Betriebsanleitung für das Unterwasser Brennen

Betriebsanleitung für das UnterwasserBrennen
Es ist für die Sicherheit der Taucher
von äusserster Wichtigkeit, dass die
Vorschriften in dieser Betriebsanleitung
genauestens eingehalten werden.
Nichteinhaltung kann zu schweren
Unfällen führen
Betriebsanleitung für das Unterwasser Brennen
1.
Einleitung
Das Brennen mit Sauerstoff-Kernlanzen ist ein autogenes Verfahren, bei dem das Eisen der
Kernlanze mit Sauerstoff oxydiert wird. Es handelt sich um einen exothermischen Vorgang,
bei welchem je nach Lanzentyp Temperaturen von 2000° - 3000° C erreicht werden. Da
keine Beiflamme entsteht und die Lanze als Düse sich selbst verzehrt, können Metall in
Dimensionen und Qualitäten bearbeitet werden wie sonst nur mit sehr aufwendigen, teuren
Apparaten. Aus dem gleichen Grund ist es auch möglich sehr tiefe Löcher zu stechen.
2.
Die Brennanlage
2.1
Sauerstoffversorgung
Sauerstoff wird normalerweise in Flaschen oder Batterien bereitgestellt. Grundsätzlich sind
sämtliche Sauerstoffqualitäten mit einer Reinheit von mindestens 94% brauchbar sofern sie
absolut keinen Wassergehalt aufweisen.
2.2
WEKA Brennanlage
Die WEKA Brennanlage (Abb. 1) besteht aus einem
Druckreduzierventil (1.1), einem Hochdruck-Sauerstoffschlauch-System (1.2), einem Durchgangshahn mit
Kupplung zu Sauerstoffschlauch und Kernlanze (1.3)
sowie den Brennstäben (1.5).
Die einfache Anlage kann durch Verwendung von Verteilstücken (1.6) (Abb. 2) so erweitert werden, dass mehrere
Personen gleichzeitig arbeiten können oder eine Person
kontinuierlich brennen kann.
2.3
Zusammenstellen der WEKA Brennanlage
Das Druckreduzierventil (1.1) wird an der Sauerstoffquelle
befestigt. Der Hockdruck-Sauerstoffschlauch (1.2) wird
an das Druckreduzierventil angeschraubt. Allfällige Verteilstücke (1.6) werden an den Sauerstoffschlauch geschraubt.
Der Durchgangshahn (1.3) (bei Verwendung von Verteilstücken
mehrere) wird auf den Sauerstoffschlauch geschraubt. Die
Brennstäbe (1.5) werden an den Durchgangshahn gesteckt.
Die Anlage wird gemäss Punkt 3 geprüft und ist anschliessend
betriebsbereit.
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3.
Sicherheitsvorschriften
3.1
Prüfung der Anlage vor Inbetriebnahme
Vor jedem Gebrauch sind die Anlagen auf ihre Dichtheit zu prüfen. Undichte Stellen müssen
durch Nachziehen oder mit Dichtungsmaterial abgedichtet werden. Undichte Anlagen führen
zu Sauerstoffaustritt, welcher sich ansammeln kann und hoch feuergefährlich ist.
Dichtheitsprüfung erfolgt sehr einfach, indem die unter Druck stehende Anlage an den
kritischen Stellen (Kupplung, Hahnen, etc.) mit Seifenwasser benetzt wird. Sauerstoffaustritt
ist dadurch sofort erkennbar.
WEKA Brennanlagen werden im Werk geprüft. Die Verwendung von anderem, als
original WEKA-Material, kann zu Störungen oder Unfällen führen.
An der Wasseroberfläche verbleibende Sauerstoffschlauchleitungen sind vor
Sonneineinstrahlung zu schützen. Dies deshalb, weil sonst beim raschen Einschalten des
Sauerstoffdurchflusses Vereisungen entstehen können (der kalte Sauerstoff lässt die sich im
Schlauch befindliche, feuchte Luft auskondensieren). Muss trotzdem einmal die Arbeit mit
warmer Sauerstoffleitung begonnen werden, so ist die Leitung vorher abzukühlen z.B. durch
langsames Durchfliessen lassen von geringen Mengen Sauerstoff.
