Guter Physikunterricht: eine Frage des Details

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Guter Physikunterricht:
eine Frage des Details
Karsten Rincke
Universität Regensburg
Didaktik der Physik
19. November 2015
Karsten Rincke | Universität Regensburg
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Das liegt vor uns
1. Motivation
2. Theorie: Strukturierung von Unterricht als Qualitätsmerkmal
3. Empirie: ein systematischer Vergleich
Karsten Rincke | Universität Regensburg
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Motivation: Mythen
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Motivation: Mythen
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Motivation: Mythen
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Motivation: Mythen
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Motivation: Mythen
These 1
Viele gern wiederholte Forderungen an den »guten Physikunterricht« sagen
über seine Qualität an sich nichts Wesentliches aus.
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Motivation: Mythen
These 1
Viele gern wiederholte Forderungen an den »guten Physikunterricht« sagen
über seine Qualität an sich nichts Wesentliches aus.
Warnung
Daraus darf man nicht schließen, dass die »Klassenorganisation« oder
Aspekte wie »Offenheit«, »Aktivierung des Vorwissens« etc unwichtig seien.
Karsten Rincke | Universität Regensburg
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Motivation: Mythen
These 1
Viele gern wiederholte Forderungen an den »guten Physikunterricht« sagen
über seine Qualität an sich nichts Wesentliches aus.
Warnung
Daraus darf man nicht schließen, dass die »Klassenorganisation« oder
Aspekte wie »Offenheit«, »Aktivierung des Vorwissens« etc unwichtig seien.
These 2
Die allgemeine Diskussion leidet unter zu simplen Denkfiguren.
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Motivation: Mythen
These 1
Viele gern wiederholte Forderungen an den »guten Physikunterricht« sagen
über seine Qualität an sich nichts Wesentliches aus.
Warnung
Daraus darf man nicht schließen, dass die »Klassenorganisation« oder
Aspekte wie »Offenheit«, »Aktivierung des Vorwissens« etc unwichtig seien.
These 2
Die allgemeine Diskussion leidet unter zu simplen Denkfiguren.
These 3
Es kommt auf die passende Orchestrierung von Details an.
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Fragen ...
▶ Welchen Beitrag zur Bildung kann und soll das Fach Physik leisten?
▶ Welchen Beitrag soll es für Berufswahlentscheidungen leisten?
▶ Welche Fähigkeiten und Einstellungen haben »gute« Physiklehrkräfte?
▶ Woran erkennen wir guten Unterricht?
▶ Welche Lehrformate in Studium und Referendariat befördern
Lehrprofessionalität besonders effektiv?
▶ Was ist eine »gute« Erklärung, wie lehrt man Erklären-Können?
▶ Woran erkennen wir Lernschwierigkeiten, wie arbeiten wir mit ihnen?
▶ Wie setzen wir Medien lern- und motivationswirksam ein?
▶ Wie schaffen wir den Anschluss an moderne physikalische Themen?
▶ Inwiefern sollte der Unterricht Verbindungen zum Alltag aufzeigen,
inwiefern muss er ihn kontrastieren?
▶ Welche Rolle haben andere Disziplinen für das Verstehen von Physik?
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Strukturierung
▶ Strukturierung: unterschiedliche Bedeutungen,
didaktische Strukturierung im Sinne einer bestimmten zeitlichen
Phasierung des Unterrichts (Lipowsky, 2009),
▶ Strukturierung gilt als relevantes Qualitätsmerkmal von Unterricht:
Sie sichert ab, dass unterschiedliche Elemente einer
Lerneinheit/Unterrichtsstunde sinnvoll auf einander bezogen sind und
stimuliert damit Verstehensprozesse.
▶ Im Folgenden: Grundlage ist eine Theorie zur Strukturierung von
Physikunterricht: Basismodelltheorie.
(Oser, Patry, Reyer, Wackermann, Trendel, Krabbe, Zander, Maurer)
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Basismodelle des Lehrens und Lernens
Kennzeichen
▶ Unterscheidung von vier Lehrzielen:
Lernen durch Eigenerfahrung, Konzeptaufbau, Konzeptwechsel,
Problemlösen
▶ Zu jedem Lehrziel: fünf Phasen
Schwerpunkt auf kognitiven Aktivitäten, keine Vorgabe von Methoden.
