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Saisonbericht über den
Chartersektor in Spanien
Erstellt von Nautal
Sommer 2015
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
Inhalt
1. Wozu dient dieser Saisonbericht?3
2. Charakteristiken des Chartersektors4
2.1.Verteilung nach Bootstyp 4
2.2.Verteilung nach Zonen6
2.3. Preise nach Bootstyp, Länge und Jahr 6
2.4. Gesamteindruck der Saison 8
2.5. Schätzung des Marktvolumens des Chartermarktes in Spanien 9
3.Verteilung der Vermietungen bei Nautal im Sommer 2015 9
3.1. Nach Monat11
3.2. Nach Bootstyp12
3.3. Nach Vermieter13
4. Die Zukunft des Chartersektors in Spanien
14
Gesetzliche Änderungen14
Über Nautal16
2
3
Sommer 2015
1. Wozu dient dieser Bericht?
Der Chartersektor ist für die Wirtschaft einiger Regionen Spaniens von hoher Wichtigkeit,
leider stehen bis jetzt kaum Daten über den
nautischen Sektor zur Verfügung.
Der einzige verfügbare Bericht lautet “Freizeittourismus mit Charterbooten auf den
Balearen” und wurde 2003 von der Industrieund Handelskammer der Balearen veröffentlicht, die Studie “Charter und maritimer Tourismus” wurde weiterhin 2008 von selbigem
Gremium erstellt.
Öffentlich zugänglich ist außerdem die Anzahl der angemeldeten Boote, z. B. im jährlich
veröffentlichten Bericht von ANEN, dem zu
entnehmen ist, dass bis August 2015 28% mehr
Segelboote gekauft wurden als im gleichen
Zeitraum des Jahres 2014, auch wenn die Za-
hlen immer noch sehr viel niedriger sind als im
Jahr 2007 vor der Wirtschaftskrise.
Leider gibt es keinerlei detaillierte Informationen über den Chartersektor, wir wollen das
ändern. Bei Nautal setzen wir auf Transparenz
und wollen als eine der führenden spanischen
Charteragenturen unsere Sicht der Dinge
offenlegen.
2014 entschieden sich 13,5%* der ins Ausland
verreisenden Deutschen für Spanien, deshalb
ist dieser Bericht auch für Deutsche Reiseanbieter und Charterfirmen relevant.
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Transparenz dem Chartersektor, der ein enormes
Potential aufweist, in seiner positiven Entwicklung behilflich ist.
* Quelle: www.fur.de
Anmerkung zu diesem Bericht:
Wir weisen darauf hin, dass dieser Bericht sich auf Firmen, Boote und Buchungen bezieht, die vor dem 31.
August 2015 bei Nautal angemeldet waren bzw. abgeschlossen wurden. Auch wenn wir die Zahlen für repräsentativ halten, stellen sie nur einen Teil des Chartermarktes in Spanien dar.
Menorca, Balearen
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
2. Charakteristiken des Chartersektors
2.1. Verteilung nach Bootstyp
Segelboote sind der häufigste Bootstyp des Chartersektors, wie wir aus folgendem Graph entnehmen können.
Graph 1: Verteilung der Bootstypen, die bis zum 31. August 2015 bei Nautal registriert waren.
Professionelle Charterfirmen kaufen hauptsächlich Segelboote, da diese am häufigsten gemietet
werden. Die relativ hohe Nachfrage entsteht aus dem Verhältnis zwischen Preis und Bewohnbarkeit des Bootes, oder einfacher ausgedrückt, der Preis pro Kabine ist beim Segelboot am
günstigsten.
Segelboote
Wenn wir die Segelboote nach Ihrer Länge aufstellen, verzeichnen wir den Hauptanteil zwischen
10 und 15m mit einer klaren Mehrzahl an Booten von 12m Länge:
Graph 2:Verteilung der Segelboote, die bis zum 31. August 2015 bei Nautal registriert
waren, nach aufgerundeter Länge.
4
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Sommer 2015
Der Überschuss an Booten mit 12m Länge
wird zu hoher Wahrscheinlichkeit durch die
gesetzliche Vorgabe verursacht. 12m war bis
vor kurzem die maximal zulässige Länge für
den spanischen Bootsführerschein PER. Da
die Inhaber des PER nach Absolvierung einer
Extraprüfung nun auch größere Boote mieten
und zu den Balearen übersetzen dürfen ist es
wahrscheinlich, dass sich die Charterfirmen
mehr größere Boote zwischen 12 und 15m
kaufen werden, um die steigende Nachfrage zu
bedienen.
