Merkblatt - Gastronomie & Hotellerie

Merkblatt
Maßnahmen gegen Raubüberfälle
Durch Präventionsmaßnahmen kann die Wahrscheinlichkeit von Raubüberfällen
deutlich verringert werden. Die nachfolgenden Hinweise sollen dazu beitragen,
sinnvolle Präventionsmöglichkeiten zu erkennen und umzusetzen.
1. Bauliche/technische Maßnahmen
Die Rezeption eines Hotels sollte so gestaltet sein, dass sie möglichst von der Straße
aus einsehbar ist. Ein Täter würde so durch Passanten erkennbar werden, er würde
wie auf einer „Bühne“ agieren.
Sowohl die Ein- und Ausgangs- als auch Rezeptionsbereiche sollten mit Kameras
ausgestattet sein und zwar in alle Richtungen. Die Bildauflösung sollte so hoch sein,
dass Personen auch gut zu erkennen sind. Auf gute Ausleuchtung ist dabei zu
achten. Am Empfangsbereich sollten Kameras in Kopfhöhe montiert werden, die
Gesichter von möglichen Tätern frontal zeigen.
An den Zugängen sind Hinweisschilder zur Videoüberwachung anzubringen.
Der Zugang in den Arbeitsbereich der Rezeption, hinter den Tresen, sollte
Unbefugten nicht möglich sein.
In den Nachtstunden sollte die Eingangstür von Hotels verschlossen sein. Eine VideoGegensprechanlage und gut sichtbare Anlage zur Video-Raumüberwachung wird
empfohlen. Der Einlass sollte nach Prüfung der Identität des Gastes (z. B. durch
Nennung der Zimmernummer und des Namens) erfolgen.
Unabhängig hiervon sollte eine Überfallmeldeanlage installiert werden.
Die Rezeption/der Kassenbereich ist mit einem Überfallmelder (Alarmknopf) für die
Auslösung eines stillen Alarms auszustatten. Die Aufschaltung zu einer hilfeleistenden Stelle (z. B. Wach-/ Sicherheitsunternehmen) wird empfohlen.
Wertbehältnisse (Tresore) sollten mit mechanischen Zahlenkombinations- oder
elektronischen Tastenschlössern ausgestattet sein.
Nebeneingangstüren sollten verschlossen sein, um unbefugtes Betreten des
Betriebes durch Täter zu erschweren. Es werden einbruchshemmende Türen gem.
DIN EN 1627 mindestens der Widerstandsklasse RC 2 und die Ausstattung mit
selbstverriegelnden Schlössern mit Anti-Panik-Funktion oder mit Fluchtwächtern
empfohlen.
Fenster im Unter- oder Erdgeschoßbereich sollten gem. DIN EN 1627 RC 2
einbruchshemmend sein und sind während der publikumsschwachen Zeit
verschlossen zu halten.
2. Organisatorische Maßnahmen
Ein Rezeptionsbereich sollte während der Nachtzeit ausreichend/gut beleuchtet sein.
Bargeldbestände in öffentlichen Bereichen sind so gering wie möglich zu halten.
Außenstehenden muss der Einblick in die Kasse sowie in Abrechnungsverläufe
verwehrt sein.
Geldtransporte sollten tagsüber zu wechselnden Zeiten stattfinden und
gegebenenfalls durch private Geldtransportunternehmen durchgeführt werden.
Beachtung finden sollten besonders Personen, die Mützen, Kapuzen, Schals oder
Motorradhelme tragen. Bei verdächtigen Personen bitte umgehend die Polizei
verständigen (Notruf 110).
3. Verhalten bei einem Überfall
Möglichst die Ruhe bewahren, nicht unüberlegt handeln – keine Gegenwehr!
Befolgen Sie widerspruchslos alle Weisungen, die mit vorgehaltener Waffe gegeben
werden.
Leben und Gesundheit haben absolut Vorrang!
Prägen Sie sich folgende Punkte ein, die der Täterbeschreibung dienen:
Alter, Größe, Statur, Haarfarbe, Sprache, besondere körperliche Merkmale,
Bekleidung, Art der Bewaffnung, mitgeführte Gegenstände. Auch Fahrzeugtyp
und -kennzeichen sowie Fluchtrichtung sind wichtig. (Täter hinterhersehen, aber nicht
verfolgen!)
Eine gute Täterbeschreibung unterstützt wesentlich die Fahndung der Polizei!
4. Verhalten nach dem Überfall
Erste Hilfe für mögliche Verletzte sicherstellen.
Polizei alarmieren (Notruf 110) und dabei möglichst genau angeben:
Ort des Überfalls, kurze Täter-Beschreibung, welches Fluchtfahrzeug und welche
Fluchtrichtung, Art der Bewaffnung.
Am besten bis zum Eintreffen der Polizei Notizen machen, um nichts zu vergessen!
Den Geschäftsbetrieb einstellen. Am Tatort darf nichts verändert oder berührt
werden: Auch die kleinste Spur kann helfen, den/die Täter zu überführen!
Keine Presseauskünfte geben - hierzu Absprachen mit der Polizei treffen.
Bei Fragen können Sie sich auch an Ihren Polizeiabschnitt wenden. Sie finden ihn
unter: http://www.berlin.de/polizei/service/abschnittssuche/
Telefon für alle Direktionen: 030. 4646-0