SPITEX MAGAZIN Fachzeitschrift des Spitex Verbandes Schweiz | 6 / 2015 | Dezember / Januar FOKUS «E-Health» Seite 19 Interview: Adrian Schmid Elektronisches Patientendossier: Chance für Spitex Vollzeitstellen bei der Spitex: Gefragt, aber rar Seite 8 Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg DIENSTLEISTUNG Das «Haus für Kinder» gewinnt den Prix Sana GESELLSCHAFT Konflikte im Alter: die UBA hilft Seite 12 DIALOG EPRTH-Therapie – Heilen mit den Augen Seite 37 Seite 10 en r i n n r agu ng e s e L ef se rb e L d en ac h n e n ! m t i m ewin g und un eHealth einfach gemacht! Mehr Zeit für Menschen – erledigen Sie Ihre eHealth-Arbeiten ganz leicht mit dem intuitivsten und meist benutzten Tablet der Schweiz. Apple iPad mini 2 16 GB (Wi-Fi) in Weiss/Silber oder Space Gray iOS 9 7,9“ Retina Display 5 Megapixel A7 Chip (64 Bit) M7 Motion Coprozessor Dieses und weitere AppleAngebote inkl. portofreier Lieferung jetzt bestellen! – 10 Std. 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Es war ein herber Dämpfer, als der Bundesrat für die Wahlen vom 18. Oktober neun Kantonen die Bewilligung für die elektronische Stimmabgabe ihrer im Ausland lebenden Bürger verweigerte – Sicherheit bleibt das grösste Hindernis für die Einführung des E-Voting. Und was fürs E-Voting gilt, gilt für E-Health nicht minder. So hat der Kanton Wallis die Aufschaltung des elektronischen Patientendossiers zurückgestellt, weil der Datenschützer interveniert hatte. Recht so!, das war ein «guter Weckruf», wie E-Health-Koordinator Adrian Schmid erklärt (vgl. Seite 20). Die Ängste vor dem gläsernen Patienten sind durchaus ernst zu nehmen, nicht von ungefähr legt auch der Spitex Verband Schweiz grössten Wert auf grösste Sorgfalt. 19 20 28 30 FOKUS «E-HEALTH» «Das Digitale ist nur ein Instrument» Die Digitalisierung wird alle betreffen Elektronisches Patientendossier: Nun gehts voran AUFTAKT 5 Wohnen im Alter: Neue Infobörse DIENSTLEISTUNG 8 Vollzeitstellen in der Pflege sind begehrt 10 Berner «Haus für Kinder» gewinnt Prix Sana GESELLSCHAFT 12 Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter 15 Spitex Küsnacht entlastet pflegende Angehörige DIALOG 37 «5 Fragen»: Bertrand Riat und die EPRTH-Therapie Der Blick auf die Risiken sollte indes nicht den Blick auf die Chancen verbauen: Mit E-Health kann die Versorgungs qualität gesteigert werden. Die NPO Spitex ist, wie alle ambulanten Dienste, zwar nicht verpflichtet, sehr wohl aber eingeladen, wenn nicht aufgefordert, sich ab 2017 am elektronischen Patientendossier zu beteiligen. In verschiedenen Kantonen bestehen bereits E-Health-Initiativen. Es ist sehr zu begrüssen, wenn Kantonalverbände und Basisorganisationen der öffentlichen Spitex sich von Anfang an aktiv einbringen. Die Realität ist selten schwarz oder weiss, meistens zeigt sie Zwischentöne – und so tun wir gut daran, Gefahren und Nutzen wach und vorausschauend abzuwägen. Zu euphorisches Anpacken wäre sträflich naiv, dazu ist der Datenschutz ein zu hohes Gut. Ängstliches Abseitsstehen wäre sträflich illusorisch, dazu dreht sich die Welt zu schnell, erst recht die digitale – die bis in etwa zehn Jahren die Ära der papiernen Patientendossiers ohnehin abgelöst haben dürfte. Gehen wir es also an – mit Bedacht und Bedenken, Initiative und Innovationsfreude. Rudolf Gafner 39 DIE LETZTE Titelseite: Adrian Schmid, Leiter Geschäftsstelle «eHealth Suisse» Bild: Guy Perrenoud Dieses Symbol verweist auf weitergehende Inhalte auf der angegebenen Website. 