Auswertung der Fragebogenaktion „Wo drückt der Schuh?“

Auswertung der Fragebogenaktion „Wo drückt der Schuh?“
Die SPD Gernsheim bedankt sich für die rege Teilnahme der Gernsheimer Bürgerinnen und Bürger an ihrer Umfrage
„Wo drückt der Schuh?“, die von August bis September 2015 jedem Gelegenheit bot, seine Ideen zur Verbesserung
der Angebote in Gernsheim einzubringen. Neben den vielen, mit Engagement ausgefüllten Fragebögen gab es an
den Infoständen der SPD, die sie zusätzlich zu der Aktion anbot, eine Reihe von konstruktiven Gesprächen, deren
Inhalt dann zusammen mit den Ergebnissen der Fragebogenaktion auch in konkrete Anträge im Stadtparlament
fließen soll. Hierbei will die SPD bei allen Parteien für die Umsetzung der Bürgerwünsche werben.
Insgesamt haben sich 5 % aller Gernsheimer Haushalte inkl. der Stadtteile an der Aktion beteiligt und Ideen sowie
Kritik beigetragen – daher hat die Auswertung der Umfrage auch einige Zeit in Anspruch genommen – die
Kommentarteile wurden ausgiebig genutzt und es entstand ein deutliches Meinungsbild mit klaren Vorstellungen, das
man unseres Erachtens durchaus auf die Gesamtheit übertragen kann. Der Anteil von Frauen und Männern bei der
Umfrage ist paritätisch, von der Altersstruktur antworteten 25 % im Alter bis 40 Jahre und 75 % im Alter von 40-80
Jahre.
Eine vergleichbare Umfrage sollte nach Meinung der SPD jährlich stattfinden – Zielsetzung der nächsten Aktion ist es,
eine Beteiligung von 10 % und mehr zu erreichen. Da einige Bürger ihren Fragebogen diesmal gleich bei der
Stadtverwaltung abgegeben haben, sind wir der Auffassung, dass man daraus auch gut eine konzertierte Aktion der
Stadt Gernsheim machen könnte, um so die Bürger aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes zu beteiligen. Das wäre
eine der ersten Aufgaben für ein von uns angestrebtes aktives Stadtmarketing!
Zu den einzelnen Themenbereichen:
Leben und Arbeiten
Während das Angebot im Bereich Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen oder die Einkaufsmöglichkeiten positiv
gesehen, d.h. überwiegend als „gut“ (d.h. mit > 60 %) bewertet werden, vergeben die Bürger/innen bei den
Einrichtungen für Jugendliche und Senioren sowie den Themen Gesundheitsversorgung vor Ort, Gestaltung und
Attraktivität der Innenstadt sowie der Stadtteile und der Sauberkeit (jeweils mit mehr als 64 %) klar die Bewertung
„mangelhaft bis ungenügend“. Das kulturelle Angebot wird nur als befriedigend (mit 40 %) angesehen, Freizeit- und
Naturangebote (also Vereinsleben und Erholungsmöglichkeiten) dagegen als „gut“ (54 %) eingeschätzt.
Welche konkreten Vorstellungen und Kritikpunkte wurden zum Bereich Leben und Arbeiten im Kommentarteil
geäußert? Was würden die Bürger/innen mit 50.000 ER aus dem Gernsheimer Haushalt verbessern wollen?
Hier ein Ausschnitt mit den häufigsten Erwähnungen und Originalzitaten:
-Für Jugendliche und Senioren sollten Begegnungsstätten geschaffen werden.
-Jugendzentrum errichten
-Badesee attraktiver gestalten
-Eine Ansiedlung von Fachärzten wäre nötig.
-Gernsheim sieht in den Ortseinfahrten ungestaltet und schmutzig aus.
-Es sollen nicht nur neue Wohngebiete geschaffen werden, sondern dort auch Begegnungsstätten, z.B. Parks,
Spielplätze, Gastronomie, Biergärten.
-Den Wald als Naherholungsgebiet erhalten
-Kino, Café (am Schöfferplatz), Fachärzte fehlen (Kinderarzt, Urologe etc.)
-Fahrradwege und mehr Kreisel
-Bahnunterführungen sauber halten, -Sicherheit überwachen
-Bauhof mit Fachkräften verstärken, damit es sauberer wird
-Der Lärmschutz zur Bahnlinie muss stark verbessert werden.