Motorboote und -yachten
Motorboote und -yachten sind der zweithäufigste Bootstyp im Chartersektor:
Graph 3: Verteilung der Motorboote – und Yachten, die bis zum 31. August 2015 bei
Nautal angemeldet waren, nach aufgerundeter Länge.
Wir können folgende Punkte aus der Grafik ableiten:
•
Die Verteilung ist sehr viel einheitlicher als bei den Segelbooten
•
Es werden bereits Boote ab 4m angeboten, die mit 15 PS Motor auch ohne Führerschein gemietet werden dürfen
•
Es gibt viele Boote zwischen 6-7 m Länge
•
Wir finden erneut eine größere Anzahl an Booten von 12m Länge, wenn auch viel weniger ausgeprägt.
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
2.2.Verteilung nach Zonen
Im Weiteren zeigen wir die Anzahl der Boote in Spanien bei Nautal nach Zone. Generell verstehen wir unter Zone die einzelnen Provinzen, im Fall der Balearen wird wegen Ihrer Wichtigkeit
und des erschwerten Zuganges jede Insel einzeln aufgeführt.
Graph 4:Verteilung der bei Nautal bis zum 31. August 2015 angemeldeten Boote nach
Zone des Heimathafens.
Die mit Abstand wichtigsten Ziele für den
Charter sind die Balearen, gefolgt von Barcelona, Alicante und der Costa Brava. Erneut
rückt hier der Deutsche Kunde ins Blickfeld,
da die Inseln von jeher eines der beliebtesten
Reiseziele der Deutschen sind.
Hinzu kommt erschwerend, dass eine hohe
Anzahl der in Barcelona und Alicante angemieteten Boote die Balearen als Ziel hatten. Viele spanische Kunden reisen mit dem Auto an
und sparen so die Kosten für den Flug, können
Haustiere und mehr Gepäck mitnehmen. Im
Gegenzug verbringen sie 2 Tage mit der Hinund Rückfahrt zu den Inseln.
2.3. Preise je nach Bootstyp, Länge und Jahr
Der Mietpreis der Boote hängt hauptsächlich von 3 Faktoren ab: Der Bootstyp (Ein Motorboot
ist teurer als ein Segelboot der gleichen Länge), die Länge und das Herstellungsjahr des Bootes.
Länge
Im folgenden sehen wir den durchschnittlichen Preis von Segelbooten in der Hochsaison je nach
Länge:
6
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Temporada 2015
Graph 5: Verteilung der durchschnittlichen Preise in der Hochsaison von Segelbooten, die bis 31. August 2015 bei Nautal registriert waren, nach aufgerundeter Länge.
Der Preis steigt mit zunehmender Länge immer stärker an, dies überrascht nicht, da bei
grösserer Länge auch die Breite und somit die
Anzahl der Kabinen zunimmt. Ein 12m langes
Segelboot hat die doppelte Kabinenzahl eines
Bootes von 9m, ab 17m bleibt die Kabinenzahl
meist beständig, hier sind luxuriöse Extras und
Komfort ausschlaggebend für die starke Preisdifferenz.
Herstellungsjahr
In der nachfolgenden Tabelle zeigen wir die Abweichungen des Durchschnittspreises je nach
Länge und Alter der Boote:
Länge
<5 Jahre
5-10 Jahre
10-20 Jahre
> 20 Jahre
8
95%
94%
90%
88%
9
100%
105%
86%
79%
10
105%
97%
91%
66%
11
12
13
14
15
16
17
108%
111%
116%
110%
118%
111%
110%
96%
94%
101%
95%
92%
100%
90%
88%
87%
83%
82%
84%
84%
96%
67%
67%
77%
72%
45%
61%
44%
Tabelle 1: Prozentuelle Abweichung des Preises, die je nach Herstellungsjahr und Bootslänge verzeichnet
wird.
Wenn wir als Referenz ein Segelboot, dass maximal 5 Jahre alt und 12m lang ist nehmen, können
wir die folgenden Schlussfolgerungen aus den Preisabweichungen ziehen:
• Boote mit einem Alter von 5 - 10 Jahren sind im Durchschnitt 15% günstiger als neuere Boote.
