Erinnerung an unser langjähriges Vorstandsmitglied Dr. Joan S. Davis - * 17.02.1937 - † 11.01.2016 Biochemikerin, in New York geboren, seit 1968 in der Schweiz. Ab 1970 tätig in Forschung und Lehre an der EAWAG/ETH zum Thema Wasser; weitere Lehrtätigkeiten über Wasser und Umweltschutz an anderen technischen Hochschulen und Universitäten in der Schweiz und Deutschland. Langjährige Beschäftigung mit den Auswirkungen subtiler physikalischer Einflüsse auf die Eigenschaften des Wassers und die Konsequenzen für Lebewesen. Breites Spektrum von Publikationen über Wasser, Gewässer und Nachhaltigkeit. Mitglied von Kommissionen und Beiräten von Ämtern, Institutionen, nationalen und internationalen Organisationen. Seit der Pensionierung widmet sie sich zunehmend dem Beitrag des biologischen Landbaus zur Senkung von klimabeeinflussenden Faktoren und dem Gewässerschutz Dr. Joan S. Davis und die GFBG kamen zusammen im Bemühen um ein besseres Verständnis alltäglicher Phänomene, welchen der Mensch ausgesetzt ist im Umgang mit seiner Umwelt. Als Wissenschaftlerin war für Joan Davis klar, dass für vieles, das heute nicht verstanden wird, letztlich Erklärungen gefunden werden würden. Mit dieser Sicht der Dinge hat sie sich in der GFBG wohl gefühlt und mitgeholfen, Aspekte wie die Eigenschaften des Wassers und ihre Wirkungen auf den Menschen in die Diskussion zu bringen und präsent zu halten, auch und besonders, wenn die offizielle Wissenschaft nichts mit den entsprechenden Beobachtungen anfangen konnte. Ein kleines Detail war die charmante Eigenart von Joan, an Sitzungen nie das offerierte Mineralwasser, sondern simples Hahnenwasser, in einer Karaffe serviert, zu trinken. Sie schätzte es sehr, wenn man darauf Rücksicht nahm und quittierte die kleine Aufmerksamkeit mit einem herzlichen Dank. Das Engagement von Joan Davis im Vorstand der GFBG begann mit einem tragischen Ereignis, dem unerwarteten und viel zu frühen Tod unseres damaligen Präsidenten Heinz Schürch im Jahre 2001. Dadurch wurde ich unvorbereitet ins Amt des Präsidenten katapultiert und Joan Davis sowie Peter Bisang sagten mir auf meine Bitte hin ihre Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Aufgabe zu, wofür ich sehr dankbar war. Im Laufe der Jahre hatte ich immer wieder Gelegenheit, lange und gute Gespräche mit Joan zu führen, so zuletzt noch in diesem Dezember. Ihre Gesundheit hatte ihr die Teilnahme an der Herbsttagung der GFBG nicht mehr erlaubt und sie war sehr interessiert an meiner mündlichen Zusammenfassung. Im Laufe des Gesprächs kam das Thema "Elektrosensitivität" auf - sie litt seit einiger Zeit stark darunter. Ihrem Charakter entsprechend war ihr die Frage nach dem Warum und Wieso dieser Allergie näher als das Klagen über verlorenes Wohlbefinden. Wenn schon, bedauerte sie, nicht mehr aktiv sein zu können. Joan Davis wird mit ihrem Humor, ihrem Wissen und ihrer Weisheit nicht nur mir fehlen. Wenn ich an sie denke, so ist mir ihre Herzenswärme nah. Ich möchte mit einem Satz aus ihrer Publikation zur biologischen Transmutation schliessen. Es war Joan ein Anliegen, die Grenzen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Denkweise aufzuzeigen und das Primat der beobachteten Phänomene vor den Denkmodellen anzuerkennen. „Ein Aspekt, der nicht zu übersehen ist, ist die zunehmende Ausbreitung der wissenschaftlichen Denkweise: wo früher der Mensch weitgehend akzeptierte, was er beobachtete, auch wenn er es nicht verstand, ist heute das Verstehen eher eine Bedingung für die Akzeptanz.“ Es wäre schön, wenn wir in diesem Sinne in der GFBG weiterarbeiten könnten: die Natur anerkennen als das, was sie ist und darauf aufbauend die Denkmodelle weiterentwickeln. Markus Jordi, Vize-Präsident GFBG
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