Wie in den letzten zwei Jahren auch, konnten wir gemeinsam mit dem BTU-Team per Reisebus nach Kroatien fahren. Neben unserer Kämpferin Jasmin Richter und ihrem Coach waren auch unsere beiden International Referee Sebastian Winter und Stev Brauner mit an Bord. Zur 21. Croatia Open ging es aber nicht nach Zagreb, denn das WTF-G1 Turnier fand diesmal im etwa 70 km von der Hauptstadt entfernt gelegenem Varazdin statt. Die dortige Halle schien relativ neu zu sein, auch war sie groß genug, um die 15 Oktagon-Kampfflächen sowie die knapp 1400 gemeldeten Sportler aufzunehmen. Am Samstag hatten wir Zeit, uns viele interessante und spannende Kämpfe anzuschauen, da an dem Tag ausschließlich die Seniorenklassen ausgekämpft wurden. Am Sonntag waren dann die Kadetten und die Jugend an der Reihe. Nach dem unglücklichen Aus in Serbien, wollte es Jasmin diesmal natürlich besser machen. Gut vorbereitet ging sie in das für sie letzte Ranglistenturnier im Jahr 2015, diesmal jedoch in der nächsthöheren Gewichtsklasse 55kg. Den ersten Vorrundenkampf bestritt Jasmin gegen die Kroatin Nika Tepsic. Mit klaren Zielvorgaben und der entsprechenden Taktik ging es gleich zur Sache. Nach mehreren Westentreffern folgte ein Kick zum Kopf und die Kroatin wurde angezählt. Da Jasmin selbst keinen Treffer hinnehmen musste, hatte sie bereits nach der ersten Runde einen sicheren Vorsprung herausgearbeitet, den sie in Folge weiter ausbaute. Kurz vor Ende der 2. Runde wurde die Kroatin nach einem schönen Cut-Dolyo wieder angezählt. Da es somit 22:0 stand, war der Kampf vorzeitig beendet und Jasmin ging als Siegerin von der Matte. Mit Katarina Drmic wartete im Achtelfinale die nächste Kroatin. Dieser Kampf sollte nicht so einfach werden wie der vorherige. Jedes Mal, wenn Jasmin einen Punkt erzielte, glich die Kroatin kurze Zeit später wieder aus. Es war ein sehenswerter, ausgeglichener Kampf, der dann in die „Verlängerung“ gehen musste, da es nach 3 Runden 4:4 stand. Bei den bisherigen Sudden Death Entscheidungen hatte Jasmin meistens das Nachsehen, zeigte diesmal aber eine ausgezeichnete taktische Leistung und siegte, da sie die entscheidende Wertung erzielen konnte. Damit stand sie im Viertelfinale, wo mit Lea Hoeglinger eine Sportlerin aus Österreich auf sie wartete. Der Kampf wurde nicht minder anstrengend als der vorherige, wobei diesmal vor allem Jasmins konditionelle Fähigkeiten zum Tragen kamen. Sie konnte die ersten Treffer erzielen und dann sicher abwehren. So landeten die Kicks von Hoeglinger zumeist auf der Deckung. Da Jasmin das Tempo relativ hoch hielt, hatte die Österreicherin in der 3. Runde nichts mehr zuzusetzen. Verdient ging unsere Kämpferin mit 5:2 Punkten auch hier als Siegerin von der Fläche. Damit stand sie im Halbfinale und hatte Bronze bereits sicher. Mit Ana Taslak stand ihr wiederum eine Kroatin gegenüber, die bei der vor wenigen Wochen stattgefundenen Jugend EM den 3.Platz erreicht hatte. Ein wenig zu zögerlich ging Jasmin in diese Begegnung und so hatte Taslak viel Raum für ihre Angriffe. Ab Runde 2 wurde Jasmin sicherer und auch offensiver, doch leider war der Vorsprung schon zu groß. So musste sie sich letztendlich mit 13:5 geschlagen geben. Dennoch waren Kämpferin und Coach mit dem 3. Platz sehr zufrieden, war es doch der erste Start in der höheren Gewichtsklasse und somit ein guter Abschluss der Saison 2015. R. Richter
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