auf dem Seeweg
von Nordafrika ins Europa ihrer
Träume aufbrechen und viel zu oft
nicht ankommen – so auch er: «Ich
ertrank zweimal, ich war zweimal
tot. Ich starb, als ich in meinem Land
ertrank, und starb, als ich im Meer
versank.» Die Qualität des Stücks
wird bereits hier offenbar: «So viel
Meer zwischen uns» ist beklemmend
aktuell in seiner Thematik und holt
die Zuschauer mit ins Boot, trägt sie
mitten durch Migrationswellen, ISund fremdenfeindliche Strömungen
an beide Küsten und öffnet ihnen den
Blick für fremde Gestaden.
Kulturelles Kaleidoskop
Eingetaucht wird in das Leben eines
Asylbewerbers, der durch seine blosse Anwesenheit zu provozieren
scheint, in das eines westlichen Kaufmanns, der seinen Vorurteilen gegenüber der arabischen Mentalität begegnet oder in das eines dem Terror
verdächtigten tunesischen Antiquars.
Es sind Geschichten vom Aufeinanderprallen von Sitten und Kulturen in
den Badeferien im tunesischen Djerba, den Bedenken einer jungen Muslima auf der Suche nach sich selbst,
aber auch von der Liebe, die sich weder um Herkunft noch um Religion
schert.
Das breite Blickwinkelspektrum
zeugt von der Entstehungsgeschichte
der neuesten Maralam-Produktion:
geschrieben von zwei Autoren, dem
Tunesier Baghdadi Aoun und dem
Schweizer Roland Merk, unterstützt
Unter Beobachtung der Schweizer Behörden (dargestellt von Meret Bodamer und Mehran Mahdavi): Der tunesische Antiquar, gespielt von
Baghdadi Aoun, Mitautor des Bühnenstücks.
Fotos: C. Tobler/L. Schenkel
von vier Theaterinstitutionen von Tunis bis Zürich und gespielt von drei
Schauspielern; den Schweizern Meret
Bodamer und Mehran Mahdavi, Letzterer mit iranischen Wurzeln, und
Aoun selbst. Aus diesem «Dialog» sei
das Stück laut Regisseur Peter
Braschler, der bereits etliche Maralam-Projekte inszenierte und das
Wort «interkulturell» nicht mag, entstanden mit dem Ziel, gewisse Realitäten, vor allem aber die Vielfalt von
Wahrnehmungen und Geisteshaltungen dies- und jenseits des Mittelmeers aufzuzeigen.
Von Poesie bis Realismus
Vielfalt auch in der Inszenierung:
Während die einen Szenen konkretrealistisch, obschon hie und da etwas
überspitzt, präsentiert werden, habe
man bei anderen «versucht, poetische Distanz zu schaffen», sagt
Braschler. Ebenso poetisch sind die
lediglich von Bildern und Worten untermalten eingeflochtenen Zwischensequenzen. Verwoben wird auch
sprachlich: Mühelos gleiten die Sätze
vom Deutschen ins Arabische und
Französische und zurück; sie übersetzen oder ergänzen sich und fügen
sich schliess-lich zu einem verständlichen Ganzen. Wir wollten «Bilder
machen», erklärt Braschler, «die et-
was auslösen». Alles sei bewusst offen gehalten, die Zuschauer sollen
selbst interpretieren. Wie verschieden die Eindrücke tatsächlich sind,
zeigte eindrücklich die Reaktion eines
tatsächlich von Tunesien hier gestrandeten Migranten, der ihm nach
der Uraufführung anvertraut habe:
«Ich konnte nicht lachen, ich habe
die ganze Zeit geweint.» Es ist eben
doch sehr viel mehr zwischen uns als
das Meer.
Spieldaten: 30. April, 1./2. Mai, jeweils 20
Uhr, sowie 3. Mai, 18.30 Uhr, in der Aktionshalle der Roten Fabrik. Ticketreservationen per Mail ordern unter [email protected].
ANZEIGEN
schon nach Aarau zu kommen.
Wer sich widersetzte, wurde kontrolliert, wer keinen Ausweis dabei hatte, verhaftet und registriert. Unbescholtene Minderjährige und Familienväter wurden bis
zu acht Stunden festgehalten, Fichierung inklusive.
Aufhorchen lässt folgende Meldungen: Der zuständige Aargauer
Staatsanwalt rechtfertigte die Verhaftungen mit dem Argument
«Landfriedensbruch» und ordnete
diese an, falls sich jemand nicht
ausweisen könne. Dabei haben
sich alle FCZ-Fans ruhig verhalten, wie die Aargauer Staatsanwaltschafts-Sprecherin
Fiona
Strebel zugeben musste.
Was am Wochenende hochoffiziell passierte, ist nichts weniger
als ein Frontalangriff gegen die
Grundrechte unserer Verfassung.
Es gibt bei uns a) die Versammlungsfreiheit, b) das Recht, sich
frei zu bewegen und c) keine Ausweispflicht. Die drei Dinge sind
Grundrechte unserer Freiheit und
unserer Demokratie und dank unserer Verfassung garantiert. Wenn
diese existenziellen Grundrechte
nun für Fussballfans nicht mehr
gelten, wird der Willkür künftig
Tür und Tor geöffnet. Was kommt
als Nächstes? Jener Staat, der
Menschen nur schon auf die Vermutung hin verhaftet, sie könnten
etwas Illegales tun, ist kein
Rechtsstaat. Das ist DDR, das ist
Nordkorea. Sich dagegen wehren
bedeutet nicht, in das Mainstream-Geheul gegen sogenannte
Fussball-Hooligans einzustimmen,
sondern differenziert zu urteilen.
Und mit ein wenig Abstand überlegen, was Wochenenden wie das
vergangene staatspolitisch für
Konsequenzen haben könnten:
Überwachungsstaat.
Präventivhaft. Staatsfichen. Hatten wir das
nicht auch schon? Wehret den
Anfängen.
3
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Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
AKTUELL
Panorama-Aussicht für Bahnreisende
Texaid KlimaschutzLabel zertifiziert
Am 13. Dezember nimmt
die SBB den zweiten Teil
der Durchmesserlinie in
Betrieb. Die Kohlendreieckbrücke ist bereit, auf der
Letzigrabenbrücke müssen
noch die Gleise verlegt
werden.
Die
Texaid-Textilverwertungs-AG
wurde von Swiss Climate AG mit dem
Gütesiegel «CO2 neutral» ausgezeichnet. Diese höchste Auszeichnung erhalten Unternehmen, die Klimaschutz ganzheitlich verfolgen. Texaid
strebt unter anderem eine stetige Reduktion der Treibhausgase an, die
bei der Sammlung und Verwertung
von Alttextilien anfallen. (pd.)
Pia Meier
Die Kohlendreieck- und die Letzigrabenbrücke sind bereits seit Ende
2014 im Rohbau fertig. Bis zum
Herbst dieses Jahres baut die SBB
nun die bahntechnischen Anlagen
wie Schienen und Schwellen, Fahrleitungen und Kabel ein. Die Arbeiten
dauern noch bis Ende September. Ab
5. Oktober finden Testfahrten auf den
beiden Brücken statt, bevor diese am
13. Dezember in Betrieb gehen. Ab
diesem Zeitpunkt verkehren vier
Fernverkehrszüge pro Stunde und
Richtung auf der Ost-West-Achse in
Richtung Osten via Durchmesserlinie
und halten im Bahnhof Löwenstrasse. Richtung Westen fahren die Züge
über die beiden eingangs erwähnten
neuen Brücken und überqueren so
kreuzungsfrei das Gleisfeld, bevor sie
ab Bahnhof Altstetten die bestehenden Schnellzugsgleise benutzen. «Die
Fahrt über die Brücken bietet Reisenden eine Panorama-Aussicht», hielt
Gesamtprojektleiter Roland Kobel anlässlich einer Medienkonferenz fest.
Planungsmängel behoben
Die Arbeiten für die beiden Brücken
finden bei Vollbetrieb statt, was gemäss Kobel eine grosse Herausforderung ist. Für die Letzigrabenbrücke –
diese ist 1156 Meter lang – betrug die
Bauzeit für den Rohbau sechseinhalb
Jahre, für die Kohlendreieckbrücke –
diese ist 394 Meter lang – zweieinhalb Jahre. Die Kosten betragen 300
Millionen Franken. Davon entfallen
180 Millionen für den Brückenbau.
Der Einbau der bahntechnischen Anlagen kostet 120 Millionen Franken.
Die Innenwände des Brückentroges
der Kohlendreieckbrücke erhielten
schallschluckende Elemente, um die
Lärmemissionen zu reduzieren.
2014 wurde festgestellt, dass die
Viadukte zu wenig stabil sind – weANZEIGEN
Problempflanzen
bekämpfen
Auf der 1156 Meter langen Letzigrabenbrücke werden zurzeit die bahntechnischen Anlagen eingebaut. Fotos: pm.
gen eines Planungsfehlers. Über den
Pfeilern hatten sich im Brückentrog
feine Risse gebildet. Es wurde deshalb entschieden, über jedem der
Pfeiler Vorspannkabel aus Stahl über
die Fahrbahn einzuziehen und an
der Aussenseite über Ankerköpfe zu
fixieren. Als Folge konnte aber die
Fahrbahn nicht geschottert, sondern
musste auf der ganzen Länge mit einer 60 Zentimeter dicken Betonschicht versehen werden. So kann
die Stabilität der Brücken garantiert
werden. Die Verstärkungsarbeiten
kosteten insgesamt 17 Millionen
Franken, wie Abschnittsleiter Michel
Brun ausführte. Wie hoch die Schadenskosten sind, wird noch eruiert.
Über 30 Jahre
Die SBB hatte 2008 mit dem Bau der
beiden Brücken begonnen. Erst entstanden die insgesamt 30 Pfeiler (7
für die Kohlendreieck- und 23 für die
Letzigrabenbrücke, davon 2 Portalrahmen), anschliessend der darauf
liegende Brückentrog. Bei der Letzigrabenbrücke kam dafür ein 90 Tonnen schweres Vorschubgerüst zum
Einsatz. Zuvor hat die SBB im Bereich des Hauptbahnhofs Projekte im
Rahmen der «Bahn 2000» (1997 bis
2004) sowie die S-Bahn-Stammstrecke (1983 bis 1990) gebaut. «Ende
Jahr schliessen wir nun fast alle Arbeiten am Hauptbahnhof ab», sagte
Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur. Die Durchmesserlinie sei allerdings nur die Speerspitze. Nach
dem Hauptbahnhof werden andere
Bahnhöfe zu Engpässen: Stadelhofen,
Altstetten und Hardbrücke.
Die Letzigrabenbrücke wurde verstärkt.
Das Material für das Gleistrassee steht bereit.
In der Stadt Zürich wie in der ganzen
Schweiz bedrohen Problempflanzen
(sogenannte invasive Neophyten) die
einheimische Artenvielfalt und die
Gesundheit von Mensch und Tier. Oft
richten sie auch wirtschaftliche Schäden an. Grün Stadt Zürich verstärkt
künftig den Kampf gegen diese Pflanzen und folgt dabei dem Vier-Säulen-Prinzip: Informieren, Koordinieren, Bekämpfen und Überwachen.