• Boote mit einem Alter von 10 – 20 Jahren sind im Durchschnitt 25% günstiger als neuere Boote
• Boote mit einem Alter von mehr als 20 Jahren sind im Durchschnitt 40% günstiger als neuere Boote.
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
Bootstyp
Wie wir bereits vorher angemerkt haben ist der Durchschnittspreis einer Motoryacht bei gleicher Länge höher als der einer Segelyacht. Im Weiteren sehen wir den Durchschnittspreis pro
Woche von 12m langen Booten in der Hochsaison.
Graph 6: Durschnittlicher Wochenpreis in der Hochsaison nach Bootstyp bei Nautal.
2.4. Gesamteindruck der Saison in einer Umfrage an die Vermieter
Im September 2015 hat Nautal eine Umfrage an 50 Vermieter durchgeführt, wie sie die Saison
unabhängig von der Zusammenarbeit mit Nautal beurteilen, die Ergebnisse sehen Sie in der
folgenden Grafik:
Graph 7: Antwort auf die Frage “Sind Sie mit der Auslastung ihrer Boote für den Sommer 2015 zufieden?“, welche im September 2015 von Nautal an 50 größere Vermieter
gestellt wurde.
Aus der Grafik geht klar hervor, dass die meisten Vermieter sehr zufrieden mit den Ergebnissen
der Saison sind.
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Sommer 2015
2.5. Gesamteinschätzung des Marktvolumens für den Chartersektor
In Spanien gab es bis jetzt noch keine Organisation, die das Marktvolumen des Chartersektors
berechnet oder geschätzt hat. ICOMIA, eine der glaubwürdigsten Organisationen des Chartersektors, schätzt den französischen Markt auf ca. 270 Millionen Euro.
Nautal schlägt 2 Ansätze zur Einschätzung des Marktvolumens in Spanien vor, die sich im Ergebnis nicht wesentlich von einander unterscheiden.
Schätzung 1: Nach Anzahl der für den Charter angemeldeten Boote
Für diese Einschätzung ist es wichtig zu wissen, dass in Spanien alle zum Charter angemeldeten
Boote ein neues Nummernschild erhalten, diese Ummeldung zur „6. Liste” ist obligatorisch,
regelmäßige Kontrollen der Wasserschutzpolizei beugen Zuwiderhandlungen vor, diese werden
mit hohen Bussgeldern bestraft. Die spanische Organisation ANEN veröffentlicht jedes Jahr die
Statistiken der angemeldeten Boote und Yachten und teilt diese nach Bootstyp, Länge, Liste bzw.
Nutzungsart und Zone ein.
Charterboote haben im Durchschnitt ein Alter von 4 Jahren, wenn wir pro Jahr einen Abfall von
20% an neuen Anmeldungen der 6. Liste einrechnen, erhalten wir die Gesamtzahl an Charterbooten in Spanien.
Im Weiteren haben wir die durchschnittliche Belegung der Boote aus dem Bericht „Freizeittourismus mit Charterbooten auf den Balearen“ abgeleitet.
Dieser schlägt eine Belegung von durchschnittlich 31% in Spanien vor, was ca. 111 Tagen pro Jahr
entspricht.
Graph 8: Grafik aus der Studie „Freizeittourismus mit Charterbooten auf
den Balearen“ , welche 2008 von der Industrie-und Handelskammer von
Mallorca, Apeam und der Universität der Balearen veröffentlicht wurde.
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien 10
Den Zahlen der angemeldeten Boote je nach Art haben wir einen Durschnittspreis und die
Auslastung hinzugefügt:
Anzahl
Durchschnittlicher Tagespreis ohne Skipper
250
450
1.600
Vermietete Tage
Einnahmen
< 8m
3.168
111
87.899.457
8 bis 16 m
787
111
39.329.279
> 16m
84
111
14.831.282
Total
4.038
142.060.036
Tabelle 3: Geschätzte Anzahl der Charterboote, durchschnittlicher Preis pro Tag ohne Skipper je nach Bootslänge
und mittlere Auslastung pro Jahr führen zu einem Wert für das Marktvolumen in Spanien. Richtwert erstellt von
Nautal.
Laut dieser Schätzung beträgt das Marktvolumen ungefähr 142 Millionen Euro.
