GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 30. April 2015 Nr. 18 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch «Eine solche Chance bekommt man nur einmal» Am 6. Mai wird der neue Gemeinderatspräsident gewählt. Wirtschaftshistoriker Matthias Wiesmann (GLP) wird aller Voraussicht nach Dorothea Frei ablösen. Interview: Karin Steiner Matthias Wiesmann, freuen Sie sich auf das kommende Amtsjahr? Ja, ich freue mich sehr. Diese Chance bekommt man nur einmal. Ich bin ein neugieriger Mensch. Als Gemeinderatspräsident bekomme ich Einblick in Veranstaltungen und Institutionen, von denen ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Ich freue mich auch, Leuten erklären zu können, wie ein Rat funktioniert und wie wertvoll dieser Teil der Demokratie ist. Ich freue mich darauf, einen Einsatz für die Stadt machen zu können und die Stadt zu repräsentieren. dieser Zeit 50 Prozent arbeiten werde. Möchten Sie an den Gemeinderatssitzungen etwas ändern? An den festen Abläufen kann man nicht viel ändern. Ich werde versuchen, diese wie meine Vorgängerin Dorothea Frei dynamisch zu gestalten und den Lärmpegel etwas zu senken. Manchmal ist es schon an der Grenze, was die Leute sich erlauben. Werden Sie viele Pendenzen übernehmen müssen? Nein, wir sind sehr aktuell und am Puls. Das gefällt mir. Ich habe aber beobachtet, dass in letzter Zeit viel mehr schriftliche AnMatthias Wiesmann wird höchster Stadtzürcher, ist fragen gestellt 1975 geboren und in Unterstrass aufgewachsen. Er ist werden, die der F: kst. seit 2010 für die GLP Kreis 6 im Gemeinderat. Stadtrat bearbeiten muss, und 50 Prozent. Das ist nicht in jedem weniger Postulate und Motionen. Das Job möglich und muss auch mit der hat halt einen grösseren Effekt, weil Familie abgesprochen sein. Ich habe die Medien sich mit diesen Themen es so eingerichtet, dass ich während eher beschäftigen. Wie haben Sie sich auf das Jahr als höchster Zürcher vorbereitet? Als 2. und 1. Vizepräsident geht man quasi zwei Jahre in die Lehre und ist Stütze des Präsidenten oder der Präsidentin. Das ist eine gute Vorbereitung. Auch beruflich und privat muss man sich auf das Jahr einstellen, denn der Arbeitsumfang beträgt rund Wie ist Ihr Verhältnis zum Stadtrat? Wir dürfen nicht allzu gut auskommen! (lacht). Es ist Teil der Aufgabe des Gemeinderats, dem Stadtrat unangenehme Fragen zu stellen, die Verwaltung kritisch zu beobachten und nicht alles durchzuwinken. Wie sind Sie zur Politik gekommen, und weshalb haben Sie sich für die Grünliberalen entschieden? Als ich 18 Jahre alt wurde, ist das Stimm- und Wahlrecht gerade auf 18 herabgesetzt worden. Wir wollten ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir dieses Recht wahrnehmen. Wir haben eine Liste aufgestellt, die «Junge Liste», auf der übrigens auch Stadtrat Raphael Golta stand. Für Politik habe ich mich schon immer interessiert. Bei den Grünliberalen fand ich, was ich suchte: grün, aber fortschrittlich nach vorne gerichtet. Sterben im Mittelmeer Sterben in Zürich Alles neu macht der Mai Zehntausende stechen in See, um Krieg, Vertreibung, Armut und Ausweglosigkeit zu entfliehen. Und Tausende verlieren ihr Leben dabei. Das Theaterstück «So viel Meer zwischen uns» thematisiert die Flüchtlingsdramatik. Seite 3 «Deadline» heisst ein neues Buch, das über das Leben und Sterben 32 Textbeiträge von Prominenten veröffentlicht. An einer Podiumsdiskussion wurde viel über das allzu oft totgeschwiegene Thema Tod geredet. Seite 5 Der Wonnemonat Mai hat viel zu bieten. So auch unsere Sonderseiten «Alles neu macht der Mai» in dieser Ausgabe. Die Themen: Hochzeiten werden immer ökologischer gefeiert – ein Trend. Und: Wo sich Singles treffen. Seiten 10, 11, 12 Gartenspezialist.ch Baut und pflegt Ihren Garten 044 371 77 66 8046 Zürich [email protected] 2 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AKTUELL Intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen Autismus Im Buch «Allein zu zweit» beschreibt Katrin Bentley als Fachperson und als Gattin ihren vom AspergerSyndrom betroffenen Ehemann Gavin in all seinen Besonderheiten. Die Tribute Band «The Australian Pink Floyd Show» führte die 3D-Projektion auf der Bühne ein. Foto: zvg. Musik, Licht, Video und ein rosa Känguru Sie gilt als goldener Standard, nun kommt die gefeierte «Australian Pink Floyd Show» nach Zürich. 1988 gegründet, begann «The Australian Pink Floyd Show» (TAPFS) ihren Aufstieg als eine von vielen australischen Tributebands. 2004 führte sie ihre Arena-Tour zum 30. Jubiläum des Pink Floyds Albums «The Dark Side of the Moon» zum ersten Mal auch nach Europa und Nordamerika. Inzwischen wurden an ihren Auftritten in angesehenen Konzertsälen und an grossen Festivals in 35 Ländern über vier Millionen Tickets verkauft. 2010 war TAPFS welt- weit die erste Band, die auf eine ambitionierte Tour mit einer stereoskopischen 3D-Projektionsshow ging. Die Auftritte beinhalten seither eine atemberaubende Licht- und Lasershow, Videoanimationen, Filme, die auf einen grossen, runden Bildschirm projiziert werden, und andere spezielle Effekte. Diese Visuals werden begleitet von aufblasbaren Figuren, wie zum Beispiel einem Riesenschwein und einem rosa Känguru – dem eigenen Erkennungszeichen der Band. Die Band spielte immer wieder auch mit den Musikern, die damals mit Pink Floyd aufgetreten waren: Guy Pratt, Durga McBroom und ihre Schwester Lorelei McBroom (die heute regulär zur TAPFS-Besetzung ge- Wettbewerb Lokalinfo verlost 4x 2 Tickets für die Australian Pink Floyd Show am 11. Mai im Hallenstadion. Wer sein Glück versuchen will, schickt bis 4. Mai eine E-Mail mit Betreffzeile «Pink Floyd» an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. hört). 2013 ging die Band mit einer neuen Show zum 40. Geburtstag von «The Dark Side of the Moon» auf Tour. (pd./ mai.) Montag, 11. Mai, 20 Uhr, Hallenstadion Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch. Als Katrin im Januar 1987 nach Australien reiste, ahnte sie nicht, dass sie dort Gavin, die Liebe ihres Lebens, finden würde. Nur wenige Monate später machte er ihr einen Heiratsantrag, den sie bedenkenlos annahm. Für diesen ungewöhnlichen Mann war die 27-jährige Lehrerin gern bereit, ihre Heimat am Thunersee, ihre Familie und ihre Freunde zu verlassen und nach Down Under zu ziehen. Bald schon aber zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. Warum, fragte sich Katrin, lässt Gavin sich durch Kleinigkeiten dermassen aus der Ruhe bringen? Warum verhält er sich Gästen gegenüber so taktlos? Warum hat er ein so grosses Bedürfnis, allein zu sein? Warum interessieren ihn die Gefühle anderer nicht? Und vor allem: Warum steht er mir nie zur Seite, wenn es mir nicht gut geht? Die emotionale Unbeholfenheit ihres Mannes machte ihr immer mehr zu schaffen. Oft war Katrin, inzwischen Mutter zweier Kinder, der Verzweiflung nahe. Aber aufgeben war für sie keine Option, und so suchte sie nach einer Erklärung für Gavins Verhalten. 17 Jahre nach der Hochzeit war die Diagnose endlich gestellt: Asperger-Syndrom. Katrin begann sich intensiv mit diesem Autismus-Phäno- Die Probleme mit der Sucht im Wandel der Zeit Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich lanciert zum 30-jährigen Bestehen ein Themenjahr, in dem sie sich mit Aspekten von Sucht und Prävention beschäftigt. Zürich stand im Bann der Drogen, als die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich (SUP) im April 1985 ihre Tätigkeit aufnahm. Das autonome Jugendzentrum AJZ war abgerissen, die offene Drogenszene aber nicht verschwunden. Diese richtete sich wenig später im Park des Landesmuseums ein. Am Platzspitz, der als «Needle Park» die Stadt bis 1992 traumatisieren und international in die Schlagzeilen bringen sollte. Die katastrophalen Zustände dort und später im Letten bewirkten ein langANZEIGEN sames Umdenken im Umgang mit Schwerstabhängigen: Repression allein ist keine Antwort auf das Drogenelend. Es sind die Anfänge der pragmatischen Politik von heute mit den vier Säulen Prävention, Therapie, Repression und Schadensminderung. Die Konzepte der Suchtpräventionsstelle zielten darin von Beginn weg auf eine breitere Bevölkerung und einen Suchtbegriff, der auch legale Drogen und allgemeines Suchtverhalten umfasst. 1989 etwa lancierte die SUP mit «Sucht hat viele Ursachen» eine Kampagne, die wegen ihres Ansatzes auch in Deutschland Signalwirkung hatte. An dieser Ausrichtung hat sich wenig geändert. Als Fachstelle innerhalb des Schul- und Sportdepartements arbeitet die SUP mit Schülerinnen und Schülern, mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, mit Lehrlingen und deren Ausbildnern zusammen. Sie hat dafür diverse Programme und Projekte entwickelt – vom Kindertheater zum Thema Langeweile bis hin zu Kursen, in denen sich von der Polizei angezeigte Jugendliche mit ihrem Cannabis-Konsum auseinandersetzen. Über die Jahre sind neue Ansätze zur Prävention hinzugekommen. Eveline Winnewisser gründete die SUP mit und leitet die Fachstelle seit 2000: «In den 1990er-Jahren kam es zu einem Paradigmawechsel: Standen zuvor die Ursachen einer Sucht im Vordergrund, wurde unsere Arbeit nun mehr von der Gesundheitsförderung geprägt.» Zürichs Drogengeschichte Anlässlich ihres dreissigjährigen Bestehens reflektiert die Suchtpräventionsstelle diese Entwicklungen. Unter dem Motto «Sucht im Wandel der Zeit» lädt sie Zürcherinnen und Zürcher zu verschiedenen Veranstaltungen ein: im Juni ins Völkerkunde-Museum, wo Fachleute an einem Podium «Den Reiz des Rausches» diskutieren. Für den Herbst ist ein Kinozyklus in Vorbereitung. Kernstück des Jubiläumsjahres wird ab Mai ein Stadtrundgang sein, der mit den Spezialisten von Stattreisen Zürich erarbeitet wurde. Er führt zu den Schauplätzen von Zürichs Drogengeschichte und spürt deren Akteuren nach – von Zwingli bis zum anonymen Fixer. Darüber hinaus zeigt der Rundgang die zeittypischen Ansätze der Prävention auf – von der Abschreckung bis hin zum neuesten Konzept der Konsumkompetenz. (pd./pm.) www.stadt-zuerich.ch/suchtpraevention Katrin Bentley. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3 Exemplare von «Allein zu zweit». Wer gewinnen will, schickt bis 4. Mai eine E-Mail mit Betreffzeile «Bentley» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Bentley» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. men auseinanderzusetzen, machte eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin und eröffnete ihre eigene Praxis, um Menschen mit dem Asperger-Syndrom und deren Partner zu beraten und Ehen retten zu helfen. (pd./mai.) Katrin Bentley, «Allein zu zweit. Mein Mann, das Asperger-Syndrom und ich». Wörterseh Verlag 2015, 224 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-058-7 Post stärkt die Zustellkapazität Um die Kapazitäten in der Paketzustellung zu erhöhen, erweitert die Schweizerische Post bis im Dezember das Logistikzentrum Bülach. Die Bauarbeiten wurden Mitte Februar gestartet. Die Erweiterung wurde aufgrund des Bevölkerungswachstums, der Ansiedlung von Unternehmen im Zürcher Unterland und der Verkehrszunahme nötig, wie die Post mitteilt. Mit dem Ausbau des Logistikzentrums Bülach stärkt die Post ihre Paketlogistik im Raum Zürich Nord und Zürich Ost, denn durch die Kapazitätserweiterung werden auch die Logistikzentren Oerlikon und Effretikon punktuell entlastet. Das Logistikzentrum Bülach ist verkehrstechnisch gut gelegen. Damit verfügt die Post über ideale Voraussetzungen für die Versorgung der Region Zürich Nord und Zürich Ost. (pd.) Züriberg AKTUELL Nr. 18 30. April 2015 AUF EIN WORT IN KÜRZE Beschwerde Im Zusammenhang mit den Arbeiten am Parkhaus Hardau macht die Implenia Schweiz AG Nachtragsforderungen gegenüber der Stadt Zürich geltend. Nach Meinung der Stadt hat sie keine vertragskonforme Schlussrechnung vorgelegt. Berechtigte Ansprüche würde die Stadt mit Gegenforderungen wegen Minderleistungen beim Bau des Stadions Letzigrund verrechnen wollen. Das Obergericht hatte die Auffassung der Stadt nicht geteilt. Nun reicht diese Beschwerde ein beim Bundesgericht. Lorenz Steinmann Was würden Sie dazu sagen, wenn Sie nach einem schweren Autounfall verhaftet würden, nur weil Sie ebenfalls ein schnelles Auto besitzen? Oder wenn Ihnen zuerst einmal die Hände mit Kabelbindern festgezurrt werden, nur weil Sie ein Sturmgewehr zuhause haben und sich eben jemand irgendwo mit einem typgleichen Gewehr das Leben genommen hat? Absurd? Ja und nein. Wer das rigorose Vorgehen der Aargauer Polizei letzten Samstag verfolgt hat, muss aber auf solche Gedanken kommen. Bekanntlich hatte jene Polizei allen (erkennbaren) FCZ-Fans verboten, an den Match und nur Neuer Leiter Für Anliegen der Medien an das Schul- und Sportdepartement ist neu Ralph Kreuzer zuständig. Er tritt die Nachfolge vom Marc Caprez an, der zur Fifa gewechselt hat. Ralph Kreuzer ist Journalist und war bislang in verschiedenen Positionen bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF sowie als selbstständiger Kommunikationsberater in Zürich, Bern und Basel tätig. Stadtspital Triemli Das Stadtspital Triemli hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich und weist ein positives Betriebsergebnis von rund 10 Millionen Franken aus. Dazu beigetragen haben eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten, aber auch die weitere Optimierung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen. Kunsthaus Aufgrund des grossen Besucherinteresses verlängert das Kunsthaus Zürich die Ausstellung «Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan» um 14 Tage. Die seit dem 20. Februar laufende, aus mehr als 350 Gemälden, Holzschnitten und Kunstgegenständen europäischer und japanischer Meister bestehende Schau wird täglich von über 1100 Personen besucht. Ständeratswahlen Die CVP Kanton Zürich will Nationalrätin Barbara Schmid-Federer für die Ständeratswahl im Herbst ins Rennen schicken. Sie ist überzeugt davon, dass der Kanton Zürich im Ständerat auch durch eine Frau vertreten sein muss. Die Delegiertenversammlung hat am 7. Mai in Zürich diesen Vorschlag zu bestätigen, bevor die Kandidatur von SchmidFederer definitiv ist. Nein-Parole Der Vorstand der FDP.Die Liberalen im Kreis 7+8 hat einstimmig die Nein-Parole zum Bau der städtischen Wohnsiedlung Hornbach im Seefeld beschlossen. Die subventionierten Wohnungen an schönster Seelage sei eine Bevorzugung von wenigen Personen auf Kosten des Mittelstands, der weiter nach Wohnungen suche, lautet das Argument. Die Vorlage kommt am 14. Juni in der Stadt Zürich zur Abstimmung. Verhaftet, präventiv Multiple Rollen aus zwei Kulturkreisen, eine anspruchsvolle Aufgabe für Baghdadi Aoun, Meret Bodamer und Mehran Mahdavi. Das hochaktuelle Theater wird momentan in der Roten Fabrik aufgeführt. Leila (Meret Bodamer) im Dialog mit ihrem toten Bruder Tarik, der als Schweizer nicht in der neuen Heimat begraben werden durfte. Das Schauspiel wird ergänzt durch eine multimedial-poetische Inszenierung. Wenn ein Asylbewerber durch seine blosse Anwesenheit provoziert «So viel Meer zwischen uns» heisst das neueste Werk des Maralam-Theaters zweier Autoren und dreier Schauspieler aus zwei Kulturen, dies- und jenseits der See. Ein hochaktuelles Stück über die Flüchtlingsdramatik. Lena Schenkel Auf der Bühne geht das Licht an und unversehens sitzt man mit Ali, einem jungen Harraga, in einem Boot. So nennt man jene, die auf dem Seeweg von Nordafrika ins Europa ihrer Träume aufbrechen und viel zu oft nicht ankommen – so auch er: «Ich ertrank zweimal, ich war zweimal tot. Ich starb, als ich in meinem Land ertrank, und starb, als ich im Meer versank.» Die Qualität des Stücks wird bereits hier offenbar: «So viel Meer zwischen uns» ist beklemmend aktuell in seiner Thematik und holt die Zuschauer mit ins Boot, trägt sie mitten durch Migrationswellen, ISund fremdenfeindliche Strömungen an beide Küsten und öffnet ihnen den Blick für fremde Gestaden. Kulturelles Kaleidoskop Eingetaucht wird in das Leben eines Asylbewerbers, der durch seine blosse Anwesenheit zu provozieren scheint, in das eines westlichen Kaufmanns, der seinen Vorurteilen gegenüber der arabischen Mentalität begegnet oder in das eines dem Terror verdächtigten tunesischen Antiquars. Es sind Geschichten vom Aufeinanderprallen von Sitten und Kulturen in den Badeferien im tunesischen Djerba, den Bedenken einer jungen Muslima auf der Suche nach sich selbst, aber auch von der Liebe, die sich weder um Herkunft noch um Religion schert. Das breite Blickwinkelspektrum zeugt von der Entstehungsgeschichte der neuesten Maralam-Produktion: geschrieben von zwei Autoren, dem Tunesier Baghdadi Aoun und dem Schweizer Roland Merk, unterstützt Unter Beobachtung der Schweizer Behörden (dargestellt von Meret Bodamer und Mehran Mahdavi): Der tunesische Antiquar, gespielt von Baghdadi Aoun, Mitautor des Bühnenstücks. Fotos: C. Tobler/L. Schenkel von vier Theaterinstitutionen von Tunis bis Zürich und gespielt von drei Schauspielern; den Schweizern Meret Bodamer und Mehran Mahdavi, Letzterer mit iranischen Wurzeln, und Aoun selbst. Aus diesem «Dialog» sei das Stück laut Regisseur Peter Braschler, der bereits etliche Maralam-Projekte inszenierte und das Wort «interkulturell» nicht mag, entstanden mit dem Ziel, gewisse Realitäten, vor allem aber die Vielfalt von Wahrnehmungen und Geisteshaltungen dies- und jenseits des Mittelmeers aufzuzeigen. Von Poesie bis Realismus Vielfalt auch in der Inszenierung: Während die einen Szenen konkretrealistisch, obschon hie und da etwas überspitzt, präsentiert werden, habe man bei anderen «versucht, poetische Distanz zu schaffen», sagt Braschler. Ebenso poetisch sind die lediglich von Bildern und Worten untermalten eingeflochtenen Zwischensequenzen. Verwoben wird auch sprachlich: Mühelos gleiten die Sätze vom Deutschen ins Arabische und Französische und zurück; sie übersetzen oder ergänzen sich und fügen sich schliess-lich zu einem verständlichen Ganzen. Wir wollten «Bilder machen», erklärt Braschler, «die et- was auslösen». Alles sei bewusst offen gehalten, die Zuschauer sollen selbst interpretieren. Wie verschieden die Eindrücke tatsächlich sind, zeigte eindrücklich die Reaktion eines tatsächlich von Tunesien hier gestrandeten Migranten, der ihm nach der Uraufführung anvertraut habe: «Ich konnte nicht lachen, ich habe die ganze Zeit geweint.» Es ist eben doch sehr viel mehr zwischen uns als das Meer. Spieldaten: 30. April, 1./2. Mai, jeweils 20 Uhr, sowie 3. Mai, 18.30 Uhr, in der Aktionshalle der Roten Fabrik. Ticketreservationen per Mail ordern unter [email protected]. ANZEIGEN schon nach Aarau zu kommen. Wer sich widersetzte, wurde kontrolliert, wer keinen Ausweis dabei hatte, verhaftet und registriert. Unbescholtene Minderjährige und Familienväter wurden bis zu acht Stunden festgehalten, Fichierung inklusive. Aufhorchen lässt folgende Meldungen: Der zuständige Aargauer Staatsanwalt rechtfertigte die Verhaftungen mit dem Argument «Landfriedensbruch» und ordnete diese an, falls sich jemand nicht ausweisen könne. Dabei haben sich alle FCZ-Fans ruhig verhalten, wie die Aargauer Staatsanwaltschafts-Sprecherin Fiona Strebel zugeben musste. Was am Wochenende hochoffiziell passierte, ist nichts weniger als ein Frontalangriff gegen die Grundrechte unserer Verfassung. Es gibt bei uns a) die Versammlungsfreiheit, b) das Recht, sich frei zu bewegen und c) keine Ausweispflicht. Die drei Dinge sind Grundrechte unserer Freiheit und unserer Demokratie und dank unserer Verfassung garantiert. Wenn diese existenziellen Grundrechte nun für Fussballfans nicht mehr gelten, wird der Willkür künftig Tür und Tor geöffnet. Was kommt als Nächstes? Jener Staat, der Menschen nur schon auf die Vermutung hin verhaftet, sie könnten etwas Illegales tun, ist kein Rechtsstaat. Das ist DDR, das ist Nordkorea. Sich dagegen wehren bedeutet nicht, in das Mainstream-Geheul gegen sogenannte Fussball-Hooligans einzustimmen, sondern differenziert zu urteilen. Und mit ein wenig Abstand überlegen, was Wochenenden wie das vergangene staatspolitisch für Konsequenzen haben könnten: Überwachungsstaat. Präventivhaft. Staatsfichen. Hatten wir das nicht auch schon? Wehret den Anfängen. 3 4 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AKTUELL Panorama-Aussicht für Bahnreisende Texaid KlimaschutzLabel zertifiziert Am 13. Dezember nimmt die SBB den zweiten Teil der Durchmesserlinie in Betrieb. Die Kohlendreieckbrücke ist bereit, auf der Letzigrabenbrücke müssen noch die Gleise verlegt werden. Die Texaid-Textilverwertungs-AG wurde von Swiss Climate AG mit dem Gütesiegel «CO2 neutral» ausgezeichnet. Diese höchste Auszeichnung erhalten Unternehmen, die Klimaschutz ganzheitlich verfolgen. Texaid strebt unter anderem eine stetige Reduktion der Treibhausgase an, die bei der Sammlung und Verwertung von Alttextilien anfallen. (pd.) Pia Meier Die Kohlendreieck- und die Letzigrabenbrücke sind bereits seit Ende 2014 im Rohbau fertig. Bis zum Herbst dieses Jahres baut die SBB nun die bahntechnischen Anlagen wie Schienen und Schwellen, Fahrleitungen und Kabel ein. Die Arbeiten dauern noch bis Ende September. Ab 5. Oktober finden Testfahrten auf den beiden Brücken statt, bevor diese am 13. Dezember in Betrieb gehen. Ab diesem Zeitpunkt verkehren vier Fernverkehrszüge pro Stunde und Richtung auf der Ost-West-Achse in Richtung Osten via Durchmesserlinie und halten im Bahnhof Löwenstrasse. Richtung Westen fahren die Züge über die beiden eingangs erwähnten neuen Brücken und überqueren so kreuzungsfrei das Gleisfeld, bevor sie ab Bahnhof Altstetten die bestehenden Schnellzugsgleise benutzen. «Die Fahrt über die Brücken bietet Reisenden eine Panorama-Aussicht», hielt Gesamtprojektleiter Roland Kobel anlässlich einer Medienkonferenz fest. Planungsmängel behoben Die Arbeiten für die beiden Brücken finden bei Vollbetrieb statt, was gemäss Kobel eine grosse Herausforderung ist. Für die Letzigrabenbrücke – diese ist 1156 Meter lang – betrug die Bauzeit für den Rohbau sechseinhalb Jahre, für die Kohlendreieckbrücke – diese ist 394 Meter lang – zweieinhalb Jahre. Die Kosten betragen 300 Millionen Franken. Davon entfallen 180 Millionen für den Brückenbau. Der Einbau der bahntechnischen Anlagen kostet 120 Millionen Franken. Die Innenwände des Brückentroges der Kohlendreieckbrücke erhielten schallschluckende Elemente, um die Lärmemissionen zu reduzieren. 