3.2
Periodische Wartung
Sauerstoffschläuche können durch natürliche Alterung und UV-Strahlung undicht werden. Die
Schläuche sowie sämtliche Verbindungselemente müssen deshalb periodisch geprüft und im
Undichtheitsfall ersetzt werden. Sauerstoff kann in Verbindung mit Öl und Fett
Explosionen mit Stichflammen auslösen. Aus diesem Grund muss periodisch geprüft
werden, dass sämtliche Elemente der Brennanlage und die Lanzen öl- und fettfrei sind.
3.3
Schutzmassnahmen für die Taucher
3.3.1
Tauchanzug
Sofern elektrische Zündeinrichtungen verwendet werden, sind unabhängig von jeweiligen
amtlichen Vorschriften, auf jeden Fall Trockentauchanzüge sowie Helm oder
Vollgesichtsmasken zu tragen
3.3.2
Schutzbrillen
Die Brennflammen der Kernlanzen schaden den Augen grundsätzlich nicht. Ausnahmen
bilden Metalle wie Aluminium, Kupfer, Mangan, Silizium. Bei der Bearbeitung dieser Metalle
sind Blendgläser (Schweissgläser) zu tragen.
4.
Zünden der Kernlanzen
4.1
Elektrische Zündanlagen
4.1.1
Allgemeines
Es gibt drei verschiedene Typen WEKA Zündanlagen (Abb.3):
- Typ E 14 (2.1.1) für Netzbetrieb gibt Wechselstrom
- Typ E 14 L (2.1.2) für Netzbetrieb gibt Gleichstrom
- Typ MSG200 (2.1.3) motorisch betrieben gibt Gleichstrom
Die Verwendung von Wechselstromquellen für Unterwasserarbeiten ist in einigen Ländern nicht erlaubt.
Über die Verwendung der einzelnen Anlagen orientieren die
entsprechenden Bedienungsanleitungen.
Das Zünden der Brennstäbe mit diesen Zündanlagen ist die
schnellste und einfachste Art zu zünden.
Der Taucher kann den Zündvorgang immer Unterwasser ausführen.
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4.1.2
Elektrisch Zünden
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
4.2
Generator bereitstellen, bzw. Transformator an
Netz anschliessen
Gerätekontrolle nach entsprechender Betriebsanleitung
Zündschuh zwischen Zündplatte und Träger sauber
von Schmelzmaterial reinigen
Bestimmen der Kabellänge und Querschnitte gemäss
Tabelle Nr. 2, Beilage Nr. 1
Einstellen der Ampèrezahl nach Tabelle Nr. 1
Zündschuh anschliessen und versenken
Auf Anforderung des Tauchers Generator starten
bzw. Transformator einschalten
Brennstab auf Kupferbügel drücken (Abb. 4a)
Durchgangshahn leicht öffnen
Gegen Kontaktplatte fahren, durch Drehen und
Tupfen Lichtbogen ziehen; der Brennstab brennt,
sobald er hellgelb zu sprühen beginnt (Abb. 4b)
Brennenden Stab zurückziehen und Durchgangshahn
langsam ganz öffnen (Abb. 4c)
Zünden mit Autogenbrenner
Die Brennstabspitze wird mit dem Autogenbrenner
glühend gemacht und anschliessend der Durchgangshahn
leicht geöffnet. Sobald der Brennstab brennt, kann der
Durchgangshahn langsam ganz geöffnet werden. Dieses
Verfahren erspart die Verwendung einer Zündanlage,
bedingt aber das Vorhandensein eines Autogenbrenners
und ist nur geeignet für geringe Tauchtiefen, da der Taucher
für das Zünden jedes Brennstabes an die Oberfläche zurückkehren muss.
4.3
Behelfsmässiges Zünden
Ein Stück Holz oder Kohle zum Glühen bringen. Dies
Kann gemäss Abb. 5 mit leicht geöffnetem Durchgangshahn geschehen. Anschliessend Spitze des Brennstabes
leicht gegen die Kohle oder das Holz drücken. Sobald
die Spitze des Brennstabes weiss glühend ist, beginnt
sie hellgelb zu sprühen und ist betriebsbereit. Der
Durchgangshahn kann nun langsam ganz geöffnet werden.
Auch dieses Verfahren ist nur für geringe Tauchtiefen
Geeignet, weil der Taucher jedes Mal an die Oberfläche
zurückkehren muss.