Schätzung 2: Multiplizieren des Chartervolumens auf den Balearen
Im bereits erwähnten Bericht: “Freizeittourismus mit Charterbooten auf den Balearen” von
2009 werden die Charterfirmen prozentual nach Umsatz aufgeteilt, hinzugezogen wurden 99
Charterfirmen auf den Balearen, von denen 30% weniger als eine halbe Millionen Euro an Umsatz schreiben, ungefähr 20% zwischen 500T und 1 Million, weitere 20% zwischen 1 und 2 Millionen und ca. 12% mehr als 2 Millionen.
Nach diesen Zahlen haben wir den ungefähren Umsatz des Chartersektors auf den Balearen
bestimmt.
Einnahmen der Charterfirmen
Es gibt 99 Firmen
Anzahl
Umsatz
Einnahmen gesamt
30%
weniger als 500k €
-->
36,22
250.000
9.054.878,05
20%
zwischen 500k und 1M
-->
24,15
750.000
18.109.756,10
20%
von 1M bis 2M
-->
24,15
1.500.000
36.219.512,20
12%
mehr als 2M
-->
14,49
3.000.000
43.463.414,63
18%
NS/NC
99
106.847.560,98
Tabelle 3: Schätzwert des Gesamtumsatzes nach Verteilung der Firmen aufgrund des Berichtes “Freizeittourismus
mit Charterbooten auf den Balearen” von 2009. Richtwert erstellt von Nautal.
In der gleichen Studie wird erwähnt, dass die Balearen 57,9% des gesamten spanischen Chartermarktes ausmachen, wenn wir die erhaltene Zahl also auf den Gesamtmarkt hochrechnen,
erhalten wir einen Umsatz von 184 Millionen Euro.
Durch die Wirtschaftskrise in Spanien hat sich der Gesamtmarkt zwischen 2009 und 2014 um
ca. 20% verkleinert, wenn wir diese Zahl einbeziehen, beläuft sich das Marktvolumen auf ca. 147
Millionen Euro.
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Sommer 2015
3.Verteilung der Vermietungen bei Nautal im Sommer 2015
3.1. Nach Monat
Es gibt 2 Möglichkeiten, die monatlichen Buchungen zu analysieren; nach dem Zeitpukt der
Buchung oder nach Reisezeit.
Graph 9: Anzahl der bei Nautal eingegangenen Anfragen 2015, je nach Datum der Anfrage
(blau) und Reisezeitraum (rot).
Wie wir sehen können gab es die meisten Anfragen im Juli, gefolgt von Juni und August, die
beliebeste Reisezeit ist klar der August, gefolgt von Juli und Juni.
Die Anfragen variieren je nach Saison, in den ersten Monaten des Jahres gehen mehr Anfragen
für 1-2 Wochen ein, ab Juli gehen mehr Anfragen für Tagesvermietungen ein. Kunden, die eine
oder mehrere Wochen ein Boot mieten möchten, buchen also sehr viel länger im Vorraus:
Graph 10:Vorlauf der Buchungen je nach Dauer. Daten von Nautal im Sommer 2015.
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
Diese Verteilung liegt daran, dass Kunden mit Wochenvermietungen bereits langfristig Ihren
Urlaub fest planen möchten, Charterfirmen für Segelboote nehmen Buchungen für 4 oder weniger Tage jedoch häufig erst 1-2 Wochen vor dem geplanten Termin an. Bei Tagesvermietungen
fällt die Entscheidung häufig erst kurzfristig, da der Kunde nicht auf die Übernachtung im Boot
angewiesen ist.
Aus den gleichen Gründen werden am Anfang des Jahres mehr Segelboote und in der Hochsaison mehr Motorboote vermietet, da diese häufiger für Tagescharter angeboten werden.
3.2. Nach Bootstyp
Nautal hat die höchsten Einnahmen mit der Vermietung von Segelbooten erzielt, gefolgt von
Motorbooten,Yachten und Katamaranen.
Graph 11:Verteilung des Umsatzes nach Bootstyp für Buchungen bei Nautal vor
dem 31. August 2015.
Im Vergleich zu anderen Agenturen ist der Durchschnittspreis der Buchungen bei Nautal sehr
niedrig, da wir den Kunden viele Boote für Tagesvermietungen und Wochenenden zur Verfügung stellen. Im Folgenden sehen Sie die Durchschnittspreise je nach Bootstyp.
Graph 12: Durchschnittlicher Preis der abgeschlossenen Buchungen bei Nautal nach
Bootstyp in 2015, unabhängig von der Dauer.
