Lehrprobe

Lehrprobe
im Rahmen der C-Trainer-Ausbildung des
Westfälischen Tennis-Verbandes e. V.
(C-Trainer-Lehrgang C 3-2014 Leistungssport)
Thema:
Training der Grundschläge
mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
Einheit:
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
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Lehrprobe
Unterrichtsphase;
Lernziele
1. Einleitung
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Lehrvorgaben;
Lehrverfahren;
Hilfsmittel
Trainingsinhalte
Verwendete Abkürzungen:
Begründung
SS = (mehrere) Schüler/Spieler
S = (ein) Schüler/ Spieler
Tr = Trainer
VH/ RH = Vor-/ Rückhand
Lernerfolgskontrolle;
Korrekturen;
Hilfen
Skizzen;
Variationen;
Qualitative Kontrolle:
 Bewegungsausführung, aktive
Beinarbeit
bei 3 SS:
Tr spielt mit
Begrüßung
Vorstellung des Themas:
Training der
Grundschläge mit dem
Schwerpunkt
„Länge und Präzision“
Trainingsmethode:
reie Gestaltung durch
Schüler (induktiv)
Hilfsmittel:
Medizinbälle bzw.
Jumbo-Tennisbälle;
Markierungslinien
Trainingsmethode:
 S/ Tr demonstriert
Ausführung der
Aufwärmübung mit
Gewinnung der Aufmerksamkeit und
gedankliche und motivationale
Einstellung
Aufwärmen:

1. Warm-Up:
2 Runden lockeres,
individuell gestaltetes
Einlaufen der SS mit
Aufgabe, sowohl Arm- als
auch Beinmuskulatur zu
aktivieren und
Bewegungsform zu
variieren (mögliche
Formen: Sidestepps,
Hopserlauf, Armkreisen,
Anfersen, Skippings,
Überkreuzen der Beine,
etc.)