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Basismodelle des Lehrens und Lernens
Lehrziele und Handlungsschritte
1
2
3
4
5
Lernen durch Eigenerfahrung
Einführen des Kontextes
Inneres Vorstellen und Planen
Handeln im Kontext (Erfahren, Erleben, Explorieren)
Erste Ausdifferenzierung und Reflexion
Verallgemeinern der gefundenen
Regelhaftigkeiten
Regelhaftigkeiten auf größere
Zusammenhänge übertragen
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Konzeptaufbau
Bewusstmachen des Vorwissens
Durcharbeiten des prototypischen
Musters
Darstellen der wesentlichen Merkmale und Prinzipien
Mit den neuen Konzept aktiv
umgehen
vernetzen mit bekanntem Wissen
Experimentieren
Basismodelle des Lehrens und Lernens
Wichtiges
▶ Eigenerfahrung: Hier dürfen nur Zusammenhänge thematisiert
werden, die man finden kann,
Beispiel: Wovon hängt die Wucht einer bewegten Kugel beim Stoß auf
ein Hindernis ab?
Gegenbeispiel: Was ist Kraft? (Der Kraftbegriff ist erfunden, nicht
gefunden)
Karsten Rincke | Universität Regensburg
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Basismodelle des Lehrens und Lernens
Wichtiges
▶ Eigenerfahrung: Hier dürfen nur Zusammenhänge thematisiert
werden, die man finden kann,
Beispiel: Wovon hängt die Wucht einer bewegten Kugel beim Stoß auf
ein Hindernis ab?
Gegenbeispiel: Was ist Kraft? (Der Kraftbegriff ist erfunden, nicht
gefunden)
▶ Konzeptaufbau: Hier werden Dinge thematisiert, die man erfinden
muss, z.B. Einführung des Kraftbegriffs.
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Basismodelle des Lehrens und Lernens (BMT)
Lehrziele und Handlungsschritte
1
2
3
4
5
Lernen durch Eigenerfahrung
Einführen des Kontextes
Inneres Vorstellen und Planen
Handeln im Kontext (Erfahren, Erleben, Explorieren)
Erste Ausdifferenzierung und Reflexion
Verallgemeinern der gefundenen
Regelhaftigkeiten
Regelhaftigkeiten auf größere
Zusammenhänge übertragen
Karsten Rincke | Universität Regensburg
Konzeptaufbau
Bewusstmachen des Vorwissens
Durcharbeiten des prototypischen
Musters
Darstellen der wesentlichen Merkmale und Prinzipien
Mit den neuen Konzept aktiv
umgehen
Anwenden
vernetzen mit bekanntem Wissen
Anwenden/Prüfen/Kontrastieren
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Basismodelle des Lehrens und Lernens: Was ist dran?
Kritische Überprüfung: Vergleich mit Alternativvorschlag
▶ Forschend-entwickelndes Unterrichtsverfahren
(FeU, Schmidkunz/Lindemann) versus
Basismodelltheorie (BMT).
▶ Beide Verfahren behaupten von sich, optimal zu sein!
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Basismodelle des Lehrens und Lernens: Was ist dran?
Forschend-entwickelndes Unterrichtsverfahren
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Vergleich
Maurer, C. (2015)
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Vergleich
Kritische Überprüfung: Vergleich mit Alternativvorschlag
Maurer, C. (2015)
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Vergleich
Kritische Überprüfung: Vergleich mit Alternativvorschlag
Maurer, C. (2015)
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Vergleich
Kritische Überprüfung: Vergleich mit Alternativvorschlag
Maurer, C. (2015)
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Vergleich
Maurer, C. (2015)
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Fazit
▶ Die Basismodelltheorie kann zur Entwicklung einer umfassenden
Instruktionstheorie für den Physikunterricht beitragen.
▶ Allerdings:
▶
▶
Sie kann kaum als exklusiv gelten,
sie ist erfolgreich, aber bisher nur an wenigen Beispielen erprobt.
▶ Die verglichenen Unterrichtsstunden sind auf der Sichtebene kaum
unterscheidbar,
ihre Qualität entscheidet sich in ihrer Tiefenstruktur.
▶ Relevante Qualitätsmerkmale von Unterricht spiegeln sich kaum in
einfachen äußerlichen Merkmalen,
▶ vielmehr müssen zahlreiche Aspekte passend orchestriert werden.
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