LUDWIG SALVATOR (1847-1915) ERZHERZOG VON ÖSTERREICH-TOSKANA KERNER VON MARILAUN SYMPOSIUM 2015 UND AUSSTELLUNG aus Anlass des 100. Todestages von Erzherzog Ludwig Salvator, Pionier der Interdisziplinären Ökologischen Erforschung des Mittelmeerraums KIÖS – KOMMISSION FÜR INTERDISZIPLINÄRE ÖKOLOGISCHE STUDIEN WWW.OEAW.AC.AT DONNERSTAG, 26. NOVEMBER 2015 15:00-21:00 UHR, FESTSAAL UND AUL A DER ÖAW DR. IGNAZ SEIPEL-PL ATZ 2, 1010 WIEN „Ja es ist doch dieselbe Art, dasselbe Meer, dieses schöne liebe Mittelmeer, das mit allen seinen Ufern, wiewohl drei verschiedenen Weltteilen gehörig, ein einziges gleiches Land zu bilden scheint.“ (Ludwig Salvator, „Bougie, die Perle Nord-Afrikas“, 1899) Vierzig Jahre lang bereiste Erzherzog Ludwig Salvator mit seinem Forschungsschiff „Nixe“ kontinuierlich den gesamten Mittelmeerraum und stellte sein arbeitsreiches Leben ganz in den Dienst der Wissenschaft. Mit seiner panmediterranen Arbeit, darunter umfassenden interdisziplinären Monografien, legte er den Grundstein für ein tiefgreifendes Verständnis dieses einzigartigen Natur- und Kulturraumes, der vielen als die Wiege der menschlichen Zivilisation gilt. (Wolfgang Löhnert, Ludwig Salvator-Gesellschaft Wien) Portrait Erzherzog Ludwig Salvator (1889), gezeichnet von Gaston Vuillier. Copyright: Gallica (Bibliothèque nationale de France). Er sammelte und veröffentliche Märchen aus Mallorca, wobei er darauf Wert legte, dass sein einheimischer Mitarbeiter die Sprache möglichst originalgetreu aufzeichnete. Er beschäftigte sich mit glagolitischen Inschriften ebenso wie mit Flora und Fauna. Er beschrieb Landwirtschaft und Gewerbe, sah auf‘s Ganze und auf‘s Detail: Empathisch kommentierte er die schweren Traglasten der Frauen und die Schönheit der Kinder. Er zeichnete und malte die Landschaften, deren Geologie er kenntnisreich darlegte und entwickelte mit den dreisprachig gedruckten Tabulae Ludovicianae einen umfassenden, demographisch-geographischen Fragenkatalog, den er lokalen Informanten vorlegte. Er hielt die Geografie als Universalwissenschaft für die Königin der Fächer und besuchte die großen Weltausstellungen seiner Zeit, wo seine Bücher Preise erhielten. Er wurde zum Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien gemacht. Als Mitglied des Hauses Habsburg konnte er sich ein Leben als Privatier auf seiner Yacht leisten und seine Bücher privat drucken, wenn er wollte. Er verschenkte sie großzügig. Seine Texte sind gut lesbar, eingängig, stilsicher. Er trug zu Vielem bei, was in der Wissenschaft des Mittelmeerraums Bedeutung hat, einige seiner Schriften gelten bis heute als Standard, insbesondere das umfangreiche Balearenwerk. Als Person ist er widersprüchlich, ein Renaissancemensch, auf den auch das Etikett „Gelehrter“ nur mit Mühe passt. Zum Hundertsten Todestag von Ludwig Salvator von Österreich-Toskana ist es hoch an der Zeit, einen wissenschaftlichen Pionier zu beleuchten und zur Beschäftigung mit ihm und seinem Oeuvre einzuladen. (Verena Winiwarter, Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien der ÖAW) PROGRAMM 15.00-15.10 Begrüßung und Eröffnung 15.10-15.40 Wolfgang Löhnert | Rechtsanwalt und Gründer der Ludwig Salvator-Gesellschaft Wien 15.40-16.10 Marianne Klemun | Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien, ehem. Vizedekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Anton Zeilinger | Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Gerhard Glatzel, Verena Winiwarter | Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien der ÖAW Erzherzog Ludwig Salvator – Lebensskizzen des Wissenschaftlers aus dem Kaiserhaus Ludwig Salvators „Wissenslandschaften“ 16.10-16.40 Reinhard Kikinger | Universitätslektor an der Universität Wien, Forschungsassistent an der Abteilung für Meeresbiologie an der Universität Wien, Gründer und langjähriger Leiter einer meeresbiologischen Station auf den Malediven Erzherzog Ludwig Salvator und seine Bedeutung für die österreichische Meeresforschung 16.40-17.00 PAUSE 17.00-17.20 Christian Gilli | Flora Ionica Arbeitsgruppe, Department für Botanik und Biodiversitätsforschung, Abteilung für Systematik und Evolutionäre Botanik, Universität Wien Flora und Vegetation der Ionischen Inseln zur Zeit Ludwig Salvators und heute 17.20-17.40 Helga Schwendinger | Historikerin und Erzherzog Ludwig Salvator-Biografin 17.40-18.00 Gerhard Fasching | Österreichische Geographische Gesellschaft 18.00-21.00 Ausstellung und kleiner Empfang „Die Balearen, geschildert in Wort und Bild“ – Ludwig Salvators Obra maestra Von den Tabulae Ludovicianae 1869 zur heutigen Geographischen Informationstechnologie. Erzherzog Ludwig Salvator als geografischer Feldforscher AUSSTELLUNG IN DER AULA DER ÖAW von 14.00 bis 21.00 Uhr mit zahlreichen, sonst nicht gezeigten Objekten aus Privatbesitz! VERANSTALTER/ORGANISATIONSKOMITEE: Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien (KIÖS) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Ernst Bruckmüller (ÖAW, KIÖS) Gerhard Glatzel (ÖAW, KIÖS) Wolfgang Löhnert (Ludwig Salvator-Gesellschaft Wien) Verena Winiwarter (ÖAW, KIÖS) AUSSTELLUNG: Bibliothek, Archiv und Sammlungen der ÖAW Sammlung Löhnert Ludwig Salvator-Gesellschaft Wien Österreichisches Staatsarchiv KONTAKT & ANMELDUNG: Dr. Viktor Bruckman, Karin Windsteig Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien (KIÖS) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien T: +43 1 51581-3210 [email protected] ANMELDUNG UNBEDINGT ERFORDERLICH, die Teilnahme ist kostenfrei Das Titelbild zeigt den Hafen von Palma nach einer Vorlage von Erzherzog Ludwig Salvator. Bildquelle: Ludwig Salvator-Gesellschaft Wien
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