2. Aufwärmübung:

Simulieren VH/RH
Die SS werfen sich jeweils
zu zweit einen

Jumbo-Tennisball/
Medizinball von der
T-Linie aus über das Netz
zu;
VH + RH sollen
abgewechselt werden;
Aktivierung des
Herz-Kreislaufsystems
Steigerung der Leistungsfähigkeit
Verletzungsprophylaxe
Elemente der Hauptaktion der
Grundschläge in „Trockenübung“
enthalten
Wurf/ Bewegung soll in Länge
und Richtung so kontrolliert
werden, dass das Zielfeld
getroffen wird
-> Schwerpunktthematik
Länge und Präzision
Quantitative Kontrolle:
 Anzahl platzierter Ballwürfe in
vorgegebenem Zielfeld
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Jumbo-Tennisball/
Medizinball
(deduktiv)
 Partnerweises
Miteinander
Trainingsmethode:
Tr gibt die Übung vor
(deduktiv)
Verwendete Abkürzungen:
SS = (mehrere) Schüler/Spieler
S = (ein) Schüler/ Spieler
Tr = Trainer
VH/ RH = Vor-/ Rückhand
der Ball sollte max. 1x
auftippen; Splitstep +
aktive Beinarbeit sind
erwünscht!;
Ende der Übung sobald
beide Teams 10 Treffer in
das vorgegebene Zielfeld
erzielt hat
3. Einspielen:
Hosenträger im Kleinfeld
2 Teams a 2 SS; ein Team
spielt alle Bälle cross, das
andere Team alle Bälle
longline;
je 2 Schläge pro S, dann
fliegender Wechsel
innerhalb des Teams;
nach ca. 2 min Wechsel
der Aufgabe:
cross<->longline
Die SS sollen sich auf die
regelmäßigen Ballwechsel beim
Einschlagen konzentrieren können;
Präzision + angemessene Länge
der Schläge als Mittel und
Voraussetzung
Der taktische Schwerpunkt dieser
Übung liegt auf folgenden Aspekten:
Die Sicherheit und Gleichmäßigkeit
in den Schlägen beibehalten
während der Gegner bewegt wird
(Motto: der Gegner soll den Fehler
machen, nicht wir den Punkt)
Qualitative Kontrolle:
 Richtung + Länge:
Ist die Schlagrichtung genau?
Ist die Balllänge angemessen für
die Übungsform?
 Sind die Schläge ausreichend
hoch, angemessen lang und in
geeignetem Tempo gespielt? ->
Fehler durch zu schnelle,
unpräzise, flache oder ins Netz
gespielte Bälle vermeiden!
Siehe Abb. 1a)
Bei 3 SS:
2 SS wechseln
auf einer Seite wie
gehabt;
1 S auf der
anderen Seite
alleine
Variation:
Das Spiel wird
durch zu treffende
Zielfelder
erschwert und
komplexer:
je kleiner die
Korrekturen:
 trotz Einspielcharakter wird auf Zielfelder gewählt
werden, desto
eine saubere Technik geachtet
höher die
 mögliche Anmerkungen bei
Anforderungen
kurzen Ballwechseln: Tempo
bzgl. Präzision,
reduzieren (1. Ziel: Sicherer
Kontrolle der
Ball-> dann präziser Ball ->
eigenen Schläge
zuletzt an Stellschraube
sowie der
Geschwindigkeit drehen)
Beinarbeit durch
 zwischen den Schlägen sollte
komplexere,
immer wieder die
Ausgangsposition eingenommen erzwungene
Laufwege
werden
Quantitative Kontrolle:
 Unterbrechungsfreie
 Ballwechsel (Wer schafft den
längsten Ballwechsel?)
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Verwendete Abkürzungen:
SS = (mehrere) Schüler/Spieler
S = (ein) Schüler/ Spieler
Tr = Trainer
VH/ RH = Vor-/ Rückhand
 permanent aktiv und bereit sein,
gute Beinarbeit notwendig
2. Hauptteil
1.Lernziel:
Die Treffsicherheit des Ss
soll verbessert werden:
der S soll in der Lage sein,
präzise, platzierte (d.h.
in Richtung und Länge
kontrollierte) Schläge mit
VH + RH sowohl longline
als auch cross zu spielen
1. Übung:
Treffsicherheit VH
(cross + longline) sowie
RH( longline) verbessern:
Tr spielt ersten Ball auf S1
an, der darauf im Wechsel
6 Bälle VH cross und
Trainingsmethode:
RH longline in
Tr gibt die Übung vor und vorgegebenes Zielfeld
spielt den ersten Ball aus spielen soll; S2 spielt im
dem Korb an (deduktiv) Wechsel 6 Bälle
VH longline und VH cross
in vorgegebene Zielfelder.
Nach je 6 Bällen
teamweiser fliegender
Wechsel zw. S1 und S3
sowie S2 und S4.
Dauer der Übung: etwa
8-15 Durchgänge, dann
Wechsel der Aufgaben
Hilfsmittel:
Markierungslinien zum
Markieren der zu
treffenden Zielfelder
Länge und Präzision der
Grundschläge VH + RH cross sowie
longline sollen verbessert werden,
da:
 durch Länge in den eigenen
Schlägen dem Gegner keine
Gelegenheit zum Punkten gegeben
wird
 durch zielgenaues und platziertes
Anspielen von Schwächen des
Gegners Fehlern erzwungen
werden
 Präzision und Länge ein wichtiges
Qualitätsmerkmal gelungener
Bewegungen darstellen
Qualitative Kontrolle:
 Richtung + Länge: Ist die
Schlagrichtung genau? Ist die
Balllänge angemessen?
 Sind die Schläge ausreichend
hoch, -angemessen lang und in
geeignetem Tempo gespielt? ->
Fehler durch zu schnelle,
unpräzise, flache oder ins Netz
gespielte Bälle vermeiden
Quantitative Kontrolle:
Anzahl Treffer in Zielfelder
Korrekturen:
 nicht maximales, sondern
optimales Tempo (Sicherheit +
Präzision vor Geschwindigkeit)
 aktive Beinarbeit als
Grundvoraussetzung/
Unterstützung für optimale
Schläge
 Thema: Winkelhalbierende
 „Höhe macht Länge“
Siehe Abb. 2
Variation:
Identische
Übungsform von
der Rückhandseite
Modifikation:
keine
Richtungsvorgabe
für S, der
cross+longline
spielen kann ->
dadurch u.a.
erhöhter Zeit- und
Reaktionsdruck
für anderen S
Während SS Bälle
sammeln, baut Tr neue
Zielfelder für 3. Übung
auf
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
2.Lernziel:
Länge und Präzision im
Spielgeschehen anwenden
3. Übung:
Hosenträger im Großfeld: 
Organisationsform