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Zudem werden aktuelle Bauprojekte im Zusammenhang mit Wohnen im Alter als eigene Kategorie geführt. Durch die demografische Entwicklung in der Schweiz und die veränderten Wohn bedürfnisse der Generation «Golden Agers», auch «Babyboomer» genannt, entstehen derzeit viele neue Wohn projekte in der Schweiz wie beispielsweise Mehrgenerationenhäuser oder Senioren-Wohngemeinschaften. Viele der Generation über 60 möchten nicht wie ihre Eltern in eine klassische Pflegeinstitution eintreten, sondern wenn möglich ein autonomes Leben weiterführen. Während v iele Menschen in ihrer Wohnung oder ihrem Haus weiterleben, solange sie gesund sind, haben pflegebedürftige Menschen heute ein breites Angebot an Wohn- und Pflegeformen zur Verfügung. Haus Silsana in Ipsach (BE), das Haus für Pflege und Betreuung. Bild: home60.ch www.home60.ch Ein Jahr «Pallifon»: Gute Zwischenbilanz, aber... pd. Vor gut einem Jahr hat die Foundation Zürich Parkside die schweizweit erste Notfallnummer für Palliativpatienten lanciert. Das «Pallifon» (0844 148 148) verzeichnet in der Pilotregion Zürich Parkside Erfolge, die für einen schrittweisen Ausbau auf andere Deutschschweizer Kantone motivieren. Knackpunkt bleibt allerdings die Finanzierung, wie Beat Ritschard, Stiftungsrat und Geschäftsführer der Foundation, mitteilt. Zur Finanzierung wurde eine Spendenaktion gestartet, das Ziel, die Finanzierung bis Ende 2017 sicherzustellen, konnte aber noch nicht erreicht werden. «Seit August 2014 sind mehr als 130 Anrufe eingegangen, die Nachfrage nimmt kon- tinuierlich zu», sagt Ritschard. Das «Palli fon» wird vom Fachteam der Ärztefon AG betreut, das für die Palliativbetreuung geschult ist. www.pallifon.ch Seh- und Hörverluste besser erkennen und kompensieren pd. Bis zu 200 000 ältere Menschen sind in der Schweiz sowohl von einem verminderten Hörvermögen als auch von e iner Abnahme des Sehens betroffen. Das zeigen neue Berechnungen des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen (SZB). Eine neue Internetplattform (sensus60plus.ch) zeigt, wie man eine solche Abnahme erkennen und damit umgehen kann. In den meisten Fällen schleicht sich eine Seh- und Hör einschränkung langsam ein. Sehen und Hören kompensieren sich normalerweise gegenseitig, allfällige Defizite des anderen Organs werden somit meist ausgeglichen. Bei einer doppelten Sinnesabnahme ist dies nicht mehr der Fall. Dies sei aber kein Grund zur Resignation, so der SZB, trotzdem sei ein zufriedenes Leben möglich. Die neue Internetplattform bietet hierfür viel Information und praktische Tipps. www.sensus60plus.ch Haben Sie Mehrfamilienhäuser ab CHF 5 Mio. bis CHF 30 Mio. pro Objekt oder Wohnbauland zu verkaufen? Wir suchen laufend. 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Auf Einladung der FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft) und der Spitex Bern hat Jos de Blok, Gründer und Direktor von Buurtzorg Nederland, einer Organisation der ambulanten Pflege in den Niederlanden, das «zukunftsweisende Modell» seines Unternehmens vorgestellt. Jos de Blok hat «die ambulante Hilfe und Pflege in Holland mit seinem neuartigen Managementansatz revolutioniert», wie die Veranstalter mitteilen. Die FHNW und die Spitex Bern luden Spitex-Exponenten und weitere Kreise zur Veranstaltung am 16. Oktober in Olten ein, um gemeinsam «über die Grenze nach Holland zu schauen und zu diskutieren, was dieser erfolgversprechende Ansatz für die ambulante Hilfe und Pflege in der Schweiz bedeuten könnte». Jos de Blok war mehrere Jahre als Pfleger in traditionellen Pflegeorganisationen tätig und stellte sich die Frage, wie ein Managementansatz aussehen könnte, der die Interessen der Kunden und die Qualität der Pflege ins Zentrum stellt. Gleichzeitig sollte das Modell den Mitarbeitenden gerecht werden und auch wirtschaftlich tragfähig sein. Jos de Blok entwickelte daraus einen Ansatz, den er in seiner neu gegründeten Firma Buurtzorg Nederland gleich selbst umsetzte. Der Ansatz beruht auf den Prinzipien der Selbstorganisation: selbstführende Teams, Coaches, welche die Teams unterstützen, und eine schlanke Administration. Der Start erfolgte 2007 mit 12 Mitarbeitenden, die 50 Kunden betreuten – heute beschäftigt Buurtzorg rund 9000 Pflegende in 750 Teams, das Unternehmen