Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch

Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
© 2015, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783525558560 — ISBN E-Book: 9783647558561
Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Texte zur Geschichte des Pietismus
Im Auftrag der Historischen Kommission
zur Erforschung des Pietismus
Herausgegeben von
Hans Schneider, Hans Otte
und Hans-Jürgen Schrader
ABT. IV
Nicolaus Ludwig von Zinzendorf
Werke
Band 7/1
Vandenhoeck & Ruprecht
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf
Bibel und Bibelgebrauch
Band 1
Bibelübersetzung
Herausgegeben von
Dietrich Meyer
In Zusammenarbeit mit
Kai Dose und Jürgen Quack
Vandenhoeck & Ruprecht
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Inhalt
Allgemeine Einleitung zur Zinzendorf-Auswahl-Ausgabe................................... IX
Bibel und Bibelgebrauch (Einführung in Band 7)................................................. XIV
Grundsätze für die Edition der Werke Zinzendorfs............................................. XVII
Abgekürzt zitierte Literatur....................................................................................... XX
Abkürzungsverzeichnis der Zinzendorf-Schriften................................................. XXVII
Vorreden und Summarien Zinzendorfs zur Ebersdorfer Bibel (1726/27)
(bearbeitet von Jürgen Quack)............................................................................ 1
Vorwort.................................................................................................................. 5
Einleitung..................................................................................................................... 5
Der Bibeldruck...................................................................................................... 5
Der Plan........................................................................................................... 5
Die Druckerei in Ebersdorf ......................................................................... 9
Zur Druckgeschichte...................................................................................... 10
Verlegung der Druckerei nach Greiz........................................................... 14
Die finanzielle Seite des Drucks................................................................... 15
Angaben zum Druck...................................................................................... 16
Die Beigaben zum Bibeltext................................................................................ 18
Zinzendorfs Beigaben.................................................................................... 18
Der Titel der Bibelausgaben................................................................... 18
Die Widmung............................................................................................ 19
Die Kupferstiche...................................................................................... 20
Vorrede und Einleitung........................................................................... 23
„Gedancken vor unterschiedliche Leser der Schrifft“........................ 24
„Kurtzer Auffsatz“................................................................................... 25
Die Summarien......................................................................................... 26
Kapitel-Summarien als Literaturgattung......................................... 26
Die Summarien in der Ebersdorfer Bibel....................................... 28
Die Druckgeschichte der Summarien............................................. 30
Das Ziel der Summarien................................................................... 31
Zum Gebrauch der Summarien in der Brüdergemeine................ 35
„Nacherinnerung bey dieser Bibel-Edition“........................................ 35
Rothes „Verzeichnis und neue Ubersetzung“............................................ 35
Kritik an Luthers Übersetzung............................................................... 36
Johann Andreas Rothe............................................................................. 38
Inhalt und Quellen von Rothes Übersetzung...................................... 39
Druckgeschichte des Verzeichnisses...................................................... 40
Die Kritik von C. X. Regent.................................................................... 42
Spätere Erwähnung und Verwendung................................................... 42
Weitere Beigaben der Bibel........................................................................... 43
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VI
Inhalt
Die Auseinandersetzung um die Ebersdorfer Bibel........................................ 44
Die Konfiskation in Görlitz.......................................................................... 44
Die „Warnung“ und die „Nota“................................................................... 47
Die „Nacherinnerung bey dieser Bibeledition“......................................... 52
„Kurze Anmerckungen“................................................................................ 53
Die Konfiskation in Leipzig.......................................................................... 55
Unruhe in Berthelsdorf ................................................................................. 57
Der Fortgang der Auseinandersetzung....................................................... 57
Die Fußnoten beim Abdruck der „Warnung“ in der „Freywilligen
Nachlese“................................................................................................... 58
Texte.............................................................................................................................. 60
Die Vorlagen für Abdruck und Textkritik........................................................ 60
Die Widmung und die Kupferstiche.................................................................. 63
Vorrede und Einleitung....................................................................................... 66
„Gedancken vor unterschiedliche Leser der Schrifft...................................... 74
„Kurtzer Auffsatz, was in dieser Edition geleistet worden“.......................... 76
Beilage: Zinzendorfs eigenhändiger Entwurf ............................................ 84
Gedruckte Summarien......................................................................................... 86
Handschriftliche Summarien zu Ruth und 1. Samuel...................................... 126
„Kürtzliche Jedoch nöthige Warnung“.............................................................. 129
„Nacherinnerung“................................................................................................ 139
„Kurze Anmerckungen“...................................................................................... 143
Begleitbrief ...................................................................................................... 158
Rothes „Verzeichnis und neue Ubersetzung“.................................................. 161
Vorwort............................................................................................................ 161
Verzeichnis....................................................................................................... 163
Frühe Bibelübersetzungsversuche zwischen 1727–1737
(bearbeitet von Kai Dose)................................................................................... 293
Geschichtlicher Überblick................................................................................... 295
Erste Spuren 1727 bis 1732.......................................................................... 295
Das Collegium biblicum 1733....................................................................... 300
Die erste Veröffentlichung 1734.................................................................. 310
Veröffentlichungen 1735............................................................................... 320
Ein verlorener Druck von Anfang 1735..................................................... 322
Suche nach dem Konzept 1735.................................................................... 323
Kritische Stimmen 1734–1735...................................................................... 329
Zinzendorfs Weiterarbeit 1736..................................................................... 331
Oetingers letzte Zuarbeit 1737..................................................................... 333
Die Veröffentlichung Hebräerbrief 1737................................................... 336
Spezialthemen........................................................................................................ 338
Nachweisbare Mitarbeiter.............................................................................. 338
Oetingers Anteil.............................................................................................. 340
Edelmanns Besuch......................................................................................... 345
D. E. Jablonski und die „Societät“ Berlin.................................................... 347
Zinzendorfs Verantwortung.......................................................................... 349
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Inhalt
VII
1. Timotheusbrief 1734........................................................................................ 351
Einleitung......................................................................................................... 353
Die Druckausgaben und ihre Zugaben................................................. 353
Zur Verfasserfrage.................................................................................... 358
Zur Textgeschichte der Gelehrten-Kommentare 1735...................... 358
Zu den Übersetzungsvorgängen............................................................ 360
Zum Empfängerkreis............................................................................... 362
Das General-Concept 1734.................................................................... 365
Die Gelehrten-Kommentare 1735......................................................... 368
Die Kritik Bengels.................................................................................... 369
Zur Wirkung der Kritik Bengels............................................................ 370