2014 wurde festgestellt, dass die Viadukte zu wenig stabil sind – weANZEIGEN Problempflanzen bekämpfen Auf der 1156 Meter langen Letzigrabenbrücke werden zurzeit die bahntechnischen Anlagen eingebaut. Fotos: pm. gen eines Planungsfehlers. Über den Pfeilern hatten sich im Brückentrog feine Risse gebildet. Es wurde deshalb entschieden, über jedem der Pfeiler Vorspannkabel aus Stahl über die Fahrbahn einzuziehen und an der Aussenseite über Ankerköpfe zu fixieren. Als Folge konnte aber die Fahrbahn nicht geschottert, sondern musste auf der ganzen Länge mit einer 60 Zentimeter dicken Betonschicht versehen werden. So kann die Stabilität der Brücken garantiert werden. Die Verstärkungsarbeiten kosteten insgesamt 17 Millionen Franken, wie Abschnittsleiter Michel Brun ausführte. Wie hoch die Schadenskosten sind, wird noch eruiert. Über 30 Jahre Die SBB hatte 2008 mit dem Bau der beiden Brücken begonnen. Erst entstanden die insgesamt 30 Pfeiler (7 für die Kohlendreieck- und 23 für die Letzigrabenbrücke, davon 2 Portalrahmen), anschliessend der darauf liegende Brückentrog. Bei der Letzigrabenbrücke kam dafür ein 90 Tonnen schweres Vorschubgerüst zum Einsatz. Zuvor hat die SBB im Bereich des Hauptbahnhofs Projekte im Rahmen der «Bahn 2000» (1997 bis 2004) sowie die S-Bahn-Stammstrecke (1983 bis 1990) gebaut. «Ende Jahr schliessen wir nun fast alle Arbeiten am Hauptbahnhof ab», sagte Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur. Die Durchmesserlinie sei allerdings nur die Speerspitze. Nach dem Hauptbahnhof werden andere Bahnhöfe zu Engpässen: Stadelhofen, Altstetten und Hardbrücke. Die Letzigrabenbrücke wurde verstärkt. Das Material für das Gleistrassee steht bereit. In der Stadt Zürich wie in der ganzen Schweiz bedrohen Problempflanzen (sogenannte invasive Neophyten) die einheimische Artenvielfalt und die Gesundheit von Mensch und Tier. Oft richten sie auch wirtschaftliche Schäden an. Grün Stadt Zürich verstärkt künftig den Kampf gegen diese Pflanzen und folgt dabei dem Vier-Säulen-Prinzip: Informieren, Koordinieren, Bekämpfen und Überwachen. Diese Problempflanzen finden in Zürich optimale Wachstumsvoraussetzungen vor und können nur schwer bekämpft werden. Grün Stadt Zürich erfasst deren Standorte im kantonalen Geoinformationssystem. Der Gemeinderat hat der Dienstabteilung im Budget 2015 zusätzliche 200 000 Franken für den Kampf gegen Problempflanzen gesprochen. Der Globalbudgetantrag fordert zudem die Einführung neuer Steuerungsgrössen bei Grün Stadt Zürich zur Qualität und Menge ökologisch wertvoller Flächen. Die Stadt Zürich will die Ausbreitung von Problempflanzen verhindern und bestehende Standorte soweit möglich sanieren, denn Flächen von grossem ökologischem Wert sind möglichst frei von Problempflanzen und weisen eine grosse Artenvielfalt auf. Die Bekämpfung ist nur erfolgreich, wenn sie konsequent und kontinuierlich über mehrere Jahre auf der gesamten öffentlichen und privaten Stadtfläche stattfindet und das Vorgehen mit angrenzenden Gemeinden und Kantonen koordiniert wird. Eine völlige Entfernung der Problempflanzen aus natürlich Lebensräumen ist aufgrund ihrer Verbreitungsmechanismen praktisch nicht möglich. (pd./pm.) Züriberg KULTUR Nr. 18 30. April 2015 5 «Geschichtenoase» lädt ins Palmenhaus Von Mittwoch bis Sonntag, 6. bis 10. Mai, wird das Palmenhaus im Alten Botanischen Garten zum 7. Mal Schauplatz von Geschichtenerzählern und Musikern. Künstler aus dem Norden, aus Südamerika, den Dolomiten und aus Basel kommen. Es wird in Hochdeutsch, Englisch und Mundart fabuliert und auch musiziert. Am Mittwochabend, 6. Mai, startet der Anlass mit einer Reise von den Alpen bis hin in die mongolische Steppe. Heitere und nachdenkliche Geschichten erzählt Sibylle Baumann in Mundart. Stimmvirtuose Christian Zehnder begleitet klanglich und gesanglich. Gasterzählerin Kerstin Otto aus Berlin gibt eine satirisch-erotische Fabel zum Besten. Und der Perfomance-Poet TUUP wartet mit wilden und exotischen Geschichten aus Afrika, Karibik und Indien auf. Auch die Kleinen kommen nicht zu kurz: Am Freitagnachmittag gibt es freche italienische Märchen in Hochdeutsch. Am Samstagabend treffen sich Sibylle Baumann und «TUUP» mit Geschichten über Musen, Verführung und Kunst. Ein Rendezvous in englischer und schweizerdeutscher Sprache, mit zwei Musikern aus dem Südtirol. Der Ausklang der Geschichtenoase wird am Sonntagabend wortreich und musikalisch mit dem Prinzen, der nicht spricht, beendet. (zb.) Alter Botanischer Garten, Pelikanstr. 40. Mehr Infos: www.gesichtenoase.ch. Der «Jane’s Walk» in der Zürcher Altstadt Im Rahmen des internationalen «Jane’s Walk» organisieren vom 1. bis 3. Mai Freiwillige in zahlreichen Städten rund um die Welt kostenlose Spaziergänge zum Thema Stadtentwicklung. Beim gemeinsamen Spazieren werden Kontakte geknüpft und Diskussionen angeregt. Seinen Ursprung hat der «Jane’s Walk» in Toronto, Kanada. Die Aktion basiert auf dem Gedenken an die amerikanische Stadtaktivistin Jane Jacobs (1916–2006). In ihrem Buch «The Death and Life of the Great American Cities» (1961) betonte Jacobs die «Begehbarkeit» einer Stadt als Grundbedingung für die Bildung lebendiger Nachbarschaften. Mit ihrer Schrift wehrte sie sich gegen die vorherrschende Autozentriertheit der US-amerikansichen Stadtplanung. Der Fussgängerverein Zürich engagiert sich für das Wohl der Fussgängerinnen und Fussgänger, für sichere und attraktive Fussund Velowege sowie für Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität. Aus Anlass des diesjährigen «Jane’s Walk» lädt Simon Kälin, Gemeinderat der Grünen, ETH Umweltphysiker und Vorstandsmitglied beim Fussgängerverein, am Sonntag, 3. Mai, zum Klimaspaziergang in der Zürcher Altstadt ein. Grundlagen des Klimawandels Motto: «Zu Fuss unterwegs zur klimafreundlichen Metropole von morgen». Auf dem geführten Spaziergang erfährt man mehr über die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, zu aktuellen Entwicklungen und zum klimafreundlichen Lebensstil. Dazu gibt es spannende Einblicke in die Geschichte der Limmatstadt. (e.) Klimaspaziergang: Sonntag, 3. Mai, 11 Uhr, Treffpunkt: auf dem Weinplatz, vor dem Brunnen/Ecke Rathausbrücke. Mit Simon Kälin, Gemeinderat Stadt Zürich, ETH-Umweltphysiker. Dauer: 2 Stunden. Informationen über den Fussgängerverein Zürich sind zu finden im Internet: fussgaengerverein.ch. Stehen für das breite Spektrum der Beiträge in «Deadline» (von links): Linard Bardill, Rifa’at Lenzin, Thierry Carrel und Peter Werder, mit Verena Mühlethaler (Mitte), Moderatorin und Pfarrerin an der Offenen Kirche St. Jakob. Fotos: Lena Schenkel Von der Kunst des Lebens und Sterbens Das neu erschienene Buch «Deadline» versammelt 32 Beiträge von Prominenten über das Leben und Sterben. Unter Anwesenheit einiger der Autoren fand die Vernissage mit Podiumsgespräch in der Kirche St. Jakob statt. Lena Schenkel Die Begegnung mit dem Tod ist jedem Menschen gewiss. Und doch fällt die Konfrontation mit dem Unvermeidlichen, unser aller Vergänglichkeit, schwer. Obwohl das Thema in der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren, etwa in der Sterbehilfebebatte, an Bedeutung gewann, blieb es ein Tabuthema im Privaten, ist Achim Kuhn überzeugt. Als Pfarrer und Krimiautor setzt er sich mehr als andere mit dem Tod auseinander und erlebt dabei immer wieder das Verdrängen dieses Teiles unserer Existenz. Während frühere Gesellschaften und andere Kulturen ihn ins Leben integrieren, klammerten wir ihn lieber aus. Der verwitweten Nachbarin gehe man aus dem Weg, Särge entschwänden durch Hintereingänge und viele hätten noch nie einen Toten gesehen. Prominente über Leben und Tod Der nun von ihm herausgegebene Sammelband «Deadline – Prominente über Leben und Sterben» soll deshalb zum Nachdenken, vor allem aber zum Gespräch über dieses delikate Thema, anregen. Darin berichten namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft anhand selbst gewählter Texte über ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Tod, in privater wie beruflicher Hinsicht. Entstanden ist ein Potpourri an Beiträgen, die ein facettenreiches Bild vom Tod malen: Überraschend oder absehbar tritt er darin ein, wird Linard Bardill trägt seine poetischen Mundartlieder auch bei «Bettkantenkonzerten» kranken Kindern in Spitälern vor, die manchmal an der Schwelle zwischen Leben und Tod stehen. Im Hintergrund ein Ausschnitt des Basler Totentanzes, einem Fresko aus dem 15. Jahrhundert. bekämpft oder ersehnt, ist Damoklesschwert oder Erlösung und ereilt Nahestehende wie Fremde. Die Vielfalt des Werks und seiner Mitwirkenden offenbarte sich auch an der Buchvernissage in der Offenen Kirche St. Jakob, bei der unter der Leitung von Pfarrerin Verena Mühlethaler ein Podiumsgespräch mit vier der Autoren stattfand: Liedermacher und Schriftsteller Linard Bardill, Herzchirurg Thierry Carrel, Islamwissenschaftlerin Rifa’at Lenzin sowie Kommunikationsfachmann und bekennender Agnostiker Peter Werder. Im Gespräch wie im Buch wird klar: Die Beschäftigung mit dem Sterben ist stets auch eine mit dem Leben. Denn neben dem Schrecken und dem Schmerz, der der Tod bringen kann, holt er die eigene «Deadline» unseres Daseins ins Bewusstsein. «Je näher das Unvermeidliche rückt, desto intensiver freut man sich am neuen Werden, an spontaner uneingeschränkter Lebenslust», schreibt die Schriftstellerin Judith Giovannelli-Blocher. PR-Berater Klaus J. Stöhlker verfasste einen Beitrag, in dem er unter dem Titel «Die Menschen werden geschrumpft» ein pessimistisches Bild unserer Zeit und unseres Umgangs mit dem Tod zeichnet. Tabu Lebensverlängerungszwang Damit animiert der Tod im besten Fall zu einer guten Lebensführung – ob man sich dafür eine dies- oder jenseitige Belohnung erhofft oder nicht. «Früher hiess das: Der Kunst des Sterbens entspricht eine Kunst des Lebens (ars moriendi – ars vivendi)», schreibt Kuhn dazu im Vorwort. Für den meisten Diskussions- und Zündstoff sorgte die Frage nach dem Umgang mit dem eigenen Tod. Sterben sei bei uns zum Projekt geworden, stellte Lenzin fest, während in den meisten anderen Kulturkreisen einfach gestorben werde. Exit-Mitglied Werder wiederum sieht weniger im Tod an sich als dem Lebensverlängerungszwang das eigentliche Tabu. Wie selbstverständlich nutzten wir sämtliche lebensverlängernden Ressourcen, würden immer älter und verursachten immer höhere Kosten. Auf den empörten Einwand im Publikum, diese Ansicht verleite alte Menschen dazu, sich als unerwünschte Last zu fühlen, entgegnete Werder, er habe sich bewusst plakativ geäussert, um das Tabu zu offenbaren, das sich an dieser Reaktion zeige; gerade deswegen müsse man sich vermehrt getrauen, darüber zu sprechen. Ein Nachund Umdenken wünscht sich dagegen Carrel in der Medizin, die sich seiner Ansicht nach nicht nur dem Leben und dessen Verlängerung, sondern auch dem Sterben vermehrt annehmen sollte und dieses Feld nicht privaten Firmen überlassen dürfe, auch wenn sie die aktuelle Gesetzeslage partiell dazu zwinge. Sein Ziel hat Kuhn jedenfalls erreicht: Die Diskussion ist eröffnet. Achim Kuhn (Hg.): Deadline. Prominente über Leben und Sterben. TVZ, Zürich 2015. Wettbewerb Wir verlosen drei Exemplare des Buchs «Deadline». Bitte Postkarte an Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich oder E-Mail mit dem Vermerk «Deadline» und vollständiger Adresse an: [email protected]. Einsendeschluss: 18. Mai 2015. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. «Echte Lebenshilfe» soll sein Buch zum Thema Sterben geben. Mit der «Deadline»-Anthologie beweist Herausgeber Achim Kuhn, dass der Tod zumindest literarisch keinesfalls schwere Kost sein muss. 6 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AKTUELL RTVG-Revision: Mehr oder weniger Gerechtigkeit? Am 14. Juni entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über das neue Radio- und Fernsehgesetz (RTVG). Die eidgenössische Vorlage ist für die Befürworter ein «sinnvoller Service public» und für die Gegner eine «skandalöse Mediensteuer». Geräteunabhängige Abgabe Pia Meier Anlässlich eines von der SVP organisierten Podiums diskutierten die Nationalräte Thomas Hardegger (SP), Daniel Vischer (Grüne), Natalie Rickli (SVP) und Gregor Rutz (SVP) über das neue Radio- und Fernsehgesetz. Eingeladen hatte neben den drei Parteien die Aktion Medienfreiheit. Diese kämpft «gegen die verfassungswidrige Einführung einer Mediensteuer». Präsidentin ist Natalie Rickli. Mehr Gerechtigkeit und Ersparnis Hardegger setzt sich für das revidierte Radio- und Fernsehgesetz ein. Für ihn bedeutet das neue Abgeltungssystem mehr Gerechtigkeit. Schwarzseher und -hörer würden ausgeschaltet. Es seien weniger Kontrollen als heute notwendig, und das habe weniger Bürokratie zur Folge. Und nicht zuletzt sei das neue System für Gregor Rutz und Natalie Rickli (beide SVP). die Haushalte günstiger als das bisherige. Rutz stört sich daran, dass es sich hier um eine neue Steuer und nicht wie bisher um eine Abgabe handle. Neu müsse jeder Haushalt bezahlen, ob er die Leistung bezieht oder nicht. Das sei anti-liberal. Für eine Steuer brauche es eine Verfassungsgrundlage, so Rutz weiter. Rickli hielt fest, dass es die Billag – diese soll auch in Zukunft das Geld einziehen – nicht braucht. Die Geschäftspolitik des Unternehmens verärgere nur alle. Zudem rechnete sie vor, dass es keine eigentliche Ersparnis sei, wenn es keine Kontrolleure mehr gebe. Vischer meinte, die SVP profitiere durch ihre Medienpräsenz am meisten von der SRG. Er verstehe deshalb Daniel Vischer (l.) und Thomas Hardegger. die Opposition gegen das revidierte RTVG nicht. Zudem entspreche die SRG einem Grundbedürfnis. Auch Hardegger hielt fest, dass das Schweizer Fernsehen eine wichtige Funktion im Land habe, denn es schaffe Identität. Vischer hob zudem die hohe Qualität vor allem des Radios hervor. Rickli hingegen betonte, dass die SRG ihr Programm reduzieren müsse zugunsten von privaten Institutionen. Es brauche für einen Service public aber nicht gleich drei Sender der SRG. Diese verdrängten private Sender. Da sei viel Sparpotenzial vorhanden. Rutz hielt fest, dass es verschiedene Medien in einer Demokratie braucht. Die SRG habe eine Monopolstellung, weil sie nicht auf Werbung angewiesen sei wie Private. Fotos: pm. Und zudem sei dieses Abgeltungssystem gegen KMU. Warum müssten gemäss dem revidierten Radio- und Fernsehgesetz auch KMU bezahlen? Diese würden als Private und Betrieb doppelt bezahlen. Hardegger präzisierte, dass Betrieben nur eine maximale Pauschale verrechnet würde. 84 Prozent der Betriebe würden von der Änderung gar profitieren und weniger bezahlen als heute. Und kleine Betriebe würden nichts bezahlen. Rickli sah das Ganze als «Buebetrickli» an, als Abzockerei der Wirtschaft. Service public Für Hardegger und Vischer war klar, dass bei dieser Abstimmung nicht der Service public im Mittelpunkt steht. Man könne aber zu einem an- GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Alles neu macht der Mai in Zürich Wir Zürcherinnen und Zürcher investieren viel Geld in die Schönheit unserer Stadt. Wir schmeissen unsere AbNicole Barandun. fälle nicht einfach weg – wir entsorgen sie im polierten Edelstahl-Container, genannt Abfall-Hai, prämiert mit dem Designer-Award Red Dot (an dieser Stelle ein Hoch auf das Familienunternehmen ANTASWISSAG in Rümlang!). Bei unseren Strassencafés dürfen die Wirte nicht irgendeinen lumpigen Plastikstuhl auf das Boulevard stellen. Nein, nein. Hier hilft ei- ne umfangreiche Wegleitung mit städtischen Richtlinien, damit sich niemand geschmacklich verirre. Alles ist ästhetisch geregelt, sogar Sachen, die wir gar nicht sehen (zum Beispiel Dachflächenfenster). Sachkundige Gäste staunen, wie konsequent unsere Stadt durchgestylt ist. Man hat sich also eingerichtet. Zürich ist quasi offiziell um einen Anlass reicher. Pünktlich nach dem Sechseläuten kommen linke Chaoten von weit her gelaufen, um den Frühling einzuläuten. Hier ist gut Feste feiern, das spricht sich rum. Polizei an der kurzen Leine Schlachtfeld Europa-Allee Wer ein paar Schritte in die neue Europa-Allee wagt, staunt auch. Zerschlagene Fensterscheiben, Bretter am Boden, nichts Anmächeliges. Wir fragen bei einem Detailhändler nach und erfahren, dass dies die Schäden der Dezember-Randale seien. Es lohne sich nicht etwas zu reparieren, denn bald nahe ja der 1. Mai. Zweimal möchten weder die Versicherungen noch die KMUs den Schaden berappen. Das Risiko, erwischt und zur Verantwortung gezogen zu werden, ist leider gering. Stadtrat Daniel Leupi hat 2013 ein Überwachungskonzept vorgelegt. Bis 2016 wären an neuralgischen Stellen 19 Videokameras geplant gewesen. Der jetzige Polizeivorsteher Richard Wolff hat nun aus datenschutzrechtlichen Gründen dieses Projekt beerdigt – entgegen den Empfehlungen seiner eigenen internen Fachleute. Der Gemeinderat wertete ebenfalls den Datenschutz höher ein als der Schutz von Eigentum und Leib und Leben. Es ist paradox: Man traut unserer Polizei zu, mit der Waffe umzugehen, nicht jedoch mit Personendaten auf einem Video. Die zahlenmässig unterlegene Polizei muss Verletzte in Kauf nehmen. Die hohen Versicherungsprämien müssen kleine und mittlere Betriebe berappen. Und die Täter profitieren vom Datenschutz und machen jedes Jahr Millionenschäden. Eine sehr verkehrte Welt. Wir hoffen, dass die dem Gewerbe gut gesinnte Polizei dieses Jahr ihren Auftrag erfüllen kann und von der politischen Führung nicht behindert wird. Nicole Barandun-Gross Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Die Teilrevision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) will, dass der Service public im Radio und Fernsehen künftig durch eine neue, geräteunabhängige Abgabe finanziert wird. Diese soll – mit Ausnahmen – von allen Haushalten und Unternehmen entrichtet werden, die heutige Empfangsgebühr ersetzen und etwas tiefer ausfallen. Haushalte ohne Radiooder Fernseh-Empfangsgerät haben während fünf Jahren die Möglichkeit, sich von der Abgabe zu befreien («Opting out»). Die Teilrevision wird frühestens auf 1. Januar 2016 in Kraft gesetzt, die neue Abgabe wird frühestens 2018 eingeführt. (pd./pm.) deren Zeitpunkt darüber diskutieren. Für Hardegger sind die qualitativ guten Sendungen der SRG ein Teil des Service public. Unterhaltung sei auch ein Teil davon. Anders sahen es Rutz und Rickli. Es müsse zuerst diskutiert werden, was der Service public umfasst. Es müsse geklärt werden, welche Aufgaben die SRG im modernen Service public hat. Rickli plädierte für einen kosteneffizienten Service public, also für eine schlanke SRG in der künftigen digitalen Medienwelt. Erfolgreiches 2014 fürs Stadtspital Triemli Das Stadtspital Triemli hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich und weist ein positives Betriebsergebnis von rund 10 Millionen Franken aus. Dazu beigetragen haben eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten, aber auch die weitere Optimierung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen. Die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten hat im Jahr 2014 um 8 Prozent auf 23 967 (Vorjahr 22 196) zugenommen, bei einer gleichzeitigen Abnahme der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 6 auf 5,7 Prozent. Im ambulanten Bereich konnte die Patientenzahl um rund 5 Prozent auf knapp 120 000 gesteigert werden. Zudem gehört das Stadtspital mit 45 000 Notfällen im Jahr weiterhin zu den drei grössten Notfallzentren im Kanton. (pd.) ANZEIGEN ECKANKAR Gesellschaft Schweiz Kurvenstrasse 17 · 8006 Zürich Sonntag 3. Mai, ECK-Gottesdienst, 10.15 – 11.15 Uhr Jeden Mittwoch Eckankar-Center offen 17.00 – 19.00 Uhr, Tel. 044 350 60 90 Mittwoch, 13. Mai, 19.15 – 19.45 Uhr, HU-Gesang, www.sing-hu-info www.eckankar.ch / www.SpiritualWisdomJournal.org KLEINANZEIGEN Wohnung Suche 3-Zi.-Wohnung und/oder Therapieraum. Telefon 079 663 07 38 Immobilie Zu kaufen gesucht von Schweizer Familie in Küsnacht/Zollikon Haus mit Garten, Wohnung, Land oder Mehrfamilienhaus, rasche Abwicklung. 077 444 28 87 KLEINANZEIGEN Thema: Göttliche Liebe – kann ich sie akzepieren? Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Züriberg WE T TE R Nr. 18 30. April 2015 7 Die Erde schwitzt wegen globaler «Hitzewelle» tion in Witikon vom Regen erfasst, danach folgten die Wetterstationen Central und Erlenbach. Bis zum Niederschlagsende in den frühen Morgenstunden des 18. Aprils kamen in Witikon und Erlenbach knapp 30 mm Regen zusammen, während es am Central mit aufsummiert weniger als 20 mm deutlich weniger intensiv regnete. Das Jahr 2014 war global gesehen hinsichtlich der Luft- und Wasseroberflächentemperatur das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Silvan Rosser Nach einer Phase geringer Temperaturveränderungen im Zeitraum zwischen 1999 und 2013 ereignete sich ein neuer, deutlicher Erwärmungsschub. Das Jahr 2014 war bereits das vierte Jahr in Folge, das wärmer war als das Vorjahr. Warme Jahre gingen in der Vergangenheit immer auch mit dem auf natürliche Weise wärmenden El-Niño-Phänomen einher. Umso erstaunlicher ist es, dass der neuste Wärmerekord 2014 ohne El-Niño-Verhältnisse zustande kam, diese setzten sich im 2014 nie richtig durch. Die Antwort auf die Frage, ob es sich beim neusten Wärmerekord nur um einen kurzfristigen Ausreisser handelt oder ob das Jahr 2014 ein neues Kapitel in der Geschichte der globalen Erwärmung aufschlug, werden erst die kommenden Jahre zeigen. Wieder neue Wärmerekorde Die Tatsache, dass nun auch das Jahr 2015 weitere Wärmerekorde aufstellt, spricht für eine längerfristige Fortsetzung der Erwärmung. Die amerikanische Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) wie auch die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa stuften den März 2015 hinsichtlich der Lufttemperaturen als den wärmsten seiner Art ein. Die vorangegangenen Monate Januar und Februar sollen jeweils die zweitwärmsten in der 135 Jahre langen Geschichte gewesen sein. In Kombination ergibt dies den wärmsten Jahresstart überhaupt. Nie war der Zeitraum von Januar bis März global ge- Rasche Erwärmung am Berg Das Wetter unterscheidet sich in Zürich je nach Stadtteil: So erwärmt sich Witikon «am Berg» am Vormittag viel schneller als das Zürcher Central «im Tal», obwohl es in der Stadt rund 2 Grad wärmer ist. Grafiken: S. Rosser Beim Regen kann es je nach Ereignis deutliche regionale Unterschiede in der Niederschlagsmenge geben. sehen also wärmer als in diesem Jahr. Die Erde hat also auch 2015 weiterhin Fieber und zeigt scheinbar auch Symptome in Form extremer Wetterereignisse, die alleine für den Monat März eine beeindruckend lange Liste ergeben. Da wären beispielsweise ungewöhnlich starke, tropische Wirbelstürme und grosse