generiert einen Umsatz von 280 Millionen Euro und hat einen Marktanteil von 80 Prozent erreicht. Neben dem beeindruckenden Wachstum ist es Buurtzorg Nederland gelungen, eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen und zu einem der beliebtesten Arbeitgeber der Niederlande zu werden. www.buurtzorgnederland.com Buchtipp «Qualität in der Medizin» Briefe zwischen einem Hausarzt und einer Ethnologin EMH Schweizerischer Ärzteverlag, Basel, 2015 177 Seiten, Fr. 19.50, online zu bestellen über www.emh.ch Der Qualität im Gesundheitswesen auf der Spur swe. Das Handeln medizinischer Fachpersonen steht heute unter verschärfter Beobachtung. Nicht nur, weil Patientinnen und Patienten dank den Informationsmöglichkeiten im Internet besser informiert sind als früher. Auch die Anforderungen der öffentlichen Hand und der Krankenversicherungen an die Qualitätssicherung steigen, wobei es immer auch um Effizienz und Kosten geht. Ärzteschaft und Pflegende sehen sich mit einer wachsenden Anzahl von Qualitätsindikatoren konfrontiert, viele beklagen eine ausufernde Gesundheitsbürokratie. Lässt sich Qualität im Gesundheitswesen tatsächlich in Zahlen messen? Was bedeutet er wirklich, der viel zitierte und doch so schwer fassbare Qualitätsbegriff? Dieser Frage widmet sich ein neues Buch auf reizvolle Weise, mit einem Briefwechsel zwischen der Ethnologin Andrea Abraham und dem Arzt Bruno Kissling. Der Briefdialog der Forscherin und des Hausarztes, beide aus Bern, dreht sich um Themen wie evidenzbasierte Medizin, Fehlerkultur und Arzt-Patient-Verhältnis. Die Befunde der promovierten Wissenschaftlerin treffen dabei auf den Erfahrungsschatz des Hausarztes mit 30-jähriger Praxis. An verschiedenen Stellen kommt zum Ausdruck, dass Qualität in der Medizin viel mehr ist als die Summe ihrer Indikatoren und Guidelines. Und dass ob all der Messungen der Mensch vergessen zu gehen droht. Das kann schlimme Folgen haben, auch wenn die Gesundheitsprofis «objektiv» alles richtig gemacht haben. Ausgehend von vielen eindrücklichen Beispielen aus der Praxis diskutieren die Autorin und der Autor mögliche Wege, wie die Schwachstellen der aktuellen Qualitätsdiskussion überwunden werden könnten – unter anderem durch vermehrte Zusammenarbeit der Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Ein erhellendes, trotz komplexer Materie gut verständliches Buch, dessen Lektüre sich auch für Spitex-Verantwortliche lohnt, die über Qualität nachdenken. 8 DIENSTLEISTUNG SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Vollzeitstellen in der Pflege bedingen genügend Nachmittagseinsätze 100-Prozent-Stellen in der Pflege sind bei der Spitex dünn gesät, denn die Auslastung von Vollzeitbeschäftigten gestaltet sich schwierig. Doch gerade jüngere FaGe-Mitarbeiterinnen wollen oft ein volles Pensum. Wo der Wille da ist, findet sich eine Lösung. Wer bei einer Spitex-Organisation in einem Pflegeberuf arbeitet, tut dies meist in einer Teilzeitanstellung. So arbeiten bei der Spitex Obwalden von 60 Pflege-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern nur gerade vier in einem Pensum von 100 Prozent. Die Spitex Aarau beschäftigt unter ihren 45 Mitarbeitenden in der Pflege je eine Pflegefachfrau HF und eine FaGe-Mitarbeiterin zu 100 Prozent. Ähnlich sieht es bei der Spitex Gantrisch aus. Sie bietet seit August dieses Jahres drei FaGe-Lehrabgängerinnen Vollzeitstellen an, während eine Pflegefachfrau zu 90 Prozent sowie alle übrigen 37 Mitarbeitenden des Pflegebereichs in einem Teilzeitpensum angestellt sind. voll. Man ist bei Wind und Wetter unterwegs und auf sich allein gestellt. Ich möchte nicht, dass sich die Mitarbeitenden übernehmen und ausbrennen – sie sollen bis zur Pensionierung bei uns arbeiten können», erklärt sie. Vollzeitstellen in der Pflege, bei der die Mitarbeitenden zu 100 Prozent in der Betreuung von Kunden beschäftigt sind, betrachtet sie deshalb nur für