Die Kritik der „Societät“ Berlin............................................................. 371
Zu den Grundsätzen des Übersetzens.................................................. 372
Editorische Hinweise............................................................................... 373
Texte................................................................................................................. 375
Einleitung................................................................................................... 375
Der erste Brief Pauli an den Timotheus............................................... 376
General-Concept...................................................................................... 384
Gelehrten-Gutachten Teil I..................................................................... 392
Gelehrten-Gutachten Teil II................................................................... 410
Anlagen:1. Bengels treugemeinte Anmerkungen............................... 422
2. Bruchstück eines Gutachtens der Berliner Akademie... 431
3. Generales observationes.................................................... 436
4. Übersetzungs-Grundsätze................................................. 437
5. Entwurf des General-Concepts 1734.............................. 439
Judasbrief ............................................................................................................... 443
Einleitung......................................................................................................... 444
Druckausgabe und Quellenlage.............................................................. 444
Entstehung und Eigenart........................................................................ 444
Editorische Hinweise............................................................................... 446
Texte: Probe einer genauen Erzehlung der Heiligen Schrift.................... 447
Einleitung................................................................................................... 447
Erzehlung des allgemeinen Briefes Judä............................................... 447
Die Bergpredigt..................................................................................................... 453
Einleitung......................................................................................................... 454
Druckausgabe und Datierung................................................................ 454
Verfasserfrage............................................................................................ 454
Editorische Hinweise............................................................................... 455
Text: Die sogenannte Berg-Predigt des HErrn JEsu................................ 455
Offenbarung 1–4.................................................................................................. 463
Einleitung......................................................................................................... 464
Druckausgabe und Datierung................................................................ 464
Zielsetzung................................................................................................. 464
Verfasserfrage............................................................................................ 465
Editorische Hinweise............................................................................... 465
Zur Leserschaft......................................................................................... 466
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VIII
Inhalt
Text: Probe der H. Offenbahrung in stilo relatorio.................................. 466
Hebräerbrief .......................................................................................................... 477
Einleitung......................................................................................................... 479
Zur Situation............................................................................................. 479
Zur Druckausgabe.................................................................................... 479
Zur Druckgeschichte............................................................................... 481
Zur Textgeschichte................................................................................... 484
Zur Titelformulierung............................................................................. 485
Zur Verfasserfrage.................................................................................... 486
Die Kritik Wettsteins 1737...................................................................... 486
Wettsteins rekonstruierbare Stellungnahme 1737................................ 488
Bengels „Observationes“ 1738............................................................... 489
Beobachtungen an Bengels Schriftstück............................................... 490
Zur Kritik Bengels 1738.......................................................................... 493
Wissenschaftliche Konsequenzen.......................................................... 494
Zur Kritik Jablonskis und der „Societät“.............................................. 496
Zur Edition................................................................................................ 498
Text: Wohlgemeinter Versuch einer Ubersetzung des Brieffs an die
Ebräer......................................................................................................... 500
Anlagen:1. Johann Albrecht Bengels „Observationes“ 1738........... 515
2. Briefbeilage einer Übersetzung von Hebr 1, 1–14......... 522
3. Handschriftliche Korrekturen........................................... 523
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Allgemeine Einleitung zur Zinzendorf-Auswahl-Ausgabe1
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf gehört zu den prägenden Persönlichkeiten des
kirchlichen Pietismus und hat neben Philipp Jakob Spener und August Hermann
Francke längst eine kritische Ausgabe seiner Werke verdient. Mit dem neu erwachten Interesse an den Vätern des Pietismus nach 1945 und mit der Begründung einer
Pietismuskommission im Jahre 1964 entstand darum der ehrgeizige Plan einer wissenschaftlichen Zinzendorfausgabe. Den ersten Entwurf für eine solche Ausgabe, die ursprünglich auf 40 Bände geplant war, legte der um die Zinzendorfforschung verdiente
ehemalige Dozent des theologischen Seminars der Brüdergemeine Heinz Renkewitz
vor. Auch wenn der ursprünglich geplante Umfang heute angesichts der enormen
Kosten nicht mehr zu realisieren ist, so ist eine wissenschaftliche Werkausgabe schon
deshalb zu begrüßen, weil Zinzendorfs Reden in unterschiedlichen, von­einander abweichenden Auflagen vorliegen2. Sie ist besonders wünschenswert, weil das Archiv
der Brüderunität in Herrnhut über einen reichen Schatz an handschriftlichen Vorlagen
zu einzelnen Schriften und vor allem an bisher noch ungedruckten Zinzendorfreden
und -entwürfen verfügt.
Eine neue Ausgabe von Zinzendorfs Werken hat geradezu die Verpflichtung, den
unveröffentlichten Nachlass auszuwerten und zu prüfen, welche Stücke für die Zinzen­dorfforschung von so grundlegender Bedeutung sind, dass sie bei einer Auswahlausgabe berücksichtigt werden müssen. Die Erfordernisse für eine solche aus dem handschriftlichen Nachlass schöpfende Ausgabe sind freilich enorm und machen es notwendig, alle von Zinzendorf hinterlassenen Dokumente, seine Reden, Briefe, Lieder
und Entwürfe mit EDV zu erfassen. Es ist darum leicht begreiflich, dass die Ausgabe
einen längeren Vorlauf benötigte, bis ein erster Band vorgelegt werden konnte.
Jede Auswahlausgabe verlangt einen Einblick in die Kriterien, die für die Auswahl
maßgeblich sind. Folgende allgemeine Gesichtspunkte haben uns geleitet:
1. Von den gedruckten Schriften Zinzendorfs werden zentrale Werke sowie unbeachtet gebliebene wichtige Werke für eine wissenschaftliche Benutzung anhand der
unterschiedlichen Druckauflagen und der handschriftlichen Vorstufen aufgearbeitet.
2. Wichtige handschriftliche Texte, die bisher so gut wie unbekannt geblieben sind
oder nur im Auszug veröffentlicht wurden, werden ediert. Die Ausgabe will trotz des
eng bemessenen Umfangs den bisher zugänglichen Bestand an Quellen für die Forschung auch quantitativ erweitern.
Da die Bände dieser Auswahlausgabe nicht in der Reihenfolge der Bandnummern, sondern jeweils nach
Fertigstellung eines Bandes erscheinen, ist vorgesehen, jedem Band diese „Allgemeine Einleitung“ zur
Orientierung beizugeben.
2Die Kritik der Zinzendorfgegner seit 1729 und insbesondere während der schwärmerischen Periode
der „Sichtungszeit“ (1743–1749) führte zu einer Revision der Schriften Zinzendorfs, deren Ausmaß
und Richtung genauer zu erfassen ist.
1
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
X
Einleitung
3. Die geplante Auswahl verfolgt also ein doppeltes Ziel, sie will sowohl Bekanntes wie Unbekanntes veröffentlichen. Es ist erfreulich, dass es bereits eine ReprintAus­gabe zahlreicher Schriften Zinzendorfs im Verlag Olms, Hildesheim, gibt, so dass
ein großer Teil der Werke Zinzendorfs zugänglich ist. Da aber in der Olmsausgabe
wichtige Texte Zinzendorfs, wie z. B. das Notariatsinstrument von 1729 oder das
Sendschreiben an den König von Schweden 1735, in dem Abdruck der Büdingischen
Sammlungen so versteckt sind, dass ihre Bedeutung und Eigenart gar nicht zum Vorschein kommt, werden sie, was sie ja ursprünglich waren, als selbständige Schriften
behandelt und bearbeitet.
Wo liegen nun die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausgabe? Das Forschungsinter­esse hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend dem jungen Zinzendorf
und seiner religiösen Entwicklung zugewandt, so dass es schon lange als Forschungsdesiderat empfunden wurde, den in der Zeitschrift für Brüdergeschichte begonnenen
Abdruck seines Jugendtagebuches und die Serie „Die ältesten Berichte Zinzendorfs
über sein Leben, seine Unternehmungen und Herrnhuts Entstehen“ (ZBG 5, 1911,
S. 93 ff) fortzusetzen. Die Ausgabe bietet zum ersten Mal das Jugendtagebuch vollständig sowie das Tagebuch von seiner Kavaliersreise, den sog. „Atticus“, das er mit
versteckten Namen niederschrieb. In die Jugendzeit Zinzendorfs fallen ferner seine
frühen autobiographischen Zeugnisse, seine Unionsschriften, seine Korrespondenz
mit dem französischen Kardinal Noailles und seine ersten literarischen Arbeiten, die
seine Auseinandersetzung mit der Aufklärung dokumentieren, wie das Periodicum
„Dresdner Sokrates“.
