WWW.REGIONALE-SCHIENEN.AT Österreichische Post AG · Info.Mail Entgelt bezahlt 9 –10/2015 EUR 1,50/Ausland EUR 1,80 · ISSN 1025-2282 Ein „Kontaminierungszelt“ der Feuerwehr wurde in ein Duschzelt verwandelt. Oft nach Wochen können sich © Fotos: „Train of Hope Salzburg“ Flüchtlinge hier endlich duschen und mit frischer Wäsche versorgen. Train of Hope Salzburg Tausende Flüchtlinge kommen derzeit am Salzburger Bahnhof an REGIONALE SCHIENEN für Die Salzburger Fachzeitschrift nal Reg ional | Natio nal | Inter natio Verkehrspolitik Fernverkehr Güterverkehr Nahverkehr Verkehrstechnik E-Mobilität Buchbesprechungen Tagungen Umwelt-Themen Reise + Touristik Spezielle Themen im Detail Christa Schlager In den ersten Tagen mussten sie ganz schnell von einem Zug in den anderen umsteigen. Von freiwilligen Helfern wurden sie auf dem Bahnsteig mit einer kleinen Jause, einem schnellen Kaffee oder einer Tasse heißer Suppe versorgt. Die Situation hat sich geändert. Jetzt bleiben die Menschen eine oder auch mehrere Nächte in der Bahnhofgarage, im Gebäude der Asfinag oder bei der Freilassinger Grenze in Zelten. Täglich halten sich bis zu 2.000 Menschen auf der Flucht in Salzburg auf. Die meisten wollen so schnell wie möglich über die Grenze. Versorgt werden sie vom Bundesheer, dem Roten Kreuz, der Caritas und von vielen freiwilligen Helfern. Rund um Ricky Veichtlbauer hat sich die Gruppe „Train of Hope Salzburg“ gebildet. Rasch und mit viel menschlicher Nähe wird geholfen, wo es nötig ist. Auf dem Südtiroler Platz betreut „Train of Hope Salzburg“ derzeit das von der Feuerwehr errichtete „Duschzelt“, ein Provisorium, das mit viel Mut zur Improvisation Flüchtlingen – oft nach Wochen – die Möglichkeit bietet, sich zu duschen, die Haare zu waschen und frische Kleidung anzuziehen. Flüchtlinge in Not: Dank und Anerkennung für großartige Leistungen des ÖBB-Personals Der Einsatz für Flüchtlinge führt durch Verspätungen und Betriebsstörungen zur Verärgerung von Bahnkunden. Die Fahrgastvertretung probahn ÖSTERREICH appelliert an die Fahrgäste, Geduld und Verständnis für das Zugpersonal zu haben. Ein herzliches Dankeschön an das Zugpersonal und das Rettungspersonal des Roten Kreuzes, Caritas und „Train of Hope“ für ihren großartigen Einsatz und ihr damit gesetztes Zeichen für Mitmenschlichkeit. Peter Haibach Täglich wird ein großer Topf voll Suppe in der Bahnhofgarage verteilt – gekocht und großzügig gesponsert vom Bahnhofsrestaurant JOHANN. Dringend suchen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Info unter Tel. 0676/ 516 92 17 Sprecher: Mag. Peter Haibach Markus-Sittikus-Str. 9, 5020 Salzburg Tel. +43 (0) 664/42 69 607 · Fax. +43 (0)62 74 /49 66 E-Mail: [email protected] · www.salzburger-verkehrstage.org REGIONALE SCHIENEN 9 –10 |2015 Einsatzkräfte bei der Flüchtlingsbetreuung am Salzburger Hauptbahnhof. © Foto: Karl Schambureck 1 [ Plattform News ] VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg für Wohnbaugesellschaft GSWB Der VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg ging heuer an die Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft für das vorbildliche Mobilitätskonzept im Wohnhaus Gaswerkgasse in der Stadt Salzburg. Der im Oktober 2014 fertig gestellte Wohnbau mit zehn Wohnungen schließt eine