Interviews mit: Diana Damrau, KS Angela Denoke, Marina Rebeka

P R O L O G F E B R U A R 2 0 1 6 | N° 196
Diana Damrau singt die Titelpartie in Manon
Interviews mit: Diana Damrau, KS Angela Denoke,
Marina Rebeka, Margarita Gritskova und Jongmin Park
Elena Zhidkova im Portrait
GENERALSPONSOREN
„Ein VolltrEffEr
im WildEn WEstEn“
Kurier
Puccinis “Fanciulla del West”
aus der Wiener Staatsoper
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Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
liebes Publikum!
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Es gibt einige „Wunden“ in der Aufführungsge­
Für die Manon würde ich mir den Arm ausreißen
Diana Damrau singt die Manon
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dass der am 5. Jänner von uns gegangene Pierre
Berliner Lieder
Angela Denoke gibt ein Solistenkonzert
8
Nichtsdestotrotz soll seiner, der die Musikwelt, ins­
Das Staatsopernorchester
Die Flötistin Karin Bonelli
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auch an dieser Stelle gedacht werden! Zumal er zu
Friedrich Cerha wird 90
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der Wiener Philharmoniker zählte, die ihn 2005 so­
Oper à la Walfischgasse
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ihren Ehrenring überreichten. Und da jede frucht­
Ein Konzentrat an Dramatik und Leidenschaft
Elena Zhidkova kehrt als dämonische Fürstin zurück
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Eine neue Wiener Julia
Marina Rebeka singt die Juliette
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Februar im Blickpunkt
Wiener Staatsballett
Onegin
Opernball | Zauberflöte für Kinder
60 Jahre Wiedereröffnung 6
18
20
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schichte der Wiener Staatsoper. Unter anderem,
Boulez niemals im Haus am Ring zu erleben war.
besondere jene der Oper, maßgeblich geprägt hat,
den Lieblingsdirigenten unseres Orchesters, also
gar zum Ehrenmitglied ernannten und ihm 2007
bare künstlerische Zusammenarbeit Spuren hinter­
lässt, hat Pierre Boulez über das Orchester, gewis­
sermaßen indirekt, doch vielleicht ein wenig auf die
Aufführungen der Wiener Staatsoper zurückgewirkt.
Vier Tage vor Pierre Boulez, also am Neujahrstag
2016, ist eine weitere Persönlichkeit, ein einzigar­
tiger Enthusiast, verstorben, der auf seine Weise
ebenfalls die Geschichte der Wiener Staatsoper be­
rührte: Sie werden sich vielleicht noch an eine be­
sondere Ausstellung anlässlich des 100. Todestages
von Gustav Mahler im nach ihm benannten Gustav
Unser Ensemble
Boaz Daniel
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Mahler-Saal erinnern. Damals, im Mai/Juni 2011,
Das Haus als Heimat
Margarita Gritskova im Gespräch
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kannte wie unbekannte – erstmals in diesem Haus
Wenn einer neun Mal dasselbe ruft
Jongmin Park im Gespräch
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stande kommen konnte, verdankten wir zu einem
Daten und Fakten
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an dem Andenken und dem Werk dieses einzigar­
Spielplan
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tors hingebungsvoll gewidmet, ja verpflichtet hatte:
Kartenverkauf
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lichen Todestag Mahlers, hielt Kaplan überdies im
haben wir alle Fotos die von Mahler existieren – be­
der Öffentlichkeit präsentiert. Dass diese Schau zu­
wesentlichen Teil einem Mann, der sich von Jugend
tigen Komponisten, Dirigenten und Hofoperndirek­
Gilbert Kaplan. Am 18. Mai 2011, also am eigent­
Großen Haus einen vielbeachteten Vortrag, in dem
er seine jahrelangen Forschungsergebnisse zusam­
menfasste.
Es ist mir ein Anliegen auch ihm noch einmal und
im Namen vieler zu danken.
Ihr
Dominique Meyer
FEBRUAR im Blickpunkt
EINFÜHRUNGSMATINEE
STIPENDIATEN /
KAMMERMUSIK
NEUE CD
Februar 2016
14., 20. Februar 2016
Februar 2016
Péter Eötvös gehört zu den
wichtigsten Komponisten der­­
­Gegenwart – seine auf Tschechows
Drei Schwestern basierenden Tri
Sestri zählen weltweit zu den er­
folgreichsten zeitgenössischen
Opern­­kompositionen. Anlässlich
der von Eötvös persönlich diri­
gierten Staatsopernerstauffüh­
rung von Tri Sestri am 6. März
wird eine Woche vorher – am­­
28. Februar – eine Einführungs­
matinee im Großen Haus ange­
boten, bei der mit Mitwirkenden
der Neuproduktion das Werk, die
Musik und die Inszenierung vor­
gestellt werden. (Karten zu € 8,und € 12,- sind an allen Kassen
der Bundestheater erhältlich.)
Am 14. Februar präsentiert d
­ er
Wiener Wagner-Verband um
11.00 Uhr in Kooperation mit der
Wiener Staatsoper ein Stipendi­
aten-Kon­­­zert im Gustav MahlerSaal. Mitwirkende des Konzertes
sind die Sopranistin Beata Beck,
die Mezzosopranistin Laura
Spengel, der Bariton Stefan
Zenkl und der Komponist
­Manuel Zwerger, der für die­
sen Anlass ein Werk für Sopran
und Mezzosopran komponiert
hat, das bei diesem Konzert ur­
aufgeführt wird. (Karten zu ­€ 13,sind an den Bundes­­theater Kas­
sen erhältlich.)
In der Serie Wiener Staatsoper
live gibt es eine Neuerscheinung
zu vermelden: Un ballo in maschera, Giuseppe Verdis 1859 ur­
aufgeführte Oper rund um den
schwedischen König Gustaf III.,
kommt in einer Einspielung aus
dem Haus am Ring auf den Markt.
Dabei handelt es sich um einen
Mitschnitt vom 26. Oktober 1986,
es dirigierte Claudio Abbado, zu
hören sind auf der Aufnahme
­Luciano Pavarotti als Gustaf,
Piero Cappuccilli als Anckar­
ström und Gabriele Lechner als
Amelia. Die CD ist bei Orfeo er­
schienen und ist im Fachhandel
erhältlich.
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www.wiener-staatso per.at
Am Samstag, 20. Februar um
11.00 Uhr findet im Gustav
­Mahler-Saal ein Konzert im Rah­
men von Kammermusik der
Wiener Philharmoniker statt. Zu
hören ist das Ensemble Ornamentum Philharmonicum
(Maxim Brilinsky, Milan Šetena,
Wolf-Dieter Rath, Sebastian Führ­
linger, Péter Somodari, Filip
Waldmann, Wolfgang Brein­
schmid, Kotono Brilinsky), das
auf Barockinstrumenten Werke
von Biber und Johann Sebastian
Bach gestaltet.
BLICKPUNKT
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schalten, Programm wählen, und
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lettabende live oder innerhalb
von drei Tagen genießen. Natür­
lich laufen die Übertragungen aus
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vor auch auf Ihrem Computer,
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arbeiten laufend an weiteren Ver­
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2. und 5. März 2016) zeigt das
Wiener Staatsballett ein abend­
füllendes Handlungsballett aus
der Meisterwerkstatt des bri­­‑
ti­s chen Choreographen John
Cranko (1927 bis 1973), der
mit seiner Arbeit dieses Genre­
im 20. Jahrhundert maßgeblich
prägte.
Unter concierge@staatsoper­
live.com stehen wir Ihnen für
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wenn Sie uns eine Telefonnum­
mer schicken, rufen wir Sie auch
gerne an.
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Diana Damrau als Manon in Manon
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INTERVIEW
FÜR DIE MANON
WÜRDE ICH MIR DEN
ARM AUSREISSEN
D
iana Damrau ist weltweit eine der besten
Lucias, Violettas, Manos, Puritani-Elviras,
Figaro-Gräfinnen, Leïlas, Konstanzes – die Liste lässt
sich wohl um ein weiteres Dutzend Rollennamen
verlängern – und nicht umsonst wird sie in den
USA als die führende Koloratursopranistin der
Welt bezeichnet. Nun kehrt sie im Februar in
der Titelrolle von Massenets Manon zurück an
die Wiener Staatsoper, an der sie, seit ihrem
fulminanten Debüt im Jahr 2000, regelmäßig in den
unterschiedlichsten Partien zu erleben ist.
Sie haben die Manon hier, im Haus am Ring,
bereits in einer Vorstellungsserie gesungen …
Diana Damrau: Ja, das muss, soweit ich
mich richtig erinnern kann, 2010 gewesen
sein und war zugleich mein Debüt in dieser
Rolle. Ich mag die Wiener Inszenierung von
Serban, sie ist sehr stimmig, obwohl sie nicht
in der Originalepoche spielt, sondern im­­
20. Jahrhundert ... außerdem wirkt Manon
etwas gerissener, raffinierter und gefährlicher
als in vielen anderen Produktionen.
Inwiefern?
Diana Damrau: Im Allgemeinen wird Manon
als relativ gut behütetes Mädchen vom Land
beschrieben, die ein bisschen wild zu sein scheint
und deshalb in ein Kloster gesteckt werden soll.
In Wien tritt sie bereits mit einem schicken
Haarschnitt auf: diese Manon weiß genau, was
gerade Mode ist, wie man sich kleidet, was
grundsätzlich in der Stadt en vogue ist – und dem
möchte sie entsprechen. Sie wirkt in dieser Regie
trotz aller Schüchternheit selbstbewusst, kokett,
präsent und begeht darüber hinaus gleich am
Beginn ziemlich skrupellos einen Diebstahl. Mit
anderen Worten: sie hat’s faustdick hinter den
Ohren!
Kann es sein, dass eine Inszenierung eine
Interpretation beeinflusst?
Diana Damrau: Ja, das passiert schon des
Öfteren. Manchmal hat man einen veränderten
Subtext, weil Szenen und Momente neu gesehen
werden oder die Entwicklung anders verläuft
als üblich – natürlich im Rahmen dessen, was
der Klavierauszug beziehungsweise die Musik
und das Libretto erlauben –, aber es ist ganz
spannend da andere „Töne“ zu finden. Und
selbstverständlich ist der Partner, mit dem man
auf der Bühne steht, ganz entscheidend.
Die Partitur zeigt sehr häufige Stimmungs­
umschwünge, Tonartenwechsel, der Ausdrucks­
charakter wird alle 20, 30 Takte geändert – sagt
dieser Umstand auch etwas über den Charakter
der Manon aus?
Diana Damrau: Nun, Manon ist ja nicht gerade
ein purer Sympathieträger. Sie lebt „auf Vollgas“
aus dem Moment heraus, ohne Rücksicht auf
Verluste, denkt immer nur an sich und versucht
das Meiste aus jeder Situation, in die sie gerät,
herauszuholen. Andererseits darf man nicht
vergessen, dass sie noch ein junges Mädchen ist,
das sich zwar unheimlich in Des Grieux verliebt,
das aber „Party-Leben“, den Luxus nicht missen
will und gierig nach Geld unwiderstehlich vom
ausschweifenden, verruchten Leben angezogen
wird. Dann kommen jedoch wieder Momente, wie
in der Gavotte in der Cours-la-Reine-Szene, wo sie
zwar von der Männerwelt umschwärmt wird, aber
dennoch genug hat von der Oberflächlichkeit
des Star-Seins und reflektierend erkennt,
dass ihr etwas oder jemand fehlt: nämlich Des
Grieux. Die Rückeroberung ihres Geliebten
birgt allerdings auch eine zusätzliche Facette,
eine sportliche nämlich – die Herausforderung:
„schaffe ich das?“ Und in Saint-Sulpice setzt sie
www.wiener-staatsoper.at
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schließlich tatsächlich jedes Mittel ein, um ihn
manipulierend zurückzugewinnen. In dem
Moment, in dem Manon dann ihr Ziel erreicht,
ist sie zwar froh über das Wiederaufleben ihrer
gemeinsamen Liebe, aber genauso wichtig
ist ihr der Triumph, die „Mission“ erfüllt zu
haben und das wird in dieser Inszenierung
übrigens ebenfalls sehr schön gezeigt, indem
Des Grieux am Boden kniet und sie siegreich
hinter ihm steht. Kurzum: Bedingt durch die
stets wechselvollen Gegebenheiten und Manons
mehrschichtige Gefühlswelt würde ich Ihre
Frage mit „ja“ beantworten, ja dieser häufige
emotionale Wechsel in der Partitur spiegelt viel
vom Charakter der Titelfigur wider.
Sie singen oft Belcanto-Rollen. Hat das Auswir­
kungen auf Partien außerhalb dieses Spektrums,
etwa konkret auf die Manon, können Sie also
etwas an Belcanto-Erfahrung hier einbringen?
Diana Damrau: Manon ist natürlich etwas ganz
anderes als das sogenannte Belcanto, es gibt bei
Massenet auch keine Ausflüge in die absoluten
vokalen Stratosphären, keine Kadenzen, in
denen man die Extramöglichkeiten der Stimme
vorführen kann, aber selbstverständlich ist das
entsprechende Wissen hilfreich, zumal Manon
so ziemlich alles von der Stimme verlangt. Man
kann oder soll in dieser Oper durchaus immer
wieder messa di voce einsetzen, muss einfärben,
da sehr viel aus dem Wort heraus interpretiert
wird. Letztendlich hat man als Sängerin das
Gefühl, dass Manon aus sechs zum Teil
unterschiedlichen Miniopern besteht: Gezeigt
wird die Entwicklung eines jungen Mädchens
bis hin zur einsichtig gewordenen sterbenden
Frau, die viel erlebt hat – ein großer Bogen also,
der sehr unterschiedliche Anforderungen an die
Stimme und Interpretation stellt. Die spielerische
Manon im gemeinsamen Zimmer mit Des Grieux
verlangt ganz andere Farben, als die Verführerin
in Saint-Sulpice oder die Aufstachlerin in
der Spielhölle, in der sie Des Grieux zwingt
mitzumachen. Am Anfang der Oper muss sie also
noch jung und silbrig klingen, wenn auch etwas
verschlagen, da sie ja eine gewisse Schläue und
ungeheure Spontaneität aufweist. Peu à peu wird
es dann saftiger, dramatisch-erwachsener und
zugleich farblich intensiver – sie durchläuft ihre
Prüfungen bis zum Tod, bis sie endlich erkennt,
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wie sehr sie von Des Grieux geliebt wurde, was
er für sie durchlitten hat. Im Grunde fängt die
Traviata dort an, wo die Manon aufhört (lacht).