Abweichungen in der Niederschlagsverteilung. Regionen wie Kalifornien, die von einer anhaltenden Trockenheit heimgesucht werden, stehen Regionen mit weit überdurchschnittlichen Niederschlagssummen gegenüber, so wurde die chilenische Atacamawüste von einer Flutkatastrophe überrascht. Die im März 2015 einen neuen Tiefststand erreichende Ausdehnung des arktischen Eisschildes gilt dar- über hinaus als weiteres Indiz für die vorangeschrittene Erwärmung. Die zweitgrösste Eisschildausdehnung in der Antarktis zeugt zudem von stark gestörten Strömungsmustern und überdurchschnittlichen Niederschlägen rund um den Südpol. Ruhiges Frühlingswetter Deutlich ruhiger gestaltet sich das Frühlingswetter in Zürich. Der April macht bekanntlich, was er will. In diesem Jahr hatte er wieder einmal Lust auf viel Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen. So brachte die Periode vom 9. bis zum 24. mit Ausnahme des 17. Aprils bei uns durchwegs herrliches Frühlingswetter. Bereits am 16. April wurde aus Südwesten zunehmend feuchte Warmluft in die Schweiz geführt. Gleichzeitig näherte sich am 17. April im Tagesverlauf eine Kaltfront von Norden her der Schweiz. Die in Zürich liegende feuchtwarme Luftmasse wurde somit eingeklemmt und dadurch in die Höhe gedrückt, wie MeteoSchweiz mitteilte. Dies führte zu einem trüben und kühlen Tag in der sonst frühsommerlichen April-Schönwetterphase. Ein Vergleich dreier Wetterstationen in Zürich zeigt, dass in der labil geschichteten Luft die ersten Schauerzellen am Morgen des 17. Aprils zuerst in Zürichs Süden, in Erlenbach, entstanden. Die Niederschläge waren aber sehr schwach und erreichten bis zum Nachmittag nur 5 mm am Central und 7 mm in Witikon und Erlenbach. Erst die Kaltfront am Abend brachte ergiebige Niederschläge. Da diese Front von Norden her kam, wurde zuerst die Wettersta- Grundsätzlich unterscheidet sich das Zürcher Wetter regional nur geringfügig. Es zeigt sich beispielsweise die Höhenabhängigkeit der Temperatur. So ist es am Zürcher Central durchschnittlich 2 Grad wärmer als in Witikon und 1 Grad wärmer als in Erlenbach. Jedoch präsentieren sich im Tagesgang der Temperatur spannende Differenzen. An einem trüb-regnerischen Tag wie dem 17. April ist es in Witikon immer rund 2 Grad kühler als am Central. An klaren, sonnigen Tagen jedoch, erwärmt sich «Bergstation» Witikon am Vormittag deutlich schneller als «Talstation» Central. In den frühen Morgenstunden eines sonnigen Tages (19.–21. April) ist es in Witikon nach klarer Nacht bis zu 5 Grad kälter als am Central. Zur Mittagszeit hat Witikon das Temperaturdefizit jedoch durch die direktere Sonneneinstrahlung «am Berg» aufgeholt und weist kurzfristig sogar höhere Temperaturen auf als downtown. Im Verlauf des Nachmittags schreitet aber die Erwärmung in der Stadt (im Tal) weiter voran. Mit sinkendem Sonnenstand kühlt dann Witikon deutlich schneller ab, verglichen mit der Stadtluft am Central, sodass es am Abend eines sonnigen Tages wieder rund 4 Grad wärmer ist als in Witikon. Während sich das Klima auf der Erde wieder stärker erwärmt als zuvor, herrscht in Zürich überall der gleiche Wettercharakter; trotzdem gibt es auch auf lokaler Ebene spannende Phänomene. 8 Züriberg Nr. 18 M U T TE R TAG / S PO R T 30. April 2015 Witiker Handballer spielen in 3. Liga Das Abenteuer 2. Liga, die höchste regionale Spielklasse, ist für die Handballer des TV Witikon zu Ende – vorerst. Jürg Rauser Die Flötistin Rotraut Jäger und die Harfenistin Rebekka Zweifel spielen am Muttertag im Quartiertreff Hirslanden auf. Foto: zvg. Flöte und Harfe zum Muttertag Ob Mutter, Nicht-Mutter, mit Mutter oder ohne Mutter, das Duo «Mnemosyne» zieht alle in seinen Bann, die sich am frühen Sonntagabend des 10. Mai in den grossen Saal des Quartiertreffs Hirslanden begeben wollen. Die Flötistin Rotraut Jäger und die Harfenistin Rebekka Zweifel bringen ein Programm voller Emotionen zur Aufführung: Zum Träumen laden die poetisch zurückhaltenden Klänge von Fauré ein, zum Nachdenken die «Nuancen» von Barthomieu. Die Virtuosität von Briccialdi lässt manches Herz höherschlagen, und Massenets «Meditation» ist zum Weinen schön. Mnemosyne ist die Göttin der Erinnerung in der griechischen Mythologie: Ein unvergessliches Erlebnis verspricht das Konzert der beiden jungen Musikerinnen zu werden. Für das leibliche Wohl sorgt die Cafeteria des Quartiertreffs. Bei schönem Wetter lädt auch das Gartencafé zu einem entspannten Sonntagnachmittag vor oder zu einem ruhigen Ausklang nach dem Konzert ein. (kud.) Sonntag, 10. Mai, 17 Uhr im Quartiertreff Hirslanden, Forchstr. 248, 8032 Zürich, Eintritt frei, Kollekte. ANZEIGEN TELEFONNUMMERN Nach einem fulminanten Start mit zwei Siegen – einer davon gegen den HC Horgen, das den zweiten Tabellenrang erreichte – folgten fünf Niederlagen. Das Team musste erfahren, was es heisst, in der 2. Liga bestehen zu wollen. Technische Fehler im Angriff oder überhastete Torwürfe werden vom Gegner meist in einer Konsequenz geahndet, die man sich von der 3. Liga her nicht gewohnt war. Dass es in der 2. Liga keine «einfachen» Punkte gibt, hat Coach Martin Hegglin immer wieder betont. Trotzdem hat die Mannschaft in den verbleibenden Spielen oft die «schwierigen» Punkte geholt, zum Beispiel mit zwei Unentschieden gegen Teams, die in der vorderen Tabellenhälfte abschlossen. Die Witiker zeigten hier ganz klar ihre bekannte Stärke: eine kämpferische Teamleistung. Andererseits gingen wertvoll Punkte gegen Mannschaften verloren, die durchaus Die Witiker Handballer des Herren «Eis» wollen wieder aufsteigen. zu schlagen gewesen wären. Am Schluss der Saison resultieren 11 Punkte und der letzte Tabellenrang, was ohne Wenn und Aber den Abstieg in die 3. Liga bedeutet. Zurück in die 2. Liga Bereits hat die erste Teamsitzung als Vorbereitung für die Saison 2015/ 2016 stattgefunden und der Tenor ist einstimmig: «Das Team will zurück in die 2. Liga!» Der Weg dahin ist nicht einfach und dauert vielleicht mehr als eine Saison. Doch der TV Witikon verfügt über einen grossen Pool an starken Junioren, aus dem man sich für die nähere Zukunft Verstärkung erhofft. Wenn die Mischung aus jungen Wilden und alten Füchsen gelingt, darf man gespannt sein. Eine Randbemerkung zum Thema Heim- F: zvg. halle: Da der TV Witikon über keine Heimhalle verfügt, weicht er jeweils nach Looren Ebmatingen aus. Diese Saison spielte die Mannschaft der 2. Liga fünfmal in dieser «Heimhalle», holte dort 8 von 11 Punkten und blieb ungeschlagen. Damen sind aufgestiegen Witikon spielt nächste Saison 3. Liga – und das gleich zweimal. Neben dem Herren «Eis» haben die Damen den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. Das Team stand mit TV Uznach in enger Konkurrenz um den zweiten Tabellenrang, der automatisch den Aufstieg bedeutete. Die Damen erzielten im letzten Spiel der Saison gegen ebendiesen Gegner einen 17:8-Sieg und standen nun auf dem zweiten Platz. Der hohe Sieg reichte. Züriberg KULTUR Nr. 18 Als eine der Geisterfrauen «Wilis» begegnet Giselle (Y. Han) an ihrem Grab erneut ihrem Verehrer Albert (D. Viera). 30. April 2015 9 Fotos: Gregory Batardon Zumiker Primaballerina tanzt «Giselle» Die Wahl-Zumikerin Yen Han ist eine der Top-Solistinnen am Zürcher Opernhaus. Momentan steht die Ballerina als «Giselle» auf der Bühne. Annina Just «Ich tanze am liebste ‹Story-Balletts›, denn dabei ist man nicht nur tänzerisch gefordert, sondern muss auch einen Charakter einnehmen», sagt Balletttänzerin Yen Han. Ein solches Handlungsballett ist auch das Stück «Giselle», das bis Ende Mai im Opernhaus Zürich aufgeführt wird und worin die zierliche Amerikanerin die Hauptrolle tanzt. «Giselle», uraufgeführt an der Pariser Oper am 28. Juni 1841 in einer Choreografie von Jean Coralli und Jules Perrot, gilt als eines der grossen Meisterwerke des romantischen Balletts. Die Zürcher Inszenierung von Patric Bart sei sehr traditionsbewusst, detailreich und erfordere besonders viel Gefühl und Ausdruckskraft, erzählt Yen Han. Für die erfahrene Tänzerin ist es allerdings schon das zweite Mal, dass sie diese prestigträchtige Rolle tanzen darf. Schon 1998, als Heinz Spoerli das Stück choreografierte, stand ihr diese Ehre zu. «Es bereichert mich, nun eine zweite Interpretation kennen zu lernen», so die Solistin. Sie habe zwar etwas weniger Zeit gebraucht, die Rolle einzuüben, wie wenn sie etwas zum ersten Mal tanze, aber es seit trotzdem jedes Mal ANZEIGEN von Neuem eine Herausforderung, die Vorstellungen des Choreografen umzusetzen. Seit 21 Jahren in Zürich Das Gespräch mit Yen Han schwankt zwischen Deutsch und Englisch hin und her. Die gebürtige Chinesin ist in Amerika aufgewachsen, erhielt in ihren jungen Jahren bei Stefan Mucsi und Paul Maure in Los Angeles Unterricht und schloss ihre Aussbildung an der Beijing Dance Academy ab. Es folgten Engagements beim «Jeune Ballet de France» und dem «Ballet de Nice» bevor sie 1994 nach Zürich wechselte. Als einzige der Künstler im aktuellen Zürcher Ensemble war sie am Opernhaus unter drei Direktoren – Bernd Roger Bienert, Heinz Spoerli und nun seit der Saison 2012/13 unter Christian Spuck – engagiert. «Ich bin sehr glücklich hier und fühle mich in Zürich zu Hause», sagt die ehemalige Muse von Heinz Spoerli, die seit zwölf Jahren in Zumikon lebt. Eigentlich hat Yen Han schon fast alles getanzt, was sich eine Ballerina erträumen kann, unter vielen anderen Rollen stehen in ihrem Palmarès die Hauptrollen in «Romeo und Julia», dem «Nussknacker», Schwanensee, «Dornröschen» und die Hauptpartien in zahlreichen modernen Stücken. Trotzdem scheint die Grand-Dame des Balletts Zürich noch nicht genug zu haben. «Tanzen macht mir noch immer sehr grosse Freude», sagt sie strahlend. Mit ihrer Natürlichkeit und bescheidenen Art vermittelt sie beina- he, dass eine Karriere wie die ihre das Normalste der Welt wäre. Solange ihr Körper mitmache und sie auch psychisch noch bereit dazu sei, wolle sie weiter tanzen. Und solange sie Rollen, wie die der Giselle interpretieren dürfe, würde ihr das so grosse Freude bereiten, dass an Aufhören sowieso nicht zu denken ist, meint sie lachend. Eine bestimmte Rolle, die sie irgendwann noch tanzen möchte, gäbe es aber nicht. «Mir geht es nicht so sehr um die einzelnen Rollen, ich bin viel mehr interessiert am Arbeitsprozess mit grossartigen Coaches und Choreografen, die meinen Figuren eine spezielle Bedeutung verleihen können», erklärt die Tänzerin, die für ihre perfekte Technik und berührende Ausstrahlung bekannt ist. Eigene Ballettschule 1. Akt: Herzog Albrecht (Denis Vieira) wirbt als Bauer verkleidet um Winzertochter Giselle (Yen Han). Als der Betrug auffliegt, stirbt Giselle an gebrochenem Herzen und wird von den «Wilis», den Geisterfrauen, die des Nachts Männer zu Tode tanzen, aufgenommen. Neben dem 100-Prozent-Pensum am Opernhaus führt die passionierte Ballerina und Mutter von zwei Jungen im Alter von zwölf und vier Jahren auch noch eine eigene Tanzschule in Zürich Witikon. «Ohne meinen Mann Matthias könne ich das aber nicht. Wir sind ein Superteam», schwärmt sie. Er mache die Administration, sie habe die künstlerische Leitung und suche die Lehrer aus, denen sie voll und ganz vertrauen könne. Obwohl die Primaballerina auch noch nach so vielen Jahren fünfmal die Woche