Junge als Option. Die Krux mit den geteilten Diensten Die grösste Hürde für die Schaffung von Vollzeitstellen bei Spitex-Organisationen sei die Auslastung der Mitarbeitenden mit einem solchen Pensum, sagen Irène Röttger, Marianne Sahli und Pia Baur. «Wenn es nicht genug zu tun gibt, ist man mit den Stunden schnell im Minus. Bei einem Jüngere wollen mehr arbeiten Dass ausgerechnet drei Fachpersonen Gesundheit in einem 100-Prozent-Pensum ist das fast nicht aufholbar», erklärt 100-Prozent-Pensum arbeiten wollen, ist kein Zufall: Be- Pia Baur. Erschwerend kommen die geteilten Dienste hinzu, liebt sind die Vollzeit-Pflewie sie manche Spitex- gestellen vor allem bei jünOrganisationen kennen, so auch die Spitex Gantrisch. geren Mitarbeiterinnen, und hier insbesondere bei Dabei arbeiten die Mitarden FaGe-Absolventinnen, beitenden morgens und abends, wobei zwischen wie Pia Baur, Geschäfts den beiden Einsätzen ein leiterin der Spitex Aarau, Pia Baur, Geschäftsleiterin Spitex Aarau Irène Röttger, Geschäftslängerer Unterbruch liegt. führerin der Spitex Obwalden, und Marianne Sahli, Team- Der Grund für diese geteilten Dienste liegt im grossen leiterin bei der Spitex Gantrisch, übereinstimmend erklä- Arbeitsanfall morgens und teils abends bzw. in der nachren. Die Nachfrage nach 100-Prozent-Stellen in der Pflege mittäglichen Flaute. Weil vom Gesetzgeber zwischen dem könnte in Zukunft sogar zunehmen, meint Irène Röttger. Arbeitsende und dem Arbeitsbeginn am nächsten Tag eine Sie sieht in Vollzeitstellen jedoch kein Rezept gegen den Pause von elf Stunden vorgeschrieben ist, die ausnahmssich abzeichnenden Fachkräftemangel: «Spitex-Organisa- weise bis auf acht Stunden verkürzt werden kann, sind getionen können sich eher durch Flexibilität bei den Einsatz- teilte Dienste in einem Vollzeitpensum schwierig. Wer bei tagen auszeichnen.» Und für Pia Baur haben Teilzeitstellen der Spitex im 100-Prozent-Pensum arbeitet, tut dies desauch viel Gutes: «Die Pflege bei der Spitex ist anspruchs- halb idealerweise «am Stück». «Zusatzaufgaben machen die Arbeit für die Mitarbeitenden spannender.» SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR «Nachmittagstermine haben durchaus Vorteile. Wir können dann vereinbarte Zeiten besser gewährleisten.» Marianne Sahli, Teamleiterin Spitex Gantrisch Arbeitsspitzen brechen Eine volle Auslastung während des Tages bedingt zum einen, dass genügend Einsätze vom Morgen auf den Nachmittag verschoben werden können. Der Spagat zwischen Junge FaGe wollen vorankommen – zum Beispiel radelnd für die Spitex. Alan Meier DIENSTLEISTUNG der Erfüllung der Kundenwünsche und der optimalen Einsatzplanung ist allerdings nicht einfach zu meistern. So versuchen die Spitex Gantrisch und die Spitex Aarau, ihren Kundinnen und Kunden gewisse Arbeiten wie Duschen für den Nachmittag schmackhaft zu machen. «Nachmittagstermine haben für die Kundschaft durchaus Vorteile. Dann können wir viel besser gewährleisten, dass wir die vereinbarte Zeit einhalten», sagt Marianne Sahli. Die Spitex Obwalden geht eher den umgekehrten Weg. Sie lässt den Kunden bestimmen, wann die Mitarbeitenden vorbeikommen sollen. Damit die Auslastung tagsüber stimmt, können bzw. müssen die Mitarbeitenden in einem Vollzeitpensum Zusatzaufgaben übernehmen. Bei der Spitex Obwalden und der Spitex Aarau sind dies Funktionen als Wundexpertin und in der Berufsbildung, bei letzterer kommen zudem Aufgaben im Qualitätsmanagement, in der Kinästhetik und in Palliative Care dazu. «Als weiteres Plus machen Zusatzaufgaben die Arbeit für die Mitarbeitenden spannender», erklärt Pia Baur. Bei der Spitex Gantrisch arbeiten die drei FaGe vorläufig voll und ganz in der Pflege. Die 100-Prozent-Stellen sind allerdings ein Testlauf, den es nach einer gewissen Zeit zu evaluieren gilt. Karin Meier 9 10 DIENSTLEISTUNG SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Bild: zvg «Äs fägt!» – Nationale