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Sommer 2015
Nach Vermieter
Die Vermieter mit den höchsten Einnahmen (Top 10) erhielten im Durchschnitt Buchungen im
Wert von 18.000€.
Graph 13: Durchschnittliche Einnahmen der Vermieter absteigend.
Saisonbericht über den Chartersektor in Spanien
Die Zukunft des Chartersektors in Spanien
Gesetzliche Änderungen
Der spanische Gesetzgeber macht es besonders kleinen Betrieben oder Privatpersonen
von jeher schwer, Boote zu vermieten. Die
Ummeldung zur 6. Liste, die vor einer kommerziellen Vermietung nötig ist, schrekt bereits
einige Vermieter ab, wer ausserdem auf seinem
Mietboot selbst als Skipper fungieren möchte
benötigt eine Lizenz als „Patrón de Yate“, die
einiges an Zeit und Geld in Anspruch nimmt.
Nautische Freizeitaktivitäten waren in Spanien
lange gleichbedeutend mit Elite. Eine Nische,
die nur einem bestimmten Publikum mit hohem Einkommen zugänglich war. Dem Chartersektor gefiel dieses Image nicht, die Schuld
lag jedoch oft auch bei den Firmen.
In den Medien herrscht das Bild von Luxusyachten vor, auf denen die Superreichen Ihren
Urlaub verbringen, während in der Realität
85% der Boote in den Häfen von eher bescheidener Länge sind.
Neulinge, die gerade erst Ihren Bootsführerschein bestanden hatten, mussten ausserdem
feststellen, dass nur wochenweise Vermietungen möglich waren. Wer noch nie oder nur
sehr selten gesegelt ist, wird kaum eine ganze
Woche buchen und auch seine Mitreisenden
nur schwer überzeugen können.
Dass Charterfirmen wochenweise Vermietungen vorziehen ist aus wirtschaftlicher Sicht
verständlich, es fällt weniger häufig ein Checkin und Check-out an, in der Hochsaison werden alle Boote fast durchgehened vermietet
und die Kunden haben meist schon etwas
mehr Erfahrung, was gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für Unfälle und Probleme verringert. Trotzdem bremst diese Arbeitsweise das
Wachstum des Chartersektors.
Der Chartersektor braucht mehr Flexibilität, halbe oder ganze Tage mit einem Segelboot in der Hochsaison, damit viel mehr Menschen in den Genuss des Segelns kommen und
sich dauerhaft in diese Einzigartige Erfahrung
verlieben. Viele dieser Kunden mieten bereits
im zweiten Jahr eine ganze Woche.
Ein Boot zu mieten bleibt heutzutage nicht
mehr nur der Elite vorbehalten, sogar im August gibt es auf den Balearen Segelboote für 6
Personen für 2.100€ pro Woche, was einem
Kostenpunkt von 350€ pro Person entspricht
und billiger als viele Hotels ist.
Um Neulinge zu einer Wochenvermietung zu
bewegen braut es mehr Anbieter, die einen
Charter auch für einen halben oder ganzen Tag
ermöglichen.
Wie wir bereits vorher erwähnt hatten sind
80% der Boote von moderater Länge. Die Eigner dieser Boote sind nicht extrem wohlhabend, sondern besitzen die Boote aus Freude
am Segeln. Genau diese Boote liegen im Schnitt 90% des Jahres im Hafen, der Grund liegt
ironischerweise darin, dass sich häufig keine
Mitsegler finden.
Um in Spanien ein Boot ohne Skipper vermieten zu dürfen ist es nötig, das Kennzeichen für
Charter umzumelden. Bei Nautal haben wir
vielen Eignern bei der Änderung geholfen und
Ihnen ermöglicht, die Kosten schon mit den
ersten Vermietungen auszugleichen. Viele Eigner geben Ihr Boot jedoch nur ungern ohne
Skipper her, da Sie sehr an Ihrem Boot hängen,
in der Hochsaison einen Skipper zu finden ist
jedoch fast unmöglich und um selbst als Skipper zu fungieren waren langwierige und Kostspielige Kurse notwendig.
In vielen Fällen haben wir den Eignern, die keine
Zeit oder Möglichkeit hatten, Ihre Vermietungen selbst zu verwalten, eine Zusammenareit
mit einer unserer Charterfirmen vorgeschlagen. Dieses Modell funktioniert seit langem
erfolgreich und ist für alle Parteien rentabel.