identisch zu Hosenträger
im Kleinfeld; bei mehr als
2 SS: fliegender Wechsel
nach 4. Ball;
Vorgabe: S soll Bälle im
Zielfeldkorridor vor der
Grundlinie platzieren
(Schwerpunkt Länge

zusätzlich zu Richtung)
Verwendete Abkürzungen:
SS = (mehrere) Schüler/Spieler
S = (ein) Schüler/ Spieler
Tr = Trainer
VH/ RH = Vor-/ Rückhand
Qualitative Kontrolle:
Übung ähnelt Spielsituation
 Richtung + Länge: Ist die
Die Fähigkeit, das Spiel von der
Schlagrichtung genau? Ist die
Grundlinie aus
Balllänge angemessen?
zu kontrollieren und den Gegner
durch eigene, präzise gespielte
 Sind die Schläge ausreichend
Bälle, die sich durch Länge
hoch, -angemessen lang und in
auszeichnen, permanent unter
geeignetem Tempo gespielt? ->
Druck zu setzen, soll gefördert
Fehler durch zu schnelle,
werden
unpräzise, flache oder ins Netz
gespielte Bälle vermeiden
Lange Bälle mit viel Spin führen
oft zu uneffektiven Schlägen des
Quantitative Kontrolle:
Gegners die attackiert werden
können
 unterbrechungsfreie
Ballwechsel
Siehe Abb. 1b)
Korrekturen:
mögliche Anmerkungen bei
kurzen Ballwechseln: Tempo
reduzieren (1. Ziel: Sicherer
Ball-> dann präziser Ball ->
zuletzt an Stellschraube
Geschwindigkeit drehen)
 aktive Beinarbeit

3. Schluss
Abschlussspiel:
Spielerischer Ausklang
Anwenden des Gelernten
in einer Spiel-/
Wettkampfform
Hilfsmittel:
Markierungslinien zum
Markieren der Zielfelder
für Sonderpunkte
Trainingsmethode:
Übung wird vom Tr
erläutert (deduktiv)
Teamweises
Gegeneinander
21er-Rallye:
2 Teams a 2 SS die
nacheinander je einen
Ballwechsel ausspielen;
Punkt wird wie im Einzel
ausgespielt; aber:
Spielfeldeinschränkung:
T-Feld = Aus;
bei Treffer kleines
Zielfeld: direkter
Sonderpunkt (max.
2 Sonderpunkte pro
 Wettbewerbscharakter
 Erlernte Grundmuster sollen von SS
in Spielsituationen/ im Match
angewendet werden;
 Verbesserung der
Wahrnehmungsfähigkeit, d.h.
erkennen, wo der Gegner steht bzw.
welche Wirkung der gegnerische
Schlag hat
 Den Gegner zu Fehlern zwingen->
Schwächen anspielen/ Platzieren
 Dem Gegner keine Gelegenheit
Quantitative Kontrolle:
Wer gewinnt? Punkte zählen
(ausgespielte Ballwechsel inklusive
Sonderpunkte)
Siehe Abb. 3
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Ballwechsel erzielbar (je
1 Punkt für Treffer Zielfeld
links und rechts);