Ehre für Berner «Haus für Kinder» Zum fünften Mal ist der Gesundheitspreis Prix Sana verliehen worden; es ist der grösste Gesundheitspreis an Einzelpersonen in der Schweiz. Erhalten hat ihn unter anderem das «Haus für Kinder» in Ittigen bei Bern, das mit der Kinderspitex zusammenarbeitet. Spitex-Organisationen sind eingeladen, für die Preisverleihung 2016 Kandidierende zu nennen. SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Die Fondation Sana, Hauptaktionärin der Helsana-Gruppe, ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für ein gut ausgebautes Gesundheitswesen einsetzt. Mit dem Prix Sana zeichnet die Stiftung jährlich eine oder mehrere Personen für uneigennütziges Engagement zum Wohle ihrer Mit menschen aus. Heuer ging der Preis gleich an drei Gewinnerinnen und Gewinner: An eine Winterthurerin für ein Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern. An eine junge Bernjurassierin, die ihren schwerst verunfallten Partner jahrelang mit berührend positiver Lebensein stellung betreute. Und an das Berner Paar mit dem «Haus für Kinder». Die mit insgesamt 30 000 Franken dotierten Preise sind am 28. November im Rahmen der Messe Swiss Handicap in Luzern übergeben worden. Theres Lindt und Thomas Mainberger, beide Jahrgang 1953, betreuen in ihrem Haus in Ittigen bei Bern seit Jahren Kinder mit zum Teil komplexen und schwersten Behinderungen. Daraus ist das Projekt «Haus für Kinder» entstanden; das Haus bietet Platz für maximal fünf Kinder. Die Ausgangsidee war, Eltern behinderter Kindern vorübergehend zu entlasten. «Oft bekommen wir die Erschöpfung und zeitweilige Ratlosigkeit der Familien zu spüren», sagt Theres Lindt, «dort wollen wir ansetzen, indem wir unser Haus als Angebot sehen, auf professioneller Ebene und im familiären Rahmen Verantwortung und Belastung mitzutragen. Dies können wir zusammen als Paar und als Familie verwirklichen.» Das Haus ist nicht öffentlich subventioniert, es steht unter Aufsicht des kantonalen Jugendamts. «Äs fägt!», sagt Theres Lindt im Gespräch mit dem «Spitex Magazin» auf die Frage nach der Motivation. Es sei die persönliche Beziehung zu den Kindern und ihren Familien, die sie trage. Lindt und Mainberger hatten beide ursprünglich eine Lehrerausbildung gemacht, er arbeitete später sozialpädagogisch. Beide haben diverse Weiterbildungen absolviert, jedoch keine spezifische Pflegeausbildung; instruiert werden sie stets von den Eltern und den Ärzten. In komplexeren Fällen kommt die Kinderspitex DIENSTLEISTUNG 11 ( Kispi). «Werden pflegeintensive Kinder betreut, arbeiten wir mit der Kinderspitex zusammen, wenn die Kinder auch zu Hause von der Spitex begleitet werden sowie für spezifische pflegerische Massnahmen. Um diese Unterstützung sind wir froh», sagt Theres Lindt. Die erste Betreute im «Haus für Kinder» war ein junges Mädchen mit Osteogenesis imperfecta (Glasknochen), das von Thomas Mainberger an seiner damaligen Arbeitsstelle betreut wurde. Zur Ergänzung der Institution bot die Familie Lindt Mainberger dem Mädchen Übernachtungsmöglichkeit und Betreuung in ihrer Familie an. Nachdem das Mädchen gestorben war, entschloss sich die Familie Lindt Mainberger, das «Haus für Kinder» aufzubauen. Nun ist das Paar für diesen Einsatz mit dem grössten Gesundheitspreis, der in der Schweiz an Einzelne verliehen wird, gewürdigt worden. Rudolf Gafner Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung der Fondation Sana realisiert. www.hausfuerkinder.ch Ausschreibung für den Prix Sana 2016 Der Prix Sana ehrt Menschen, die sich uneigennützig für das Wohl ihrer Mitmenschen engagieren. «Helfen Sie uns, diese zu finden!», erklärt Annemarie Huber-Hotz, Jurymitglied des Prix Sana. Die Fondation Sana lädt insbesondere Spitex-Organisationen ein, mögliche Kandidaten für den Prix Sana 2016 zu nennen. Eine schriftliche Einladung erfolgt dieser Tage. Einsendeschluss ist der 31. März 2016. Unter allen