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5.
Druckeinstellung
5.1
Allgemeines
Der richteigen Druckeinstellung kommt eine hohe Bedeutung
in Bezug auf Sicherheit des Tauchers und in Bezug auf
Arbeitsaufwand zu. Sie muss den Tabellen Nr. 3 und 4
Beilage Nr. 2 entnommen werden.
Um beim Lochstechen Dampferuptionen, bzw. bei höheren
Drücken Knallexplosionen zu vermeiden, müssen beim
Unterwasser-Brennen die Brennlöcher intensiv durchgespült
werden. Deshalb dürfen die Druckwerte gemäss Tabelle Nr. 3
nie unterschritten werden.
Der Sauerstoffdruck ist beim Schneiden von Metallen für
einen korrekten Abbrand verantwortlich. Die Werte gemäss
Tabelle 4 sollen nur unwesentlich unterschritten werden
müssen, weil sonst die Leistung der Lanzen abnimmt. Ein
Einregulieren des Sauerstoffdruckes kann aber, speziell bei
geringen Tauchtiefen (0 – 2 m), notwendig sein.
Der Sauerstoffdruck ist verantwortlich für einen korrekten
Abbrand des Brennstabes (siehe Abb. 6a zuwenig Sauerstoff,
Abb. 6b, korrekter Abbrand, Abb. 6c zuviel Sauerstoff).
5.2
Sicherheitsmassnahmen bei der Druckeinstellung
Die Einhaltung der unter 5.1 beschriebenen Mindestdrücke ist unbedingt erforderlich.
Verantwortlich für die ständige Überwachung des eingestellten Druckes und dessen allfälligen
Nachregulierung während der Arbeit ist der an der Oberfläche verbliebene Tauchhelfer.
6.
Unterwasser-Brennen
6.1
Vorbereitungsarbeiten
Zuerst werden örtliche Verhältnisse über- und unterwasser erkundet.
Wichtig sind folgende Punkte:
- Tauchtiefe
- Grundfläche (Ausmasse)
- Grundfestigkeit zum Stehen des Personals
- Untersuchung der zu brennenden Materialien und Schnittlagen
- Materialdicken
- Können die Sauerstoffschläuche bedenkenlos durchgezogen werden ohne Knickungen,
Durchscheuerungen, Abreissen von Kupplungen etc.?
- Wo müssen evtl. Sauerstofflaschen deponiert werden?
- Prüfen der Wasseroberfläche auf Oelgehalt
- Festlegen der Organisation ja nach angewandtem Verfahren
- Wahl des Brennstabtyps
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6.2
Sicherheitsmassnahmen beim Brennen
Der Tauchhelfer ist verantwortlich für Einstellen,
Überwachen und Nachregulieren der Sauerstoffdrücke
gemäss 5.1.
Es wird bei gezündetem Brennstab immer mit vollem
Sauerstoffdurchgang gebrannt (d.h. ganz geöffneter
Regulierhahn).
Brennstäbe sind grundsätzlich am oder vor dem
Regulierhahn und seitwärts vom Körper zu halten, um
allfällige Rückstösse vom Körper freizuhalten.
Brennstäbe müssen vor allem beim Lochstechen ständig
mit einem leichten Kontaktdruck an die Brennstelle
gedrückt werden. Dadurch kann das Entstehen von
Kavernen vermieden werden, welche sich mit Gas füllen,
was anschliessend zu Dampferuption führt (siehe Abb. 7)
6.3
Betonbrennen
6.3.1
Die richtige Brennstabwahl können Sie anhand der Tabelle
Nr. 5, Beilage Nr. 3 vornehmen.
6.3.2
Es ist grundsätzlich bei grösseren Arbeiten vorzuziehen,
wenn zwei Taucher zusammenarbeiten. Dabei wird die
Brennanlage gem. Abb. 2 auf zwei Anschlüsse erweitert.
Ein Hilfstaucher steckt jeweils den neuen Brennstab,
zündet ihn und übergibt ihn dem Haupttaucher. Auf diese
Art kann praktisch kontinuierlich gebrannt werden. Dieses
Verfahren lohnt sich vor allem bei der Anwendung von
UW 16 B, 4 m Brennstäben. Bei nur 2 m langen Brennstäben ergeben sich beim Paartauchen keine wesentlichen
Verbesserungen.
