Rathaus Berlin‐Steglitz, 19. Februar 2016: Fachtagung. Steuerung städtischer Jugendhilfe – Ergebnisse und Perspektiven sozialräumlicher Umbauprozesse. Ingrid Krammer, Amt für Jugend und Familie Stadt Graz | Graz‐Rathaus | 8010 1. Ausgangslage / Problemstellung Ausgangslage. Worauf antworten wir? Träger‐Landschaft Ausgangssituation 2008: Insgesamt über 90 freie Träger, 54 davon mit ambulanten Diensten. Heute: 4 sozialräumlich arbeitende Trägerverbünde mit 13 privaten Kinder‐ und Jugendhilfe‐Einrichtungen im ambulanten Bereich, eine Arbeitsgemeinschaft mit 6 Trägern im stationären Bereich für die Stadt Graz. 2 1. Ausgangslage / Problemstellung 1. Fachkonzept und Haltung Ausgangslage. Worauf antworten wir? Fixierung auf den Einzelfall, keine Präventionsarbeit. Keine einheitliche Fachlichkeit. System verschlingt viel Geld, vor allem Bürokratie. 3 1. Ausgangslage / Problemstellung 1. Fachkonzept und Haltung Was war der Anlass? Vorbildmodell für Graz war Stuttgart (von Struktur und Aufbau mit Graz vergleichbar). Bruno Pfeifle, Leiter des Jugendamtes Stuttgart, war im Oktober 2002 zu Besuch in Graz. Am 16.12.2003: „Start‐Vortrag“ von Wolfgang Hinte zur Sozialraumorientierung. 4 2. Wie haben wir reagiert? Wie haben wir reagiert? Strukturell: Sozialräumliche Ausrichtung des Jugendamts Sozialraumleitungen fungieren als regionale Jugendamtsleitungen Zuteilung der Träger auf die Sozialräume Sozialräumliche Zuständigkeit der Arbeitsgemeinschaften Kooperation statt Konkurrenz der Träger Sozialraum‐Teams (gemeinsame Fallberatung zwischen Jugendamt und Träger im Vorfeld der Hilfe) Sortierung der Trägerlandschaft ‐ nach Sozialräumen und ‐ in Trägerverbünden Ausschreibung zu flexiblen ambulanten Hilfen im Sommer 2014 5 2. Wie haben wir reagiert? Steuerungs‐ und Organisationsebene 4 regionale Jugendämter: Graz – Nordost Graz – Südost Graz – Südwest Graz ‐ Nordwest EinwohnerInnenzahlen Graz: 315.464 (Haupt‐ und Neben‐ wohnsitz, Stichtag: 1.1.2016) 44.118 unter 18 Jahren 6 2. Wie haben wir reagiert? Wie haben wir reagiert? Methodisch: Einheitliche Fachlichkeit: Fachkonzept Sozialraumorientierung nach Wolfgang Hinte. Gemeinsame verpflichtende, regelmäßige Trainings für MitarbeiterInnen des Jugendamts und für MitarbeiterInnen der Träger (vom Beginn bis heute). 7 2. Wie haben wir reagiert? Wie haben wir reagiert? Finanzen: Einführung eines städtischen Globalbudgets für erzieherische Hilfen (20,8 Mio. Euro pro Jahr) Aufteilung des Globalbudgets auf 4 Sozialraumbudgets Gemeinsame Fach‐ und Finanzverantwortung des öffentlichen Trägers und der privaten Einrichtungen Anreizsystem bei Unterschreitung des Budgets Einführung der Personenfinanzierung statt Finanzierung über Tages‐ oder Stundensätze bzw. Fachleistungsstunden Engmaschiges Controlling 8 2. Wie haben wir reagiert? Budget für private Einrichtungen Finanziert werden 15 bis 25 Stellen pro Sozialraum, je nach Größe des Sozialraums inkl. • Overheadpauschale • Fahrtkosten • Pauschale für Koordinationsaufgaben Sach‐ und Sonderkosten für fallspezifische, fallunspezifische und fallübergreifende Arbeit sowie Spezialleistungen. 9 3. Wesentliche Erfolgsfaktoren Erfolgsfaktoren Zusammenführung von Fach‐ und Finanzverantwortung Planungssicherheit bei den Trägern Fallunspezifische Arbeit 10 4. Ausblick Ausblick Der Fokus liegt nun auf der Flexibilisierung des stationären Bereichs. Leistungen nach der „versäulten“ Logik: Kinder‐ und Jugendwohngruppe für Kinder / Jugendliche von 5 – 15 Jahren Sozialpädagogische Wohngemeinschaft für Kinder /Jugendliche von 10 bis 18 Jahren Wohngemeinschaft für Mutter mit Kind Familienähnliche Wohngemeinschaft für Kinder von 0 – 10 Jahren Krisenunterbringung für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren 11 4. Ausblick Ausblick Ausschreibung 2015: Hilfen im Rahmen der stationären Unterbringung wurden flexibilisiert mit dem Ziel, Übergänge zwischen ambulanter, teilstationärer und vollstationärer Hilfe durchlässig zu machen. Zielgruppe: Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren bzw. junge Erwachsene. Kosten: 11,4 Mio. Euro für Volle Erziehung. 12 4. Ausblick Ausblick Konzept zur Erbringung flexibler Hilfen in der Vollen Erziehung durch die neu geschaffene ARGE 4Raum: Stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen Keine Beziehungs‐Abbrüche bei Wechsel der Betreuungsform Aktive Einbeziehung der Eltern / Herkunftsfamilien Betreuung in Wohngemeinschaften und Wohnungen Enge Zusammenarbeit zwischen Jugendamt, dem ambulanten und dem stationären Bereich 13 5. Weitere Informationen Weitere Informationen Mag.a Ingrid Krammer, Abteilungsvorständin Amt für Jugend und Familie, Tel. 0043 316 872 3100, E‐Mail: [email protected] Es gilt das gesprochene Wort. 14
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