Baulücke und ist gut an den Öffentlichen Verkehr und an das innerstädtische Radwegenetz angebunden. Statt 1,2 Pkw-Parkplätzen pro Wohneinheit wurden nur 0,5 Parkplätze errichtet. Stattdessen erhält jeder Haushalt drei Jahre lang ein Jahresticket für den Verkehrsverbund. Der große Fahrradraum bietet eine Servicestation mit Luftpumpe, versperrbare Boxen für Zubehör und Steckdosen für E-Fahrräder. Mehr Informationen zum Projekt im Internet unter www.vcoe.at Vom Apfelstrudel bis zum Tafelspitz. So wie es sich in einem Wiener Café & Restaurant gehört. T. 0043 662 87 23 77-14 BAHNHOF SALZBURG, SÜDTIROLERPLATZ 1 [email protected], WWW.DASJOHANN.COM Mobilitätspreis Salzburg: Landesrat Hans Mayr und ÖBB überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg an gswb-Geschäftsführer Bernhard Kopf. Von links: Verkehrslandesrat Hans Mayr, Bernhard Kopf, Markus Gansterer (VCÖ) und Peter Schmolmüller (ÖBBPostbus). © Foto: E. Bernhaupt Öffnungszeiten: täglich von 6.00 – 23.00 Uhr Deutschland erhöht Regionalisierungsmittel für Nahverkehr Im Gegensatz zu Österreich ist in Deutschland der Bund seit 1996 laut Grundgesetz verpflichtet, den Ländern für die Bestellung von S-Bahn- und Regionalzugverkehren fix dotierte Regionalisierungsmittel zur Verfügung zu stellen. Die überparteiliche Fahrgastvertretung probahn ÖSTERREICH fordert von der österreichischen Bundesregierung ebenso eine jährliche Dotierung von Regionalisierungsmitteln. Peter Haibach, probahn ÖSTERREICH 2016: Acht Milliarden Finanzmittel für Länder, Städte und Kommunen In Deutschland einigten sich Bund und Länder, ab 2016 die Regionalisierungsmittel für den öffentlichen Nahverkehr um 1,8 Prozent auf acht Milliarden Euro (bisher 7,4 Milliarden Euro) anzuheben. „Allianz pro Schiene“, ein Bündnis aus verkehrs- und umweltpolitischen Verbänden und Gewerkschaften, sieht darin eine gute Strategie für alle Bahnfahrgäste in Deutschland. Einer für alle. ÜBER 50% GÜNSTIGER ALS MIT VERGLEICHBAREN FAHRKARTEN Öffiziell: Erfolgreich ! Die StudentCARD ST U D EN Luzia Lu TC A RD Geb.: 05 stigmann .03 Kd-Nr.: 12 .1995 34567891 23 10.09.15 Für beliebig viele Fahrten innerhalb der erworbenen Zonen Für Studentinnen und Studenten unter 26 Jahren (Stichtag 1. Oktober) Kann von ordentlichen inländischen und ausländischen Studierenden in Anspruch genommen werden. Von: Go Nach: Sal lling zbu – 09.02.1 rg Mirab Über: Hal ellplatz lein, Puc +K h/Elsbethe Umstieg: Salzburg n Hauptbahn hof Online bestellen unter www.bestellung.salzburg-verkehr.at 2 6 [ Plattform News ] Pinzgauer fordern Bedarfshalte für kleinere Stationen Auf vielen Strecken der ÖBB funktionieren Bedarfshalte problemlos. Die neuen Talent-Triebwagen der ÖBB sind mit Haltewunschtasten ausgestattet, fahren jedoch in Eschenau und Gries im Pinzgau ohne Halt durch. In Zukunft bietet sich ein „Anruf-Sammel-Taxi“ (AST) mit fixem Bedarfs-Fahrplan zu Salzburger-Verkehrsverbund-Preisen an, das die Orte Embach, Eschenau und Gries im Pinzgau an die REX-Halte der ÖBB anbindet. Gegenüber den großen Bussen ist diese Betriebsform wesentlich kostengünstiger und hätte zudem den großen Vorteil, dass die Fahrgäste vom Bahnhof bis zur Haustüre (und umgekehrt) gebracht werden. In Werfenweng existiert das AST seit vielen Jahren zur vollen Zufriedenheit