Gibt es etwas in der Musik von Manon von dem
Sie sagen würden: das ist typisch Massenet?
Diana Damrau: Massenet hat einfach das
„gewisse Französische“ (lacht). Da es sich um
ein Konversationsstück handelt, gibt es immer
wieder Passagen, in denen das Orchester stark
zurückgenommen agiert und man viel aus
dem Charakter der Rolle, aus dem Schauspiel
entwickeln muss, dann kommen wieder lyrische
Momente, in denen die Sängerin die Stimme voll
ausfahren kann, dann wiederum klanglich sehr
durchsichtige Abschnitte, die in den üblichen
romantischen Opern auf Grund des großen
Orchesterapparats kaum vorkommen.
Wenn Sie nun die Manon mit anderen
französischen Partien vergleichen, die Sie
gesungen haben – etwa mit den drei Frauen in
Contes d’Hoffmann – wo liegen die Unterschiede?
Diana Damrau: Manon ist sicher einer der
facettenreichsten Rollen überhaupt – wie ich schon
sagte, es handelt sich um sechs Miniopern in einer
großen. Natürlich macht es Spaß in Hoffmann
alle Damen zu machen, da die Interpretin drei
verschiedene Genres vor sich hat: Am Anfang die
Koloraturmaschine, die keine Gefühle besitzt,
danach die große lyrisch-dramatische Gesangsrolle
der Antonia und schließlich die Giulietta, die
in meinem Fall als Charakterrolle fungiert. Das
entspricht einem modernen Dreikampf, einem
Triathlon. Aber dennoch ist Manon mit Hoffmann
nicht vergleichbar.
Bei so viel Unterschieden in einer Rolle – gibt es
eine Passage von der man sagen kann: vor der
fürchtet sich die Sängerin bei einer Aufführung
am ehesten?
Diana Damrau: Jede Szene ist spannend
und jede Sängerin hat andere Möglichkeiten
beziehungsweise
Schwierigkeiten.
Manche
scheuen sich vor den hohen Tönen an sich,
andere fürchten zum Beispiel die Gavotte, in
der man einerseits Stimme zeigen sollte und
andererseits dennoch hohe Töne singen muss.
Sicher ist: Am meisten Stimme und Ressourcen
benötigt die bereits erwähnte Szene in Saint-
Diana Damrau als Manon in Manon
Sulpice – und wenn die Interpretin nicht ganz fit
ist, dann merkt sie es hier am deutlichsten.
Gelegentlich wird Massenet kritisiert, eine zu
sentimentale Musik komponiert zu haben, Joseph
Hellmesberger hat wiederum ironisch festgestellt:
„In der Oper vom Massenet is a Masse net vom
Massenet“ …
Diana Damrau: Da bin ich anderer Meinung!
Ich würde mir einen Arm ausreißen, um Manon
singen zu dürfen! Eine wunderschöne Musik,
tolle und interessante Charaktere, insgesamt
eine wunderbare Oper, die heute, Gott sei Dank,
wieder öfter gespielt wird.
Hören Ihre beiden Kinder zu wenn Sie zu Hause
etwas üben?
Diana Damrau: (lacht) Zu Hause übe ich nicht,
aber sie kommen schon immer wieder in die
Proben – zuletzt zu jenen der Perlenfischer an
der Met. Zunächst waren sie etwas erschüttert,
als Leïla gefesselt wurde, aber ich habe ihnen
die Geschichte erzählt und ihnen erklärt, dass
ich auf der Bühne nicht die Mama bin, sondern
eine andere Person darstelle. Danach fanden sie
das Ganze toll und spannend und haben sich
schließlich ähnliche abwaschbare Henna Tattoos
machen lassen, wie ich sie auf der Bühne hatte.
Sie singen an sehr unterschiedlichen Bühnen –
wie passt man die eigene Stimme an die Akustik
und die Größe eines Hauses an?
Diana Damrau: Intuitiv. Natürlich gibt es den
Dirigenten und musikalische Assistenten, die
in den Proben sitzen und sich um die Balance
kümmern, gelegentlich lasse ich mir auch eine
Aufnahme machen, aber letztendlich passt sich
die Stimme intuitiv an. Man erspürt ja den Raum,
und reagiert dann darauf. An Opernhäusern
mit einer guten Akustik, wie der Met oder
der Wiener Staatsoper, in denen der Klang
sozusagen „zurückkommt“, geschieht dieses
intuitive Reagieren natürlich leichter.
Wenn Sie eine Vorstellung singen, vergessen Sie das
Publikum oder sind Sie immer in unsichtbarer
Verbindung mit den Zuhörern?
Diana Damrau: Natürlich ist man sich dessen
bewusst, dass Leute da sind, deswegen spielt
und singt man ja auch nach vorne, damit die
Stimme in den Zuschauerraum geht und nicht
in den Kulissen hängenbleibt (lacht). Im Film
hat man sicher andere Möglichkeiten, aber
im Theater respektive im Musiktheater ist das
Publikum ein wichtiger Partner.
Andreas Láng
www.wiener-staatsoper.at
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Manon
14., 19., 22., 25.,
28. Februar 2016
Diese Produktion wird ermöglicht
mit der Unterstützung von
BERLINER
LIEDER
Angela Denoke
A
n der Wiener Staatsoper war Angela
Denoke unter anderem die Marschallin
und die lustige Witwe, die Marietta in
der Toten Stadt und die Jenůfa, Katerina
Ismailowa und Elsa von Brabant, Salome,
Arabella, Tatjana und Chrysothemis. Bei
ihrem Chansons-Abend Wenn ich mir was
wünschen dürfte zeigt sich die Sängerin
von einer anderen, nicht opernhaften Seite:
mit Liedern aus den 20er und 3
­ 0er-Jahren!
Ihr Abend „Wenn ich mir was wünschen dürfte“
ist das insgesamt dritte Lied-Programm, das Sie
neben Oper und Kunstlied machen?
Angela Denoke: Es ist das Dritte in dieser
Konstellation. Wobei sich die Programme ja
gewissermaßen aus einander heraus entwickelt
haben. Dieses letzte Programm ist für die
Salzburger Festspiele, die uns gebeten haben,
einen Abend rund um die Dreigroschenoper zu
kreieren, entstanden. Wir haben uns dann im
Laufe der Arbeit ein wenig von Weill wegbewegt
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– zuvor gab es ja einen reinen Weill-Abend – und
haben eine Art Kaleidoskop dieser Zeit entwickelt.
Im Untertitel steht „Berliner Lieder und Chansons“.
Ist das eine räumliche Verortung oder gibt es einen
musikalischen Berliner Stil, dem gehuldigt wird?
Angela Denoke: Die 20er- und 30er-Jahre
waren in Berlin eine sehr bewegte Zeit, auch in
künstlerischer Beziehung. Es ist unglaublich viel
passiert, viele Komponisten lebten und wirkten
damals in dieser Stadt, es gab eine wache,
lebendige Szene. Berlin war für die Kunst einfach
ein zentraler Ort. Und das haben wir versucht,
in den Liedern und in den gelesenen Texten
aufzugreifen. Natürlich kommen in unserem
Programm auch Lieder vor, die inhaltlich nicht
direkt etwas mit Berlin zu tun haben – aber das
Bezugszentrum bleibt diese Stadt. Und so haben
wir dem Programm den Untertitel verpasst, um
ihm auch im Titel eine Richtung zu geben.
Haben die Lieder auch eine politische Ausrichtung?
Angela Denoke: Ja, teilweise, denn der politische
Aspekt ist enorm wichtig wie wir finden. Das
INTERVIEW
Programm ist dennoch breit aufgestellt, es
erzählt aus der Zeit. Manche Lieder handeln von
Armut und Not, manche vom einfachen Leben,
eben von der Zwischenkriegszeit, aber wir haben
auch reine Unterhaltungslieder inkludiert.
Ist „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ das
Kernlied, von dem alles ausgeht?
Angela Denoke: Wenn ich mir was wünschen
dürfte ist ein sehr wichtiges Lied, das die
Zerrissenheit im Lebensgefühl dieser Zeit
aufzeigt. Man wusste nicht, ob man fröhlich
oder traurig sein soll und fragte sich: Was
genau soll ich mir eigentlich wünschen? Es ist
ein besonders schönes, sehr melancholisches
und dennoch hoffnungsvolles Lied. Dieses und
das Lied Irgendwo auf der Welt haben wir ganz
bewusst an das Ende des Programms gelegt.
Sind Sie bei der Auswahl der Lieder von der
Textebene ausgegangen oder von einem übergrei­
fenden musikalischen Bogen?
Angela Denoke: Beides. Der Entstehungsprozess
war ja ein sehr interessanter. Ich habe das Pro­
gramm gemeinsam mit meinem Pianisten Tal
Balshai, der auch die Arrangements macht, für
die Salzburger Festspiele entwickelt. Wir hatten
eine Art Carte blanche und durften machen, was
wir wollen, solange es zur Drei­groschen­oper
passt. Und so haben wir lange herumprobiert
und vieles versucht. Auch Uwe Kraus, der die
Texte liest, hat sehr geholfen und Impulse
gegeben. Es war eine schöne, gemeinsame
Arbeit.
Das klingt nach viel Herzblut. Finden Sie es
schade, wenn dieser Entwicklungsprozess abge­
schlossen und der Abend fertig ist?
Angela Denoke: Nein, weil wir immer gleich
Ideen für etwas Neues haben. Wir sind ja schon
am nächsten Programm dran, das eine ganz
andere Richtung haben wird ...
Ist Ihnen dieses Lied-Repertoire der 20er- und
30er-Jahre eigentlich immer schon am Herzen
gelegen? Oder entdecken Sie durch die Arbeit mit
diesen Liedern diese Welt für sich?
Angela Denoke: Das Ganze ist eigentlich fast
zufällig entstanden. Mit Elena Bashkirova habe
ich in einem Kammermusikkonzert die Brettl-
Lieder von Arnold Schönberg und als Zugabe­
drei Nummern von Friedrich Hollaender
gesungen. Danach hieß es plötzlich: „So etwas
musst du öfter machen!“ Ich hatte ohnehin den
Wunsch, etwas in diese Richtung auszuprobieren
und suchte nach möglichst jazzerfahrenen
Musikern. Karl-Heinz Steffens, heute Dirigent,­
damals Klarinettist bei den Berliner ­­
Philhar­
monikern,­der ebenfalls in diesem Konzert­
­spielte, brachte mich mit Tal Balshai zusammen.
Wir haben ganz locker mit ein paar anderen
Musikern zusammen angefangen, einige Lieder
dieser Zeit auszuprobieren und einen Abend
zusammenzustellen. Diesen nannten wir Von
Babelsberg bis Beverly Hills. Und so kam es zu
dieser Arbeitsgemeinschaft – wie gesagt, ohne
konkrete Vorgabe, sondern wirklich aus einer
Laune heraus.
Haben diese Programme etwas mit der Opern­
sängerin Angela Denoke zu tun? Oder versuchen
Sie das bewusst auszublenden?
Angela Denoke: Es hat mit der Oper gar nichts
zu tun. Das Einzige: Ich kann meine ausgebildete
Stimme nicht verleugnen. Manchmal wünschte
ich mir bei diesem Repertoire allerdings,
sie­würde ein wenig mehr kratzen (lacht).
­Andererseits sind natürlich die Möglichkeiten,
die meine Stimme durch die Ausbildung bietet,
von Vorteil. Weil ich manches ganz fein und
lyrisch machen kann, fast wie ein Kunstlied. Aber
inzwischen haben wir einen ganz guten Weg
gefunden, mit meiner Stimme umzugehen. Das
hat einen gewissen Arbeitsprozess bedeutet:
Balshai, der die Arrangements macht, fragt mich
immer: „In welcher Tonart sollen wir es machen?“
Und dann probieren wir gleich fünf, sechs oder
sieben durch, weil ich auf jeder Tonhöhe relativ
problemlos singen kann. Und Balshai meint in
solchen Fällen: „Ach, Angela, es ist schwierig
mit dir! Bei anderen Interpreten passt oft nur
eine Tonart – und die muss man dann nehmen.
Bei dir geht so vieles und man kann sich nur
schwer entscheiden, was man wählen soll!“
Grundsätzlich singe ich das ganze Programm in
einer tieferen Lage, weil ich da mit dem Text mehr
anstellen kann. Was sehr wichtig ist! Denn diese
Lieder leben vom Text, von der Textgestaltung
und dem Textverständnis und einer Freiheit im
Umgang mit ihm.
Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
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Solistenkonzert
KS Angela Denoke
Berliner Lieder
und Chansons
Wenn ich mir was
wünschen dürfte
16. Februar 2016
Das Staatsopernorchester
E
SERIE
ines war von Anfang an klar. Sie wollte zur
„Musi“. Die Musi? Das ist in diesem Fall die
heimische (oberösterreichische) Musikkapelle, die
schon Ausgangspunkt vieler Karrieren geworden
war und das heimliche Bläser-Reservoir der großen
und kleinen österreichischen Orchester ist. Und
fragte man sie dort, was sie später gerne einmal
werden möchte, war die Antwort klar: Wiener
Philharmonikerin! „Natürlich“, erzählt Karin Bonelli
heute, habe man damals gelacht. Aber so ganz von
der Hand zu weisen war es freilich nicht. Denn
über ihr lag eine Art „Familienfluch“, wie sie es
nennt. Die Mutter Flötistin, der Vater Flötist, der
Halbbruder Flötist, der Onkel ebenfalls. Vielleicht
gerade darum probierte sie zuerst Geige und
Klavier aus, um dann doch dort zu landen, wo
die Familie schon wartete: bei der Flöte. „Meine
Mutter wollte das allerdings anfangs gar nicht“,
berichtet Bonelli, „und hat sich dagegen gewehrt.
