flickr; Christopher Paquette ISSN 0 178 476507193 F • P.b.b. GZ 06Z036931 M • www.biokreis.de • www.bionachrichten.de AUGUST 2015 Vom Acker auf den Teller. Unseren Lebensmitteln auf der Spur. Mästen statt Schreddern: Österreich stoppt Tötung von Bio-Küken. Hot Spot für Essensretter: Mit dabei beim heißesten Brunch des Jahres. Hörner weg – alles gut? Immer mehr Rinder sind genetisch hornlos. Anzeige Liebe Leserinnen und Leser, einen Apfel vom Baum pflücken und hineinbeißen, eine Kuh melken und ihre Milch trinken, einen Fisch aus dem Bach angeln und ihn über dem Feuer braten: So war es einmal. Vor langer Zeit. Ursprünglich. Heute beschafft sich in unseren Breitengraden kaum einer auf diese Art und Weise sein Essen. Acker und Stall sind von den meisten Verbrauchern weit entfernt, hinter den verschlossenen Türen der Lebensmittelindustrie werden Rohstoffe verarbeitet und unsere Nahrungsmittel hergestellt. Wir haben die Beschaffung unserer Lebensmittel aus der Hand gegeben, lassen sie im Verborgenen abwickeln – und werden dadurch skeptisch. Viele Verbraucher wollen heute wieder wissen, wie die Wertschöpfungsketten aussehen, woher ihr Essen kommt, was es enthält. Sie wollen die Transparenz, die es ihnen ermöglicht, sich zu entscheiden – für das Schlechte oder das Gute oder das Bessere. „Vom Acker auf den Teller“ lautet das Titelthema der aktuellen Ausgabe und wir haben uns mit unterschiedlichen Bausteinen dieses Prozesses auseinandergesetzt. Wir haben nach dem Mehrwert von biologischen Lebensmitteln gefragt, über Vertrauen und Bewusstseinsbildung gesprochen (Interview mit Alexander Beck, S. 18/19), haben Wertschöpfungsketten einzelner Produkte genau unter die Lupe genommen (S. 20-23), uns die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln angesehen und uns erklären lassen, wie die Kontrolle von biologischen Produkten im Detail abläuft. Was Bio-Käufer in Österreich ab Dezember über die Wertschöpfungskette ihrer Eier wissen: Es dürfen keine männlichen Eintagsküken dafür getötet werden. Österreich schafft auf dem Bio-Sektor die Kükentötung ab und leistet damit Pionierarbeit. Wir sind gespannt, wie sich dieser ambitionierte Plan gestaltet. Lesen Sie dazu ein Interview mit dem Nutztierexperten Korel Cimer (Seite 12/13)! Ich wünsche Ihnen einen schönen Spätsommer! Ihre -3- bioNachrichten ––– Inhalt 12 INFO -4- bioNachrichten ––– Inhalt 28 24 30 TITEL VOM ACKER AUF DEN TELLER BIOWELT BIOKREIS „Kein Boot verkaufen, sondern die Sehnsucht nach dem Meer lehren“ Interview mit AöL-Geschäftsführer Dr. Alexander Beck 28 Nachhaltig leben: Hot Spot für Essensretter Heißester Brunch des Jahres gegen Lebensmittelverschwendung in Berlin. 34 Landwirte fragen, Berater antworten 36 Hörner weg – alles gut? Deutschlands Rinderherden werden zunehmend genetisch hornlos. 30 Reise: Das Allgäu und die Launen der Natur Die Biokreis-Exkursion 2015. 38 Mehr Humus, mehr Ernte Ein lebendiger Boden als Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft. 32 das bioRestaurant: Des Bäckers Essen Im Café Wagner der gleichnamigen Traditions-Bio-Bäckerei in Ruderting wird jetzt auch gekocht. 40 Verarbeiterporträt: Sammler und Gemüseretter Georg Thalhammer handelt mit frischem Gemüse und stellt Feinkost aus Kürbissen und Wild-Bärlauch her. 42 Aktuelles 51 Die bayerische staatliche Ökoberatung informiert 52 Marktplatz 59 Verlosung 61 Personalien 62 Bücher / Vorschau / Impressum 06 Biokreis-Produkte 07 Das ist der Biokreis 08 Termine 18 10 Notizen 20 Wertschöpfungskette Müsli 12 Agrarpolitik Österreich stoppt Tötung von Bio-Küken. 22 Wertschöpfungskette Leberkäse 14 Alte Rassen statt Hybride Zum Ende der Tötung von Bio-Küken in Österreich. 24 Gib mir ein Zeichen! Per Internet und Smartphone können Verbraucher ihre Lebensmittel näher kennen lernen. 26 Ist da auch Bio drin? Wie die Kontrolle von biologischen Lebensmitteln funktioniert. -5- Bild Küken: Timo Klostermeier; pixelio Bild Strichcode: Douglas LeMoine; flickr Bild Gemüse: http://www.geniesstuns. de/essensretterbrunch-2 Bild Allgäu: Jörn Bender Produkte Das ist der Biokreis: Wo bekomme ich Biokreis-Lebensmittel? Mit dem Siegel des Biokreis ausgezeichnete Lebensmittel finden sich in Naturkost-Fachgeschäften, in Hofläden, auf Wochenmärkten oder in den Läden der Bäckereien, Metzgereien, Käsereien etc. Die Biokreis-Direktvermarkter in der Umgebung findet man auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt Verbraucher. Der Biokreis wurde vor 35 Jahren in Passau gegründet und ist heute der viertgrößte ökologische Anbauverband in Deutschland. Der Verband ist bundesweit aktiv, mit eigenen Biokreis-Landesverbänden in Bayern, NordrheinWestfalen und Hessen. Die aktuelle Mitgliedschaft des Vereins setzt sich zusammen aus rund 1000 landwirtschaftlichen Betrieben, 125 Lebensmittelverarbeitern sowie 200 Verbrauchern. Der Biokreis versteht sich als Verband der bäuerlichen Landwirte und handwerklichen Lebensmittelverarbeiter. Biokreis-Richtlinien garantieren mehr als EU-Bio Die Kriterien, die ein Lebensmittel erfüllen muss, um sich „bio“, „öko“ oder „aus kontrolliert biologischem Anbau“ nennen zu dürfen, sind in der EUÖko-Verordnung festgelegt und werden kontrolliert. Die EU-Öko-Verordnung bildet jedoch lediglich einen Mindeststandard, auf den sich alle Mitgliedsstaaten einigen konnten. Für eine nachhaltig „ökologische“ Lebensmittelherstellung braucht es nach Auffassung der Ökoverbände wie Biokreis und seiner Mitglieder einiges mehr. LEONHARDS DIJON SENF RINDERSTEAK COUNTRY DINKELKRONE BIOHAFER CRUNCHY SINGLE-PACK 60g Inhaltsstoffe: Trinkwasser, Braunsenfsaaten, Gelbsenfsaaten, Apfelessig, Steinsalz, Curcuma Inhaltsstoffe: Rindfleisch (90 %), Sonnenblumenöl, Pfeffer bunt (0,9 %) Inhaltsstoffe: 67 % Dinkelvollkornmehl, Wasser, Natursauerteig (Dinkel), 24 % Dinkel (geflockt), 9 % Dinkelmehl 812, Sonnenblumenkerne, Leinsaat, Kristall-Natursalz, Hefe Inhaltsstoffe: Haferflocken 40 %, Weizenflocken 14 %, Rohrohrzucker, Palmfett ungehärtet, Kokosflocken, Weizenpops (Weizen, Honig), Honig 2,5 %, Himalayasalz Preis: 4,50 EUR / 125 ml Preis: 34,90 EUR / 1 kg Preis: 4,90 EUR / 750 g Preis: 0,99 EUR pro Packung www.weber-senf.de www.c-nf.de www.biohofbaeckerei.de shop.antersdorfer-muehle.de Wer die Arbeit des Biokreis direkt mitverfolgen und unterstützen möchte, kann für einen geringen Jahresbeitrag von 45 Euro VerbraucherMitglied werden (einfach eine Mail an info@ biokreis.de schreiben). Alle Mitglieder erhalten pro Jahr sechs Ausgaben der bioNachrichten, die neben landwirtschaftlichen Informationen auch spannende Porträts von Biokreis-Betrieben, Restaurant-Tipps, Reiseberichte und Themen rund um Nachhaltiges Leben enthalten. Leistungen für Mitglieder Für seine Mitglieder bietet der Verband ein großes Netzwerk: Biokreis-Landwirte kooperieren mit Biokreis-Verarbeitern, Mitgliedsbetriebe erhalten kompetente Beratung, können an Exkursionen und Workshops teilnehmen und werden über die wichtigen Themen der Branche informiert. Außerdem leistet der Biokreis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation von Gemeinschaftsständen auf den Messen der Branche und politische Interessensvertretung. Bilder: http://ec.europa.eu/ EU-Bio? Verbands-Bio? Biokreis-Landwirte stellen ihren gesamten Betrieb auf bio um. Außerdem halten sie deutlich weniger Tiere pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Landwirte müssen ihren Dünger selbst erwirtschaften. Erdlose Kulturverfahren (z.B. bei Feldsalat) sind verboten. In der Lebensmittelverarbeitung erlauben die Biokreis-Richtlinien deutlich weniger Zusatzstoffe als die EU-Öko-Verordnung. Die Einhaltung der Verbandsrichtlinien wird durch unabhängige Kontrollstellen überprüft. INFO ––– Termine Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Doppelseite finden Sie auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“ Veranstaltungen und Termine Biokreis in Bayern Biokreis in NRW Termine anderer Veranstalter 11. August, 19.30 Uhr Grünlandbesichtigung: Bestandsführung, Düngung und Unkrautproblematik im Grünland Ort: Betrieb Josef Heinle, Moos 180, 87764 Legau Anmeldung: bis 10. August an David Hierenbach, [email protected] oder 07522/912722 16. August, ganztägig Bus-Exkursion des Biokreis NRW zu zwei Mitgliedsbetrieben im Norden von NRW, Schwerpunkt: Fleischrinderhaltung und Direktvermarktung Anmeldung: Tel. 02733-124455 31. August bis 2. September Lehrgang zur ökologischen Ziegen- und Milchschafhaltung, Umstellungs- und Grundlagenseminar Ort: Öko-Akademie Kringell 28. bis 30. August Fair Trade & Friends – Messe rund um den fairen Handel Dortmund 07. bis 11. September Öko-Lehrgang Bienenhaltung Ort: Öko-Akademie Kringell 15. September, 19.30 Uhr Info-Veranstaltung zur Gründung eines Arbeitskreis Öko-Schweinehaltung durch das AELF Landshut Ort: 84051 Mirskofen, Gasthaus Luginger 16. September „Mein Weg in den Biomarkt“: fünftägiges Seminar für Neu- und Quereinsteiger in die Bio-Branche Kugler & Rosenberger, Unternehmensberatung 19. bis 23. Oktober Öko-Lehrgang Streuobst Ort: Öko-Akademie Kringell 20. September BioSüd, Augsburg 27. September BioNord, Hannover Ökoaktionstage in NRW 30. August, ab 10.30 Uhr Große Auftaktveranstaltung der Ökoaktionstage NRW u.a. mit Minister Johannes Remmel auf dem BiokreisBetrieb Edel Käserei Kalteiche (Matthias Kühn), Eröffnungsansprachen gegen 11.15 Uhr Ort: Schönebachsweg 12, 57234 Wilnsdorf 30. August, 11 bis 17 Uhr Gemütliches Hoffest im Rahmen der Ökoaktionstage NRW Ort: Archehof Klosterhof Bünghausen, Peter Schmidt, Hömelstraße 12, 51645 Gummersbach-Bünghausen 5. September, ab 14 Uhr Landwirtschaft und Naturschutz bei der Schäferei Küthe in Siegen; geführte Wanderung über die Trupbacher Heide mit Infos rund um Naturschutz und Landwirtschaft Ort: Mühlchenstraße 7, 57078 Siegen-Meiswinkel; Treffpunkt am Wasserhochbehälter auf der Höhe zwischen Freudenberg-Alchen und Niederholzklau. 17 Uhr: Betriebsführung; mit betriebseigenen Spezialitäten aus der hofeigenen Käserei und Leckerem vom Lamm sowie Getränken wird für das leibliche Wohl gesorgt. 19 Uhr: Filmvorführung „10 Milliarden: Wie werden wir alle satt?“ von Valentin Thurn, ebenfalls auf dem Betrieb. Die einzelnen Teile der Veranstaltung können unabhängig voneinander besucht werden. Veranstaltung im Rahmen der Aktionstage Ökolandbau NRW und in Zusammenarbeit mit dem NABU (Naturschutzbund). 12. September, 9 bis 15 Uhr Bio Bäckerei Wagner: Schauen, probieren und genießen bei der Hausmesse im Bioladen. Ort: Passauer Straße 25, 94161 Ruderting 12. September, 12 bis 22 Uhr Gottschaller Biohofbäckerei: Jubiläumsfest zum 20-jährigen Bestehen mit Live-Musik, Speis und Trank, Betriebsführungen und Verkostungen Ort: Gottschall 1, 94094 Rotthalmünster 13. September, 10 bis 18 Uhr Landgut Schloss Hemhofen: Hoffest mit Stall-, Waldund Felderführungen, Fachvorträgen, Ständen mit ökologischen Schmankerln und Kinderprogramm Ort: Schlosshof 3, 91334 Hemhofen 26. September, 11 bis 17 Uhr Biohof Mittelmühle: Cowboys zeigen ihre Arbeit mit den Bio-Auerochsen, dazu Spiele und eine Wanderung mit den Eseln, außerdem Auerochsengulaschsuppe und – grillbratwurst Ort: Schwarzes Moor 1, 97650 Fladungen 26. September, 10 bis 16 Uhr Bio-Witt: Bio-Brunch, Bio-Hausmesse und Biergarten Ort: Welserstr. 16 ab, 91522 Ansbach 26. September, 10 bis 17 Uhr Müßighof: Erntedankfest mit Erntedankgottesdienst, Kinderprogramm, Hofführungen, Aufbau einer großen Gemüsepyramide, Kaffee und Kuchen, Verkauf und Verkostungen Ort: Müßighof 3, 91720 Absberg 27. September, 11 bis 16.30 Uhr Biohöfe Markus Frey und Scheitz: Hoffest am Huberhof und am Tannhof mit Attraktionen für Jung und Alt, öko-kulinarischen Köstlichkeiten und einer Kutschverbindung zwischen den beiden Höfen Ort: Fuchsbichl 1/Tannhof 1, 82346 Andechs 27. September, 10.30 bis 17 Uhr Bio-Imkerei „Die Bienenhüter“: Erntedankfest mit Bienenvorführung, Bio-Honigverkostung, Info-Tischen, Kinderprogramm, Kaffee, Kuchen und Kürbissuppe Ort: Hans-Kalb-Straße, 90471 Nürnberg 27. September, 10.30 bis 15.30 Uhr Tiergarten Nürnberg: Der Biobauernhof Gut Mittelbüg, wo frisches Biofutter für die Tiere angebaut wird, öffnet seine Pforten. Ort: Am Tiergarten 30, 90480 Nürnberg 4. Oktober, 10 bis 18 Uhr Herrmannsdorfer Landwerkstätten: Erntedankfest mit Tag der offenen Tür in den Werkstätten, Bio-Schmankerln, Biergarten mit bayerischer Blasmusik, Kutschfahrten und Kinderprogramm. Ort: Herrmannsdorf 7,85625 Glonn 6. Oktober, 18 bis 21 Uhr Holunderhof Lohe: Führungen zum Anbau von Dinkel, Emmer und Leindotter sowie Besuch bei der GallowayMutterkuhherde auf der Weide, anschließend Bio-Buffet mit hofeigenen Produkten (14 Euro/Person inklusive Skript, Essen und Getränke) Ort: Lohe 2, 86732 Oettingen 11. Oktober, 9 bis 16 Uhr Tiergarten Nürnberg: Vorstellung seines Bio-Bauernhofs Gut Mittelbüg und des Konzepts „Bio für Tiere“ im Rahmen des Tages der offenen Tür der Stadt Nürnberg Ort: Hauptmarkt, 90402 Nürnberg -9- Bild: Hoffmann Notizen Applaus für Erdbeersecco! Biokreis-Kräuterbauer hatte schönsten Stand am Tollwood Bild: Tollwood Das Tollwood Sommerfestival und Hacker-Pschorr kürten zum 24. Mal den Gastropreisgewinner und den schönsten Marktstand. Eine Jury von Studenten der Blocherer Schule München (Schule für Innenarchitektur, Kommunikationsdesign und Fotografie) bewertete alle Marktstände. Sie vergaben den MarktPreis nach den Kriterien Produkt, Dekoration und Service. Dieser ging in diesem Sommer an den Stand „Kräuterbauer“, der Mitglied im Biokreis ist. Die Betreiber Paul (im Bild rechts mit Hut) und Margarethe Stoiber und ihr Team verkaufen Kräuterpasten aus eigener Herstellung, Essige und Öle, Ansatzliköre und -schnäpse. Tollwood Fotowettbewerb - So blüht die ökologische Landwirtschaft! Bild: dsv Kleegras- und Zwischenfruchtbestände sind in ökologischen Fruchtfolgen unverzichtbar. Sie binden Stickstoff und fördern die Bodenstruktur. Aber auch als blühende Landschaftselemente fallen die Bestände immer wieder positiv auf. Unter dem Motto „So blüht die ökologische Landwirtschaft“ lädt die Deutsche Saatveredelung AG alle ökologisch wirtschaftenden Betriebe mit aktueller Öko-Zertifizierung zur Teilnahme am Fotowettbewerb ein. Zu gewinnen sind TerraLife Öko und COUNTRY Öko Einkaufsgutscheine im Wert von bis zu 1000 Euro. Teilnehmer können ihr bestes Foto (Dateigröße 1,5 bis max. 10 MB) eines Kleegras- oder Zwischenfruchtbestandes per E-Mail an [email protected] senden oder auf www.dsv-saaten.de hochladen. Einsendeschluss ist der 30. September 2015. Alle Informationen unter: www.dsv-saaten.de Öko-Monitoring bestätigt: Bio liefert die sichersten Lebensmittel Baden-Württemberg präsentierte die Ergebnisse des neuesten Öko-Monitorings, einem Kontrollprogramm, das Bio-Lebensmittel auf erwünschte und unerwünschte Inhaltsstoffe untersucht und die Werte mit denen konventionell erzeugter Lebensmittel vergleicht. Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert: „Die neuen Test-Ergebnisse des ÖkoMonitorings Baden-Württemberg zeigen dieses Jahr ein weiteres Mal, dass Bio-Lebensmittel die sichersten Produkte am Markt sind. Weil Bio-Bauern keine chemisch-synthetischen Pestizide einsetzen, sind diese fast vollständig frei von Verunreinigungen mit Pestiziden. Besonders deutlich wird der Unterschied bei Gemüse: Öko-Gemüse ist durchschnittlich 320-fach weniger mit Pestiziden belastet als konventionelle Produkte.“ BÖLW Der Biokreis-Winzer Gerhard Hoffmann aus Göcklingen (Rheinland-Pfalz) beliefert den Naturkostfachhandel-Großhändler Phönix (Rosbach im Norden von Frankfurt) mit verschiedenen Produkten. Bei der Phönix-Hausmesse im Juni wurde der Erdbeersecco des Weinguts zum Produkt des Jahres gewählt. Neue BioBoden Genossenschaft weitet Flächen für Ökolandbau aus Die hiesige Bio-Landwirtschaft kommt bei der Nachfrage nach Bio-Produkten längst nicht mehr nach. Jede zweite Bio-Ware wird importiert. Und die Lücke wird immer größer. Die neue BioBoden-Genossenschaft will das ändern. Sie erwirbt für Bio-Bauern zusätzliche Flächen oder ganze Betriebe und stellt sie ihnen langfristig zur Verfügung - mit der Auflage, sie nach den Grundsätzen eines Öko-Anbauverbandes zu bewirtschaften. Dafür werden Land oder Höfe einerseits verpachtet, andererseits betreibt die BioBoden Genossenschaft ebenso selbst Landwirtschaft. Die Genossenschaft mit Sitz in Rothenklempenow (Mecklenburg-Vorpommern) wird getragen von Privatpersonen und einem breiten Bündnis: GLS Treuhand, GLS Bank und Stiftung Evidenz sowie die Naturkostbranche von Bauckhof bis Zwergenwiese. Mehr unter: www.bioboden.de BioBoden Biomessen kompensieren CO2-Ausstoß Die Biomessen (bio Nord, bio Ost, bio West und bio Süd) setzen auf ein innovatives Konzept zur Klimaneutralität. Zum Ausgleich der Emissionen, die durch den Betrieb der Messehallen, die Anreise der Aussteller und Besucher etc. entstehen, wird in Kooperation mit dem Unternehmen Soil & More und Bio-Landwirtschaftsbetrieben Humusaufbau auf ökologisch bewirtschafteten Flächen in Deutschland betrieben. Um die CO2-Speicherkapazität der Böden zu verbessern, setzt das Projekt auf schonendere Bodenbearbeitung, den Anbau von Zwischenfrüchten und verbesserte Kompostwirtschaft. So wurden seit letztem Jahr 4100 Tonnen klimaschädlicher Emissionen gebunden und der „Fußabdruck“ komplett neutralisiert. Biomessen/rz INFO ––– Agrarpolitik Mästen statt Schreddern: Österreich stoppt Tötung von Bio-Küken Wo ist Platz für die Haltung der Tiere? Die Unterbringung wird von den Brütereien organisiert. Es gibt dafür Möglichkeiten und freie Stallplätze. Die Frage war ja zuerst einmal, wo diese Hähne aus rechtlicher Sicht überhaupt hingehören. Die Haltung soll nun an die Junghennenaufzucht angegliedert werden. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass sie einen Wintergarten bekommen. Den Hähnen soll auch Grünauslauf angeboten werden. Welche Hühner werden überhaupt eingesetzt? Männliche Küken von Bio-Legehennen dürfen im Nachbarland ab Dezember nicht mehr direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. Eine ethisch einwandfreie Lösung, die den Verbraucher zufrieden stellt und zum Bio-Gedanken passt - aber wie soll sie funktionieren? Nutztierexperte Korel Cimer von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“, die an der Umsetzung eines wegbereitenden Pilotprojekts beteiligt war, gibt Antworten. Von Ronja Zöls Man hat sich für die Legehennen Lohmann Sandy entschieden. Die gab es bisher in Österreich nicht. Sie sind etwas vitaler und agiler als die Legehennen, die man vorher verwendet hat. Die Legeleistung ist ein bisschen geringer. Zweinutzungshühner waren keine Option? Leider nicht. Bei Zweinutzungshühnern handelt es sich immer um einen Kompromiss. Die Finanzierung des Ganzen muss eindeutig über die Eier laufen. Daher wurde am Ende ausgeschlossen, dass die Legeleistung wesentlich reduziert wird. Gibt es die Lohman-Sandy-Legehennen jetzt bereits in Österreich? Herr Cimer, in Österreich soll die Tötung männlicher Küken in der Bio-Branche ab Dezember gestoppt werden. Ist dieser Beschluss fix? -12- Ja, aber der Beschluss hat keine gesetzliche Verankerung, sondern ist eine Branchenvereinbarung. Die relevanten Player haben sich auf ein bestimmtes Vorgehen geeinigt, um die Kükentötung zu beenden. Von welchen Playern sprechen Sie? Die zwei großen Brütereien Schropper in Niederösterreich und Schlierbach in Oberösterreich, der Verband Bio Austria und der den Markt dominierende Lebensmitteleinzelhandel mit Rewe, Spar und Hofer. In der Vereinbarung heißt es, dass die Küken nicht mehr direkt nach dem Schlüpfen getötet werden dürfen. Wann dürfen sie denn geschlachtet werden? Nach rund neun Wochen, wie andere Bio-Masthähnchen auch. Es geht darum, Lebewesen nicht achtlos und ohne Wertschätzung am ersten Tag ihres Lebens zu töten. Und was soll mit den vielen männlichen Küken passieren, die künftig nicht mehr getötet werden? Das ist in der Tat eine große Herausforderung. Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Haushuhn und Gockelhahn“ haben wir gemeinsam mit „Ja natürlich“, der größten Bio-Marke Österreichs, verschiedene Produkte und auch deren Vermarktung getestet. Im Herbst zum Beispiel gab es eine große Vermarktungsaktion von Frischfleisch mit vielen Rezepten als Zusatzservice. Im Sommer wurden Hühnerwürste hergestellt und für die Grillsaison angeboten. Das Brustfleisch und der gesamte Fleischansatz dieser männlichen Küken von Legehennen ist nicht vergleichbar mit einem Masthuhn. Daher werden nur bestimmte Teilstücke vermarktbar sein. Das Fleisch wird sicherlich auch zu Fertiggerichten wie Chicken Nuggets oder Hühnerwurst verarbeitet. Hier müssen die Beteiligten kreativ sein und es darf auch Wettbewerb entstehen. Ja. Ein Vorteil der Branchenlösung ist, dass Bio-Elterntierherden in Österreich aufgebaut werden. Bisher stammten die Küken von konventionellen Elterntieren und wurden erst nach dem Schlüpfen entsprechend den Bio-Richtlinien gehalten. Im Mai wurden 3000 Elterntiere eingestallt, die im Dezember Eier legen werden, so dass das Projekt dann realisiert werden kann. Weitere Herden werden zu einem späteren Zeitpunkt eingestallt. -13- Das Ganze muss aber auch wirtschaftlich sein. Werden Bio-Eier in Österreich teurer werden? Über den Preis muss sich der Handel Gedanken machen. In den Pilotprojekten hat sich zwar das Fleisch gut verkauft, aber – wie gesagt – die Legehennen müssen die Hähne mitfinanzieren. Das Mästen und Schlachten kostet Geld, die Zahl der Eier wird nicht zunehmen. Daher gehe ich von einer Erhöhung des Bio-Eier-Preises aus. Besteht dabei nicht die Gefahr, dass Bio-Eier billiger importiert werden? Da die Mehrheit des Einzelhandels mit an Bord ist, sehe ich hier kein Gefahrenpotenzial. Es wäre nicht sehr schlau, sich im eigenen Regal Konkurrenz zu schaffen und würde viel Unmut hervorrufen. Aber natürlich werden in den großen Bio-Supermärkten aus Deutschland wie bisher auch importierte Eier verkauft werden. Die Gefahr des steigenden Imports wäre größer gewesen, wenn man sich auf die Umstellung auf Zweinutzungshühner geeinigt hätte. Denn dann wäre der Selbstversorgungsgrad rapide gesunken. Auch in Deutschland ist das Ende der Kükentötung ein Thema, aber eine konkrete Umsetzung scheint noch in weiter Ferne. Ist es in einem kleineren Land wie Österreich einfacher, so einen Plan durchzuführen? Einfacher ist es, weil weniger Player auf dem Markt beteiligt sind. Es gibt nur einen Bio-Verband, mit dem man ins Gespräch kommen muss, und zwei große relevante Brütereien. Ich denke aber, dass das Ende der Kükentötung auch in Deutschland machbar ist. Das Thema ist auf dem Tisch und es gibt viele gute Projekte dazu. Es wäre schön, sie zu bündeln und ebenfalls zu einer breiteren Branchenlösung zu kommen. Facts: Bio-Eier-Preis in Österreich: 50 Cent Anteil der Bio-Eier auf dem Markt: rund 17 Prozent (Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) Selbstversorgungsgrad Eier: 81 Prozent Selbstversorgungsgrad Geflügel: 70 Prozent (Quelle: Statistik Austria; 2013) Bilder: Timo Klostermeier; pixelio INFO ––– Agrarpolitik Anzeigen Alte Rassen statt Hybride Zum Ende der Tötung von Bio-Küken in Österreich. Von Sepp Brunnbauer -14- Eingriffe am Tier, das Töten von männlichen Küken, das Verfüttern von Getreide an Wiederkäuer – das alles sind Verfahrensweisen, die im Zuge eines nachhaltigen Tierschutzbewusstseins immer öfter hinterfragt werden. Da gibt es natürlich Techniken, die höchst fragwürdig sind und im ökologischen Landbau keinen Platz haben. Aber auch bei Eingriffen, die von Biobauern praktiziert wurden, - sei es das Enthornen bei Kühen oder das Kastrieren von Ferkeln und Rindern - verändert sich zunehmend die Blickrichtung. Das Ganze muss tiergerecht und ohne unnötige Schmerzen für die Tiere bewerkstelligt werden. Darüber ist man sich einig. Aber warum sind derartige Praktiken überhaupt nötig? Zum einen hat es damit zu tun, dass unsere Ernährungsgewohnheiten entsprechende Qualitäten fordern. Eberfleisch passt nicht in unsere Küche und wird von vielen wegen des auftretenden Uringeruchs als unangenehm empfunden. Ochsenfleisch mag man wegen des guten Geschmacks und seiner Zartheit. Andererseits gibt es Aspekte hinsichtlich Tierschutz und Arbeitssicherheit, die aufgrund einer domestizierten Landwirtschaft nicht von der Hand zu weisen sind, etwa beim Thema „Enthornung“. Das Töten von männlichen Küken macht auf den ersten Blick nun gar keinen Sinn. Obwohl man auch der Ansicht sein könnte, dass es für das Tier nicht viel Unterschied macht, ob es am ersten oder am 30. Tag seines Lebens getötet wird. Aber es ist natürlich sinnlos, dass ein Lebewesen erst auf die Welt kommen muss, um dann ohne erkennbaren Nutzen gleich wieder zu sterben. Ein Nutzen ist jedoch vorhanden: nämlich die hohe Legeleistung der weiblichen Tiere. Die Hähne werden quasi einer herausragenden Legeleistung ihrer weiblichen Geschwister geopfert. Und die Akteure tun dies für die Wettbewerbsfähigkeit und dafür, dass Eier immer und überall zu einem niedrigen Preis verfügbar sind. Alternativen zu diesem fragwürdigen Verfahren gibt es, sie passen jedoch so gar nicht in das System der heutigen Lebensmittelwirtschaft. Die Abkehr von Hybridrassen bedeutet nicht nur einen deutlich höheren Preis für das Produkt, sei es Fleisch oder Ei, es bedeutet auch einen Systemwechsel und ein Umdenken beim Verbraucher. Denn das Frühstücksei für jeden Tag wäre damit Geschichte. Nun soll in Österreich für alle Biobetriebe das Töten der männlichen Küken verboten werden. Die männlichen Küken werden dann in einem eigenen Produktionsverfahren ausgemästet und in einer eigens dafür entwickelten Vermarktungslinie verkauft. Der Haken daran ist, dass die Tiere nicht auf Wachsen gezüchtet werden, sondern auf Eierlegen, was dazu führt, dass die fertigen Hähne ein Vielfaches an Futter verbrauchen wie herkömmliche Masthähnchen. Bei einer derartigen Ineffizienz darf man sich getrost die Frage nach dem Sinn stellen, wo doch Fläche knapp und Biofutter nicht unnötig vergeudet werden sollte. Die technische Alternative - das Erkennen des Geschlechts zeitnah nach der Befruchtung und der Verarbeitung der „männlichen“ Eier - ist weitgehend entwickelt und wartet auf die Umsetzung in der Praxis. Sie ist sicherlich die vorzüglichere Variante, wenn man die Diskussion um ungeborenes Leben erst einmal außer Acht lässt. All diese Lösungen hängen an der „Hybridzüchtung“ und stützen ein System, das durchaus zu hinterfragen ist. Zu hinterfragen ist nicht nur das Töten der Brüder, sondern auch die Methode, jedem Tier Höchstleistungen abzufordern. Ein Zurückgehen auf alte Rassen könnte in diesem Zusammenhang durchaus ein Fortschritt sein - hin zu einer nachhaltigen und tiergerechten Haltung von Geflügel. Der Preis wäre leistbar, die Bereitschaft zum Verzicht auf eine umfassende Verfügbarkeit fragwürdig. Bild: Timo Klostermeier; pixelio VOM ACKER AUF DEN TELLER Interview ––– TITEL TITEL ––– Interview „ Wir sollten kein Boot verkaufen, sondern die Sehnsucht nach dem Meer lehren“ Vom Acker auf den Teller: Dr. Alexander Beck, Geschäftsführer der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL), spricht im Interview über Wertschöpfungsketten, Convenience-Produkte, Bewusstseinsbildung und Konsumstile. Von Ronja Zöls Herr Dr. Beck, mal ganz profan: Wenn ich ein BioLebensmittel auf dem Teller habe, habe ich dann ein besseres Geschmackserlebnis? Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Aber bei nicht verarbeiteten Lebensmitteln wie Obst und Gemüse gilt ganz klar, dass die Geschmacksintensität höher ist als bei einem konventionellen. Bild: AöL Warum? Weil durch die ökologische Anbauart die Nährstoffdichte und damit auch die Dichte der Geschmacksstoffe höher ist. Im konventionellen Anbau wachsen zwar die Pflanzen durch die Zugabe von Stickstoff schneller, lagern aber mehr Wasser ein. Bio steht ein Stück weit für Ursprünglichkeit. Widerspricht das der vermehrten Produktion von ConvenienceProdukten auf dem Markt? Verbraucher stehen der Qualität und Nachhaltigkeit von Bio-Produkten auch kritisch gegenüber. Brauchen wir mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette? Transparenz ist immer dann gefordert, wenn es kein Vertrauen mehr gibt. In einem globalisierten Markt geht Vertrauen verloren. Hier ist es wichtig, Zusammenhänge aufzuzeigen. Dafür ist Kommunikation gefordert. Was genau dürfen wir von einem biologischen Lebensmittel erwarten? Wie könnte man dem Verbraucher Wertschöpfungsketten besser nahebringen? Dass es biologisch angebaut wurde, dass bei der Verarbeitung der Einsatz von Zusatzstoffen und technischen Hilfsstoffen minimiert und der Charakter nicht maßgeblich verändert wurde. Ich glaube nicht, dass sie an den Verbraucher vermittelbar sind. Die gesamte Wirtschaft macht einen großen Fehler, wenn sie den Bürgern sagt, was richtig und falsch ist. Antoine de Saint Exupéry hat gesagt: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Das heißt, wir dürfen keine Werbung für ein Boot machen, sondern müssen auf Bewusstseinsbildung setzen. Der Biokreis macht das zum Beispiel gut, indem er als einziger Verband die Verbraucher mit ins Boot holt. Sie müssen Teil unserer Bewegung sein, zu Co-Produzenten und Mittätern werden. Produktkommunikation ist der falsche Weg. Wir sollten kein Boot verkaufen. Wie unterscheiden sich Wertschöpfungsketten von biologischen und konventionellen Produkten? Die heterogenen Wertschöpfungsketten der konventionellen Lebensmittelherstellung unterscheiden sich mittlerweile nicht mehr so sehr von den biologischen. Aber es gibt auf dem Öko-Sektor viele gute Beispiele für Wertschöpfungsketten. So stehen oftmals regionale Aspekte, kürzere Ketten und der Einkauf von Rohwaren von bekannten Betrieben anstatt am Spot-Markt, mehr im Vordergrund. Besonders bei den Bäckern gibt es gute Beispiele. Viele Bio-Bäcker kaufen ihr Getreide direkt beim Landwirt, das gibt es in konventionellen Bäckereien nicht mehr. Die Nachfrage nach ConvenienceProdukten ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung. Trotzdem sollten wir uns mit der Frage beschäftigen, ob bestimmte Produkte wie die Bio-Cola Sinn machen. Nahrungsqualität und gute Ernährung sollten im Bio-Bereich hochgehalten werden. Allerdings sind auch nicht alle ConvenienceProdukte abzulehnen. Brot oder Müslimischungen gehören auch zu den so genannten ConvenienceProdukten. Die Frage ist: Was wird verwendet? Wie werden die Produkte vorverarbeitet? Wenn eine Mahlzeit vorgekocht, frostgelagert, regeneriert und nochmal warmgehalten wurde, hat das nichts mehr mit gesunder Ernährung zu tun. Und dann folgen Fragen wie: Wie hängen Ernährungswert und Frische zusammen? Wie Saisonalität und Regionalität? Wie sieht es mit der Artenvielfalt im ökologischen Landbau aus? Warum gibt es keine regionalen Süßkartoffeln oder Leinsamen? Die Tendenz geht auch in der ÖkoLandwirtschaft stärker zur Spezialisierung. Landwirte entscheiden sich für bestimmte Produkte. Jene, die vieles haben, sind heute Exoten. Topinambur, Quinoa, Buchweizen… Das alles kann man bei uns anbauen, aber aus Wettbewerbsgründen macht es keiner. In Ungarn oder China werden diese Lebensmittel billiger produziert. Die Akteure auf unserem Markt trauen sich nicht, neue Produkte mit einem entsprechend neuen Marktpreis zu platzieren. Und oftmals fehlt auch das Know-How, wie etwa bei Quinoa. Herr Dr. Beck, kann man mit Bio die Welt ernähren? Die Ernährung der Menschheit kann nur durch die Kombination einer biologischen Landwirtschaft und der Änderungen der Konsumstile gesichert werden. Entscheidend ist hierbei, dass wir in den westlichen Ländern den Konsum tierischer Erzeugnisse reduzieren. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass in den Schwellen- und Entwicklungsländern der Konsum auf das Niveau der EU oder gar der USA steigt. Das zu schaffen, ist die einzige wirkliche Perspektive für die nachhaltige Ernährung der Menschen. Nur dann haben die Umwelt und die Gesundheit des Menschen eine rosige Zukunft. Welche Rolle spielt dabei das Thema „Tier- oder Menschenmagen“? Ich bin nicht gegen tierische Produkte, es geht dabei um die Menge. Den Kühen Getreide und Soja zu verfüttern macht einfach keinen Sinn. …und „Tank oder Teller“? Wenn man hier für einen Liter Super-E10-Kraftstoff 1,50 Euro bezahlt, sind die meisten Afrikaner chancenlos, weil sie die Kaufkraft für das Getreide einfach nicht haben. Auch hier muss sich bei uns der Lebensstil ändern. Drei Mal im Jahr einen Fernflug zu machen und sich den Oldtimer als Drittauto fürs Wochenende zu leisten, wird uns nicht weiterbringen. Die Frage „ein großes Auto oder ein gutes Lebensmittel?“ ist bei uns überwiegend zugunsten des Autos beantwortet. -19- >> TITEL ––– Wertschöpfungskette #4 eine ökologische Wertschöpfungskette… >> #1 Haferflocken, Weizenflocken, Dinkelflocken, Gerstenflocken und Roggenflocken sind im Basis-Müsli der Antersdorfer Mühle enthalten. Das Getreide wächst auf den Feldern von 200 regionalen Bauern, die ihre Höfe im Umkreis von 100 Kilometern bewirtschaften. Einer von ihnen ist Peter Krauß aus Ering im Landkreis Rottal-Inn. #5 Über das verschlungene Rohrsystem der Mühle läuft die Ware nun als ganzes Getreidekorn zu den Flockstühlen und in die Mahlwerke. Das Getreide kommt in den nahe gelegenen, modernen Verarbeitungsbereich der Antersdorfer Mühle. Dort wird es im klimatisierten Hochregal gelagert. Anschließend werden die unterschiedlichen Zutaten vom Feld in der richtigen Rationierung in den Mischer gefüllt und dort durchgemischt. #5 -21- #6 #3 Die Düngung der Felder erfolgt auf natürlichem Weg über tierischen Dünger vom eigenen Viehbestand oder über Kooperationsbetriebe, kompostierte Ernteabfälle und durch Zwischenfruchtanbau. Unkraut wird ohne Chemie durch Striegeln, Hacken, Untersaaten und eine sinnvolle Fruchtfolge bekämpft. #3 #3 Nach der Ernte kann das Getreide ohne Zwischenlagerung sofort in die Antersdorfer Mühle geliefert werden. In der Mühle erfolgt als erster Arbeitsschritt die Vorreinigung. Strohteile, Sand, größere und kleinere Verunreinigungen werden entfernt und der Feuchtigkeitsgehalt wird geprüft. Wenn nötig, geht das Getreide in die Trocknung. Darauf folgt die Lagerung getrennt nach Backqualitäten in gekühlten Silos. #4 #5 #2 #2 #4 Vor der Verarbeitung wird eine Qualitätsprüfung durchgeführt und das Getreide auf Pestizidrückstände, Mykotoxine und gentechnische Verunreinigungen geprüft. Laut Johann Priemeier konnten seit Beginn der biologischen Verarbeitung vor 35 Jahren noch nie Pestizidrückstände gefunden werden. Bei der Mühlenreinigung werden Fremdstoffe wie Steinchen in Getreidekorngröße entdeckt und anhaftender Schmutz abgebürstet. Bei Hafer und Gerste erfolgt eine Entspelzung. Der nächste Reinigungsvorgang dient der Lebensmittelsicherheit: Ein optischer Sortierer entfernt nicht nur fremde Samen, Mutterkörner oder von Fusarien befallenes Getreide, er klassifiziert es auch nach Qualität. Müsli von der Antersdorfer Mühle – #1 Wertschöpfungskette ––– TITEL Die letzte Zutat im Bio-Basismüsli der Antersdorfer Mühle, die Sonnenblumenkerne, wurden anfänglich noch aus China bezogen. Durch eine Kooperation mit Rumänien im Jahr 2010 wurde der Weg schon erheblich kürzer. Bald wird es laut Johann Priemeier auch möglich sein, deutsche Sonnenblumenkerne im Bio-Basismüsli zu verarbeiten, da es bereits