der Einheimischen und Gäste. Bei einer Veranstaltung des Zukunftsforums Salzburg appellierte die Bevölkerung an ÖBB und Land, diese Erwin Krexhammer, probahn ÖSTERREICH Bedarfshalte rasch zu verwirklichen. Am 5. Oktober 2015 wurden Landesrat Mayr ca. 600 Unterschriften für ÖffiVerbesserungen übergeben. Mayr ließ erkennen, dass er die Anliegen der Anwohner unterstützen wird. © Foto: Archiv RS Aus Sonnenkraft wird Zugkraft! Die ÖBB betreiben weltweit erstes Bahn-Solarkraftwerk: 7.000 Solarpaneele speisen die aus dem Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Fahrleitung der Züge ein. Aus Sonnenkraft wird Zugkraft: Die Photovoltaik-Anlage liefert pro Jahr rund 1.100 MWh – mit diesem Ertrag fahren rund 200 Züge von Wien nach Salzburg, pro Jahr werden 400 Tonnen CO2 eingespart. Damit erschließen die ÖBB ein weiteres Segment, um umweltfreundlichen Strom zu gewinnen: 90 Prozent des Fahrstroms gewinnt man aus Wasserkraft, 2 Prozent aus Ökoenergie und 8 Prozent aus Erdgas. TERMINE Pinzgauer Lokalbahn 5 Jahre wiedereröffnet Vor 5 Jahren, am 12. September 2010, wurde die Pinzgauer Lokalbahn als moderne Schmalspurbahn mit touristischer Komponente wieder bis Krimml eröffnet. Neben der hohen Akzeptanz in der Region und den mehr als verdoppelten Fahrgastzahlen wurden Heraus- 15. Oktober 2015, 19.00 Uhr: forderungen wie eine weitere Hochwasserkatastrophe oder die Umsetzung der Eisenbahnkreuzungsverordnung gemeistert. Auch für die einheimischen Tagespendler wurden attraktive Angebote geschaffen. Walter Stramitzer / Karl Regner Das beliebte Seniorenticket ist wieder da! Vortrag von Gunter Mackinger: „Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Freilassing-Berchtesgaden“ Ort: Lokwelt Freilassing g von Gülti bis . 27.10 015 2 . 1 26.1 Ab sofort erhältlich! Information und Buchung bei den ÖBB Ticketschaltern, am ÖBB Ticketautomaten, beim ÖBB Kundenservice 05-1717 und auf oebb.at J et z t N E U! Bei Kauf eines Monatstickets an den ÖBB Ticketschaltern erhalten Sie zwei kostenlose Sitzplatzreservierungen. * Angebot gültig in Verbindung mit der ÖBB VORTEILSCARD Senior für Fahrten in der 2. Klasse innerhalb Österreichs mit Zügen der ÖBB-Personenverkehr AG (ausgenommen EuroNight), dem ÖBB Intercitybus Graz-Klagenfurt sowie auf den Strecken der Raaberbahn AG in Österreich. Stornierung, Umtausch, Erstattung von Tickets ausgeschlossen. Tagesticket (am gewählten Reisetag) und Monatsticket im Aktionszeitraum gültig 0-24h. Es gelten die Tarifbestimmungen der ÖBB-Personenverkehr AG. REGIONALE SCHIENEN 9 –10 |2015 3 [ Plattform News ] cityjets für das Inneralpine Kreuz? Ab Dezember dieses Jahres kommen die klimatisierten und mit Komfortsitzen ausgestatteten cityjet-Züge schrittweise in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark zum Einsatz. Mit Triebwagen dieser Art wäre eine im Vergleich zu den heute verkehrenden schweren Eisenbahnfahrzeugen kostengünstige und für die Fahrgäste hochqualitative Verkehrsbedienung auch von Salzburg über Bischofshofen nach Wörgl und von Salzburg nach Graz möglich. Ein Erste-Klasse-Bereich und ein Servicebereich für Getränke und Imbisse müsste ergänzt werden. 