bis zu acht Stunden am Opernhaus trainiert, unterrichtet sie daneben selbst ein paar Wochenstunden im «Yen Han Dance Center» und schaut sich wenn immer möglich Lektionen Solistin Yen Han. an, um ihren Lehrern und Schülern Tipps zu geben. Für die Tänzerin laufen nun auch schon die Vorbereitungen für das nächste Stück: Sie wird ab Mai in der Wiederaufnahme des Triple Bill «Balanchine – van Manen – Kylián», einem aus drei Kurzstücken zusammen gesetzten Werk mit Choreografien von George Balanchine, Hans van Manen und Jirí Kylián, im Part «Frank Bridge Variations» von Hans van Manen zu sehen sein. Nachdem Yen Han Ende März bei der Premiere von «Giselle» und einigen darauf folgenden Vorführungen auf der Bühne stand, geniesst sie in diesen Tagen eine kurze Aufführungspause. Wer sie noch als «Giselle» bewundern möchte, hat dann wieder am 12., 15. sowie 19. Mai die Gelegenheit dazu. Opernhaus Zürich. Ballett «Giselle». Infos und Tickets: www.ballett-zuerich.ch 10 Züriberg Nr. 18 30. April 2015 Publireportage Briefmarken in Hottingen begutachten lassen wurde. «Kleinere Posten kaufen wir, wenn überhaupt, meist direkt gegen bar an; bessere, werthaltige Sammlungen können oft am besten über die Auktion verkauft werden», erklärt Herr André. «Der kostenlose Farbkatalog wird in Grossauflage in alle Herren Länder verschickt, ebenso steht das ganze Angebot mit zusätzlichen Bildern im Internet, dies garantiert hohe Preise», sagt Herr Schwarzenbach. Schwarzenbach Auktion Zürich bietet kostenlose Schätzung von Briefmarken sowie Auktionseinlieferung oder Barankauf an. Soeben ist der Versand der verkauften Lose der Frühjahrsauktion vom 17. und 18. April abgeschlossen worden. «Jetzt haben wir endlich wieder etwas Zeit für Schätzungen von Material aus dem Publikum», meint Herr André. Seit etlichen Jahren schätzt er Briefmarken von Sammlern und Erben an der Merkurstrasse 64 in Hottingen. Termin vereinbaren Briefmarken begutachten Zuweilen soll der Hausrat auf Umzugstermine hin reduziert werden, bei Räumungen und Erbschaften tauchen ab und zu gewaltige Bestände auf. Alte Firmenarchive mit Briefmaterial und auch Ansichtskarten bis ungefähr 1950 können interessant sein. Material aus den letzten 50 Jahren sei preislich enorm unter Druck, erklären die Experten, die Herren Schwarzenbach und Das kompetente Team von Schwarzenbach Auktion Zürich. Egli, davon gäbe es viel zu viel. Die meisten ausländischen Postverwaltungen haben ihre Marken für ungültig erklärt, was den Wertverfall noch verstärkt. Dies betrifft auch Ersttagsbriefe, gefälligkeitshalber abgestempeltes Material und «konfektionierte Sammlungen», also Objekte, die früher für teures Foto: zvg. Geld abonniert wurden. Immerhin lässt sich noch fast alles verkaufen. Gesucht sind ungebrauchte Marken der Schweiz (auch modernes Material), fast alles von China und anderen asiatischen Staaten sowie klassische Sammlungen aller Länder und aller Art, bei denen Kapital investiert Um Briefmarken begutachten zu lassen, muss ein Termin vereinbart werden. Möglich ist dies werktags jeweils von 10 bis 18 Uhr. Eigene Firmenparkplätze sind vorhanden. Die Auktionsfirma ist auch mit dem öffentlichen Verkehr bestens erreichbar, Tram Nr. 3 bis Hottingerplatz, Tram Nr. 15 bis Englischviertelstrasse. (pd./pm.) Schwarzenbach Auktion Zürich, Merkurstrasse 64, 8032 Zürich,, Telefon 043 244 89 00. [email protected], www.schwarzenbach-auktion.ch Das Betreuungsteam, bestehend aus Raquel Minones, Severina Simmen, Susanne Weiss und Maria Silva Tonini (v.l.). Foto: zvg. Publireportage Einen selbstbestimmten Alltag ermöglichen Mehr als 17 Prozent der Schweizer sind 65-jährig oder älter. Mit zunehmenden körperlichen und geistigen Gebrechen wächst die Angst vor Bevormundung. Vom Betreuungspersonal ist grösstes Fingerspitzengefühl gefordert. Die Tertianum Residenz in Zürich Witikon gibt Einblick in ihren Betreuungsalltag. Vertraute, individuelle Betreuung «Unseren Gästen ein möglichst unabhängiges Leben zu ermöglichen, ist unser grösstes Anliegen», erklärt Susanne Weiss, Teamleiterin des Betreuungsteams der Tertianum Residenz Segeten in Witikon. In 120 ruhigen Appartements verschiedener Grösse leben dort rund 130 Personen zwischen 72 und 100 Jahren. Während einige täglich die Services des vierköpfigen Betreuungsteams in Anspruch nehmen, leben andere eher zurückgezogen in ihren Appartements und nutzen selten die grosse Terrasse, das A-la-carte-Restaurant oder den Wellness-Bereich. «Zu den am häufigsten geäusserten Wünschen gehören gemeinsame Spa- ziergänge und Brettspiele, jedoch auch Shoppingtrips, Arztbesuche oder Unterstützung beim Smartphone-Kauf kommen regelmässig vor», erzählt Susanne Weiss. Die Betreuungsintensität richte sich dabei nach den Vorstellungen der Gäste, obwohl auch deren Angehörige Anliegen äusserten. Durch die oftmals jahrelange und intensive Arbeit entstehe ein starkes Vertrauensverhältnis. «Viele Gäste lassen sich von uns in ihrer Wohnung betreuen. Das ermöglicht uns Einblicke in ihren Haushalt und Rückschlüsse auf ihre Fitness», so Weiss weiter. Auf diese Weise könnten aufkeimende Altersbeschwerden wie Demenzerscheinungen oder Inkontinenz diskret und rechtzeitig angesprochen werden. «Unsere Gäste begegnen uns mit extrem viel Dankbarkeit und lehren uns jeden Tag, dass man sein Leben auch im Alter voll ausschöpfen kann», so Weiss. Tertianum Residenz Zürich-Witikon, CarlSpitteler-Strasse 70, 8053 Witikon, Tel. 044 388 18 18. Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 Die Hochzeitsfeiern werden immer grüner «Alles neu macht der Mai», sagt der Volksmund. Als klassischer Hochzeitsmonat gilt der Mai heute indes nicht mehr – der wettersicherere August macht ihm zunehmend den Rang streitig. Auch in anderer Hinsicht findet ein Wandel statt: Hochzeitsfeiern werden ökologisch korrekter. Lisa Maire Eine konventionelle Hochzeitsfeier gilt per se nicht gerade als umweltfreundlich: Sei es, weil sie den Kauf von Produkten beinhaltet, die einen erheblichen Müllberg mit sich bringen. Etwa Wegwerfgeschirr oder in Cellophan verpackte Gastgeschenke aus Plastik. Sei es, dass viele Gäste zur Hochzeit eingeladen werden, die von weit her per Flugzeug anreisen oder einzeln im Auto vom Hotel zur Kirche und zur Location und wieder zurück fahren. Sei es, dass Brautpaare Einladungen auf dickem Papier verschicken, das mit chemischen Farben gedruckt wurde. Sei es, dass sie Blumen aus Kenia oder Kolumbien für Tischdeko und Sträusse oder Erdbeeren aus Israel für die Hochzeitstorte im Januar verwenden. Sei es, dass sie Trauringe kaufen, deren Gold und Diamanten aus Minen in afrikanischen Konfliktgebieten stammen oder Brautklei- denen sie produziert wurden, genau Auskunft geben können. Vom Wildblumenstrauss zu veganen Schuhen Eine grüne Hochzeit hat nichts zu tun mit Heiraten im Grünen, Ökolatschen, Patschuli-Duft, Gemüse aus dem Garten oder Jute statt Seide. Foto: zvg. der, die um die halbe Welt reisen, bevor sie ins hiesige Brautmodegeschäft gelangen. «Green Wedding» als Ausdruck der Lebenseinstellung Heute gibt es jedoch immer mehr Menschen, die sich in ihrem normalen Alltag vom Wegwerfkonsum abgrenzen, sich über fair gehandelte Produkte oder Klimabilanzen Gedanken machen, und deshalb auch am «schönsten Tag im Leben» auf die Umwelt achten wollen. Ökologisch korrekt heiraten sei angesagt, «Green Wedding», ein Trend auf dem Vormarsch, verkünden einschlägige Hochzeitsportale. Evelyne Schärer von der grössten Schweizer Hochzeitsagentur «your perfect day» sieht das jedoch nicht ganz so. In ihren elf Jahren als professionelle Hochzeitsplanerin habe noch kein Paar explizit eine «grüne Hochzeit» verlangt. Trotzdem sei der ökologische Gedanke in der einen oder anderen Form bei der Hochzeitsplanung präsent – quasi aus dem allgemein umweltbewussteren Alltagsleben heraus gewachsen. Bei «your perfect day» achte man zum Beispiel schon seit Jahren auf regional und saisonal gerechte Speisetafeln und berate die Brautpaare dahingehend. Auch recyceltes Papier für Hochzeitseinladungen ist für Schärer eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Zudem empfiehlt sie Brautpaaren je nach Location schon mal die Organisation eines Shuttlebusses, um individuelle Fahrten zwischen Traualtar und Partyort zu vermeiden. Und was die Trauringe oder die Brautkleider betrifft, arbeitet die Agentur mit Schweizer Anbietern zusammen, die über die Herkunft der verwendeten Materialien und die Arbeitsbedingungen, unter Wer seine Hochzeit ohne professionelle Agenturen planen will, findet auf Hochzeitsportalen wie «www.bonnyprints.ch» oder «www.hochzeitfeiern.ch» jede Menge Inspirationen, wie sich ein Hochzeitsfest auf einfache Weise nachhaltiger gestalten lässt – je nach Budget mehr oder weniger ausgeprägt. Zum Beispiel, indem statt exotische Schnittblumen Wildblumensträusse oder kleine Blumentöpfe mit einheimischen Pflanzen auf die Tische kommen – und danach als Give-aways bei den Gästen zuhause weiterleben dürfen. Auch Dekoelemente wie Kork, Stein und Holz werden für «Green Weddings» proklamiert oder Caterer, die sich auf biologische, vegetarische oder vegane Hochzeitsmenüs und Hochzeitstorten spezialisiert haben. Auch Adressen von lokalen Designern und Shops, die kostengünstige Hochzeitskleider in ökologischer und sozial verträglicher Qualität oder sogar vegane Schuhe anbieten, finden sich auf einschlägigen Portalen. Und warum soll ein Brautkleid nur an einem einzigen Tag getragen werden? Warum nicht ein tolles Kleid aus einem Secondhand-Laden, aus recycelten edlen Stoffen wählen oder ein Modell, das sich nach dem Auftritt am grossen Tag in ein CocktailKleid umarbeiten lässt? Junge Familie sucht älteres Haus oder Wohnung mit Garten. Damit die Kinder sehen, dass Rüebli unter der Erde wachsen. Kauf oder Miete. Telefon 076 371 61 62 Foto: zvg. Publireportage Freizeitclub SingleFreeTime Zürich Neues entdecken und Freizeit mit Gleichgesinnten verbringen bei Kino, Wandern, Essen, Theater, Spielen, Tanzen und Reisen. «Bei uns findest du Raum für deine Unternehmungen. Habe Spass daran, deine Freizeit ab und zu mit anderen zu teilen und geniesse gemeinsame Unternehmungen.» Alles Weitere unter www.singlefreetime.ch. (pd.) 11 12 Züriberg Nr. 18 30. April 2015 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Nach der Sitzung an den Apéro: Nationalräte Hans-Peter Portmann und Chantal Galladé; Juwelier Harry Hofmann und Gian-Paolo Amsler (r.). Hoch über den Dächern mit Blick auf Bahnhofstrasse und die Urania-Sternwarte: Gastronom Michel Péclard und Geschäftspartner Florian Weber (rechts) in ihrem neusten Restaurant. Kulinarisch hoch hinaus auf dem Dach der Modissa Ganz oben angekommen ist, wer sich im neuen «Rooftop»-Restaurant der Modissa in einen Stuhl sinken lässt. Ab dem 29. April ist es dort für alle zugänglich. Auch nach Ladenschluss via Seiteneingang. Für VIPs und Freunde gabs letzte Woche bereits eine exklusive Voreröffnung. Das Dachgeschoss wurde früher als Lager genutzt. Viel zu schade, sagte sich Gastronomie-Tausendsassa Michel Péclard (Kiosk, Pumpstation, Fischer’s Fritz, Schober, Coco Grill & Bar, Milchbar). Er hätte die Idee eines Dachrestaurants gerne schon bei PKZ Women umsetzen wollen. Doch dort habe es nicht geklappt, weil man sich vertraglich nicht einig geworden sei. Namen hat das Restaurant im 6. Stock übrigens keinen. «Wir hatten ganz viel tolle Ideen, aber zuletzt wird sowieso jeder von der Modissa reden», sagt Geschäftspartner Florian Weber. Der Rundblick auf Urania und Bahnhofstrasse ist berauschend. Das Interieur erinnere ein bisschen an das Dekor in der Sendung «Glanz&Gloria», hörte man bei der Eröffnung. Modissa-Besitzerfamilie Gablinger liess sich, wie viele andere, kulinarisch verwöhnen. Das Personal fährt im wahrsten Sinne des Wortes mit Dampf zu den Tischen: Auf eigens angefertigten Dumplingwagen werden Gaumenfreuden aus einer vielseitigen und hochwertige Fusion-Küche, inspiriert von Reisen nach Tokyo, New York und Los Angeles, serviert. Auf den rollenden Take-aways werden auch mal Hackbraten oder Angus-Beef serviert. Ergänzt wird das Angebot mit Salaten und grosszügig gedeckten Dessertwagen. Otto Gisiger, Inhaber Gisco Gastro-Consulting. Freuen sich über den schönen Abend: Floristin Susanne Wismer mit Cédric A. George (Pyramide am See). Geniessen die Aussicht: Galeristin Georgina Casparis; Moderatorin, Model DJ Annina Frey (r.). Werber Theophil Butz mit Gattin Inge Steiger Butz. ANZEIGEN Freizeitclub: Habe Spass daran, deine Freizeit mit Gleichgesinnten zu teilen, und geniesse sportliche, kulturelle, kulinarische oder gesellige Events mit uns. Alles Weitere unter: WWW.SINGLEFREETIME.CH Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband. Figaro Danniel Saner (links) mit Lisa und André Bisang (Fourrures & Design AG). 