Diese Problempflanzen finden in
Zürich optimale Wachstumsvoraussetzungen vor und können nur
schwer bekämpft werden. Grün Stadt
Zürich erfasst deren Standorte im
kantonalen Geoinformationssystem.
Der Gemeinderat hat der Dienstabteilung im Budget 2015 zusätzliche
200 000 Franken für den Kampf gegen Problempflanzen gesprochen.
Der Globalbudgetantrag fordert zudem die Einführung neuer Steuerungsgrössen bei Grün Stadt Zürich
zur Qualität und Menge ökologisch
wertvoller Flächen. Die Stadt Zürich
will die Ausbreitung von Problempflanzen verhindern und bestehende
Standorte soweit möglich sanieren,
denn Flächen von grossem ökologischem Wert sind möglichst frei von
Problempflanzen und weisen eine
grosse Artenvielfalt auf. Die Bekämpfung ist nur erfolgreich, wenn sie
konsequent und kontinuierlich über
mehrere Jahre auf der gesamten öffentlichen und privaten Stadtfläche
stattfindet und das Vorgehen mit angrenzenden Gemeinden und Kantonen koordiniert wird. Eine völlige
Entfernung der Problempflanzen aus
natürlich Lebensräumen ist aufgrund
ihrer
Verbreitungsmechanismen
praktisch nicht möglich. (pd./pm.)
Züriberg
KULTUR
Nr. 18
30. April 2015
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«Geschichtenoase»
lädt ins Palmenhaus
Von Mittwoch bis Sonntag, 6. bis 10.
Mai, wird das Palmenhaus im Alten
Botanischen Garten zum 7. Mal
Schauplatz von Geschichtenerzählern
und Musikern. Künstler aus dem Norden, aus Südamerika, den Dolomiten
und aus Basel kommen. Es wird in
Hochdeutsch, Englisch und Mundart
fabuliert und auch musiziert.
Am Mittwochabend, 6. Mai, startet der Anlass mit einer Reise von
den Alpen bis hin in die mongolische
Steppe. Heitere und nachdenkliche
Geschichten erzählt Sibylle Baumann
in Mundart. Stimmvirtuose Christian
Zehnder begleitet klanglich und gesanglich. Gasterzählerin Kerstin Otto
aus Berlin gibt eine satirisch-erotische Fabel zum Besten. Und der Perfomance-Poet TUUP wartet mit wilden und exotischen Geschichten aus
Afrika, Karibik und Indien auf.
Auch die Kleinen kommen nicht
zu kurz: Am Freitagnachmittag gibt
es freche italienische Märchen in
Hochdeutsch. Am Samstagabend treffen sich Sibylle Baumann und «TUUP» mit Geschichten über Musen,
Verführung und Kunst. Ein Rendezvous in englischer und schweizerdeutscher Sprache, mit zwei Musikern aus dem Südtirol. Der Ausklang
der Geschichtenoase wird am Sonntagabend wortreich und musikalisch
mit dem Prinzen, der nicht spricht,
beendet. (zb.)
Alter Botanischer Garten, Pelikanstr. 40.
Mehr Infos: www.gesichtenoase.ch.
Der «Jane’s Walk»
in der Zürcher Altstadt
Im Rahmen des internationalen «Jane’s Walk» organisieren vom 1. bis 3.
Mai Freiwillige in zahlreichen Städten rund um die Welt kostenlose Spaziergänge zum Thema Stadtentwicklung. Beim gemeinsamen Spazieren
werden Kontakte geknüpft und Diskussionen angeregt. Seinen Ursprung
hat der «Jane’s Walk» in Toronto, Kanada.
Die Aktion basiert auf dem Gedenken an die amerikanische Stadtaktivistin Jane Jacobs (1916–2006).
In ihrem Buch «The Death and Life
of the Great American Cities» (1961)
betonte Jacobs die «Begehbarkeit»
einer Stadt als Grundbedingung für
die Bildung lebendiger Nachbarschaften. Mit ihrer Schrift wehrte sie sich
gegen die vorherrschende Autozentriertheit
der
US-amerikansichen
Stadtplanung. Der Fussgängerverein
Zürich engagiert sich für das Wohl
der Fussgängerinnen und Fussgänger, für sichere und attraktive Fussund Velowege sowie für Plätze mit
hoher Aufenthaltsqualität.
Aus Anlass des diesjährigen «Jane’s Walk» lädt Simon Kälin, Gemeinderat der Grünen, ETH Umweltphysiker und Vorstandsmitglied beim
Fussgängerverein, am Sonntag, 3.
Mai, zum Klimaspaziergang in der
Zürcher Altstadt ein.
Grundlagen des Klimawandels
Motto: «Zu Fuss unterwegs zur klimafreundlichen Metropole von morgen». Auf dem geführten Spaziergang
erfährt man mehr über die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, zu aktuellen Entwicklungen
und zum klimafreundlichen Lebensstil. Dazu gibt es spannende Einblicke in die Geschichte der Limmatstadt. (e.)
Klimaspaziergang: Sonntag, 3. Mai, 11
Uhr, Treffpunkt: auf dem Weinplatz, vor
dem Brunnen/Ecke Rathausbrücke. Mit Simon Kälin, Gemeinderat Stadt Zürich,
ETH-Umweltphysiker. Dauer: 2 Stunden.
Informationen über den Fussgängerverein
Zürich sind zu finden im Internet: fussgaengerverein.ch.
Stehen für das breite Spektrum der Beiträge in «Deadline» (von links): Linard Bardill, Rifa’at Lenzin, Thierry Carrel und Peter Werder, mit Verena
Mühlethaler (Mitte), Moderatorin und Pfarrerin an der Offenen Kirche St. Jakob.
Fotos: Lena Schenkel
Von der Kunst des Lebens und Sterbens
Das neu erschienene Buch
«Deadline» versammelt 32
Beiträge von Prominenten
über das Leben und Sterben.
Unter Anwesenheit einiger
der Autoren fand die Vernissage mit Podiumsgespräch
in der Kirche St. Jakob statt.
Lena Schenkel
Die Begegnung mit dem Tod ist jedem Menschen gewiss. Und doch fällt
die Konfrontation mit dem Unvermeidlichen, unser aller Vergänglichkeit, schwer. Obwohl das Thema in
der Öffentlichkeit in den vergangenen
Jahren, etwa in der Sterbehilfebebatte, an Bedeutung gewann, blieb es
ein Tabuthema im Privaten, ist
Achim Kuhn überzeugt. Als Pfarrer
und Krimiautor setzt er sich mehr als
andere mit dem Tod auseinander und
erlebt dabei immer wieder das Verdrängen dieses Teiles unserer Existenz. Während frühere Gesellschaften
und andere Kulturen ihn ins Leben
integrieren, klammerten wir ihn lieber aus. Der verwitweten Nachbarin
gehe man aus dem Weg, Särge entschwänden durch Hintereingänge
und viele hätten noch nie einen Toten
gesehen.
Prominente über Leben und Tod
Der nun von ihm herausgegebene
Sammelband «Deadline – Prominente
über Leben und Sterben» soll deshalb zum Nachdenken, vor allem
aber zum Gespräch über dieses delikate Thema, anregen. Darin berichten namhafte Persönlichkeiten aus
Kultur, Politik und Gesellschaft anhand selbst gewählter Texte über
ihre persönlichen Erlebnisse mit dem
Tod, in privater wie beruflicher Hinsicht. Entstanden ist ein Potpourri an
Beiträgen, die ein facettenreiches
Bild vom Tod malen: Überraschend
oder absehbar tritt er darin ein, wird
Linard Bardill trägt seine poetischen Mundartlieder auch bei «Bettkantenkonzerten» kranken Kindern in Spitälern vor, die manchmal an der
Schwelle zwischen Leben und Tod stehen. Im Hintergrund ein Ausschnitt
des Basler Totentanzes, einem Fresko aus dem 15. Jahrhundert.
bekämpft oder ersehnt, ist Damoklesschwert oder Erlösung und ereilt Nahestehende wie Fremde. Die Vielfalt
des Werks und seiner Mitwirkenden
offenbarte sich auch an der Buchvernissage in der Offenen Kirche
St. Jakob, bei der unter der Leitung
von Pfarrerin Verena Mühlethaler ein
Podiumsgespräch mit vier der Autoren stattfand: Liedermacher und
Schriftsteller Linard Bardill, Herzchirurg Thierry Carrel, Islamwissenschaftlerin Rifa’at Lenzin sowie Kommunikationsfachmann und bekennender Agnostiker Peter Werder. Im
Gespräch wie im Buch wird klar: Die
Beschäftigung mit dem Sterben ist
stets auch eine mit dem Leben. Denn
neben dem Schrecken und dem
Schmerz, der der Tod bringen kann,
holt er die eigene «Deadline» unseres
Daseins ins Bewusstsein.
«Je näher das Unvermeidliche
rückt, desto intensiver freut man
sich am neuen Werden, an spontaner uneingeschränkter Lebenslust», schreibt die Schriftstellerin
Judith Giovannelli-Blocher.
PR-Berater Klaus J. Stöhlker verfasste einen Beitrag, in dem er unter dem Titel «Die Menschen werden geschrumpft» ein pessimistisches Bild unserer Zeit und unseres
Umgangs mit dem Tod zeichnet.
Tabu Lebensverlängerungszwang
Damit animiert der Tod im besten
Fall zu einer guten Lebensführung –
ob man sich dafür eine dies- oder
jenseitige Belohnung erhofft oder
nicht. «Früher hiess das: Der Kunst
des Sterbens entspricht eine Kunst
des Lebens (ars moriendi – ars vivendi)», schreibt Kuhn dazu im Vorwort.
Für den meisten Diskussions- und
Zündstoff sorgte die Frage nach dem
Umgang mit dem eigenen Tod. Sterben sei bei uns zum Projekt geworden, stellte Lenzin fest, während in
den meisten anderen Kulturkreisen
einfach gestorben werde. Exit-Mitglied Werder wiederum sieht weniger
im Tod an sich als dem Lebensverlängerungszwang das eigentliche
Tabu. Wie selbstverständlich nutzten
wir sämtliche lebensverlängernden
Ressourcen, würden immer älter und
verursachten immer höhere Kosten.
Auf den empörten Einwand im Publikum, diese Ansicht verleite alte Menschen dazu, sich als unerwünschte
Last zu fühlen, entgegnete Werder, er
habe sich bewusst plakativ geäussert,
um das Tabu zu offenbaren, das sich
an dieser Reaktion zeige; gerade deswegen müsse man sich vermehrt getrauen, darüber zu sprechen.
Ein
Nachund
Umdenken
wünscht sich dagegen Carrel in der
Medizin, die sich seiner Ansicht nach
nicht nur dem Leben und dessen Verlängerung, sondern auch dem Sterben vermehrt annehmen sollte und
dieses Feld nicht privaten Firmen
überlassen dürfe, auch wenn sie die
aktuelle Gesetzeslage partiell dazu
zwinge. Sein Ziel hat Kuhn jedenfalls
erreicht: Die Diskussion ist eröffnet.
Achim Kuhn (Hg.): Deadline. Prominente
über Leben und Sterben. TVZ, Zürich 2015.