Der Kenner Zinzendorfs mag bedauern, daß die zahlreichen Bände mit Predigten, Homilien, erbaulichen Ansprachen und Chorreden nur ganz begrenzt in dieser
Auswahl berücksichtigt werden. Sie hätten den Umfang bei weitem gesprengt. Doch
hängt das auch mit einer inhaltlichen Wertung zusammen. Zinzendorf tritt uns heute
nicht so sehr als Prediger oder Erbauungsschriftsteller in den Blick, wie er in den
Brüdergemeinen bisher zumeist gesehen wurde. Man bedenke nur, dass seine Reden
fast ausschließlich als Nachschriften überliefert sind, also nicht unmittelbar aus seiner
Feder stammen, allerdings von ihm meist korrigiert und dann autorisiert wurden. Das
gilt auch für den handschriftlichen Nachlass seiner täglichen Ansprachen, wie sie das
Jüngerhausdiarium überliefert. Trotz dieser knappen Auswahl von Gemeindereden
hofft diese Ausgabe doch, seine theologische Leistung verdeutlichen zu können. Sie
sieht diese Leistung freilich nicht so sehr auf dem Gebiet der Erbauung, sondern in
seiner Wirkung als Organisator, Pädagoge, Anreger und Seelsorger einer sich immer
weiter ausdehnenden Brüderkirche mit einer weltweiten Mission und Gemeinschaftsarbeit unter den Kirchen. Seine Bedeutung besteht in seinen kreativen, fruchtbaren
Anregungen und Entwürfen für die Theologie, sein eigentliches „Werk“ ist die Begründung der Brüdergemeine als einer „ökumenischen Freikirche“ auf lutherischem
Boden. Darum kommen in dieser Ausgabe die Gemeindestatuten und der Briefwechsel über seine Bischofsweihe, seine Bedenken, seelsorgerlichen Ratschläge und seine
Verteidigung dieser Gemeine zu Wort.
Zinzendorf kann nicht ohne das Werden und die Eigenart der Exulantengemeine
in Herrnhut verstanden werden. Darum erschien es unabdingbar, einzelne Berichte
der mährischen Exulanten aufzunehmen sowie Beispiele für seine Erörterungen auf
den Synodalkonferenzen von 1736 bis 1758. Zinzendorf war ein Mann der Rede und
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Allgemeine Einleitung zur Zinzendorf-Auswahl-Ausgabe
XI
des Gesprächs. Was er zu sagen hat, entwickelt er ganz unterschiedlich in den verschiedenen Situationen und in dem jeweiligen Gegenüber mit seinen Gesprächspartnern.
Darum lassen sich seine Gedanken durch die Mitschriften seiner Redebeiträge auf den
Konferenzen, gerade weil sie nicht literarisch überarbeitet wurden, gleichsam in statu
nascendi verfolgen.
Aus der Fülle der Korrespondenz Zinzendorfs enthält die Ausgabe Beispiele von
Briefen Zinzendorfs mit ausgewählten Persönlichkeiten wie König Friedrich Wil- helm I., Erzbischof Potter, Kardinal Noailles. Ferner wurden einzelne Briefe dann
berücksichtigt, wenn sie zur Erhellung einer Schrift dienen. Sie werden in der Regel als
Anlage zur Edition der betreffenden Schrift beigefügt.
Die Ausgabe macht ferner wichtige Texte seiner Apologetik, Poetik, Katechetik
und Bibelübersetzung zugänglich, die bisher leicht übersehen oder durch die Polemik
abgewertet wurden. Zinzendorfs apologetisches Schrifttum setzt bereits 1729 ein und
will eine Antwort auf die zunehmenden Anfeindungen gegen seine Person, gegen
Herrnhut und die Brüdergemeine insgesamt geben. Was heute an diesen zum Teil
kurzen Entwürfen, zum Teil weit ausholenden Schriften interessiert, ist das Gespräch
mit seiner Zeit, seine Beurteilung der unterschiedlichen Kräfte, die Entwicklung seiner
Gedanken in der Auseinandersetzung mit seinen Zeitgenossen.
Über die Bedeutung seiner Dichtung mag man geteilter Meinung sein, aber es kann
keine Frage sein, daß sich Zinzendorf gern als „Sänger“, d. h. Liederdichter seiner
Brüdergemeine verstanden hat. Im Lied sprach er seine innersten Motive und Empfindungen aus, im Lied glaubte er auch seine theologischen Erkenntnisse am sach­
gemäßesten zum Ausdruck zu bringen. Es ist daher unabdingbar für das Verständnis
seiner Person und Frömmigkeitswelt, die zentralen Teile seines poetischen Werks zu
edieren.
Zinzendorfs Katechismen und pädagogische Unterweisungen, durch die er die
Gemeine und vornehmlich ihre Jugend religiös zu prägen suchte, gehören zu seinen
frühesten Produktionen und bleiben sein Interesse bis ins letzte Lebensjahrzehnt. Sie
sind von der Forschung bisher kaum beachtet und nach seinem Tode nicht mehr nachgedruckt worden. Die Ausgabe legt ein Schwergewicht auf diese Texte und bietet das
Korpus seiner Katechismen vollständig.
Zinzendorfs mancherlei Versuche einer Bibelübersetzung und Aktualisierung des
Bibelwortes in den Losungen kommen in dieser Auswahl in signifikativen Beispielen
zum Abdruck: seine ersten Ansätze in der heute selten gewordenen Ebersdorfer
Bibel, kleine Stücke der späteren Jahre, Beispiele seiner Losungsvorreden und seine
griechische Losung für die „Studirende Jugend“. Zinzendorfs Wiedergabe der biblischen Schriften ist oft sehr eigenwillig und durchaus originell, seine Leistung als Übersetzer ist bisher nie genauer untersucht worden. Die Ausgabe bietet Anstöße zu einer
intensiveren Beschäftigung mit Zinzendorf als Übersetzer.
Die Erwartungen an eine Zinzendorfausgabe dürften sich auf die Präsentation
der in mancher Hinsicht so anziehenden, aber auch Anstoß erregenden Jahre von
1743–1749, die Zinzendorf als „Sichtungszeit“ bezeichnete, richten. Zu diesem Zeit­
abschnitt bietet die Ausgabe Gelegenheitsdichtungen und Reden aus dem handschriftlichen Nachlass. Eine ausführlichere Dokumentation hätte den gesetzten Rahmen
gesprengt. So sehr die Forschung gerade diese Periode immer wieder neu in den Blick
nimmt und so sehr eine weitere Quellenverbreiterung wünschenswert wäre, so handelt
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XII
Einleitung
es sich doch um eine Spe­zialfrage, die im Zusammenhang des gesamten Lebenswerkes
Zinzendorfs zu sehen ist.
Was die kritische Ausgabe in formaler Hinsicht leistet, soll noch kurz erläutert
werden. Die Einführung zu den einzelnen Schriften will ihre Entstehung und den biographischen, lokalen und thematischen Kontext klären. Sie macht auf die Struktur
und die besonderen Probleme einer Schrift aufmerksam und informiert über die
handschriftlichen oder gedruckten Vorlagen. Wenn diese Wesentliches zum Verständnis des Textes enthalten, werden sie vollständig abgedruckt, freilich in der Regel ohne
text- und sach­kritischen Apparat. Auch Briefe Zinzendorfs, die für den Entstehungszusammenhang aufschluß­reich sind, werden wörtlich wiedergegeben. Aufgabe der
Einleitung ist es vor allem, über die unterschiedlichen Ausgaben, Auflagen und Übersetzungen einer Schrift zu informieren und die unterschiedlichen Drucke oder Handschriften zu beschreiben und ihr Abhängigkeitsverhältnis festzustellen. Danach richtet
sich die Vergabe von Siglen, die bei Drucken durch Großbuchstaben, bei Handschriften durch Klein­buchstaben bezeichnet werden. Hier fällt die Entscheidung über die
gewählte Textgrund­lage, die in der Regel die erste oder die letzte von Zinzendorf
bearbeitete Fassung sein wird. Die Einleitung wird oft einen Abschnitt über Geltung
(bzw. Aufhebung/Kas­sation) und Wirkung einer Schrift enthalten müssen. Enthält
eine Schrift ein Titel­kupfer, so sollte seine Aussage und seine Herkunft erläutert werden. Selbstverständlich werden auch die möglichen Anlagen, Bei- oder Zugaben, Voroder Nachworte einer Schrift und ihr Verhältnis zum Haupttext erläutert.