14 Züriberg Nr. 18 30. April 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Donnerstag, 30. April Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Die Lügen der anderen In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus England aufeinander. Sie freunden sich an und verbringen die Tage gemeinsam unter der glühenden Sonne mit Drinks am Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu sein. Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen aus dem Hotel, das später tot in den Sümpfen gefunden wird. Zurück in England bleiben die drei Paare in Kontakt. Um ihre frisch geknüpfte Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum nach Hause zum Abendessen ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die Paare am Esstisch über ihre Vergangenheit, ihre Liebe und ihre Hoffnungen sprechen. Doch je mehr sie voneinander erfahren, desto fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen Treffen sind zunehmend geprägt von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nicht ist, wie es scheint; ein Verdacht, der sich schliesslich auf schreckliche Weise bestätigt. Mark Billingham, 1962 in Birmingham geboren, ist einer der erfolgreichsten englischen Kriminalautoren. Mark Billingham. Die Lügen der anderen. Atrium. 2014 Ein Laden, der Glück verkauft Teddi wächst auf einer Farm mitten in der überwältigenden Natur Kentuckys auf. Sie liebt es, mit ihren Händen zu arbeiten und aus Dingen, die andere wegwerfen, Schmuckstücke zu zaubern. Als ein alteingesessener Antiquitätenhändler aus Charleston ihr anbietet, bei ihm zu arbeiten, ergreift die junge Frau ihre Chance und verwirklicht ihren Lebenstraum. Mit harter Arbeit, viel Herzlichkeit, Charme und Gespür für Schönheit macht sie Mr. Palmers Laden zur kleinen Oase im pittoresken Charleston. Ihr Glück scheint perfekt, doch dann bringt eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit ihr Leben ins Wanken … Beth Hoffman ist mit diesem Buch ein Gesamtpaket gelungen. Es enthält etwas von allem: Liebe, Spannung und Vergangenheit. Beth Hoffman. Ein Laden, der Glück verkauft. Kiepenheuer&Witsch. 2014 14.00 Hausführung: Mit Café und Gespräch. Quartierwechsel? Individuell und selbstständig wohnen, Sicherheit, Finanzierung, Vorbereitung. Appartements für Paare. Fredy Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69. 18.00–20.00 Vernissage: Um ca. 18.30 Uhr sprechen Kristina Piwecki und Milena Porracchia. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 13.30 bis 18 Uhr. Galerie Kunst im West, Hardturmstrasse 121. 20.00 «Swingstrings»: Die Jazzviolinen von Georges Burki & Urs Wäckerli solieren, duettieren und duellieren sich auf dem fliegenden Swing-Teppich von Fulvio Musso (g) und Thomas Hirt (b). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Freitag, 1. Mai 15.00 Mit Klassik ins Wochenende: Die Kammermusikgruppe des Konservatoriums Zürich konzertiert im Festsaal. Ein feines Konzert als Auftakt zum ersten Wochenende im Mai. Das Café ist geöffnet bis 17 Uhr. Alterszentrum BürgerasylPfrundhaus, Leonhardstrasse 18. Samstag, 2. Mai 6.00–16.00 Flohmarkt: Der bekannte Flohmarkt an prominenter und schönster Lage in der Stadt Zürich geht in seine 44. Saison. Bürkliplatz. Sonntag, 3. Mai 10.30 Öffentliche Stadtführung: «Auf den Spuren der Cafés» mit Yvonne Höfliger. Dauer des Rundgangs rund 2 Stunden. Infos: www.kaffeecafes.ch. Helmhaus, Limmatquai 31. 11.00 Klimaspaziergang in der Altstadt: Aus Anlass des Jane’s Walk lädt Simon Kälin, ETH Umweltphysiker und Vorstandsmitglied beim Fussgängerverein, zum Klimaspaziergang. Motto: «Zu Fuss unterwegs zur klimafreundlichen Metropole von morgen». Dauer: zwei Stunden. Mehr Infos unter www.fussgaengerverein.ch. Treffpunkt: Weinplatz (Vor Brunnen/Ecke Rathausbrücke). 13.00–17.00 «Wie wir lernen»: Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 14.30 Öffentliche Führung: Zur Ausstellung «Anatomie». Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 19.00 Das Musikfenster: Das Konzert im Hottingersaal, fällt aus, da der Sänger Hugo Wolf erkrankt ist. Dies teilte die beteiligte Texterin Monika Lichtensteiger kurz vor Redaktionsschluss mit. Montag, 4. Mai 14.00–17.00 Kneipp-Anlage offen: Bei schönem Wetter ist die Kneipp-Anlage in Betrieb, am Mon- tag und Mittwoch betreut, an den anderen Tagen nach Anmeldung: 044 414 03 33. Ein erquickender Gang durchs kühle Nass. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb – Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42. Dienstag, 5. Mai 14.00–15.00 «Körperansichten»: Für Seniorinnen und Senioren. Kulturama, Englischviertelstr. 9. 15.00 Wunschlieder-Singen: Edith Wolf begleitet alle Singfreudigen am Klavier. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 18.00–20.00 Vernissage: «Fantastische Realitäten». Brigit Schmid-Gehry (Ton-Objekte), UrsHuberUri (Bilder, Bücher, Filme). Ansprache mit Kurator Erwin Feurer. Finissage: Samstag, 23. Mai, 15 bis 18 Uhr. Keller Galerie, Selnaustrasse 15. 18.00 BioZH: Heilkräuter erkennen: Reinhard Saller leitete bis zu seiner Emeritierung das Institut für Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich. Etwas zum Schreiben und Schneiden mitnehmen. Sollte es stark regnen, wird der Kurs abgesagt. Alterszentrum Klus Park (Park), Asylstrasse 130. 18.00 «Ellingtonality»: Duke Ellingtons Musik, neu interpretiert von vier souveränen Jazzern: Christoph Grab (ts, as), Alessandro D’Episcopo (p), Haemi Haemmerli (b), Elmar Frey (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Kreis 1. «Zusammenleben in der Altstadt». Ausklang mit einem Apéro im Zentrum Karl der Grosse. Org.: Quartierkoordination der Sozialen Dienste Stadt Zürich. Der Rundgang ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/quartierwandel. Heimatwerk (Tram 4 + 15). 18.15–19.15 Führung: Tulpen von Renaissance bis Rokoko: Kostbarkeiten in Buchkunst und Prachtgärten. Abendführung der Chemischen und Pharmakognostischen Sammlung: Vladimir-PrelogWeg 10, Gebäude HCI. ETH Zürich, Hönggerberg, Stefano-Franscini-Platz 5. 19.30 Zürcher Kammerorchester: Fazil Say (Kl). Leitung: Willi Zimmermann, Werke von Beethoven, Dmitri Schostakowitsch. Einführung mit Stephan Mester um 19 Uhr. Tonhalle (Grosser Saal), Claridenstrasse 7. 19.30 «Der letzte der Engel»: Autorenlesung mit Fadhil al-Azzawi. Moderation: Alice Grünfelder. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb – Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42. 20.30 Musik in der Ausstellung: «None Of Them». SignUp: vox, beats. Michael Ho: beats, vox. Im Rahmen der Ausstellung De la Fuente Oscar de Franco und Asia Andrzejka Naveen. Türöffnung: 19.30 Uhr. Helmhaus, Limmatquai 31. Mittwoch, 6. Mai 18.00–20.00 Ausstellung: Stephen Gill: «Buried flowers coexist with disappointed ants». Bis 27. Juni. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31. 19.30 Preis der Literaturhäuser: Mit Gewinner Nicolas Mahler, Laudatio von Manfred Papst. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb – Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42. Donnerstag, 7. Mai 17.00 Öffentliche Fühurng: Zur Ausstellung «Anatomie». Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 17.00–22.00 Vernissage: Ausgewählte Arbeiten von H. A. Sigg. Der Künstler ist anwesend. Galerie Andy Jllien, Rämistr. 18. 18.00 Vernissage: «Autochthon» Tusch/Eitempera auf unbehandelter Baumwolle von Yvonne Holy. Ausstellung bis 21. August. Mo bis Fr 8 bis 12.15 Uhr und 13.15 bis 17.30 Uhr. Galerie Basler & Hofmann, Forchstrasse 395. 18.00–19.00 Abendführung: Geschichten der gemalten Botanik mit Rita Ganz. Keine Anmeldung. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Höngg-Rütihof. «Dorfidylle am Stadtrand». Ausklang im Quartierhof Höngg. Der Rundgang ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/ quartierwandel. Bushaltestelle Rütihof. 19.30 «Kanns nicht und wills nicht»: Autorenlesung mit Lydia Davis, Moderation: Iso Camartin. Lesung der deutschen Texte: Miriam Japp. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 «Poem Pot – Jazz meets Lyrik»: Dalia Donadio (voc), Urs Müller (g) und Raphael Walser (b) vertonen Gedichte aus aller Welt, mit Charme und Tiefgang. Worte und Klänge, die magisch verzaubern. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 20.15 Konzert: Pierre Favre & Drums Sights. Valeria Zangger, Chris Jaeger Brown, Markus Lauterburg, Pierre Favre. Abendkasse. Barbetrieb – Türöffnung eine Stunde vor dem Konzert. Theater Stok, Hirschengraben 42. Freitag, 8. Mai 16.45 Happy Hour: Beliebte und bekannte Melodien bei einem feinen Glas Wein geniessen, mit Csilla Strobl am Piano. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40 ANZEIGEN Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Foto: zvg. Bürkliplatz lädt wieder zum Stöbern ein Am Samstag, 2. Mai, beginnt die neue Flohmarktsaison auf dem Bürkliplatz. Der weltbekannte Flohmarkt an prominenter und schönster Lage in der Stadt Zürich geht in seine 44. Saison. Diese dauert bis zum 31. Oktober. Auch dieses Jahr gibt es verschiedene Ausfälle: 11. und 18. Juli wegen Bauarbeiten, 1. August, Nationalfeiertag, und der 29. August, Streetpa- rade. Der Flohmarkt am Bürkliplatz ist bekannt für hochstehende Ware: ein breites, vielseitiges Angebot qualitativ guter Antiquitäten, Raritäten und Kuriositäten. Viele Händler sind anerkannte Fachleute, Schätzer und gar Kunstsachverständige. Diese Anbieter haben ihren Platz an der Fraumünsterstrasse sowie im Innenteil der Bürklianlage. (pd.) GEMEINSCHAFTSZENTREN Anlaufstelle Kinderbetreuung im Kinderhaus Artergut Klosbachstr. 25, 8032 Zürich Telefon 044 251 47 20 E-Mail Elterninfo-Kreis [email protected] www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung Standorte und Öffnungszeiten: Kinderhaus Artergut, Klosbachstr. 