Wettbewerb
Wir verlosen drei Exemplare des
Buchs «Deadline». Bitte Postkarte
an Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich oder E-Mail
mit dem Vermerk «Deadline» und
vollständiger
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Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
«Echte Lebenshilfe» soll sein Buch
zum Thema Sterben geben. Mit der
«Deadline»-Anthologie
beweist
Herausgeber Achim Kuhn, dass der
Tod zumindest literarisch keinesfalls schwere Kost sein muss.
6
Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
AKTUELL
RTVG-Revision: Mehr oder weniger Gerechtigkeit?
Am 14. Juni entscheiden
die Stimmbürgerinnen
und Stimmbürger über das
neue Radio- und Fernsehgesetz (RTVG). Die eidgenössische Vorlage ist für die
Befürworter ein «sinnvoller
Service public» und für die
Gegner eine «skandalöse
Mediensteuer».
Geräteunabhängige
Abgabe
Pia Meier
Anlässlich eines von der SVP organisierten Podiums diskutierten die Nationalräte Thomas Hardegger (SP),
Daniel Vischer (Grüne), Natalie Rickli
(SVP) und Gregor Rutz (SVP) über
das neue Radio- und Fernsehgesetz.
Eingeladen hatte neben den drei Parteien die Aktion Medienfreiheit. Diese
kämpft «gegen die verfassungswidrige Einführung einer Mediensteuer».
Präsidentin ist Natalie Rickli.
Mehr Gerechtigkeit und Ersparnis
Hardegger setzt sich für das revidierte Radio- und Fernsehgesetz ein. Für
ihn bedeutet das neue Abgeltungssystem mehr Gerechtigkeit. Schwarzseher und -hörer würden ausgeschaltet. Es seien weniger Kontrollen als
heute notwendig, und das habe weniger Bürokratie zur Folge. Und nicht
zuletzt sei das neue System für
Gregor Rutz und Natalie Rickli (beide SVP).
die Haushalte günstiger als das bisherige.
Rutz stört sich daran, dass es sich
hier um eine neue Steuer und nicht
wie bisher um eine Abgabe handle.
Neu müsse jeder Haushalt bezahlen,
ob er die Leistung bezieht oder nicht.
Das sei anti-liberal. Für eine Steuer
brauche es eine Verfassungsgrundlage, so Rutz weiter. Rickli hielt fest,
dass es die Billag – diese soll auch in
Zukunft das Geld einziehen – nicht
braucht. Die Geschäftspolitik des Unternehmens verärgere nur alle. Zudem rechnete sie vor, dass es keine
eigentliche Ersparnis sei, wenn es
keine Kontrolleure mehr gebe.
Vischer meinte, die SVP profitiere
durch ihre Medienpräsenz am meisten von der SRG. Er verstehe deshalb
Daniel Vischer (l.) und Thomas Hardegger.
die Opposition gegen das revidierte
RTVG nicht. Zudem entspreche die
SRG einem Grundbedürfnis. Auch
Hardegger hielt fest, dass das
Schweizer Fernsehen eine wichtige
Funktion im Land habe, denn es
schaffe Identität. Vischer hob zudem
die hohe Qualität vor allem des Radios hervor. Rickli hingegen betonte,
dass die SRG ihr Programm reduzieren müsse zugunsten von privaten
Institutionen. Es brauche für einen
Service public aber nicht gleich drei
Sender der SRG. Diese verdrängten
private Sender. Da sei viel Sparpotenzial vorhanden. Rutz hielt fest, dass
es verschiedene Medien in einer Demokratie braucht. Die SRG habe eine
Monopolstellung, weil sie nicht auf
Werbung angewiesen sei wie Private.
Fotos: pm.
Und zudem sei dieses Abgeltungssystem gegen KMU. Warum müssten
gemäss dem revidierten Radio- und
Fernsehgesetz auch KMU bezahlen?
Diese würden als Private und Betrieb
doppelt bezahlen. Hardegger präzisierte, dass Betrieben nur eine maximale Pauschale verrechnet würde. 84
Prozent der Betriebe würden von der
Änderung gar profitieren und weniger bezahlen als heute. Und kleine
Betriebe würden nichts bezahlen. Rickli sah das Ganze als «Buebetrickli»
an, als Abzockerei der Wirtschaft.
Service public
Für Hardegger und Vischer war klar,
dass bei dieser Abstimmung nicht
der Service public im Mittelpunkt
steht. Man könne aber zu einem an-
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Publireportage
Alles neu macht der Mai in Zürich
Wir
Zürcherinnen
und
Zürcher investieren viel
Geld in die
Schönheit
unserer
Stadt. Wir
schmeissen
unsere AbNicole Barandun.
fälle nicht
einfach weg – wir entsorgen sie im
polierten Edelstahl-Container, genannt Abfall-Hai, prämiert mit dem
Designer-Award Red Dot (an dieser
Stelle ein Hoch auf das Familienunternehmen ANTASWISSAG in Rümlang!). Bei unseren Strassencafés
dürfen die Wirte nicht irgendeinen
lumpigen Plastikstuhl auf das Boulevard stellen. Nein, nein. Hier hilft ei-
ne umfangreiche Wegleitung mit
städtischen Richtlinien, damit sich
niemand geschmacklich verirre. Alles
ist ästhetisch geregelt, sogar Sachen,
die wir gar nicht sehen (zum Beispiel
Dachflächenfenster).
Sachkundige
Gäste staunen, wie konsequent unsere Stadt durchgestylt ist.
Man hat sich also eingerichtet.
Zürich ist quasi offiziell um einen Anlass reicher. Pünktlich nach dem
Sechseläuten kommen linke Chaoten
von weit her gelaufen, um den Frühling einzuläuten. Hier ist gut Feste
feiern, das spricht sich rum.
Polizei an der kurzen Leine
Schlachtfeld Europa-Allee
Wer ein paar Schritte in die neue Europa-Allee wagt, staunt auch. Zerschlagene Fensterscheiben, Bretter
am Boden, nichts Anmächeliges. Wir
fragen bei einem Detailhändler nach
und erfahren, dass dies die Schäden
der Dezember-Randale seien. Es lohne sich nicht etwas zu reparieren,
denn bald nahe ja der 1. Mai. Zweimal möchten weder die Versicherungen noch die KMUs den Schaden berappen.
Das Risiko, erwischt und zur Verantwortung gezogen zu werden, ist leider gering. Stadtrat Daniel Leupi hat
2013 ein Überwachungskonzept vorgelegt. Bis 2016 wären an neuralgischen Stellen 19 Videokameras geplant gewesen. Der jetzige Polizeivorsteher Richard Wolff hat nun aus datenschutzrechtlichen Gründen dieses
Projekt beerdigt – entgegen den Empfehlungen seiner eigenen internen
Fachleute. Der Gemeinderat wertete
ebenfalls den Datenschutz höher ein
als der Schutz von Eigentum und
Leib und Leben.
Es ist paradox: Man traut unserer
Polizei zu, mit der Waffe umzugehen,
nicht jedoch mit Personendaten auf
einem Video. Die zahlenmässig unterlegene Polizei muss Verletzte in
Kauf nehmen. Die hohen Versicherungsprämien müssen kleine und
mittlere Betriebe berappen. Und die
Täter profitieren vom Datenschutz
und machen jedes Jahr Millionenschäden. Eine sehr verkehrte Welt.
Wir hoffen, dass die dem Gewerbe
gut gesinnte Polizei dieses Jahr ihren
Auftrag erfüllen kann und von der
politischen Führung nicht behindert
wird.
Nicole Barandun-Gross
Präsidentin Gewerbeverband
der Stadt Zürich
Die Teilrevision des Radio- und
Fernsehgesetzes (RTVG) will,
dass der Service public im Radio
und Fernsehen künftig durch eine
neue, geräteunabhängige Abgabe
finanziert wird. Diese soll – mit
Ausnahmen – von allen Haushalten und Unternehmen entrichtet
werden, die heutige Empfangsgebühr ersetzen und etwas tiefer
ausfallen. Haushalte ohne Radiooder Fernseh-Empfangsgerät haben während fünf Jahren die
Möglichkeit, sich von der Abgabe
zu befreien («Opting out»). Die
Teilrevision wird frühestens auf
1. Januar 2016 in Kraft gesetzt,
die neue Abgabe wird frühestens
2018 eingeführt. (pd./pm.)
deren Zeitpunkt darüber diskutieren.
Für Hardegger sind die qualitativ guten Sendungen der SRG ein Teil des
Service public. Unterhaltung sei auch
ein Teil davon. Anders sahen es Rutz
und Rickli. Es müsse zuerst diskutiert
werden, was der Service public umfasst. Es müsse geklärt werden, welche Aufgaben die SRG im modernen
Service public hat. Rickli plädierte für
einen kosteneffizienten Service public, also für eine schlanke SRG in der
künftigen digitalen Medienwelt.
Erfolgreiches 2014
fürs Stadtspital Triemli
Das Stadtspital Triemli hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich und
weist ein positives Betriebsergebnis
von rund 10 Millionen Franken aus.
Dazu beigetragen haben eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten, aber auch die weitere Optimierung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen.
Die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten hat im Jahr
2014 um 8 Prozent auf 23 967 (Vorjahr 22 196) zugenommen, bei einer
gleichzeitigen Abnahme der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 6
auf 5,7 Prozent.
Im ambulanten Bereich konnte
die Patientenzahl um rund 5 Prozent
auf knapp 120 000 gesteigert werden.
Zudem gehört das Stadtspital mit
45 000 Notfällen im Jahr weiterhin
zu den drei grössten Notfallzentren
im Kanton. (pd.)
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Züriberg
WE T TE R
Nr. 18
30. April 2015
7
Die Erde schwitzt wegen globaler «Hitzewelle»
tion in Witikon vom Regen erfasst,
danach folgten die Wetterstationen
Central und Erlenbach. Bis zum Niederschlagsende in den frühen Morgenstunden des 18. Aprils kamen in
Witikon und Erlenbach knapp 30 mm
Regen zusammen, während es am
Central mit aufsummiert weniger als
20 mm deutlich weniger intensiv regnete.
Das Jahr 2014 war global
gesehen hinsichtlich der
Luft- und Wasseroberflächentemperatur das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts.
Silvan Rosser
Nach einer Phase geringer Temperaturveränderungen im Zeitraum zwischen 1999 und 2013 ereignete sich
ein neuer, deutlicher Erwärmungsschub. Das Jahr 2014 war bereits
das vierte Jahr in Folge, das wärmer
war als das Vorjahr.
Warme Jahre gingen in der Vergangenheit immer auch mit dem auf
natürliche Weise wärmenden El-Niño-Phänomen einher. Umso erstaunlicher ist es, dass der neuste Wärmerekord 2014 ohne El-Niño-Verhältnisse zustande kam, diese setzten
sich im 2014 nie richtig durch. Die
Antwort auf die Frage, ob es sich
beim neusten Wärmerekord nur um
einen kurzfristigen Ausreisser handelt oder ob das Jahr 2014 ein neues
Kapitel in der Geschichte der globalen Erwärmung aufschlug, werden
erst die kommenden Jahre zeigen.
