Spitzenleistungen im HARVEST POOL - feiffer

Spitzenleistungen im HARVEST POOL
Der STS von John Deere - Höchstleistung bei bester Kornqualität
Aus den Arbeiten der Autorengruppe Mähdrusch, des Zentrum für Mechanisierung und Technologie und feiffer consult mit den jeweiligen Kooperationspartnern
aus dem HARVEST POOL.
Die Schallmauer von 70 t Korndurchsatz ist von den größten Mähdreschern durchbrochen und eine Grenze der
konstruktiven Möglichkeiten ist noch nicht gesetzt.
Heute wird etwa die Hälfte der installierten Mähdrescherleistung auf dem Feld spazieren gefahren und bleibt
ungenutzt. Das ist kein Problem der Technik, denn die
Maschinen erbringen diese Leistungen. Es ist ein Problem
des Druschumfeldes.
Der Ernteprozess wird immer mehr zu einer Sache der
exzellenten Vorbereitung und der Optimierung. Dieses
Optimierungssystem entscheidet heute schon mehr als
die Maschine selbst.
HARVEST POOL - einzigartig auf der Welt
Auf diese notwendige, komplexe Betrachtungsweise
der Ernte ist der HARVEST POOL die einzige Antwort.
Er schließt in einer Projektpartnerschaft die Branchen
zusammen, deren Betriebsmittel Einfluß auf den Ernteverlauf haben.
Zur Zeit arbeiten John Deere, feiffer consult, Saaten Union
und Yara im HARVEST POOL zusammen. Auch Pflanzenschutzmittelkonzerne, wie z.B. Syngenta und Monsanto
beteiligen sich an verschiedenen Projekten.
Der HARVEST POOL hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Sorten, Düngung und Pflanzenschutz, Erntetechnikenund Technologien nicht jeweils losgelöst, sondern ganzheitlich im Ernteprozess zu betrachten.
Das macht den HARVEST POOL einzigartig auf der Welt,
ebenso seine Datenbank mit über 52 Mio. Variablen, die
eine Auswertung von großen Feldversuchen erst möglich
macht.
Höchstleistungen in jedem Erntefenster
Heute wird es wichtiger denn je die Sorten in der Reife zu
staffeln, um die kostenlose Sonnenenergie für Trocknung,
Qualität und höchste Mähdrescherleistungen zu nutzen.
Die Sorten durchlaufen im Reifezeitraum unterschiedliche Zeitspannen, die wir Erntefenster nennen.
Eine Schlussfolgerung der Versuche im HARVEST POOL
ist, dass das Erntefenster, in dem ein sehr leistungsstarker
und kostengünstiger Drusch möglich ist, enger wird. Außerhalb dieses Fensters sinken Mähdrescherleistungen
drastisch ab, Korn- und Qualitätseinbußen steigen stark an.
Über die Reifestaffelung durch
verschiedene Sorten
kann
der Mähdrescher stets im optimalen Erntefenster dreschen.
Dann sind beim STS durchschnittliche Tagesleistungen,
inkl. Wege und Wendezeiten,
von über 50 t/h auszufahren.
Natürlich muß darauf die ganze Logistik, wie Umladewagen,
Einlagerung,
Wechselfahrer
u.v.a. abgestimmt werden.
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Bestandesführung - immer wichtiger
Großversuche gezeigt. Der Aufwuchs wird homogener,
damit vollzieht sich die Reife gleichmäßiger und der
Mähdrescher arbeitet mit höherer Leistung.
Gerade Hybridsorten, die heterogener aufwachsen, sind
sehr empfänglich für die differenzierte Stickstoffgabe.
Hier wurden die Ähren 3. Ordnung vom Sensor quasi
hochgezogen. Das brachte einen deutlich höheren
Ertrag und eine weMähdrescherleistung und Verlust im Großversuch 2004 mit dem John Deere STS
sentlich verbesserte
Mähdruschleistung.
2. Erntetermin (Stroh trocken)
1. Erntetermin (Stroh feuchter)
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Auch die Lagerver�
meidung ist ein star�
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kes Argument für die
differenzierte N-Gabe.
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„Lager ist verboten“
sagen die Landwirte.
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Lager raubt nicht nur
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Wer denkt bei bestandesführenden Maßnahmen nicht
zuerst an Ertrag und Qualität. Bestandesführende Maßnahmen werden aber in Ihrer Wirkung auf den Mähdrusch stets unterschätzt.
