Februar Der Flüchtling mein Nächster?

Die Zeitschrift der
Freien Evangelischen
Gemeinden in der Schweiz
Februar
2016
Der Flüchtling
mein Nächster? S.4
Der Pastor
der Zukunft S.7
So viele schöne Dinge,
so wenig Geld! S.11
Inhalt
Inhalt
Kurzporträt FEG Schweiz
Wenn der Anschluss fehlt
Die FEG Schweiz (Freie Evangelische Gemeinden in der Schweiz) ist
ein Gemeindeverband, der als gemeinnütziger Verein organisiert
ist. Er wurde 1910 gegründet und umfasst heute rund 90 Gemeinden. Freie Evangelische Gemeinden sind unabhängig vom Staat
und anderen Kirchen, verstehen sich aber als Teil der weltweiten
Gemeinde von Jesus Christus.
Das geht unter die Haut!
Glaubensgrundlage der FEG Schweiz und der in ihr zusammengeschlossenen Gemeinden ist die Bibel. Ihre Veranstaltungen stehen
allen Interessierten offen. Die Mitarbeit in den Gemeinden und
in der FEG Schweiz geschieht aus Überzeugung und vorwiegend
ehrenamtlich – mit Zeit, Begabungen und Finanzen.
Die FEG Schweiz unterstützt die in ihr zusammengeschlossenen,
eigenständigen Gemeinden in ihrem Bestreben, auf der Grundlage
der Bibel das Evangelium von Jesus Christus zeitgemäss, innovativ
und transparent auszuleben und zu verkündigen. Dadurch kommen
Menschen zum Glauben an Jesus Christus und wachsen geistlich,
Beziehungen werden gefördert, bestehende Gemeinden gestärkt
und neue gegründet. Dies wirkt sich positiv auf unsere Gesellschaft
aus.
Die FEG Schweiz setzt Schwerpunkte in der Ausbildung und Unterstützung von Evangelisten und Pastoren, in der Gemeindeberatung,
in der Förderung der Kinder-, Jugend-, Familien-, Erwachsenenund Seniorenarbeit, durch Medien, Anlässe und Kontakte. Der FEG
Schweiz ist das Sonderschulheim Kinderheimat Tabor in Aeschi als
Sozialwerk angegliedert.
Mit ihren Möglichkeiten strebt die FEG Schweiz an, dass in unerreichten Regionen in der deutschsprachigen Schweiz und in Europa
neue Gemeinden entstehen. Darum gibt sie den eigenen Missionswerken Vision Schweiz und Vision Europa besondere Priorität. Des
weiteren fördert sie über befreundete Missionsgesellschaften auch
die Weltmission.
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Der Flüchtling mein Nächster?
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Bewegende Delegiertenkonferenz
Der Pastor der Zukunft
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Kinder sind keine leeren Schachteln
Sitzung der Leitung FEG Schweiz
Viel gesät und viel geerntet
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So viele schöne Dinge, so wenig Geld!
Jugend
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Vision Schweiz
Nobelpreisträgerin in Murten
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«Ich entdecke die Gemeindegründung»
Alles andere ist drittrangig
Vision Europa
Der verlorene Sohn findet zurück
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«Was für ein Empfang!» 19
Vorsorglich «Nein» gesagt
SAM Info:
Vieles ist anders – aber längst nicht alles
Zivilstandsnachrichten
Gratis-Zeitschrift der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz.
feg.ch 02/2016 |110. Jahrgang, 11-mal jährlich, Juli/August Doppelnummer
2 | feg ch | Februar 2016
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Redaktion:
Heiri Aeberhard, Reiner Bamberger (Chefredaktor),
Jean-Louis Frossard, Ingrid Käser, Cristina Staub
Verantwortung Jugendseite: Deborah Vassen
Gestaltungskonzept & Layout: deckdesign gmbh
Druck: Jakob AG, 3506 Grosshöchstetten
Impressum
Bildnachweis: T itelbild: Anton Chalakov / iStock / ThinkstockPhotos
Symbolbilder:thinkstockphotos.com
[email protected]
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Termine und Gemeindeanlässe
Herausgeber:
Freie Evangelische Gemeinden in der Schweiz
Redaktion feg.ch
Witzbergstrasse 7
8330 Pfäffikon ZH
043 288 62 20
043 288 62 23 (Fax)
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Redaktionsschluss:
Für feg.ch 04/2016: 08. Februar 2016
Für feg.ch 05/2016: 08. März 2016
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Aus der Leitung
Wenn der Anschluss fehlt
Immer wieder kreisen meine
angeschlossen. Der Architekt hat
Möglichkeiten zu leben bzw. auf
Gedanken als Missionsleiter um
an (fast) alles gedacht und es sieht
diese Weise Gott zu dienen. Vor
Apostelgeschichte 1,8. Jesus
beeindruckend aus. Etwas jedoch
Jahrzehnten las ich einmal das Buch
versprach seinen Nachfolgern:
hat er vergessen: den Anschluss an
von Oswald Smith «Ausgerüstet mit
«Wenn aber der Heilige Geist
das Stromnetz der Stadt! Folglich
Kraft». Seither versuche ich, mich
auf euch gekommen ist, wer-
geht gar nichts in diesem Haus, was
immer wieder nach der Kraft des
det ihr Kraft empfangen und
der Stromzufuhr bedarf. Die Lampen
Heiligen Geistes auszustrecken und
als meine Zeugen auftreten: in
brennen nicht. Die Küchengeräte
in seiner Kraft vorwärtszugehen.
