Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde unserer Kinder in Nepal, nachstehend informiere ich Sie wieder über die aktuelle Situation in Nepal und bei unseren Kindern in Kathmandu, Stand 07.01.2016. 1. Situation in Nepal Die Gesamtsituation in Nepal ist immer noch sehr schlecht. Indien hat seit vielen Wochen die Grenze im Terrai dicht gemacht, was zur Folge hat, dass nur sehr wenige Waren geliefert werden können. Nepal hängt ja am „Tropf“ von Indien. Alles Notwendige kommt von dort, aber derzeit kein Benzin, kein Gas, kein Öl, kein Baumaterial usw. Der Verkehr ist völlig zum Erliegen gekommen. Man kann schon kleine Mengen Benzin kaufen, aber der Literpreis beträgt z.Z. etwa € 3,--. Das können sich die wenigsten leisten. Taxifahren ist für die Normalbevölkerung nicht mehr möglich, da der Preis nicht mehr zu bezahlen ist. Wenige Buse fahren noch, aber nicht mehr nach Fahrplan. Sangita sagte mal zu mir am Telefon wörtlich: „wer Benzin hat ist König“. Strom wird täglich ca. 15 Stunden abgeschaltet und ist dann verfügbar, wenn die meisten schlafen. Gas zum Kochen gibt es auch nicht mehr. Wenn es zufällig Strom gibt, wird schnell etwas gekocht. Aber meistens wird mit Holz im Freien gekocht, das gekauft werden muss zu Bündel von 1 kg. Der Preis für 1 Bündel Holz (reicht für 1x Kochen) beträgt etwa Rup. 30,-, das sind etwa € 0,25. Die Lebensmittelpreise haben sich verdoppelt, aber von der Versorgung gibt es kein Problem, da ja, was man braucht, zum großen Teil selber produziert wird. Es gibt pro Woche 2x Huhn, selten Fisch, Reis, Bohnensuppe und Gemüse. Aber immer nur 2 versch. Dinge, da Sangita nur 2 Töpfe verwenden kann. Aber nochmals, die Ernährung der Kinder ist sehr gut. 2. Situation der Kinder Die Kinder und Sangita haben wir ja nach dem Erdbeben in einer gemieteten Wohnung in Thali untergebracht. Diese Wohnung war eigentlich nicht bewohnbar mit vielen Rissen in der Wand, aber immer noch besser als im Zelt leben. Uns war klar, dass das kein Dauerzustand sein kann, nicht nur wegen der Sicherheit. Bei jedem Beben hatten die Kinder große Angst. Wir haben dann entschieden, in der Nähe der Schule auf einem kleinen Grundstück schnellstmöglich ein kleines Haus zu bauen. Das war etwa Mitte des Jahres und es gab täglich noch kleinere bis mittlere Beben. Wenn alles Baumaterial immer verfügbar gewesen wäre, hätten die Kinder in max. 2 Monaten umziehen können. Mitte November war das Haus noch immer im Rohbau, es gab einfach kein Baumaterial. Aber es war das Dach schon vorhanden, Fenster und Türen waren eingebaut und eine Küche vorhanden, der Estrich war auch fertig. So um den 20. November waren innerhalb von 2 Nächten zwei Mal Beben mit der Stärke 4,9 und 5,3. Die Kinder waren in Panik. Wir entschieden dann sehr schnell, dass alle sofort in das noch im Rohbau befindliche, aber bewohnbare Haus umziehen. Den Kindern geht es jetzt entschieden besser und sie können zu Fuß in die Schule gehen. Bis heute konnte am Haus nicht weiter gearbeitet werden, es fehlt z.B. noch der komplette Innen- und Außenputz, weil kein Baumaterial da ist. Wichtig ist, dass alle in Sicherheit sind und es ihnen wieder gut geht. Das neue, kleine Haus hat nur Erdgeschoß und kein Obergeschoß und ist erdbebensicher gebaut. Wie es weitergeht, wird das neue Jahr zeigen. Das Haus ist zwar noch immer im Rohbau, aber unsere Kinder und Sangita sind in Sicherheit. Das war mein kurzer Bericht zur Situation in Nepal und den Kindern. Ich wünsche Ihnen ein gesundes, neues Jahr und hoffentlich mehr Frieden als 2015. Ihr Johann Burlefinger (1. Vorsitzender)
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