MITTWOCH, 16. MÄRZ 2016 D3 VORARLBERGER NACHRICHTEN UNTERNEHMERSEIN HEUTE. David gegen Goliath. Am Beispiel der Brauerei Frastanz Das Interesse an „Unternehmer sein heute“ war groß. FOTOS: TMH Mit Qualität gegen die Großen Der Anteil von Frastanzer am Bierweltmarkt beträgt 0,002 Prozent. „Aufgerundet“, so Kurt Michelini. (tmh) Unter dem Titel „David gegen Goliath“ war Kurt Michelini von der Sparkasse Feldkirch, der Wiener Städtischen und den VN geladen, im Rahmen der Vortragsserie „Unternehmer sein heute“ über die täglichen Herausforderungen zu sprechen, die ein kleines regionales Unternehmen im Wettbewerb mit den Großen zu bewältigen hat. Das Interesse an diesem Thema war so groß, dass die Veranstaltung aus der Sparkasse Feldkirch ins Montforthaus Feldkirch verlegt werden musste. Vorstandsdirektor Anton Steinberger begrüßte am Montagabend 200 Interessierte. Kurt Michelini, seit 2008 Geschäftsführer der Brauerei FELDKIRCH Frastanzer, stellte gleich zu Beginn klar, dass die Goliathe, mit denen er es zu tun hat, nicht in Vorarlberg beheimatet sind: Vielmehr seien Mohren, Fohren, Egger („alles ordentliche Biere“) und Frastanzer („das Beste“), allesamt Davids, die zunehmend kooperativ gegen die wahren Herrscher des Bierweltmarktes ankämpfen. Und das sind ganz wenige milliardenschwere Industriekonzerne: Zuvorderst die „Anhäuser-Busch InBev“ -Gruppe, die pro Jahr rund 410 Millionen Hektoliter Bier braut und diesen Gerstensaft unter 200 verschiedenen Markennamen in aller Welt verkauft. Wenn die Wettbewerbsbehörden zustimmen, wird der Weltmarktführer noch größer, wenn er demnächst die Nummer zwei, SAB Miller, schlucken wird - um schlappe 98 Milliarden Dollar. Jedes dritte Bier weltweit wird dann von diesem Konzern gebraut. Referent Kurt Michelini und Sparkasse-Direktor Anton Steinberger. Die derzeitige Nummer drei ist Heineken mit einem Weltmarktanteil von 9,1 Prozent: Der ist für die Davids aus Vorarlberg besonders interessant, weil zu Heineken auch die Brau Union gehört. In Österreich setzt sie unter den Markennamen Gösser, Zipfer, Puntigamer, Schwechater, Kaiser etc. jährlich 4,6 Millionen Hektoliter Bier ab und behauptet damit ei- Versicherer Herwig Ganahl, Andrea Amann mit „ihrem“ Hermann Morscher (Fa. Simo) und Kurt Pichler (Müroll). Walter Gohm (Fa. Schloms), Dir. Daniel Mierer (Sparkasse Feldkirch) und Wolfgang Frick (Spar). UnternehmerIn sein heute nen Marktanteil von deutlich über 50 Prozent. Dass diese Weltkonzerne trotz milliardenschwerer Werbebudgets in Vorarlberg (wo die Werbespots ja auch zu sehen sind) bislang kaum Fuß fassen konnten, liegt am engagierten und selbstbewussten Auftritt der vier Vorarlberger Brauereien. An Engagement und Selbstbewusstsein mangelt es na- türlich auch Kurt Michelini nicht: Seit der gelernte Metzgermeister und studierte Marketingexperte mit gerade 38 Jahren die Geschäftsführung der Brauerei Frastanz übernahm, wurde ein Drittel der Belegschaft ausgetauscht („Von den Bremsern muss man sich trennen, auch wenn es schwerfällt“). Die seinerzeit äußerst angespannte finanzielle Lage der Genossenschaft konnte durch klar definierte und konsequent verfolgte Strategien deutlich verbessert werden: So ist man jetzt in der Lage, kräftig zu investieren. Über fünf Millionen Euro werden in den nächsten drei Jahren, unter anderem für ein neues Sudhaus, ausgegeben. Mit Bier von höchster Qualität will man sich auch künftig von den Industriebrauern unterscheiden, emotionales Marketing soll gesundes Wachstum und damit die langfristige Unabhängigkeit des Unternehmens sichern. Die „Graf Anton“ Bierbrauer Markus und Karlheinz Ganahl (Graf Anton Bier) mit Wirtschaft-Walgau GF Georg Geutze (M.). Sparkasse-Pressechef Karlheinz Kindler mit „seinen“ drei Schwestern. Werber Sergej Kreibich und Peter Schmid (Presse Land Vorarlberg). Eine Veranstaltungsreihe von Ein wichtiges Sicherheitsnetz Vorarlbergs Unternehmen lassen sich auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht erschüttern, nutzen ihre regionalen Stärken und setzen ihre Wirtschaftskraft unter Beweis. In diesem Sinne möchte ich auch der Brauerei Frastanz Burkhard meine herzliche Berchtel Gratulation aussprechen. Unternehmer sind jedoch ständig Risken ausgesetzt, die nicht nur den Geschäftserfolg beeinträchtigen können, im schlimmsten Fall bedrohen sie sogar die Existenz. Nur eine adäquate Absicherung gegenüber Gefahren gewährleistet eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Nicht versichert Eine Umfrage der Wiener Städtischen hat ergeben, dass jedes zehnte Unternehmen in Österreich überhaupt nicht versichert ist. Dabei ist ein richtiger Versicherungsschutz schon von Beginn weg wichtig und eine Investition auch in die Zukunftsabsicherung. Denn: Die Bandbreite der Risken ist groß. Genauso wie Privatpersonen sollten Unternehmer die existenziellen Risken absichern. Das betrifft auf der einen Seite den Fall einer Arbeitsunfähigkeit. Auf der anderen Seite gilt dies mit Blick auf das Unternehmen auch für die Gefahren eines Einbruchs oder Feuerschadens bis zu Schadenersatzforderungen. Die Wiener Städtische legt großen Wert auf regionale Verankerung und die Nähe zu den Menschen. Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir je nach betrieblicher Bedarfssituation passende Versicherungslösungen und schneiden diese auf die konkreten Bedürfnisse des Unternehmens zu. Landesdirektor Burkhard Berchtel, Wiener Städtische Versicherung
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