Die wichtigste Aufgabe der Ausgabe ist die Präsentation eines zuverlässigen
Textes. Vorstufen oder Abweichungen in den einzelnen Auflagen werden jeweils im
textkritischen Apparat angegeben. Der Sachapparat hat die Aufgabe, unverständliche
Ausdrücke oder Wendungen zu erläutern, direkte oder indirekte Zitate kenntlich zu
machen und auf historische Zusammenhänge, die für das Verständnis notwendig sind,
hinzuweisen.
Am Ende eines Bandes steht jeweils das Glossar, das schwerverständliche oder
auch mißverständliche Begriffe der vorangegangenen Texte erläutert (s. die EditionsRichtlinien). Häufiger findet man eine zeitgenössische Verdeutschung eines Fremdwortes in einer anderen Auflage, so daß ein Blick in den textkritischen Apparat nützlich sein kann.
Zur Entlastung des Sachapparates werden am Ende eines Bandes ferner Biogramme
von allen wichtigeren Personennamen aufgenommen. Die Quelle für diese Daten wird
vermerkt. Beides, Glossar und Biogramme, empfehlen sich deshalb, weil bestimmte
Begriffe und Personen immer wieder vorkommen und im Sachapparat nicht immer
neu erläutert werden können.
Das abschließende Orts- und Sachregister enthält sowohl Stichworte aus den Texten
wie Schlagworte, die von den Herausgebern vergeben wurden. Das Personenregister
enthält, unabhängig von den Biogrammen, sämtliche Personennamen mit dem Hinweis auf ihr Vorkommen.
Aufgabe dieser Einleitung ist es schließlich, die Benutzung der Bände durch die
Klärung einiger technischer Fragen zu erleichtern. Bei der Zitierung von Literatur
wird grundsätzlich das „Bibliographische Handbuch zur Zinzendorfforschung“
(Düs­seldorf 1987) vorausgesetzt. Schriften Zinzendorfs werden also in der dort angeführten Abkürzung zitiert. Diese Abkürzungsliste folgt am Ende der Einleitung.
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Allgemeine Einleitung zur Zinzendorf-Auswahl-Ausgabe
XIII
Allgemeine Abkürzungen von biblischen Büchern, Literatur, Zeit­
schriften und
Reihentiteln richten sich nach dem Abkürzungsverzeichnis von Schwertner zu dem
Standardwerk der „Theologischen Realenzyklopädie“ (TRE).
Literatur, die in der Ausgabe häufiger zitiert wird, findet man in dem Allgemeinen
Literaturverzeichnis eines jeden Bandes aufgeführt. Diese Liste wurde bewußt kurz
gehalten und auf das Allernötigste beschränkt. Die Spezialliteratur zu jeder Schrift ist
in den Fußnoten der Einleitung und des Sachkommentars enthalten, wobei auf die
Erstnennung zurückverwiesen wird.
D. Meyer, Sommer 2007
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Bibel und Bibelgebrauch
Einführung in Band 7
Dieser Band der Edition enthält Schriften, die Zinzendorfs intensives Bemühen um
einen verständlichen und zeitgemäßen Bibeltext widerspiegeln. Wie sehr dieses einen
Grundpfeiler seiner theologischen Arbeit darstellte, fand bislang wenig Beachtung,
auch wenn Zinzendorfs Schriftverständnis schon immer interessiert hat1. In diesem
Band handelt es sich um Zinzendorfs mancherlei Übersetzungsversuche, Schriftauszüge, Kapitelsummarien und Losungsarbeit. Die Texte verteilen sich auf mehrere
Teilbände.
A. Die Ebersdorfer Bibel von 1726/1727
Die Absicht der in Ebersdorf/Vogtland gedruckten Bibel war nach den Worten Spangenbergs, „daß dieselbe zum Besten der Armen wohlfeiler konte gegeben werden,
als je, so viel man weiß, vorher mit einer solchen Bibel geschehen ist“.2 Der Druck
entsprach also dem bereits in Halle verfolgten Ziel der Bibelverbreitung für eine breitere Öffentlichkeit. Er überschritt aber den bisher streng beachteten und gewohnten
Rahmen durch die Beifügung von teilweise durch Zinzendorf neu verfasste Summarien
und den Vorschlag von einigen neu übersetzten Bibelpassagen durch Johann Andreas
Rothe. Diese Ausgabe führte zu Widerspruch und Kritik, zu einer „Warnung“ vor der
Ebersdorfer Bibel und Zinzendorfs Verteidigung. Diese Texte werden durch Jürgen
Quack historisch eingeleitet und kritisch ediert.
B. Frühe Übersetzungsversuche von 1732 bis 1738
Spätestens seit 1732 arbeitete Zinzendorf mit einem Kreis von Theologen, den er
als „collegium biblicum“ bezeichnete, an einer neuen Übersetzung vornehmlich des
Neuen Testamentes. In den Jahren zwischen 1734 und 1738 veröffentlichte er mehrere
übersetzte neutestamentliche Bibelstücke, um eine breitere kirchliche Öffentlichkeit
und Fachgelehrte zu informieren und zu kritischen Stellungnahmen anzuregen. Die
Geschichte des Collegium Biblicum, soweit sie sich noch rekonstruieren lässt, und die
frühen Übersetzungsversuche aus dem Neuen Testament – zum 1. Timotheusbrief,
zum Judas- und Hebräerbrief, sowie zur Bergpredigt und zu Offenbarung Kap. 1
bis 4 – stellt Kai Dose mit einer kritischen Edition dieser Texte dar. Damit werden
erstmals sämtliche von Zinzendorf veröffentlichten Versuche neu übersetzter Bibeltexte der dreißiger Jahre dargeboten, und zwar in der Reihenfolge, in der sie einst
veröffentlicht worden sind.
Eberhard; Dose; Peter Zimmerling; Tobias Kaiser.
Spangenberg, S. 373.
1
2
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Bibel und Bibelgebrauch
XV
C. Das Neue Testament von 1739 und von 1744/46
Im Jahre 1739 legte Zinzendorf das ganze Neue Testament in neuer Übersetzung
unter dem Titel „Eines Abermahligen Versuchs zur Übersetzung“ vor. Der Teil I, der
die Evangelien samt der Apostelgeschichte enthält, erschien im Frühjahr 1739. Der
Teil II, in dem die apostolischen Briefe mit dem Buch der Offenbarung herauskamen,
ist im Spätsommer desselben Jahres veröffentlicht worden. Diese Ausgabe des Neuen
Testamentes ist ohne Zweifel der Höhepunkt und das bedeutendste Dokument der
Bemühungen Zinzendorfs um eine neue Bibelübersetzung.
Bei der Veröffentlichung des zweiten Teils reagierte Zinzendorf mit einer „Erinnerung 1739“ auf erste Kritik.3 Da auch der zweite Teil seines Versuchs einer Übersetzung
heftige Angriffe auslöste, verteidigte Zinzendorf seine Übersetzungsarbeit mit der
„Nacherinnerung 1741“. Diese erweiterte Fassung der „Erinnerung 1739“ wird hier
ediert. In den Jahren 1744 und 1746 legte er beide Teile des Neuen Testamentes noch
einmal in einer überarbeiteten Fassung vor. Um die Übersetzungsleistung Zinzendorfs
sichtbar zu machen, werden beide Übersetzungen des Neuen Testaments in einem
vierspaltigen Paralleldruck mit dem zeitgenössischen Luthertext (Ebersdorfer Bibel)
und dem griechischen Neuen Testament von Bengel abgedruckt, so dass der Leser
beide Fassungen miteinander bzw. mit der Übersetzung Luthers und dem griechischen
Urtext vergleichen kann. Auch werden die Vor- bzw. Nachworte ediert, die Zinzendorf
den beiden Editionen seiner Übersetzung des Neuen Testamentes beigegeben hat.
