Lipizzanergestüt Piber erhält UNESCO Auszeichnung – Minister

Lipizzanergestüt Piber, 24. März 2016
Lipizzanergestüt Piber erhält UNESCO Auszeichnung –
Minister Andrä Rupprechter und Josef Ostermayer sowie
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gratulieren herzlich
Das jahrhundertealte Wissen um die Zucht der wunderbaren weißen Pferde im steirischen
Gestüt Piber wurde vor kurzem zum nationalen immateriellen Kulturerbe der UNESCO
ernannt.
Die ersten Glückwünsche erreichten das Lipizzaner-Gestüt vom Landwirtschafts- und Umweltminister
Andrä Rupprechter, zu dessen Ressort das Gestüt Piber und die Spanische Hofreitschule gehören:
„Das umfangreiche Wissen um die Zucht, Haltung und Ausbildung der ältesten Kulturpferderasse
Europas ist die Grundlage des weltweiten Erfolgs der Lipizzaner und der Spanischen Hofreitschule. Die
UNESCO-Auszeichnung ist nicht nur Würdigung, sondern auch Auftrag, dieses Erbe für die künftigen
Generationen zu sichern. Die Lipizzaner sind heute lebendiges Wahrzeichen Österreichs und als edle
Botschafter in aller Welt ein hervorragendes Beispiel für ,Best of Austria‘.“
Auch Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien gratulierte dem
Gestüt herzlich: „Mit der Aufnahme in das nationale UNESCO-Kulturerbe-Verzeichnis erhalten unsere
Lipizzaner die nächste hohe Auszeichnung. Im Dezember wurde die klassische Reitkunst der
Spanischen Hofreitschule, eine der österreichischen Kulturtraditionen, als UNESCO Kulturerbe der
Menschheit geehrt und heute kann sich das Gestüt in Piber über eine weitere UNESCO Auszeichnung
freuen. Die Aufnahme ist eine wichtige Würdigung und Anerkennung, gleichzeitig ist es aber auch eine
Verpflichtung für uns, dieses wertvolle Kulturerbe weiter zu pflegen, zu erhalten und zugänglich zu
machen.“
Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann der Steiermark, freut sich ebenfalls sehr mit dem Gestüt:
„Als Landeshauptmann der Steiermark erfüllt mich diese Auszeichnung der UNESCO für das
Bundesgestüt Piber mit großem Stolz. Es ist eine Anerkennung der hervorragenden Leistungen, die die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Zucht dieser einzigartigen vierbeinigen Kulturbotschafter
Österreichs leisten. Die Lipizzaner sind wichtige Träger der österreichischen Tradition und damit auch
identitätsstiftend. Das Lipizzanergestüt Piber ist auch für die Steiermark von großer Bedeutung, denn
es trägt als beliebtes Ausflugsziel zum Erfolg unseres Landes als „Grünes Herz Österreichs“
maßgeblich bei.“ Die Arbeiten zur Antragsstellung wurden deshalb auch durch das Land Steiermark
gefördert.
Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule und des Lipizzanergestüts Piber
spricht an dieser Stelle ihrem steirischen Team und der UNESCO ihren Dank aus: „Dies sind großartige
Neuigkeiten – erst vor kurzem wurde die Tradition der Klassischen Reitkunst und die Hohe Schule der
Spanischen Hofreitschule von der UNESCO zum internationalen Kulturerbe der Menschheit ernannt,
und nun folgt die nationale Auszeichnung für das Wissen um die Lipizzanerzucht in unserem Gestüt in
Piber. Eine wunderbare Anerkennung des Know-hows unseres großartigen Teams im Gestüt, das die
jahrhundertealte Tradition der Lipizzanerzucht täglich mit viel Herz, Leidenschaft und Erfahrung hoch
hält. Ein herzliches Danke an die UNESCO und an die großartige Mannschaft!“
Seit der Renaissance wird der Lipizzaner nach traditioneller Art gezüchtet
Der Lipizzaner ist die älteste Kulturpferderasse Europas – die europaweit einzige
Repräsentationspferderasse, die seit der Renaissance ungebrochen nach traditioneller Art gezüchtet
wird. Dahinter steht ein umfangreiches Wissen um Zucht, Haltung und Ausbildung der Pferde, das seit
mehr als 400 Jahren von Generation zu Generation – im Wesentlichen mündlich – weitergegeben
wird. Träger dieses Wissens in Österreich sind die MitarbeiterInnen des Lipizzanergestüts Piber, das
seit 1920 Lipizzaner für die Spanische Hofreitschule in Wien züchtet.