Biokreis-SonnenblumenAnbauprojekte in Deutschland gibt. Letzter Schritt: Das Biokreis-BasisMüsli wird verpackt. #5 #6 #3 >> Bild Misthaufen: Helga Hauke; pixelio Unterschiede zu konventionellem Müsli: - Schonung von Boden und Wasser - keine Ackergifte oder Pflanzengifte (wie Glyphosat) - keine Geschmacksverstärker - keine sonstigen Zusätze #6 Beitrag von Elisabeth Schütze und Ronja Zöls Bilder: Ronja Zöls >> TITEL ––– Wertschöpfungskette Wertschöpfungskette ––– TITEL #4 Leberkäs´ vom Kammermeier – eine ökologische Wertschöpfungskette… >> #1 #1 Grundlage unserer Lebensmittel ist der Boden. Auf ihren Feldern bauen Franz und Claudia Eckart aus Gerzen (Landkreis Landshut) die Gerste und die Ackerbohnen für ihre Schweine an. Auf ihrem Hof halten Franz und Claudia Eckart zwischen 100 und 150 Schweine der Rasse „DL x PIT“. Bei Bedarf liefern sie an Hubert Kammermeier, der in seinem Metzgerbetrieb in Hauzenberg (Landkreis Passau) neben anderen Produkten auch Leberkäse in Bio-Qualität herstellt. #5 Hubert Kammermeier fügt allen seinen Wurstwaren Brottrunk hinzu, da dieser verdauungsfördernd wirkt und so die Wurst verträglicher macht. Der Brottrunk sorgt gemeinsam mit dem Gemüseextrakt für die rötliche Farbe des Leberkäs. Entscheidend für eine gute Bindung ist die Temperatur. Auf einer Anzeige wird die Temperatur in der Masse dargestellt, ganz rechts sieht man, wie viele Umdrehungen pro Minute im Kutter stattfinden. Wenn die Temperatur 12 Grad Celsius beträgt, ist die Bindung am besten. #1 #3 #3 #5 -23- #6 #6 #2 #3 An einem Montag im Juni werden vier Schweine angeliefert und im hauseigenen Schlachthaus geschlachtet. Am Dienstag werden sie zerlegt. Die Fleischteile gehen in den Verkauf. Am Donnerstag wird Leberkäse gemacht. In einem Eimer liegen die Fleischteile, bestehend aus mageren Zuschnitten und Speck. Sie werden durch den Fleischwolf gedreht. Die Masse kommt anschließend in den Kutter und wird dort stark zerkleinert und vermengt. #4 #5 Bio-Soja kaufen sie von der Witzmannsmühle im österreichischen Aspach zu, ein kleines Unternehmen mit 22 Mitarbeitern, das seit 1994 zertifiziert und jährlich durch die Bio Austria geprüft wird. #2 #4 Jetzt stellt Hubert Kammermeier eine biologische Gewürzmischung aus Steinsalz, Pfeffer, Macisblüte, Zitronenabrieb, Ingwer, Zimt und Kümmel her. Die Gewürze stammen von der Gewürzmühle Nesse in Korntal-Münchingen (Baden-Württemberg) und sind getrennt von den konventionellen Zutaten gelagert und in blaue Säckchen verpackt. Die jeweiligen Anbauländer sind auf den Packungen angegeben. Auch Eis und ein biologisches Gemüseextrakt werden nach und nach zugegeben, um eine gute Bindung zu erreichen. Dadurch wird das Phosphat, welches im konventionellen Leberkäse verwendet wird, ersetzt. Hubert Kammermeier nimmt jeweils einen Teil der Masse aus dem Kutter und gibt es in die bereitstehenden Aluformen, die ein, zwei, drei oder vier Kilo fassen. Ein Mitarbeiter streicht die Masse glatt. Nun kommt der Leberkäse bei 130 Grad zweieinhalb Stunden in den Ofen. Danach ist er fertig. 90 Prozent der Bio-Ware aus der Metzgerei Kammermeier wird vakuumiert und im Raum Niederbayern und Oberbayern ausgeliefert. Ein Teil landet in der Metzgereitheke. >> Unterschiede zu konventionellem Leberkäse: - biologisch erzeugtes Fleisch - kein Phosphat - kein Nitritpökelsalz - keine Aromen - keine Konservierungsstoffe - Naturgewürze #6 #6 Beitrag und Bilder von Ronja Zöls TITEL ––– Rückverfolgbarkeit • Strichcode-Facts: Der Strichcode wird auch Balkencode, Streifencode oder Barcode genannt. Die USAmerikaner Norman Joseph Woodland und Bernard Silver führten 1949 die ersten Versuche mit der Barcode-Technologie durch. Am 26. Juni 1974 wurde in Ohio das erste mit einem Strichcode markierte Produkt, eine Zehnerpackung Kaugummi des Herstellers Wrigley, von einer Scannerkasse erfasst und verkauft. 1976 erfolgte die Einführung des EAN-Codes in Europa. Der Wuppertaler Gewürzhändler Wichartz ließ als erstes deutsches Unternehmen am 1. Juli 1977 ein Produkt mit einem Strichcode bedrucken. Die unter dem Strichcode stehende Nummer heißt EAN-Nummer (European Article Number), sie hat acht oder 13 Stellen. Mit den Strichen werden Daten in binären Symbolen abgebildet. Das Dualsystem ist ein Zahlensystem, das zur Darstellung von Zahlen nur zwei verschiedene Ziffern benutzt. Gib mir ein Zeichen! Strichcode, QR-Code, Mindesthaltbarkeitsdatum: Per Internet und Smartphone können Verbraucher ihre Lebensmittel näher kennenlernen. Von Ronja Zöls -24- • QR-Code-Facts: Bild: Fabio Venni flickr Im Jahr 2005 wurde die EU-Verordnung zur Rückverfolgbarkeit bei Lebensmitteln gültig (siehe Kasten S. 25, rechts). Damit muss jeder Landwirt gegenüber den Behörden dokumentieren können, wie und womit er seine Produkte erzeugt hat. Analog muss jeder Verarbeiter erklären, welche Rohstoffe er verwendet und woher sie kommen. Das bedeutet, dass die Wertschöpfungskette transparent ist. Diese Dokumentationspflicht gegenüber den Behörden dient der Sicherheit unserer Lebensmittel. Doch auch die Sensibilität der Verbraucher für die Herkunft und Herstellungsweise von Lebensmitteln nimmt zu und immer mehr Konsumenten wollen sich näher informieren. Einige Verarbeiter haben auf dieses Bedürfnis reagiert und Systeme eingerichtet, mit denen sie dem Verbraucher die Wertschöpfungskette näher bringen können. So bietet etwa die Andechser Molkerei Scheitz bereits seit 2008 eine Herkunftsangabe für ihre Produkte. Auf der Internetseite erscheinen unter der Rubrik „Der ökologische Weg. Vom Bauernhof auf Ihren Tisch – wo´s herkommt“ nach der Eingabe eines Mango-Joghurts und dessen Mindesthaltbarkeitsdatums fünf Höfe rund um den Starnberger See, die für diese Charge Milch geliefert haben. Wer auf den jeweiligen Hof klickt, erfährt Details: Familienname, Standort, Hofgröße, Bewohner und Tiere. Auch der Landwirt selbst kommt zu Wort und beschreibt seinen Hof. „Transparenz und Rückverfolgbarkeit spielt für die Andechser Molkerei Scheitz eine große Rolle. Es war und ist uns ein großes Anliegen, den liefernden Bio-Bauern ein Gesicht zu geben und dem Verbraucher zu zeigen, wo die Bio-Milch herkommt“, so Stefanie Miller, die für PR und Marketing verantwortlich ist. Andere Internetportale bieten branchenübergreifend die Möglichkeit, sich über ein Produkt zu informieren. Wer auf der Seite www.codecheck.info die EAN-Nummer unter dem Strichcode des Andechser Mango-Joghurt-Bechers in die Suchleiste eingibt, erhält umfassende Daten: Inhaltsstoffe, Allergene, Produktbewertungen und -tests, Hersteller, Herkunft und auch Kaufempfehlungen bezüglich Nachhaltigkeit. Auf ähnliche Weise funktionieren Verbraucher-Apps, die es ebenfalls von codecheck oder auch von barcoo gibt. Wenn man bereits beim Einkaufen mehr über das Produkt im Einkaufswagen wissen will, hält man zum Beispiel bei barcoo einfach den Strichcode oder QR-Code vor die Linse, und die App spuckt umfangreiche Infos aus. barcoo liefert Daten zu Inhaltsstoffen, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Bewertungen und außerdem einen Preisvergleich. Beim Andechser Mango-Joghurt wird außerdem angezeigt, dass der Hersteller ohne Gen-Pflanzen im Futter produziert. Online und per App wird zwar den Verbrauchern nicht die gleiche Möglichkeit zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln eingeräumt wie den Behörden. Dennoch: Ein paar Grunddaten werden auf unkomplizierte Weise geliefert. Wer noch mehr wissen will, muss letztendlich aber den aufwändigeren Weg gehen und beim Hersteller nachhaken. QR bedeutet Quick Response. Der QR-Code ist ein zweidimensionaler Code, der von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Logistik in der Automobilproduktion des Toyota-Konzerns entwickelt wurde. Er wird im Gegensatz zum eindimensionalen Code in Form einer Fläche über zwei Dimensionen abgebildet. Auch hier werden die Daten binär dargestellt. Die Daten im QR-Code sind durch einen fehlerkorrigierenden Code geschützt. Dadurch wird der Verlust von bis zu 30 Prozent des Codes toleriert, das heißt, er kann auch dann noch dekodiert werden. Die Verwendung des QR-Codes ist lizenz- und kostenfrei. Der erste QR-Code in Deutschland wurde am 16. Oktober 2007 von „Spex – Magazin für Popkultur“ auf der Titelseite veröffentlicht. Quelle: Wikipedia Aus der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates: (1) Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und Futtermitteln, von der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren und allen sonstigen Stoffen, die dazu bestimmt sind oder von denen erwartet werden kann, dass sie in einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet werden, ist in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicherzustellen. (2) Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer müssen in der Lage sein, jede Person festzustellen, von der sie ein Lebensmittel, Futtermittel, ein der Lebensmittelgewinnung dienendes Tier oder einen Stoff, der dazu bestimmt ist oder von dem erwartet werden kann, dass er in einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet wird, erhalten haben. Sie richten hierzu Systeme und Verfahren ein, mit denen diese Informationen den zuständigen Behörden auf Aufforderung mitgeteilt werden können. (3) Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer richten Systeme und Verfahren zur Feststellung der anderen Unternehmen ein, an die ihre Erzeugnisse geliefert worden sind. Diese Informationen sind den zuständigen Behörden auf Aufforderung zur Verfügung zu stellen. (4) Lebensmittel oder Futtermittel, die in der Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden oder bei denen davon auszugehen ist, dass sie in der Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden, sind durch sachdienliche Dokumentation oder Information gemäß den diesbezüglich in spezifischeren Bestimmungen enthaltenen Auflagen ausreichend zu kennzeichnen oder kenntlich zu machen, um ihre Rückverfolgbarkeit zu erleichtern. -25- TITEL ––– Wie funktioniert Kontrolle? Wie funktioniert Kontrolle? ––– TITEL Wie oft finden unangekündigte Stichproben statt? Christooher Klinkenberg; pixelio Dr. H.-Joachim Kopp, Geschäftsführer von der Kontrollstelle Lacon, erklärt, wie die Kontrolle von Bio-Lebensmitteln funktioniert. Von Ronja Zöls Wie viele Betriebe kontrolliert ein Kontrolleur am Tag? Woran erkenne ich, dass das Bio-Lebensmittel in meinem Kühlschrank kontrolliert wurde? Sowohl EU-Logo (grünes EU-Blatt) und als auch Kontrollcode (zum Beispiel DE-ÖKO-003 und die Herkunftsangabe, etwa „Deutsche Landwirtschaft“) sind abgebildet. Oft sind zusätzlich noch die Logos von Verbänden wie Biokreis zu finden. Wie ist Kontrolle organisiert? Die Kontrolle geschieht unter der Hoheit der deutschen Bundesländer. Diese lassen akkreditierte private Kontrollstellen die Kontrollen durchführen. Das geschieht auf privater Ebene über Mitwirkungsverordnungen oder in einigen Bundesländern wie in Bayern auf staatlicher Ebene über sogenannte „Beleihungen“. In letzterem Fall tritt die Kontrollstelle dann quasi als Behörde auf. Wie viele Kontrolleure kontrollieren wie viele Betriebe? Die Kontrolleure sind unterschiedlich oft im Außendienst. Das Minimum sind zwanzig Betriebskontrollen pro Jahr, damit man nicht aus der Übung kommt. Es gibt aber auch Kontrolleure, die im Wesentlichen unterwegs sind und über 150 Kontrollen pro Jahr durchführen. Das ist sehr unterschiedlich: für größere Lebensmittelbetriebe benötigt man oft zwei Tage, für weniger große Betriebe reicht ein halber Tag. Bei kleinen Landwirtschaftsbetrieben, die beieinander liegen (zum Beispiel mit Streuobst) können mehrere am Tag geprüft werden. Wird die Wertschöpfungskette eines Produkts verfolgt oder erfolgt Kontrolle standortbezogen? Beides. Die Kontrolle erfolgt am Standort. Über Lieferdokumente, die die Kette betreffen, kommen auch vorgelagerte Stufen in den Fokus. Über zusätzliche Kontrolle von Unterauftragnehmern und über sogenannte „Cross-Checks“ mit anderen Kontrollkollegen wird die Richtigkeit der vorgelegten Dokumente verifiziert. Wie sind Kontrolleure qualifiziert? In der Regel sind Kontrolleure Agraringenieure, Ökotrophologen oder Lebensmitteltechnologen, die bereits Praxiserfahrung besitzen und dann von den Kontrollstellen in die Technik der Bio-Prüfung eingearbeitet werden. Aber auch Praktiker sind gern gesehen, die die Mindestqualifikation „Meister“ oder „Techniker“ sowie ausreichende Erfahrung besitzen, um in ihrem speziellen Fachgebiet eingesetzt werden zu können, zum Beispiel Fleischermeister oder Landwirtschaftstechniker Wie oft wird ein Betrieb kontrolliert? Jeder Betrieb wird einmal jährlich umfassend kontrolliert, Betriebe mit Risiko entsprechend häufiger, wie zum Beispiel größere Geflügelbetriebe vier Mal pro Jahr. Was genau wird bei der Kontrolle eines Verarbeiters gemacht? Nach Einführungsgespräch und Betriebsrundgang werden sämtliche Prozesse auditiert, die die Richtigkeit der Produkte garantieren: Überwachung der Lieferanten, Bestellwesen, Eingangskontrolle, korrekte Lagerung, Zugriff auf die richtigen Zutaten bei der Herstellung, Rezepturtreue, Dokumentation Rezepturänderungen, Abfüllung, Kennzeichnung, Endproduktlagerung, Vertrieb und Bio-Hinweise in Dokumenten und begleitender Werbung. Die Vermeidung von Kontaminationen mit nicht zulässigen Stoffen ist von besonderer Bedeutung, da fast alle Betriebe biologische und konventionelle Produktionen haben, da muss besonders auf die Reinigung der Anlagen, das getrennte Lagern und so weiter geachtet werden. Mit der wichtigste Punkt ist die Bilanzierung der Mengenströme, damit nicht mehr Bio rauskommt als eingekauft wurde. Hierzu sind natürlich auch sämtliche Mengen zu erfassen und Lagerbestände abzugleichen. Was wird bei der Kontrolle eines Landwirtes gemacht? Die Vorort-Kontrolle beginnt mit der Prüfung der Unterlagen im Büro des Landwirts: Ist die Betriebsbeschreibung noch aktuell, welche Zukäufe gab es seit der letzten Kontrolle, liegen dafür vollständige Unterlagen mit Nachweisen der Öko-Herkünfte vor, welche Verkäufe wurden getätigt? Geprüft werden auch Dokumentation der Flächenbewirtschaftung, Einsatz von Saatgut, Pflanzgut, Düngemitteln und Pflegemaßnahmen. Danach kommt der Hauptteil der Prüfung, der Rundgang. Dabei werden an der Hofstelle Lagerbereiche und Stallungen eingesehen, Lagerbestände aufgenommen und Tiere bewertet. Anschließend geht´s auf die Flächen, die Kulturen werden angesehen und Ernteschätzungen durchgeführt. Falls der Betrieb Tätigkeiten an Dritte vergibt (Subunternehmer), werden diese auch überprüft. Am Schluss werden im Büro die elektronischen Inspektionsberichte für alle überprüften Bereiche (EU-Bio-Inspektion, Verbandsinspektion, zusätzliche Standards, Tierwohl) mit Mengenflussprüfung und Abschlussbesprechung erstellt und eventuell Maßnahmen besprochen. Was sind typische Mängel bei Verarbeitern/Landwirten? Typische Mängel sind unvollständige Aufzeichnungen bei der Eingangskontrolle, bei der Herstellung oder auch bei der Direktvermarktung. Was passiert, wenn Mängel festgestellt werden? Die Sanktionen reichen vom schriftlichen Hinweis über Nachkontrollen bis hin zur Entfernung der Öko-Hinweise von der betroffenen Partie. In gravierenden Fällen kann dem Unternehmer auch die Teilnahme am Bio-Markt für einen Zeitraum untersagt werden. Was passiert, wenn Bio-Produkte in den Handel gelangt sind, die nicht biologisch sind? In diesem Fall ist grundsätzlich eine Rücknahme durchzuführen, die von den Kontrollstellen zu überwachen ist. Durch wen wird Bio-Kontrolle finanziert? -27- Der Landwirt oder Lebensmittelbetrieb bezahlt für die Bio-Kontrolle selbst. Er kann zwischen einer Anzahl Kontrollstellen aussuchen, die vergleichbare Kontrollgebühren anbieten. Über Förderprogramme werden hier und da auch Kontrollgebühren im Bereich Landwirtschaft gegenfinanziert. EU-Bio versus Verbands-Bio: Wie viel Unterschied macht es bei der Kontrolle? Verbands-Bio bedeutet eine Zusatzkontrolle auf die höheren Anforderungen hin, die auch mit einer separaten Mengenflussberechnung für Verbandsware verbunden ist. Sie wird mit der EUBio-Prüfung verknüpft und erfordert dann zum Beispiel eine Stunde Mehraufwand vor Ort. Was kann man Verbrauchern erwidern, die nicht an Bio in Bio glauben? Die großen Zweifler gibt es in allen Lebensbereichen. Bei Bio dient das Vortragen des Zweifels häufig als Entschuldigung für den Nichtkauf. Allerdings ist die Bio-Kontrolle so tiefgehend und von so vielen Praktikern umgesetzt, wie kein anderes Kontrollverfahren in der Wirtschaft und daher hochgradig verlässlich. Tim Reckmann; pixelio Ist da auch Bio drin??? Dies wird nach einem Stichprobensystem festgelegt, wobei die Bundesländer eine Mindestanzahl von Stichproben vorgeben, in Bayern 20 Prozent. BIOWELT ––– Nachhaltig leben Hot Spot für Essensretter Beim heißesten Brunch des Jahres am Berliner Hauptbahnhof wurde gegen die Lebensmittelverschwendung gefrühstückt. Von Katharina Rein-Fischböck -28- Bild oben: Lebensmittel sind wertvoll und zu gut für die Tonne. Elf Millionen Tonnen Lebensmittel wandern in Deutschland jährlich in den Müll. Die aussortierte, noch genießbare Ware fällt bei landwirtschaftlichen Erzeugern und bei Verarbeitern an. Aber auch in den Privathaushalten wandert ein großer Teil des gekauften Essens am Ende in den Abfall. Immer mehr Aktionen und Initiativen versuchen, gegen die 82 Kilogramm Lebensmittelmüll, die jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich verursacht, anzukämpfen und die Bevölkerung für einen bewussteren Umgang mit unser aller Essen zu sensibilisieren. Schon im letzten Jahr berichteten wir in den bioNachrichten über die Initiative „Food Sharing – Lebensmittelretten“, die in Privathaushalten übrig gebliebenes Essen umverteilt und in Supermärkten nicht mehr verkaufbare Lebensmittel einsammelt. Anfang Juli fand eine weitere große Aktion gegen Lebensmittelverschwendung statt. Organisationen wie der WWF, die Welthungerhilfe, die Tafeln, foodsharing.de etc. plädierten mit dem größten Brunch Deutschlands dafür, dass Lebensmittel wertvoll und zu gut für die Tonne sind. Die Aktion fand vor dem Berliner Hauptbahnhof in Form eines Brunchs statt. Diese spezielle und in Deutschland sehr beliebte Art des Frühstückens wurde gewählt, da vor allem beim Brunch häufig ein großer Teil des Buffets am Ende des Tages in den Müll wandert. Schnippeln und plaudern auf der Bierbank Voller Tatendrang beschließe ich, beim „ESSENSRETTERBRUNCH – Genießt uns“ dabei zu sein. Freiwillige Helfer sollen gemeinsam mit den Organisatoren Gemüse schnippeln und im Anschluss mit Gästen frühstücken. 