- ARGEkultur

ARGE theater – Eine Koproduktion mit dem Theater bodi end sole
Donnerstag, 21.04.2016 | 19:30 Uhr
Samstag, 23.04.2016 | 19:30 Uhr
Mittwoch, 27.04.2016 | 19:30 Uhr
Donnerstag, 28.04.2016 | 19:30 Uhr
„ÜBERALL NIRGENDS lauert die Zukunft“
Ein Stück über Flucht und Vertreibung von Vladimir Vertlib. Regie: Christa Hassfurther.
Uraufführung.
Eintritt: EUR 18/16
Saal
David überlebte als Jugendlicher die Shoah, während seine gesamte Familie von den Nazis
ermordet wurde. Nach der Befreiung 1945 musste er mehrere Monate in einem Lager
verbringen, bis ihm von dort aus die Flucht nach Palästina gelang. Genau 70 Jahre später kehrt
er an diesen Ort zurück. Doch wo früher das Lager war, sind heute, 2016, wieder Flüchtlinge
untergebracht. Wie einst für David ist die Unterkunft auch für sie ein Ort des Übergangs, ein
Neubeginn nach Krieg, eine Stätte der Hoffnung, aber auch des Schmerzes und der
Desillusionierung.
David überlebte als Jugendlicher die Shoah, während seine gesamte Familie von den Nazis
ermordet wurde. Nach der Befreiung musste er als so genannte „Displaced Person“ (DP) auf
dem Weg nach Palästina mehrere Monate in einem DP-Lager (an einem nicht näher genannten
Ort in Deutschland oder in Österreich) zubringen. 1946 gelang ihm die illegale Einreise nach
Palästina.
Genau 70 Jahre später kehrt er zurück, um vor seinem Tod noch einmal jenen Ort aufzusuchen,
an welchem er die Zeit unmittelbar nach dem Krieg verbringen musste. Doch wo früher das DPLager war, sind heute wieder Flüchtlinge untergebracht. Wie einst für David ist die Unterkunft
auch für sie ein Ort des Übergangs, ein Neubeginn nach Krieg, Trauma und Verlust, eine Stätte
der Hoffnung, aber auch des Schmerzes und der Desillusionierung.
Die vermeintliche Sicherheit ist stets bedroht. Es gibt Brandanschläge durch Rechtsradikale,
Demonstrationen gegen Flüchtlinge, Terrorverdacht, und die Bürgermeisterin der Stadt
verfolgt eigene, opportunistische Ziele. David kommt mit den Flüchtlingen ins Gespräch,
freundet sich mit dem aus Syrien stammenden Universitätsprofessor Ibrahim an und hat einen
Wunsch, welchen ihm die Flüchtlinge schließlich erfüllen, denn mit diesem Lager verbindet
David eine ganz besondere, persönliche Geschichte…
„Überall nirgends lauert die Zukunft“ ist eine Metapher über Verfolgung und Flucht, über Angst,
Vorurteile, Islamophobie und Antisemitismus und die Chancen der Begegnung. Vergangenheit
und Gegenwart dienen einander als Gleichnis und als Zerrspiegel. Es ist aber auch ein
politisches Stück, welches – oftmals mit bitterem Humor – den Aberwitz der Flüchtlingskrise
aufzeigt und in einen historischen Kontext stellt.
ARGEkultur gemeinnützige GmbH // Öffentlichkeitsarbeit
Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 // 5020 Salzburg
Tel.: +43-662-848784-11 // Mob.: +43-699-14010700 // Fax.: +43-662-848784-13 // [email protected] // www.argekultur.at
Mit: Dorit Ehlers, Anna Russegger, Salim Chreiki, Jurij Diez, Michel Widmer und einem Chor
von Schutzbedürftigen und weiteren DarstellerInnen.
Regie: Christa Hassfurther
Bühne: Alois Ellmauer
Produktionsleitung: Andrea Folie
Kostüme: Pablo Alarcon
Lichttechnik: Gunther Seiser
Tontechnik: Helfried Hassfurther
Weiterführende Infos:
www.bodiendsole.at
https://vladimirvertlib.wordpress.com
Zum Autor Vladimir Vertlib:
Vladimir Vertlib, geboren am 2. Juli 1966 in Leningrad (heute St. Petersburg). 1971 Emigration
mit seinen Eltern, Zwischenstationen in Israel, Österreich, Italien, den Niederlanden und den
USA. Seit 1981 in Österreich.
Vertlib studierte Volkswirtschaftslehre in Wien, seit 1993 ist er freiberuflicher Schriftsteller. Er
lebt in Salzburg und Wien. Vertlib schreibt Romane, Essays und Artikel für Zeitungen und
Zeitschriften. Er verfasste außerdem das Libretto zum Oratorium „Und alle Toten starben
friedlich“, welches 2007 in der Gedenkstätte Mauthausen uraufgeführt wurde. Er ist
Mitherausgeber der in Wien erscheinenden Zeitschrift „Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des
Exils und des Widerstands“.