Wieder neue Wärmerekorde
Die Tatsache, dass nun auch das Jahr
2015 weitere Wärmerekorde aufstellt, spricht für eine längerfristige
Fortsetzung der Erwärmung. Die
amerikanische Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) wie auch die
amerikanische
Raumfahrtbehörde
Nasa stuften den März 2015 hinsichtlich der Lufttemperaturen als den
wärmsten seiner Art ein. Die vorangegangenen Monate Januar und Februar sollen jeweils die zweitwärmsten in der 135 Jahre langen Geschichte gewesen sein. In Kombination ergibt dies den wärmsten Jahresstart überhaupt. Nie war der Zeitraum von Januar bis März global ge-
Rasche Erwärmung am Berg
Das Wetter unterscheidet sich in Zürich je nach Stadtteil: So erwärmt sich Witikon «am Berg» am Vormittag
viel schneller als das Zürcher Central «im Tal», obwohl es in der Stadt rund 2 Grad wärmer ist. Grafiken: S. Rosser
Beim Regen kann es je nach Ereignis deutliche regionale Unterschiede in der Niederschlagsmenge geben.
sehen also wärmer als in diesem
Jahr.
Die Erde hat also auch 2015 weiterhin Fieber und zeigt scheinbar
auch Symptome in Form extremer
Wetterereignisse, die alleine für den
Monat März eine beeindruckend lange Liste ergeben. Da wären beispielsweise ungewöhnlich starke, tropische
Wirbelstürme und grosse Abweichungen in der Niederschlagsverteilung. Regionen wie Kalifornien, die
von einer anhaltenden Trockenheit
heimgesucht werden, stehen Regionen mit weit überdurchschnittlichen
Niederschlagssummen gegenüber, so
wurde die chilenische Atacamawüste
von einer Flutkatastrophe überrascht.
Die im März 2015 einen neuen
Tiefststand erreichende Ausdehnung
des arktischen Eisschildes gilt dar-
über hinaus als weiteres Indiz für die
vorangeschrittene Erwärmung. Die
zweitgrösste Eisschildausdehnung in
der Antarktis zeugt zudem von stark
gestörten Strömungsmustern und
überdurchschnittlichen Niederschlägen rund um den Südpol.
Ruhiges Frühlingswetter
Deutlich ruhiger gestaltet sich das
Frühlingswetter in Zürich. Der April
macht bekanntlich, was er will. In
diesem Jahr hatte er wieder einmal
Lust auf viel Sonnenschein und frühsommerliche
Temperaturen.
So
brachte die Periode vom 9. bis zum
24. mit Ausnahme des 17. Aprils bei
uns durchwegs herrliches Frühlingswetter. Bereits am 16. April wurde
aus Südwesten zunehmend feuchte
Warmluft in die Schweiz geführt.
Gleichzeitig näherte sich am 17. April
im Tagesverlauf eine Kaltfront von
Norden her der Schweiz. Die in Zürich liegende feuchtwarme Luftmasse
wurde somit eingeklemmt und dadurch in die Höhe gedrückt, wie MeteoSchweiz mitteilte. Dies führte zu
einem trüben und kühlen Tag in der
sonst frühsommerlichen April-Schönwetterphase.
Ein Vergleich dreier Wetterstationen in Zürich zeigt, dass in der labil
geschichteten Luft die ersten Schauerzellen am Morgen des 17. Aprils
zuerst in Zürichs Süden, in Erlenbach, entstanden. Die Niederschläge
waren aber sehr schwach und erreichten bis zum Nachmittag nur
5 mm am Central und 7 mm in Witikon und Erlenbach. Erst die Kaltfront
am Abend brachte ergiebige Niederschläge. Da diese Front von Norden
her kam, wurde zuerst die Wettersta-
Grundsätzlich unterscheidet sich das
Zürcher Wetter regional nur geringfügig. Es zeigt sich beispielsweise die
Höhenabhängigkeit der Temperatur.
So ist es am Zürcher Central durchschnittlich 2 Grad wärmer als in Witikon und 1 Grad wärmer als in Erlenbach. Jedoch präsentieren sich im
Tagesgang der Temperatur spannende Differenzen.
An einem trüb-regnerischen Tag
wie dem 17. April ist es in Witikon
immer rund 2 Grad kühler als am
Central. An klaren, sonnigen Tagen
jedoch, erwärmt sich «Bergstation»
Witikon am Vormittag deutlich
schneller als «Talstation» Central. In
den frühen Morgenstunden eines
sonnigen Tages (19.–21. April) ist es
in Witikon nach klarer Nacht bis zu
5 Grad kälter als am Central. Zur
Mittagszeit hat Witikon das Temperaturdefizit jedoch durch die direktere
Sonneneinstrahlung «am Berg» aufgeholt und weist kurzfristig sogar höhere Temperaturen auf als downtown.
Im Verlauf des Nachmittags
schreitet aber die Erwärmung in der
Stadt (im Tal) weiter voran. Mit sinkendem Sonnenstand kühlt dann Witikon deutlich schneller ab, verglichen mit der Stadtluft am Central, sodass es am Abend eines sonnigen Tages wieder rund 4 Grad wärmer ist
als in Witikon. Während sich das Klima auf der Erde wieder stärker erwärmt als zuvor, herrscht in Zürich
überall der gleiche Wettercharakter;
trotzdem gibt es auch auf lokaler
Ebene spannende Phänomene.
8
Züriberg
Nr. 18
M U T TE R TAG / S PO R T
30. April 2015
Witiker Handballer spielen in 3. Liga
Das Abenteuer 2. Liga, die
höchste regionale Spielklasse, ist für die Handballer
des TV Witikon zu Ende –
vorerst.
Jürg Rauser
Die Flötistin Rotraut Jäger und die Harfenistin Rebekka Zweifel spielen
am Muttertag im Quartiertreff Hirslanden auf.
Foto: zvg.
Flöte und Harfe zum Muttertag
Ob Mutter, Nicht-Mutter, mit Mutter
oder ohne Mutter, das Duo «Mnemosyne» zieht alle in seinen Bann, die
sich am frühen Sonntagabend des
10. Mai in den grossen Saal des
Quartiertreffs Hirslanden begeben
wollen.
Die Flötistin Rotraut Jäger und
die Harfenistin Rebekka Zweifel bringen ein Programm voller Emotionen
zur Aufführung: Zum Träumen laden
die poetisch zurückhaltenden Klänge
von Fauré ein, zum Nachdenken die
«Nuancen» von Barthomieu. Die Virtuosität von Briccialdi lässt manches
Herz höherschlagen, und Massenets
«Meditation» ist zum Weinen schön.
Mnemosyne ist die Göttin der Erinnerung in der griechischen Mythologie:
Ein unvergessliches Erlebnis verspricht das Konzert der beiden jungen Musikerinnen zu werden. Für
das leibliche Wohl sorgt die Cafeteria
des Quartiertreffs.
Bei schönem Wetter lädt auch das
Gartencafé zu einem entspannten
Sonntagnachmittag vor oder zu einem ruhigen Ausklang nach dem
Konzert ein. (kud.)
Sonntag, 10. Mai, 17 Uhr im Quartiertreff
Hirslanden, Forchstr. 248, 8032 Zürich,
Eintritt frei, Kollekte.
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TELEFONNUMMERN
Nach einem fulminanten Start mit
zwei Siegen – einer davon gegen den
HC Horgen, das den zweiten Tabellenrang erreichte – folgten fünf Niederlagen.
Das Team musste erfahren, was
es heisst, in der 2. Liga bestehen zu
wollen. Technische Fehler im Angriff
oder überhastete Torwürfe werden
vom Gegner meist in einer Konsequenz geahndet, die man sich von
der 3. Liga her nicht gewohnt war.
Dass es in der 2. Liga keine «einfachen» Punkte gibt, hat Coach Martin
Hegglin immer wieder betont. Trotzdem hat die Mannschaft in den verbleibenden Spielen oft die «schwierigen» Punkte geholt, zum Beispiel mit
zwei Unentschieden gegen Teams,
die in der vorderen Tabellenhälfte
abschlossen. Die Witiker zeigten hier
ganz klar ihre bekannte Stärke: eine
kämpferische Teamleistung. Andererseits gingen wertvoll Punkte gegen
Mannschaften verloren, die durchaus
Die Witiker Handballer des Herren «Eis» wollen wieder aufsteigen.
zu schlagen gewesen wären. Am
Schluss der Saison resultieren 11
Punkte und der letzte Tabellenrang,
was ohne Wenn und Aber den Abstieg in die 3. Liga bedeutet.
Zurück in die 2. Liga
Bereits hat die erste Teamsitzung als
Vorbereitung für die Saison 2015/
2016 stattgefunden und der Tenor ist
einstimmig: «Das Team will zurück in
die 2. Liga!» Der Weg dahin ist nicht
einfach und dauert vielleicht mehr
als eine Saison. Doch der TV Witikon
verfügt über einen grossen Pool an
starken Junioren, aus dem man sich
für die nähere Zukunft Verstärkung
erhofft. Wenn die Mischung aus jungen Wilden und alten Füchsen gelingt, darf man gespannt sein. Eine
Randbemerkung zum Thema Heim-
F: zvg.
halle: Da der TV Witikon über keine
Heimhalle verfügt, weicht er jeweils
nach Looren Ebmatingen aus. Diese
Saison spielte die Mannschaft der
2. Liga fünfmal in dieser «Heimhalle», holte dort 8 von 11 Punkten und
blieb ungeschlagen.
Damen sind aufgestiegen
Witikon spielt nächste Saison 3. Liga
– und das gleich zweimal. Neben
dem Herren «Eis» haben die Damen
den Aufstieg in die 3. Liga geschafft.
Das Team stand mit TV Uznach in
enger Konkurrenz um den zweiten
Tabellenrang, der automatisch den
Aufstieg bedeutete. Die Damen erzielten im letzten Spiel der Saison gegen
ebendiesen Gegner einen 17:8-Sieg
und standen nun auf dem zweiten
Platz. Der hohe Sieg reichte.
Züriberg
KULTUR
Nr. 18
Als eine der Geisterfrauen «Wilis» begegnet Giselle (Y. Han) an ihrem Grab erneut ihrem Verehrer Albert (D. Viera).
30. April 2015
9
Fotos: Gregory Batardon
Zumiker Primaballerina tanzt «Giselle»
Die Wahl-Zumikerin Yen Han
ist eine der Top-Solistinnen
am Zürcher Opernhaus. Momentan steht die Ballerina
als «Giselle» auf der Bühne.
Annina Just
«Ich tanze am liebste ‹Story-Balletts›, denn dabei ist man nicht nur
tänzerisch gefordert, sondern muss
auch einen Charakter einnehmen»,
sagt Balletttänzerin Yen Han. Ein
solches Handlungsballett ist auch
das Stück «Giselle», das bis Ende
Mai im Opernhaus Zürich aufgeführt
wird und worin die zierliche Amerikanerin die Hauptrolle tanzt.