1,5 Tonnen aussortierte, aber noch genießbare Lebensmittel sollen von den zahlreichen Freiwilligen verteilt und zubereitet werden, das Essen im Anschluss ist für alle Teilnehmer kostenlos. Die Wetterprognosen sind schon fast zu gut - 36 Grad in Berlin Mitte. Na dann, auf zum heißesten Brunch des Jahres! Die offizielle Eröffnung ist für halb zwölf geplant, die fleißigen Helfer dürfen ab 8.30 Uhr schnippeln, reiben und köcheln. Die Anmeldung erfolgte über Facebook, aber wie ich später beim Brunch erfahre, ist jeder - egal ob auf der Durchreise, obdachlos oder nur neugierig - erwünscht und darf ohne jegliche Diskussion mitessen. Also mache ich mich morgens auf den Weg zum Hauptbahnhof, um mitzuhelfen und mitzuessen. Angekommen bei bereits stattlichen Temperaturen, ist erstmal Hände waschen und desinfizieren angesagt. Danach geht’s, ausgestattet mit Handschuhen, daran, riesige Wannen voller Kartoffeln und Radieschen zu schneiden. Gemeinsam mit mir unbekannten Personen sitze ich dann auf einer Bierbank und erfahre beim Gemüse zubereiten allerhand über die Veranstaltung und die unterschiedlichen Persönlichkeiten am Tisch. Fast merkt man gar nichts mehr von den inzwischen 30 Grad im Schatten vorm Berliner Hauptbahnhof. Starkoch der Guerillaküche Fachlich angeleitet wird die ganze Kochaktion von Mitarbeitern der Steigenberger Hotels und Fläming Kitchen mit ihrem „Starkoch Wam Kat“. Eine interessante Kombination – die renommierte Hotelkette in Kooperation mit einer Guerillaküche –, die bestens zu funktionieren scheint. Guerillaküche? Das sind Kochteams ohne festes Restaurant, die an unterschiedlichen Plätzen oft spontan kochen. Fläming Kitchen hat dazu noch einen ideellen Hintergrund, sie be- kochen vor allem hungrige Menschen bei Demos, Camps und gemeinnützigen Veranstaltungen. Die Zutaten bestehen zum Großteil aus aussortierten Lebensmitteln. Wam Kat bezeichnet sich selbst als Koch und Essensaktivist, der seit 40 Jahren gegen Lebensmittelverschwendung ankocht. Wie ich an meinem Tisch von einem Mitarbeiter des WWF erfahre, wurden die zubereiteten Lebensmittel in der Woche vor dem Brunch bei mehreren Bauern eingesammelt. Zu große und kleine Kartoffeln, zu knollige, große Radieschen, Monsterkohlrabis und sonstige Gemüseexoten, die nicht in den Handel können, finden hier doch noch einen Platz in der Nahrungskette. Und immer wieder kommen wir an unserem Tisch auf die Lebensmittelverschwendung zu sprechen. Was kann der Einzelne tun? An welchen Stellen fällt der noch essbare Abfall an? Und wo ist man als Konsument hilflos, beispielsweise bei den sinnlosen Normen für Obst und Gemüse? Oder sind auch wir es, die die zu großen Zucchini oder zu kleinen Kartoffeln im Laden liegen lassen? Fragen über Fragen und nachdenkliche Gesichter. Eine ganze Tonne Gemüse Eine junge Studentin am Tisch erzählt von der Schnippeldisko, einer Veranstaltung, bei der Freiwillige gemeinsam bei Musik - live oder vom DJ-Pult - kochen und ebenfalls aus Gemüseresten und Überproduktionen Leckeres zubereiten. Meist findet die Schnippeldisko zusammen mit politischen Veranstaltungen wie der „Wir haben es satt“-Demo zur Grünen Woche statt. Als es uns allen zu heiß wird, erklärt uns eine ältere Frau am Tisch eine kühlende Atemtechnik, die wir natürlich gleich gemeinsam ausprobieren. Der Spaß sollte auch beim gemeinsamen Kochen nicht zu kurz kommen. Regelmäßig stehen weitere Helfer mit großen Blechen Backwaren vom Vortag an unseren Tischen, an denen man sich beliebig bedienen kann. Ebenso verteilen die Berliner Wasserbetriebe Kannen mit Wasser. Ein paar hundert Helfer quatschen, schneiden, diskutieren und verarbeiten so bis um 11 Uhr eine Tonne Gemüse – wirklich ein beeindruckendes Ergebnis. Schlangen vor den Essensausgaben Anschließend wird das Brunch von Tatort-Kommissar Andreas Hoppe offiziell eröffnet, der die ersten Portionen verteilt. Trotz der inzwischen 36 Grad haben rund 2500 Menschen den Weg zum Essensretterbrunch gefunden. Kurz nach dem Startschuss bilden sich sogar Schlangen vor den Essensausgaben. Und die frischen Salate, die bunte Rohkost und die Gemüsesuppe sehen köstlich aus und schmecken auch bei Hitze. Gegen 13 Uhr wird es sogar mir zu heiß. Noch kurz unterschreibe ich eine Petition an die Bundesregierung, die sich für mehr Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Unsere Bundesregierung setzt bis dato lediglich auf Aufklärung der Konsumenten, unternimmt aber keine weiteren Schritte. Frankreich beispielsweise geht mit gutem Vorbild voran und hat im Mai beschlossen, dass Supermärkte mit einer Verkaufsfläche ab 400 Quadratmeter verpflichtet sind, nicht verkaufte, aber noch essbare Waren zu spenden anstatt zu vernichten. Italien plant Steuervergünstigungen für Unternehmen, die ihre Verschwendung reduzieren. Mit neuem Wissen und interessanten Ideen gegen Essensverschwendung mache ich mich satt und glücklich auf den Weg zu einem See. Bilder oben: Autorin Katharina Rein-Fischböck hat ihren Anteil an Gemüse bereits geschnippelt. In riesigen Töpfen wird für 2500 Menschen gekocht ... ... und am Ende schmeckt es auch noch. Bilder: Katharina Rein-Fischböck BIOWELT ––– Reise Das Allgäu und die Launen der Natur… Biokreis-Exkursion 2015 zwischen Tiroler Zugspitze und württembergischen Weinbergen. Von Jörn Bender und Heidi Scheitza -30- Die Teilnehmer der Biokreis-Exkursion 2015 im sonnigen Allgäu. Die Biokreis-Exkursion 2015 wird den 43 Teilnehmern womöglich als heißeste Lehrfahrt ihres Lebens in Erinnerung bleiben – bis zu 41 Grad im Schatten maß das Thermometer im Verlauf der Reise vom 1. bis 5. Juli. Die mitgereisten Biokreis-Mitglieder aus Bayern, NRW, Hessen und Niedersachsen verbrachten dennoch fünf erholsame und beeindruckende Tage im Bauernhof-Hotel Berghof Babel in Wald/Ostallgäu. Der Betrieb mit gepflegter Braunviehzucht, Käserei und Brauerei bot einen idealen Ausgangspunkt für Tagestouren, die unter anderem zur Zugspitzbahn nach Ehrwald, mit dem Sessellift zum Panoramablick auf den Buchenberg bei Buching, ins Schloss Neuschwanstein, zur Wieskirche bei Steingaden und zu zahlreichen Unternehmen in der Region führten. Zu Besuch bei Biokreislern Da im Allgäu erfreulicherweise viele Biokreis-Betriebe ansässig sind, konnte auch mancher Hof der süddeutschen Kollegen in Augenschein genommen werden. So wurde in Begleitung von Biokreis-Berater David Hierenbach der Milchviehbetrieb der Fichtl GbR bei Marktoberdorf besucht, weiterhin die Landkäserei Herzog bei Roggenburg und auf dem Rückweg der Anguszuchtbetrieb Delle sowie das malerisch gelegene Weingut Hirth in Obersulm (Württemberg). Weitere Anlaufstellen waren das Land- und Forsttechnikunternehmen Pfanzelt in Rettenbach sowie die noch junge, aber extrem kreative Landtechnikschmiede der BB Umwelttechnik von Max Bannaski in Bernbeuren. Letzterer entwickelt unter anderem Doppelmessermähwerke mit aktuellster Technik und bis zu zehn Metern Arbeitsbreite in der Schmetterlingsversion. Darüber hinaus wird eine ökologische Mutterkuhhaltung betrieben. Kesselfleisch und Allgäuer Raclette Die hohen Temperaturen hatten indes auch ihr Gutes - der bestens klimatisierte Bus mit kalten Getränken und routiniertem Fahrer Dieter Korte an Bord wurde stets pünktlich wieder aufgesucht, der Zeitplan der Tour geriet nie ins Stocken. Zurück im Hotel bot sich zum Abschluss des täglichen Exkursionsprogramms oft noch die Gelegenheit, einen Sprung in den kühlen Schwimmteich oder einen Abstecher auf die schattige Liegewiese zu unternehmen. Kulinarisch wurden die Reisenden unter anderem mit Kesselfleisch sowie einem Allgäuer Raclettebuffet verwöhnt. Abkühlung auf der Zugspitze Touristischer Höhepunkt der Reise war der Ausflug nach Ehrwald in Österreich. Hier fuhr der größere Teil der Reisegruppe mit einer 100 Personen fassenden Gondel der Tiroler-Zugspitzbahn auf Deutschlands höchsten Berg (2962 m). Bei den heißen Temperaturen erschien den Teilnehmern der Ausflug wie ein Glückstreffer. Während der spannenden, in rasantem Tempo verlaufenden Auffahrt bei einmaliger Sicht auf schroffe Felswände und steile Hänge konnten erstaunlich viele hochalpine Kletterer beim Erklimmen des Gipfels beobachtet werden. Nach circa zehnminütiger Fahrt bei noch bestem Hochsommerwetter oben angekommen, bekamen die Ausflügler erst einmal die doch sehr dünne Luft zu spüren, die bei einigen leichte Schwindelgefühle verursachte. Dann genossen sie den Rundumblick vom Hochplateau mit Fernsicht auf benachbarte Gebirgsmassive und ins tiefe Tal. Naturschauspiel über den Wolken Doch der Genuss nahm ein jähes Ende, schon nach wenigen Minuten in luftiger Höhe kündigte sich ein Gewitter an. Unvorstellbar für den „Flachländler“, wie schnell so etwas im Gebirge gehen kann. Sofort wurde per Lautsprecherdurchsage der Zugspitzbahnbetriebe angeordnet, dass das Aussichtsplateau umgehend wegen eines drohenden Gewitters zu verlassen sei. Diejenigen Touristen, die noch geruhsam Fotos schießen wollten, wurden von den Betriebsbediensteten persönlich und vor allem mit Nachdruck aufgefordert, sich sofort ins Innere der Gebäude zu begeben. Dringend wurde davor gewarnt, die blitzstromleitenden Metallgeländer zu berühren. Kaum waren alle Besucher sicher in den Gebäuden, wurden sämtliche Türen verriegelt, und eine weitere Lautsprecherdurchsage verkündete, dass die Berg- u. Talfahrten bis auf Weiteres eingestellt seien. Dann verdunkelte sich der Himmel bedrohlich und es ging in Sekundenschnelle ein prasselnder Regen, vermischt mit Hagelkörnern, hernieder. Im Inneren des Gebäudes vor Donner und Blitz geschützt, konnte beobachtet werden, wie die letzten, schon triefnassen Bergsteiger von Helfern ins sichere Ziel geleitet wurden. Gottseidank zog das heftige Gewitter schnell vorüber und der Alltagsbetrieb auf der Zugspitze konnte wieder aufgenommen werden. Während dessen suchten 15 Biokreis-Wanderer auf der Ehrwalder Alm Schutz unter dem Dachüberstand einer kleinen Kapelle, ehe diese Truppe der „Aktiven“ über 600 Höhenmeter und mit einem Zwischenstopp an der Hochfelderalm zum rund 2050 Meter hohen Feldernjöchl wanderte und dabei einen wunderschönen, grenzüberschreitenden Blick in Richtung Rein- und Gaistal genoss. Ausflug in luftige Höhen: Biokreis-Vorstand Gottfried Erves und Ehefrau Cornelia auf dem Weg zur Buchenberg Alm. Harmonisches Ende bei der Weinprobe Einen würdigen und nochmals heißeren Ausklang der Tour bot abschließend eine ausgiebige Weinprobe im gleichwohl edlen wie romantischen Weingut Hirth in Willsbach-Obersulm bei Heilbronn. Bei ausgesuchten Rot- und Weißweinen und einer erstklassigen Vesper gingen fünf Tage voller intensiver Eindrücke, angenehmer Erholung und gewohnt lustiger Geselligkeit harmonisch zu Ende. Bilder: Jörn Bender BIOWELT ––– Das bioRestaurant Des Bäckers Essen Café Wagner Passauer Str. 25 94161 Ruderting Tel.: 08509 / 91170 Öffnungszeiten: Im Café Wagner der Traditions-Bio-Bäckerei in Ruderting wird jetzt auch gekocht. Von Ronja Zöls Montag bis Samstag 6.00 - 19.00 Uhr Sonntag 7.00 bis 17.00 Uhr Mittagsangebot : Montag bis Freitag 11.30 – 14.00 Uhr -32- Schon seit 20 Jahren gibt es das Café Wagner in der Rudertinger Mitte (Landkreis Passau). Aber erst seit letztem Jahr liegt die ökologische Speisekarte, gewandet in einem hölzernen Umschlag, auf den Tischen in den kleinen, mit dunkelrotem Plüsch bezogenen Nischen, in denen ein bisschen nostalgische Stimmung aufkommt. Die Karte aber versprüht keine Nostalgie, alles ist neu: die vielen fantasiereichen Brotspezialitäten, das selbst hergestellte Eis und die beiden täglich wechselnden Mittagsgerichte, eines vegan oder vegetarisch, eines mit Fleisch, die zum Preis von 7 Euro angeboten werden. Einige Ortsansässige genießen hier in der Mittagspause ein gutes biologisches Essen zu einem vernünftigen Preis. Nicht nur gut und biologisch, auch echt und ehrlich ist das Essen, das uns serviert wird. Gekocht wird hinter der Metzgertheke im angeschlossenen Bio-Supermarkt, verarbeitet werden die Lebensmittel, die im Supermarkt nicht verkauft wurden, und die Rezepte stammen von den Mitarbeiterinnen und einer eigens fürs Mittagessen eingestellten Köchin und sind solide, aber auch kreative Hausmannskost – und zwar von besten saisonalen Zutaten. Gutes aus der Backstube An der Theke schauen wir ein bisschen beim Kochen zu und da sticht uns die Lachsquiche (5 Euro) ins Auge, die wir gleich als Vorspeise bestellen. Serviert wird sie schön angerichtet auf einem rechteckigen Teller mit Rucolasalat, Cocktailtomaten und Erdbeeren auf der einen Hälfte. Sie schmeckt frisch und saftig, das fällt gleich beim ersten Reinbeißen auf. Über den guten Boden brauchen wir uns nicht wundern, schließlich sitzen wir hier direkt neben einer Backstube, er ist fest und köstlich, zerfällt locker im Mund und entfaltet seinen vollen guten Geschmack. Das säuerliche Dressing über dem Salat passt gut zu Fisch, Kräutern und Ei in der Quiche und belebt das Gericht noch zusätzlich. Anschließend probieren wir das Mittagsangebot. Es gibt gefüllte Schweinelendchen mit Kartoffel-Nockerl in einer Rahmsoße. Das Fleisch, außen in Kräuter gehüllt, wurde kross angebraten und hat insgesamt einen festen Biss. Es ist gefüllt mit Tomaten und Mozzarella und wird dadurch saftig. Die leichte Schärfe wird etwas aufgehoben durch die Rahmsoße und natürlich die Kartoffel-Nockerl, die ganz klar hervorzuheben sind. Außen knusprig, innen sehr weich und toll gewürzt, gehören sie sicher zu den einfachen, aber äußerst köstlichen Kartoffelgerichten und passen auch perfekt zur Rahmsoße. Weiche Schale, harter Kern Die vegetarische Version besteht ebenfalls aus den Nockerl und einem Kohlrabi-Schnitzel. Auch dieses hat einen festen Biss. Weiche Schale, harter Kern. Man ist beim Schneiden beinahe überrascht, wie fest das Gemüse unter der weichen Panade mit den dünnblättrigen Mandeln ist. Fast haben wir es hier mit gut verpackter Rohkost zu tun, der intensive Kohlrabi-Geschmack lässt einen wissen: Das ist frisch und gesund. Dazu gibt es eine grüne Kräutersoße, die die Speise zu einem richtigen Sommeressen macht. Erste Klasse ist der kleine gemischte Salat (3,80 Euro), den wir zu den Hauptspeisen bekommen. Tomaten, Gurken, Karotten, Radieschen und Blattsalate wurden besprenkelt mit Dinkelkernen, Sojaschrot und Leinsamensprossen, die die erfrischende Säure der Vinaigrette etwas erden. Hier präsentiert sich wieder im Essen das Backen, die Kerne sind in der Backstube vorrätig und können in kleinen Mengen für den Salat verwendet werden, was ihm sehr zugute kommt. Doch beim Bäcker und Konditor kann natürlich kaum etwas mehr überzeugen als die Nachspeisen. Die Auswahl ist groß, etliche Kuchen und Torten locken in der Auslage, das selbst hergestellte Eis und die verführerischen Eisbecher legt uns Verkaufsleiter Markus Hanzsek besonders ans Herz. Wir bestellen einen Nussknackerbecher (5,40 Euro), ein Stück Pfarrerkuchen (Stück 3 Euro), und auch den veganen Bananen-Dinkel-Muffin (1,70 Euro) wollen wir unbedingt probieren. Der Pfarrerkuchen als Absahner Sowohl das Nuss- als auch das Schokoladeneis haben auffallend viel Geschmack. Dabei sind beide Sorten nicht italienisch-cremig, sondern eher von mürber Konsistenz, was aber den Genuss nicht mindert. Die schwere Sahne schmeckt voll und nicht zu süß, darüber Nüsse und köstliche dicke Schokoladensoße. Trotz des inzwischen vollen Magens kann man kaum aufhören zu löffeln. Der Pfarrerkuchen ist eine Eierlikörtorte, sieht jedoch eher aus wie eine Mangotorte, weil der Eierlikör von einem so leuchtenden Gelb ist, dass man ins Rätseln kommt, welche Geheimnisse sich in der WagnerBackstube verbergen. So intensiv wie sie aussieht, so intensiv schmeckt sie auch. Probiert man den mehlfreien Boden mit den Schokoladenstückchen und Nüssen alleine, nimmt man den guten Geschmack und die tolle Konsistenz sofort wahr. Gemeinsam mit dem Belag dominiert der Eierlikör alles, wird aber auf elegante Weise aufgefangen durch Boden und Sahne und zu einem durchdringenden Genusserlebnis. Der vegane Muffin kann neben diesem Absahner nicht mehr recht punkten. Ohne Butter, ohne Eier – da wirkt er dagegen natürlich trocken und bröselig. Der Geschmack passt, aber die Konsistenz kann uns jetzt nicht mehr überzeugen. Doch klar, wir geben es zu, wir sind befangen und beeinflusst. Von dem gelben cremigen Pfarrerkuchen mit dem tollen Boden, der einfach nur auf der Zunge zergeht. Eis oder Kuchen? Wir wissen: Diese Entscheidung wird uns bei jedem Besuch im Café Wagner schwerfallen. Bilder linke Spalte: Lachsquiche mit Rucolasalat, Cocktailtomaten und Erdbeeren. Der vegane Bananen-DinkelMuffin. Bilder rechte Spalte: Verkaufsleiter Markus Hanzsek mit Marktleiterin Heidi Fuchs. Kohlrabi-Schnitzel mit Kartoffel-Nockerl. Gefüllte Schweinelendchen mit Kartoffel-Nockerl in Rahmsoße. Bilder: Stefanie Raith Landwirte fragen – Berater antworten Erdbeeren zum Selberpflücken Ich überlege, für das nächste Jahr Erdbeeren zum Selberpflücken zu pflanzen. Was muss ich dabei beachten? Christina Lirsch Neupflanzungen von Erdbeeren müssen im Ökolandbau sorgfältig überlegt werden, da es im Frühjahr und während der Erntezeit zu vermehrtem Arbeitsaufwand kommt. Den größten Arbeits-/Kostenfaktor bei Bio-Erdbeeren nimmt neben der Ernte die Unkrautregulierung ein, da in den Reihen von Hand gehackt werden muss. Häufig muss man auch mit höheren Ertragseinbußen, zum Beispiel durch Graufäulen oder Wurzelfäulen rechnen. Die Sortenwahl kann entscheidend sein für Pflanzengesundheit und eine gute Ernte. Denn neben Ertrag, Größe und Aroma sind im Bio-Anbau Eigenschaften wie festes Fruchtfleisch und geringe Krankheitsanfälligkeit von Vorteil. Bei Interesse stehe ich Ihnen gerne für einen Beratungsbesuch zur Verfügung. Düngung mit Kalk Wie sinnvoll ist eine Kalkung von Grünlandstandorten? Jörn Bender: Der pH-Wert des Grünlandes hat wesentlichen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen und die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes. Viele gewünschte Kleearten etwa weisen einen eher hohen Anspruch an die Kalkversorgung des Bodens auf. Typischer Anzeiger eines zu sauren Bodens ist dagegen der gelb blühende Hahnenfuß. Sehr viele Grünlandstandorte, unter anderem in den Mittelgebirgslagen, haben einen zu geringen pH-Wert, so dass vielerorts die Voraussetzungen für eine Kalkdüngung gegeben sind. Diese kann mit kohlensaurem Kalk, Algen- oder Muschelkalk erfolgen. Bei Kalkdüngern mit zusätzlichen Inhaltsstoffen, zum Beispiel Phosphor, sollte vor dem Zukauf die Beratung/Kontrollstelle kontaktiert werden. Vorausgehen sollte stets eine möglichst aktuelle Bodenuntersuchung, aus der sich der Kalkbedarf auch für die Ökokontrolle sicher ableiten lässt. Bei Einsatzmengen von circa 2 t kohlensaurem Kalk je Hektar lohnt sich dabei selbst für kleinere Betriebe in der Regel auch der Einsatz überbetrieblicher Technik und die Abnahme kompletter LKW-Ladungen. Urinsaufen bei Kühen Honigbuch Welche Aufzeichnungen soll ich bei der Honigernte machen? Hubert Dietrich: Auch in der Imkerei gilt: „Wer schreibt, der bleibt!