Ich habe aber nicht locker gelassen und gemeint:
Wenn sie ihren Schülern zeigt, wie man spielt, dann
steht mir, als Tochter, das doch umso mehr zu!“ Ein
ausreichend überzeugendes Argument, vor allem
in Verbindung mit der Hartnäckigkeit, mit der
der familiäre Unterricht eingefordert wurde. Also
bekam sie ihre Flötenstunden …
Mit 13 folgte das Konservatorium in Linz, dann
unterschiedliche philharmonische Lehrer von
Wolfgang Schulz bis Günter Voglmayr und KarlHeinz Schütz, dazwischen ein Studienjahr in Lyon
bei Philippe Bernold. Wobei im Falle von Günter
Voglmayr ein gleich mehrfacher besonderer Bezug
bestand. Dieser ist nämlich seinerseits Schüler
von Bonellis Vater Helmut Trawöger gewesen und
wurde später zum Mentor der jungen Flötistin, „der
Ansprechpartner für mich in allen musikalischen
Belangen“ Dazu kommt auch noch, dass Bonelli
seine Nachfolgerin im Staatsopernorchester wurde
und heute auf einem seiner Instrumente spielt.
Obgleich die Flötistin vor ihrem Engagement nie
in der Wiener Staatsoper oder bei den Wiener
Philharmonikern substituiert hatte, lernte sie den
Wiener Klang über ihre Lehrer, die „fast alle aus
diesem Dunstkreis“ kamen, früh kennen. „Daher
10
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www.wiener-staatsoper.at
war meine Klangvorstellung immer schon sehr
ähnlich zu dem, was hier an diesem Haus geschätzt
wird“, meint sie. „Und wenn man im Orchester
spielt und offene Ohren hat, dann erkennt
man die Charakteristika sehr schnell. Diesen
wunderschönen weichen Streicherklang etwa –
und man versucht fast automatisch, sich farblich
dem anzunähern und zu entsprechen.“
2012 war es soweit: Karin Bonelli trat zum
Staatsopernorchester-Probespiel an und gewann.
„Es war eine interessante Situation“, erinnert sie
sich. „Bei meinen anderen Probespielen, wie zum
Beispiel bei den Wiener Symphonikern oder beim
Concertgebouw-Orchester, war ich immer sehr
nervös, hatte die Nacht zuvor nicht geschlafen
und war extrem angespannt. Diesmal jedoch hat
alles gepasst, ich war gut ausgeruht, hatte eine
entspannte Nacht und bin fröhlich aufgewacht.
Der Tag hat also schon gut begonnen!“ Er begann
gut und wurde noch besser – und Bonelli die erste
weibliche Bläserin des Orchesters. Dann allerdings
folgte das schwierige Anfangsjahr, in dem die junge
Musikerin das gewaltige Repertoire der Wiener
Staatsoper und zusätzlich noch jenes der Wiener
Philharmoniker zu erlernen und bewältigen
hatte. Also kopierte sie sich im Musikarchiv der
Staatsoper bereits im August ein großes Paket an
Noten und lernte eifrig die einzelnen Werke – an die
40 Opern alleine im ersten Jahr. Die Feuertaufe war
Arabella, die sie ohne Orchesterprobe an ihrem
zweiten Spieltag absolvierte. „Am Anfang fragt man
sich schon, wie man in nur einer Woche vier neue
Opern erlernen und spielen soll“, gesteht sie. Hier
kam Bonelli übrigens etwas zugute, was sie bei der
obengenannten Musi gelernt hatte – das schnelle
und flexible Reagieren wie auch das konzentrierte
Zuhören auf das Spiel der anderen Musiker. In
dieser nicht ganz einfachen Anfangszeit standen
ihr, wie sie heute dankbar erzählt, erfahrene
Kollegen hilfsbereit zur Seite, dazu kamen neben
dem privaten Üben in der kargen Freizeit auch viele
Stunden, in denen sie sich die vorzubereitenden
Opern auf Aufnahmen anhörte. „Großen Respekt
hatte ich zum Beispiel vor dem Rosenkavalier,
doch man wächst in die Sachen hinein – und heute
SERIE
Flötistin
KARIN BONELLI
ist mir eine solche Herausforderung lieber als
Werke, in denen die Flöten weniger zu tun haben.“
Natürlich liegen ihr auch ganz besonders Stücke
wie die Rossini’schen Opern am Herzen, da ihr
Instrument dort stark gefordert ist und die PiccoloFlöte, deren Part sie auch übernimmt, solistisch
oftmals tätig wird.
Wann immer es der Instrumentalpart möglich
macht, erlaubt sie sich den Blick auf die Bühne
und zu den Sängerinnen und Sängern. „Gesang hat
mich immer schon interessiert und mein Lehrer
in Frankreich hat immer darauf hingewiesen, wie
viel wir Bläser von Sängern lernen können – was
das Atmen oder das natürliche Phrasieren betrifft.“
Um sich also diesbezüglich weiterzubilden, nimmt
Bonelli seit einiger Zeit sogar Gesangsstunden –
die auch einen Zusatzeffekt haben: „Diese Stunden
sind gleichzeitig so etwas wie ein Ausgleich, weil
man beim Singen wahnsinnig auf den eigenen
Körper fokussiert sein muss und die Gedanken
daher nicht abschweifen dürfen. Es ist also eine
Entspannung, weil man vom Alltag abgelenkt ist.“
Und so ist auch sie dem Opernbetrieb mit Haut
und Haar verfallen: „Eigentlich hatte ich ja früher
keine so enge Beziehung zum Musiktheater, aber
seit ich hier spiele, kann ich mir das Leben gar
nicht mehr ohne Oper vorstellen …“
Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 196
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In dieser Serie werden die
Mitglieder des Wiener Staats­
opernorchesters vorgestellt.
FRIEDRICH
CERHA
WIRD 90
F
riedrich Cerha, der diesen Jänner seinen­
90. Geburtstag feiert, ist der zentrale österreichi­
sche Komponist der Gegenwart. Sein Œuvre umfasst
Orchester- und Vokalmusik, Solowerke und Kam­
mermusik sowie Kompositionen für das Musikthea­
ter. Letztere Kategorie ist im Falle der Wiener Staats­
oper naheliegender Weise von besonderer Bedeu­
tung, zumal Cerha hier den Riesen vom Steinfeld
(Libretto: Peter Turrini) uraufführte. 1979 kam es zur
Uraufführung der von ihm vervollständigten dreiak­
tigen Fassung von Alban Bergs Lulu in Paris (Diri­
gent: Pierre Boulez, Regie: Patrice Chéreau) – auch
diese Arbeit wurde an der Wiener Staatsoper, eben­
so wie sein Baal und sein Rattenfänger, gespielt.
Cerhas musikalische Anfänge reichen weit zurück:
1933 erhielt er seinen ersten Geigenunterricht, zwei
Jahre darauf folgten die ersten Kompositionsversu­
che. Seine Kompositionsstudien wurden durch den
Zweiten Weltkrieg unterbrochen, 1943 wurde er ein­
berufen, 1945 desertierte er und nahm Kontakt zum
dänischen und deutschen Widerstand auf. Die breit
angelegten Studien setzte er ab 1946 fort: Neben
Violine und Komposition auch Musikwissenschaft,
Germanistik und Philosophie. 1958 gründete er mit
Kurt Schwertsik das bis heute bestehende Ensemble
die reihe, das sich der konsequenten Aufführung
zeitgenössischer Musik auf höchstem Niveau widmet.
Zwei Jahre darauf gründete er das Ensemble Camerata Frescobaldiana mit dem er Musik des 17. Jahr­
hunderts auf historischen Instrumenten aufführte.
In dieser Zeit entstand auch sein bis in die Gegenwart
maßgebliches siebenteiliges Werk Spiegel, als Ge­
samtzyklus wurden die Spiegel erst 1972 uraufge­
12
N° 196
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führt. Von 1976 bis 1988 leitete er als ordentlicher
Professor eine Kompositionsklasse an der Wiener
Musikhochschule (bei ihm studierte unter anderem
Georg Friedrich Haas), 1981 Uraufführung von Netzwerk bei den Wiener Festwochen und Baal bei den
Salzburger Festspielen, 1987 Uraufführung von Der
Rattenfänger beim steirischen herbst, Der Riese vom
Steinfeld an der Wiener Staatsoper folgte 2002.
Friedrich Cerha ist als Dirigent zeitgenössischer Mu­
sik ebenso eine Ikone wie er ein unermüdlicher
Streiter für Komponistenkollegen und die neuen
Klänge ist. Er ist nicht nur Träger zahlloser Auszeich­
nungen und Ehrentitel (unter anderem Leone d’oro
alla carriera der Biennale Venedig, Ehrenmitglied
der Wiener Konzerthausgesellschaft, Großer Öster­
reichischer Staatspreis, Ehrenmitglied der IGNMÖsterreich, Ernst von Siemens Musikpreis 2012),
sondern hat Kompositionsaufträge wichtigster In­
stitutionen der ganzen Welt erhalten – die Wiener
Philharmoniker mit Impulse (1992) seien nur als
Beispiel genannt. Und so wie er eine Wegmarke in
der internationalen Kompositionslandschaft ist, ist
er bis heute gleichzeitig auch ein aufmerksamer
Besucher kultureller Veranstaltungen. Denn wer
kennt ihn nicht, etwa im Wiener Musikverein oder
Konzerthaus sitzend, den Kompositionen seiner
Kollegen – sei es ein John Adams, ein Wolfgang Rihm
oder ein Iván Eröd – lauschend? Die internationale
Musikwelt dankt und verneigt sich vor einem der
Größten unserer Zeit und die Wiener Staatsoper
freut sich, ein Stück des Weges mit ihm gemeinsam
gegangen zu sein …
Oliver Láng
OPER
OPER À LA
WALFISCHGASSE
In der Walfischgasse 4 herrscht reges Opernleben
”
Inszenierst du noch einmal eine Oper bei uns?“
„Wer ich? – Nein.“
„Wann?“
„Na, dann bald.“
Keine Wiener Doppelconférence, sondern das Finale
des ausverkauften Künstlergesprächs in der Walfisch­
gasse, das Staatsoperndirektor Dominique Meyer mit
Otto Schenk führte. Da ging es um die ersten Schrit­
te des Schauspielers/Regisseurs/Theaterdirektors,
um seine großen Erfolge und vor allem um das Wie.
Wie man Oper inszeniert, wie man auf der Bühne
Figuren erzeugt, wie man mit Sängern arbeitet. Ein
Gespräch, das persönlich und unterhaltsam war –
und bereits das dritte dieser Art. Denn zuvor, im
November und Dezember hatte der Staatsopern­
direktor schon mit Elı̄na Garanča und Ferruccio
Furlanetto geplaudert.
Gleicher Schauplatz, wenige Tage später: Diesmal
kein Gesprächstisch, sondern ein Klavier, aber den­
noch so etwas wie eine Doppelconférence: Thomas
Lausmann, Studienleiter der Wiener Staatsoper, er­
zählt und spielt eine musikalische Einführung in den
aktuell laufenden Ring des Nibelungen. Eine Doppel­
conférence zwischen ihm und Wagner, gewisser­
maßen. Auch hier: Ein Publikum, das in diesem ein­
stündigen Programm ein wenig mehr über Hinter­
gründe erfährt und auf unterhaltsame Weise mit der
Oper vertrauter wird. Wer eine solche Stunde ­erlebt
hat, weiß nicht nur mehr über den Ring, ­sondern
hört auch mehr – und hat mehr Freude an jeder
Aufführung.
Gleicher Schauplatz, wieder einige Tage später: In
den Tanzdemonstrationen der Ballettakademie
zeigen die Studenten ihr Können und bieten einen
Einblick in das, was man als Tanzschüler an Kennt­
nissen und Können erwirbt.
Diese drei Beispiele zeigen die Bandbreite, die das
Programm des Studio Walfischgasse, seit Oktober
eine neue Spielstätte der Wiener Staatsoper, bietet:
Diskussionen­(wie etwa mit Lotte Ingrisch oder
Christa Ludwig), Gespräche mit Dirigenten, Regis­
seuren, Sängern, Lesungen und Vermittlungs­
projekte: alles hat seinen Platz. Und ganz zentral
natürlich die Kinderoper: Undine wurde von Okto­
ber bis Dezember gespielt, am 19. März folgt die
Wiederaufnahme von Pünktchen und Anton.
Im Februar sind drei Veranstaltungen zu erleben: Die
Serie Operngeschichte wird fortgesetzt, Dominique
Meyer wird dabei über die Musik des französischen
Barock erzählen, persönliche Erfahrungen einbrin­
gen und Hörbeispiele präsentieren. Publikums­
liebling Alfred Šramek gestaltet einen Abend mit dem
Titel Nix Ernstes, in dessen Rahmen er erzählend und
singend unterhält. Und die Opernschule unter der
Leitung von Johannes Mertl gibt ein Chorkonzert, in
dem ein Streifzug durch die Musikgeschichte mit
Stücken von Bach bis Piazzolla zu erleben ist.
Oliver Láng
KSCH Otto Schenk und Direktor Dominique Meyer
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13
Operngeschichte III
11. Februar, 18 Uhr
Nix Ernstes – Liederabend
mit KS Alfred Šramek
27. Februar, 18 Uhr
Chorkonzert der Opernschule
28. Februar, 15 Uhr
EIN KONZENTRAT
AN DRAMATIK UND
LEIDENSCHAFT
Elena Zhidkova kehrt als dämonische Fürstin zurück
W
ie eine stimmliche und charismatische
Urgewalt triumphierte die aus Russland
stammende Elena Zhidkova vor zwei Jahren
bei ihrem Debüt im Haus am Ring: Gegeben
wurde damals, im Februar 2014, die Staatsopern-
14
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Erstaufführung von Adriana Lecouvreur, in der die
junge Mezzosopranistin als rachsüchtige schöne
Fürstin Bouillon ihre Nebenbuhlerin mit einem
vergifteten Veilchenstrauß beseitigte. Mit zwei ganz
anderen Rollen setzt die international überaus
OPER
gefragte Zhidkova nun ihre Zusammenarbeit mit
der Staatsoper fort: als Fremde Fürstin in Dvořáks
symbolträchtiger Märchenoper Rusalka und im­­
April, beim zweiten Gastspiel des Hauses im
Sultanat Oman, als Werther-Charlotte.
