IVT Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme Projektdatenblatt Wirkungszusammenhänge öffentlicher Verkehr - Siedlung Systematisierung anhand eines Wechselwirkungsmodells Dichteverteilung Diversität Nachfrage verteilung Relative Qualität ÖV Verfügbarkeit Häufigkeit Aktivitätsdichte Nachfragemenge Verkehrsmittel Zerschneidung Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme Zugänglichkeit Verkehrs infrastruktur Fahrzeit Zuverlässigkeit Wirkungszusammenhänge öffentlicher Verkehr - Siedlung Ausgangslage Die Wirkungszusammenhänge zwischen dem öffentlichen Verkehr (ÖV) und der Siedlung werden seit Jahren vielseitig und teils kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert. Doch sind sie bisher eher fragmentarisch und auf spezifische Fragestellungen hin untersucht worden. Ziele Die Wirkungszusammenhänge werden anhand der Systemelemente Dichte, Siedlungsqualität, ÖV-Angebot, ÖV-Nachfrage, Verkehrssystem und ÖV-Qualität (siehe Abbildung 1) systematisch untersucht, in einer Übersicht zusammengefasst und in einem einfachen Wirkungsmodell implementiert. Ziel ist es, die Abhängigkeiten und Sensitivitäten zwischen dem öffentlichen Verkehr und der Siedlung abschätzen zu können. Systemelmente, Kriterien und Indikatoren Das Wirkungsmodell basiert auf den genannten Systemelmenten. Um eine klare Systemgrenze des Modells zu erhalten sind die Systemelemente durch Kriterien und Indikatoren definiert. Die Kriterien beschreiben verschiedene Teilbereiche, welche ein entsprechendes Systemelment fasst. Die dazugehörigen Indikatoren dienen als quantitativer Ausdruck des Kriteriums. Abbildung 1: Wirkungszusammenhänge Qualitatives Wirkungsmodell In einem qualitativen Wirkungsmodell sind die Wechselwirkungen zwischen sowie innerhalb der Systemelmente durch ihre Kriterien zusammengefasst. Die Wirkungszusammenhänge sind durch deren Richtung ( ), Art (+/-), Intensität (I1 - I5) und Grad der Betroffenheit (G1 + G2) klar definiert. In Abbildung 2 ist ein Auszug eines Wirkungszusammenhangs beispielhaft aufgezeigt. Abbildung 2: Auszug eines Wirkungszusammenhangs Verkehrsinfrastrukturen zerschneiden die Landschaft durch ihre Zerstückelung in fragmentierte Teile. Die Fragementierung der Landschaft hat Auswirkungen auf die Biodiversität (direkte Trennwirkung, Verkehrsmortalität und Zerteilung von Populationen) und den Menschen (physische und psychologische Barrieren, Barriere auf soziale Gemeinschaften und Effekte bezüglich der Erholung). Je grösser die Fläche der Verkehrsinfrasturktren ist, desto grösser ist somit die Zerschneidung und ihre Auswirkungen. Quantitatives Wirkungsmodell Das quantitative Wirkungsmodell basiert auf dem qualitativen Modell und wird mittels dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel implementiert. Modellvalidierung Durch die Modellvalidierung wird anhand einer bereits erfolgten Quartierentwicklung die Gültigkeit des qualitativen und quanti- tativen Wirkungsmodells, d.h. das Verständnis der inneren Zusammenhänge und das Vorhandensein exogener Wirkungen aufgrund der Modellgrenzen, aufgezeigt. Die Validierung erfoglt anhand des Transformationsporzesses Zürich-West. Der Vergleich der Resultate der Modellberechnung mit jenen der Realität zeigt parallele Entwicklungen des öffentlichen Verkehrs sowie der Siedlungsqualität auf. Um jedoch Auswirkungen von Änderungen im Planungsprozess durch das Wirkungsmodell zu beurteilen, ist dies in einer weiteren Entwicklungsphase zwingend zu ergänzen. Zukünftige Entwicklung Eine zukünftige Entwicklung des Wirkungsmodells bedingt prioritär eine Systemerweiterung durch neue Systemelemente und ausgewählte Kriterien. Projektarbeit HS 2014 MSc Bauingenieurwissenschaften Verfasserin: Désirée Vetsch [email protected] Leitung: Prof. Dr. Ulrich Weidmann [email protected] Betreuung: Christian Marti [email protected] Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT), ETH Zürich www.ivt.ethz.ch
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