Einsendungen werden drei Hotelaufenthalte oder Team-Essen im Werte von je 1000 Franken verlost. www.prix-sana.ch 18. SCHWEIZER ONKOLOGIEPFLEGE KONGRESS 18 ÈME CONGRÈS SUISSE DES SOINS EN ONCOLOGIE 18. CONGRESSO SVIZZERO DI CURE ONCOLOGICHE 17.3.2016 – BERN Onkologiepflege Schweiz Soins en Oncologie Suisse Cure Oncologiche Svizzera www.onkologiepflege.ch – www.soinsoncologiesuisse.ch 12 GESELLSCHAFT SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Die UBA hat Zeit für schwierige Fälle Läuft bei der Betreuung älterer Menschen etwas nicht rund, hilft die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter. Sie unterstützt Direktbetroffene und Angehörige, Freunde ebenso wie Menschen in Gesundheitsberufen, etwa Spitex-Mitarbeitende. Rund 450 Anrufe nimmt die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA) jährlich entgegen. Als Erstes nehmen die freiwilligen Mitarbeitenden der Anlaufstelle eine Triage vor und prüfen, ob das Anliegen überhaupt ein Fall für die UBA ist. Dies geschieht nach dem Ausschlussverfahren, wie Brigitta Bhend, Geschäftsführerin der UBA, sagt. «Wir wollen niemanden konkurrenzieren und bearbeiten nur jene Fälle selbst, für die niemand sonst zuständig ist.» Viele Anrufende werden deshalb an die Schweizerische Alzheimervereinigung, an Pro Senectute, das Schweizerische Rote Kreuz oder, sofern eine solche existiert, an die kantonale Ombudsstelle verwiesen. Das Schweizerische Rote Kreuz, Kantonalverbände der Pro Senectute, Curaviva Schweiz sowie Kantonalverbände der Spitex gehören zur Trägerschaft des 2001 gegründeten Vereins. Unterstützung für die Spitex Die jährlich rund 300 Beschwerden, die bei der UBA bleiben, betreffen mehrheitlich die ambulante und stationäre Betreuung von älteren Menschen. Häufigstes Thema sind finanzielle Aspekte wie Rechnungstellung oder Nichtübernahme von Kosten durch Kassen. Bei rund zehn Beschwerden im Jahr ist die private oder öffentliche Spitex tangiert. Rufen Direktbetroffene oder Angehörige an, geht es vorab um die Verrechnung von Leistungen, die nicht verständlich sei, oder um Missverständnisse in der Kommunikation. Wendet sich hingegen eine Spitex-Mitarbeitende an die UBA, dreht sich die Beschwerde in der Regel um ein schwieriges häusliches Umfeld eines Klienten. «Es kommt immer wieder vor, dass pflegende Angehörige überfordert sind und ein Klient zunehmend verwahrlost oder gar Gewalt ausgesetzt ist», erklärt Brigitta Bhend. Weiss Bescheid: UBA-Geschäftsführerin B rigitta Bhend. Bild: Karin Meier SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR So rief eine besorgte Spitex-Mitarbeiterin an, weil ein dementer Klient gegen seinen Willen von seiner Frau morgens jeweils eingesperrt wurde, wenn sie aus dem Haus ging. Damit wollte diese sicherstellen, dass ihr Mann zu Hause war, wenn die Spitex-Mitarbeiterin gegen zehn Uhr eintreffen würde. Die Fachperson der UBA klärte den Fall mit der Spitex-Leitung ab und besprach mit ihr das weitere Vorgehen. Mit der Ehefrau einigte sie sich darauf, dass der Klient nicht mehr eingesperrt würde und die Spitex- Mitarbeitende kurz vor dem geplanten Besuch telefonisch prüfe, ob er wirklich daheim war. Die Spitex nahm in Kauf, dass für die Pflege allenfalls ein zusätzlicher Termin eingeplant werden musste. Zudem vereinbarte die Fachperson der UBA mit der Spitex, dass bei zusätzlichen Schwierigkeiten eine Gefährdungsmeldung bei der KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) zumindest erwogen werden müsste. GESELLSCHAFT Intensive Begleitung möglich Eine Pflegefachfrau der UBA hat beispielsweise eine Senio rin begleitet, die auf Drängen ihrer drei Söhne in ein Heim zog und wieder nach Hause wollte. Bei der Abklärung stellte sich heraus, dass die Frau an einer Diabetes und einer Lungenkrankheit litt. Die Spitex-Mitarbeiterinnen hatten sie vorher mehrfach ohnmächtig oder hilflos am Boden liegend vorgefunden und beurteilten