-Verkehrsführung hat sich in den letzten Jahren verschlechtert
-Schlechte Einkaufsmöglichkeiten für Senioren in der Innenstadt
-Bezahlbare Wohnungen schaffen
-In sozialen Wohnungsbau investieren
-Zu viele Leerstände in der Innenstadt
-Wochenmarkt und Seniorenbeirat
-Sportanlagen in Gernsheim werden immer weniger und schlecht gepflegt
-Endlich mal zeitgemäße Internetverbindungen, schnelles Internet
-Stadtbus für Alte zum Einkaufen
-Erholungsgebiet Kiesloch müsste zum Freibad umgestaltet werden
-Aufwertung des Europaparks durch Blumenbeete und schönere Sitzgelegenheiten
-Problem mit Scherben im Pflaster der Innenstadt und am Eulenbrunnen
-Grillhütte erneuern
-Baumbepflanzung verstärken, Grünbepflanzungen attraktiver gestalten
-Verschönerung des Ortskerns in Bahnhofsnähe
-Feuerwehr Klein-Rohrheim erhalten
-Ersatz für den gekappten Radweg nach Maria Einsiedel
-Ganztagsbetreuung für Grundschüler
-Seniorencafé unterhalten
-Fahrdienst zum Einkaufen für Ältere und Behinderte
-Abenteuerspielplatz einrichten
-optische Aufwertung der Innenstadt und der Einfahrtsbereiche
-Ansiedlung von Freizeitangeboten für junge Familien, um denen etwas zu bieten,
das über reines Wohnen hinausgeht
-Endlich eine Lösung für den Schandfleck an der Kreuzung Rheinstraße/Wormser Straße finden
-Geld in eine Reinigungskraft für öffentliche Toiletten, Bahnunterführung und Umfeld der Glascontainer investieren
-Innenstadt mehr Bänke und WCs aufstellen
-mehr Augenmerk auf Natur- und Umweltschutz
-Mehr Radwege bauen, einen Radweg nach Allmendfeld z.B. (Berleweg)
-Spielplatz mit Sonnensegel / Wasserspielplatz in der Innenstadt
Verwaltung als Dienstleister
Die Leistungen der Stadtverwaltung sowie die Bearbeitungszeit der Anliegen werden von den befragten Bürger/innen
als gut bis befriedigend eingeschätzt (mit rd. 80 %), die Öffnungszeiten und Erreichbarkeit (telefonisch und per Mail)
werden mit rd. 70% nur als befriedigend bis ausrechend bewertet. Der Internet-Auftritt der Stadt Gernsheim gefällt den
meisten Bürger/innen mit 69 % gut bis sehr gut.
Hierzu gab es folgende Anregungen, in Auszügen:
-mehr Bürgernähe und Freundlichkeit
-einmal bis 20 Uhr öffnen
-barrierefreier Zugang Stadthalle
-mehr Bürgersprechstunden beim Bürgermeister
-mehr Hilfe für Alte im Stadthaus
-elektronische Bibliothek im Rathaus während der Öffnungszeiten
Was muss ausgebaut werden?
95 % der Befragten halten die Förderung der Angebote für Kinder- und Jugendliche sowie für Senioren für die beiden
wichtigsten Themen. Dementsprechend werden die Begrünung der Stadt, die kinderfreundliche Gestaltung von
Spielplätzen, das Angebot an Sport und Sportanlagen sowie die Verbesserung der Sicherheit und Sauberkeit auf
Straßen und Gehwegen mit Priorität (80 %) versehen. Fast gleichauf liegt die Wirtschaftsförderung mit 75 %. Als
weniger wichtig werden Tourismus (40 %) und stadtteilbezogene Projekte (33 %) eingestuft, evtl. weil man sich unter
letzterem nichts Konkretes vorstellen konnte.
Unsere Fragebogenaktion wurde anonym durchgeführt, wer an der Verlosung der Eulen, die wir ausgeschrieben
hatten, teilnehmen wollte, konnte jedoch auch seinen Namen angeben. Unter diesen Teilnehmern haben wir folgende
Gewinner/innen ausgelost:
1. Rebecca und Tobias Bornhofen
2. Detlev Fahlke
3. Doris Lepper
4. Hanna Nauth
5. Tim Schneider
Die Übergabe der Preise wird am 02.12. bei unserer Veranstaltung in der Stadthalle (Bürgerdialog über Schulpolitik
und kommunale Finanzen) durch Landrat Thomas Will und Landtagsabgeordnete Nancy Faeser vorgenommen.