Für sein Werk erhielt Vertlib unter anderem den Adelbert von Chamisso-Förderpreis sowie den
Anton Wildgans Preis. Zu seinen Büchern gehören die Romane „Zwischenstationen“, „Das
besondere Gedächtnis der Rosa Masur“, „Letzter Wunsch“, „Am Morgen des zwölften Tages“
und „Schimons Schweigen“. Sein Roman „Lucia Binar und die russische Seele“ war auf der
Longlist zum Deutschen Buchpreis 2015.
Bis Mitte Jänner 2016 verfasste Vertlib eine Rohfassung des Stücks „ÜBERALL NIRGENDS
lauer die Zukunft“. In Zusammenarbeit mit den mitwirkenden KünstlerInnen wurde der Text
noch weiter entwickelt. Vladimir Vertlib wird den Probenprozess bis zur Premiere begleiten.
Zur Regisseurin Christa Hassfurther:
Geboren 1945. Studium der Germanistik und Geschichte, sowie Gasthörerin an der
Theaterwissenschaft der Univ. Wien. 1974/75 Teilnahme an Kursen des „Dramatischen
Zentrums“ in Wien. Weiterbildung in diversen Methoden und Bereichen der Darstellenden
Kunst. Ab 1979 Lehrtätigkeit an einer Salzburger AHS, später auch Lehrbeauftragte für
Mediendidaktik an der Univ. Salzburg. Ausbildung zur Theaterpädagogin. 1980 bis 1989 freie
Mitarbeiterin am TOI-Haus Salzburg. 1993 Gründung des Theaters bodi end sole in Hallein.
Seither vorwiegend Regiearbeiten von Eigenproduktionen und Werken zeitgenössischer
AutorInnen.
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DarstellerInnen:
Dorit Ehlers
Geboren 1971 in Hamburg, Ausbildung an der Scuola Teatro Dimitri (CH). Seit 2000 in Salzburg,
erste eigene Theaterkreationen (Solostücke und Regie) am Toihaus Theater. 2007 Gründung
von „ohnetitel. netzwerk für theater&kunstprojekte.“ und seitdem als Schauspielerin,
Projektleiterin und vieles mehr mitverantwortlich für zahlreiche Produktionen in
unterschiedlichsten Formaten, vom Salon bis zum Stadtteilprojekt, für Publikum und mit
Beteiligten aller Altersstufen. Engagements u. a. bei den Wiener Festwochen, Salzburger
Festspielen, Ruhr2010, Santiago a Mil/Chile.
Anna Russegger
erhielt in der Schulzeit Ausbildung in klassischem Ballett. Nach dem Abitur folgte eine
Ausbildung zur Clownschauspielerin in Mainz an der „Schule für Clowns“ und eine Ausbildung
im ZAK Köln zur Circustrainerin. Seitdem ist sie freiberufliche Clownin, gibt Kurse für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene und arbeitet in verschiedenen Circusprojekten mit.
Jurij Diez
ist als sogenannter Russlandsdeutscher 1981 in Kasachstan geboren. Er erhielt seine
Schauspielausbildung in Kamyshin, belegte Kurse in Moskau, Dresden und Hermannstadt. Seit
2008 ist er Ensemblemitglied des Theater ecce in Salzburg, wo er eine Reihe von Rollen
übernahm. Zahlreiche Auftritte in München, St. Petersburg, Sibiu.
Michel Widmer
1955 geboren, freier Theatermacher und Clown, Lehrbeauftragter am Orff-Institut/Mozarteum
Salzburg. 1984 Gründung des Musiktheaterduos „Haste Töne“ in Mainz/Deutschland, 1988 bis
'95 Schauspieler im Kinder- und Jugendtheater TOIHAUS in Salzburg. 1995 Gründung des
„Theater aus dem Koffer“, 1998 Gründung der Theaterschachtel, Kinder- und
Familientheaterreihe Hallein.
Salim Chreiki
Schauspieler und Autor, stammt aus Syrien und kam vor etwas mehr als zwei Jahren als
Flüchtling nach Österreich. In Damaskus ein angesehener und gefeierter Schauspieler, ist er
seit 2014 Ensemblemitglied beim Theater ecce, wo er zuletzt im „Zerbrochenen Krug“ und in
„der Scheekönigin“ zu sehen war.
Der Chor
bestehend aus Asylsuchenden und weiteren DarstellerInnen, übernimmt der Chor verschiedene
Rollen. Er tritt u. a. als Flüchtlinge, als demonstrierende Rechtsradikale, als Angehörige der
Zivilgesellschaft und als Musikgruppe auf.
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