Muss ausnahmsweise bei der Verwendung von 4m
langen Lanzen ein Einzeltaucher arbeiten, so muss der
Sauerstoffhahn so in den Sauerstoffschlauch eingefügt
werden, dass der Brennstab im vordersten Drittel der
Länge gehalten und kontrolliert werden kann (siehe
Abb.8).
Um genügend Sauerstoff und Lanzen bereitzustellen,
ist eine vorgängige Grobabschätzung des Verbrauchs
gem. Tabellen 5 bis 8 nötig. Dabei ist zu beachten, dass
die Kalkulationswerte Richtwerte sind, die je nach
Geschicklichkeit des Taucherteams sowie den örtlichen
Gegebenheiten, den Materialqualitäten etc. sehr stark
schwanken können
Beim Trennperforieren entstehende, lange Lanzenreste
können jeweils für das Ansetzen des nächsten Loches
verwendet werden
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6.4
Lochstechen in Beton oder Gestein
Die beim Lochstechen resultierenden Durchmesser sind
vom Lanzentyp abhängig und können der Tabelle 5
entnommen werden. Müssen grössere Löcher gestochen
werden, so werden auf dem gewünschten Lochumgang
einzelne Löcher gebrannt und die Zwischenstege anschliessend
getrennt, sodass der Kern herausgenommen werden kann
(siehe Abb. 9).
Beim Erzeugen von Sacklöchern wird genau gleich vorgegangen wie beim gewöhnlichen Lochstechen. Ist die
gewünschte Lochtiefe erreicht, hört man mit dem Brennen auf
und reinigt das Loch mechanisch von Lava.
Diese ist spröde und zerfällt leicht.
In gewissen Fällen (schlechte Sicht, präzise Winkel, präzise
Grössen, präzise Positionen, etc.) wird empfohlen, zur
Führung des Brennstäbe, Lehren bzw. Schablonen aus Holz
anzufertigen.
6.4.1
Sicherheitsmassnahmen beim Lochstechen
Brennstäbe sollen nie im Loch gelöscht, sondern
immer zuerst aus dem Loch herausgezogen und dann
erst gelöscht werden.
Nebst den bereits erwähnten Sicherheitsmassnahmen
muss beim Lochstechen noch auf folgenden Punkt
geachtet werden: Die Lochrichtung sollte (sofern nicht
ausdrücklich horizontale Lage vorgeschrieben ist)
immer leicht abwärts zeigen, damit sich im Loch keine
Gasblasen bilden können (siehe Abb. 10).
6.4.2
Das Brennen von Trennfugen
Trennfugen werden gem. Abb. 11 gebrannt. Man brennt
ein Loch nach dem anderen, belässt einen Zwischensteg
von höchstens 5 – 10 mm und bricht diesen normalerweise
nach dem Abkalten mit dem Brecheisen durch. Sollte dies
ausnahmsweise nicht möglich sein, so wird der Zwischensteg von unten her weggebrannt.
6.4.3
Abbrucharbeiten mit Betonspaltgerät
Für grössere Abbrucharbeiten empfiehlt sich der Einsatz
eines Betonspaltgerätes. Wir verweisen hier auf unsere
Kundeninformation Beilage Nr. 5
6.5
Brennen von Metallen
6.5.1
Wahl des Brennstabes
Die korrekte Wahl des Brennstabes kann anhand von Tabelle Nr. 5, Beilage Nr. 3 erfolgen.
Bei Arbeiten knapp unter der Wasseroberfläche (0– 2 m) können die weg gebrannten Partikel
schlecht weg steigen, sodass die Sichtverhältnisse oft stark eingeschränkt werden. In diesen
Fällen empfiehlt sich die Verwendung von kleineren Lanzen als üblich z.B. UW 6 B an Stelle
von UW 12 B, da diese Lanzen wesentlich weniger verbrannte Partikel ergeben.
Grundsätzlich können Brennstäbe bis zum Bogen abgebrannt werden, wo sie in der Regel
selbst auslöschen.