«Giselle», uraufgeführt an der
Pariser Oper am 28. Juni 1841 in einer Choreografie von Jean Coralli
und Jules Perrot, gilt als eines der
grossen Meisterwerke des romantischen Balletts. Die Zürcher Inszenierung von Patric Bart sei sehr traditionsbewusst, detailreich und erfordere besonders viel Gefühl und Ausdruckskraft, erzählt Yen Han. Für
die erfahrene Tänzerin ist es allerdings schon das zweite Mal, dass sie
diese prestigträchtige Rolle tanzen
darf. Schon 1998, als Heinz Spoerli
das Stück choreografierte, stand ihr
diese Ehre zu. «Es bereichert mich,
nun eine zweite Interpretation kennen zu lernen», so die Solistin. Sie
habe zwar etwas weniger Zeit gebraucht, die Rolle einzuüben, wie
wenn sie etwas zum ersten Mal tanze, aber es seit trotzdem jedes Mal
ANZEIGEN
von Neuem eine Herausforderung,
die Vorstellungen des Choreografen
umzusetzen.
Seit 21 Jahren in Zürich
Das Gespräch mit Yen Han schwankt
zwischen Deutsch und Englisch hin
und her. Die gebürtige Chinesin ist in
Amerika aufgewachsen, erhielt in ihren jungen Jahren bei Stefan Mucsi
und Paul Maure in Los Angeles Unterricht und schloss ihre Aussbildung an
der Beijing Dance Academy ab. Es
folgten Engagements beim «Jeune
Ballet de France» und dem «Ballet de
Nice» bevor sie 1994 nach Zürich
wechselte. Als einzige der Künstler im
aktuellen Zürcher Ensemble war sie
am Opernhaus unter drei Direktoren –
Bernd Roger Bienert, Heinz Spoerli
und nun seit der Saison 2012/13 unter Christian Spuck – engagiert. «Ich
bin sehr glücklich hier und fühle mich
in Zürich zu Hause», sagt die ehemalige Muse von Heinz Spoerli, die seit
zwölf Jahren in Zumikon lebt.
Eigentlich hat Yen Han schon fast
alles getanzt, was sich eine Ballerina
erträumen kann, unter vielen anderen
Rollen stehen in ihrem Palmarès die
Hauptrollen in «Romeo und Julia»,
dem «Nussknacker», Schwanensee,
«Dornröschen» und die Hauptpartien
in zahlreichen modernen Stücken.
Trotzdem scheint die Grand-Dame des
Balletts Zürich noch nicht genug zu
haben. «Tanzen macht mir noch immer sehr grosse Freude», sagt sie
strahlend. Mit ihrer Natürlichkeit und
bescheidenen Art vermittelt sie beina-
he, dass eine Karriere wie die ihre das
Normalste der Welt wäre. Solange ihr
Körper mitmache und sie auch psychisch noch bereit dazu sei, wolle sie
weiter tanzen. Und solange sie Rollen,
wie die der Giselle interpretieren dürfe, würde ihr das so grosse Freude bereiten, dass an Aufhören sowieso
nicht zu denken ist, meint sie lachend.
Eine bestimmte Rolle, die sie irgendwann noch tanzen möchte, gäbe
es aber nicht. «Mir geht es nicht so
sehr um die einzelnen Rollen, ich bin
viel mehr interessiert am Arbeitsprozess mit grossartigen Coaches und
Choreografen, die meinen Figuren eine spezielle Bedeutung verleihen können», erklärt die Tänzerin, die für ihre
perfekte Technik und berührende
Ausstrahlung bekannt ist.
Eigene Ballettschule
1. Akt: Herzog Albrecht (Denis Vieira) wirbt als Bauer verkleidet um
Winzertochter Giselle (Yen Han). Als der Betrug auffliegt, stirbt Giselle
an gebrochenem Herzen und wird von den «Wilis», den Geisterfrauen,
die des Nachts Männer zu Tode tanzen, aufgenommen.
Neben dem 100-Prozent-Pensum am
Opernhaus führt die passionierte Ballerina und Mutter von zwei Jungen
im Alter von zwölf und vier Jahren
auch noch eine eigene Tanzschule in
Zürich Witikon. «Ohne meinen Mann
Matthias könne ich das aber nicht.
Wir sind ein Superteam», schwärmt
sie. Er mache die Administration, sie
habe die künstlerische Leitung und
suche die Lehrer aus, denen sie voll
und ganz vertrauen könne. Obwohl
die Primaballerina auch noch nach
so vielen Jahren fünfmal die Woche
bis zu acht Stunden am Opernhaus
trainiert, unterrichtet sie daneben
selbst ein paar Wochenstunden im
«Yen Han Dance Center» und schaut
sich wenn immer möglich Lektionen
Solistin Yen Han.
an, um ihren Lehrern und Schülern
Tipps zu geben.
Für die Tänzerin laufen nun auch
schon die Vorbereitungen für das
nächste Stück: Sie wird ab Mai in der
Wiederaufnahme des Triple Bill «Balanchine – van Manen – Kylián», einem aus drei Kurzstücken zusammen
gesetzten Werk mit Choreografien
von George Balanchine, Hans van
Manen und Jirí Kylián, im Part
«Frank Bridge Variations» von Hans
van Manen zu sehen sein. Nachdem
Yen Han Ende März bei der Premiere
von «Giselle» und einigen darauf folgenden Vorführungen auf der Bühne
stand, geniesst sie in diesen Tagen eine kurze Aufführungspause. Wer sie
noch als «Giselle» bewundern möchte, hat dann wieder am 12., 15. sowie 19. Mai die Gelegenheit dazu.
Opernhaus Zürich. Ballett «Giselle». Infos
und Tickets: www.ballett-zuerich.ch
10
Züriberg
Nr. 18
30. April 2015
Publireportage
Briefmarken in Hottingen begutachten lassen
wurde. «Kleinere Posten kaufen wir, wenn
überhaupt, meist direkt gegen bar an; bessere, werthaltige Sammlungen können oft
am besten über die Auktion verkauft werden», erklärt Herr André.
«Der kostenlose Farbkatalog wird in
Grossauflage in alle Herren Länder verschickt, ebenso steht das ganze Angebot mit
zusätzlichen Bildern im Internet, dies garantiert hohe Preise», sagt Herr Schwarzenbach.
Schwarzenbach Auktion Zürich
bietet kostenlose Schätzung von
Briefmarken sowie Auktionseinlieferung oder Barankauf an.
Soeben ist der Versand der verkauften Lose
der Frühjahrsauktion vom 17. und 18. April
abgeschlossen worden. «Jetzt haben wir
endlich wieder etwas Zeit für Schätzungen
von Material aus dem Publikum», meint
Herr André. Seit etlichen Jahren schätzt er
Briefmarken von Sammlern und Erben an
der Merkurstrasse 64 in Hottingen.
Termin vereinbaren
Briefmarken begutachten
Zuweilen soll der Hausrat auf Umzugstermine hin reduziert werden, bei Räumungen
und Erbschaften tauchen ab und zu gewaltige Bestände auf. Alte Firmenarchive mit
Briefmaterial und auch Ansichtskarten bis
ungefähr 1950 können interessant sein.
Material aus den letzten 50 Jahren sei
preislich enorm unter Druck, erklären die
Experten, die Herren Schwarzenbach und
Das kompetente Team von Schwarzenbach Auktion Zürich.
Egli, davon gäbe es viel zu viel. Die meisten
ausländischen Postverwaltungen haben ihre
Marken für ungültig erklärt, was den Wertverfall noch verstärkt. Dies betrifft auch
Ersttagsbriefe, gefälligkeitshalber abgestempeltes Material und «konfektionierte Sammlungen», also Objekte, die früher für teures
Foto: zvg.
Geld abonniert wurden. Immerhin lässt sich
noch fast alles verkaufen.
Gesucht sind ungebrauchte Marken der
Schweiz (auch modernes Material), fast alles
von China und anderen asiatischen Staaten
sowie klassische Sammlungen aller Länder
und aller Art, bei denen Kapital investiert
Um Briefmarken begutachten zu lassen,
muss ein Termin vereinbart werden. Möglich ist dies werktags jeweils von 10 bis 18
Uhr. Eigene Firmenparkplätze sind vorhanden. Die Auktionsfirma ist auch mit dem öffentlichen Verkehr bestens erreichbar, Tram
Nr. 3 bis Hottingerplatz, Tram Nr. 15 bis
Englischviertelstrasse. (pd./pm.)
Schwarzenbach Auktion Zürich, Merkurstrasse
64, 8032 Zürich,, Telefon 043 244 89 00.
[email protected],
www.schwarzenbach-auktion.ch
Das Betreuungsteam, bestehend aus Raquel Minones, Severina Simmen,
Susanne Weiss und Maria Silva Tonini (v.l.).
Foto: zvg.
Publireportage
Einen selbstbestimmten Alltag ermöglichen
Mehr als 17 Prozent der Schweizer
sind 65-jährig oder älter. Mit zunehmenden körperlichen und geistigen
Gebrechen wächst die Angst vor Bevormundung. Vom Betreuungspersonal ist grösstes Fingerspitzengefühl
gefordert. Die Tertianum Residenz in
Zürich Witikon gibt Einblick in ihren
Betreuungsalltag.
Vertraute, individuelle Betreuung
«Unseren Gästen ein möglichst unabhängiges Leben zu ermöglichen, ist
unser grösstes Anliegen», erklärt Susanne Weiss, Teamleiterin des Betreuungsteams der Tertianum Residenz Segeten in Witikon. In 120 ruhigen Appartements verschiedener
Grösse leben dort rund 130 Personen
zwischen 72 und 100 Jahren.
Während einige täglich die Services des vierköpfigen Betreuungsteams in Anspruch nehmen, leben
andere eher zurückgezogen in ihren
Appartements und nutzen selten die
grosse Terrasse, das A-la-carte-Restaurant oder den Wellness-Bereich.
«Zu den am häufigsten geäusserten
Wünschen gehören gemeinsame Spa-
ziergänge und Brettspiele, jedoch
auch Shoppingtrips, Arztbesuche
oder Unterstützung beim Smartphone-Kauf kommen regelmässig
vor», erzählt Susanne Weiss.
Die Betreuungsintensität richte
sich dabei nach den Vorstellungen
der Gäste, obwohl auch deren Angehörige Anliegen äusserten. Durch die
oftmals jahrelange und intensive Arbeit entstehe ein starkes Vertrauensverhältnis. «Viele Gäste lassen sich
von uns in ihrer Wohnung betreuen.
Das ermöglicht uns Einblicke in ihren
Haushalt und Rückschlüsse auf ihre
Fitness», so Weiss weiter. Auf diese
Weise könnten aufkeimende Altersbeschwerden wie Demenzerscheinungen oder Inkontinenz diskret und
rechtzeitig angesprochen werden.
«Unsere Gäste begegnen uns mit
extrem viel Dankbarkeit und lehren
uns jeden Tag, dass man sein Leben
auch im Alter voll ausschöpfen
kann», so Weiss.
Tertianum Residenz Zürich-Witikon, CarlSpitteler-Strasse 70, 8053 Witikon, Tel.
044 388 18 18.
Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
Die Hochzeitsfeiern werden immer grüner
«Alles neu macht der Mai», sagt
der Volksmund. Als klassischer
Hochzeitsmonat gilt der Mai
heute indes nicht mehr – der
wettersicherere August macht
ihm zunehmend den Rang
streitig. Auch in anderer
Hinsicht findet ein Wandel
statt: Hochzeitsfeiern werden
ökologisch korrekter.