Die differenzierte N-Düngung, z.B. über den Yara N-Sensor,
bringt je nach Erntejahr 15 – 25 % Mehrleistung beim
Mähdrescher. Das haben 3-jährige HARVEST POOL –
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Konstante Düngung
teilweise Lager
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N-Sensor Düngung
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Konstante Düngung
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N-Sensor Düngung
Lager bringt Probleme und Kosten
80
40 ha Lager in Wintergerste
70
Leistung t / h
25
60
20
50
15
40
30
10
20
5
10
0
Erntekosten in Euro/ t
30
0
ohne
leicht
Leistung
mittel
Lager
schwer
total
Erntekosten
Ertrag. Bei extremen Lager können die Erntekosten den
Erlös übersteigen.
Nicht nur der N-Sensor sondern auch andere Maßnahmen der Bestandesführung werden immer öfter auch mit
Blick auf die Schaffung guter Druschbedingungen durchgeführt. Wer mit einem Hochleistungsmähdrescher
schon einmal durch einen vorerntesikkierten Bestand
gefahren ist, weiß zu welchen Leistungen Mähdrescher
fähig sind, wenn die Druschbedingungen gut sind. Mit
dem neuen Mittel Roundup®UltraMax beträgt die Wartezeit nur noch 7 – 10 Tage. Somit ist die Sikkation als Reifeund Mähdrescherbeschleuniger viel breiter einsetzbar.
Häckselqualität - das A und O
Die Saat beginnt mit der Ernte – die Häckselqualität wird zur tragenden Säule des Ackerbaus. Immer mehr Landwirte kaufen ihren
Mähdrescher nach dem Kriterium der Häckselqualität. Die Länge des
Häckselgutes und dessen Verteilung spielt im pfluglosen Ackerbau
eine entscheidende Rolle. Je leistungsfähiger Mähdrescher werden,
je größer müssen auch die Schneidwerke werden. Hier stößt man
jedoch an die Grenzen der Strohverteilung. An einen Rotordrescher
STS gehört wiederum ein 9,15 m Schneidwerk, sonst verpufft die Leistungskraft. Erst die neuen Häckslergenerationen „Extra Fine Cut“ bzw.
„Premium“ erfüllen die Ansprüche, auf so große Schneidwerksbreiten
kurz gehäckselt und gleichmäßig zu verteilen. Im Focus-Test 02/05
der DLG sind die sehr guten Ergebnisse nachzulesen.
Für alle Mähdrescherhersteller ist die Forderung der Landwirte nach
besserer Häckselqualität eine der dringendsten Aufgaben.
Fahrerentlastung bringt mehr Leistung
Ein großes Problem ist es, die installierte Mähdrescherleistung auch stabil auf das Feld zu bringen. Fahrerunterstützende Elektronik ist dabei eine große Hilfe.
Der Nutzen, z. B. einer Lenkhilfe, beschränkt sich dabei
nicht nur auf eine höhere Flächenleistung, sondern
schließt auch die sogenannten weichen Faktoren, wie
Fahrerentlastung, entspannteres Arbeiten, mehr Zeit für
die Mähdreschereinstellung u.v.a. mit ein.
Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen.
In unseren HARVEST POOL-Versuchen 2004 haben wir
mit einem STS Rotordrescher von John Deere 71 t/h
Korn durchgesetzt und das bei Korn- und Stroherträgen
von ca. 100 dt/ha. Der Verlust bewegte sich dabei um
1 %. Bei einem Schneidwerk von 9,15 m Arbeitsbreite
fuhr der Fahrer ca. 8 km/h.
Im Jahr 2003 unter den trockenen Bedingungen mit
65 dt/ha Ertrag musste er schon 12 km/h fahren, um
diese Durchsätze zu erreichen.
Das kann ein Mähdrescherfahrer auf Dauer niemals
durchhalten, gleichwohl es die Maschine mit Durchsatz
und Verlust hergeben würde.
Mit jeder größeren Maschine werden sich Lenkhilfen
ganz selbstverständlich durchsetzen.
Eine bemerkenswerte Entwicklung ist das Harvest Smart
System. Es regelt automatisch die Fahrgeschwindigkeit,
wahlweise an der Motor- und Dreschwerksbelastung
Stoppelhöhe
bzw. am Verlust. Der Fahrer kann sich voll auf die Einstellung, auf die Schneidwerksarbeit, auf die Kornqualität u.a.