Spiel solange bis ein Team
21 Punkte erzielt hat (mit
2 Punkten Vorsprung vor
gegnerischem Team);
Verwendete Abkürzungen:
SS = (mehrere) Schüler/Spieler
S = (ein) Schüler/ Spieler
Tr = Trainer
VH/ RH = Vor-/ Rückhand
zum Punkten geben -> durch
Länge in eigenen Schlägen
freudvoller Ausklang
Dann: Revanche, sodass
Spielpartner gewechselt
werden und Team 2
Angabe/ Spieleröffnung
hat
Abschluss
Der Trainer fasst die
Inhalte der Stunde
zusammen und verweist
nochmals auf die
wesentlichen Ziele (dies
kann mit Fragen und
Antworten geschehen
Dabei sollte noch einmal
auf die Taktik des
platzierten
Grundlinienspiels
verstärkt und auf das
„Bewegen“ und unter
Druck setzen des Gegners
hingewiesen werden
Ausblick geben auf
nächste Stunde
Platz aufräumen
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Anhang: nähere Erläuterungen sowie Skizzen zu Übungen und Spielformen
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Lehrprobe
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
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Lehrprobe C-Trainer-Lehrgang C 3-2014, Leistungssport - Sachanalyse
Thema:
Einheit:
Training der Grundschläge mit dem Schwerpunkt „Länge und Präzision“
60 Minuten Gruppentraining mit 3-4 Mannschaftsspielern
Einleitung:
Anforderungen der Sportart Tennis
Das Tennisfeld misst - wenn man das Einzelfeld betrachtet - laut Regelbuch 23,77 m in der Länge
und 8,23 m in der Breite. Dies ergibt eine Gesamtfläche von rund 195,63 m². Von diesen
195,63 m² muss ein Spieler (zumindest theoretisch) bei jedem Ballwechsel die Hälfte, d.h. also
etwa 97,82 m² an Fläche verteidigen und den Ball ohne Punktverlust über das Netz
zurückbringen. In gleicher Weise steht jedem Spieler genau diese Fläche zur Verfügung, um
einen Punkt durch einen im gegnerischen Feld platzierten Ball zu erzielen.
Die oben genannte Zahl erscheint zunächst als recht großer Wert. In Anbetracht dessen, dass bei
jedem Ballwechsel zudem noch der individuelle Schlag des Trainingspartners oder des Gegners
mit beachtet werden muss, bekommt das Spiel einerseits seinen Reiz; andererseits resultiert
daraus eine enorme Komplexität, der jeder einzelne Tennisspieler gegenübersteht:
Bei jedem Ballwechsel müssen sowohl das Tempo, die Platzierung, die Rotation und die
Flugkurve des vorangegangenen Balles abgeschätzt werden und in Bruchteilen von Sekunden
vom Spieler eine adäquate Lösung für die Spielsituation gefunden werden.
Voraussetzungen der Gruppe:
Die Gruppe besteht aus 3-4 Mannschaftsspielern, alle im Alter von 17-25 Jahren. Da es sich um
Spieler mit durchschnittlichem Verbandsmannschaftsniveau (Bezirksebene) handelt, die bereits
seit ihrem siebten Lebensjahr Tennis spielen, kann davon ausgegangen werden, dass sie alle
Schlagarten beherrschen und über eine adäquate Tennistechnik verfügen. Die individuelle
Spielstärke der Spieler liegt dicht beieinander. Die Trainingsstunde findet im Rahmen der
Vorbereitung auf die kommende Saison statt, wobei es das ausgelobte Ziel ist, dass die
Mannschaft in die nächsthöhere Liga aufsteigt. Das 60-minütige Training findet auf einem
Hallenplatz mit Teppichbelag statt.
Die in der tabellarischen Übersicht skizzierte Trainingseinheit zielt vorrangig auf die
Verbesserung der Grundschläge (Vorhand und Rückhand) und legt den Schwerpunkt auf die
Aspekte Präzision und Länge.
Grundlegende Überlegungen:
Im Bereich der Einzeltaktik gelten unabhängig von der Spielstärke grundlegende taktische
Elemente. Diese basieren auf den Spielregeln und den vorgegebenen Spielfelddimensionen und
unterliegen dem Einfluss von äußeren und inneren Faktoren, insbesondere den verschiedenen
Fähigkeiten des Spielers selbst.