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6.5.2
Brennen von Blechen
Bleche werden gemäss Abb. 12 getrennt. Dünne Bleche
gem. Abb. 12a im gezogenen Schnitt, dickere Bleche
gem. Abb. 12b im gestossenen Schnitt. Wann welches
Verfahren zur Anwendung kommt, können Sie Tabelle 9
Entnehmen
max. Blechdicke in mm
Lanzentyp
ziehender
Schnitt
stossender
Schnitt
Mini B
UW 8 B
UW 12 B
UW 16 B
4-5
7-9
10 - 11
12 - 15
10 - 13
14 - 20
20 - 25
26 - 35
Tabelle 9
Bei schlechten Sichtverhältnissen oder ungünstigen
Arbeitsverhältnissen kann nicht nach Tabelle 9 vorgegangen
werden. Es muss dann die den Arbeitsverhältnissen angepasste
Schnittart ermittelt werden.
6.6
Brennen von Metall mit grosser Materialdicke
Bei grösseren Materialdicken wird gem. Abb. 13
vorgegangen. Zuerst wird ein Loch gestossen
(Abb. 13a). Dieses wird ausgeweitet und der
Brennstab mit möglichst grossem Winkel zur
Lochachse hin und her gezogen, damit das geschmolzene Material laufend ausgespült wird.
(Abb. 13 b-d).
6.7
Gleichzeitiges Brennen von Metall und Beton
Die aus Tabelle Nr. 5, Beilage Nr. 3 ersichtlich ist,
sind die resultierenden Lochdurchmesser im Beton
wesentlich grösser als im Metall. Wird nun ein
Loch durch Stahl und anschliessend durch Beton
gestochen, so kann bereits während dem Brennen
oder nach Herausziehen des Brennstabes Wasser
durch die kleinere Stahlöffnung in die grössere
Betonöffnung eintreten und mit der flüssigen Lava
eine Wasserdampfexplosion verursachen. Dabei
können auch Betonteile unter Druck ausgestossen
werden. Um diese Gefahr zu umgehen, muss beim
kombinierten Brennen von Stahl und Beton zuerst
grundsätzlich die Stahlöffnung geschaffen werden
und zwar mindestens so gross wie die zu erwartende
Öffnung im Beton (siehe Abb. 14). Die Druckeinstellungen werden den Tabellen Nr. 3 und 4, Beilage
Nr. 2 entnommen.
Muss lediglich eine mit Beton hinterfüllte Stahlwand
getrennt werden, so ist bis zu einer Metalldicke von
9 mm grundsätzlich mit ziehendem Schnitt und bei
Metalldicken von über 9 mm mit einem stossenden
Schnitt zu arbeiten (Abb.12).
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7.
Wartungsvorschriften
7.1
Wartung der Brennanlagen
Die Kupplungen der elektrischen Kabel sind verzinnt, so dass sie auch durch Meerwasser
nicht angegriffen werden. Ablagerungen von Kalk und Salz machen aber eine Reinigung von
Zeit zu Zeit nötig. Dabei dürfen grundsätzlich keine rauen Pasten oder Papiere verwendet
werden, da sonst die Oberflächenschutzschicht entfernt wird. Die Reinigung geschieht
vorteilhaft mit einer 10 % Calgonlösung (Polyphosphat) in Leitungswasser. Diese Lösung
genügt normalerweise, um die Kalksalzschicht aufzuweichen, so dass sie anschliessend mit
einer weichen Bürste und mit einem sauberen Lappen entfernt werden kann.
Steckkupplungen und Durchgangshahnen sind genau gleich wie die Kupplungen der
elektrischen Leitungen zu reinigen. Beide sollten nach jedem Gebrauch gereinigt, d.h.
durchgeblasen und anschliessend trocken eingelagert werden. Es ist grundsätzlich darauf zu
achten, dass der Druckregulierhahn nicht mit fettlösenden Mitteln gereinigt wird, da er eine
sauerstoffresistente Spezialschmierung aufweist, welche durch solche fettlösenden Mittel
zerstört würde.
Falls sich Kupplungen mit Sand füllen sollten, so können sie durch Lösen des Federrings
unter der Kunststoffabdeckung leicht demontiert werden. Die Kunststoffabdeckung selbst kann
mit heissem Wasser oder warmer Luft weich gemacht, entfernt und wieder montiert werden.
7.2
Wartung der Brennstäbe
Brennstäbe sollten grundsätzlich trocken und aufrechtstehend (Nippel oben) gelagert werden.