D. Die späten Bibelübersetzungsversuche 1747–1760
Als die Übersetzung des Neuen Testamentes im Jahre 1746 abgeschlossen vorlag, hatten
sich die Angriffe gegen Zinzendorf und die Brüdergemeine längst anderen strittigen
Punkten zugewandt. Doch suchte er nach immer neuen Formen, wie das Wort der
Schrift den Alltag der Gemeinde prägen könne. Die aus dieser Zeit hier vorgelegten Bibelarbeiten Zinzendorfs stellen darum eine
spezielle Art von Übersetzungsversuch dar. Sowohl die „Biblio-Theoria 1750“ als auch
die englischsprachige Schrift „Statutes 1755“ gestaltete Zinzendorf nahezu ausschließlich
aus zusammengestellten neutestamentlichen Bibelzitaten. Das „Enchiridion 1752“ ist
der erste veröffentlichte Versuch einer alttestamentlichen Übersetzung, doch enthält
dieses Büchlein nur das Buch Genesis. Als er mit der Übersetzung des Buches Exodus weitgehend fertig war, verstarb er. Dieses Werk erschien unter dem Titel „Letzte
Bibelarbeit 1760“. Schließlich veröffentlichte Zinzendorf im Jahre 1757 erstmals eine
Evangelien-Harmonie. In überarbeiteter Fassung erschien diese im Jahre 1759. Auch
diese Texte sind einerseits eindeutig Übersetzungsversuche, doch zeugen sie andererseits
zugleich von dem Bemühen Zinzendorfs, das ‚Wesentliche‘ der Bibel für die Gemeinde
zu Gehör zu bringen.
3 Zinzendorf begründete einmal seine Arbeitsweise sehr eindrücklich: „Ich hätte nicht gedacht, daß ich
über diejenige neue Vorrede, die ich zu dieser Zweyten Edition der Ersten Probe verfertigte, noch was erinnern würde, da ich aber nach vollendetem Werck noch allerley sonst anzumercken finde; (denn damit werde
ich nie fertig, und mit mir alle ehrliche Leute, die sich nicht übers Ziel messen, und es vor keine GOtteslästerung halten ihre eigne Mangelhafftigkeit nicht nur in abstract zu bekennen, sondern auch Exempel
darvon zu sehen und zu allegiren) so fallen mir auch noch einige Generalia bey“ (Eine kleine Nach-Lese
Von Noten und Verbesserungen. Uber den Ersten Theil, Nachwort zu Aberm Vers 1744 Teil I, o. S.).
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
XVI
Einleitung
E. Das Bibelwort für die Gemeinde
Bekannt geworden ist Zinzendorf nicht durch seine mannigfachen Versuche von Bibelübersetzungen, sondern durch seine Anwendung und Verlebendigung des Bibelwortes in
der Gemeinde durch die von ihm jährlich herausgegebenen Losungen, eine Kombination
von Bibelwort und Gesangbuchvers. Über das Verständnis dieser Bibelauszüge als Worte
des erhöhten gegenwärtigen Christus hat er sich nie systematisch geäußert, so dass wir
auf seine bei verschiedenen Gelegenheiten gehaltenen Ansprachen, seine Vorworte zu
Losungen und seine „Specifikation“ der Losungsbücher angewiesen sind, in denen er
allgemeine Erwägungen über die Entwicklung der Losungsbücher und den Sinn der
Losungen äußert. Exemplarisch werden in dieser Ausgabe frühe, noch ungedruckte
Losungen aus den Jahren 1728 bis 1730, Auszüge aus Losungsjahrgängen und Beispiele
des Losungsgebrauchs abgedruckt und eingeleitet. Einen besonderen Platz nehmen
die Losungen ein, die in griechischer Sprache für brüderische Studenten veröffentlicht
wurden. Sie zeigen, wie er die Jugend an das griechische Original heranführen wollte.
Alle diese Bibelübersetzungen und Schriftauszüge drücken sein grundsätzliches
Bestreben aus, die Gemeinde und den einzelnen Christen an die Originalsprache und
den darin verborgen wirkenden göttlichen Geist der Schrift heranzuführen.
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Grundsätze für die Edition der Werke Zinzendorfs
I. Textgrundlage
Grundsätzlich wird eine Textvorlage in der vorgegebenen Gestalt abgedruckt. Textkonjekturen sind nicht zulässig.
Über die Frage, welche Ausgabe dem Neudruck zugrunde gelegt wird (Erstaus­
gabe, umfangreichste oder Ausgabe letzter Hand), kann keine starre Regel entscheiden. Das ist Aufgabe des Sachbearbeiters, der jedoch seine Wahl zu rechtfertigen hat.
II. Schrift
1.Schon wegen der internationalen Benutzbarkeit wird der ursprüngliche Frakturdruck durch Antiqua ersetzt.
2.Kursivgedruckte Stellen werden auch in der Neuausgabe kursiv gesetzt. Ebenso werden andere Hervorhebungen im Text (Fettdruck u. ä.) durch Kursivdruck
wiedergegeben.
3.Die Titel der Werke werden typographisch möglichst genau gesetzt.
III. Textgestaltung
1.Es muß größtmögliche Treue gegenüber dem Original erstrebt werden.
2.Der Abdruck erfolgt buchstabengetreu; jedoch werden Ligaturen (æ, œ) und Ver doppellungsstriche (m,
–– n)
– aufgelöst. Ebenso werden Umlaute nicht mit hochgee e e
stelltem „e“ (a,
o, u), sondern in der heute üblichen Weise geschrieben (ä, ö, ü).
Die Buchstaben u, v, i und j werden nach Aussprache aufgelöst. Groß- und Kleinschreibung ist bei Abweichungen in verschiedenen Handschriften bzw. Drucken
nicht in den textkritischen Apparat aufgenommen. In der Textvorlage bleibt die
Groß- und Kleinschreibung erhalten. Bei Drucken folgt die Großschreibung in
der Regel der Vorlage. Bei handschriftlichen Vorlagen geschieht dies, wenn die
Unterscheidung der Buchstabenformen eindeutig möglich und ihre sinnvolle
Verwendung erkennbar ist. Im übrigen wird die Kleinschreibung mit Ausnahme
von Eigennamen, Satzanfängen sowie evtl. Titeln und deren Abkürzungen vorgezogen.
Den Sinn nicht verändernde Abweichungen in der Orthographie (z. B. z–tz; f–ff;
t–th; k–ck; s–ß; i–ie; ei–ey u. a.) bleiben im textkritischen Apparat unberücksichtigt.
Im Zweifelsfall wird die Abweichung in den Apparat aufgenommen.
3.Fremdworte (z. B. griechisch und hebräisch) werden nicht transskribiert, sondern
bleiben in der Originalfassung stehen, ausgenommen Ligaturen.
4.In der Gliederung (Einteilung von Abschnitten) wird der Vorlage gefolgt, ebenso
in der Interpunktion (Schrägstrich / bleibt). Abweichungen in der Zeichensetzung
werden nur angegeben, wenn sie den Sinn beeinflussen. Im Zweifelsfall wird die
Abweichung in den Apparat aufgenommen. Die Interpunktion ist primär eine
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
XVIII
Einleitung
Verständnishilfe und deshalb bei handschriftlichen Vorlagen in der Regel nach
grammatikalischen Gesichtspunkten vereinheitlicht. Lassen vor­­nehmlich literarische Texte jedoch eine konsequent durchgeführte Interpunktion erkennen, so wird
diese beibehalten. Parenthesezeichen |: werden durch ( ) ersetzt.
5.Offensichtliche Druckfehler werden stillschweigend verbessert, gegebenenfalls gemäß dem Druckfehlerverzeichnis des Autors. Gravierende Korrekturen werden
im text­­kritischen Apparat vermerkt.