Besonders bei „langen oder längeren“ Grundlinienduellen empfiehlt es sich, den Spielrhythmus
des Gegners mit den geeigneten Schlägen zu stören. Denn beim Grundlinienspiel bleiben beide
Spieler an der Grundlinie. Indem sie den Ball auf die vom Gegner weiter entfernte Seite oder
gegen dessen Laufrichtung spielen, versuchen die Spieler sich gegenüber ihren Kontrahenten
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einen Vorteil zu erarbeiten. Mittels dieser Taktik kann jedoch meist erst dann ein Punktgewinn
erzielt werden, wenn mehrere gut platzierte Schläge hintereinander gespielt werden. D.h.
insbesondere Länge und Präzision in den eigenen Schlägen sind unerlässlich. Der Gegner wird
aus seinen eigentlichen Schlagrhythmus gebracht und muss sich anschließend wieder auf die
neue Spielsituation einstellen. Hinzu kommt, dass er – wenn er durch Richtungswechsel weit aus
dem Feld getrieben wird – zu erhöhter Lauf- bzw. Beinarbeit gezwungen ist und entscheiden
muss, welchen Schlag er erwidert. Der Gegner steht also unter enormen Druck und ist gefordert
sich aus dieser Situation ohne Fehler zu befreien. Durch derartiges platziertes, sich durch Länge
auszeichnendes Grundlinienspiel soll der Gegner zu Fehlern bzw. kurzen Schlägen gezwungen
werden, was für den Akteur selbst wiederum die Chance auf einen Winner und folglich einen
direkten Punkt ermöglicht.
Grundsätzlich sollte nicht das maximale, sondern vielmehr ein optimales Tempo vom Spieler
gespielt werden. Das Motto „Der Gegner soll den Fehler machen, nicht wir den Punkt“ entspricht
dieser Aussage. So sollten Sicherheit und Präzision in den eigenen Schlägen, zumindest von
diesem taktischen Standpunkt aus betrachtet, ausdrücklich vor Geschwindigkeit stehen.
Gerade durch zielgenaues und platziertes Anspielen von Schwächen des Gegners werden dessen
Fehler erzwungen. Länge in den eigenen Schlägen nimmt dem Gegner die Gelegenheit zum
Punkten. Speziell lange Bälle mit viel Spin führen oft zu uneffektiven Schlägen des Gegners die
dann attackiert werden können.
Diese Faktoren sollen den Spielern in der Trainingsstunde bewusst gemacht werden und sollten
im Zentrum der Korrekturen des Trainers stehen.
Schon im Aufwärmprogramm wird auf den Aspekt der Länge und Präzision eingegangen. In den
Übungen soll das platzierte Spiel, die Treffsicherheit und Zielgenauigkeit der Spieler verbessert
werden, wobei auf Trainingsformen mit vorgegebenen Zielpunkten bzw. -feldern
zurückgegriffen wird.
An das Aufwärm- und Einspielprogramm schließen sich Übungen mit steigerndem
Schwierigkeitsgrad an. Diese verfolgen das Ziel, dass der Schüler am Ende der Trainingsstunde
eine Verbesserung seines Spiels im Bezug auf Präzision und Länge der Grundschläge Vorhand
und Rückhand erreicht hat und diese in Spielsituationen anwenden kann.
Lernziele:
Als Lernziele der vorliegenden Trainingsstunde werden dementsprechend die nachfolgend
aufgeführten festgelegt:
Zunächst soll vornehmlich die Treffsicherheit des Spielers durch Traineranspiel verbessert
werden. Der Spieler soll in der Lage sein, präzise, platzierte (d.h. in Richtung und Länge
kontrollierte) Schläge mit einem zugespielten Ball per Vorhand und Rückhand sowohl longline als
auch cross zu spielen.
Als weiteres Lernziel ist das Anwenden von sich durch Länge und Präzision auszeichnenden
Schlägen im Spielgeschehen und letztlich in der Matchsituation anzusehen. In Abhängigkeit von
der Spielsituation sollen die Schüler zu einer geeigneten (besten) Lösung der Situation gelangen
und taktische Möglichkeiten parat haben, auf die sie in Spielsituationen zurückgreifen können.
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