Die Gummikappe auf dem Anschlussnippel soll erst vor dem Gebrauch des Brennstabes
entfernt werden. Die Anschlussnippel müssen sauber gehalten werden.
Rostbildung auf der Aussenseite des Brennstabes beeinträchtigt die Brennleistung
keineswegs.
Nasse Brennstäbe müssen zum Abtropfen aufgestellt werden. Nach dem Abtropfen wird
vorzugsweise etwas Polyphosphatlösung (ca. 6 – 10% Calgon im Leitungswasser)
nachgegossen. Anschliessend lässt man wiederum abtropfen. Am Schluss werden die
Brennstäbe vorzugsweise mit Stickstoff oder ölfreier Pressluft trocken ausgeblasen. Da
Sauerstoff in Verbindung mit Öl oder Fett explosiv wirkt, darf zur Verhinderung von Aussenrost
lediglich ein ganz leicht mit Petroleum befeuchteter Lappen zum Bestreichen der Aussenseite
verwendet werden. Öle, Fette oder stark petroleumhaltige Lappen dürfen nicht verwendet
werden. Brennstäbe, welche auf die beschriebene Art behandelt wurden dürfen mindestens
24 – 48 Stunden nicht gebraucht werden.
WICHTIG!!
Mit der Übergabe dieser Betriebsanleitung an Personen und Firmen, die sich mit dem
Unterwasser-Brennen befassen, wird jede Haftung bei Unfällen abgelehnt. Brennfirmen sind
dafür selbst verantwortlich, dass jeder Arbeiter von den gegenständlichen Bestimmungen und
von der Betriebsanleitung Kenntnis nimmt.
Ausgabe Jan.09
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Einstellungen beim elektrischen Zünden
Lanzentyp Minimale Stromstärke
UW 6 B
100 Ampères
UW 8 B
100 Ampères
UW 12 B
120 Ampères
UW 16 B
140 Ampères
Tabelle 1
Minimale Zündkabelquerschnitte
Je länger die Zündkabel desto grösser ist der Spannungsverlust. Die Spannung am
Zündschuh muss mindestens 39 – 40 V betragen. Um einwandfrei Zünden zu können müssen
deshalb für lange Zündkabel grössere Querschnitte verwendet werden. Die minimal
notwendigen Kabelquerschnitte in Abhängigkeit von der Kabelgesamtlänge und vom
verwendeten Zündsystem zeigt die Tabelle 1. Dabei entspricht die Kabelgesamtlänge der
Summe der beiden Zuleitungen zum Plus- und Minuspol.
Zündkabelgesamtlänge
(m)
+ und - insgesamt
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
E 14
140
(mm2)
35
35
35
35
50
70
70
-
100
(mm2)
35
35
35
35
35
35
50
70
70
70
E 14 L
MSG 200
Zündstrom in Ampères
140
(mm2)
35
35
35
35
50
50
70
70
-
100
(mm2)
35
35
35
35
35
35
50
70
70
70
140
(mm2)
35
35
35
35
35
35
35
35
35
35
100
(mm2)
35
35
35
35
35
35
35
35
35
35
Tabelle 2
Beilage 1
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Druckeinstellungen beim Unterwasser-Brennen von Beton und Fels
Maximale Dicke
des Betons oder
des Felsens
(cm)
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
50
50
50
50
50
-
80
80
80
80
80
80
24
24
30
34
45
-
2.9
4.1
4.4
5.3
5.6
24
24
30
34
45
60
UW 12 B
50
50
30
20
15
-
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
2.2
3.2
3.3
3.4
UW 8 B
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
Druck
(bar)
MINI B
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
Sauerstoffverbrauch in Liter
pro cm Stabverbrauch
(nl/cm)
5.6 – 6.3
6.2 – 7.6
6.5 – 7.8
7.0 – 8.4
9.2 - 11.1
20
20 – 22
24 – 28
36 – 38
45 – 48
55
UW 16 B
100
100
100
50
30
20
12.5 - 14.1
17.7 - 22.2
19.7 - 24.6
23.5 - 31.0
35.0 - 46.2
20
20 - 22
24 - 28
32 - 34
40 - 45
50 - 55
Tabelle 3
Beilage 2
Seite 1
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Druckeinstellungen beim Unterwasser-Brennen von Metallen
Sauerstoffverbrauch in Liter
pro cm Stabverbrauch
(nl/cm)
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
MIN B
0.9
1.8
2.1
2.5
-
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
1.2
2.3
2.7
3.2
3.8
10
18
21
25
34
54
UW 12 B
5.2
5.4
6.2
6.8
8.4
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
10
18
21
25
34
UW 8 B
Tauchtiefe
1m
10 m
30 m
50 m
100 m
200 m
Druck
(bar)
10
16
19
22
31
54
UW 16 B
9.3
14.8
20.0
22.5
27.5
12
16
19
22
31
54
Tabelle 4
Beilage 2
Seite 2
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Auswahl der Brennstäbe
Brennstab
Lochdurchmesser resp.