16 Triebwagen müssten dafür vom Bund und den Ländern Salzburg, Tirol und Steiermark finanziert werden. Günther Penetzdorfer Teilnehmer der 13. Salzburger Verkehrstage wurden gemeinsam mit Verkehrslandesrat Hans Mayr (li.) vom ÖBB Personenverkehr zu einer Testfahrt mit dem cityjet von Salzburg nach Steindorf und zurück eingeladen. © Foto: Anna Schmitzberger Zukunfts-Dialog im modern ausgestatteten cityjet zwischen Verkehrslandesrat Hans Mayr (links), Hans Wehr (Consulter) und Isabella Radauer, Referentin des Landesrates für Verkehr und Infrastruktur. © Foto: Anna Schmitzberger Bahnübergänge mit Rotlicht respektieren Salzburg AG eröffnet Kundencenter In letzter Zeit ist leider großer Leichtsinn sowohl bei Autolenkern als auch bei Fußgängern bezüglich des Querens von mit Rotlicht gesicherten Bahnübergängen festzustellen. Ein Pkw-Lenker rammte einen Triebwagen der Salzburger Lokalbahn und kam mit dem Schrecken davon. Bei der Pinzgauer Lokalbahn häufen sich in letzter Zeit die Unfälle, weil vorwiegend Touristen das Rotlicht bei Eisenbahnkreuzungen missachten und dadurch schwere Unfälle, zuletzt mit vier – teils schwer – Verletzten passieren. Eine intensivere Schulung bzw. Aufklärung von ausländischen Pkw-Lenkern scheint angebracht. Auch Fußgänger missachten des öfteren Eisenbahn-Kreuzungen: Eine Dame mittleren Alters überquerte neulich bei Rot mit ihrem Blick aufs Handy die Geleise. Meinen warnenden Zuruf ignorierte sie nicht nur, sondern teilte mir uncharmant mit, dass mich das nichts angehe. Für zahlreiche Kinder, die auf dem täglichen Schulweg den Bahnübergang queren, ein schlechtes Beispiel! ph Die Salzburg AG eröffnet Mitte Oktober 2015 in der Talstation des Mönchsberg-Lifts das Kundencenter „Altstadt“. Damit geht eine langjährige Forderung vieler Fahrgäste in Erfüllung. Wünschenswert wäre, dass sich der ÖBB-Personenverkehr dem Kundenservice anschließt. © Foto: Karl Schambureck Salzburger Lokalbahn: Optimierung des Fahrplans 2016 Mit Fahrplanwechsel 2015/16 wird der Fahrplan der S11 dahingehend optimiert, dass die Anschlüsse zum Fernverkehr von bzw. nach Ostösterreich verbessert werden, am frühen Nachmittag eine bessere Verbindung von Salzburg (ab 14:00) nach Ostermiething möglich ist und generell der Fahrplan „einfacher“ wird. Was dabei auch erwähnt werden muss: Nur durch die Leistungsbestellung des Landes Oberösterreich sowie des Bundes ist IMPRESSUM es auch möglich, dieses Angebot an Öffentlichem Verkehr zu bieten. Der Fahrgelderlös alleine würde hier bei Weitem nicht ausreichen. Dies gilt aber noch mehr auf der Straße: Sämtliche Abgaben der Autofahrer sind weit weg von einer Vollkostendeckung – ganz zu schweigen vom Lkw-Verkehr. Peter Brandl Herausgeber: Verein Regionale Schienen, Mag. Peter Haibach; Redaktionsanschrift + Abo-Vertrieb: Markus-Sittikus-Straße 9, 5020 Salzburg – Austria; Tel: +43 (0) 664 42 69 607 · Fax: +43 (0) 6274 49 66; E-Mail: [email protected]; Internet: www.regionale-schienen.at; Redaktion: Christa Schlager, Tel: 0043 (0) 699 10 30 55 12; E-Mail: [email protected]; Fachzeitschrift REGIONALE SCHIENEN – die österreichische Fachzeitschrift für nachhaltige Mobilität – erscheint 5x jährlich, der REGIONALE SCHIENEN-EXPRESS 12x jährlich, Jahres-Kombi-Abo: 31,– Euro (Inland), 36,– Euro (Ausland) Druck: Druckerei Huttegger, Salzburg, www.huttegger.at 4
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