Nach der „bösen“ Fürstin Bouillon stellt sich
Zhidkova dem Wiener Publikum nun also mit einer
weiteren „Bösen“ vor – denn die Fremde Fürstin,
die, scheinbar aus dem Nichts auftauchend,
sich wie eine verführerische Dämonin zwischen
Rusalka und ihren Prinzen drängt, gehört wohl zu
den dunkelsten Charakteren der Opernliteratur –
nichtsdestotrotz oder gerade deshalb aber auch
zu den sehr gefragten. „Die Fremde Fürstin ist
zwar eine eher kürzere Partie“, so Elena Zhidkova,
„aber sie ist einerseits essenziell für die Handlung
des Stückes, da sie die Peripetie, den Umschwung
bringt – durch sie wird aus einer schönen und
zumindest hoffnungsfrohen Liebesgeschichte
eine tieftraurige Tragödie. Andererseits ist die
Rolle für die Interpretin schon deshalb eine
spannende Herausforderung, weil sie von Dvořák
vom musikalischen wie darstellerischen Gehalt
her wie ein Konzentrat konzipiert wurde: man
hat nicht unendlich viel Zeit, um auf die Bühne
zu gehen und sich dann langsam warmzuspielen.
Nein, die Fürstin bringt augenblicklich mit ihrem
rätselhaften Auftauchen eine geballte Ladung an
Dramatik und zur Schau gestellten Leidenschaft
ins Geschehen und das muss die jeweilige Sängerin
schauspielerisch wie vokal glaubhaft vermitteln.“
Elena Zhidkova gibt übrigens in der aktuellen
Vorstellungsserie ihr internationales Rollendebüt
in der Partie und kann es demzufolge praktisch
nicht mehr erwarten, auf der Bühne zu stehen
und die schöne Teufelin nach der langen
Vorbereitungszeit endlich lebendig werden zu
lassen. „Sie ist im Prinzip in allen Aspekten das
spiegelbildliche Gegenteil von Rusalka“, umreißt
Zhidkova das Profil der Fürstin. „Rusalka ist
liebevoll, die Fürstin von Hass und Verachtung
getrieben, Rusalka ist arm, die Fürstin reich,
Rusalka zeigt die aufopfernde Liebe, die Fürstin
ist pure Erotik. Genau genommen entsprechen
die beiden Frauengestalten ein bisschen jenen in
Tannhäuser – Elisabeth und Venus.“
Besetzungstechnisch ist die Fremde Fürstin eine
typische Zwischenfachpartie, die sowohl von einem
dramatischen Sopran als auch von einem Mezzo
gesungen werden kann, wobei Elena Zhidkova
für ihre Stimmlage insofern eine Lanze bricht,
als sie auf die für diese Partie notwendige warme
Stimmfarbe hinweist, die die unterschwellige
zerstörerische Aggression der Fürstin übertünchen
und stattdessen verführerisch bezaubern soll.
In Bezug auf neue Rollen hat Elena Zhidkova ein
arbeitsreiches Jahr hinter sich. Vor der aktuellen
Fürstin nahm sie nämlich zuletzt Partien wie
Ortrud in Lohengrin, Dido in den Trojanern,
Eboli in der französischen Fassung des Don Carlos
und Charlotte in ihr persönliches Repertoire auf
– jeweils mit großem Erfolg beim Publikum (die
italienische Eboli folgt als nächster Schritt). Doch
Zhidkova gehört nicht zu jenen, die eine Rolle
„schnell, schnell“ einstudieren und womöglich
am ersten Probentag noch nicht sattelfest wirken.
„Ich möchte die jeweilige Partie so früh anfangen,
dass noch Zeit bleibt, sie wegzulegen und reifen
zu lassen, bevor ich mich mit ihr dem Dirigenten,
dem Regisseur und den Kollegen stelle“, erklärt die
Mezzosopranistin. „Bei der Fremden Fürstin kam
noch dazu, dass ich als Slawin zwar ziemlich viel
vom Tschechischen verstehe, aber dennoch Zeit
gebraucht habe, all die sprachlichen Feinheiten und
Schattierungen zu begreifen, um sie entsprechend
interpretatorisch umzusetzen.“
Betrachtet man Elena Zhidkovas Rollenspektrum
genauer, fällt auf, dass die Charlotte etwas aus
der Reihe tanzt: Sie ist weder rachsüchtig, noch
zerstörerisch, nicht mächtig noch eine Heldin,
sondern eine Liebende, die dem Wunsch der
sterbenden Mutter folgend den falschen Mann
heiratet. „Bevor ich anfing die Charlotte zu
studieren, habe ich mir schon Gedanken gemacht,
ob die Rolle neben all den Kundrys, Ortruds
und Ebolis wirklich zu mir passt“, scherzt die
Mezzosopranistin. „Aber irgendwann, nach
wochenlanger intensiver Auseinandersetzung
mit dieser lyrischen anmutigen Frau, hat es Klick
gemacht und ich habe den Zugang gefunden. Und
außerdem – so undramatisch ist die Charlotte auch
wieder nicht: man denke nur an die Briefszene, an
das letzte Duett mit ihrem Ehemann oder an die
Szene mit dem sterbenden Werther. Auf jeden Fall
ist sie eine ebenso starke Frau wie beispielsweise
die Fremde Fürstin – nur zieht sie aus dieser Stärke
andere Konsequenzen.“
Andreas Láng
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Rusalka
9., 13., 18., 21. Februar 2016
Werther | Gastspiel Oman
14., 16. April 2016
EINE NEUE WIENER JULIA
Nach Donna Anna, Violetta und Antonia singt Marina Rebeka im Haus am Ring
nun die weibliche Titelfigur in Gounods Roméo et Juliette
ausgeht: Möchten die Eltern, dass das Kind singen
soll oder ist es der ausdrückliche Wunsch des
Betreffenden selber? Eine Chance hätten nämlich
im Allgemeinen nur Zweitere. Wie war das nun
bei Ihnen?
Marina Rebeka: Ich habe als Kind, so wie die
meisten bei uns in Lettland, in einem Chor
gesungen, aber was eine Oper ist, davon hatte
ich überhaupt keine Ahnung. Ich muss ungefähr
13 gewesen sein, als mich mein Großvater in eine
Opernvorstellung mitnahm. Auf meine Frage,
was denn „Oper“ sei, lautete seine Antwort: „Das
wirst du gleich erfahren.“ Ich habe es erfahren
und mich unsterblich in sie verliebt. Liebe auf
den ersten Ton sozusagen. Gegeben wurde
damals übrigens Norma und ich erzählte in der
Pause jedem der es hören wollte – oder auch
nicht hören wollte –, dass ich erstens den Beruf
der Sängerin ausüben und zweitens diese Partie
singen werde. Selbstverständlich wurde ich von
allen mild belächelt. Als ich dann tatsächlich
Gesang zu studieren begann, hielt ich es daher so
gut es ging, geheim, wollte es nicht an die große
Glocke hängen. Und was soll ich sagen? Vor ein
paar Wochen stand ich in Triest als Norma auf
der Bühne (lacht).
A
ndere Künstler, so die Sopranistin Marina
Rebeka, zeigen ihre Gefühlswelt indem sie
zum Beispiel Bilder malen, Skulpturen schaffen,
dichten, komponieren – sie selbst drückt all das,
was sie erfüllt, bewegt, anspornt, ihr Freude,
Ängste und Hoffnungen macht, wie sie die Musik
versteht und wie sie das zu Erzählende sieht, kurz
ihr gesamtes Inneres durch die Stimme, durch den
Gesang aus. Aus diesem Grund ist Marina Rebeka
letztendlich ja auch Sängerin geworden.
Sie haben einmal erzählt, dass Sie junge Leute,
die nicht wissen, ob sie das Zeug zu einem
Sänger haben und deshalb bei Ihnen Rat suchen,
zunächst einmal fragen, von wem die Initiative
16
N° 196
www.wiener-staatsoper.at
Dass aus dem nicht gerade großen Lettland so viele
gute Sänger und Musiker herkommen, hat, wie
man oft hört, mit der von ihnen angesprochenen
Chortradition zu tun?
Marina Rebeka: Nicht nur mit ihr. Sicherlich
singen und tanzen die meisten von uns sehr
gerne, aber eine große Auswirkung hat vor
allem das sehr strenge und facettenreiche
Ausbildungssystem, dann der hohe Stellenwert,
den die Musik an sich in unserem Land genießt
und die Tatsache, dass wir lange von der
Außenwelt abgeschnitten waren. Was kannten
wir schon vom Westen in puncto Musik? Die
Schallplatten! Und wir dachten, so wie die Sänger
auf einer Aufnahme aus der Mailänder Scala,
INTERVIEW
der Wiener Staatsoper oder der Met singen, so
wäre das durchschnittliche Niveau, das es zu
erreichen gilt, wenn wir „draußen“ ebenfalls
Fuß fassen wollten. Dass auch die ganz großen
Sänger dieser Aufnahmen schlechtere Abende
hatten, gelegentlich stimmlich angeschlagen
waren, kam uns nicht in den Sinn.
Sie singen heute an den wichtigsten Bühnen der
Welt ein recht breites Repertoire, haben also einen
großen praktischen Überblick – können Sie in
wenigen Worten sagen, was das Spezielle an den
französischen Rollen ist, immerhin sind Sie jetzt
im Februar bei uns als Juliette zu hören?
Marina Rebeka: Interessant ist, dass die
französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts
die Sopranrollen zumeist folgendermaßen
gestaltet haben: am Anfang soll die Stimme eher
leicht sein und sehr hoch hinaufreichen – die
Juliette etwa geht bis zum hohen d, nicht anders
die Leïla in den Perlenfischern oder Massenets
Manon, um noch zwei Beispiele zu nennen – dann
wird die jeweilige Partie im Laufe der Handlung
mit der fortschreitenden Entwicklung der Figur
immer tiefer und dramatischer. Ein zweiter
wichtiger Aspekt ist bei französischen Opern,
wenn wir jetzt Rossini mit seinen Koloraturen
ein bisschen ausklammern, die Bedeutung des
Textes und ihre musikalische Ausdeutung: Die
Worte sind gleichsam ein Spiegel von dem, was
wir in der Musik hören und umgekehrt.
Man braucht also für eine Juliette genau
genommen zwei unterschiedliche Stimmen?
Marina Rebeka: Und für die Traviata womöglich,
wie man des Öfteren hört, gar drei Stimmen?
Nein, das sehe ich nicht so. Die Voraussetzungen
sind eine gute Höhe, sichere Koloraturen, eine
lyrische Basis und keine allzu kleine Stimme.
Eduard Hanslick hat seinerzeit kritisiert, dass
Gounods Roméo et Juliette zu wenig bombastisch
wäre, zu lyrisch?
Marina Rebeka: Aber genau das ist ja die Stärke
dieser Oper! Natürlich, verglichen mit einer
Grand opéra, wo es immer pompöse Aktionen
auf der Bühne gibt, passiert in Roméo et Juliette
diesbezüglich nicht so viel, aber ein „mehr“ würde
in diesem Fall die ganze Oper zerstören. Es gibt
ja ohnehin musikalisch dramatische Stellen wie
die Einleitung oder die Giftarie der Juliette, aber
bei einer Liebesgeschichte von zwei sehr jungen
Leuten ist die Lösung mit den zahlreichen,
zentralen Duetten der Protagonisten, wie sie von
Gounod geschaffen wurde, ideal.
Welche Passagen liegen Ihnen in diese Oper am
meisten am Herzen, Passagen, bei denen Sie am
liebsten zum Publikum sagen würden: „Da hören
Sie her, wie großartig das jetzt gerade ist!“?
Marina Rebeka: Ich mag zunächst die erwähnten
Duette: jenes Madrigal-Duett im ersten Akt, bei
dem sich Roméo und Juliette kennen lernen
und ineinander verlieben, dann das berühmte
Balkonduett im zweiten Akt, das auf Grund
der Form eher eine große Scena ist, weiters
das Liebesnachtsduett und das dramatische
Schlussduett der beiden Sterbenden. Natürlich
liebe ich die große schon erwähnte Giftarie ganz
besonders und auch die Szene mit der ersten
Hochzeit ist wunderbar. Merkwürdigerweise ge­
hört die populäre „ Je veux vivre“-Arie der Juliette
am Beginn nicht zu meinen Favoriten, da geht
es für mein Empfinden seelisch weniger in die
Tiefe, als bei den späteren Auftritten.
Es wird immer wieder gesagt, dass man in den
Opern von Gounod deutlich dessen Affinität zur
Kirchenmusik durchhört.
Marina Rebeka: Es gibt in Roméo et Juliette
beziehungsweise in Gounods Opern ganz
generell eindeutig eine Verbindung zwischen
Religion, Poesie und Humanismus. Aber seine
Werke für die Bühne sind insgesamt viel zu
leidenschaftlich, um sie als Kirchenmusik in
Kostüm und Maske zu klassifizieren – vom
Inhaltlichen ganz zu schweigen. Und auch die
immer wieder aufkeimende quasi-leitmotivische
Kompositionsweise ist eindeutig der Praxis des
Musiktheaters geschuldet.
Wenn Sie für die Musik der Juliette eine Äquivalenz
in der Malerei suchen müssten, welcher Maler,
welche Stilrichtung würde Ihnen einfallen?
Marina Rebeka: Nun … Rembrandt ist zu dunkel,
Claude Monet farblich nicht kräftig genug …
vielleicht van Gogh, nicht im Stilistischen
natürlich, aber in Hinblick auf die kräftigen,
saftigen Farben.
