Was nützt und was schadet

Was schützt und nützt den grauen Zellen?
Gerhard W. Eschweiler
19.6.2015
Was schützt vor geistigem Abbau im Alter?
Individuelle Präventionsstrategien
• Aktivitäten
• Soziale Aktivitäten
• Training?
– Kognitives Training
– Körperliches Training
– Kombiniertes Training
• Licht im Winter?
• Hormone?
• Vitamine?
• Nahrungsergänzungsmittel
• Gesunde Nahrung?
Juni 2015
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Zivilisationskrankheiten durch Nahrungsüberangebot
und Bewegungsmangel: Diabetes mellitus,
Übergewicht und Hypertonie
FRÜHER
HEUTE
10 km Gehen und Laufen pro
Tag
< 1km pro Tag
Früchte und Wurzeln
Ab und zu ein Wildschwein
Pizza und Pasta
Täglich Fleisch
Softdrinks und Alkohol
Im Herbst vergorene Früchte
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7 Risikofaktoren für vorzeitige Alterung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Rauchen
Diabetes mellitus
Hypertonie
Depression
Übergewicht (BMI über 30 kg/m²)
Körperliche Inaktivität
Geistige Inaktivität
-> Schützt die Vermeidung der Risiken vor
Demenzen?
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Grenzwerte für Adipositas
Juni 2015
Größe
Gewicht in kg bei
BMI von 30 kg/m²
1,50
68
1,55
72
1,60
77
1,65
82
1,70
87
1,75
92
1,80
97
1,85
103
1,90
1,95
108
114
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Andere beeinflussbare Faktoren
1. Hormonstatus (Hormonersatztherapie)
2. Entzündungen
3. Herzrhythmusstörungen
4. Blutfette
5. Schlaf und Schlafmittel
6. Multimedikation
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Was schützt vor Demenz?
• Vitamine? B-Vitamine, Folsäure, Vit. C und E = kein
überzeugender Nachweis
• Hormone? Risiken überwiegen (Schlaganfall,
Krebserkrankungen!)
• Gingko? Keine überzeugenden Daten
• Alzheimermedikamente? Kein vorbeugender Effekt
• Antiphlogistika? (Ibuprofen,usw) Risiko für MagenDarmblutungen!
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Zusammenhang von Sinnesleistungen und
Kognition
• Laut Berliner Altersstudie n> 500 70-95 Jahre
BASE 1997
Alter
Gehör
Sehschärfe
-0,57
-0,56
-0,64
0,43
0,45
Gehör
Sehschärfe
Kognition
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Gleichgewicht
0,49
0,51
0,56
0,56
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Einsamkeit ≠ Alleineleben
Einsamkeit ist mehr als Alleineleben oder ein kleines
soziales Netz
Einsamkeit: Unangenehmes Gefühl der Verlassenheit, des
Kontaktmangels oder –verlusts
 Starke subjektive Komponente
Einsamkeit: Psychologische Verkörperung von sozialer
Isolation?
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Verdoppeltes Risiko für künftige AD oder
geistigen Abbau (Wilson et 2007)
• RR 2,1 (1,45-3,06) (korrigiert für Alter,
Geschlecht und Bildung)
• RR 1,84 (1,11-3,07) (korrigiert wie oben plus Soziales
Netzwerk, körperl. Aktivität u.a.)
• Zusammenhang mit Depression 20 bis 50%
• Kein Zusammenhang mit Alzheimer Pathologie
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R54 Gebrechlichkeit (Frailty)
Vorschlag von 2004 der DGGG für ICD 10
Altersassoziiertes Syndrom mit 5 Faktoren:
3 oder mehr der folgenden Faktoren können bei Patienten im
fortgeschrittenen Lebensalter ein Frailty-Syndrom anzeigen:
1. Unfreiwilliger Gewichtsverlust (>10% in einem Jahr
oder >5% 6 Monaten)
2. Objektivierte Muskelschwäche (z.B. Handkraftmessung)
3. Subjektive Erschöpfung (mental, emotional, physisch)
4. Immobilität, Instabilität, Gang- und Standunsicherheit mit
Sturzneigung
5. Herabgesetzte körperliche Aktivität (hinsichtlich basaler
und/oder instrumenteller Alltagsaktivitäten)
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Ausdauersport-Wie häufig?
3-4 mal pro Woche : 30-90 Minuten am besten
Training im aeroben Bereich, d.h. Puls bei 120-140 je
nach Alter und Fitness!!
Aber auch… Treppensteigen, Joggen, Tanzen, Radfahren,
Schwimmen, Aqua Fittness und…..alles, was Spass macht
…….und Schwitzen läßt
Juni 2015
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Was sagt die Alzheimer- Gesellschaft 2013:
Gibt es eine Vorbeugung?
Bislang gibt es leider keinen Schutz davor, an Alzheimer zu
erkranken.
Es gibt aber einige Faktoren, die das Risiko zu erkranken
verringern können.
Dazu gehören:
1.die Behandlung von Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Diabetes Mellitus.
Plus Seh und Hör-hilfen
2.geistige, körperliche und soziale Aktivität,
3.ausgewogene Ernährung
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Was hilft nachhaltig?
Gesunder Lebensstil
– Geistig reges Leben
– Hirn-“Jogging“
– Viel Bewegung
– Mediterranes Essen (Fisch statt Fleisch)
– Geringe Mengen Alkohol (1/8 l Rotwein?)
– Fazit: zum Tanzen gehen!
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