“ Allerdings kann man sich bei der Honigernte die Dokumentationsarbeit etwas erleichtern, wenn man eine Tabelle benutzt, in der die wichtigsten Merkmale aufgeführt sind. Diese sind dann begleitend zu den Honigschleuderungen einzutragen: Seit einiger Zeit sehe ich in unserer Milchviehherde vermehrt, dass Kühe gegenseitig Urin saufen. Was könnte die Ursache sein und wie kann man dem Problem entgegenwirken? Monika Huber: Das Saufen von Urin bei Milchkühen kann, wie so häufig in der Landwirtschaft, mehrere Ursachen haben. Einerseits ist es möglich, dass das Verhalten der Kühe eine schlechte Wasserversorgung wiederspiegelt und rangniedrige Kühe zu wenig Wasser erreichen und daher aus Durst Urin saufen. Tritt dieses Erscheinungsbild aber in Kombination mit Kot fressen, einem niedrigen Milchgefrierpunkt und einem niedrigen Fettgehalt der Milch auf, so sind die Gründe oft andere. Diese Anzeichen sind häufig eine Alarmsignal für eine zu geringe Natriumversorgung der Tiere. Mangel an Viehsalz, Mineral- und Spurenelementen sind auf vielen Betrieben ein Problem. Häufig reicht die Salzmenge, die allein über Lecksteine angeboten wird, nicht aus. Eine Gabe von etwa 30 Gramm Natursteinsalz je Kuh und Tag würde den natürlichen Bedarf an Natrium decken. Für genauere Angaben zu dieser Thematik steht Ihnen die Biokreis-Beratung zur Verfügung. Herdenmanagement Q-Fieber Welches Herdenmanagement soll ich bezüglich des Q-Fiebers durchführen? Bernd Müller: Biologische Kälberhaltung Müssen auch die Kälber, die ich konventionell vermarkte, nach den Biokreis-Richtlinien gehalten werden? David Hierenbach: Ja, alle Tiere auf einem Verbands-Betrieb müssen nach den entsprechenden Richtlinien gehalten werden. Insgesamt gilt für die Kälberhaltung: Jedem Kalb bis 100 kg müssen 1,5 m² zur Verfügung stehen. Ein Auslauf muss spätestens nach drei Monaten vorhanden sein. Kälber bis 200 kg brauchen 2,5 m² je Tier und eine Auslauffläche von mindestens 1,9 m² je Tier. Die Auslauffläche kann bis zum Alter von sechs Monaten vollständig überdacht sein, danach müssen mindestens 25 Prozent ohne Überdachung sein. Bei Weidegang von Mai bis Oktober ist kein Auslauf erforderlich. Eine Gruppenhaltung ist bereits nach der 1. Lebenswoche vorgeschrieben. Sicht- und Sozialkontakt muss gewährleistet sein, die Haltung in isolierten Einzelboxen ist verboten. Das Q-Fieber, auch Balkan-Grippe oder Krim-Fieber genannt, ist in deutschen Schaf,- Ziegen- und Rinderbeständen weit verbreitet. Aktuelle Untersuchungen berichten, dass der Erreger des Q-Fiebers, Coxiella burnetii, bei Schafen erhöhte Aborte, bei Ziegen Schädigungen von frisch befruchteten Eizellen und bei Rindern allgemeine Fruchtbarkeitsstörungen (vermehrtes Umrindern, Trächtigkeitsverluste in jedem Stadium, Neugeborenenschwäche mit zum Teil hoher Sterblichkeit) auslöst. Infizierte Wiederkäuer scheiden Coxiella burnetii über den Urin, die Milch und in besonders große Mengen im Fruchtwasser und über Nachgeburtsteile aus. Neben der Erkrankung der Tiere und der wirtschaftlichen Bedeutung handelt es sich bei Q-Fieber um eine Infektion, die auch bei nicht direktem Kontakt, zum Beispiel über Staub oder Aerosole auf den Menschen übertragbar ist. Schafe sind in Deutschland die häufigste Infektionsquelle für Ausbrüche bei Menschen. Da Coxiellen extrem umweltstabil und wetterbeständig sind, kann eine Infektion auch noch Tage bis Wochen nach einer Abkalbung/Ablammung stattfinden. Deshalb sollten Nachgeburten eingesammelt und etwa über eine Kadavertonne entsorgt werden. Als einer der wirkungsvollsten Bekämpfungsmaßnahmen werden derzeit regelmäßig durchgeführte prophylaktische Schutzimpfungen, vor allem weiblicher Jungtiere vor der Trächtigkeit, angesehen. Die Impfung wird Betrieben mit erhöhtem Publikumsverkehr wie Schulklassen und mit siedlungsnahen Flächen sehr empfohlen. Obwohl C. burnetii gegen Antibiotika empfindlich ist, kann beim Tier durch eine Antibiotika-Therapie zwar die ausgeschiedene Erregermenge reduziert, nicht aber zum Stillstand gebracht werden und wird deshalb nicht empfohlen. -35- BIOKREIS ––– Fachberatung Fachberatung ––– BIOKREIS Hörner weg – alles gut? Deutschlands Rinderherden sind zunehmend genetisch hornlos. Von Jörn Bender Der Blick auf heimische Weiden und Rinderställe lässt eines zunehmend vermissen: Die stolzen Hörner der Kuh, mal Kopfschmuck mal Drohgebärde oder gar Waffe, in jedem Fall aber Jahrhunderte alter Begleiter und Teil jenes Nutztieres, verschwinden in rasantem Tempo. Ursache der zunehmenden Hornlosigkeit in Milchvieh- und besonders Fleischrinderherden ist inzwischen oftmals die Etablierung genetisch hornloser Zuchtlinien. Klassischer Erbgang -36- Die Vererbung der Hornlosigkeit folgt dabei allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten Mendelscher Vererbungslehre. Jede Kuh und jeder Bulle trägt im Erbgut (diploider Chromosomensatz) zwei Zustandsformen zum Hornstatus mit sich, jeweils eine davon wird nach zufälligem Prinzip von Vater und Mutter an das Erbgut der Nachkommen weitergegeben, die damit auch wieder zwei Anlagen für dieses Merkmal besitzen. Da die Zustandsform für Hornlosigkeit dominant gegenüber der Zustandsform für Behornung ist, reicht das Vorhandensein einer Erbanlage der Hornlosigkeit aus, um das Tier optisch (man spricht auch von phänotypisch) hornlos zu machen. Die Dominanz der hornlosen Zustandform im Erbgut hat den großen Vorteil, dass sich die genetische Hornlosigkeit relativ schnell etablieren lässt. Nachteil der Dominanz ist aber, dass man von der optischen Erscheinung, also dem Phänotyp eines Tieres, nicht direkt auf die Genetik (den Genotyp) schließen kann. Während sicher ist, dass ein behorntes Tier auch beide Allele mit der Information für Behornung trägt, kann ein optisch hornloses Tier in seinem Genotyp entweder reinerbig (homozygot) hornlos sein oder mischerbig (heterozygot). Paart man einen mischerbigen Bullen auf eine Herde behornter Rinder an, wird demnach statistisch gesehen nur jedes zweite Kalb hornlos zur Welt kommen. Ein reinerbiger, homozygoter Bulle hingegen wird in diesem Fall immer hornlose Kälber zeugen. Die notwendige Sicherheit über den genetischen Status lässt sich inzwischen durch gut etablierte Gentests ermitteln, die unter Verwendung von Haar- und Bluproben möglich sind. Betriebe, die sich schnell aus der Haltung behornter Tiere Mungo ist ein mischerbig hornloser Bulle. Bildquelle: CRV Deutschland GmbH verabschieden möchten, gehen mit einem reinerbig hornlosen Bullen einen schnellen und zuverlässigen Weg – keines ihrer Kälber wird mehr behornt zu Welt kommen. Rasante Entwicklung Gerade im Bereich der Fleischrinderhaltung hat die Hornloszucht im aktuellen Jahrtausend eine rasante Entwicklung genommen. Betrachtet man beispielhaft die jährliche Zuchtbullenauktion des Fleischrinder Herdbuches Bonn zum Anfang eines jeden Jahres, so entwickelte sich der Anteil genetisch hornloser Zuchtbullen ausgehend von 45 Prozent im Jahr 2010 in rasantem Tempo auf rund 75 Prozent im Jahr 2013. Bei der Rasse Limousin, die neben Fleckvieh eine Vorreiterrolle in dieser Entwicklung einnimmt, waren bei der aktuellen Auktionsveranstaltung 2015 gar 35 von 36 Bullen genetisch hornlos. Allgemein ist festzustellen, dass nach einer starken Fokussierung der Fleischrinderzucht auf die Etablierung genetischer Hornlosigkeit zunehmend auch andere Zuchtziele wieder an Bedeutung gewinnen. Viele verantwortungsbewusste Züchter haben Langlebigkeit, Gesundheit sowie Fleisch- und Milchleistung mit einer gewissen Weitsicht ohnehin mehr Bedeutung zugemessen als der einseitigen Beschäftigung mit einer Etablierung genetischer Hornlosigkeit. Letztere ist allerdings ohne Frage eine klare Grundbedingung vieler Käufer geworden, sodass sich marktwirtschaftlich kaum ein Zuchtbetrieb (der betroffenen Rassen) dem Thema für die Zukunft verschließen kann. Pro und Kontra Unter Landwirten wird die Thematik auch und gerade im Ökolandbau bisweilen leidenschaftlich diskutiert. Neben der besseren Vermarktbarkeit stehen eine geringere Verletzungsgefahr von Mensch und Artgenossen auf der Argumentliste der Befürworter hornloser Zuchtarbeit. Ein naturgemäßes Wesen der Kuh, Ästhetik der Rasse, eine zu enge genetische Basis und Auswirkungen auf Beschaffenheit von Milch und Fleisch sind andersherum Motivation für manchen Biobetrieb, an der Haltung behornter Rinder vehement festzuhal- -37ten. Einig ist sich die Biobranche indes darin, dass der bislang dominierende Grund für das Vorhandensein hornloser Kühe in Deutschlands Ställen und Weiden, die Enthornung von adulten Tieren und insbesondere Kälbern nämlich, zukünftig der Vergangenheit angehören wird. Dieser Tenor ist zunehmend selbst aus Kreisen der konventionellen Milchviehhaltung zu vernehmen, sodass auch dort der Einsatz genetisch hornloser Bullen aktuell eine verstärkte Nachfrage erfährt. Pioniere der Hornloszucht Auch Biokreis-Milchviehhalter Anton Daxenbichler sah in der mechanischen Enthornung von Kälbern schon früh ein störendes Element sowohl für die Mensch-Tier-Beziehung als auch im Hinblick auf Tierwohl und den Anspruch des Betriebes an eine authentisch-nachhaltige Landwirtschaft. Der Ökobauer aus Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim wurde so bereits vor beinahe 20 Jahren zum passionierten Hornloszüchter und sieht sich nun durch die aktuellen Beratungsempfehlungen der Behörden bestätigt. Zusammen mit seinem Verbandskollegen Sebastian Kendlinger setzte er früh Hornlosgenetik der Rasse Red Holstein (Bullen Porter pP und Priority PP) in seiner Fleckviehherde ein und gegen manche Widerstände aus Kreisen der Tierzucht durch. Der Lohn waren schon nach kurzer Zeit bemerkenswerte Zuchterfolge des ersten selbstgezogenen, hornlosen Deckbullen „Pius“, der dem Biokreis-Landwirt in Folge elf sehr gute Milchkühe bescherte. Die Aktivitäten des Betriebes blieben auch der kommerziellen Zucht nicht lange verborgen. So kaufte das Rinderzuchtunternehmen Meggle/CRV in der Vergangenheit fünf Vererber aus dem Betrieb von Anton Daxenbichler, darunter für über 20 000 Euro den seinerzeit mit einem genomischen Zuchtwert von 130 (heute 116) getesteten Bullen „Mungo“. Dessen Genetik ist aktuell über das Nachfolgeunternehmen CRV Deutschland zu beziehen, in dessen Züchterrat bei der Besamungsstation Wasserburg Anton Daxenbichler zudem engagiert ist. Der Mungo-Sohn „Mahango“ (ca. 8 Prozent Red Holstein Genanteil) ist derzeitiger Topvererber bei hornlosen Fleckviehbullen und steht mit einem genomischen Zuchtwert von 140 sowie herausragenden Fitnesseigenschaften (Index 129) in der traditionellen bayerischen Besamungsstation Grub. Dieser Bulle rangiert in der Gesamtliste der bayerischen Fleckviehzucht auf Platz 12, unter den nach ökologischem Zuchtwert bewerteten Bullen gar auf Rang 6. Die hervorragenden Fitnesseigenschaften erklären sich auch über eine langjährige Zuchtarbeit des Betriebes nach Maßgabe des ökologischen Zuchtwertes. Anton Daxenbichler hat indes nach 18 Jahren Hornloszucht ein wesentliches Ziel erreicht – seit diesem Jahr sind alle seine 45 Milchkühe genetisch hornlos. BIOKREIS ––– Fachberatung Mehr Humus, mehr Ernte und Nitrat. Es ist bedauerlich, dass bei den üblichen Bodenanalysen und Düngemittelempfehlungen dieses enorme Nährstoffpotential des Humus zu wenig berücksichtigt wird. Die „Bauarbeiter“ Ein lebendiger Boden ist die Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft. Von Gerhard Falter -38- Ein Quadratmeter lebendiger Boden enthält zirka 10 Millionen Fadenwürmer, 100 000 Springschwänze, 45 000 Gliederwürmer, 40 Insekten und Milben. Ein Gramm Boden enthält etwa 500 000 Bakterien, 400 000 Pilze, 50 Algen und 30 000 Einzeller. Durch das Zusammenwirken von Pflanzen und Bodenleben entsteht aus toten organischen Resten und Gesteinsmaterial das, was wir landläufig Humus nennen. Eine nachhaltige Landwirtschaft kann den Humusgehalt im Boden nicht nur erhalten, sondern auch steigern. Humus entsteht aus organischen Substanzen: In der Hauptsache sind dies Pflanzen- und Tierreste beziehungsweise pflanzliche und tierische Substanzen. Für die Umwandlungsarbeit dieser Substanzen im Boden ist das „Bodenleben“ verantwortlich. Durch verschiedenste Stoffwechselvorgänge verändern die Bodenorganismen die Löslichkeit von Mineralien und machen sie auf diese Weise für die Pflanzen aufnehmbar. „Baustelle“ Boden Das angelieferte Material auf unserer Baustelle Boden besteht aus organischen und anorganischen Teilen. Das anorganische Material setzt sich aus Bestandteilen unserer Erdrinde zusammen; dies sind: Quarz, Feldspäte, Glimmer oder Gesteine wie Granit und Sedimente wie Löß, Ton, Sand und Kalkstein. Mit diesen Ausgangsbestandteilen werden auch Pflanzennährstoffe geliefert. Einer der wichtigsten anorganischen Anteile des Bodens ist der Ton. Die anderen Komponenten im Boden sind die organischen Materialien. Alle dem Boden zugeführten Stoffe, wie Mist, Gülle, Komposte, Biogasgärreste, Gründüngung, Ernterückstände, Wurzelmasse etc. sind organische Massen. Diese beinhalten Mineralstoffe, Kohlenhydrate und Stickstoffverbindungen. Sobald die abgestorbenen organischen Materialien mit ihren Inhaltsstoffen in den Boden gelangen, setzen Stoffwechselvorgänge in Form von Zersetzung und Verwesung ein. Man spricht vom Rottevorgang oder einfach vom Abbau der organischen Substanz. Dieser Abbau dient einem neuen Aufbau. Die organischen Materialien werden zerlegt, abgebaut, und dann über verschiedene Umwandlungsprodukte zu neuen Bestandteilen aufgebaut. Diese Ab- und Aufbauarbeit leisten Mikroorganismen, die „Bauarbeiter“ im Boden. Die Leistung der vielen Klein- und Kleinstlebewesen ist vergleichbar mit dem Bauen und Füllen von Speisekammern und Nährstoffdepots. Die „Lagerstätten“ Die Bodenlebewesen errichten „Lagerstätten“, Depots, und füllen sie mit allen für die Pflanze notwendigen Nährstoffen, wie Phosphor, Kali, Stickstoff, Mangan, Spurenelementen etc. Die Mikroorganismen bauen beziehungsweise beliefern eigentlich zwei verschiedene Depots. Das eine ist eine schwache Nährlösung (Bodenlösung), in der die Pflanzennährstoffe in Wasser aufgelöst vorliegen. Nur in dieser gelösten Form werden die Nährstoffe überwiegend von der Pflanze aufgenommen. Diesen Weg der Nährstoffe ebnen die Mikroorganismen. Ein zweiter Weg, auf dem die Mikroorganismen arbeiten, führt in das zweite Depot, den sogenannten Humus beziehungsweise Ton-Humus-Komplex. Auch dieses Depot wird von Mikroorganismen gebaut und beschickt. Den Prozess dorthin bezeichnet man als Humifizierung. Man kann sagen: Der entstehende Humus-Zustand ist die durch mikrobielle Arbeit verdaute organische Masse. Diese kann sich mit den Tonteilchen im Boden zum Ton-HumusKomplex zusammensetzen. Die Nährstoffe sind in diesen Depots relativ fest eingeschlossen und gut aufgehoben. Das heißt: Sie sind organisch gebunden. Von hier können sie nur schwer durch Auswaschung oder Verflüchtigung verloren gehen. Bei Bedarf, wenn sie von der Pflanze gebraucht werden, können sie unter Mithilfe der Mikroorganismen aus diesem Depot für die Pflanze verfügbar gemacht werden. Die im Humus- beziehungsweise Ton-Humus-Komplex gebundenen Nährstoffe stellen die große Nährstoffreserve des Bodens dar. Circa 95 Prozent des gesamten Stickstoffs im Boden liegen in diesen Humus-Depots. Nur etwa fünf Prozent befinden sich in der Bodenlösung in Form von Ammonium Die