Der Leitung der maritimen Gesetzgebung
von Spanien liegt seit kurzem ein Vorschlag
zur Gesetzesänderung vor, damit Inhaber der
üblichen Lizenzen PER, PY und CY mit einem
kurzen Zusatzkurs und unter Einhaltung offensichtlicher Regeln selbst als Skipper fungieren
dürfen.
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Sommer 2015
Die offizielle Verordnung sieht vor, dass Inhaber des PER (vergleichbar mit dem SBF-See)
nach einem kurzen Sicherheitstraining bis zu
6 Passagiere in Booten von bis zu 15m
Länge und in einem Abstand von bis zu 5
Seemeilen vom Hafen transportieren dürfen.
Für die Führerscheine Patrón de Yate und Capitan de Yate erhöht sich die Distanz auf 8 und
10 Seemeilen, was in der Praxis jedoch keinen
grossen Unterschied macht. Auch wenn diese
Limitation keine langfristigen Charter zulässt
wäre das Gesetz ideal, um Eigner einen Kurzcharter oder Tagescharter zu ermöglichen
und die Kosten für den Liegeplatz und andere
Extras zu decken. Gleichzeitig würde das Angebot an Tagescharter sehr stark ansteigen.
Gerade jüngere Menschen suchen im Urlaub
nach Erlebnistagen, ein Charter für 3-4Stunden ist eine ideale Möglichkeit, neue, jüngere
Kunden für den Segelsport zu gewinnen und
dem Sektor langfristig einen Aufschwung zu
verschaffen.
Weiterhin verbessern sich möglicherweise
die Bedingungen im Bezug auf die Sozialversicherung der Skipper, diese hätten Anspruch
auf ärztliche Versorgung, Unfall-und Invalidenrente sowie Pension.
Falls diese Gesetze in Kraft treten sollten,
könnten viele Charterfirmen Ihre Flotten mit
Skippern vermieten und Eigner kleine Gruppen an den Wochenenden oder Tageweise in
die Welt des Segelns einführen.
Diese Änderungen könnten dazu führen,
dass professionelle Skipper, die Ihren Titel
mit viel Aufwand erworben haben, nun um
Ihren Arbeitsplatz fürchten, wir von Nautal
sind jedoch fest überzeugt, dass auch sie von
diesen Änderungen profitieren werden. Das
neue Gesetz schränkt die Entfernung vom
Heimathafen so weit ein, das praktisch nur
Halbtages- oder Tagesvermietungen möglich
sind, Wochencharter mit Skipper werden also
weiterhin von den üblichen Skippern ausgeführt.
Wenn diese neuen Gesetzesvorschläge angenommen werden, könnte dies in Spanien
einen Umschwung in der nautischen Branche
bedeuten, der sich sehr vorteilhaft auf das
Marktvolumen auswirken wird.
Über Nautal
Nautal ist die führende Agentur für Yachtcharter in Spanien und gehört zur Firma Sal a Navegar Servicios Náuticos, S.L.
Die spanische Webseite ging 2013 Online,
eröffnete 2014 die gleichnamigen Webseiten
für Frankreich und Deutschland und bietet seit
2015 auch Boote in Deutschland, Italien, Griechenland, Kroatien, Türkei und Australien an.
Ziel des jungen Unternehmens ist, den Kunden
eine grosse Auswahl an Booten und Yachten
jeder Art anzubieten und ihnen die nautische
Kultur näher zu bringen. Zur Zeit bietet die
Agentur mehr als 3.900 Boote an.
Durch die eingebauten Filter ist es mit Nautal
besonders einfach, das richtige Boot zu finden,
sei es ein führerscheinfreies Kleinboot oder
eine Luxusyacht mit Skipper. Kunden können
Preise vergleichen und Vermieter können selbst direkt die Angebote an die Kunden schicken, die Zahlung wird über Nautal abgewickelt.
Das Team von Nautal steht unter der Leitung
von Roger Llovet (mehrjährige Erfahrung als
Hochseeskipper), Jaume Bosch (ehem. CTO
der Webseite Let’s Bonus), Octavi Uyá (ehem.
Finanzberater bei Deloitte) und Eduard Llovet
(Experte für Anwenderfreundlichkeit in internationalen Firmen wie EDreams).
Kontakt:
Anke Schreiber
[email protected]
© Nautal 2015