Die untersten
10 cm sind
am teuersten
konzentrieren,
während
die Maschine
automatisch lenkt
und• den
hohen
Durchsatz stabil hält.
dicker
und wasserführend
• Leistungsverlust beim Mähdrescher ca. 15 – 20 %
• Wiederbefeuchtung des Korns ca. 1 %
(bei 70 dt/ha = 35 €/ha Trocknungskosten)
• Kraftstoffverbrauch steigt
• höhere Häckslerbelastung
Verluststrategie neu überdenken
Unter den heutigen Bedingungen der Preisgestaltung müssen wir unsere Verluststrategie neu überdenken. Mähdrescher arbeiten leistungs-verlust-
abhängig. Wenn man keine Grünstreifen will, muß man zwangsläufig langsamer fahren. Damit bremst man teuer erkauftes Leistungsvermögen aus. Aber nicht nur das; alle Folgenachteile eines
zu langsamen Drusches kosten richtig Geld: Man muß länger
und auch in ungünstigen Witterungsabschnitten dreschen, man
muß nachtrocknen, die Fallzahlen sinken usw.
Wenn man 0,5 % mehr Verluste zulässt, kostet das ca. 3–4 €/ha,
bringt aber eine deutliche Mehrleistung des Mähdreschers und
Folgevorteile, die ein Vielfaches des investierten Verlustes betragen.
Wer einen STS über den Harvest Smart sicher am Verlustniveau
entlang führen will, ist nahezu gezwungen eine Prüfschalenautomatik zu nutzen. Das Verlustmessgerät, nach dem sich Harvest
Smart richtet, muß kalibriert werden. Der Fahrer kann – ohne
zweiten Mann; ohne Gefahr und Staub – an jeder Stelle die Prüfschale auslösen. So hat er die Verluste im Griff. Er „wählt“ sich quasi
mental in den Mähdrescher ein und beherrscht ihn viel besser.
Kornqualität entscheidet immer mehr
Bruchkorn, Besatz, Staub, Fusarien u.a. werden zukünftig
zu immer höheren Abzügen führen. Im HARVEST POOL
wurden zum Bruchkorn intensive Versuche gefahren.
Eine Schlussfolgerung ist, dass neben dem Bruchkorn auch
das sogenannte Spalt- und Splitterkorn entsteht. Das sind
die ganz kleinen Bestandteile, die über die Reinigung hinausgetragen werden. Sie machen – gemessen am Bruchkornanteil in der Bunkerware – immerhin 1/3 aus.
Das heißt, bei 3 % Bruchkorn liegt bereits 1 % an Spalt- und
Splitterkorn im Schwad.
Darüber regt sich niemand auf, weil man diese Verlustquelle nicht sieht und sie auch nicht als Grünstreifen aufgeht.
Über eine gute Füllung des Dreschwerkes sind sowohl
Bruchkorn als auch Spalt- und Splitterkorn zu senken. Deswegen sollte man etwas schneller fahren, damit das schützende Strohpolster im Dreschwerk wirken kann.
Die höheren Verluste, die man bewusst bei Schüttler und
Reinigung toleriert, hat man in der Regel durch den größeren Anteil an Spalt- und Splitterkorn wieder eingespart.
Man tauscht lediglich gesehene gegen ungesehene Verluste. Als Vorteil bleibt die höhere Leistung.
Rotormähdrescher sind von Haus aus kornschonender. In
den HARVEST POOL-Versuchen 2004 stiegen – auch bei
stärkerer Mähdreschereinstellung – die Bruchkornwerte
beim STS nicht über 0,2 % an.
Energie als Valuta der Zukunft
Energie wird die Währung der Zukunft! Deshalb müssen wir
immer stärker bemüht sein alles auszuschöpfen, was den
Drusch schneller, energieärmer und damit kostengünstiger
macht. Dazu wird der HARVEST POOL stets seinen Beitrag
leisten, Innovationen aufgreifen, neue Technologien testen,
um den Landwirten zu mehr Wertschöpfung zu verhelfen.
Für die Autoren und Kooperationspartner: Andrea Feiffer, feiffer consult · An der Adlerskerbe 13, 99706 Sondershausen
Telefon: 03632-757000, Fax: 03632-757002 · [email protected] · www.feiffer-consult.de