National- und Ständeratswahlen 2015 SP im Kanton erfolgreich – und legt auch in Dübendorf zu Gesamtschweizerisch ist der erwartete Rechtsruck zugunsten von SVP und FDP erfolgt. Die SP hat minim zugelegt, die Mitteparteien und die Grünen haben verloren. Die SP gehörte aber im Kanton Zürich zu den grossen Gewinnern der National- und Ständeratswahlen. Nicht nur wurde Daniel Jositsch überraschend bereits im ersten Wahlgang als Ständerat gewählt. Auch bei den Nationalratswahlen legte die SP um über zwei Prozent zu und erhöhte ihre Vertretung im Nationalrat von sieben auf neun Sitze. Auch in Dübendorf legte die SP gegenüber den letzten Nationalratswahlen um 1.3 Prozent zu und kommt jetzt auf 16.7 Prozent. Das ist zwar im Vergleich mit den Städten Zürich, Winterthur und Uster immer noch bescheiden. Es ist aber das beste Resultat aller kommunalen, kantonalen und nationalen Wahlen seit 2007! Damit ist die SP mit grossem Abstand die zweitgrösste Partei in unserer Stadt. Gewinner waren in Dübi auch die SVP und wie überall die FDP. Die SVP hat gegenüber 2011 mit über drei Prozent zugelegt. Das entspricht etwa dem gesamtschweizerischen Zuwachs, ist aber bedeutend mehr als im kantonalen Durchschnitt. Mit satten 36.7 Prozent liegt der Wähleranteil sogar noch etwas höher als bei den Kantonsratswahlen im Frühling. Grosses Debakel für die GLP. Wie im Kanton und Bezirk verlor sie in Dübendorf, ihrem Stammgebiet, über drei Prozent und ist auf 12.3 Prozent geschrumpft. Damit liegt sie jetzt praktisch gleich auf mit der FDP, die neu ebenfalls auf 12 Prozent kommt. Auch die BDP ging um fast drei Prozent zurück. Es ist zu vermuten, dass viele GLP-Stimmen zur SP sowie zur FDP gingen, die BDP-Wählenden aber zum Teil auch zur SVP zurückgekehrt sind. Verluste gab es auch für die CVP, die EVP und die EDU, die in Dübendorf alle auf einem historischen Tief angelangt sind. Der Wähleranteil der Grünen ging in Dübendorf nur leicht um 0.6 Prozent zurück. Da gleichzeitig die AL auch in Dübendorf etwas zulegen konnte, ergab sich für die links-grüne Listenverbindung trotzdem ein Zuwachs von fast einem Prozent. Mit einem Wähleranteil von 4.5 Prozent sind die Grünen übrigens fast gleich stark wie die CVP, die ja immerhin einen Stadtrat stellt. Über die Gründe des Erfolgs der SP im Kanton, im Bezirk und in unserer Stadt kann im Moment nur gemutmasst werden. Sicherlich hat die Kandidatur von Daniel Jositsch viele dazu motiviert, an die Urne zu gehen. Geholfen hat ebenfalls die Telefonkampagne der SP, die im Kanton Zürich besonders intensiv geführt wurde. Ohne einer genauen Analyse der Kantonalpartei vorgreifen zu wollen: Für diese These spricht auch, dass jene Wahlkreise, in denen überdurchschnittlich viel telefoniert wurde, besonders gut abgeschnitten haben. Dazu gehört auch der Bezirk Uster. Warum die SP in Dübendorf nicht ganz so viel zugelegt hat wie im kantonalen Durchschnitt und im Bezirk mag vor allem daran liegen, dass wir keinen eigenen Nationalratskandidaten/kandidatin hatten (wie z.B. Uster). Eine solche Kandidatur mit dem entsprechenden Werbeaufwand kann viel zum Erfolg beitragen. Entsprechend war die Bereitschaft zur Mithilfe beim Wahlkampf nicht überbordend (bei uns in der Garage stehen noch einige Flaschen SP-Schorle.....). Der Rückzug von Andrea Kennel aus der Parteipolitik mag auch einen Einfluss gehabt haben. Mindestens haben wir dadurch eine aktive Wahlhelferin verloren. Bemerkenswert aus der kantonalen bzw. gesamtschweizerischen Wahlanalyse scheinen mir noch drei Punkte: 1 - Die SP hat dank den Frauen gewonnen. Bei den Männern ist der Wähleranteil zurückgegangen. - Hier zahlt sich der jahrelange Einsatz für Gleichstellung, mehr und bezahlbare Kinderbetreuung etc. aus. Die SP hat dank den Jungen gewonnen. Sie gehört wieder zu jenen Parteien mit einem überdurchschnittlichen Anteil an jungen Wählern. Das ist sicher ein grosser Verdienst der JUSO. Die SP har vor allem bei den unteren Einkommen zugelegt (Einkommen unter 5000.- im Monat). Das war in der Vergangenheit nicht immer so und ist vermutlich auch auf unsere Kampagnen für eine gerechtere Verteilung zurückzuführen (1:12, Mindestlohn, gerechtere Steuern). Die Behauptung, die SP sei in den letzten Jahren zur „Mittelstandspartei“ mutiert, wurde damit mindestens relativiert. Parteienstärke in Dübendorf 2007 bis 2015 36 31 SVP SP 26 FDP 21 Grün e CVP 16 EVP EDU 11 GLP BDP 6 1 KR 2007 NR 2007 GR 2010 KR 2011 NR 2011 GR 2014 KR 2015 NR 2015 Hans Baumann/26.10.15 2
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