Jerusalem, in ganz Judäa und
und auch die Heizung funktionieren
Dabei leitet mich Gottes Verspre-
Samarien und bis in den letzten
nicht. Ach ja, und warmes Wasser
chen in 2. Timotheus 1,7: «Denn
Winkel der Welt.»
gibt es natürlich auch nicht.
Gott hat uns nicht einen Geist der
Jürg Wüthrich,
Leitung Vision Europa
und Mitglied der
Leitung FEG Schweiz.
juerg.w@
feg-dornbirn.at
Ängstlichkeit gegeben, sondern den
Nichts funktioniert
Ausstrecken
Geist der Kraft, der Liebe und der
So entstand folgendes Bild vor
Richtig. Es ist nur eine erfundene
Besonnenheit.» Diesem Geist will
meinen Augen. Ein Architekt baut
Geschichte, und so etwas passiert
ich immer neu Raum geben und ihn
ein Haus und richtet es geschmack-
doch keinem Architekten. Doch
mein Leben bestimmen lassen. So
voll ein. Ästhetische Lampen
für mich wurde es zu einer Predigt.
kann man beGEISTert unterwegs
hängen von der Decke. Eine tolle
Wie schnell kommt es vor, dass ich
sein.
Designerküche wird verbaut. Eine
nicht (mehr) an «Gottes Kraftstrom»
elektrische Fussbodenheizung und
angeschlossen bin und versuche,
eine Heisswasseranlage werden
aus eigener Kraft und mit eigenen
feg ch | Februar 2016 | 3
ElenkaSi_iStock_ThinkstockPhotos
Gedankenanstoss
Der Flüchtling mein Nächster?
Daniel Mannale,
FEG Effretikon.
daniel.mannale@
feg-effretikon.ch
Die Flüchtlingssituation ist seit
Not bewegen und kümmert sich um
der Nächstenliebe keine Vorbehalte
einiger Zeit allgegenwärtig und
den Notleidenden.
kennt. Der Fremde, und selbst der
als Gesprächsthema hoch im
«Wer von den dreien ist nun ‹der
Flüchtling sind da nicht ausgenom-
Kurs. Ich frage mich dabei häu-
Nächste des Notleidenden› gewe-
men (3. Mose 19,34). Als Christen
fig, was unser Denken als Chris-
sen?», fragt Jesus nach dieser Ge-
sind wir sogar aufgerufen, unsere
ten bestimmt: Ist es die Nächs-
schichte. Die Antwort lautet: «Der,
Feinde zu lieben und für unsere
tenliebe, die uns Jesus Christus
der die Barmherzigkeit an ihm getan
Verfolger zu beten (Matthäus 5,44)!
lehrte, oder nicht vielmehr die
hat!» Jesus erwidert darauf: «So
Zeigt sich diese Haltung auch in
von den Medien und Politikern
geh du hin und handle ebenso!»
unserem Denken und Reden?
«Geh du hin
und handle ebenso»
Ausrichtung
Jesus fordert uns auf, den Samariter
gibt es keine. Aber unabhängig da-
Die Bibel fordert uns auf, den
als Vorbild zu nehmen. Beim hilfsbe-
von, welche Meinung wir vertreten,
Nächsten zu lieben. Aber, wer ist al-
reiten Nachbarn oder einem guten
sind wir dazu angehalten, jeden
les damit gemeint? Jesus beantwor-
Freund ist das einfach. Aber es geht
Menschen vorbehaltlos zu lieben.
tet diese Frage mit einer Geschichte
um mehr. Denn die Geschichte
Einfach ist das nicht. Wir müssen
(Lukas 10,30–37): Ein Reisender
zeigt: Mein «Nächster» ist nicht
uns nicht von der Angst vor dem
wird in einem gefährlichen Gebiet
einfach frei wählbar. Es betrifft auch
Ungewissen bestimmen lassen,
überfallen. Nackt und halbtot wird
die Not von Menschen, mit der wir
denn Jesus hat gesagt: «In der Welt
er auf der Strasse liegen gelassen. Es
vielleicht sogar unfreiwillig konfron-
habt ihr Bedrängnis; aber seid guten
geht ihm sehr schlecht. Erschütternd
tiert werden. Das kann ungemütlich
Mutes, ich habe die Welt überwun-
ist nun, wie vor allem die From-
und herausfordernd sein!
den.» (Johannes 16,33) Die Frage
men darauf reagieren. Sowohl der
In Bezug auf die aktuelle Flücht-
ist nur: Sind wir bereit, uns konse-
vorbeieilende Priester wie auch der
lingssituation stellt sich die Frage,
quent am Prinzip der Nächstenliebe
Tempeldiener machen einen Bogen
wie wir als Christen damit umgehen
auszurichten, auch in schwierigen
um den Verletzten. Einer aber
sollen. Es geht mir dabei zuerst
Situationen?
schaut zum Glück nicht weg. Es ist
einmal ausschliesslich um unsere
ein Samariter – einer, der «falsch»
Herzenshaltung. Die Geschichte
glaubt. Aber er lässt sich von der
spornt uns zu einer Haltung an, in
geschürte Angst?
Eine bekannte Geschichte
spricht in unsere Zeit
4 | feg ch | Februar 2016
Einfache oder schnelle Lösungen