6.Abkürzungen im Text (Wortabkürzungen: z. B. dHld; Titel: Hrn M.; Personen­
namen: A. G.) werden aufgelöst. Nach Duden übliche Abkürzungen bleiben stehen. Ist die Auflösung unsicher, so wird sie als Vorschlag des Bearbeiters in eckige
Klammern gesetzt. Der textkritische Apparat vermerkt die Auflösung selbstver­
ständlicher Abkürzungen nicht.
7.Zahlen erscheinen wie in der Vorlage. Wegen der Verwechslungsmöglichkeiten
werden jedoch Zahlenabkürzungen für Monatsnamen (7bris) aufgelöst. Punkte
hinter Kardinalzahlen bleiben bei Handschriften unberücksichtigt.
8.Die Worttrennungen und Wortverbindungen der Vorlage werden beibehalten. Der
Fraktur-Doppelstrich wird durch den Antiqua-Strich ersetzt.
9.Handschriftliche Zusätze zur Textvorlage werden im textkritischen Apparat vermerkt.
10.Die Seitenzählung der zugrundegelegten Druckvorlage wird im Text durch eckige
kursive Klammern gekennzeichnet. [A 26] heißt also, dass der Druck A mit der
neuen Seite 26 beginnt. Am Außenrand wird ein Zeilenzähler (5, 10, 15 usf.) angebracht.
11.Bogenzählung, Kolumnentitel, Verweiswörter u. a. werden nicht aufgenommen.
Fehlt eine Paginierung, so zitiert der Bearbeiter entweder nach der Bogenzählung
(B6r heißt also Bogen B Blatt 6 recto), oder er führt eine eigene Zählung ein (z. B.
S. *6 der unpag. Einleitung).
IV. Apparate
Für die Zinzendorf-Ausgabe sind drei Apparate vorgesehen:
1.Der erste unter dem Text befindliche Apparat enthält die Anmerkungen des
Autors, die bereits in der Druckvorlage stehen (Autoren-Apparat). Die Zählung
erfolgt durch Zeichen (*, **, usw.), möglichst nach Vorlage. Er wird für die Edition
wie der Text behandelt und, falls notwendig, in Apparat 2 oder 3 erläutert.
2. Der zweite Apparat ist der textkritische. Er verzeichnet Textabweichungen von
der Druckvorlage, die sich in früheren oder späteren Textausgaben sowie in Handschriften finden. Handschriften werden dabei üblicherweise durch Kleinbuchstaben: a, b, c usw. (in der Reihenfolge der Abhängigkeit), gedruckte Werkausgaben
durch Großbuchstaben: A, B, C usw. bezeichnet. Im Apparat stehen die Siglen immera am Ende (z. B. a fehlt B). Anmerkungen im 1. und 2. Apparat schließen in der
Regel ohne Punkt. Der textkritische Apparat verwendet kleine Buchstaben (und
zwar die Buchstaben a b d e f g h i k m n o p r s t u w z). Bei alängeren Passagena
heißt es im Apparat: a–a (z. B. a–a mehreren Worten D). Im Apparat werden alle
Zusätze des Herausgebers kursiv gesetzt einschließlich der Siglen (z. B. auch idZ A).
Bei Konzepten Zinzendorfs werden nicht alle Korrekuren und Änderungen im
Apparat nachgewiesen, sondern nur die bedeutungsvollen.
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Grundsätze für die Edition der Werke Zinzendorfs
XIX
3.Der dritte, historisch-kritische Apparat enthält die dem Verständnis des Textes
dienlichen Anmerkungen und Erläuterungen des Herausgebers. Die Anmerkungen im historisch-kritischen Apparat werden durchnumeriert. Bei den erläuterungsbedürftigen Stichworten im Text findet sich entsprechend eine hochgestellte
Ziffer (ohne Klammer).
Die Erläuterungen beziehen sich in erster Linie auf im Text erwähnte Personen,
Zitate und Anspielungen, angeführte Bücher, nicht allgemein bekannte historische Ereignisse sowie unverständliche Begriffe und Wendungen. Zitate und
Anspielungen werden verifiziert (vollständiges Zitat: Lk 7, 7; sonst: vgl. Lk 7, 7).
Wird lediglich ein Vers zu einem angegebenen Kapitel ergänzt, geschieht dies in
[ ] im Text. Die Bibelstellen werden im Apparat nach der TRE zitiert, die Zitierweise im Haupttext erfolgt nach der Druckvorlage und wird nicht der TRE
angeglichen. Ausführliche Darstellungen der Ontogenese der betreffenden Schrift
sowie der Situation, in die sie trifft, stehen nicht in diesem Apparat, sondern in der
Einleitung.
Fremdsprachige Worte oder Sätze dagegen werden im 3. Apparat übersetzt, sofern
sie nicht im Glossar enthalten sind.
V. Register
Personen, Orte, Sachen und Bibelstellen erhalten jeweils ein gesondertes Register.
Biographische Angaben und Literaturhinweise zu einzelnen, mehrfach wiederkehrenden Gestalten finden sich in der Rubrik „Biogramme“, damit der historisch-kritische
Apparat entlastet wird. Spezielle Angaben zu einzelnen Personen, die zum Verständnis
des jeweiligen Zusammenhangs notwendig sind, enthält der 3. Apparat.
VI.Glossar
Fremdsprachliche Ausdrücke oder Wendungen werden im Glossar übersetzt. Für
Zinzendorf typische Umschreibungen oder Eigentümlichkeiten wie Hütte (= Leib),
Wundenblum (= die 5 Wunden des Gekreuzigten), heimküssen (= sterben) werden
dort erläutert. Bei selbstverständlichen Übersetzungen erfolgt kein Quellennachweis,
im Einzelfall wird ein Beleg (z. B.: Deutsches Wörterbuch von Grimm) angegeben.
Um den Leser auf eine Erläuterung im Glossar besonders hinzuweisen, wurde das
Sigel G verwendet. Dies geschieht nicht durchgängig, aber dort, wo es nützlich schien.
Das Glossar enthält keinen Rückverweis auf das Vorkommen eines Begriffes in der
Edition.
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Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
Abgekürzt zitierte Literatur
Folgende Literatur wird in dem gesamten Band verwendet und abgekürzt zitiert:
Aalen
Aalen, Leiv: Die Theologie des jungen Zinzendorf. Arbeiten
zur Geschichte und Theologie des Luthertums, Bd. 16, Berlin
1966
Adelung [Adelung, Johann Christoph:] Versuch eines vollständigen
grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen
Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen, Band 1–5, Leipzig
1774–1786
AGWB
Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel, hg. Deutsche
Bibelgesellschaft, Stuttgart
Bauer
Bauer, Walter: Griechisch-Deutsches Wörterbuch zu den
Schriften des Neuen Testaments und der übrigen urchristlichen Literatur, Berlin 1963
Bengel, Brief-
wechsel II
[Ising, Dieter:] Johann Albrecht Bengel, Briefwechsel. Briefe
1723–1731, hg. v. Dieter Ising. (Texte zur Geschichte des
Pietismus. Abt. VI. Johann Albrecht Bengel. Werke und
Briefwechsel. Hg. v. Martin Brecht. Bd. 2. Briefe 1723–1731).
Göttingen 2012.
Bengel, Gnomon lat.
Bengel, Albrecht: Gnomon Novi Testamenti, in quo ex nativa
verborum vi simplicitas, profunditas, concinnitas, salubritas,
sensuum coelestium iudicatur, Tübingen 1742 u. ö.
Bengel, Gnomon dt.
Bengel, Johann Albrecht: Grundrisse Der vier Bücher Neues
Testaments, Nehmlich 1. Der Evangelisten, 2. Der Apostel
Geschichten, 3. Der Apostel Brieffe, und 4. Der Heil. Offenbahrung. aus Herrn Probst Bengelii Gnomon ins Teutsche
übersetzt, Tübingen 1742.