Mikroorganismen leben primär in Verbindung mit den organischen Bodenbestandteilen zusammen. Dies sind: Wurzelhaare, Pilzhyphen oder kolloidale Humusformen. In den wässrigen Bestandteilen, den Boden- und Nährlösungen, treten Bodenorganismen nur sehr spärlich auf. Die Besiedlung in den horizontalen wie auch vertikalen Bodenschichten ist sehr unterschiedlich. Übereinstimmend ergeben aber Untersuchungen, dass im mikroskopischen Bereich eines durchschnittlichen Ackerbodens noch weite Bodengebiete unbesiedelt sind, das heißt noch besiedelt werden könnten – eine für den Bodenaufbau interessante Tatsache. Die Bestimmung der im Boden lebenden Organismen ist äußerst schwierig. Vor allem auch wegen der saisonbedingten Dichteschwankungen. Wichtig ist zu wissen, dass auf einem durchschnittlich fruchtbaren Ackerboden pro Hektar mehrere Tonnen Mikroorganismenmasse vorhanden und aktiv sein können. Um den Boden und seine „Arbeiter“, die Mikroorganismen, möglichst optimal mit Nahrung zu versorgen, muss der Landwirt und Gärtner aber über grundlegendes Wissen verfügen. Ist zum Beispiel das Nahrungsangebot für die „Arbeiter“ im Boden stickstoffarm, wie zum Beispiel bei Stroh, so wird ihnen zu wenig Stickstoff geboten und die Mikroorganismen stürzen sich auf alle Stickstoffvorräte im Bodengefüge. Damit kann dann die sogenannte Stickstoffsperre für die Pflanze eintreten, da ihnen ihre Stickstoffquelle vorübergehend durch die Mikroorganismen entzogen wird. Diese Effekte können durch humusaufbauende Maßnahmen verhindert werden. Es gilt, die Nährstoffkonkurrenz zwischen Pflanzenwurzel und Mikroorganismen geschickt zu steuern. Die wichtigsten Faktoren für das Wachstum von Pflanzen sind auch die wichtigsten Faktoren für den Bodenaufbau. Das Bodenleben spielt dabei die Schlüsselrolle. Die Hand des Landwirts Der Landwirt oder Gärtner kann durch seine Wirtschaftsweise wesentlich zur Verlebendigung seines Bodens beitragen. Es liegt zum Großteil in ihren Händen, auch in von Natur aus benachteiligten Boden- und Klimagebieten Bodenaufbauarbeit zu betreiben und somit für eine Erhöhung der mikrobiellen Aktivität im Boden zu sorgen. Erfolgreiche Landwirtschaft oder Gartenbau bedeutet neben vielen anderen Aspekten: dem Boden ausreichend organische Masse zur Verfügung stellen, sich die mikrobiellen Ab- und Aufbauprozesse im Boden zu Nutze machen und dadurch zu einer Erhöhung des Humuszustandes zu gelangen. Denn ein guter Humuszustand des Bodens ist die Grundlage für ausreichende Nährstoffdepots und die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen. Je besser uns dies gelingt, desto zufriedener werden wir mit den Erträgen sein. Humusreicher Boden schafft gute Erträge. -39- Zur Vielfalt im Boden gehört die Vielfalt auf dem Boden. Bilder: Gerhard Falter BIOKREIS ––– Verarbeiter-Porträt Sammler und Gemüseretter Die Mitarbeiter von Georg Thalhammer sammeln eine Spezialität des Waldes: Bärlauch. Georg Thalhammer handelt mit frischem Gemüse und stellt Feinkost aus Kürbissen und Wild-Bärlauch her. Von Ronja Zöls -40- Die Art und Weise, wie sein Großvater Gemüsebau betrieb - das hat Georg Thalhammer (57) immer fasziniert. Diese Form der Landwirtschaft hat er von Kindheit an mitgelebt. Nie wäre für ihn daher etwas anderes in Frage gekommen als der biologische Landbau. Er war einer der Ersten in der Bio-Szene, Gründungsmitglied im Biokreis, Bio-Bauer und Vorreiter in Süddeutschland, wenn es um den Anbau von biologischem Hokkaido-Kürbis geht. Bis heute liegt ihm der „Kaiser des Gartens“, wie er in China genannt wird, am Herzen. Und 2008 hat er einen Geschäftszweig rund um die orangefarbene größte Beere des Planeten aufgebaut, handelt mit ihr und versteht sich gar als deren „Anwalt“. Georg Thalhammer will nicht nur die prallen, schönen, wohl geformten Kürbisse, er nimmt auch jene, die ohne Stiel sind, Druckstellen aufweisen, zu groß oder zu klein sind und somit für den Frischemarkt keinen Wert haben. Statt im Kompost landet das Gemüse püriert in den Feinkostprodukten des Steinfelder (Unterfranken) Unternehmens „Georg Thalhammer – Gesundes von Feld und Wald“. Als Bio-Kürbispüree für die Industrie, Kürbissuppe, Kürbisketchup, Kürbisschmalz oder Kürbisfruchtaufstrich. „Der Kürbis hat einen hohen gesundheitlichen Wert“, sagt Georg Thalhammer, „in vergangenen Kulturen, bei den Chinesen und Inkas, wurde er hoch geschätzt. Bei uns hatte er lange Zeit einen Arme-Leute-Touch. Jetzt sind die Produkte wieder sehr gefragt.“ Kürbisse kommen ins Strohlager Rund 2500 Tonnen Bio-Hokkaido kauft er Landwirten aus Niederbayern, Oberbayern, Baden, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Brandenburg ab. Im Juli kann er bereits in den Früherntegebieten wie Rheinland-Pfalz beginnen. Die Landwirte, die ihre Ernte nicht selbst lagern können, bringen sie zu Georg Thalhammer. Die Kürbisse werden in einem 50 Meter langen Konstrukt zwischengelagert, das aus zwei Strohwänden und einem Dach aus Rundholz und Planen besteht. Hier kommt immer frische Luft hinzu, was optimal für die Lagerung ist. Jene, die nicht frisch verkauft werden, werden Anfang November zu einem Gemüseverarbeiter gebracht, wo sie mit Hochdruck gereinigt, per Hand kontrolliert, zertrümmert, erhitzt und durch ein feines Sieb gepresst werden. Ein Teil des Pürees wird in 200-Liter-Fässern tiefgekühlt, der Rest durch den Zusatz von Limettensaft haltbar gemacht. Zehn Mitarbeiter und Saisonkräfte sind damit beschäftigt, aus den Rohwaren Feinkost herzustellen. Die Ideen entstehen durch gegenseitigen Austausch und Tüfteln. So hat etwa ein Mitarbeiter, der auch Hobbykoch und Naturführer ist, das Rezept für das Kürbisketchup entwickelt, das zu 70 Prozent aus Kürbispüree besteht. Von Georg Thalhammer selbst stammt das Kürbis-Kokos-Schmalz mit Zwiebeln, Äpfeln und Kräutern. Mit Küchenmessern in den Wald Auch wenn der Kürbis der „Kaiser des Gartens“ ist: Im Wald wachsen ebenfalls Spezialitäten, und damit hat sich Georg Thalhammer einen zweiten Geschäftszweig aufgebaut. Er sammelt Bärlauch, 30 bis 40 Tonnen pro Jahr – und die vermarktete Menge steigt von Jahr zu Jahr. Bevor er mit seinen Helfern in die Wälder ausschwirrt, braucht er natürlich die Erlaubnis der Eigentümer – meist der Staat – sowie eine Sammelerlaubnis. Bis zu 20 Mitarbeiter sind dann im Wald unterwegs und schneiden mit Küchenmessern den Bärlauch. Er wird ordentlich in Kisten geschichtet, dann zu einer Packstation in der Pfalz transportiert, dort gewaschen, gekühlt und verpackt für den Frischemarkt. Da die Nachfrage groß ist, sucht Georg Thalhammer immer nach neuen Gebieten, in denen er Bärlauch ernten kann. Erfolgreich ist er vor allem in den Flussauen und in den Mittelgebirgsregionen, wo Kalk im Boden ist. Bis in die Alpen in 1500 Metern Höhe ist sein Erntetrupp unterwegs. „Best New Product Award“ für Pesto Doch auch hier ist es ähnlich wie mit dem Kürbis. Nicht jedes Bärlauchblatt ist für den Frischemarkt geeignet. Manche sind gerissen, anderen fehlt der Stiel. Diese werden nach Steinfeld gebracht und dort verarbeitet. Am Ende entstehen Pestos in Rohkostqualität. Sie werden nicht erhitzt, sind aber dennoch im ungeöffneten Glas bis zu zwei Jahre haltbar. Das Pesto Waldfrüchte etwa wurde auf der diesjährigen Biofach mit dem „Best New Product Award“ ausgezeichnet und punktet mit einer interessanten Kombination aus Bärlauch, Wild-Heidelbeeren, Cranberries, Maronen, sibirischen Zedernnüssen, Haselnüssen, Pilzen und Waldhonig. Das Geschäft mit der Feinkost macht auch Georg Thalhammers Tochter Iris Spaß, die im Unternehmen in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Online-Shop und Social Media mitarbeitet und gleichzeitig das duale betriebswirtschaftliche Studium „Food Management & Kulinaristik“ absolviert. Aber der Kürbishandel ist nicht so das ihre, „dafür bräuchte man eine landwirtschaftliche Ausbildung“, wie ihr Vater sagt, „schließlich muss man hier die Bauern vertreten.“ Würde er jemanden finden, der „hier voll reinspringt“, wäre der 57-Jährige vielleicht gar nicht mehr hier, sondern schon in den Vororten von Paris unterwegs. „Gesundes vom Wald und Feld“ macht ihm Spaß, aber einen Wunsch würde er sich gerne noch erfüllen: mit seiner französischen Frau, die Landschaftsarchitektin ist, im Großraum Paris Zier- und Gemüsegärten planen. Modern, urban – und ein bisschen natürlich wie beim Großvater. Name: Georg Thalhammer Handel mit frischen Bio-Lebensmitteln e.K. Standort: Tannenweg 10, 97854 Steinfeld Unternehmensgründung: 2008 Geschäftsführung: Georg Thalhammer Mitarbeiterzahl: 10 (die meisten in Teilzeit) Produktionszweig: Handel mit Bio-Gemüse und -Kräutern; Herstellung von Bio-Feinkostprodukten -41- Ein köstlicher Brotaufstrich: Kürbisschmalz. Große Freude über den Preis „Best New Product“ auf der Biofach 2014. Bilder: Thalhammer Aktuelles: NRW Aktuelles: Mitte Endphase der BHV1-Sanierung in Hessen Richtlinienänderungen beachten! Der Biokreis NRW weist seine Mitglieder nochmals auf wichtige Änderungen der Biokreis-Richtlinie hin, die bereits im Zuge der Bundesmitgliederversammlung 2014 beschlossen wurden und seither Bestandteil der aktuellen Druckversion der Richtlinie sind. Dabei sind insbesonde- re Regelungen zum Zukauf von Futter und Mineralfutter (Absatz 9.3 der Biokreis-Richtlinie) sowie Einschränkungen bei der Anwendung von Medikamenten (Anhang IX) zu beachten. Weitere Informationen erhalten Sie in der BiokreisGeschäftsstelle. JB Viele Umstellungsbetriebe Die Zahl der an einer Umstellung auf den ökologischen Landbau interessierten Betriebe hat 2015 spürbar zugenommen. Die Gründe für diese Entwicklung dürften vielschichtig sein. Einerseits haben die erhöhten Prämien und auch der lange erwartete Start der neuen, verlässlichen Förderperiode von 2015 bis 2020 bei manchem Betrieb den Ausschlag für eine Umstellung zum aktuellen Zeitpunkt gegeben. Andererseits führt auch die gesellschaftliche und agrarpolitische Stimmung mit Diskussionen rund um Tierwohl, Strukturwandel sowie die Thematik „stetiges Wachstum – welcher Familienbetrieb soll das noch leisten?“ zu einer verstärkten Beschäftigung vieler Höfe mit dem ökologischen Landbau. Der Biokreis NRW jedenfalls freut sich über viele neue Interessenten und Mitgliedsbetriebe und nimmt die Entwicklung zum Ansporn, weiterhin umfassende Leistungen für seine Mitglieder anzubieten und zu entwickeln. JB Das Bovine Herpesvirus Typ 1 (BHV1) verursacht bei Rindern eine – für Menschen ungefährliche – hochansteckende Infektionskrankheit. Verschiedene Verlaufsformen sind möglich: entweder Erkrankungen der oberen Luftwege oder Entzündungen im Geschlechtstrakt mit möglichen Fruchtbarkeitsstörungen. Die BHV1-Infektion gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Unabhängig von der Verlaufsform bleibt ein einmal infiziertes Tier lebenslang Virusträger. Diese Tiere erscheinen gesund, tragen jedoch das Virus in sich und können es jederzeit unter bestimmten Voraussetzungen (zum Beispiel bei Stresssituationen wie Kalbung, Stallwechsel etc.) wieder ausscheiden und so weiterverbreiten. Dadurch gestaltet sich die BHV1-Sanierung in Rinderbeständen sehr schwierig. BHV1 verursacht insbesondere durch Restriktionen bei der Vermarktung von Rindern aus nicht anerkannt BHV1-freien Gebieten erhebliche wirtschaftliche Verluste. Deswegen ist der entscheidende Grund zur BHV1-Bekämpfung mit dem Ziel der BHV1-Freiheit die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit beim Handel innerhalb und außerhalb der EU. Dänemark, Österreich, Finnland und Schweden sind bereits als BHV1-freie EU-Mitgliedsstaaten anerkannt worden und können dadurch bestimmte Zusatzgarantien beim Rinderhandel aus nicht anerkannt BHV1-freien Gebieten fordern (30 Tage Quarantäne, erneute BHV1-Untersuchung in der Quarantäne, Tiere dürfen nicht gegen BHV1 geimpft sein). In Deutschland hat Bayern als erstes Bundesland den Status „BHV1-freie Region“ nach EU-Recht erlangt. Zum Stichtag 15. Mai 2014 waren in Hessen noch 682 Tiere mit einer BHV1-Infektion (Reagenten) in 25 Betrieben registriert. Damit ist der angestrebte Status eines BHV1-freien Gebietes im Jahr 2014 in greifbare Nähe gerückt. Um Vermarktungsnachteile zu vermeiden, muss auch in Hessen eine strikte BHV1-Sanierung vorangetrieben werden. Das HMUKLV hat daher mit einer im Juli 2014 veröffentlichten Allgemeinverfügung zusätzliche Maßnahmen angeordnet, um den Prozess zu beschleunigen. Die verschiedenen Maßnahmen sind nun beendet und bis spätestens 30. Juni 2015 sollen die letzten Reagenten aus den Betrieben entfernt worden sein. Ziel der gemeinsamen Bemühungen ist, spätestens im Jahr 2017 eine Anerkennung des Landes Hessen als BHV1-frei zu erreichen. bm Magere Bergwiese bei Winterberg bietet einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren Platz. -43Mehr Bio aus Hessen für Hessen – Modellregionen für den Ökolandbau Bild: Biologische Station Hochsauerlandkreis Biolebensmittel, am besten aus regionaler Erzeugung, mit kurzen und transparenten Transport- und Vermarktungswegen liegen im Trend, und die Nachfrage steigt kontinuierlich. Mit der Auswahl der drei hessischen Ökomodellregionen (Landkreis Fulda, Landkreise Kassel/Werra-Meißner sowie der Wetteraukreis in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Ökolandbau) konnte jetzt ein weiterer Baustein des im Grünland-Fachtagung in Winterberg Artenreiche, blumenbunte Wiesen und Weiden sind in unserer Landschaft in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Frühe und häufige Schnitte führen zu hochwertigem Futter, bieten jedoch sehr vielen Pflanzen- und Tierarten keine Überlebenschance. In verschiedenen Regionen Deutschlands werden von Naturschützern und Landwirten Projekte zur Wiederherstellung von artenreichem Grünland umgesetzt. Dies erfolgt durch Mahdgutübertragung oder durch Gewinnung und Ausbringung von heimischem Saatgut so- wie eine anschließende Grünlandnutzung, die sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch den Naturschutz berücksichtigen muss. Eine Fachtagung zum Erfahrungsaustausch in Winterberg (Hochsauerland, Nordrhein-Westfalen) Ende Juni 2015 zeigte erfolgreiche Verfahren, aber auch Probleme auf. Eine Exkursion in das Projektgebiet des aktuellen LIFE-Projektes „Bergwiesen bei Winterberg“ machte den Teilnehmern die Vielfalt der gewachsenen Bergwiesen sowie Erfolge bei deren Wiederanlage sichtbar. EL Exkursion 2016 nach Orkney Wie bereits mehrfach angekündigt, wird sich der Biokreis NRW gemeinsam mit unserer Kontaktperson in England, Sheila Eggleston, bemühen, für 2016 eine Exkursion zur Inselgruppe Orkney nördlich von Schottland zu organisieren. Zeitpunkt der Exkursion werden die Tage rund um das zweite Augustwochenende 2016 sein, da hier mit der „Orkney-Show“ die traditionelle Landwirtschaftsausstellung stattfindet. Interessierte, die sich noch nicht beim Biokreis NRW für die Fahrt haben vormerken lassen, werden gebeten, sich zeitnah in der Geschäftsstelle zu melden. JB vergangenen Jahr gestarteten Ökoaktionsplans der Landesregierung umgesetzt werden. Die Gewinnerregionen erhalten einen Personalkostenzuschuss von 100 000 Euro für zwei Jahre. Das Landwirtschaftsministerium will die Ökomodellregionen weiter intensiv begleiten und möchte auch andere Regionen zum Austausch mit den Preisträgern anregen. bm Aktuelles Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung Anzeigen Termine Bund Naturschutz Dienstag, 18. August Hörst Du die Regenwürmer husten? Boden erkunden – für Kinder von 6 bis 10 Jahren Treffpunkt: Passau-Stelzlhof Fachtagung des Landwirtschaftsministeriums NRW. Von Jörn Bender Dienstag, 09. September Naturkundliche Nachtexkursion für die ganze Familie im Ilztal. Anmeldung unter Tel.: 0851 / 95 98 00 Samstag, 03. Oktober Herbstliche Kräuterwanderung, Anmeldung bis 21. September Gepflegte Tiere sind nicht zwingend eine Frage des Betriebsumfangs – in größeren Tierhaltungseinheiten ist allerdings mangels Flächenbindung die sinnvolle Verwertung der anfallenden Wirtschaftsdünger oft unbefriedigend gelöst. Bild: Jörn Bender Bis auf den letzten Platz gefüllt waren die Räumlichkeiten im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Fachtagung im Juni, in deren Mittelpunkt die Positionen des MKULNV NRW sowie des wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik der Deutschen Bundesregierung zu einer zukünftigen Ausgestaltung der Tierhaltung standen. Dass Minister Johannes Remmel diese Thematik ein ernsthaftes Anliegen ist, wurde nicht zuletzt durch die Anwesenheit seiner gesamten Hausspitze (nebst dem Minister die Staatssekretäre Peter Knitsch und Horst Becker sowie Abteilungsleiter Dr. Ludger Wilstacke) deutlich. Zeitgleich zur Diskussionsveranstaltung legte das Ministerium zudem ein Arbeitspapier „Nachhaltige Nutztierhaltung NRW“ vor, in dem fünf maßgebliche Handlungsfelder benannt werden: Haltung, Zucht, Medikamenteneinsatz, Flächenbindung und Umweltstandards sowie Einkommenssicherung (Das Papier ist für interessierte Landwirte über die Geschäftsstelle des Biokreis NRW zu beziehen). Für eine weitergehende Diskussion der Thematik wurde seitens Minister Remmel auf die Gesprächsrunde „Dialog Landwirtschaft und Umwelt“ verwiesen, in der die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW ebenfalls vertreten ist. „Aus der Verteidigungshaltung herausfinden…“ Prof. Dr. Harald Grethe (Uni Hohenheim) als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates hält ähnlich wie Remmel einen langfristigen Umbau der Tierhaltung für notwendig und binnen eines Zeitraumes von 20 bis 30 Jahren auch mach- bar. Als Maßnahmen-Mix könnten dabei sowohl ordnungsrechtliche Schritte, ein staatliches Label für Tierschutz, aber auch eine deutliche Stärkung von Tierschutzmaßnahmen im Rahmen der Zahlungen der zweiten Säule der Agrarförderung Anwendung finden. Die hierfür aufzubringenden Mehrkosten im Bereich der landwirtschaftlichen Betriebe veranschlagt Grethe auf rund 3 bis 5 Milliarden Euro. Unabdingbar für eine sachliche Auseinandersetzung ist für den Wissenschaftler dabei eine Trennung der Tierschutz-/Tierwohldiskussion von der Agrarstrukturdiskussion, sprich der fachlich fragwürdigen Debatte um ein vermeintlich geringeres Tierschutzniveau in größeren Betriebseinheiten. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Berufsstand zeigte dem Zuhörer auf beinahe erschreckende Weise, dass die im Verlauf der Veranstaltung vielgeforderte Gesprächsbereitschaft zwischen Politik und berufsständischer Vertretung selbst im Ansatz mitunter kaum vorhanden scheint. Moderator und „top agrar“-Chefredakteur Dr. Ludger Schulze-Pals jedenfalls blieb es nicht erspart, dann und wann Diskussionsteilnehmer wie etwa Hubertus Behringmeier (WLV-Veredlungsausschuss) an den Willen zum Dialog zu erinnern. Wichtig erscheint eine Aussage von Landtagsmitglied Norwich Rüße (Grüne) eher am Rande der Veranstaltung: Jeder Landwirt sollte für sich persönlich und im Rahmen seiner betrieblichen Verantwortung eine klare Wertvorstellung von Tierwohl im eigenen Betrieb definieren und so aus der typischen Verteidigungshaltung der Branche herausfinden. Freitag, 25. September um 19 Uhr CD-Präsentation mit den Jazz-Musikern Markus Schlesag und Tony Bulluck Tel.: 0851 / 98 83 43 9 Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V. Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern Stelzlhof 1, 94034 Passau Telefon: 0851. 9 66 93 66 Stadtbus-Linie 6 Stelzlhof www.stelzlhof.de Uschi Dreiucker; pixelio -44- Dienstag, 01. September Saisonbeginn Mobile Saftpresse Anmeldungen ausschließlich unter Tel.: 0160 / 78 19 19 0 Weitere Infos: www.saftpresse-passau.de Aktuelles Neumarkter Lammsbräu verleiht Nachhaltigkeitspreis Die Gewinner des Nachhaltigkeitspreises mit Dr. Franz Ehrnsperger, Inhaber der Neumarkter Lammsbräu, (rechts) und Susanne Horn, Generalbevollmächtigte (hinten, 3. von links). Bild: Neumarkter Lammsbräu -46Zum 14. Mal hat der Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu in einem Festakt die Verleihung seines Nachhaltigkeitspreises begangen. Aus der Rekordbewerberzahl von 147 wählte die hochkarätig besetzte Jury in diesem Jahr in fünf Kategorien engagierte Menschen und Organisationen aus, die einen Beitrag zu besseren Umwelt- und Lebensbedingungen leisten. Die jährlich verliehenen „Lämmchen“ sind mit jeweils 2000 Euro dotiert, sollen zum Weitermachen motivieren und möglichst viele Menschen zum Umdenken bewegen. In der Kategorie „Mitarbeiter/Lieferanten“ erhielt die Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB) den renommierten Preis. Auch Biokreis-Bauern gehören zu dieser Gemeinschaft. Die Preisträger 2015: • Privatperson/Einzelperson: Leo Pröstler, Gründer des Umweltversands Waschbär. Außerdem kümmert er sich seit rund zwei Jahrzehnten intensiv um die Aufforstung von Mischwäldern in Costa Rica und fördert damit die dortige Biodiversität. • Privatpersonen/Vereine und Institutionen: Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, ein Zusammenschluss von rund 150 Höfen und Initiativen, die sich für die Umsetzung der Solidarischen Landwirtschaft, kurz „Solawi“, in Deutschland engagieren. • Unternehmen: die Teekampagne von Die Projektwerkstatt – Gesellschaft für kreative Ökonomie mbH, größter Einzelimporteur von Darjeeling-Tee weltweit. Seine biozertifizierten Produkte werden direkt nach der Ernte in Großpackungen verkauft, was Lager-, Verpackungs- und Versandkosten spart. Dadurch gehen rund 50 Prozent der Erlöse direkt an die Teegärten in Indien. • Medienschaffende: GEOlino extra, ein Wissensmagazin für Kinder, das sich in jeder seiner Ausgaben einem besonderen Lebensraum, seiner Faszination und Bedeutung, aber auch seiner Gefährdung und Zerbrechlichkeit widmet. • Mitarbeiter/Lieferanten: In der Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB) haben sich rund 140 Bio-Bauern zusammengeschlossen, die allesamt „Überzeugungstäter“ sind. Sie schaffen auf ihren rein ökologisch bewirtschafteten Feldern Nischen für bedrohte Arten, setzen Kulturlandpläne um und betreiben Umweltbildung. Seit mehr als 25 Jahren ist die EZÖB damit die wichtigste Säule der Rohstoffversorgung von Deutschlands größter Bio-Brauerei und wesentlicher Baustein einer zukunftsorientierten Landwirtschaft in der Region. Unter den Laudatoren fanden sich auch dieses Jahr renommierte Nachhaltigkeits-Verfechter wie Ursula Sladek, Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau, Dr. Alexander Gerber, Vorstand von Demeter e.V., Johannes Gutmann, Gründer und Chef der Sonnentor Kräuterhandels GmbH, und Susanne Horn, Generalbevollmächtigte der Neumarkter Lammsbräu. Anzeigen Metzgereibetrieb zu verkaufen Aktuelles Aktuelles Bild: Biohennen Sepp Daxenberger-Preis 2015 für Die Biohennen AG Seit 2011 verleihen die bayerischen Grünen den Sepp Daxenberger-Preis. Zur Erinnerung an die Person und das politische Wirken des Grünen-Politikers wird alle zwei Jahre eine Person oder Organisation gewürdigt, die nach der Devise „Verändern, um zu bewahren“ handelt und sich so für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzt. -48- In einem Festakt im Bayerischen Landtag wurde der diesjährige Preis der Legegemeinschaft „Die Biohennen AG“, der zwischenzeitlich 34 Biobauern angehören, verliehen. Der Europa-Abgeordnete der Grünen, Martin Häusling, sprach in seiner Laudatio davon, dass sich die Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Bodenausnutzung zum Schlechten verändert hat und dass es mehr Bauern geben muss, die zeigen, dass es anders geht. Und wie es anders geht, zeigen die Bauern der Legegemeinschaft täglich im Umgang mit ihren Tieren. Walter Höhne, Gerlinde Wagner, Sigi Rettermayer und Tom Pschorn nahmen stellvertretend für alle Bauern den Sepp Daxenberg-Preis entgegen. „Wir sind stolz auf diesen Preis“, so Walter Höhne, „nicht nur weil er unsere Arbeit und die Arbeit unserer Bauern würdigt, sondern weil er mit dem Namen eines herausragenden Politikers und Menschen verbunden ist“. Elisabeth Schütze Spatzen und Puten in der Scheune: Feldtag auf Schloßgut Hemhofen „Heiß her“ ging es im Juni beim Feldtag auf unserem Mitgliedsbetrieb „Landgut Schloß Hemhofen“. Bei über 30 Grad war der Ort, eine Scheune mit Naturboden, genau richtig für den theoretischen Teil des Workshops gewählt. Nach einem kurzen Überblick über Aktuelles aus dem Biokreis durch Verarbeiter-Berater Gerald Kamphaus erläuterte Biokreis-Berater Gerhard Falter bei seinem Vortrag zum Thema „Zwischenfruchtanbau“ nicht nur die verschiedenen Möglichkeiten des Anbaus, sondern auch die Grundlagen und die Notwendigkeiten eines lebendigen Bodens. Im praktischen Teil ging es hinaus auf die Felder. Biokreis-Landwirt Gerhard Kerschbaum führte die Gruppe auf seine Ackerschläge und informierte über den Meerrettichanbau, der nur durch viel Know-how und den Einsatz vieler fleißiger Hän- Ökologischer Landbau als Chance für die Betriebsentwicklung? Welche Chancen bietet der ökologische Landbau für die Betriebsentwicklung? Um diese zentrale Frage ging es bei den beiden Umstellertagen des Biokreis-Erzeugerrings Mitte e.V. auf den Mitgliedsbetrieben von Christoph Alex (Freiensteinau - Radmühl) und Hans Trumpfheller (Bad König). Auf den Veranstaltungen diskutierten insgesamt mehr als 30 Praktiker über die Zukunft des ökologischen Landbaus in Hessen. Unterstützt wurden die Tage durch Beiträge von mehreren Biokreis-Mitgliedern und Handelspartnern. Walter Höhne stellte die Legegemeinschaft der Biohennen AG vor und sprach dem Bundesland Hessen aufgrund seiner zentralen Lage eine besondere Attraktivität für die Weiterentwicklung der Biohennen AG zu. Ruppert Gessler, der neue Betriebsleiter des Odenwald Schlachthofes berichtete über eine positive Entwicklung der Schlachtzahlen von aus ökologischem Landbau stammenden Tieren und erläuterte das neue Betriebsentwicklungskonzept. Britta Stollenwerk von der Firma Partnerbio aus Saarlouis berichtete detailliert vom Saatgut- und Futtermittelmarkt und Julia Böhlmann von der Freilandputen Fahrenzhausen GmbH stellte ein Konzept zur Betriebsentwicklung mit Mastputen und Masthähnchen vor. Daniele D‘Ambrosio von Alnatura aus Bickenbach bewarb die Vermarktungsmöglichkeiten für die Landwirte der Region Odenwald, da gerade regionale Zulieferer für das Handelshaus ein wichtiges Standbein darstellen. Außerdem berichtete er vom Förderprojekt „Mehr Agrarökologie“, das vom Deutschen Naturschutzring ausgeschrieben wurde und von der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ finanziell unterstützt wird. Die Umstellertage des Biokreis-Erzeugerrings Hessen fanden im Rahmen der „Bio Offensive“ statt. Die Fördermittel hierfür werden von der Landwirtschaftlichen Rentenbank zur Verfügung gestellt, die Stiftung Ökologie und Landbau kümmert sich um die Organisation der bundesweiten Aktion. bm Spitzen-Bios zu Gast beim Biokreis Wie lässt sich der Einsatz von Kupfer im Ökolandbau weiter minimieren? Welche aktuellen Aufgaben stellt die Sicherung des hohen Tierwohl-Standards auf Öko-Betrieben? Und welche weiteren Schritte sind notwendig, um die Lücke zwischen der Nachfrage und dem Angebot an heimischen Bio-Erzeugnissen zu schließen? Fragen wie diese wurden von den Spitzenvertretern der deutschen Bio-Verbände beim jährlichen Treffen des „Fachausschuss Landwirtschaft“ des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft am 2. und 3. Juli in Passau diskutiert. Gastgeber war in diesem Jahr der Biokreis e.V., der mit seinem Vereinssitz am Passauer Stelzlhof den idealen Rahmen für die hochsommerliche Veranstaltung bot: Eine Rundfahrt über die Felder des ÖkoDemonstrationsbetriebes am Stelzlhof, beste Bewirtung im Bio-Wirtshaus Fliegerbauer sowie am ersten Tag eine Besichtigung der Biokreis-Mitgliedsfirma mymuesli rundeten das Programm ab. hk de gut gelingen kann. Im Anschluss berichtete Hans-Peter Hörrlein, Geschäftsführer der Hörrlein Feinkost GmbH, eindrucksvoll über die Entwicklung seiner Firma, deren Naturkostschiene unter www.dreispatzen.de firmiert. Nachdem Stefan Mutter, Geschäftsführer bei Freilandputen Fahrenzhausen GmbH, einen Einblick über die Chancen der Erzeugung und Vermarktung von Freilandgeflügel gab, konnte die Gruppe die frisch gegrillten Geflügelspezialitäten zusammen mit den Meerrettich-Variationen von „Drei Spatzen“ und Getränken von der Abokiste Landgut Schloß Hemhofen genießen. Interessenten für Freilandgeflügel können sich an www.freilandputen.de wenden und unverbindlich persönlich beraten lassen. gf -49- Aktuelles Die bayerische staatliche Ökoberatung informiert Ausnahmegenehmigungen nach EG-Öko-Verordnung sind weitgehend auf die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) übertragen Die Freiheit der Improvisation -50- Wenn knapp 1500 Menschen auf dem kleinen Dorfplatz eines kleinen pfälzischen 900-Seelen-Dorfs am 28. Juni in brütender Hitze ausharren, zwei Fernsehteams von Morgenmagazin und ORF ihre Bilder suchen und die Radioreporter mit den Mikros schwenken, dann wird die Gockelkrähmeisterschaft ausgetragen. Mehr als 20 Teams und Einzelpersonen inklusive eines Teams aus dem Biokreis mit Gerald Kamphaus aus Bayern und Gottfried Erves aus NRW sind bei der 2. Offiziellen Deutschen Gockelkrähmeisterschaft angetreten. Letztere improvisierten mit dem Reglement. Statt als Hühner, Hähne oder Küken das Gackern, Krähen oder Piepsen inklusive des typischen Auftretens zu imitieren, versuchten sich die Tapferen darin, einer Kuh das Gackern beizubringen - zwar ohne Prämierung, aber zur Gaudi der Zuschauer. „Bei uns darf jeder improvisieren“, meinte dazu das Moderationsnaturtalent Gerhard Hoffmann, pfälzischer Biowinzer und Vorstandsmitglied des Biokreis. Er betreibe damit gezielt Dorfentwicklung und fördere eine besondere regionale Kultur, so Hoffmann. Wenn wundert es da, dass die humoristische Gemeinschaftsentwicklung im Jahr 2016 im Dorf weiter geht? Mit vielen Überraschungen, wie Gerhard Hoffmann jetzt schon weiß. Bestimmt auch bezüglich der Jury, in der dieses Mal mit Johannes Remmel der Landwirtschaftsminister von NRW dabei war. Einer, der sich besonders für das Tierwohl in der Nutztierhaltung einsetzt, gerade auch bei den Hähnen und Hühnern. Volker Born Die EU-Kommission hatte bei einer Überprüfung des Kontrollsystems in Deutschland bemängelt, dass die beleihenden Bundesländer die Erteilung der meisten Ausnahmegenehmigungen auf die Kontrollstellen übertragen hatten. Dadurch wurde eine Rückübertragung der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen auf die Kontrollbehörden erforderlich. In Bayern haben daher die Kontrollstellen Änderungsbescheide zur Beleihung erhalten. In der Konsequenz werden nun • der konventionelle Tierzukauf, • der Eingriff an Tieren (Enthornen von Kälbern, Schwanz kupieren bei Lämmern), • der Zukauf konventioneller Küken mit weniger als drei Tagen Alter beziehungsweise konventioneller Junghennen, die ökologisch gefüttert und medikamentiert wurden, vom Arbeitsbereich Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft am Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte (IEM 6) genehmigt. Daneben ist IEM 6 auch für die Genehmigung der • Anbindehaltung von Rindern in kleinen Beständen, • von konventionellem, ungebeiztem Saatgut für Feldversuche und zum Sortenerhalt, • des Einsatzes von konventionellem, ungebeiztem Basissaatgut • sowie zur Gewährung von Ausnahmen im Rahmen von Katastrophenfällen zuständig. Die Anerkennung der Vorbewirtschaftung von Flächen wird weiterhin von den Kontrollstellen durchgeführt sowie die Genehmigung von konventionellem, ungebeiztem Saatgut nach Artikel 45 VO (EG) Nr. 889/2008. Die Kontrollstellen haben Antragsformulare und Merkblätter zu den Ausnahmegenehmigungen vorrätig und geben die Anträge an IEM 6 weiter. Die Anträge können aber auch direkt bei IEM 6 gestellt werden. Alte Formblätter sind nicht mehr gültig. Die Betriebe erhalten auf ihren Antrag einen Bescheid, der als Kopie auch an die Kontrollstellen ergeht. >> Ausnahmegenehmigungen, die laut Verbandsrichtlinien bestehen, erteilen die Anbauverbände. Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte Fachbereich Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft Menzinger Str. 54 80638 München Tel. 089/17800-449 Fax 089/17800-494 http://www.lfl.bayern. de/iem/oekolandbau/ index.php E-Mail: walburga. [email protected] Bild: Jürgen Vogt Sieben neue Öko-Modellregionen für Bayern Vor gut einem Jahr wurden die ersten fünf staatlich anerkannten Öko-Modellregionen im Rahmen der Initiative BioRegio Bayern 2020 benannt. Gemeindeverbünde hatten sich mit Konzepten beworben, mit denen sie den ÖkoLandbau, den Öko-Markt und den Öko-Tourismus und damit ihre Region voranbringen wollen. Die sieben neuen staatlich anerkannten Öko-Modellregionen sind: der Landkreis Amberg-Sulzbach mit der Stadt Amberg, das Ilzer Land (Lkr. Freyung-Grafenau und Passau), das Miesbacher Oberland, der Landkreis Oberallgäu mit der Stadt Kempten, die Interkommunale Allianz Oberes Werntal (Lkr. Schweinfurt und Bad Kissingen), der Landkreis RhönGrabfeld sowie die Allianz Waldsassengau (Lkr. Würzburg). Josef Wetzstein, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e. V. (LVÖ Bayern): „Diese Regionalentwicklung ist ein längerfristiger Prozess, braucht viel Fingerspitzengefühl und Ausdauer. Erfolg schafft man hier nur, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht. Die etablierten Akteure des ökologischen Landbaus und der ökologischen Lebensmittelwirtschaft bieten den Öko-Modellregionen eine enge Vernetzung und Begleitung für ihre erfolgreiche Entwicklung an. Gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und den Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) blicken wir Bio-Verbände in Bayern op- timistisch in die gleiche Richtung und verfolgen das gleiche Ziel.“ Entscheidend hierbei seien engagierte Menschen vor Ort: „Die Menschen in den Regionen haben unsere volle Unterstützung! Wir bieten das dazu nötige Know-How, die Expertise und die Erfahrungen“, unterstrich Wetzstein die Unterstützung der Bio-Verbände. „Die Öko-Modellregionen mit ihrem Modellcharakter für Projekte und Maßnahmen zur Förderung des Ökolandbaus im ländlichen Raum können ein Mustervorbild für andere Regionen werden.“ Als staatlich anerkannte Öko-Modellregion konnten sich Gemeindeverbünde mit Konzepten bewerben, die regionale Kreisläufe, den Ausbau des Öko-Landbaus und des ÖkoMarktes sowie des Öko-Tourismus fördern. Eine zehnköpfige Jury wählte die sieben Sieger-Regionen aus. Wichtig für die Entscheidung waren Aspekte wie die Erhöhung des Anteils ökologisch bewirtschafteter Flächen, der nachvollziehbare Nutzen für Bevölkerung, Landwirtschaft und die Region, der Öko-Tourismus oder das Engagement in der Umweltbildung. Die staatlich anerkannten Öko-Modellregionen werden im Rahmen der BioRegio Bayern 2020 Initiative der bayerischen Staatsregierung zur Verdopplung des ökologischen Landbaus bis 2020 gefördert. LVÖ Warenbörse-Angebote Futter, Bayern Verkaufe Bio-Heu in RB, Raum Waginger See. Abfalter, Grabenstätt, Tel. 08661 982338 Biokreis 5 to Futterweizen; lose od. im BigBag u. ca. 3 to Sommergerste im BigBag, zu verkaufen. Tel. 08262 960 465; Michael Hartmann, 86865 Markt Wald; Biokreis Wintergerste; neue Ernte, zu verkaufen; Günther Prähofer, 84371 Triftern; Tel.08574483; Biokreis 8 Großballen Wiesenheu Ernte 2015. sehr gute Qualität. 