25, Di 16.30 bis 18.30, Mi und Do 13 bis 16 Uhr. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstr. 36, jeden ersten Do im Monat, 14 bis 15.30 Uhr. ANZEIGEN GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden 2. Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstr. 286, jeden letzten Do im Monat 14 bis 15.30 Uhr. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 www.gz-zh.ch/13 Diskussion: Mi, 6. Mai, 19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus, Zollikerstrasse 160. Wie weiter mit dem Räbeliechtliumzug Riesbach? GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Telefon 044 422 75 61 E-Mail [email protected] Wohltätigkeitsfest: So, 3. Mai, 10 bis 17 Uhr. Atelier Wundertüte: Do, 7. Mai, 16.15 bis 17.15 Uhr für Kinder ab 2 Jahren in Begleitung. Kinderchor: Mo, 16.15 bis 17.15 Uhr für Kinder ab 1. Klasse. Anmeldung: 044 980 37 20. GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Frühlingsferien: Sekretariat vom 27. April bis zum 1. Mai geschlossen. Indoor-Spielplatz vom 20. April bis zum 1. Mai geschlossen. Musikfenster: So, 3. Mai, 19 Uhr. Das Wort in der Komposition. Im Hottingersaal, Gemeindestr. 54, Zürich. Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Frühlingsferien: Lokal geschlossen bis 3. Mai. Workshop – Yoga Meditation: Mo, 4. Mai, 19.30 bis 21 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 5. Mai, 10 bis 12 Uhr. Workshop – Zauberschule: Mi, 6. Mai, 14 bis 15 Uhr für Schulkinder. Familien-Grillabend: Mi, 6. Mai, 18 bis 21 Uhr. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Koffermarkt: Sa, 9. Mai, 11 bis 17 Uhr. Muttertags-Brunch: So, 10. Mai, ab 10 Uhr. Anmeldung bis 8. Mai, 14 Uhr unter Tel. 079 597 87 00. Kultur & Begegnung: So, 10. Mai, 17 Uhr, Konzert «Mnemosyne». Nr. 18 30. April 2015 15 16 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AU TO M O B I L Opels kleiner Sparfuchs braucht nur 3,1 Liter Jeep bringt weiteres Sondermodell Der dreitürige Opel Corsa 1.3 CDTI Ecoflex mit dem neuen EasytronicGetriebe hat auf der NEFZ-Normrunde einen Durchschnittsverbrauch von 3,1 Litern pro 100 Kilometer erzielt; der CO2-Ausstoss liegt entsprechend bei 82 Gramm pro Kilometer. Damit ist der Kleinwagen aus Rüsselsheim zusammen mit dem VW Polo 1.4 TDI Blue Motion derzeit das sparsamste Dieselmodell auf dem Markt. Eine Spassbremse ist der kleine Sparfuchs dennoch nicht: Sein grundlegend überarbeiteter Dieselmotor leistet 95 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmetern zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen – ausreichend Power für den Winzling. (zb.) Jeep lanciert ein weiteres Sondermodell mit der Bezeichnung X. Es stehen die dreitürige Version (Wrangler) oder der Fünftürer (Wrangler Unlimited) zur Wahl mit V6-Benzinmotor (284 PS) oder 2,8-Liter-Turbodiesel (200 PS). Merkmale der Sonderversion sind die markante Motorhaube mit Powerdome, zwei Lufteinlässen und grossen Aufklebern im Alpendesign, die schwarze Tankklappe und Trittbretter von Mopar, schwarz lackierte 18-Zoll-Räder, schwarze Einfassungen von Scheinwerfern und Kühlergrillschlitzen sowie Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe. Serienmässig sind die X-Sondermodelle mit dem sogenannten Dual Top ausgestattet, das aus dem dreiteiligen Hardtop mit abgedunkelten Scheiben sowie dem Sunrider Soft Top besteht. Für die Schweizer Jeep-Fans sind lediglich 38 Exemplare der Sonderserie vorgesehen; sie kosten ab 59 950 Franken. (zb.) Harman kauft B&O Automotive Der Audiospezialist Harman, Anbieter von Infotainment-, Audio-, Videound Automatisierungssystemen, hat kürzlich die Übernahme der Automobilsparte von Bang & Olufsen bekannt gegeben. Bang & Olufsen Automotive ist seit 2005 auf dem Markt und stellt äusserst hochwertige Soundsysteme für eine Vielzahl von Modellen der Marken Audi, Aston Martin, BMW und Mercedes-Benz her. Gemäss einer Medienmitteilung umfasst die Übereinkunft einen Kaufpreis für Bang & Olufsen Automotive in Höhe von 145 Millionen Euro sowie Lizenzgebühren für eine Exklusivnutzung der Marken Bang & Olufsen und B&O Play im Automobilumfeld. Zudem gehen alle Entwicklungs- und Produktionsressourcen an das Karlsbader Unternehmen über. (zb.) Das B&O-System in einem Audi. zvg. Sparsamer Riese Der zu Daimler gehörende LKW-Hersteller Freightliner zeigt mit der Studie Super-Truck einen hocheffizienten Lastwagen, der dank ausgeklügelter Aerodynamik, Hybridantrieb und weiteren Massnahmen für ein besseres Energiemanagement wesentlich sparsamer sein soll. Der Super-Truck verfügt beispielsweise über ein vorausschauendes System, das mittels GPS und digitalen 3-D-Karten die Fahrzeuggeschwindigkeit möglichst effizient anpasst. So soll die Studie mit rund 19 Litern auf 100 Kilometer auskommen bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 29,5 Tonnen und einer Geschwindigkeit von rund 100 km/h. Zudem soll der Super-Truck die Transporteffizienz um 115 Prozent (gemessen in Tonnenmeilen pro Gallone) gegenüber einem Vergleichs-LKW aus dem Jahr 2009 verbessern. (zb.) Super-Truck: Freightliner-Studie. zvg. Feine Sache: Der Porsche Cayman GT4 erbt viel Technik seines grossen Bruders Porsche 911. Fotos: zvg. Der neue Porsche Cayman GT4 fährt mit viel Elan aus dem 911er-Schatten Puristisch, aber uneingeschränkt alltagstauglich • so gibt sich der neue Porsche Cayman GT4. Im Coupé steckt Motorsporttechnik der grösseren Geschwister. Martin Schatzmann Das Jüngere von zwei Geschwistern zu sein, ist oft kein Schleck. Ähnliches gilt bei Porsche in Bezug auf 911er und Cayman. Denn seit Letzterer vor zehn Jahren auf die Strasse rollte, steht er immer im Schatten seines grossen Bruders. In der Schweiz schaffte er es immerhin zusammen mit dem offenen Boxster auf knapp einen Drittel der 911er-Verkäufe. Doch so sehr es bei jüngeren Geschwistern auch verpönt ist, die Sachen der Älteren austragen zu müssen, so wenig schert sich der kleine Porsche darum. Der in Genf präsentierte Cayman GT4 muss nicht, er darf Technik aus dem 911 tragen, und zwar Kerntechnik wie Motor, Getriebe, Fahrwerk und Bremsanlage. Das Resultat lässt sich in Zahlen fassen: Der Cayman GT4 absolviert die Nordschleife des Nürburgrings in 7:40 Minuten, der junge Wilde lässt sich damit nur 8 Sekunden von seinem wichtigsten Organspender, dem 911 GT3, abnehmen. Mit dem GT4 nimmt Porsche den Cayman erstmals in die GT-Reihe auf. Er wird zum neuen GT-Einsteiger und zugleich zum neuen Cayman-Topmodell, sozusagen zum Cayman aller Caymane. Und da es fast 80 Prozent der GT-Besitzer mit ihren Porsches auch auf die Rennstrecke zieht, folgt der jüngste Cayman einer puristischeren Rennsportauslegung. Die Ziehschlaufe als Innentürgriff bringt dies auch optisch zum Ausdruck. Von einem spartanischen Rennwagen ist er dennoch weit entfernt. mit 10,3 Litern beziffert. Übrigens befinden sich bei Cayman und 911 die Motoren im Heck, doch spricht man im Cayman nicht von einem Heckmotor, sondern von einem Mittelmotor. Deshalb mussten Motor und Getriebe für den Cayman um 180 Grad gedreht werden, das Getriebe schaut jetzt nach hinten. Die Handschaltung ist ein Traum Dem Ruf nach Purismus folgte Porsche bei der Wahl der Schaltbox, und so gibt es den GT4 ausschliesslich mit 6-Gang-Getriebe. Ein Traum von einer Handschaltung: kurzer, gut platzierter Schaltstock und präzise sowie leicht zu sortierende Gänge. Im Sportmodus wird beim Zurückschalten die Motordrehzahl mit gezieltem Gasstoss automatisch angepasst. Im Strassenverkehr ist dies vor allem ein Ohrenschmaus, auf einem wilden Ritt, beispielsweise an der Fahrpräsentation über den Track des anspruchsvollen Autodromo do Algarve, wird sie für den Fahrer zur äusserst hilfreichen Unterstützung. Auf der Suche nach der Ideallinie turnen wir über die Berg-und-TalStrecke des Autodromo und lernen die gelungene Abstimmung von Fahrwerk und Aerodynamik schätzen. Erstmals wird bei einem Cayman Abtrieb generiert. Ein neuer Frontspoiler mit drei wuchtigen Öffnungen und der grosse Heckspoiler sind die luft- strömungsrelevanten Zeugen. Für den Rennenthusiasten gibt es die spezielle, aber einfache «Track Precision App», die unter anderem Laptimer, Rennstatistik und Video inklusive Fahrdaten aufzeichnet und so die Track-Auswertung ermöglicht. Als weiteres Feature lässt sich die Fahrdynamikregelung zweistufig ausschalten. Doch darauf sollte verzichten, wer nicht über wirklich hohe Rennpraxis verfügt, sonst wird aus dem Fahrspass unvermittelt ein Kamikaze-Flug. Gebremst wird wie im 911 GT3, doch auch im Cayman bieten die filigran gezeichneten GT4-Felgen genügend Platz, um die Verbundscheiben optional durch grössere Keramikscheiben zu ersetzen. In jedem Fall eine standfeste Sache, die sich auf der Rennstrecke im Süden Portugals nicht an ihre Grenzen bringen liess und dem Piloten das gute Gefühl solider Standfestigkeit vermittelt. Alles, was ein Fahrer braucht Fahrleistung, Fahrdynamik, Fahrspass • ins Unterbewusstsein drängt sich die Frage, wer überhaupt mehr Porsche braucht, als dies der Cayman GT4 bietet? Die blosse Frage ist eigentlich Antwort genug. Zumal er mit einem Listenpreis von 104 700 Franken 5700 Franken weniger kostet als der günstigste 911. Damit beweist er: Die Sachen des grossen Bruders nachzutragen, ist keine Schande. Foto. zvg. AUTONEWS Jaguar Luftige Marketingaktion: Jaguar liess in London die neue Mittelklasselimousine XE von Stuntman Jim Dowdall auf zwei Drahtseilen über die Themse fahren. Damit wollte der Hersteller die Leichtbauweise der Limousine unter Beweis stellen. Audi Die Schweizer Internetfirma Unic hat für Audi eine skalierbare Plattform für die Online-Kommunikation in fast 100 Ländern entwickelt. Das Portal des deutschen Automobilkonzerns begleitet (potenzielle) Kunden von der Autosuche bis zum After Sales. Renault Dank einer Gesetzesanpassung darf Renaults Elektroauto Twizy in Frankreich nun bereits von 14-Jährigen gefahren werden. Der Twizy 45 ist auf 45 Stundenkilometer begrenzt und dürfte mit einem Preis ab 7000 Euro einige Jugendliche anlocken. Tesla Der Tesla Model S ist nicht nur mit einer modernen Antriebstechnik ausgestattet, er hält sich auch selbst auf dem neuesten Stand. Möglich macht dies eine automatische Update-Funktion: Über eine Internetverbindung können so über Nacht neue Funktionen auf die Software des Fahrzeugs gespielt werden. Motoren und Dämpfer vom 911er Aus dem 911 GT3 stammen grosse Teile des Alufahrwerks, unter anderem mit Upside-down-Dämpfern, verstellbarer vorderer Spur und aktiver Dämpfung. Der 911 Carrera S stiftet den 3,8-Liter-Boxermotor, der im Cayman 385 PS leistet. Das sind 45 PS mehr als der 3,4-Liter-Boxer im bisherigen Topmodell GTS leistet. Das Drehmoment liegt bei 420 Newtonmetern. Damit absolviert der GT4 die 0 bis 100 in 4,4 Sekunden, Tempo 200 ist nach 14,5 Sekunden geschafft, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 295 Stundenkilometer. Der Verbrauch des 1340 Kilogramm wiegenden Zweisitzers wird Jeep Wrangler Rubicon X. Fiat Fiat präsentiert das Sondermodell 500 Vintage ’57. Der neue Retro-Cinquecento ist in der Schweiz ab sofort erhältlich und kostet ab 18 990 Franken. Der grosse Heckflügel «verrät» den Porsche Cayman GT4. Fotos: zvg.
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