Neptun-Team kehrt erfolgreich aus Halle zurück

Wasserspringen:
Deutsche Meisterschaft A/B-Jugend
Neptun-Team kehrt erfolgreich aus Halle zurück
Die Springer des SV Neptun Aachen holen 6 Goldmedaillen bei der DM in Halle.
Der Springer-Standort Aachen rangiert damit im Medaillenspiegel auf dem dritten Platz im Vergleich
zu den Bundesstützpunkten, hinter Berlin und Dresden, aber noch vor Halle, Rostock und Leipzig.
Insgesamt erkämpfen sich die jungen Athleten des SV Neptun Aachen 17 Medaillen.
Das SV-Neptun-Aachen-Team bei der DM 2016 der A- und B-Jugend in Halle an der Saale
vorne: Nico Pongs, Jan Marx, Moritz Wesemann und Isabel Barth
auf dem Brett: Felix Verse, Jana-Lisa Rother, Paul Hammer. Jessica Schreiber und Svenja Verse
hinten: der neue Coach Johann Schartner
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld
Jana Lisa Rother entscheidet den Krimi für sich
Die Paradedisziplin von Jana Lisa Rother ist das 1m-Brett: Sie sollte dem SV Neptun Aachen bereits am
ersten Wettkampftag einen goldenen Start bescheren. Rother – Jahrgang 1998, Jugend A – zeigte eine Serie
ohne Fehler. Sah es nach den Pflichtsprüngen mit Platz 4 noch nicht so gut aus, verringerte sie mit jedem
Kürsprung Runde um Runde den Abstand zur Erstplatzierten Saskia Oettinghaus vom WSC Rostock. Mit dem
vorletzten Sprung zog Rother dann endgültig vorbei und ließ sich die Goldmedaille auch mit dem letzten
Sprung nicht mehr nehmen. Mit 484,85 Punkten trennte Rother letztendlich noch nicht mal 1 Punkt von der
Zweitplatzierte aus Rostock. Was für ein spannendes Finale!
Jessica Schreiber – Jahrgang 2000, auch Jugend A – bevorzugt eigentlich höhere Turm-Regionen, doch sie
zeigte ebenfalls auf dem Brett eine saubere Serie. Leider verpasste sie einen Medaillenrang nur um 15 Punkte
und beendete den Wettkampf mit Platz 6.
Unter der weiblichen B-Jugend hatte sich mit Svenja Verse nur eine Springerin vom SV Neptun für die
Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Verse – Jahrgang 2001, Jugend B – springt oft besser vom 3m-Brett oder
vom Turm. Leider ließ sie beim Delphinkopfsprung und später beim 2½ Vorwärts gehockt unnötig Punkte
liegen. Der Abstand war damit zu den Medaillenplätzen zu groß. Zwar kämpfte Verse weiter, wurde letztlich
mit 280,75 Punkten „nur“ Vierte.
1-Meter-Brett katapultiert Moritz Wesemann ganz nach vorne
Unter der männlichen A-Jugend war Paul Hammer der einzige Vertreter des SV Neptun, weil der ebenfalls
qualifizierte Alex Bilke nicht von der Schule freigestellt wurde. Die Pflichtsprünge sprang Hammer sehr sauber,
aber leider ließ er beim 2½ Vorwärts gehechtet und dem 2½ Auerbach gehockt Punkte auf der Strecke,
sodass er den Kontakt zu den beiden Erstplatzierten Patrick Kreisel vom BTSC Berlin und dem Münchner
Dennis Nothaft, der für den SV Halle startet, verlor. Auch wenn Hammer es mit seiner missglückten AuerbachSchraube nochmals spannend machte, gewann er mit 328,1 Punkten verdient die Bronzemedaille.