Schnittbreite
im Stahl
im Beton
(Typ)
(mm)
(mm)
MINI B
7-8
12 - 16
UW 8 B
9 - 10
17 - 22
UW 12 B
13 - 15
32 - 38
UW 16 B
16 - 19
42 - 48
Tabelle 5
Bei den vorgeschriebenen Sauerstoffdrücken hängen die Lochdurchmesser in Fels und Beton
auch von folgenden Faktoren ab:
Grobkörniger Beton und solcher mit hoher Festigkeit ergeben kleinere Löcher und schnelleres
Arbeiten.
Feinkörniger Beton und solcher mit niedriger Festigkeit ergeben grössere Löcher und
langsameres Arbeiten.
Beim Fels sind der Silikatgehalt und die Kompaktheit entscheidend. Hoher Silikatgehalt ergibt
grosse Löcher und langsames Arbeiten
Sauerstoffbedarf
Lanze
Sauerstoffverbrauch in 5 m
Tauchtiefe
(Liter pro cm Stababbrand)
MINI B
1-2
UW 8 B
2-4
UW 12 B
3-6
UW 16 B
5-9
Tabelle 6
Genauere Verbrauchsmengen können den Tabellen 3 und 4 entnommen werden.
Beilage 3
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13/17
Schnittwerte und Brennstabkonsum
Schneiden und Lochstechen von Metallen
Lanzentyp
MINI B
UW 8 B
UW 12 B
UW 16 B
Stabverbrauch in
mm / cm Lochtiefe
10 - 28
12 - 26
13 - 25
10 - 23
Lochvortrieb in
mm / sec
10 - 20
10 - 16
9 - 16
7 - 16
50 - 90
20 - 50
7 - 32
6 - 20
0.2 - 0.8
0.4 - 0.9
0.5 - 1.9
0.6 - 2.7
Stahlverbrauch in
mm / cm2
Schnittfläche
Schnittleistung in
cm2 / sec
Tabelle 7
Trennperforieren und Lochstechen von Beton und Stein
Lanzentyp
MINI B
UW 8 B
UW 12 B
UW 16 B
Stabverbrauch in
cm / cm Lochtiefe
14 - 18
10 - 14
7 - 10
6-9
Lochvortrieb in
mm / sec
1.0 - 2.0
1.5 - 2.0
1.5 - 3.0
2.0 - 5.0
--
--
280 - 340
160 - 220
Stahlverbrauch in
m / m2 Schnittfläche
Tabelle 8
Diese Werte sind reine Richtwerte. Sie beziehen sich auf eine Tauchtiefe von 5 – 10 m
und können je nach örtlichen Gegebenheiten und Werkstoff sehr stark schwanken.
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Abbruch und Ausbruch von Beton und Fels
Eine äusserst rationelle und kostengünstige Art Beton oder Fels abzubrechen ist der
kombinierte Einsatz von WEKA Brennstäben und den hydraulischen Bieri Betonspaltgeräten.
Arbeitsweise
Je nach dem Betonspaltgerät wird der passende WEKA Brennstab gewählt (siehe Seite 3)
und die notwendigen Löcher gestochen. Anzahl und Lage der Löcher richten sich nach Art des
Abbruches und Materialqualität (siehe Bedienungsanleitung des Bieri Betonspaltgerätes).
Falls die Lage der Armierungen bekannt ist, werden diese beim Lochstechen mit Vorteil gleich
durchstochen.