Lisa Maire
Eine konventionelle Hochzeitsfeier gilt per
se nicht gerade als umweltfreundlich: Sei
es, weil sie den Kauf von Produkten beinhaltet, die einen erheblichen Müllberg mit
sich bringen. Etwa Wegwerfgeschirr oder
in Cellophan verpackte Gastgeschenke aus
Plastik. Sei es, dass viele Gäste zur Hochzeit eingeladen werden, die von weit her
per Flugzeug anreisen oder einzeln im Auto
vom Hotel zur Kirche und zur Location und
wieder zurück fahren. Sei es, dass Brautpaare Einladungen auf dickem Papier verschicken, das mit chemischen Farben gedruckt wurde. Sei es, dass sie Blumen aus
Kenia oder Kolumbien für Tischdeko und
Sträusse oder Erdbeeren aus Israel für die
Hochzeitstorte im Januar verwenden. Sei
es, dass sie Trauringe kaufen, deren Gold
und Diamanten aus Minen in afrikanischen
Konfliktgebieten stammen oder Brautklei-
denen sie produziert wurden, genau Auskunft geben können.
Vom Wildblumenstrauss
zu veganen Schuhen
Eine grüne Hochzeit hat nichts zu tun mit Heiraten im Grünen, Ökolatschen, Patschuli-Duft, Gemüse aus dem Garten oder Jute statt Seide.
Foto: zvg.
der, die um die halbe Welt reisen, bevor sie
ins hiesige Brautmodegeschäft gelangen.
«Green Wedding» als Ausdruck
der Lebenseinstellung
Heute gibt es jedoch immer mehr Menschen, die sich in ihrem normalen Alltag
vom Wegwerfkonsum abgrenzen, sich über
fair gehandelte Produkte oder Klimabilanzen Gedanken machen, und deshalb auch
am «schönsten Tag im Leben» auf die Umwelt achten wollen. Ökologisch korrekt heiraten sei angesagt, «Green Wedding», ein
Trend auf dem Vormarsch, verkünden einschlägige Hochzeitsportale. Evelyne Schärer von der grössten Schweizer Hochzeitsagentur «your perfect day» sieht das jedoch
nicht ganz so. In ihren elf Jahren als professionelle Hochzeitsplanerin habe noch
kein Paar explizit eine «grüne Hochzeit»
verlangt. Trotzdem sei der ökologische Gedanke in der einen oder anderen Form bei
der Hochzeitsplanung präsent – quasi aus
dem allgemein umweltbewussteren Alltagsleben heraus gewachsen.
Bei «your perfect day» achte man zum
Beispiel schon seit Jahren auf regional und
saisonal gerechte Speisetafeln und berate
die Brautpaare dahingehend. Auch recyceltes Papier für Hochzeitseinladungen ist für
Schärer eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Zudem empfiehlt sie Brautpaaren je
nach Location schon mal die Organisation
eines Shuttlebusses, um individuelle Fahrten zwischen Traualtar und Partyort zu
vermeiden. Und was die Trauringe oder die
Brautkleider betrifft, arbeitet die Agentur
mit Schweizer Anbietern zusammen, die
über die Herkunft der verwendeten Materialien und die Arbeitsbedingungen, unter
Wer seine Hochzeit ohne professionelle
Agenturen planen will, findet auf Hochzeitsportalen wie «www.bonnyprints.ch»
oder «www.hochzeitfeiern.ch» jede Menge
Inspirationen, wie sich ein Hochzeitsfest
auf einfache Weise nachhaltiger gestalten
lässt – je nach Budget mehr oder weniger
ausgeprägt. Zum Beispiel, indem statt exotische Schnittblumen Wildblumensträusse
oder kleine Blumentöpfe mit einheimischen
Pflanzen auf die Tische kommen – und danach als Give-aways bei den Gästen zuhause weiterleben dürfen. Auch Dekoelemente
wie Kork, Stein und Holz werden für
«Green Weddings» proklamiert oder Caterer, die sich auf biologische, vegetarische
oder vegane Hochzeitsmenüs und Hochzeitstorten spezialisiert haben.
Auch Adressen von lokalen Designern
und Shops, die kostengünstige Hochzeitskleider in ökologischer und sozial verträglicher Qualität oder sogar vegane Schuhe
anbieten, finden sich auf einschlägigen Portalen.
Und warum soll ein Brautkleid nur an
einem einzigen Tag getragen werden? Warum nicht ein tolles Kleid aus einem Secondhand-Laden, aus recycelten edlen Stoffen
wählen oder ein Modell, das sich nach dem
Auftritt am grossen Tag in ein CocktailKleid umarbeiten lässt?
Junge Familie sucht älteres Haus oder
Wohnung mit Garten. Damit die Kinder
sehen, dass Rüebli unter der Erde
wachsen. Kauf oder Miete.
Telefon 076 371 61 62
Foto: zvg.
Publireportage
Freizeitclub SingleFreeTime Zürich
Neues entdecken und Freizeit mit Gleichgesinnten verbringen bei Kino, Wandern, Essen,
Theater, Spielen, Tanzen und Reisen. «Bei uns findest du Raum für deine Unternehmungen.
Habe Spass daran, deine Freizeit ab und zu mit anderen zu teilen und geniesse gemeinsame
Unternehmungen.» Alles Weitere unter www.singlefreetime.ch. (pd.)
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Züriberg
Nr. 18
30. April 2015
Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Nach der Sitzung an den Apéro: Nationalräte Hans-Peter Portmann und
Chantal Galladé; Juwelier Harry Hofmann und Gian-Paolo Amsler (r.).
Hoch über den Dächern mit Blick auf Bahnhofstrasse und die Urania-Sternwarte: Gastronom Michel Péclard
und Geschäftspartner Florian Weber (rechts) in ihrem neusten Restaurant.
Kulinarisch hoch hinaus
auf dem Dach der Modissa
Ganz oben angekommen ist, wer sich
im neuen «Rooftop»-Restaurant der
Modissa in einen Stuhl sinken lässt.
Ab dem 29. April ist es dort für alle
zugänglich. Auch nach Ladenschluss
via Seiteneingang.
Für VIPs und Freunde gabs letzte
Woche bereits eine exklusive Voreröffnung. Das Dachgeschoss wurde
früher als Lager genutzt. Viel zu
schade, sagte sich Gastronomie-Tausendsassa Michel Péclard (Kiosk,
Pumpstation, Fischer’s Fritz, Schober, Coco Grill & Bar, Milchbar). Er
hätte die Idee eines Dachrestaurants
gerne schon bei PKZ Women umsetzen wollen. Doch dort habe es nicht
geklappt, weil man sich vertraglich
nicht einig geworden sei. Namen hat
das Restaurant im 6. Stock übrigens
keinen. «Wir hatten ganz viel tolle
Ideen, aber zuletzt wird sowieso jeder von der Modissa reden», sagt Geschäftspartner Florian Weber. Der
Rundblick auf Urania und Bahnhofstrasse ist berauschend. Das Interieur erinnere ein bisschen an das Dekor in der Sendung «Glanz&Gloria»,
hörte man bei der Eröffnung. Modissa-Besitzerfamilie Gablinger liess
sich, wie viele andere, kulinarisch
verwöhnen. Das Personal fährt im
wahrsten Sinne des Wortes mit
Dampf zu den Tischen: Auf eigens
angefertigten Dumplingwagen werden Gaumenfreuden aus einer vielseitigen und hochwertige Fusion-Küche, inspiriert von Reisen nach Tokyo, New York und Los Angeles, serviert. Auf den rollenden Take-aways
werden auch mal Hackbraten oder
Angus-Beef serviert. Ergänzt wird
das Angebot mit Salaten und grosszügig gedeckten Dessertwagen.
Otto Gisiger, Inhaber Gisco
Gastro-Consulting.
Freuen sich über den schönen Abend: Floristin Susanne Wismer mit Cédric A. George (Pyramide am See).
Geniessen die Aussicht: Galeristin Georgina Casparis; Moderatorin, Model DJ Annina Frey (r.).
Werber Theophil Butz mit Gattin
Inge Steiger Butz.
ANZEIGEN
Freizeitclub:
Habe Spass daran, deine
Freizeit mit Gleichgesinnten zu
teilen, und geniesse sportliche, kulturelle,
kulinarische oder gesellige Events mit uns.
Alles Weitere unter: WWW.SINGLEFREETIME.CH
Kaufgesuch: BRIEFMARKEN!
(Auch alte Briefe und Ansichtskarten)
Sofort bar oder als Auktionseinlieferung
Schwarzenbach Auktion Zürich
Merkurstrasse 64, 8032 Zürich
Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden!
Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00
[email protected]
www.schwarzenbach-auktion.ch
Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband.
Figaro Danniel Saner (links) mit Lisa und André
Bisang (Fourrures & Design AG).
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Züriberg
Nr. 18
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Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Donnerstag, 30. April
Die Stadtbibliothek Opfikon
empfiehlt:
Die Lügen
der anderen
In einem Hotel
in Florida treffen
zufällig
drei
Pärchen
aus
England
aufeinander.
Sie
freunden
sich an und
verbringen die
Tage gemeinsam unter der glühenden Sonne mit Drinks am
Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu sein. Doch in der letzten
Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen
aus dem Hotel, das später tot in
den Sümpfen gefunden wird. Zurück in England bleiben die drei
Paare in Kontakt. Um ihre frisch
geknüpfte Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum
nach Hause zum Abendessen
ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die Paare am
Esstisch über ihre Vergangenheit, ihre Liebe und ihre Hoffnungen sprechen. Doch je mehr
sie voneinander erfahren, desto
fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen
Treffen sind zunehmend geprägt
von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden
Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nicht ist,
wie es scheint; ein Verdacht, der
sich schliesslich auf schreckliche
Weise bestätigt.
Mark Billingham, 1962 in
Birmingham geboren, ist einer
der erfolgreichsten englischen
Kriminalautoren.
Mark Billingham. Die Lügen der anderen.
Atrium. 2014
Ein Laden,
der Glück verkauft
Teddi wächst
auf einer Farm
mitten in der
überwältigenden
Natur
Kentuckys auf.
Sie liebt es, mit
ihren Händen
zu
arbeiten
und aus Dingen, die andere wegwerfen, Schmuckstücke zu zaubern. Als ein alteingesessener
Antiquitätenhändler aus Charleston ihr anbietet, bei ihm zu arbeiten, ergreift die junge Frau ihre Chance und verwirklicht ihren
Lebenstraum. Mit harter Arbeit,
viel Herzlichkeit, Charme und
Gespür für Schönheit macht sie
Mr. Palmers Laden zur kleinen
Oase im pittoresken Charleston.
Ihr Glück scheint perfekt, doch
dann bringt eine mysteriöse
Nachricht aus der Vergangenheit
ihr Leben ins Wanken …
Beth Hoffman ist mit diesem
Buch ein Gesamtpaket gelungen.
Es enthält etwas von allem: Liebe, Spannung und Vergangenheit.
Beth Hoffman. Ein Laden, der Glück verkauft. Kiepenheuer&Witsch. 2014
14.00 Hausführung: Mit Café und Gespräch. Quartierwechsel? Individuell und selbstständig wohnen, Sicherheit, Finanzierung, Vorbereitung. Appartements für Paare. Fredy Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät. Alterszentrum
Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69.