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Tel. 0177 / 790 90 92; Auburger, 93170 Bernhardswald; Biokreis Großballen; Verkaufe 50 Großballen Bio-Heu erster Schnitt 2015. Maße: 2,50x1,20x90 in der nördlichen Oberpfalz im Landkreis AS. pro Ballen 45 E, Meier Sebastian, 92289 Ursensollen; Tel. 09628 923230 Biokreis Wintergerste; trockene, saubere bio Wintergerste aus der Ernte 2015 ab Hof oder geliefert. ca. 30to (ein LKW); Auburger, 93170 Bernhardswald; Tel. 0177 / 790 90 92 ; Biokreis Ackerbohnen ca. 50 dz; Ernte 2015; Günther Prähofer, 84371 Triftern; Tel. 08574483; Biokreis Heu in Quaderballen; 4o Stck, 2m lang, unverregnetes, schönes Heu, Mähtermin 1. 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Tel. 0160 645 8205; Petra Reis-Winterstein, 63456 Hanau; Tel. 0618161206; Biokreis Hafer-; Gerstengemenge mit Erbsenanteil, ca. 4 to, zu verkaufen.; Erhard Schmitt, 36367 Wartenberg; Tel. 066482261; Biokreis Ackerbohnen; Ernte 2015 ca.4-5to; Weizen,Triticale,Gerste; ca.3-4to; Reinhold Möller, 36148 Kalbach; Tel. 09742 481; Biokreis Mensch & Land; Bayern Getreidetrocknung am Stelzlhof in Passau. Wir trocknen ihr Bio-Getreide, Bio-Leguminosen oder Bio-Mais in unserer biozertifizierten Getreidetrocknung! Anmeldung unter 0170 35 79 797; Josef Brunnbauer, 94034 Passau; Biokreis Aus eigener Herstellung; BioApfelsaft naturtrüb (100% Direktsaft), sortenrein in ca. 20 verschiedenen Sorten, in 5 u. 10kg Bag in Box Gebinden. BioSäfte aus Birnen, Quitten, Kriecherl, Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen u. Holunderbeeren. BioSirup aus Blüten von Akazien, Holunder, Linden, Rosen u. Mädesüß. BioSirup von Johannisbeeren, Zitronenmelisse u. Maiwipferl. BioApfelmost (ungeschwefelt), Beeren- u. 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Stelzlhof 1, 94034 Passau · Tel.: 0851 / 75 65 0-0 Fax: 0851 / 75 65 0-25 · Email: [email protected] BIOKREIS ––– Marktplatz Tiere, Bayern 2 BV; Milchkühe, 2. Kalb, 25 Liter Milch, zu verkaufen; Otto Riedele, 87724 Ottobeuren; Tel. 0833293293; Biokreis Biete gen. hornlosen, gekörten Pinzgauer Deckbullen. www.pinzgauerzucht.de; Norbert Uebler, 92275 Hirschbach; Tel. 0171-8120576; Biokreis Kräftiger Zuchtziegenbock BDE, hornlos Wertklasse 1, geboren Feb. 2010, zu verkaufen. Markus Laumer, 89359 Kleinkötz; Tel. 08221 203994; Biokreis 2 BV Kalbinnen mit LN Kalbedatum Anfang bis Mitte September 2015 zu verkaufen; Christian Wölfle, 87463 Dietmannsried; Tel. 0170/3670812; Biokreis -54- 9 Kälber; aus Februar, März u. Juni 15, der Rassen Pustertaler u. FV, zu verkaufen; Josef Kolbeck, 83620 Feldkirchen; Tel. 080639831; Biokreis Tiere, andere Regionen 5 Angusabsetzer; 10 - 12 Monate in Weidemasthaltung, zu verkaufen. 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September 2015 Futter, Bayern Suche Biohafer, neue Ernte, ca. 4 - 8 to; Hubert Reisacher, 87452 Altusried Tel.08374 8441; Biokreis Tiere, Bayern Mutterkuh-Absetzer, männlich (bevorzugt Fleischrassen), aus Franken u. Thüringen, gesucht Tel. 0160 4401408; Max Wörner, 97461 Hofheim; Tel. 09523501452; Biokreis Bio-Braunvieh Kuhkälber mit LN; Franz Dorn, 87452 Altusried; Tel. 08373 455; Biokreis Jungviehaufzucht; Suche Betrieb zur Aufzucht meiner Jungtiere als Überganslösung. 30 - 40 Stück ab 0,5 Jahre bis 2 Jahre. Im Umkreis von 50 km. Johann Hainz, 83623 Dietramszell; Tel. 08027180333; Biokreis bioNachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, 94034 Passau Tel.: 0851 / 75 65 0-15 Fax 0851 / 75 65 0 -25 [email protected] Die nächste Ausgabe der bioNachrichten erscheint am 05. Oktober 2015 Anzeigen Fotowettbewerb STELLENAUSSCHREIBUNG LACON ist eine europaweit tätige Zertifizierungsstelle im Bereich der ökologischen Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unsere Zentrale in Offenburg eine/n Mitarbeiter/in mit Führungserfahrung zur Unterstützung der Teamleitung im Bereich der Zertifizierung im ökologischen Landbau. Wenn Sie als Agraringenieur/In bereits mehrjährige Erfahrung in der Mitarbeiterführung und /oder Zertifizierungswesen haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Im Rahmen der Stelle unterstützen Sie die Teamleitung in der Umsetzung der Bereichsziele und steuern aktiv den Zertifizierungsprozess, Möglichkeiten der Erweiterung des Verantwortungsbereichs sind mittelfristig gegeben. Wir bieten Ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz (Vollzeit) in einem dynamischen Familienunternehmen am Standort Offenburg. Sie arbeiten im Team mit motivierten Mitarbeitern, Ihr Interesse an ökologischen und nachhaltigen Themen können Sie im Rahmen ihrer Tätigkeit vertiefen. Eine faire, leistungsgerechte Bezahlung sowie Möglichkeiten zur Weiterbildung runden unsere Leistungen ab. -56- Sie sind eine engagierte, durchsetzungsstarke Persönlichkeit mit Teamgeist. Neben der fundierten Agrarausbildung und Praxiserfahrung in der Öko-Landwirtschaft sind Ihnen gängige EDV Programme (Windows Office Programme) selbstverständlich, PKW Führerschein ist vorhanden. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung nur per Mail an Herrn J. Schwarz: [email protected] LACON GmbH Moltkestr. 4, 77654 Offenburg Zeigt her eure Schilder... ein Fotowettbewerb für Biokreis-Landwirte. Wie kann ich mitmachen? Feldtafel aufstellen, Foto schießen und an info@biokreis senden. Alle eingesendeten Fotos werden auf www.biokreis.de veröffentlicht. Die ersten drei Einsender gewinnen jeweils eine Kiste Bio-Wein vom Bio-Weingut Hoffmann. Viel Spaß und viel Glück! Verlosung Bücher für Groß und Klein Anzeigen NRW und Mitte Warenbörse Angebote Gesuche Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643488 Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen aus dem Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455 Fleckvieh- und Fleckvieh-Charolais Kreuzungs-Mutterkühe mit und ohne Kälber, Kleegras in Silage RB, Futtergetreide neue Ernte und Stroh RB 1,50m aus der neuen Ernte 2015, Rau Zinkenrotor mit Hubgerüst, Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-3102636 -58- Dieses Mal verlosen wir drei Bücher für Kinder mit dem Titel „Die Knöllchenbande … unterwegs zu ihren Träumen“ (siehe Bücher, Seite 62) und drei Ausgaben von „Landvergnügen 2015 – Der andere Stellplatzführer“. Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen. hornlose (teilw. homozygot) LimousinHerdbuch-Zuchtbullen sowie Li-Rinder zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 0256497472 oder 0177-8617410. Ca. 10 – 12 weibliche Angus-Absetzer zur Mast gesucht, Tel. 0160-94984861 Viehanhänger gesucht, gebraucht, möglichst Williams, Tel. 015224606625 oder 05247-9831942 Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel. 06455-8950, 0172-8061909 Silo-Rundballen, 1,30m, 2. Schnitt, günstig abzugeben Tel. 02723-3132 Dunkelfuchsstute von Fürst Piccolo, 3jährig, bewegungsstark, wird zur Zeit angeritten. Tel. 0152-24606625 Mit einer Vignette und einem Gastgeberverzeichnis können Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer Landwirtschaftsbetriebe in ganz Deutschland besuchen und auf den Höfen kostenfrei übernachten. Landvergnügen präsentiert aktuell 369 Höfe und lässt nun auf Wunsch vieler Mobilreisenden auch Caravan-Gespanne zu. Die Vignette ist bereits im Preis für den Stellplatzführer von 29,90 Euro enthalten. Landvergnügen 2015. Der andere Stellplatzführer, 29,90 Euro 10 Aubrac-Absetzer, männl. und weibl., ab Herbst und einige deckfähige Färsen, alle aus der NarbonLinie. Für Mast und Zucht geeignet. Tel. 05247- 9831942 oder 015208293658. Deckbulle, Limousin x Fleckvieh, ruhig, Tel. 0151-17703926 Silage-RB, ca. 60 Stck.,1.+2. Schnitt, Tel. 0175-9992014, Kreis Olpe Mehrere Bentheimer Schlachtschweine, Schlachtgewicht ca. 100kg sowie ca.40 RB (1,35m) Heulage, 1.Schnitt (Anfg. Juni), Tel. 0175-7390014 Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten und Gesuchen für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter 02733-124455 an die Biokreis Geschäftsstelle in NRW wenden! Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schickt eine E-Mail mit Angabe seiner Adresse und seines Buchwunsches an [email protected] oder eine Postkarte an: bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. Viel Glück! Je ein Buch mit dem Titel „Wir Kinder vom Lande“ aus der Juni-Verlosung haben gewonnen: Maria Schulze, 57482 Wenden, Rudolf Paulini, 83567 Unterreit, Herbert Krückel und Sabine Feddersen, 97440 Schleerieth. Personalien Ihre Biokreis-Ansprechpartner auf einen Blick Sepp Brunnbauer Geschäftsführung Tel.: 0851 / 7 56 50 0 [email protected] Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Christina Lirsch Koordination Beratung, Beratung Gartenbau Tel.: 0851 / 7 56 50 13 [email protected] Biokreis Erzeugerring Nordrhein-Westfalen Jörn Bender Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Tel.: 02733 / 12 44 55 oder 05226 / 59 42 95 2 [email protected] Michaela Mendl Leitung Geschäftsstelle, Messe- und Veranstaltungsorganisation Tel.: 0851 / 7 56 50 12 [email protected] Hubert Dietrich Beratung Imker Tel.: 08151 / 34 63 Mobil: 0175 / 62 89 61 2 [email protected] Eva Lisges Stellv. Geschäftsführung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Roswitha Simon Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 7 56 50 11 [email protected] Gerhard Falter Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Niederbayern, Franken und Donau-Ries Mobil: 0151 / 41 86 60 17 [email protected] Stefanie Bender Sekretariat Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Karin Scheungrab Leitung Qualitätssicherung Tel.: 0851 / 7 56 50 17 [email protected] David Hierenbach Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Allgäu Tel.: 07522 / 91 27 22 Mobil: 0157 / 79 75 07 50 [email protected] Bernd Müller Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Mobil: 0151 / 52 42 08 63 [email protected] Trauer um Öko-Pionier Richard Müller Der Biokreis trauert um den Visionär und Öko-Pionier Richard Müller, der mit nur 66 Jahren viel zu früh plötzlich verstorben ist. Ohne Richard Müller wäre der Biokreis nicht da, wo er heute steht - und gleiches gilt für die gesamte Entwicklung der bayerischen und deutschen ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Als Gründer des ersten Naturkostladens in München, als BiokreisBerater für Landwirte und Lebensmittelverarbeiter, als Mitgründer des Bundesverband Naturkost und der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau, als Gründer der Firmen Chiemgauer Naturfleisch und basic AG sowie als Initiator vieler weiterer Projekte setzte er entscheidende Impulse für die Entwicklung einer alternativen, nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft. Wir danken Richard Müller für sein Lebenswerk und trauern um den Verlust dieses so bewundernswert wirkungsreichen Menschen. bioNachrichten Heidi Kelbetz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 7 56 50 23 [email protected] Anton Reisinger Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberpfalz Tel.: 09472 / 91 17 39 7 Mobil: 0171 / 19 77 61 0 [email protected] Ronja Zöls Redaktion bioNachrichten Tel.: 0851 / 7 56 50 16 [email protected] Gerald Kamphaus Beratung Verarbeitung Tel.: 09354 / 90 91 50 Mobil: 0170 / 80 64 32 2 [email protected] Monika Huber Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberbayern Tel.: 08683 / 89 19 98 1 Mobil: 0170 / 55 33 17 5 [email protected] Heidi Scheitza Anzeigen, Mediaberatung, Verpackungs- und Werbematerial Tel.: 0851 / 7 56 50 15 [email protected] Silke Wyklandt Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 7 56 50 20 [email protected] Biokreis e. V. Stelzlhof 1, D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 25 eMail: [email protected] Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Stelzlhof 1, D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 20 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 21 eMail: [email protected] Biokreis Erzeugerring NRW e. V. Dammstraße 19, D-57271 Hilchenbach Tel.: 02733 / 12 44 55 Fax: 02733 / 12 44 57 eMail: [email protected] Stefanie Raith Grafik Tel.: 0851 / 7 56 50 19 [email protected] Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Im Diemeltal 12, D-34508 Willingen Tel.: 05632 / 71 93 Fax: 05632 / 9 60 70 54 eMail: [email protected] Wir begrüßen Karin Scheungrab, die künftig im Biokreis für Qualitätssicherung der Biokreis-Anerkennung, die Weiterentwicklung der Verbandsrichtlinien und die Zusammenarbeit mit den Kontrollstellen verantwortlich sein wird. Karin Scheungrab ist im Landkreis Deggendorf geboren und aufgewachsen und hat Ernährung und Versorgungsmanagement an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Ihren Berufseinstieg in die Biobranche fand die 27-Jährige in der Lebensmittelindustrie im Bereich Qualität und Vertrieb. „Gespannt und hochmotiviert blicke ich der neuen Herausforderung entgegen und freue mich auf die Arbeit im Biokreis.“ Andreas Hermsdorf; pixelio Bundesverband / Geschäftsstelle Passau BIOKREIS ––– Bücher / Vorschau / Impressum Anzeigen Bücher Freie Bürger, freie Forschung Die Knöllchenbande… unterwegs zu ihren Träumen Die deutsche Landwirtschaft produziert immer mehr Milch, Fleisch und Eier in immer kürzerer Zeit. Die Effizienz scheint ihr bestes Argument zu sein. Nur mit den Methoden der Agrarindustrie könne man neun Milliarden Menschen ernähren, behaupten deren Anhänger. Doch diese Hochleistungslandwirtschaft ist eine Verschwendungs- und Vernichtungslandwirtschaft. Sie erzeugt Milchkühe, die – bei einer natürlichen Lebenserwartung von zwanzig Jahren – schon nach drei Jahren im Melkstand geschlachtet werden. Sie werden zu einer so hohen Milchproduktion getrieben, dass sie krank und unfruchtbar werden. Gleichzeitig können die meisten Bauern nicht mehr autonom handeln, weil sie abhängig und hoch verschuldet sind. In ihrem neuen Buch belässt Tanja Busse es nicht bei der schonungslosen Kritik der Missstände und Abhängigkeiten, sondern zeigt auch Wege zu einer nachhaltigen Landwirtschaft auf. 36 Autoren beschreiben Aspekte der Bürgerwissenschaft („citizen sciene“). Ja, jeder Leser könnte auch Autor sein. Nein, die universitäre Wissenschaft ist nicht überflüssig. Peter Finke, ehemals Professor für Wissenschaftsgeschichte, findet es „vordemokratisch, Wissenschaft als abgeschlossene Wissenselite zu organisieren. Warum nicht mit dem Bürgerinteresse kooperieren?“ Es gebe keine Nichtwissenden und alle großen Gegenwartsprobleme überstiegen die Kompetenz der Fachexperten. Einst sollten Berufswissenschaftler „durch freie Erkenntnissuche der Wahrheitsfindung dienen“. Heute seien sie Gefangene der Bürokratie, der politischen Vorgaben und der Ökonomie. Und der Bürger nur Konsument und Datenlieferant. Dabei brächten die ihr Wissen lebensnah ein, verändern Forschungsfragen, überwinden Einzelergebnisse zugunsten gesellschaftlicher Kontexte. Ob als Verband, Hobbyornithologe oder Amateurbotaniker im Wissenschaftsladen, sie generieren Lösungen für Naturschutz und Biodiversität. Freie Bürger verändern die Welt. Volker Born Sechs pfiffige Kartoffelkinder aus der Scheune von Biobauer Willi, die jeweils den Namen und das Aussehen einer Kartoffelsorte tragen, sowie der kleine Maulwurf Volli, der noch nie Freunde hatte, nennen sich die „Knöllchenbande“. Gemeinsam machen sich die Akteure auf die Reise zu ihren Träumen. Da Volli fast blind ist, soll er wegen seines hervorragenden Geruchsinns unterwegs alle Düfte erschnüffeln. Im Gegenzug erzählen die Kartoffelkinder ihm, was sie sehen. Unterwegs treffen sie verschiedene Tiere mit außergewöhnlichen Merkmalen, lernen Professor Schlaufuchs von der Universität Pupsala, der das Wissen der Welt sammelt, und das KarateHuhn Miri-Piri kennen. Werden sie ihre Träume finden? Auf spielerische Weise vermittelt die Geschichte die Stärkung des Sozialverhaltens, Toleranz anderen gegenüber, die Liebe zur Natur sowie Wertschätzung und Respekt vor dem Leben. Mehr unter www.knoellchenbande.de Tanja Busse: Die Wegwerfkuh: Wie unsere Landwirtschaft Tiere verheizt, Bauern ruiniert, Ressourcen verschwendet und was wir dagegen tun können. Karl Blessing Verlag 2015, 288 S., 16,99 Euro Peter Finke (Hrsg.): Freie Bürger, freie Forschung. Die Wissenschaft verlässt den Elfenbeinturm. oekom-Verlag, 208 S., 19,95 Euro (auch als eBook) Erika Bock (Text), Volker Nökel (Illustration): Die Knöllchenbande … unterwegs zu ihren Träumen; tingmarke Verlag. Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren. Softcover, 74 S., viele farbige Illustrationen, 9,80 Euro Vorschau bioNachrichten Oktober: In der Oktober-/November-Ausgabe widmen wir uns dem Titelthema „Tierwohl“. Wie hat sich das Verhältnis von Mensch und Nutztier entwickelt? Wie steht es um die aktuelle Tier-Ethik? Wie laufen Tierwohl-Checks ab? Was braucht welches Tier, um sich wohl zu fühlen? Und wie schafft es ein Landwirt in seiner täglichen Arbeit, das Wohl seiner Tiere sicherzustellen? Diesen und anderen Fragen werden wir nachgehen. Bild: http://ec.europa.eu/ -62- Die Wegwerfkuh… Impressum Herausgeber: Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 eMail: [email protected] www.biokreis.de Auflage: 5000 Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren: Jörn Bender Volker Born Hubert Dietrich Gerhard Falter David Hierenbach Monika Huber Christina Lirsch Bernd Müller Katharina Rein-Fischböck Heidi Scheitza Elisabeth Schütze Satz und Layout: Stefanie Raith Titelbild: flickr; Christopher Paquette Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 E-Mail: [email protected] Gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit Blauem Engel Druck: Druckerei Ostler Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion möglich. 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