Andreas Láng
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Roméo et Juliette
23., 26. Februar 2016,
1. März 2016
Diese Produktion wird ermöglicht
mit der Unterstützung von
Nina Poláková und Roman Lazik in Onegin
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BALLETT
ONEGIN
Literatur und Leidenschaft
”
Hellschimmernd, halb aus Luft gewoben, Vom
Zauberton emporgehoben, Von ihrer Nymphen­
schar umschwirrt, Steht die Istomina; sie rührt
nur leicht mit einem Fuß den Boden, Indes der
andre langsam dreht, Und da: ein Sprung, und
da: sie weht, Weht fort wie Flaum vorm Äolsodem;
Bald sinkt sie vor, bald schnellt sie auf Und trippelt
flink im Spitzenlauf.“
Ihre von Puschkin für die literarische Ewigkeit
dokumentierte Schönheit war legendär und gab
gleich mehrfach zu Duellen Anlass, darunter findet
sich 1817 auch ein Duell zwischen vier Beteiligten.
20 Jahre später sollte Alexander Pushkin selbst im
Zweikampf fallen, welcher dabei jedoch nicht für
die Ehre der Awdotja Istomina, sondern jene der
eigenen Gattin stritt.
Diese berühmte Passage aus Alexander Puschkins
(1799 bis 1837) Roman in Versen Eugen Onegin­
stellt eine der frühesten literarischen Beschrei­
bungen des Spitzentanzes dar und ihre pure
Existenz lässt den Umstand, den Versroman als
literarische Vorlage für ein Ballett zu nutzen, fast als
eine Art Verpflichtung erscheinen. Der maßgeblich
in Stuttgart wirkende britische Choreograph John
Cranko (1927 bis 1973) hat sich dieser Aufgabe mit
Bravour gestellt; seine psychologisch tiefgründige
und speziell in den Pas de deux emotional
packende Fassung ist nunmehr auch an der Wiener
Staatsoper aufs Neue zu erleben.
Im Duell zwischen Lenski und Onegin hat Alexander
Puschkin in seinem Versroman sein eigenes Schick­
sal vorwegbeschrieben, die Episode nimmt auch in
Crankos Ballett breiten Raum ein (II. Akt).
In Crankos Inszenierung, die ganz auf die Kunst
des Spitzentanzes setzt, lebt die Leichtfüßigkeit
der literarischen Vorlage sichtbar, die Ballerinen
schweben und werden in den Pas de deux
Hebungen weiter der Schwerelosigkeit zugeführt.
Sie stehen damit in der Tradition der von Pushkin
besungenen Awdotja Istomina (1799 bis 1848),
die – im selben Jahr wie der Dichter geboren
und diesen um elf Jahre überlebend – zu einer
der bedeutendsten Ballerinen im 19. Jahrhundert
aufstieg. Sie brillierte vor allem in Balletten von
Charles Didelot (1767 bis 1837).
Über den Gräbern der Romanfigur wie jenem
des Dichters selbst besteht ein Meisterwerk der
Weltliteratur mahnmalartig in der Zeit, das den
Irrungen und Wirrungen des wechselseitigen
körperlichen Begehrens der Geschlechter ge­
widmet­ist und dieses mit tänzerisch beschwingten
Versfüßen besingt, die zum Innigsten­gehören, das
nach William Shakespeare zum Thema zu lesen
ist: „Wohlan denn, sei es drum: mir schwand
Die letzte Kraft zu widerstreben; An Ihrem Urteil
hängt mein Leben, Mein Schicksal ruht in Ihrer
Hand.“
Das Werk des Dichters wie sein Leben wird damit
jedoch zugleich zum Appell, selbst im Moment
größter emotionaler Bewegtheit Vernunft walten
zu lassen. Ein Leitsatz, ohne den die Rollen dieses
Balletts für die Ballerinen des Wiener Staatsballetts
kaum zu bewältigen wären – womit wir wieder bei
der Istomina sind.
Oliver Peter Graber
www.wiener-staatsoper.at
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19
Onegin
6., 8., 11., 27. Februar,
2., 5. März 2016
DER OPERNBALL FEIERT
SEINEN „SECHZIGER“
Am 9. Februar 1956 war es endlich soweit: In der drei Monate zuvor wiedereröffneten Wiener Staatsoper
fand der erste Nachkriegs-Opernball statt. Es war ein kulturelles und auch gesellschaftliches Ereignis, das
von der Öffentlichkeit als solches wahrgenommen wurde. Ausführlich berichteten die Zeitungen darüber,
die Augen waren auf das Haus am Ring gerichtet.
60
Jahre später ist es auch nicht anders:
Der traditionelle Wiener Opernball ist­un­
bestritten das österreichische Ballereignis, nicht
nur, weil er der größte und wichtigste Ball der
Saison ist, sondern auch, weil das Fest der Kunst
verschrieben ist. Heuer findet er am 4. Februar statt:
die Eröffnungssänger sind Plácido Domingo und
Olga Peretyatko, es spielt das Wiener Staatsopern­
orchester, Dirigenten sind Plácido Domingo und
Sascha Goetzel, und natürlich sind das Wiener
Staatsballett und die Ballettakademie (mit einer
Choreographie von ­
Vladimir Malakhov) wieder
mit dabei. Und der Ball wird auch heuer, wie jedes
Jahr, ein Treffpunkt von Persönlichkeiten aus
Kunst, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und der
Medienwelt sein. Dass man einen kleinen Fokus auf
das 60-jährige Jubiläum gesetzt hat, liegt nahe – und
so ist eine von Desirée Treichl-Stürgkh, Eva Dintsis
und Lois Lammerhuber ge­staltete Ausstellung über
den Opernball 1956 im Marmor-Saal zu sehen.
ZAUBER­­F LÖTE FÜR KINDER
A
uch heuer gibt es wieder Die Zauberflöte für
Kinder, die am 5. Februar, dem Tag nach dem
Opernball in der Balldekoration stattfindet. Insge­
samt 7.000 Kinder erleben diese einstündige Fas­
sung des Werkes – und durch die Nähe des Publi­
kums zu den Darstellern ist es im wahrsten Sinne
des Wortes „Oper zum Anfassen“. Für viele im Zu­
schauerraum ist dies überhaupt der erste Kontakt
zur Welt der Oper – und wenn man die glänzenden
Augen sieht und das Kinderlachen hört, weiß man,
dass wohl so mancher wiederkehren wird. Sascha
Goetzel leitet die Aufführungen, es spielen die Wie­
ner ­Philharmoniker und En­semble­mit­­glieder­­ sin­
gen. Eine DVD der Produktion ist erhältlich. Da die
Zauberflöte für Kinder in die Woche der Wiener und
Nieder­österreichischen Semesterferien fällt, können
Interessierte Gratiskarten für die Vorstellung um 17.00
Uhr im Bestellbüro reservieren; um 14.30 findet eine
geschlossene Vorstellung für Schulklassen statt.
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THEMA
60 JAHRE WIEDERERÖFFNUNG
A
m 5. November 2015 jährte sich die Wiederer­öffnung der Wiener Staatsoper zum 60. Mal.
Anlässlich dieses Jubiläums lassen wir in einer
kleinen Serie diese Zeit Revue passieren: Pro
Heft werden in chronologischer Reihenfolge –
beginnend mit 1955 – Höhepunkte in Erinnerung
gerufen. In der Dezember-Nummer sind dies die
Jahre 1981-1985.
1981 Ein neuer Ring des Nibelungen in einer als
banal-geschmäcklerisch beurteilten Inszenierung
von Filippo Sanjust wird nach zwei Premieren­
(Das Rheingold und Die Walküre wurden von
Zubin Mehta geleitet) abgebrochen – ursprünglich
gab es auch Pläne für einen Ring in der Regie von
Harry Kupfer, doch dieser wurde von der damaligen
Direktion letztendlich leider abgelehnt.
Am 14. August stirbt Karl Böhm.
1982 Am 1. September tritt Lorin Maazel sein
Amt als Staatsoperndirektor an. Sein Plan, das
Repertoire zu verkleinern und einzelne Werke dafür
en bloc häufiger aufzuführen, wird vom Publikum
abgelehnt.
1983 Auf große Ablehnung des Publikums stößt
1984 Nach dem Rücktritt von Lorin Maazel wird
dessen Vorgänger Egon Seefehlner wieder Direktor
der Wiener Staatsoper.
Am 22. März debütiert Claudio Abbado mit Verdis
Simon Boccanegra an der Wiener Staatsoper. Er
wird zwei Jahre später Musikdirektor des Hauses
am Ring.
1985 Die große Kartennachfrage für die Wiener
Staatsoper sowie das nachdrückliche Gebot Mehr­
einnahmen zu erwirtschaften, machen im Sommer
einen Umbau des Parterrebereiches notwendig,
wodurch zusätzliche 37 Sitzplätze gewonnen werden.
Lorin Maazel
SERIE
die Harold Prince-Deutung von Puccinis Turandot,
die am 12. Juni unter Lorin Maazel zur Premiere
gelangt. Die revuehafte Optik des Regisseurs wird
mit einem Buhorkan quittiert (es sangen u.a. José
Carreras, Éva Marton und Katia Ricciarelli).
Weiters stattet man in allen Rängen jene fünf Logen,
die links und rechts an die Mittelloge anschließen,
mit einem siebenten Sitz aus, wodurch zusätzlich
30 Plätze verfügbar sind.
Am 6. Juni kommen Cavalleria rusticana und
Pagliacci in der Regie von Jean-Pierre Ponnelle mit
großem Erfolg zur Premiere. Am Pult steht der junge
ungarische Dirigent Adam Fischer, den Canio singt
Plácido Domingo, den Turiddu Luis Lima, Ileana
Cotrubaş gibt die Nedda und Elena Obraszowa die
Santuzza.
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21
UNSER ENSEMBLE
BOAZ DANIEL im Porträt
N
Boaz Daniel
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ahezu täglich fuhr Boaz Daniel in den 90erJahren mit der Straßenbahnlinie 62 oder 65
von seiner Wohnung bis zum Karlsplatz, um dann
zu Fuß zur Gesangsstunde ins Konservatorium in
der Johannesgasse weiterzugehen. Und jedes Mal
kam er auf diesem Weg an der Wiener Staatsoper
vorbei. Hätte ihm damals jemand gesagt, dass er
sein erstes Fixengagement außerhalb seiner Hei­
matstadt Tel Aviv hier an diesem Haus erhalten wür­
de, Boaz Daniel hätte dem Betreffenden freundlich,
aber doch, ins Gesicht gelacht. „Meine Vorstellun­
gen von der Zukunft sahen folgendermaßen aus“,
erklärt der Bariton rückblickend: „ Jetzt studiere ich
einmal hier in Wien zu Ende und dann beginne ich
an kleineren und mittleren Häusern meine Vorsing­
runde, um dann irgendwo unter Vertrag genom­
men zu werden. An die Wiener Staatsoper dachte
ich nicht einmal im Traum.“ Nun entsprechen Zu­
kunftspläne in den seltensten Fällen der Realität.
Im Falle Boaz Daniels führte die Realität den Diri­
genten Stefan Soltesz in eine Konservatoriumsauf­
führung von Carl Orffs Kluge in der auch Daniel
mitwirkte. Offenbar begeistert, gab Soltesz dem
ehemaligen Direktor Ioan Holender, der einen Ba­
riton für das Ensemble suchte, einen entsprechen­
den Hinweis, was zur Folge hatte, dass eines Tages
Elisabeth Sobotka, sie war damals noch Betriebsdi­
rektorin der Staatsoper, anrief und Daniel zu einem
Vorsingen einlud. „Ich war nach diesem Telefonat
fassungslos und brachte drei Tage lang fast nichts
hinunter“, erinnert sich Boaz Daniel. „Das Vorsin­
gen selbst war meiner Meinung nach nicht wirklich
gut, aber dann dennoch gut genug, um mir eine
Chance zu geben.“ Diese Chance hatte Daniel be­
kanntlich genutzt und sich zunächst mit vielen klei­
nen, aber dann immer größeren Partien verdient
gemacht. Eine Schlüsselvorstellung war für ihn mit
Sicherheit die Premiere von Simon Boccanegra im
Jahre 2002, bei der er den Erzschurken Paolo gab.
„Ich hatte davor schon einige mittelgroße Rollen in
Repertoirevorstellungen gesungen, aber der Paolo
SERIE
war die erste mittelgroße Rolle in einer Neupro­
duktion, in einer Neuproduktion mit tollen Kolle­
gen, wie Thomas Hampson als Simon Boccanegra
und Ferruccio Furlanetto als Fiesco und Daniele
Gatti, von dem ich viel lernen durfte, am Pult.“
ergreifen. Auf Anraten von Anat Efraty studierte er
dann bei Walter Berry am bereits erwähnten Kon­
servatorium. „Als ich Wien zum ersten Mal sah, war
ich beeindruckt von der Schönheit der Stadt und
dachte mir: Hier könnte ich leben – und dabei ist
es bis heute geblieben.“
Ob er sich noch ganz grundsätzlich, die Musik ge­
nießend, als Zuschauer in eine Opernvorstellung
setzen kann? Schließlich weiß er als Profi stän­
dig, was der oder die Betreffende auf der Bühne
richtig oder falsch macht und warum er oder sie
es genau so macht und nicht anders. „Natürlich
kann ich eine Aufführung genießen – und was das
Feststellen von etwaigen Fehlern betrifft – das tut
eine große Anzahl an Nichtsängern ebenfalls stän­
dig. Man würde als Außenstehender ja gar nicht
glauben, wie viele gute Ratschläge, durchaus auch
stimmtechnischer Natur, man regelmäßig von
Opernfans erhält.“
Apropos passieren: Dass Boaz Daniel überhaupt
Sänger wurde ist gewissermaßen auch passiert.