Bengel, Harmonie
Bengel, Johann Albrecht: Richtige Harmonie Der Vier Evangelisten, Da Die Geschichten, Wercke und Reden JEsu Christi
unsers HErrn, in ihrer geziemend natürlichen Ordnung: Samt
einer Vorrede, Tübingen 1736.
Bengel, NT deutsch
Das Neue Testament zum Wachsthum in der Gnade und
der Erkänntniß des Herrn Jesu Christi, nach dem revidirten
Grundtext übersetzt und mit dienlichen Anmerkungen begleitet, Stuttgart 1753
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Abgekürzt zitierte Literatur
XXI
Bengel, NT Graecum
Bengel, Albrecht (Hg.): H KAINH DIAUHKH novvm testamentvm graecvm ita adornatvm vt textvs probatarvm editionvm medvllam margo variantivm lectionvm in svas classes
distribvtarvm locorvmqve parallelorvm delectvm apparatvs
svbivnctvs criseos sacrae millianae praesertim compendivum,
Tübingen 1734, 4°
Bettermann
Bettermann, Wilhelm: Theologie und Sprache bei Zinzendorf,
Gotha 1935
Beyreuther
Beyreuther, Erich: [Zinzendorf-Biographie]. Bd 1–3, Marburg
a. d. Lahn 1957–1961. Bd. 1: Der junge Zinzendorf, 1957;
Bd. 2: Zinzendorf und die sich allhier beisammen finden, 1959;
2. Aufl. 1975; Bd. 3: Zinzendorf und die Christenheit, 1961
Beyreuther, Studien Beyreuther, Erich: Studien zur Theologie. Gesammelte Aufsätze, Neukirchen-Vluyn 1962
BHZ Bibliographisches Handbuch zur Zinzendorf-Forschung,
hg. v. Dietrich Meyer, Düsseldorf 1987
Bibelsammlung WLB
Die Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek
Stuttgart, [Katalog], Stuttgart: Frommann-Holzboog
Abt. 1. [Polyglotten und Grundsprachen], Bd. 3: Griechische Bibeldrucke / beschrieben von Stefan Strohm unter Mitarbeit von
Peter Amelung, Irmgard Schauffler und Eberhard Zwink, 1983.
Bd. 4, Teil 1–3: Lateinische Bibeldrucke / beschrieben von
Christian Heitzmann und Manuel Santos Noya unter Mitarbeit
von Irmgard Schauffler und Eberhard Zwink, 2002.
Abt. 2. Deutsche Bibeldrucke; Bd. 1: 1466–1600 / beschrieben von Stefan Strohm unter Mitarbeit von Peter Amelung,
Irmgard Schauffler und Eberhard Zwink. 1984. – Bd. 2.
1601–1800 / beschrieben von Stefan Strohm unter Mitarbeit von Peter Amelung, Irmgard Schauffler und Eberhard Zwink. 1993. – Teil 1. 1601–1700. Teil 2. 1701–1800.
Teil 3. Anhang [Summarien, Variantenverzeichnis].
Bintz
Bintz, Helmut (Hg.): Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Texte
zur Mission. Mit einer Einführung in die Missionstheologie
Zinzendorfs, Hamburg 1979, 119 S.
BSLK
Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, hg.
vom Deutschen evangelischen Kirchenausschuß, Göttingen
1930, 6. Aufl. 1967
Cranz, Historie
Cranz, David: Alte und Neue Brüder-Historie oder kurz gefaßte Geschichte der Evangelischen Brüder-Unität in den
älteren Zeiten und insonderheit in dem gegenwärtigen Jahrhundert, Barby 1771, 2. Aufl. 1772, Nachdruck der 2. Aufl.
Hildesheim 1973
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XXII
Einleitung
David, Beschreibung
David, Christian: Beschreibung und Zuverläßige Nachricht
von Herrnhut in der Ober-Lausitz. Leipzig 1735 (Reprint:
Zinzendorf. Materialien, Bd. 24)
Dose Dose, Kai: Die Bedeutung der Schrift für Zinzendorfs Denken
und Handeln, 2 Bde, Bonn 1977
DWb
Grimm, Jacob und Wilhelm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig
1854–1960; Neubearbeitung Leipzig 1962–1964
Eberhard Eberhard, Samuel: Kreuzes-Theologie. Das reformatorische
Anliegen in Zinzendorfs Verkündigung, München 1937
Edelmann
Edelmann, Johann Christian: Selbstbiographie 1749–1752,
Faksimile-Neudruck mit einer Einleitung von Walter Grossmann, Stuttgart-Bad Cannstatt 1976
EG
Evangelisches Gesangbuch. Leipzig 1994 [Erscheinungsjahr
und landeskirchliche Anhänge (Nr. 536 ff) in den einzelnen
Landeskirchen unterschiedlich]
Ehmann, Oetinger
Ehmann, Karl Christian: Friedrich Christoph Oetingers Leben
und Briefe, als urkundlicher Commentar zu dessen Schriften,
Stuttgart 1859
Erbe, Adel
Erbe, Hans-Walter: Zinzendorf und der fromme hohe Adel
seiner Zeit, Leipzig 1928
Erbe, Grundstein Erbe, Hans-Walter: Die Grundsteinlegung zum Brüderhaus
in Herrnhaag 1739, in: UF 6 (1979), S. 3–43
Erbe, Herrnhaag Erbe, Hans-Walter: Herrnhaag. Eine religiöse Kommunität
im 18. Jahrhundert, in: UF 23/24 (1988), 224 S.
Erbe, Kantate
Erbe, Hans-Walter: Die Herrnhaag-Kantate von 1739. Ihre
Geschichte und ihr Komponist Philipp Heinrich Molther. Mit
Beiträgen von Martin Geck und Robert Steelman, in: UF 11
(1982), 175 S.
FGZ
Franckfurtische Gelehrte Zeitungen
FSANTS
Fortgesetze Sammlung von alten und neuen theologischen
Sachen, Leipzig 1, 1720 – 31, 1750
Geiger, Brüderbund Geiger, Gottfried: Die Publikationsvorhaben des Vierbrüderbundes in Zinzendorfs ersten Jahren als Standesherr von
Berthelsdorf-Herrnhut, in: Rudolf Mohr (Hg.), „Alles ist euer,
ihr aber seid Christi“. Festschrift für Dietrich Meyer, Köln,
2000, S. 839–856
Geschichte des
Pietismus II
Geschichte des Pietismis. Bd. 2: Der Pietismus im 18. Jahrhundert, hg. v. Martin Brecht und Klaus Deppermann, Göttingen
1995
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Abgekürzt zitierte Literatur
XXIII
GN
Nachrichten aus der Brüdergemeine, Fortführung des von
1747 bis 1760 handschriftlich herausgegebenen ‚ JüngerhausDiariums‘ (JHD), die nach Zinzendorfs Tod von der Unitätsdirektion verantwortet wurde. Die ‚Nachrichten‘ umfassen
drei Teile, von denen 1819 bis 1847 nur der erste allgemeine
gedruckt wurde, von 1848 bis 1894 auch die bis dahin
handschriftlich verbreiteten Teile II (Ortsgemeinde) und III
(Diasporaberichte)
Hahn-Reichel Zinzendorf und die Herrnhuter Brüder. Quellen zur Geschichte der Brüder-Unität von 1722 bis 1760, hg. von HansChristoph Hahn und Hellmut Reichel, Hamburg 1977
Hark, HD
Hark, Herrnhuter Diarium im Unitätsarchiv: 1730 R.6.A.b.6.b;
1731 R.6.A.b.6.c; 1732 R.6.A.b.6.d; 1733 R.6.A.b.6.d; 1734
R.6.A.b.6.e; 1735 R.6.A.b.6.f
Hedinger, NT 1704
Hedinger, Johann Reinhard: Das Neue Testament Unsers
HErrn und Heylandes JESU Christi, Nach der Ubersetzung
deß seeligen Herrn D. Mart. Luthers: Mit ausführlichen Summarien, Richtigen Concordanzien, Nöthigen Auslegungen der
schwehresten Stellen, aus gedachten D. Lutheri Rand-Glossen,
Stuttgart 1704
Jannasch Jannasch, Wilhelm: Erdmuthe Dorothea, Gräfin von Zinzendorf, geborene Gräfin Reuss zu Plauen. Ihr Leben als
Beitrag zur Geschichte des Pietismus und der Brüdergemeine
dargestellt, in: ZBG 8 (1914), 507 S.