eine Rückkehr als fahrlässig. Derselben Ansicht war auch der Hausarzt der Beschwerdeführerin. Hinzu kam, dass die Frau ihre Angehörigen nachts immer wieder mit dem Notfallknopf avisiert hatte, was diese an den Rand ihrer Kräfte brachte. Die Pflegefachfrau der UBA überzeugte die Frau schliesslich, dass sie in einem Heim besser aufgehoben sei. Weil sich die Beschwerdeführerin im damaligen Heim aber nicht wohlfühlte, suchte sie mit ihr eine andere Institution. Mit Fingerspitzengefühl, Geduld und Fachwissen Lösungen zu finden, die für alle stimmen, ist allerdings nur eines der Markenzeichen der UBA. Der Verein bietet primär Hilfe zur Selbsthilfe an. Zudem engagiert er sich in der Prävention von häuslicher Gewalt im Alter. Zu diesem Zweck hat er beispielsweise am Forschungsprojekt «Schutz betreuungsbedürftiger alter Menschen im häuslichen Umfeld» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften teilgenommen, an dem auch die Spitex Kanton Zürich beteiligt ist. Dieses kommt zum Schluss, dass die Spitex eine wichtige Rolle in der Problemlösung spielen könnte. «Es kommt immer wieder vor, dass pflegende Angehörige überfordert sind.» Regionales Netzwerk Bearbeitet werden die Fälle nicht von der Geschäftsstelle in Zürich, sondern von der regionalen Vertretung. Je nach Wohnort des Beschwerdeführers leitet die Anlaufstelle den Fall an die Koordinatorin der Region Zürich-Schaffhausen-Ostschweiz oder an diejenige der Region Zentralschweiz weiter, die sie wiederum an ihre regionale Fachkommission übergibt. Diese besteht aus einem Pool von ehrenamtlich tätigen Personen verschiedener Berufe. Vertreten sind unter anderem Juristen, Sozialversicherungsexpertinnen, Heimleiter, Pflegefachpersonen, Mediatorinnen, Psychologen und Sozialarbeiterinnen. Rund zwei Drittel von ihnen sind im Pensionsalter. Insgesamt kann die UBA auf das Fachwissen von rund 50 Personen zurückgreifen. Geplant ist der Aufbau zweier weiterer regionaler Fachkommissionen. Die Struktur der UBA biete gleich mehrere Vorteile, sagt Brigitta Bhend: «Dank der Breite unseres Fachwissens können wir für jede Beschwerde genau das Know-how abrufen, das wir benötigen. Dies erlaubt uns einen ganzheitlicheren Ansatz als Ombudsstellen, die vorwiegend mit Juristen arbeiten. Dank der lokalen Verankerung ist zudem eine grosse Nähe zu den Beschwerdeführern möglich.» Karin Meier www.uba.ch Der Projektbericht kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://sozialearbeit.zhaw.ch/de/sozialearbeit/forschung/ (Suchbegriff «Schutz Menschen») 13 Den richtigen Zugang zu Menschen mit Demenz finden ...! Die Betreuung von Menschen mit Demenz erfordert umfassendes Wissen und hohes Empathievermögen, damit sich diese verstanden und wohl fühlen. Mit unseren spitex-spezifischen Bildungsangeboten erwerben Sie sich die Kompetenzen für eine professionelle Begleitung. www.wissen-pflege-bildung.ch Demenz.indd 1 17.11.2015 13:44:21 Im Alter zu Hause leben Heimelig Betten möchte, dass Sie sich zuhause fühlen. Wir beraten Sie gerne und umfassend und übernehmen die erforderlichen administrativen Aufgaben mit den Kostenträgern. 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In ihrem Pflegealltag sahen die Mitarbeitenden der Spitex Küsnacht immer wieder, wie schwierig deren Situation ist: Ihre eigene Kraft lässt immer mehr nach, gleichzeitig vergrössert sich der Pflegebedarf der Person, die sie betreuen. Jüngere pflegende Angehörige wiederum sind oft berufstätig, was auch bei ihnen zu einer starken Belastung führt. Deshalb entwickelte die Spitex Küsnacht die Idee, ein Projekt für pflegende Angehörige zu initiieren und diese im Alltag zu beraten und zu begleiten. 