In die männliche B-Jugend rückten in diesem Jahr sehr erfolgreiche Springer des Jahrgangs 2002 vor. Holte
der Verein in den letzten Jahren quasi bei jeder Disziplin in der C-Jugend mindestens eine Medaille, so
erhofften sich nicht nur die Springer insgeheim, dass diese Erfolgswelle in der B-Jugend seine Fortsetzung
findet. Und das tat sie auch!:
Vier Sportler dieses Jahrgangs schickte der SV Neptun nach Halle. Die Zuschauer spürten bei Moritz
Wesemann, dass er gierig auf eine Medaille war. Schließlich musste er in den letzten beiden Jahren immer
wieder eine DM wegen diverser Verletzungen absagen. Nach mehreren Monaten ohne Wassertraining stieg er
nur sechs Wochen vor der DM wieder aufs Brett. Mit den Pflichtsprüngen war Wesemann noch ein wenig ins
Hintertreffen geraten, aber mit den Kürsprüngen kam er umso explosiver zurück und ließ dem eigentlichen
Favoriten Paul Deiß vom WSC Rostock keine Chance. Nach dem letzten Sprung – eine Vorwärtsschraube –
wies die Anzeigentafel 360,15 Punkten und Platz 1 aus. Das Team auf der Tribüne jubelte über den
Meistertitel für den SV Neptun. Gold im Jahrgang 2002 ging an Moritz Wesemann vom SV Neptun Aachen.
Mit 103 Prozent Punkten war er der einzige 2002er Sportler, der bei dieser DM eine Kadernorm erreichte.
Die anderen Springer kamen nicht an die Medaillenränge heran, aber gerade Jan Marx absolvierte eine
sauber gesprungene Serie ohne Fehler und wurde letzten Endes verdient Fünfter. Felix Verse, der das erste
Mal bei einer DM dabei war, und auch Nico Pongs, hatten nicht ihren besten Tag erwischt und belegten den
7. und 8. Platz in dieser Disziplin.
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld
Bronze erringt Jana-Lisa Rother mit Willen und Kraft
Vom 3m-Brett wollte Jana Lisa Rother zeigen, dass in Zukunft von dieser Höhe mit ihr zu rechnen ist. Den
ganzen Wettkampf über war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihr, Saskia Oettinghaus vom WSC
Rostock und Diana Yaakoob vom heimischen SV Halle. Der überzogene 2½ Rückwärts gehechtet warf sie
dann erstmal auf den 3. Platz zurück. Mit dem letzten Sprung wollte Rother noch die Silbermedaille erreichen,
aber auch der 2½ Auerbach gehechtet war nicht sauber genug. So holte Jana Lisa Rother mit 399,2 Punkten
die Bronzemedaille.
In der Altersklasse 2000 startete Jessica Schreiber für den SV Neptun Aachen. Und Schreiber schlug sich
sehr gut. Vor dem letzten Sprung lag sie mit lediglich 5 Punkten Rückstand auf die Silbermedaille auf dem
5.Platz. Doch die abschließende Rückwärts-Schraube brachte nicht die Zusatzpunkte, die sie benötigt hätte,
um noch auf die Medaillenränge zu springen. So blieb es dann mit 355,7 Punkten bei Platz 5, keine 14 Punkte
von der Silber- oder Bronzemedaille entfernt.
Vize-Meistertitel geht an Svenja Verse
Das 3m-Brett ist neben dem Turm das Steckenpferd der
B-Jugendlichen Svenja Verse (2001) vom SV Neptun.
Nach den gut gesprungenen Pflichtsprüngen belegte
Verse bereits den 3. Platz. Vor ihr lagen noch die beiden
DSV-Kader Annika Miethig und Lena Hentschel vom
BTSC Berlin. Aber Verse hatte ihre Chance erkannt und
sprang konzentriert und mit dem nötigen Biss weiter. Und
als Hentschel schwächelte nutzte Verse ihre Chance und
zog vorbei. Hentschel fightete nun zurück, aber Svenja
Verse ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen und
sicherte sich mit 336,5 Punkten die Silbermedaille.
Deutsche Meisterin wurde Annika Miethig (BTSC). Dieser
Wettkampf bescherte Svenja Verse mit 102% die
Erfüllung der DSV-Kadernorm.
In der Altersklasse des Jahrgangs 2002 gab mit Isabel Barth eine weitere Springerin des SV Neptun ihr Debüt
bei einer DM. Sichtlich angespannt, aber sehr konzentriert trat Barth zu ihrem ersten Wettkampf an und
machte ihre Sache gut. Die Serie bot allerdings noch zu viele Sprünge mit zu niedrigem Schwierigkeitsgrad,
sodass es letztendlich nur für Platz 5 reichte.
Der A-Jugendliche Paul Hammer (2000) hatte vom 3m-Brett sehr
starke Konkurrenten. Aber mit einer sehr guten Leistung, bei der
er lediglich beim 2½ Rückwärts gehockt etwas schwächelte,
konnte Hammer sich mit insgesamt 431,5 Punkten die
Bronzemedaille sichern. Deutscher Meister wurde P. Kreisel vom
BTSC vor D. Nothaft vom heimischen SV Halle.