JHD Jüngerhaus-Diarium, das von 1747 bis 1760 handschriftlich geführte Diarium der Reden und Ereignisse aus dem
‚Hause‘ Zinzendorfs, der keinen festen Wohnsitz hatte
(s. auch GN)
Kaiser
Kaiser, Tobias: Zinzendorfs Schriftverständnis in seinem
theologiegeschichtlichen Kontext, Herrnhut 2013
Kluge
Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen
Sprache. Bearb. von Elmar Seebold, 23. Erw. Aufl., Berlin/
New York 1999
Kobuch
Kobuch, Agatha: Zensur und Aufklärung in Kursachsen,
ideologische Strömungen und politische Meinungen zur Zeit
der sächsisch-polnischen Union (1697–1763), Weimar 1988
Köster 1984
Köster, Beate: Die Lutherbibel im frühen Pietismus, Bielefeld
1984
Köster 1998
Köster, Beate: »Mit tiefem Respekt, mit Furcht und Zittern.« Bibelübersetzungen im Pietismus, in: PuN 24, 1998,
S. 95–115.
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ISBN Print: 9783525558560 — ISBN E-Book: 9783647558561
Dietrich Meyer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch
XXIV
Einleitung
Langen Langen, August: Der Wortschatz des dt Pietismus, Tübingen
1968
Mälzer, Bengel
Mälzer, Gottfried: Johann Albrecht Bengel. Leben und Werk.
Stuttgart 1970
Mälzer, Bengel und
Zinzendorf Mälzer, Gottfried: Bengel und Zinzendorf. Zur Biographie
und Theologie J. A. Bengels. Witten 1968.
Mälzer, Werke
Mälzer, Gottfried: Die Werke der württembergischen Pietisten
des 17. und 18. Jahrhunderts. Verzeichnis der bis 1968 erschienenen Literatur, Berlin/New York 1972
Meyer, Christo-
zentrismus Meyer, Dieter (= Dietrich): Der Christozentrismus des späten
Zinzendorf. Eine Studie zu dem Begriff ‚täglicher Umgang
mit dem Heiland‘, Bern 1973 (EHS.T Bd. 25)
Müller, Geschichte Müller, Joseph Theodor: Geschichte der Böhmischen Brüder,
Bd. 1–3, Herrnhut 1922–1931
Müller, Handbuch
Müller, Joseph Theodor: Hymnologisches Handbuch zum
Gesangbuch der Brüdergemeine, Herrnhut 1916, Reprint
Hildesheim 1977
Oetinger, Genealogie
(Text Ising)
Oetinger, Friedrich Christoph: Genealogie der reellen Gedancken eines Gottes-Gelehrten. Eine Selbstbiographie. Hg. v.
Dieter Ising [EPT 1] Leipzig 2010.
Otto, Lexikon
Otto, Gottlieb Friedrich: Lexikon der seit dem fünfzehenden
Jahrhunderte verstorbenen und jetzt lebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Künstler, Görlitz 1800–1821
Peucker, Daten Peucker, Paul: Übersicht der wichtigsten Lebensdaten, in: Graf
ohne Grenzen, Herrnhut 2000
Peucker, HtWb Peucker, Paul: Herrnhuter Wörterbuch. Kleines Lexikon von
brüderischen Begriffen, Herrnhut 2000
PuN
Pietismus und Neuzeit. Ein Jahrbuch zur Geschichte des
neueren Protestantismus, hg. im Auftrag der Historischen
Kommission zur Erforschung des Pietismus, Bd. 1 – z. Zt.,
Göttingen 1974 – z. Zt.
Quack
Quack, Jürgen: Evangelische Bibelvorreden von der Reformation bis zur Aufklärung. QFRG 43, Gütersloh 1975
Reichel, Jörn
Reichel, Jörn: Dichtungstheorie und Sprache bei Zinzendorf.
Der 12. Anhang zum Herrnhuter Gesangbuch, Bad Homburg,
Berlin, Zürich 1969
Reichel, Senfkorn
Reichel, Gerhard: Der „Senfkornorden“ Zinzendorfs. Ein
Beitrag zur Kenntnis seiner Jugendentwicklung und seines
Charakters, Leipzig 1914, Reprint Hildesheim 1975
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Abgekürzt zitierte Literatur
XXV
Reichel, Spangenberg
Reichel, Gerhard: August Gottlieb Spangenberg. Bischof der
Brüderkirche, Tübingen 1906, Reprint Hildesheim 1975
Reinitzer
Reinitzer, Heimo: Biblia deutsch. Luthers Bibelübersetzung
und ihre Tradition. Ausstellungskatalog der Herzog August
Bibliothek 40. Wolfenbüttel und Hamburg 1983
Reitz, NT 1710
Neue Ubersetzung [von Johann Heinrich Reitz], in: Biblia Pentapla [Das Neue Testament, Oder: Der Neue Bund, Welchen
GOtt Durch JEsum CHristum Mit Uns Menschen gemachet … Jetzo Nach den gebräuchlichsten 4. hochdeutschen
Ubersetzungen nebst der Holländischen, hg. von Heinrich
Holle, Hamburg 1710
Renkewitz, Losung
Renkewitz, Heinz: Die Losungen. Entstehung und Geschichte
eines Andachtsbuches, Hamburg (1953), 2. Aufl. 1967
Samlung
Samlung der Loosungs- und Text-Büchlein der Brüder-Gemeine von 1731 bis 1761, 2 Bde, Barby 1762
Schiewe
Die Entwicklung des deutschen Losungsbuches bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts, masch., Herrnhut 1958
Schneider, Radikaler
Pietismus Schneider, Hans: Der radikale Pietismus im 18. Jahrhundert.
In: Der Pietismus im achtzehnten Jahrhundert. Hg. v. Martin
Brecht und Klaus Deppermann (Geschichte des Pietismus.
Hg. v. Martin Brecht u. a., Bd. 2), Göttingen 1995
Schneider, Zur
Datierung Schneider, Hans: Zur Datierung der Sammlung von Zinzendorfs „Freiwillige Nachlese“, in: UF 44, 1998, S. 95–106
Schrader 1988
Schrader, Hans-Jürgen: Pietistisches Publizieren unter Heterodoxieverdacht. Der Zensurfall „Berleburger Bibel“, in:
Herbert Göpfert (Hg.): „Unmoralisch an sich …“. Zensur
im 18. und 19. Jahrhundert. (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens, Bd. 13), Wiesbaden 1988, S. 61–88
Schrader, Bücher-
markt
Schrader, Hans-Jürgen: Literaturproduktion und Büchermarkt
des radikalen Pietismus, Göttingen 1989
Spangenberg
Spangenberg, August Gottlieb: Leben des Herrn Nicolaus
Ludwig Grafen und Herrn von Zinzendorf und Pottendorf,
8 Teile, [Barby] 1773–1775 (durchgehende Paginierung)
Teufel
Teufel, Eberhard: Johann Andreas Rothe 1688–1758. Ein
Beitrag zur Kirchengeschichte der sächsischen Oberlausitz
im 18. Jh., in: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte,
30. und 31. Heft, 1917 und 1918
UnNachr
Unschuldige Nachrichten oder Sammlung von alten und
neuen theologischen Sachen, Büchern, Urkunden … Leipzig
1702–1719.
© 2015, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783525558560 — ISBN E-Book: 9783647558561