Denn geplant war dieser Beruf überhaupt nicht,
obwohl – oder vielleicht gerade weil – die Mutter
Opernsängerin war und der Vater ein gefragter
Bratschist. Zwar hatte Daniel sehr bald seine Lei­
denschaft zur Musik realisiert, aber seinen Eltern
„geglaubt“, die gemeint hatten, „dass es besser
wäre die Musik als Hobby zu belassen und etwas
Vernünftiges als Beruf zu wählen.“ So wurde er
Computerfachmann, der aber nach und nach das
Interesse an der EDV verlor und sich schließlich
mit 23 Jahren die Frage stellte: „Was kann ich in
diesem Alter auf dem Musiksektor überhaupt noch
beginnen? Für ein Klavierstudium ist es zu spät, für
die Geige ist es zu spät.“ Nun, Daniel entdeckte,
dass er eine gute Stimme besitzt (in der Schule
hatte er das Chorsingen stets geschwänzt), und
entschloss sich, die letzte Möglichkeit, die sich ihm
auf diesem Gebiet bot, jene des Sängerberufes, zu
Aktuell singt Boaz Daniel an der Wiener Staats­
oper im Februar zum ersten Mal den Lescaut in
Massenets Manon – den Puccini-Lescaut sang er
hier schon vor elf Jahren, bei der Premiere von
Manon Lescaut – und den Tusenbach in der Staats­
opernerstaufführung von Péter Eötvös’ Tri Sestri.
„Es ist merkwürdig, in den ersten Jahren hatte ich
praktisch überhaupt keinen Kontakt zur zeitge­
nössischen Musik. Das jüngste was ich sang war
Richard Strauss und Puccini. Und plötzlich, seit
drei Jahren, singe ich einen Schönberg nach dem
anderen, Zimmermanns Soldaten und jetzt eben
Péter Eötvös’ Tri Sestri. Übrigens ein wunderbares
Werk: Ich liebe die Vorlage, also das TschechowStück, und ich finde die Oper höchst aufregend,
denn Eötvös erzählt die Geschichte nicht einfach
linear, sondern in mehreren Sequenzen, aus unter­
schiedlichen Gesichtspunkten. Und dazu kommt
noch die phantastische Musik!“
Andreas Láng
Diese Produktion wird ermöglicht
mit der Unterstützung von
SERIE
Mittlerweile singt Boaz Daniel nicht nur an der
Wiener Staatsoper, sondern weltweit, und nicht
nur mittlere Rollen, sondern auch erstes Fach, wo­
bei sich vieles wie durch Zufall zu fügen scheint.
„Es ist ja beileibe nicht so, dass man selbst eine
bestimmte Richtung in der Entwicklung anstrebt,
zumindest ist dies bei mir nicht der Fall“, so Boaz
Daniel. „Ich habe beispielsweise in der vergange­
nen Spielzeit hier im Zuge der Ring-Aufführungen
zum ersten Mal mit Simon Rattle zusammengear­
beitet. Wenig später bot er mir eine unbekannte,
aber schöne Oper von de Falla an: El retablo del
Maese Pedro. Mit den Berliner Philharmonikern.
So etwas passiert, wenn man es passieren lässt.“
Manon
14., 19., 22., 25.,
28. Februar 2016
www.wiener-staatsoper.at
N° 196
23
DAS HAUS
ALS HEIMAT
Margarita Gritskova
S
eit 2012 gehört die Mezzosopranistin Margarita
Gritskova zum Staatsopern-Ensemble. Nach
ihrem Debüt als Tebaldo in Don Carlo sang­
sie ein stetig erweitertes Repertoire, das von der
Madda­­­­­lena­­ in Rigoletto über die Rosina in Il
barbiere­di Siviglia bis zu Idamante in Idomeneo
und die Cenerentola reicht. Im Gespräch mit Oliver
Láng erzählt sie von ihrem Leben im Haus am Ring.
Sie stammen aus St. Petersburg und leben seit
einigen Jahren hier in Wien. Viel Zeit verbringen
Sie – naheliegender Weise – an der Wiener Staats­
oper. Wieweit ist dieses Haus zu einer zweiten
Heimat geworden?
Margarita Gritskova: Ich fühle mich hier
sehr wohl: sowohl am Haus, zwischen all den
Kollegen und in dieser guten Atmosphäre, als
auch in dieser wunderschönen Stadt. All das,
was in der Wiener Staatsoper um mich herum
passiert, macht mich sehr glücklich! Ich singe
großartige Rollen, bin bei Premieren dabei,
kann mich in Ruhe entwickeln – das alles ist
keine Selbstverständlichkeit und ist daher etwas
Cornelius Meister
24
N° 196
www.wiener-staatsoper.at
Besonderes für mich. Und dank der heutigen
Reisemöglichkeiten ist es ja nicht so schwierig,
wenn ich meine Familie und Freunde in­
St. Petersburg besuchen möchte. Und sollte sich
das zeitlich nicht ausgehen, können sie ja nach
Wien kommen. Das gilt übrigens auch für meine
Gesangslehrerin.
Lässt es sich benennen, wie viele Stunden Sie pro
Tag in der Staatsoper sind?
Margarita Gritskova: Das kann man so nicht
sagen, weil es sehr unterschiedlich ist. Vor
Premieren zum Beispiel sind es pro Tag viele, viele
Stunden. Man braucht ja Zeit, um eine neue Rolle
zu entwickeln, es gibt musikalische und szenische
Proben, Ensembleproben und Soloproben
und­­noch vieles mehr. Aber auch, wenn gerade
keine Neuproduktion auf dem Plan steht, gibt
es natürlich Einstudierungen für neue Rollen,
Korrepetitionen fürs Repertoire und so weiter.
Sind Sie jemand, der diese Probenzeit genießt?
Margarita Gritskova: Ich mag diese Zeit be­son-
INTERVIEW
ders,­­­weil wir uns alle in einem Prozess befinden:
Man entwickelt etwas gemeinsam mit dem
Regisseur, mit dem Dirigenten und den Kollegen,
gewinnt allmählich einen immer tieferen Einblick
in das Werk und sieht, wie Figuren entstehen.
Das ist sehr spannend!
Ist das Proben schöner als dann die eigentliche
Aufführung?
Margarita Gritskova: Es ist etwas ganz anderes.
Als Kind dachte ich, dass das Beste am Ganzen
das Endergebnis ist – eben die Premiere oder
eine Vorstellung. Wenn man das Resultat der
Arbeit sieht. Aber es gibt eben auch das Davor,
den Weg zum Resultat. Und dieser ist jedesmal
wie eine Abenteuerreise.
Ist das auch die Phase, in der Sie für sich am
meisten lernen?
Margarita Gritskova: Das Lernen findet auf
ganz verschiedenen Ebenen statt. Es gibt
natürlich die Probenarbeit, musikalische und
szenische Proben, aber es gibt auch vieles, was
darüber hinaus geht. Man muss ja nicht nur
die Noten und den Text und die szenischen
Abfolgen kennen, sondern auch ein Wissen
darüber hinaus erwerben. Bücher lesen, Bilder
betrachten, Gespräche führen. All das gehört
dazu und arbeitet in einem – und damit an einer
Rolle. Wobei ich ja bei all dem gar nicht sagen
kann, dass meine Tätigkeit „Arbeit“ ist. Es ist eine
Freude, eine Notwendigkeit.
Was an dieser Freude ist das, was Sie am meisten
herausfordert?
Margarita Gritskova: Wahrscheinlich, dass
man parallel zu dem, was man selber auf der
Bühne macht, auch beobachten muss, was alle
anderen machen. Denn wenn einer sich zum
Beispiel nicht wohl fühlt oder ein Problem
hat, müssen alle anderen darauf reagieren und
ihn unterstützen. Das bedeutet, dass wir uns
nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf die
anderen konzentrieren müssen. Und diese
Mehrgleisigkeit ist eben nicht einfach.
Fühlen Sie (noch) Nervosität vor einem Auftritt?
Margarita Gritskova: Früher war ich nervös,
aber das ist im Laufe der Zeit weniger geworden.
Natürlich gibt es ein spezielles Gefühl, das ich
vor einer Vorstellung habe, aber es ist nicht mehr
Lampenfieber als solches. Zumindest nicht,
solange ich das Gefühl habe, alles für diese
Vorstellung getan zu haben, was ich tun kann.
Und nach der Vorstellung? Haben Sie da ein
Gefühl der Zufriedenheit?
Margarita Gritskova: Nein, eigentlich nicht. Wie
viele andere Kollegen denke ich sofort darüber
nach, was ich beim nächsten Mal besser machen
könnte. Man ist ja mit der Arbeit nie wirklich
fertig, immer wieder findet man etwas Neues und
sieht die Möglichkeit einer Weiterentwicklung.
Eine kleine – zumindest kurzfristige – Ausnahme
sind da Premieren: Wenn nach dem Abend der
große Druck weg ist, wenn die Aufführung, für
die man so lange gearbeitet hat, geschafft ist –
dann feiere ich doch gerne! Aber auch nach der
Premiere geht die Arbeit natürlich immer weiter.
Sie singen sehr unterschiedliche Partien – von
Cenerentola bis Sesto. Fühlen Sie sich mit einer
dieser Figuren verwandt?
Margarita Gritskova: Nein, eigentlich nicht.
Ich versuche mich natürlich in die Partien
einzufühlen und gut gezeichnete Figuren zu
zeigen. Aber diese Bühnencharaktere sind
alle nicht ich, ich persönlich würde mich auch
in vielen Fällen nicht so wie sie verhalten.
Aber ich kann es spielen und kann mich in die
unterschiedlichsten Figuren hineinfühlen, ein
bisschen wie eine Soja-Sauce: die kann man ja
auch gut für Süßes, Salziges usw. verwenden,
und immer passt sie! (lacht)
Ihre drei aktuellen Staatsopern-Mozart-Partien
sind Sesto, Dorabella und Idamante: Worin liegen
die Unterschiede?
Margarita Gritskova: Es gibt ganz grundsätzliche
Unterschiede, die sich aus der Figur ergeben und
die natürlich Auswirkungen auf die musikalische
Gestaltung haben: Zum Beispiel: Dorabella ist
eine Frau, Sesto ein Mann. Dorabella versuche
ich eine etwas dunklere Farbe zu geben,
jedenfalls gestalte ich die Partie ohne großes
Vibrato; Idamante braucht eine hellere Nuance,
es handelt sich ja um eine junge, noch recht
naive Figur. Und Idamante benötigt, wie auch
Sesto, eine sehr instrumentale Führung der
Gesangsstimme – wie eine Geige.
www.wiener-staatsoper.at
N° 196
25
Così fan tutte
12., 17. Februar 2016
WENN EINER
NEUN MAL D
übernommen hatte, und entgegen meiner
Sorgen während der Vorbereitungsphase gelang
mir ein erfolgreiches Rollendebüt, worüber ich
sehr froh bin.
Jongmin Park als Basilio
in Il barbiere di Siviglia
2011
ebütierte er an der Wiener
d
Staatsoper, seit 2013 ist er
im Ensemble und singt hier Rollen von Don
Basilio, Fürst Gremin, Colline bis Masetto
und Sir Giorgio: der junge koreanische
Bassist Jongmin Park. Im Februar wird er in
Antonín Dvořáks Rusalka den Wassermann
übernehmen und traf sich im Vorfeld mit
Oliver Láng zu einem Gespräch.
Sie haben bisher eine Reihe unterschiedlicher
Partien gesungen, heitere und tragische. Gibt es
eine, die Ihnen ganz besonders am Herzen liegt?
Jongmin Park: Es gibt viele Rollen, an die ich aus
verschieden­sten Gründen gerne (zurück-)denke
– wobei mir doch die Rolle des Sir Giorgio in I
puritani von Bellini am meisten in Erinnerung
geblieben ist. Der Dirigent Marco Armiliato hat
mich sehr unterstützt ein gelungenes Debüt zu
absolvieren und die Darbietung der berühmten
Sänger, mit denen ich gearbeitet habe, half mir,
mich noch mehr in meine Rolle einzubringen.
Sir Giorgio war die größte Rolle, die ich bisher
26
N° 196
www.wiener-staatsoper.at
Sind Ihnen bei diesen dargestellten Figuren
realistische Charaktere lieber oder eine konzen­
trierte Schwarz-Weiß-Zeichnung?
Jongmin Park: Für mich sind eher realistische
Figuren interessant. Dieser realistische Aspekt
ist dann vor allem einfacher zur Darstellung zu
bringen, wenn ich beim Schauspiel auf meine
Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft Bezug
nehme. Wenn der Charakter der Rolle nicht
zu mir passt, z.B. wenn sie zu extrem gestaltet
ist, ist es tatsächlich so, dass ich mich während
der Vorbereitungen, aber auch während der
Aufführung gestresst fühle.
Wenn Sie sich die Figuren Ihres Fachs vorstellen:
Welche Figur würden Sie als eine besonders
komplexe und spannende beschreiben?
Jongmin Park: Ich liebe zum Beispiel König
Philipp II . Er hat alles, was man sich denken kann,
er hat alle weltliche Macht, ist der mächtigste
König seiner Zeit, nur eine Sache hat er nicht:
Liebe. Weder die Liebe von seinem Sohn noch
von seiner Frau. Das quält ihn – naheliegender
Weise – sehr. Denn alles was er hat, zählt ohne
Liebe nichts – und alle Macht zählt in der Liebe
nichts. Dieser Kontrast interessiert mich sehr.
Wie sieht Ihre Vorbereitung auf eine Partie aus?
Jongmin Park: Natürlich gibt es umfassende
musikalische Studien, um die Arien und En­
sembles perfekt zu beherrschen. Davon ab­
gesehen braucht es viel Zeit, um, abgesehen
von der musikalischen Seite, die historischen
Hintergründe eines Stücks, die gesellschaftliche
Situation der damaligen Zeit, die Kunst dieser
Epoche, die Intention des Komponisten zu
INTERVIEW
ASSELBE RUFT
verstehen. Vor allem, wenn ich eine wichtige
Rolle spiele oder ein Solokonzert vorbereite,
investiere ich viel Zeit, um jeden dieser Aspekte
zu analysieren.
Sie singen im Februar den Wassermann in
Rusalka. Was ist Ihnen an dieser Figur am meisten
aufgefallen?