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld
Moritz Wesemann springt nur drei Punkte am Sieg vorbei und holt Silber
Die Medaillengaranten der neuen B-Jugendlichen des Jahrgangs 2002 traten geschlossen vom 3m-Brett an.
Die Favoriten waren allerdings Alexander Menchtchikov vom BTSC und – wie bereits vom 1m-Brett –
Paul Deiß vom WSC Rostock. Die Jungen vom SV Neptun hatten sich aber auch viel bei diesem Wettkampf
vorgenommen und wollten eine Medaille mit nach Aachen bringen.
Nach den Pflichtsprüngen lagen die beiden Favoriten auf den ersten Plätzen, aber direkt dahinter näherten
sich alle Aachener an. Als Menchtchikov kurz strauchelte, zogen die Aachener an ihm vorbei. Vor dem letzten
Sprung lag Moritz Wesemann auf dem zweiten Platz, nur 5 Punkte vom erstplatzierten Deiß entfernt. Dritter
war Nico Pongs, Vierter Jan Marx. Auch der Debütant Felix Verse und Linas Haenlein vom SV Münster lagen
noch in Reichweite der Medaillenränge.
Deiß sprang einen sehr guten letzten Sprung und erhielt dafür 45 Punkte. Wesemanns letzter Sprung wurde
zwar sogar mit 47,5 Punkten gewertet, aber es reichte für ihn nicht mehr, um an Deiß vorbeizuziehen.
Wesemann gewann somit die Silbermedaille.
Dann war Nico Pongs an der Reihe. Seine Rückwärtsschraube gelang ihm nicht so richtig und so beendete er
den Wettkampf mit 325,55 Punkten. Nun kam Menchtichikov. Seinen gehechteten 2½ Vorwärts brachte er gut
ins Wasser und er setzte sich mit 335,70 Punkten zum Leidwesen der Aachener wieder vor Pongs. Nun
ruhten alle Hoffnungen auf Jan Marx. Aber er rutsche beim Absprung ab und schraubte nicht mehr komplett
herum – so ein Pech! Pongs wurde letzten Endes Vierter. Haenlein (SV Münster) belegte Platz 5, Verse Platz
7 und Marx Platz 8.
Großartige Leistungen aus größter Höhe
Auf 10m-Turm hat Jessica Schreiber sich seit Jahren spezialisiert und ging bei dieser DM auch als die
Favoritin ins Rennen um die Goldmedaille. Aber obwohl Schreiber einen guten Wettkampf sprang, lag sie
nach den Pflichtsprüngen lediglich auf dem dritten Rang. Schreiber kämpfte sich von nun an vor, bis sie sich
durch den 2½ Auerbach und dem nachfolgenden Schraubensprung endlich an die Spitze des Feldes setzte.
Vor dem letzten Sprung führte Schreiber mit 8 Punkten vor A. Kapust aus Leipzig und 10 Punkte vor V. Gaul
aus Berlin. Gauls letzter Sprung hatte einen Schwierigkeitsgrad von 2,3. Diesen sprang sie zwar gut, aber es
war einfach zu wenig. Schreiber sprang ihren Sprung (105B/2,6) mit Wertungen von 5,5 im Durchschnitt und
setzte sich verdient wieder an die Spitze. Der letzte Sprung der Leipzigerin A. Kapust hatte einen
Schwierigkeitsgrad von 3,2 und er gelang ihr sehr gut. Somit zog sie noch auf der Zielgeraden mit nicht mal
7 Punkten Vorsprung an Jessica Schreiber vorbei und holte Gold.
Die B-Jugendliche Svenja Verse (2001) fühlt sich bei den Sprüngen vom Turm wohl. Ihre Serie sprang Verse
souverän und wieder sehr fokussiert. Von Anfang an beherrschte Verse die Konkurrenz und vergrößerte von
Sprung zu Sprung den Abstand zur Zweitplatzierten. Mit 54,45 Punkten Vorsprung gewann Verse und holte
sich verdient die Goldmedaille und damit einhergehend den Deutschen Meistertitel vom Turm.