18.00–20.00 Vernissage: Um ca. 18.30 Uhr sprechen Kristina Piwecki und Milena Porracchia. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 13.30 bis 18 Uhr. Galerie
Kunst im West, Hardturmstrasse 121.
20.00 «Swingstrings»: Die Jazzviolinen von
Georges Burki & Urs Wäckerli solieren, duettieren und duellieren sich auf dem fliegenden
Swing-Teppich von Fulvio Musso (g) und Thomas
Hirt (b). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Freitag, 1. Mai
15.00 Mit Klassik ins Wochenende: Die Kammermusikgruppe des Konservatoriums Zürich konzertiert im Festsaal. Ein feines Konzert als Auftakt
zum ersten Wochenende im Mai. Das Café ist geöffnet bis 17 Uhr. Alterszentrum BürgerasylPfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
Samstag, 2. Mai
6.00–16.00 Flohmarkt: Der bekannte Flohmarkt an
prominenter und schönster Lage in der Stadt Zürich geht in seine 44. Saison. Bürkliplatz.
Sonntag, 3. Mai
10.30 Öffentliche Stadtführung: «Auf den Spuren
der Cafés» mit Yvonne Höfliger. Dauer des Rundgangs rund 2 Stunden. Infos: www.kaffeecafes.ch.
Helmhaus, Limmatquai 31.
11.00 Klimaspaziergang in der Altstadt: Aus Anlass
des Jane’s Walk lädt Simon Kälin, ETH Umweltphysiker und Vorstandsmitglied beim Fussgängerverein, zum Klimaspaziergang. Motto: «Zu
Fuss unterwegs zur klimafreundlichen Metropole
von morgen». Dauer: zwei Stunden. Mehr Infos
unter www.fussgaengerverein.ch. Treffpunkt:
Weinplatz (Vor Brunnen/Ecke Rathausbrücke).
13.00–17.00 «Wie wir lernen»: Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
14.30 Öffentliche Führung: Zur Ausstellung «Anatomie». Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
19.00 Das Musikfenster: Das Konzert im Hottingersaal, fällt aus, da der Sänger Hugo Wolf erkrankt
ist. Dies teilte die beteiligte Texterin Monika Lichtensteiger kurz vor Redaktionsschluss mit.
Montag, 4. Mai
14.00–17.00 Kneipp-Anlage offen: Bei schönem
Wetter ist die Kneipp-Anlage in Betrieb, am Mon-
tag und Mittwoch betreut, an den anderen Tagen
nach Anmeldung: 044 414 03 33. Ein erquickender Gang durchs kühle Nass. Alterszentrum Klus
Park, Asylstrasse 130.
20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb –
Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42.
Dienstag, 5. Mai
14.00–15.00 «Körperansichten»: Für Seniorinnen
und Senioren. Kulturama, Englischviertelstr. 9.
15.00 Wunschlieder-Singen: Edith Wolf begleitet alle Singfreudigen am Klavier. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
18.00–20.00 Vernissage: «Fantastische Realitäten».
Brigit Schmid-Gehry (Ton-Objekte), UrsHuberUri
(Bilder, Bücher, Filme). Ansprache mit Kurator
Erwin Feurer. Finissage: Samstag, 23. Mai, 15 bis
18 Uhr. Keller Galerie, Selnaustrasse 15.
18.00 BioZH: Heilkräuter erkennen: Reinhard Saller
leitete bis zu seiner Emeritierung das Institut für
Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich. Etwas zum Schreiben und Schneiden mitnehmen.
Sollte es stark regnen, wird der Kurs abgesagt.
Alterszentrum Klus Park (Park), Asylstrasse 130.
18.00 «Ellingtonality»: Duke Ellingtons Musik, neu
interpretiert von vier souveränen Jazzern: Christoph Grab (ts, as), Alessandro D’Episcopo (p),
Haemi Haemmerli (b), Elmar Frey (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Kreis
1. «Zusammenleben in der Altstadt». Ausklang
mit einem Apéro im Zentrum Karl der Grosse.
Org.: Quartierkoordination der Sozialen Dienste
Stadt Zürich. Der Rundgang ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/quartierwandel. Heimatwerk (Tram 4 + 15).
18.15–19.15 Führung: Tulpen von Renaissance bis
Rokoko: Kostbarkeiten in Buchkunst und Prachtgärten. Abendführung der Chemischen und Pharmakognostischen Sammlung: Vladimir-PrelogWeg 10, Gebäude HCI. ETH Zürich, Hönggerberg,
Stefano-Franscini-Platz 5.
19.30 Zürcher Kammerorchester: Fazil Say (Kl). Leitung: Willi Zimmermann, Werke von Beethoven,
Dmitri Schostakowitsch. Einführung mit Stephan
Mester um 19 Uhr. Tonhalle (Grosser Saal), Claridenstrasse 7.
19.30 «Der letzte der Engel»: Autorenlesung mit
Fadhil al-Azzawi. Moderation: Alice Grünfelder.
Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb –
Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42.
20.30 Musik in der Ausstellung: «None Of Them».
SignUp: vox, beats. Michael Ho: beats, vox. Im
Rahmen der Ausstellung De la Fuente Oscar de
Franco und Asia Andrzejka Naveen. Türöffnung:
19.30 Uhr. Helmhaus, Limmatquai 31.
Mittwoch, 6. Mai
18.00–20.00 Ausstellung: Stephen Gill: «Buried flowers coexist with disappointed ants». Bis 27. Juni. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31.
19.30 Preis der Literaturhäuser: Mit Gewinner Nicolas Mahler, Laudatio von Manfred Papst. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb –
Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42.
Donnerstag, 7. Mai
17.00 Öffentliche Fühurng: Zur Ausstellung «Anatomie». Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
17.00–22.00 Vernissage: Ausgewählte Arbeiten von
H. A. Sigg. Der Künstler ist anwesend. Galerie
Andy Jllien, Rämistr. 18.
18.00 Vernissage: «Autochthon» Tusch/Eitempera
auf unbehandelter Baumwolle von Yvonne Holy.
Ausstellung bis 21. August. Mo bis Fr 8 bis 12.15
Uhr und 13.15 bis 17.30 Uhr. Galerie Basler &
Hofmann, Forchstrasse 395.
18.00–19.00 Abendführung: Geschichten der gemalten Botanik mit Rita Ganz. Keine Anmeldung.
Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107.
18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang
Höngg-Rütihof. «Dorfidylle am Stadtrand». Ausklang im Quartierhof Höngg. Der Rundgang ist
kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/
quartierwandel. Bushaltestelle Rütihof.
19.30 «Kanns nicht und wills nicht»: Autorenlesung
mit Lydia Davis, Moderation: Iso Camartin. Lesung der deutschen Texte: Miriam Japp. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 «Poem Pot – Jazz meets Lyrik»: Dalia Donadio (voc), Urs Müller (g) und Raphael Walser (b)
vertonen Gedichte aus aller Welt, mit Charme
und Tiefgang. Worte und Klänge, die magisch
verzaubern. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb –
Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42.
Freitag, 8. Mai
16.45 Happy Hour: Beliebte und bekannte Melodien bei einem feinen Glas Wein geniessen, mit
Csilla Strobl am Piano. Alterszentrum Oberstrass,
Langensteinenstrasse 40
ANZEIGEN
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Foto: zvg.
Bürkliplatz lädt wieder zum Stöbern ein
Am Samstag, 2. Mai, beginnt die neue Flohmarktsaison auf dem Bürkliplatz. Der weltbekannte Flohmarkt
an prominenter und schönster Lage in der Stadt Zürich geht in seine 44. Saison. Diese dauert bis zum
31. Oktober. Auch dieses Jahr gibt es verschiedene
Ausfälle: 11. und 18. Juli wegen Bauarbeiten, 1. August, Nationalfeiertag, und der 29. August, Streetpa-
rade. Der Flohmarkt am Bürkliplatz ist bekannt für
hochstehende Ware: ein breites, vielseitiges Angebot
qualitativ guter Antiquitäten, Raritäten und Kuriositäten. Viele Händler sind anerkannte Fachleute,
Schätzer und gar Kunstsachverständige. Diese Anbieter haben ihren Platz an der Fraumünsterstrasse sowie im Innenteil der Bürklianlage. (pd.)
GEMEINSCHAFTSZENTREN
Anlaufstelle
Kinderbetreuung
im Kinderhaus Artergut
Klosbachstr. 25, 8032 Zürich
Telefon 044 251 47 20
E-Mail Elterninfo-Kreis [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung
Standorte und Öffnungszeiten:
Kinderhaus Artergut, Klosbachstr.
25, Di 16.30 bis 18.30, Mi und Do 13
bis 16 Uhr.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstr. 36, jeden ersten Do im Monat, 14
bis 15.30 Uhr.
ANZEIGEN
GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden
2. Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstr. 286, jeden letzten Do im Monat 14 bis 15.30 Uhr.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
www.gz-zh.ch/13
Diskussion: Mi, 6. Mai, 19.30 Uhr,
Kirchgemeindehaus, Zollikerstrasse
160. Wie weiter mit dem Räbeliechtliumzug Riesbach?
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Telefon 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Wohltätigkeitsfest: So, 3. Mai, 10 bis
17 Uhr.
Atelier Wundertüte: Do, 7. Mai, 16.15
bis 17.15 Uhr für Kinder ab 2 Jahren
in Begleitung.
Kinderchor: Mo, 16.15 bis 17.15 Uhr
für Kinder ab 1. Klasse. Anmeldung:
044 980 37 20.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Frühlingsferien: Sekretariat vom 27.
April bis zum 1. Mai geschlossen. Indoor-Spielplatz vom 20. April bis
zum 1. Mai geschlossen.
Musikfenster: So, 3. Mai, 19 Uhr. Das
Wort in der Komposition. Im Hottingersaal, Gemeindestr. 54, Zürich.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Frühlingsferien: Lokal geschlossen bis
3. Mai.
Workshop – Yoga Meditation: Mo, 4.
Mai, 19.30 bis 21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 5. Mai, 10
bis 12 Uhr.
Workshop – Zauberschule: Mi, 6. Mai,
14 bis 15 Uhr für Schulkinder.
Familien-Grillabend: Mi, 6. Mai, 18 bis
21 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Koffermarkt: Sa, 9. Mai, 11 bis 17 Uhr.
Muttertags-Brunch: So, 10. Mai, ab 10
Uhr. Anmeldung bis 8. Mai, 14 Uhr
unter Tel. 079 597 87 00.
Kultur & Begegnung: So, 10. Mai, 17
Uhr, Konzert «Mnemosyne».
Nr. 18
30. April 2015
15
16
Stadt Zürich
Nr. 18
30. April 2015
AU TO M O B I L
Opels kleiner Sparfuchs
braucht nur 3,1 Liter
Jeep bringt
weiteres Sondermodell
Der dreitürige Opel Corsa 1.3 CDTI
Ecoflex mit dem neuen EasytronicGetriebe hat auf der NEFZ-Normrunde einen Durchschnittsverbrauch von
3,1 Litern pro 100 Kilometer erzielt;
der CO2-Ausstoss liegt entsprechend
bei 82 Gramm pro Kilometer.