Die beim Lochstechen entstehenden Lochdurchmesser passen in der Regel exakt für die
entsprechenden Keile der Betonspaltgeräte. Falls der Durchmesser bei gewissen Beton –
oder Felsarten etwas zu gering sein sollte, kann dieser durch axiale Bewegung des
Brennstabes leicht um einige Millimeter erweitert werden.
Das Betonspaltgerät wird in die Löcher eingeführt du das Material gespalten. Es können auch
mehrere Betonspaltgeräte gleichzeitig eingesetzt werden.
Allfällig nicht zerstörte Armierungen können mit WEKA MINI-Brennstäben auch in der Tiefe
der Risse leicht durchgetrennt werden.
Mauerdurchbrüche
Die Löcher sind nach einem bestimmten System zu brennen. Damit bei einem Durchbruch mit
dem Spalten begonnen werden kann, muss zuerst durch das Brennen einer Fuge Raum
geschaffen werden. Die Keilbacken müssen immer in der richtigen Stellung in das Loch
eingeführt werden (entsprechende Pfeilrichtung im dargestellten Beispiel). Das Bruchstück
muss fliehen können
Beilage 5
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Freistehende Mauern
Der Abbruch wird an einer Stelle begonnen, wo das Bruchstück frei ausgebrochen werden
kann.
Die grösstmöglichen Lochabstände werden vor allem durch die Armierung und die
Mauerstärke bestimmt.
Zuerst werden 2 – 3 Probelöcher gestochen und ein Spaltversuch durchgeführt. Bei grosser
Kraftreserve (Öldruck wesentlich unter 700 bar) kann der Abstand für die nächsten Löcher
gesteigert werden.
Abbruch von massiven Konstruktionen
Massive Konstruktionen können gemäss der nachfolgenden Skizze abgebrochen werden.
Auch hier richten sich die Lochabstände nach Armierungen und Materialfestigkeit.
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WEKA TECHNIK
Beton- und Felsabbruch, Kalkulations- und Leistungsdaten
Abbruch Überwasser
Betonspaltgerät
Technische Daten
WEKA Brennstab
Typ BS 36 - 1
Spaltkraft:
110 t
max. Spaltweg: 23 mm
min. Lochtiefe: 21 cm
Gewicht:
11 kg
1/4"3m
Typ BS 45 - 1
Spaltkraft:
220 t
max. Spaltweg: 34 mm
min. Lochtiefe: 34 cm
Gewicht:
22 kg
3/8"4m
Technische Daten
Vorschubgeschwindigkeit:
4 - 5 cm mm / sec
Lanzenverbrauch pro cm Lochtiefe:
4 - 5 cm / cm
Sauerstoffverbrauch pro Brennstab:
1.5 m3
Länge des Brennstabes:
3m
Vorschubgeschwindigkeit:
3 - 4 mm / sec
Lanzenverbrauch pro cm Lochtiefe:
5 - 7 cm / cm
Sauerstoffverbrauch pro Brennstab:
3 m3
Länge des Brennstabes:
4m
Abbruch Unterwasser
Betonspaltgerät
Technische Daten
WEKA Brennstab
Typ BS 36 - 1
Spaltkraft:
110 t
max. Spaltweg: 23 mm
min. Lochtiefe: 21 cm
Gewicht:
11 kg
UW 12 B
Typ BS 45 - 1
Spaltkraft:
220 t
max. Spaltweg: 34 mm
min. Lochtiefe: 34 cm
Gewicht:
22 kg
UW 16 B
Technische Daten
Vorschubgeschwindigkeit:
1.5 - 3 mm/sec
Lanzenverbrauch pro cm Lochtiefe:
7 - 10 cm / cm
Sauerstoffverbrauch pro Brennstab:
0.6 - 1 m3
Länge des Brennstabes:
2m
Vorschubgeschwindigkeit:
2 - 5 mm / sec
Lanzenverbrauch pro cm Lochtiefe:
6 - 9 cm / cm
Sauerstoffverbrauch pro Brennstab:
1 - 1.8 m3
Länge des Brennstabes:
2m
Sämtliche Kalkulationsdaten sind Richtwerte. Sie sind abhängig von den Materialdicken,
Materialqualitäten, Einsatzort,
Tauchtieve (beim Unterwasser-Einsatz), Geschicklichkeit der Brennmannschaft etc.
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