Jongmin Park: Der Wassermann ist eine Figur,
die Rusalka, eine seiner Töchter, am meisten
liebt und sich um sie sorgt. In der Oper ruft
der Wassermann gleich neunmal: „Uboha
rusalko bleda! Beda!“ (Bleich bist du, Rusalka,
Arme! Wehe!). Normalerweise ist man sich als
Sänger bereits bei einer zwei- bis dreimaligen
Wiederholung einer Phrase darüber bewusst,
dass der Komponist diese Stelle als wichtig
ansieht. Hier aber wird ein Satz gleich neunmal
wiederholt! Für den Wassermann sind die
Men­
schen Diebe, die in seine Welt des Sees
eindringen und Fische fangen, in den Bergen
die Bäume fällen, in den Höhlen gierig nach
Bodenschätzen graben und schließlich sogar
seine Tochter verführen und ihm wegnehmen.
Der Wassermann ist vergleichbar mit Rigoletto,
dessen Tochter Gilda sich in den Duca verliebt
und schlussendlich den Tod wählt. Auch dieser
Vater kann am Ende das Unglück seiner Tochter
nur miterleben und ihn nicht verhindern.
Wo liegen die Herausforderungen dieser Partie?
Man sagt, dass sie in den unterschiedlichen Akten
verschiedene Stimmtypen verlangt.
Jongmin Park: Die größte Herausforderung liegt
für mich vor allem darin, die Aussprache der
tschechischen Sprache gut zu beherrschen. Als
ich an der Universität Gesang studierte, lernte
ich die italienische, deutsche, französische
und russische Aussprache – nicht aber die
tsche­
chische. Das habe ich nun nachgeholt.
In musikalischer Hinsicht ist es für mich von­
besonderer Wichtigkeit, dass ich den Gefühls­
zustand des Wassermanns, der Rusalka
bedauert, stimmlich gut darstelle. Dazu kommt,
dass der Wassermann einen Tonumfang von fast
zwei Oktaven, vom hohen Fis bis zum tiefen G
bewältigen muss. Außerdem gibt es in dieser
Produktion viele Szenen, in denen ich über die
Bühne laufen muss. Es ist in dieser Situation
wichtig, meine Atmung unter Kontrolle zu halten
und so zu regulieren, dass das Laufen keinen
Einfluss auf das Singen hat.
Welche Ebene – Schauspiel, Gesang, Interaktion
mit Kollegen – ist im Augenblick der Vorstellung
für Sie die wichtigste? Die vordringlichste?
Jongmin Park: Ich denke, dass die Probe eine
Vorstellung ist und die Vorstellung eine Probe.
Das bedeutet, dass ich versuche, mich in den
Vorstellungen an das zu halten, was in den Proben
mit den Sängerkollegen ausgemacht wurde.
Denn wenn ich mich an einer Stelle plötzlich
anders als sonst verhalte, kann das die Kollegen
verwirren und aus dem Konzept bringen.
Musikalisch steht – neben den naheliegenden
Fragen nach Stimmqualität, Intonation, Größe
der Stimme, Balance mit dem Orchester etc. –
die Überlegung, wie ich die Geschichte richtig
und schlüssig erzähle? Es geht darum, wie man
die Gefühle, die in der Figur stecken, dem
Publikum vermitteln kann.
Haben Sie sich bei der Einstudierung des
Wassermanns an historischen Aufnahmen großer
Sänger orientiert?
Jongmin Park: Ich habe mehrmals eine
Aufnahme unter Jiří Bělohlávek angehört. Auf
dieser gefällt mir Peter Mikuláš als Wassermann
sehr gut. Abgesehen davon sind viele Sänger
dieser Einspielung Tschechen, was in Bezug auf
die Aussprache und die gesamte Atmosphäre
des Stücks eine große Hilfe für mich war.
www.wiener-staatsoper.at
N° 196
27
Rusalka
9., 13., 18., 21. Februar
DATEN UND FAKTEN
GEBURTSTAGE
TODESFÄLLE
Die US-amerikanische Sopranistin Carol
Neblett wird am 1. Februar 70 Jahre alt.
An der Wiener Staatsoper sang sie Senta,
Der US-amerikanische Mahler-Forscher
Gilbert Kaplan starb am 1. Jänner 2016 im
75. Lebensjahr.
Chrysothemis, Vitellia und Minnie.
Jean-Philippe Lafont vollendet am­
4. Februar sein 65. Lebensjahr. An der
Der französische Komponist und Dirigent
Pierre Boulez starb am 5. Jänner 2016 im
Alter von 90 Jahren in Baden-Baden.
Wiener Staatsoper war er als Amonasro,
Jago und Scarpia zu erleben.
BALLETT-ROLLENDEBÜTS
Maryllin Zschau feiert am 9. Februar
ihren 75. Geburtstag. Im Haus am Ring
verkörperte sie u.a. den Komponisten,
Santuzza, Färberin, Minnie, Salome.
Regisseur Moshe Leiser wird am 11. Fe­
bruar 60 Jahre alt. An der Wiener Staats­
Kiyoka Hashimoto (Olga) in Onegin
am 6. Februar 2016
Alice Firenze (Olga), Davide Dato
(Lenski) und Alexis Forabosco (Fürst
Gremin) in ­O negin am 8. Februar 2016
oper inszenierte er gemeinsam mit Patrice
OPER-HAUSDEBÜTS
Caurier die aktuelle Zauberflöte.
Friedrich Cerha vollendet am 17. Febru­
ar sein 90. Lebensjahr. An der Wiener
Staatsoper konnte man von ihm Baal,
Der Rattenfänger und die Uraufführungs­
produktion Der Riese vom Steinfeld erle­
ben sowie Bergs Lulu mit dem von Cerha
hergestellten 3. Akt. Bei den Rattenfängern stand er selbst am Dirigentenpult.
Philippe Auguin feiert am 18. Februar
seinen 55. Geburtstag. An der Wiener
Staatsoper dirigierte er bislang Werke von
Verdi, Puccini und Korngold.
Jiří Bělohlávek wird am 24. Februar 70
Jahre alt. An der Wiener Staatsoper leitete
er 2014 die Neuproduktion von Rusalka.
Gabriele Schnaut feiert am 24. Februar
ihren 65. Geburtstag. An der Wiener
Staatsoper sang sie u.a. Färberin, alle
Brünnhilden, Elektra, Kundry, Ortrud,
Isolde, Turandot.
28
N° 196
OPER-ROLLENDEBÜTS
Sascha Goetzel (Dirigent), Pavel Kolgatin (Tamino), Aida Garifullina (Pa­
mina), Andrea Carroll (Papagena),
­Simina Ivan (1. Dame), Juliette Mars
(2. Dame) in Die Zauberflöte für Kinder
am 5. Februar 2016
Patrick Lange (Dirigent), Jorge de
León (Cavaradossi), Evgeny Nikitin
(Scarpia) in ­Tosca am 7. Februar 2016
Klaus Florian Vogt (Prinz), Elena
­Zhidkova (Fremde Fürstin), Jongmin
Park (Wassermann), Monika Bohinec
(Ježibaba), Margaret Plummer (Kü­
chenjunge), Zoryana Kushpler (3. Elfe),
Manuel Walser (Jäger) in Rusalka am
9. Februar 2016
Der junge ukrainische Igor Onishchenko Tomáš Netopil (Dirigent), Markus
studierte in seiner Heimatstadt und absol­ ­E iche ­(Guglielmo), Elena Maximova
vierte zusätzlich Meisterklassen bei Vitaliy (Despina), ­K S Wolfgang Bankl ­( Don
Bilyy, Galina Polivanova und Alexander Alfonso) in Così fan tutte am 12. Februar
Striuk. Auftritte absolvierte er unter ande­
rem als Robert in Iolanta und als Crown Boaz Daniel (Lescaut), Mihail Dogoin Porgy and Bess. Aktuelle Engagements tari ­( Brétigny), Ulrike Helzel (Javotte)
umfassen unter anderem Conte Ceprano in Manon am 14. Februar 2016
im Théâtre du Capitole de Toulouse. An
der Wiener Staatsoper wird er als Fiorello Marco Armiliato (Dirigent), Marina
in Il barbiere di Siviglia am 29. Februar Rebeka (Juliette), Margaret Plummer
2016 debütieren. Er ist Stipendiat von (Stéphano), C
­ arole Wilson (Gertrude),
Novomatic.
KS Juan Diego Flórez (Roméo), Carlos
Victor Shevchenko debütiert am 23. Fe­ Osuna (Tybalt), ­A lexandru Moisiuc
bruar als Le Duc in Roméo et Juliette.
(Frère Laurent) in Roméo et Juliette am
23. Februar 2016
OPERNWERKSTATT
ORF RadioCafé
mit der gefragten Mezzosopranistin
Bernarda Fink
Moderation: Peter Dusek
29. Februar, 19.00 Uhr
www.wiener-staatsoper.at
WERKEINFÜHRUNGEN
Zu allen Aufführungen von Rusalka wer­
den im Gustav Mahler-Saal jeweils eine
halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn ko­
stenlose Werkeinführungen angeboten.
DATEN UND FAKTEN
RADIO
NEU IM ORCHESTER
3. Februar, 19.30 | Ö1
Opernwerkstatt
Juliane Banse zu Gast bei Michael Blees
7. Februar, 14.00 | radio klassik
Mélange mit Dominique Meyer
Thema: Maskenball
11. Februar, 19.30 | Ö1
Zu neuen Ufern: Anna Netrebko 2016
mit: Chris Tina Tengel
16. Februar, 15.05 | Ö1
Friedrich Cerha – ­­
Prägende Opernerlebnisse
Gestaltung: Michael Blees
18. Februar, 19.30 | Ö1
Opern- und Vokalmusikkomponist
Friedrich Cerha
mit: Chris Tina Tengel
28. Februar, 15.05 | Ö1
Das Wiener Staatsopernmagazin
Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen
der Wiener Staatsoper sowie Gespräche
mit Künstlerinnen und Künstlern.
Gestaltung: Michael Blees
Die junge slowenische Geigerin Petra
Kovačič gewann das Probespiel für eine
vakante Stelle (ab 1. Februar 2016) in der
Gruppe der ersten Geigen des Staatsopern­
orchesters / Wiener Philharmoniker. Die
1990 geborene und aus Slowenien stam­
mende Petra Kovačič absolvierte ihr Violin­
studium an der Wiener Universität für
­Musik und darstellende Kunst bei Prof.
Roswitha Randacher. Ihre Ausbildung kom­
plettierte sie in Meisterkursen.
Bereits Ende November wurde außerdem
die Stelle eines zweiten Klarinettisten im
Orchester (ab 1. September 2016) besetzt:
Das Probespiel für das Staatsopernorche­
ster / Wiener Philharmoniker gewann der
1988 in Linz geborene Gregor Hinter­
reiter, seit 2009 Klarinettist im Bühnen­
orchester der Wiener Staatsoper.
DIVERSES
Uta Sander, für
die Neuen Medi­
en an der Wiener
Staatsoper zu­
ständig, hat nicht
nur eine künstle­
rische Vergan­
genheit, sondern auch eine entspre­
chende Gegenwart: So ist die studierte
Pianistin als Liedpartnerin ihres Ehe­
mannes, des Baritons Klemens Sander,
wieder einmal auf einer berührenden CDEinspielung Schubert’scher Lieder (dies­
mal der Zyklus Die schöne Müllerin) zu
hören. „Vokale Kammermusik schönster
Ausprägung“, merkte zu dieser Einspie­
lung die Presse an. Und: „Man darf eine
wunderbar geschlossene, introvertierte
Interpretation erwarten.“ Informationen
unter www.schönemüllerin.com
DONATOREN
AGRANA | BUWOG Group | Christian Zeller­Privatstiftung | Diehl Stiftung & Co. KG |
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG |
MB Beteili­gungs GmbH | Porsche Holding GmbH | ­Raiffeisen | Zentralbank Öster­
reich AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesell­
schaft m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wettstein | Wirtschaftskammer Wien
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM FEBRUAR 2016
7.2.
13.00
14.00
15.00
21.2.
13.00
14.00
15.00
22.2.
14.00
15.00
23.2.
14.30
15.30
14.00
15.00
12.2.
14.00
13.2.
14.00
18.2.
14.00
15.00
19.2.
14.00
15.00
20.2.
14.00
15.00
8.2.
12.00
9.2.
10.2.
11.2.
13.00
14.00
15.00
14.00
15.00
14.00
15.00
24.2.
14.00
15.00
25.2.
14.00
15.00
15.00
26.2.
14.00
15.00
15.00
28.2.
