Die Chinesen und die Massage

China Relax
Liebe Kundinnen und Kunden
Auf dieser Seite möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in die von mir praktizierte
Massagetechnik geben. Ebenfalls möchte ich Sie mit den Unterschieden zur europäischen Massage vertraut machen.
Die Chinesen und die Massage
Anders als hier in Europa gehört in China die Massage zum täglichen Leben. Ein
Chinese benötigt also nicht erst ein ärztliches Attest oder irgendwelche Verspannungen und Schmerzen, nein, er beugt vor. Das hängt sicher mit der Andersartigkeit dieser Massage zusammen, die nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf
seelisch geistiger Ebene wirkt.
Nicht selten gehen wir Chinesen sogar zwei bis dreimal die Woche zur Massage.
Es lenkt uns ab von unserem stressigen Alltag, sorgt für unser körperliches Wohlbefinden, sodass wir den nächsten Tag entspannt in Angriff nehmen können.
Doch auch der gesellige Teil kommt bei einem Massagebesuch nicht zu kurz, gehen wir doch meist gemeinsam mit Freunden oder der ganzen Familie zur Massage. Während hier in Europa eher kleine Massagepraxen vorherrschen, gibt es in
China ganze Zentren in denen nicht selten bis zu hundert Masseure und Masseurinnen arbeiten.
Kleine Geschichte
Die traditionelle chinesische Massage ist wahrscheinlich eine der ältesten Behandlungsformen, die die Menschheit kennt und kann auf fast fünftausend Jahre zurückblicken. Damals waren die Menschen zur Sicherung des Überlebens auf Techniken zur Erhaltung der Gesundheit angewiesen. Dies führte bei den Chinesen zu
einem wachsenden Verständnis für die medizinischen Zusammenhänge und führte
schliesslich zur traditionellen chinesischen Medizin. Dabei wurden die Erfahrungswerte konsequent an die folgenden Generationen weitergegeben. Der Name dieser
Massagetechnik lautet Tui Na. Dabei heisst Tui schieben und Na greifen.
Durch die verschiedenen manuellen Techniken werden Qi und „Xue“ (wörtliche
Übersetzung: Blut, umfasst aber mehr als das Blut im westlichen Sinne) in den lokalen wie auch in den „Ganzkörperenergiebändern“ reguliert. Die „fließende Energie“ wird als Qi bezeichnet. Mit Tui Na werden Blockaden der Energiebahnen aufgelöst und der Energiefluss gefördert, aber auch Organe beeinflusst. Durch diese
Stimulation und Regulation werden Yin und Yang und der Funktionskreis der Fünf
Elemente im Körper wiederhergestellt. Hierzu zählt natürlich auch die Akupressur
(An Fa: drücken)
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Die Wellness-Tui Na dient der Vorbeugung, dem Abbau von Negativstress und der
Regulation des Ganzkörper-Funktionssystems, um Seele und Körper in Einklang
zu bringen. Dabei ist die Wellness-Tui Na durchaus keine Erscheinung der heutigen Zeit, sondern schon seit der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) nachweisbar.
Das weltweit erste Buch über die Anwendung der Tui Na wurde bereits um 250
(n.Chr.) veröffentlicht.
Die erste grosse Blütezeit der traditionellen chinesischen Massage erlebte man
schliesslich während der Sui- und Tang Dynastie (589-907 n. Chr.) In dieser Zeit
gehörten auch Atem- und Körperübungen zur traditionellen chinesischen Massage.
Es führte schliesslich soweit, dass Graduierungen zum Tui Na Doktor stattfanden,
die wiederum ihre Assistenten besassen und so der Vielfalt und Weiterentwicklung
ähnlich unseren heutigen Universitäten Rechnung trugen. Durch den regen Kulturaustausch mit anderen Ländern wie Japan, Korea und zahlreicher arabischer Staaten erfolgte eine rasche Verbreitung der Tui Na und nicht zuletzt gelangte diese
auch nach Europa. Obwohl von der westlichen Schulmedizin eher belächelt, setzt
sich eine ganzheitliche Behandlung auch in Europa durch, da die Menschen den
klaren Unterschied zu erkennen vermögen.
Die Ziele der Tui Na-Massage
1. Harmonisierung von Yin und Yang
Das heisst dass die Tui Na, anders als bei der europäischen Massage, primär auf
die energetische Struktur des Menschen einwirkt. Die manuelle Behandlung zielt
darauf ab, Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen. Dabei bezeichnet Yin die
Schattenseite des Berges und Yang die Sonnenseite. Auf den zu massierenden
Menschen übersetzt heisst dies, dass Yang (nach aussen gewandt) sich auf der
Körperrückseite und Yin (nach innen gerichtet) sich auf der Körpervorderseite befindet. Dabei ist Yang Funktion und Yin Substanz. Anders ausgedrückt erzeugt
Yang Wärme, macht Bewegung, Wachstum, Aufregung und Spannung, während
Yin Kälte, Ruhe, Rückgang und Zurückhaltung bewirkt.
2. Regulation der Meridiane sowie Qi und Blut
Die Tui Na Massage wirkt besonders auf das Qi, die Meridiane, Akupunkturpunkte, Körperzonen, Blut, Geist und Emotionen ein und hilft so, den freien Fluss der
Lebensenergie zu gewährleisten. Ist der Qi-Fluss blockiert, ist nach chinesischem
Verständnis der Grundstein für eine Erkrankung gelegt. Eine Tui Na Massage wirkt
also in erster Linie auch prophylaktisch krankheitsvorbeugend.
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3. Die Beweglichkeit der Sehnen, Knochen und Gelenke
Selbstverständlich wirkt die Tui Na Massage auf die anatomischen Strukturen ein.
Dabei stehen die Durchblutungsförderung, die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke im Vordergrund.
4. Sedierende und tonisierende Tui Na Techniken
Spätestens, wenn wir erschöpft sind, bemerken wir die Wirksamkeit der Tuina Massage besonders. Tonisierende Massagen werden mit wenig Kraftaufwand und langanhaltend durchgeführt, sedierende Manipulationen sind hingegen Kraftvoll und
kurzzeitig.
Der Unterschied zur westlichen Massage
Während im Westen vor allem die anatomischen und physiologischen Strukturen
des Körpers im Zentrum stehen, ist bei der Tui Na Massage die primäre Ausrichtung auf das Meridiansystem und die Akupunkturpunkte ausgerichtet. Erst in einem zweiten Schritt wird auf die anatomischen und physiologischen Strukturen des
Körpers eingegangen. Dadurch ergeben sich auch deutliche Unterschiede in der
Ausführung der Massage.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem kleinen Überblick die traditionelle chinesische Massage etwas näher bringen und freue mich auf Ihren Besuch.
Ihre Yan Schönbächler Li