Know-how zu den Zuchtprinzipien, zur Haltung, Aufzucht und Selektion
„Das für die Zucht der Lipizzanerpferde notwendige Wissen bezieht sich auf Zuchtprinzipien,
artgerechte Pferdehaltung und Aufzucht, pferdegerechten Umgang, auf an klassischen Grundsätzen
angelehnten Methoden der Ausbildung, aber auch auf die Schulung des Auges und Maßnahmen der
Selektion“ erzählt der Gestütsleiter von Piber Dr. Max Dobretsberger. Dieser Wahrnehmungs-,
Verarbeitungs- und Schulungsprozess, der Jahre bis Jahrzehnte lange Ausbildung und Erfahrung
voraussetzt, beginnt bei der täglichen Arbeit im Stall und setzt sich bis zu den Selektionsentscheiden
und letztendlich bis zur Nutzung des Pferdes in der Hofreitschule fort. Aufzeichnungen zur Zucht
werden seit mehreren hundert Jahren in Gestütbüchern gemacht. Dies erfolgt bis heute nach alter
Tradition handschriftlich und in zweifacher Ausführung.
Muttertagsgala, Almabtrieb und Herbstparade: Identitätsstiftende Feierlichkeiten
Die Aus- und Weiterbildung des Gestütspersonals erfolgt gegenseitig, durch die Arbeitseinteilung des
Obergestütsmeisters werden junge MitarbeiterInnen erfahrenen Routiniers zugeteilt, um von deren
Wissen zu lernen. Die Ergebnisse der Zucht werden bei der täglichen Visite und bei der Musterung der
dreijährigen Pferde, bei der Auswahl von Hengsten für die Hofreitschule und Stuten für das Gestüt
sowie bei der Leistungsprüfung von Pferden zur Zulassung zur weiteren Zucht sichtbar. Die jährliche
Leistungsprüfung, die Entsendung der Hengste zur Spanischen Hofreitschule in Wien, die jährliche
Muttertagsgala und die Herbstparade sowie der traditionelle Almabtrieb der Junghengste zu
Herbstbeginn vermittelt dem Gestüt und der gesamten Region ein Gefühl von Identität und
Kontinuität.
Neben dem Gestütsbetrieb ist auch der internationale Austausch mit anderen Lipizzanergestüten
essentiell, denn ein geschärfter "Züchterblick" erhält sich nur in der permanenten Auseinandersetzung
mit der Gegenwart und der Vergangenheit.
UNESCO zeichnet mündlich tradierte Traditionen und lokales Wissen aus
Seit 2009 ist die Österreichische UNESCO-Kommission mit der Erstellung des Österreichischen
Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes betraut. Es umfasst nun aktuell 90 Traditionen. In
Ergänzung zur UNESCO-Welterbekonvention (1972) wird seit 2003 auch den vielfältigen, lokal
gelebten Traditionen internationale Aufmerksamkeit geschenkt und unter dem Begriff ‚Immaterielles
Kulturerbe’ weltweit von der UNESCO dokumentiert und geschützt. Mehr noch als historische
Bauwerke oder Landschaften sind oft diese mündlich tradierten Traditionen und lokales Wissen
identitätsstiftend für Gemeinschaften.
Mehr Informationen zum UNESCO Eintrag
http://immaterielleskulturerbe.unesco.at/cgi-bin/unesco/element.pl?eid=137&lang=de
Gesamtüberblick des UNESCO Verzeichnisses Immaterielles Kulturerbe in Österreich:
http://immaterielleskulturerbe.unesco.at/
Fotos:
Fotos zum Download finden Sie unter folgendem Dropbox-Link: http://bit.ly/1Rgbs4I
Die Verwendung zu PR-Zwecken ist natürlich honorarfrei (Credit: Lipizzanergestüt Piber)
Mehr Informationen von den Lipizzanern laufend digital unter:
Website: www.srs.at
Facebook: www.facebook.com/SpanischeHofreitschule und
www.facebook.com/spanischehofreitschule.bundesgestutpiber
Instagram: www.instagram.com/spanischehofreitschule/
Twitter: https://twitter.com/SRS_Wien
Rückfragehinweise:
Karin Nakhai, Leiterin Kommunikation, Pressesprecherin Spanische Hofreitschule und Lipizzanergestüt Piber
+43 664 612 6226, [email protected]
Sascha Koszednar, Leitung Marketing Lipizzanergestüt Piber, +43 664 253 80 38, [email protected]
Magdalena Rauscher-Weber, Pressesprecherin des Bundesministers Andrä Rupprechter, +43 1 711 00 – 6918,
[email protected]
Kerstin Hosa, Pressesprecherin des Bundesministers Josef Ostermayer, +43 664 610 63 62,
[email protected]
Michael Feiertag, Pressesprecher des Landeshauptmanns Hermann Schützenhöfer, +43 316/877-4472,
[email protected]
Mag. Eva Trötzmüller, Presse / Öffentlichkeitsarbeit Österreichische UNESCO-Kommission, +43 1 526 13 01-0,
[email protected]