14.00
15.00
13.00
9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung
www.wiener-staatsoper.at | [email protected]
Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.
www.wiener-staatsoper.at
N° 196
29
SPIELPLAN Februar 2016
01
Montag
19.00-22.00
Oper
ARABELLA | Richard Strauss
Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Sven-Eric Bechtolf
Bankl, Wilson, Harteros, Tonca, Konieczny, Schade, Ernst, Walser, Coliban, Fahima, Ellen
02
Dienstag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN ZUM WIENER OPERNBALL 2016
03
Mittwoch
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN ZUM WIENER OPERNBALL 2016
04
Donnerstag
22.00-05.00
WIENER OPERNBALL 2016
05
Freitag
14.30-15.30
17.00-18.00
Kinderoper
DIE ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER | Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Sascha Goetzel | Regie: Diana Kienast
Dumitrescu, Kolgatin, Fahima, Garifullina, Kammerer, Carroll, Ebenstein, Ivan, Mars, Twarowska
Wiener Philharmoniker | Kinder der Opernschule der Wiener Staatsoper
Informationen*
06
Samstag
20.00-22.15
Ballett
ONEGIN | John Cranko – Peter Iljitsch Tschaikowski, arr. Stolze
Dirigent: James Tuggle
Poláková, Hashimoto, Lazik, Cherevychko, Kourlaev
Preise C
07
Sonntag
19.30-22.15
Oper
TOSCA | Giacomo Puccini
Dirigent: Patrick Lange | Regie: Margarethe Wallmann
Gheorghiu, de León, Nikitin, Unterreiner, Rumetz, Derntl, Dogotari, Hong
Preise A
08
Montag
19.00-21.15
Ballett
ONEGIN | John Cranko – Peter Iljitsch Tschaikowski, arr. Stolze
Dirigent: James Tuggle
Papava, Firenze, Shishov, Dato, Forabosco
Abo 13
Preise C
CARD
09
Dienstag
19.00-22.30
Oper
RUSALKA | Antonín Dvořák
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Sven-Eric Bechtolf
Vogt, Zhidkova, Park, Stoyanova, Bohinec, Bermúdez, Plummer, Naforniţă, Helzel,
Kushpler, Walser
Abo 1
Preise S
Werkeinführung
10
Mittwoch
19.00-21.45
Oper
TOSCA | Giacomo Puccini
Dirigent: Patrick Lange | Regie: Margarethe Wallmann
Gheorghiu, de León, Nikitin, Unterreiner, Rumetz, Derntl, Dogotari, Hong
Abo 9
Preise A
11
Donnerstag
18.00-19.00
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
OPERNGESCHICHTE III
Preise X
19.30-21.45
Ballett
ONEGIN | John Cranko – Peter Iljitsch Tschaikowski, arr. Stolze
Dirigent: James Tuggle
Poláková, Hashimoto, Lazik, Cherevychko, Kourlaev
Abo 17
Preise C
12
Freitag
19.00-22.30
Oper
COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Roberto de Simone
Wenborne, Gritskova, Eiche, Bruns, Maximova, Bankl
Abo 5
Preise S
13
Samstag
19.00-22.30
Oper
RUSALKA | Antonín Dvořák
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Sven-Eric Bechtolf
Vogt, Zhidkova, Park, Stoyanova, Bohinec, Bermúdez, Plummer, Naforniţă, Helzel,
Kushpler, Walser
Preise S
Werkeinführung
14
Sonntag
11.00-12.30
Matinee
Gustav Mahler-Saal
MATINEE DER STIPENDIATEN DES WIENER WAGNER VERBANDES
Preise L
19.00-22.15
Oper
MANON | Jules Massenet
Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban
Damrau, Vargas, Dumitrescu, Daniel, Ebenstein, Dogotari, Fahima, Helzel, Kushpler
Abo 21
Preise A
15
Montag
KEINE VORSTELLUNG
16
Berliner Lieder und Chansons
Dienstag
WENN ICH MIR WAS WÜNSCHEN DÜRFTE
20.00-22.00
Angela Denoke (Gesang) | Tal Balshai (Klavier) | Tim Park (Cello)
Solistenkonzert
Bernhard Nusser (Blasinstrumente) | Uwe Kraus (Sprecher)
GENERALSPONSOREN
Preise A
Abo 16
Oper live at home
Zyklus
Solisten­konzerte
Preise K
CARD
WIENER STAATSOPER live at home
MAIN SPONSOR
TECHNOLOGY PARTNER
SPIELPLAN
17
Mittwoch
19.00-22.30
Oper
COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Roberto de Simone
Wenborne, Gritskova, Eiche, Bruns, Maximova, Bankl
Abo 10
Preise S
18
Donnerstag
19.00-22.30
Oper
RUSALKA | Antonín Dvořák
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Sven-Eric Bechtolf
Vogt, Zhidkova, Park, Stoyanova, Bohinec, Bermúdez, Plummer, Naforniţă, Helzel,
Kushpler, Walser
Abo 20
Preise S
Oper live at home
Werkeinführung
19
Freitag
19.30-22.45
Oper
MANON | Jules Massenet
Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban
Damrau, Vargas, Dumitrescu, Daniel, Ebenstein, Dogotari, Fahima, Helzel, Kushpler
Preise A
Samstag
11.00-12.30
Matinee
Gustav Mahler-Saal
KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 6
Ornamentum Philharmonicum
Maxim Brilinsky (Barockviolione) | Milan Šetena (Barockvioline)
Wolf-Dieter Rath (Barockbratsche) | Sebastian Führlinger (Barockbratsche)
Péter Somodari (Barockvioloncello) | Filip Waldmann (Kontrabass)
Wolfgang Breinschmid (Flöte) | Kotono Brilinsky (Cembalo)
Preise R
19.00-22.30
Oper
COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Roberto de Simone
Wenborne, Houtzeel, Eiche, Bruns, Maximova, Bankl
Mozart-Zyklus
Preise S
21
Sonntag
19.00-22.30
Oper
RUSALKA | Antonín Dvořák
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Sven-Eric Bechtolf
Vogt, Zhidkova, Park, Stoyanova, Bohinec, Bermúdez, Plummer, Naforniţă, Helzel,
Kushpler, Walser
Abo 22
Preise S
Werkeinführung
22
Montag
19.00-22.15
Oper
MANON | Jules Massenet
Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban
Damrau, Vargas, Dumitrescu, Daniel, Ebenstein, Dogotari, Fahima, Helzel, Kushpler
Abo 15
Preise A
23
Dienstag
19.30-22.30
Oper
ROMÉO ET JULIETTE | Charles Gounod
Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Jürgen Flimm
Rebeka, Plummer, Wilson, Flórez, Osuna, Bermúdez, Dogotari, Pelz, Hong, Moisiuc, Shevchenko
Preise A
24
Mittwoch
19.00-22.30
Oper
COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Tomáš Netopil | Regie: Roberto de Simone
Wenborne, Houtzeel, Eiche, Bruns, Maximova, Bankl
Abo 12
Preise S
Oper live at home
25
Donnerstag
19.00-22.15
Oper
MANON | Jules Massenet
Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban
Damrau, Vargas, Dumitrescu, Daniel, Ebenstein, Dogotari, Fahima, Helzel, Kushpler
Abo 18
Preise A
26
Freitag
19.30-22.30
Oper
ROMÉO ET JULIETTE | Charles Gounod
Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Jürgen Flimm
Rebeka, Plummer, Wilson, Flórez, Osuna, Bermúdez, Dogotari, Pelz, Hong, Moisiuc, Shevchenko
Preise A
27
Samstag
18.00-19.00
Konzert
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
NIX ERNSTES – LIEDERABEND MIT KS ALFRED ŠRAMEK
Preise Y
20.00-22.15
Ballett
ONEGIN | John Cranko – Peter Iljitsch Tschaikowski, arr. Stolze
Dirigent: James Tuggle
Papava, Firenze, Shishov, Dato, Forabosco
Preise C
Sonntag
11.00-12.30
Matinee
EINFÜHRUNGSMATINEE ZUR NEUPRODUKTION VON TRI SESTRI
Mit Mitwirkenden der Premiere; Moderation: Andreas Láng, Oliver Láng
Preise M
15.00-16.00
Konzert
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
CHORKONZERT DER OPERNSCHULE DER WIENER STAATSOPER
Leitung: Johannes Mertl
Preise Y
18.30-21.45
Oper
MANON | Jules Massenet
Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban
Damrau, Vargas, Dumitrescu, Daniel, Ebenstein, Dogotari, Fahima, Helzel, Kushpler
Abo 23
Preise A
Oper live at home
CARD
Montag
19.30-22.15
Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini
Dirigent: Marco Armiliato | Nach einer Regie von Günther Rennert
Kolgatin, Šramek, Maximova, Caria, Coliban, Onishchenko, Ellen, Derntl
Zyklus 2
Preise S
20
28
29
PRODUKTIONSSPONSOREN
ROMÉO ET JULIETTE
RUSALKA
ARABELLA | MANON
* 5. Februar 14.30 Uhr: Geschlossene Vorstellung für Schulklassen.
Da die Zauberflöte für Kinder 2016 in die Woche der Wiener und Nieder­
österreichischen Semesterferien fällt, können Interessierte Gratiskarten
für die Vorstellung um 17.00 Uhr im Bestellbüro reservieren.
KARTENVERKAUF FÜR 2015/ 2016
KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND
ÜBER INTERNET
STEHPLÄTZE
Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016
möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Be­
stellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an
die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung
erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbind­
lichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD
mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstel­
lungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort
Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison
2015/2016 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.
at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online
kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch
sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzutei­
lung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga­
kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der
be eines verbindlichen Zahlungstermins.
werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatz­
Operngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE
Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die
Saison 2015/2016 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch
im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des
gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzbe­
rechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND
GALERIE
Zum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien,
ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-,
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND
TELEFONISCHER VERKAUF
Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei
Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für
30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis
30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. ver­
kauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der
Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter
www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen
von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard,
Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar
unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2015/2016, er­
hältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen
einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vor­
verkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst wer­
den. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE
Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich
und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können
an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben
werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD
TAGESKASSEN
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,
Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien,
Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien,
Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse
Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440.
Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12
Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzent­
Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE
und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonder­
der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungs­
zeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn;
Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde
vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
schlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha­
ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS
Ballettvorstellungen der Saison 2015/2016 in der Wiener Staatsoper
veranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“
für die Saison 2015/2016 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen­
prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel­
KASSE UNTER DEN ARKADEN
im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010
Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel­
lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
KINDERERMÄSSIGUNG
Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis er­
forderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am
31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontin­
gent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Ein­
heitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie)
zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl
von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim
Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in
jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkas­
se bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstel­
lungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE
Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bun­
destheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil
dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheits­
preis von E 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der
Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie
an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den
Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und
wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter
Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
32
lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngas­
se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679,
e-Mail: [email protected], von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,
Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
VORVERKAUF WALFISCHGASSE
Der Vorverkauf für Kindervorstellungen in der Walfischgasse 4, 1010
Wien, beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Auffüh­
rungsserie. Der Vorverkauf für die anderen Veranstaltungen beginnt
jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag.
INFORMATIONEN
Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at
ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.
IMPRESSUM
Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer
Saison 2015/2016, Prolog Februar 2016
Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 20.01.2016
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey
Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: [email protected]
Grafik: Irene Neubert
Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 4, 7, 13, 18, 20, 24, 26),
Jakwerth (S. 2-3), Reinhard Winkler (S. 11),
Manu Theobald (S. 12), Joern Kipping (S. 14),
David White (S. 16), Bill Bernstein (S. 21)
alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:
Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2
Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH
ABOS UND ZYKLEN
Abo 1
9.
6
2. Februar,
Oktober,19.00-22.30
19.00-21.45
RUSALKA
DON QUIXOTE
Antonín
Dvořák
Nurejew-Minkus
Abo 5 12. Februar, 19.00-22.30
Abo 8 16. Oktober, 19.30-22.15
COSÌ FAN TUTTE
THE TEMPEST
Wolfgang Amadeus Mozart
Thomas Adès
Abo 9 10. Februar, 19.00-21.45
Abo 9 21. Oktober, 19.00-22.00 TOSCA
MACBETH
Giacomo Puccini
Giuseppe Verdi
Abo 10 17. Februar, 19.00-22.30
Abo 12 COSÌ
FAN TUTTE
7. Oktober,
19.00-22.00
MACBETH
Wolfgang Amadeus Mozart
Giuseppe
Verdi19.00-22.30
Abo
12 24.
Februar,
Abo 13 COSÌ
FAN TUTTE
19. Oktober,
19.00-22.30
Wolfgang Amadeus Mozart
ANNA BOLENA
Abo
13 8.
Februar,
19.00-21.15
Gaetano
Donizetti
ONEGIN
12. Oktober,
19.30-22.15
Abo 16 Cranko
– Tschaikowski,
arr. Stolze
THE TEMPEST
Abo
15 22.
Februar,
Thomas
Adès 19.00-22.15
MANON
Abo 17 Jules
Massenet19.30-21.45
1. Oktober,
L’ELISIR D’AMORE
Abo 16 1. Februar, 19.00-22.00
Gaetano Donizetti
ARABELLA
Abo 18 Richard
Strauss
8. Oktober,
19.00-21.45 MADAMA
BUTTERFLY
Abo
17 11.
Februar,
19.30-21.45 ONEGIN
Giacomo Puccini
Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze
Abo 22 11. Oktober, 19.00-21.45 Abo
18 25.
Februar,
19.00-22.15
MADAMA
BUTTERFLY
MANON
Giacomo Puccini
Jules Massenet
Abo 24 18. Oktober, 19.30-22.15
Abo 20 18. Februar, 19.00-22.30 THE TEMPEST
RUSALKA
Thomas Adès
Antonín
Dvořák
Mozart-Zyklus
Abo
21 14. Februar,
19.00-22.15
30. Oktober, 19.00-22.15
MANON
DONMassenet
GIOVANNI
Jules
Wolfgang Amadeus Mozart
Abo 22 21. Februar, 19.00-22.30 RUSALKA
Donizetti-Zyklus
Antonín
Dvořák
23. Oktober,
18.30-22.00
ANNA
BOLENA
Abo
23 28.
Februar,
18.30-21.45
Gaetano Donizetti
MANON
Jules Massenet
Nachmittags-Zyklus 2
Mozart-Zyklus
26. Oktober, 16.00-19.15
20.
Februar,
19.00-22.30
DON
GIOVANNI
COSÌ
FANAmadeus
TUTTE Mozart
Wolfgang
Wolfgang Amadeus Mozart
Zyklus Ballett-Premieren
Zyklus 2 29. Februar, 19.30-22.15
29.BARBIERE
Oktober, 19.30-22.30
IL
DI SIVIGLIA THOSS | WHEELDON
| ROBBINS
Gioachino
Rossini
Zyklus Solistenkonzerte
Ballett-Familie
Zyklus
6. Oktober,
16.
Februar,19.00-21.45
20.00-22.00 SOLISTENKONZERT
DON QUIXOTE
mit
KS Angela Denoke
Nurejew-Minkus
Get
excited
and
Watch
music
„Es genügt nicht, dass man Musik nur hören kann. Man muss Musik auch sehen können“,
sagte schon Igor Strawinsky. Folgen Sie Strawinskys Empfehlung und begnügen Sie
sich nicht nur mit dem, was Sie hören: Erleben Sie die schönsten Opern und Ballette
der Wiener Staatsoper auf UNITEL CLASSICA, dem ersten Fernsehsender für die
Welt der Klassischen Musik – natürlich in High Definition und mit Surround Sound.
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und Sky und in der Schweiz über Swisscom, UPC Cablecom und Swisscable.
Erhältlich im Arcadia Opera Shop
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