In der Altersklasse 2002 startete Isabel Barth für den SV Neptun. Die ersten drei in diesem Jahrgang sind
quasi konkurrenzlos und machten die Medaillen unter sich aus. Isabels Serie vom Turm war – wie schon vom
3m-Brett – sehr leicht gewählt. Isabel sprang ihre Sprünge äußerst sauber und fehlerfrei. Durch die geringen
Schwierigkeitsgrade war der Abstand zu den Medaillen zu groß und so wurde Barth im Jahrgang 2002 Vierte.
Im Gegensatz zu manch einem seiner Konkurrenten startet Paul Hammer auch vom Turm. Und Hammer
sprang seine Serie bis auf den 2½ Vorwärts gehechtet beanstandungslos. Vom Turm konnte die Konkurrenz
nicht mithalten. Von Runde zu Runde brachte Hammer immer mehr Abstand zwischen sich und den
Zweitplatzierten. Paul Hammer gewann souverän die Goldmedaille und den Deutschen Meistertitel.
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld
Traumhaft: Bronze für Nico Pongs vom Turm
Wenn wir über die männliche B-Jugend berichten, dann kommen wir zwangsläufig zu den Medaillenlieferanten
des Jahrganges 2002. Moritz Wesemann war zwar nicht vom Turm gemeldet, doch in dieser Disziplin sind die
Aachener generell stark, denn mit Nico Pongs und Jan Marx hat man ja noch zwei, die den Sprung nach
vorne schaffen können. Felix Verse, der aufgrund seiner hohen Schwierigkeitsgrade immer für eine positive
Überraschung gut sein kann, komplettierte das Aachener Springerteam.
Nach den Pflichtsprüngen sahen die Wertungen für alle Aachener sehr aussichtsreich aus: Jan Marx war 4.,
Nico Pongs war 5. und Felix Verse lag auf dem 7. Platz. Bei den Kürsprüngen blieben die Neptun-Springer
dran. Mit dem zweiten Kürsprung, einem gelungenen 2½ Delphin gehockt, zog Pongs am Konkurrenten vorbei
auf den bronzenen 3. Platz. Und diesen Platz gab Nico Pongs nicht mehr her und gewann völlig verdient die
Bronzemedaille. Jan Marx wurde Fünfter und Felix Verse Siebter.
Die Turmspringer:
Nico Pongs,
Jan Marx
und Felix Verse
Silber für Rother, Bronze für Wesemann und Marx
Beim Synchron-Wettbewerb der weiblichen Jugend ging mit Svenja Verse / Jessica Schreiber ein reines
SV-Neptun-Duo sowie mit Jana-Lisa Rother / Lena Hentschel ein Paar mit Aachener Beteiligung an den Start.
Lange Zeit sah es nach einer Medaille für Verse/Schreiber aus. In den letzten beiden Runden aber ließen die
zwei zu viele Punkte liegen, sodass sie mit dem 5. Platz vorlieb nehmen mussten.
Das Synchron-Duo Rother/Hentschel hingegen ist durch diverse Wettbewerbe aufeinander abgestimmt und
bereits eingesprungen. Zum ersten Platz fehlten leider noch keine 5 Punkte fehlen. So wurde es Silber.
Beim Synchron-Wettbewerb der männlichen Jugend startete mit Jan Marx und Moritz Wesemann ebenfalls
ein SV-Neptun-Duo. Den beiden fehlt die gemeinsame Wettkampfpraxis und die Gegner waren bis zu 3 Jahre
älter. So erreichten Marx/Wesemann Bronze.
Platzierungen der Neptun-Springer bei den Kombinations-Wettbewerben
weibliche Jugend A (Jahrgang 2000)
Bronzemedaillengewinnerin: Jessica Schreiber
weibliche Jugend B (Jahrgang 2001)
Deutsche Meisterin: Svenja Verse
männliche Jugend A (Jahrgang 1999)
Deutscher Meister: Paul Hammer
männliche Jugend B (Jahrgang 2002)
Nico Pongs (4. Platz), Jan Marx (6.) und Felix Verse (7.)
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld
Großer Dank an die Team-Betreuerin Tanja Schweig
Ein riesengroßes Dankeschön an Tanja Schweig für die komplette Rund-um-sorglos-Betreuung der Sportler!
Neben den Chauffeur-Diensten hat sie sich auch um Essen, Kultur, Alltags-Weh-Wehchen und Motivation
unserer Leistungssportler gekümmert. Dazu gehörte auch eine Stadtbesichtigung der Händel-Stadt Halle an
der Saale.
Nochmals unser Team für Halle 2016!
Bericht: V. Barth / Fotos: A. Neufeld