Damit ist der Kleinwagen aus
Rüsselsheim zusammen mit dem VW
Polo 1.4 TDI Blue Motion derzeit das
sparsamste Dieselmodell auf dem
Markt. Eine Spassbremse ist der kleine Sparfuchs dennoch nicht: Sein
grundlegend überarbeiteter Dieselmotor leistet 95 PS und generiert ein
maximales Drehmoment von 190
Newtonmetern zwischen 1750 und
2500 Umdrehungen – ausreichend
Power für den Winzling. (zb.)
Jeep lanciert ein weiteres Sondermodell mit der Bezeichnung X. Es stehen die dreitürige Version (Wrangler)
oder der Fünftürer (Wrangler Unlimited) zur Wahl mit V6-Benzinmotor
(284 PS) oder 2,8-Liter-Turbodiesel
(200 PS). Merkmale der Sonderversion sind die markante Motorhaube
mit Powerdome, zwei Lufteinlässen
und grossen Aufklebern im Alpendesign, die schwarze Tankklappe und
Trittbretter von Mopar, schwarz lackierte 18-Zoll-Räder, schwarze Einfassungen von Scheinwerfern und
Kühlergrillschlitzen sowie Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe. Serienmässig sind die X-Sondermodelle
mit dem sogenannten Dual Top ausgestattet, das aus dem dreiteiligen
Hardtop mit abgedunkelten Scheiben
sowie dem Sunrider Soft Top besteht.
Für die Schweizer Jeep-Fans sind
lediglich 38 Exemplare der Sonderserie vorgesehen; sie kosten ab 59 950
Franken. (zb.)
Harman
kauft B&O Automotive
Der Audiospezialist Harman, Anbieter von Infotainment-, Audio-, Videound Automatisierungssystemen, hat
kürzlich die Übernahme der Automobilsparte von Bang & Olufsen bekannt gegeben.
Bang & Olufsen Automotive ist
seit 2005 auf dem Markt und stellt
äusserst hochwertige Soundsysteme
für eine Vielzahl von Modellen der
Marken Audi, Aston Martin, BMW
und Mercedes-Benz her. Gemäss einer Medienmitteilung umfasst die
Übereinkunft einen Kaufpreis für
Bang & Olufsen Automotive in Höhe
von 145 Millionen Euro sowie Lizenzgebühren für eine Exklusivnutzung
der Marken Bang & Olufsen und B&O
Play im Automobilumfeld. Zudem gehen alle Entwicklungs- und Produktionsressourcen an das Karlsbader
Unternehmen über. (zb.)
Das B&O-System in einem Audi. zvg.
Sparsamer Riese
Der zu Daimler gehörende LKW-Hersteller Freightliner zeigt mit der Studie Super-Truck einen hocheffizienten Lastwagen, der dank ausgeklügelter Aerodynamik, Hybridantrieb
und weiteren Massnahmen für ein
besseres Energiemanagement wesentlich sparsamer sein soll.
Der Super-Truck verfügt beispielsweise über ein vorausschauendes
System, das mittels GPS und digitalen
3-D-Karten die Fahrzeuggeschwindigkeit möglichst effizient anpasst. So
soll die Studie mit rund 19 Litern auf
100 Kilometer auskommen bei einem
zulässigen Gesamtgewicht von 29,5
Tonnen und einer Geschwindigkeit
von rund 100 km/h. Zudem soll der
Super-Truck die Transporteffizienz
um 115 Prozent (gemessen in Tonnenmeilen pro Gallone) gegenüber einem Vergleichs-LKW aus dem Jahr
2009 verbessern. (zb.)
Super-Truck: Freightliner-Studie. zvg.
Feine Sache: Der Porsche Cayman GT4 erbt viel Technik seines grossen Bruders Porsche 911.
Fotos: zvg.
Der neue Porsche Cayman GT4 fährt
mit viel Elan aus dem 911er-Schatten
Puristisch, aber uneingeschränkt alltagstauglich •
so gibt sich der neue Porsche Cayman GT4. Im Coupé steckt Motorsporttechnik
der grösseren Geschwister.
Martin Schatzmann
Das Jüngere von zwei Geschwistern
zu sein, ist oft kein Schleck. Ähnliches gilt bei Porsche in Bezug auf
911er und Cayman. Denn seit Letzterer vor zehn Jahren auf die Strasse
rollte, steht er immer im Schatten
seines grossen Bruders. In der
Schweiz schaffte er es immerhin zusammen mit dem offenen Boxster auf
knapp einen Drittel der 911er-Verkäufe.
Doch so sehr es bei jüngeren Geschwistern auch verpönt ist, die Sachen der Älteren austragen zu müssen, so wenig schert sich der kleine
Porsche darum. Der in Genf präsentierte Cayman GT4 muss nicht, er
darf Technik aus dem 911 tragen,
und zwar Kerntechnik wie Motor, Getriebe, Fahrwerk und Bremsanlage.
Das Resultat lässt sich in Zahlen fassen: Der Cayman GT4 absolviert die
Nordschleife des Nürburgrings in
7:40 Minuten, der junge Wilde lässt
sich damit nur 8 Sekunden von seinem wichtigsten Organspender, dem
911 GT3, abnehmen. Mit dem GT4
nimmt Porsche den Cayman erstmals
in die GT-Reihe auf. Er wird zum
neuen GT-Einsteiger und zugleich
zum neuen Cayman-Topmodell, sozusagen zum Cayman aller Caymane.
Und da es fast 80 Prozent der GT-Besitzer mit ihren Porsches auch auf
die Rennstrecke zieht, folgt der
jüngste Cayman einer puristischeren
Rennsportauslegung. Die Ziehschlaufe als Innentürgriff bringt dies auch
optisch zum Ausdruck. Von einem
spartanischen Rennwagen ist er dennoch weit entfernt.
mit 10,3 Litern beziffert. Übrigens
befinden sich bei Cayman und 911
die Motoren im Heck, doch spricht
man im Cayman nicht von einem
Heckmotor, sondern von einem Mittelmotor. Deshalb mussten Motor und
Getriebe für den Cayman um 180
Grad gedreht werden, das Getriebe
schaut jetzt nach hinten.
Die Handschaltung ist ein Traum
Dem Ruf nach Purismus folgte Porsche bei der Wahl der Schaltbox, und
so gibt es den GT4 ausschliesslich
mit 6-Gang-Getriebe. Ein Traum von
einer Handschaltung: kurzer, gut
platzierter Schaltstock und präzise
sowie leicht zu sortierende Gänge. Im
Sportmodus wird beim Zurückschalten die Motordrehzahl mit gezieltem
Gasstoss automatisch angepasst. Im
Strassenverkehr ist dies vor allem ein
Ohrenschmaus, auf einem wilden
Ritt, beispielsweise an der Fahrpräsentation über den Track des anspruchsvollen Autodromo do Algarve,
wird sie für den Fahrer zur äusserst
hilfreichen Unterstützung.
Auf der Suche nach der Ideallinie
turnen wir über die Berg-und-TalStrecke des Autodromo und lernen
die gelungene Abstimmung von Fahrwerk und Aerodynamik schätzen.
Erstmals wird bei einem Cayman Abtrieb generiert. Ein neuer Frontspoiler mit drei wuchtigen Öffnungen und
der grosse Heckspoiler sind die luft-
strömungsrelevanten Zeugen. Für
den Rennenthusiasten gibt es die
spezielle, aber einfache «Track Precision App», die unter anderem Laptimer, Rennstatistik und Video inklusive Fahrdaten aufzeichnet und so
die Track-Auswertung ermöglicht.
Als weiteres Feature lässt sich die
Fahrdynamikregelung zweistufig ausschalten. Doch darauf sollte verzichten, wer nicht über wirklich hohe
Rennpraxis verfügt, sonst wird aus
dem Fahrspass unvermittelt ein Kamikaze-Flug. Gebremst wird wie im
911 GT3, doch auch im Cayman bieten die filigran gezeichneten GT4-Felgen genügend Platz, um die Verbundscheiben optional durch grössere Keramikscheiben zu ersetzen. In jedem
Fall eine standfeste Sache, die sich
auf der Rennstrecke im Süden Portugals nicht an ihre Grenzen bringen
liess und dem Piloten das gute Gefühl
solider Standfestigkeit vermittelt.
Alles, was ein Fahrer braucht
Fahrleistung, Fahrdynamik, Fahrspass • ins Unterbewusstsein drängt
sich die Frage, wer überhaupt mehr
Porsche braucht, als dies der Cayman
GT4 bietet? Die blosse Frage ist eigentlich Antwort genug. Zumal er mit
einem Listenpreis von 104 700 Franken 5700 Franken weniger kostet als
der günstigste 911. Damit beweist er:
Die Sachen des grossen Bruders
nachzutragen, ist keine Schande.
Foto. zvg.
AUTONEWS
Jaguar
Luftige Marketingaktion: Jaguar
liess in London die neue Mittelklasselimousine XE von Stuntman Jim Dowdall auf zwei Drahtseilen über die Themse fahren.
Damit wollte der Hersteller die
Leichtbauweise der Limousine
unter Beweis stellen.
Audi
Die Schweizer Internetfirma Unic
hat für Audi eine skalierbare
Plattform für die Online-Kommunikation in fast 100 Ländern entwickelt. Das Portal des deutschen
Automobilkonzerns begleitet (potenzielle) Kunden von der Autosuche bis zum After Sales.
Renault
Dank einer Gesetzesanpassung
darf Renaults Elektroauto Twizy
in Frankreich nun bereits von
14-Jährigen gefahren werden.
Der Twizy 45 ist auf 45 Stundenkilometer begrenzt und dürfte
mit einem Preis ab 7000 Euro einige Jugendliche anlocken.
Tesla
Der Tesla Model S ist nicht nur
mit einer modernen Antriebstechnik ausgestattet, er hält sich
auch selbst auf dem neuesten
Stand. Möglich macht dies eine
automatische Update-Funktion:
Über eine Internetverbindung
können so über Nacht neue
Funktionen auf die Software des
Fahrzeugs gespielt werden.
Motoren und Dämpfer vom 911er
Aus dem 911 GT3 stammen grosse
Teile des Alufahrwerks, unter anderem mit Upside-down-Dämpfern,
verstellbarer vorderer Spur und aktiver Dämpfung. Der 911 Carrera S
stiftet den 3,8-Liter-Boxermotor, der
im Cayman 385 PS leistet. Das sind
45 PS mehr als der 3,4-Liter-Boxer
im bisherigen Topmodell GTS leistet.
Das Drehmoment liegt bei 420 Newtonmetern. Damit absolviert der GT4
die 0 bis 100 in 4,4 Sekunden, Tempo 200 ist nach 14,5 Sekunden geschafft, die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 295 Stundenkilometer.
Der Verbrauch des 1340 Kilogramm wiegenden Zweisitzers wird
Jeep Wrangler Rubicon X.
Fiat
Fiat präsentiert das Sondermodell 500 Vintage ’57. Der neue
Retro-Cinquecento ist in der
Schweiz ab sofort erhältlich und
kostet ab 18 990 Franken.
Der grosse Heckflügel «verrät» den Porsche Cayman GT4.
Fotos: zvg.