40-Prozent-Pensum für die Beratung Da die Grundversicherung Beratungsleistungen für Angehörige nicht übernimmt, musste die Spitex Küsnacht einen Geldgeber suchen. «Wir wurden bei unserer ‹Vorgängerorganisation› fündig, der Stiftung für ambulante Krankenpflege Küsnacht», sagt Priska Wildhaber Isler, Geschäftsleiterin Spitex Küsnacht. Die Stiftung übernahm die Kosten für das Projekt, das zunächst auf zwei Jahre ausgelegt war und für das eine Pflegefachfrau mit einem Pensum von 80 Prozent eingestellt wurde. Bald stellte sich jedoch heraus, dass die Beratung pflegender Angehöriger ein langwieriger Prozess ist. Aus diesem Grund wurde das Pensum halbiert und die Projektlaufzeit verdoppelt. Nach vier Jahren konnte im April 2015 die Fachstelle für pflegende Angehörige in den Betrieb überführt werden. Ihre Leiterin, Pflegende Angehörige im Alltag beraten und begleiten: Beatrice Horlacher, Pflegefachfrau und Leiterin der Fachstelle Bild: Karin Meier Ihre Spitex, eine Nummer schweizweit 0842 80 40 20 CHF 0.08 /min. Ihr Kontakt zu SPITEX ist jetzt ganz einfach: Rufen Sie an, geben Sie Ihre Postleitzahl ein – und Sie werden mit der richtigen Stelle verbunden. Adecco Medical Pool – Die flexible Personallösung Adecco bietet Ihnen einen schweizweiten Pool an Pflegemitarbeitenden und Führungskräften aus allen Fachbereichen und Diplomstufen. Profitieren Sie als Spitex-Organisation von folgenden Vorteilen: • • • Entlastung des bestehenden Teams Kein administrativer Aufwand Einsparung Ihrer wertvollen Zeit Rufen Sie uns an und erfahren Sie mehr. Wir freuen uns auf Sie. 0848 654 321 Aarau – Basel – Bern – Genf – Lausanne – Luzern – St. Gallen – Zürich adecco.ch SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Beatrice Horlacher, war bereits im Oktober 2012 zum Projekt gestossen. Die Pflegefachfrau mit einem 80-Prozent-Pensum a rbeitet je zur Hälfte für die Fachstelle und für das Pflegeteam der Spitex Küsnacht. Die Kosten für die Fachstelle trägt weiterhin die Stiftung für ambulante Krankenpflege Küsnacht. GESELLSCHAFT 17 sen stellt unser Angebot eine Entlastung in der ambulanten Versorgung dar, das unsere Kerndienstleistungen ergänzt.» Dass die Beratungszahlen nicht noch höher sind, liegt vor allem im Vertrauen, das erst aufgebaut werden muss. «Am einfachsten komme ich mit den Angehörigen ins Gespräch, wenn ich als Pflegefachfrau vor Ort im Einsatz bin. Wenn sie mich kennengelernt haben, steigt ihre Bereitschaft, auch für sich selbst Hilfe anzunehmen», sagt Breite Palette an Themen Das Angebot für die betreuenden Angehörigen ist breit Beatrice Horlacher. Hinzu kommt, dass sich die Situation gefächert und auch für Nicht-Spitex-Klienten kostenlos: vieler Angehöriger schleichend verschlechtert, zum BeiBeatrice Horlacher leistet in konkreten Pflegesituationen spiel bei langsam fortschreitenden Demenzerkrankungen Unterstützung und zeigt pflegebedürftiger Persobeispielsweise, wie man nen. Damit Angehörige aus eine Person mobilisiert. diesem Teufelskreis schon Weitere Themen sind die nur ausbrechen wollen, Verwendung geeigneter braucht es Zeit – und seiHilfsmittel wie Duschbrett tens der Spitex Geduld und Beatrice Horlacher, Fingerspitzengefühl. oder Rollstuhl sowie Ent Leiterin Fachstelle für pflegende Angehörige lastungsmöglichkeiten, beispielsweise Freiwilligen Karin Meier angebote oder die vorübergehende Unterbringung der betreuten Person in einem Ferienbett. Zur Beratung gehört ausserdem die Aufklärung über finanzielle UnterstützungsSechs Erfolgsberichte möglichkeiten wie etwa das Beantragen der Hilflosenentschädigung oder den Bezug von Ergänzungsleistungen. Die red. 2014 erhielt der Spitex Verband Schweiz den Swiss Logistics Beratung kann telefonisch, in den Räumen der Spitex KüsPublic Award. Prämiert werden damit besondere Leistungen in Logistik und Organisation. Die eigentlichen Gewinner seien die Mitarbeinacht oder bei den Angehörigen daheim erfolgen. Wie lantenden der Non-Profit-Spitex, betonte Spitex-Präsident Walter Suter ge sie dauert, ist individuell: Manchmal reicht eine einzelne an der Übergabefeier. Der Spitex Verband Schweiz und das «Spitex Sitzung, in anderen Fällen ist eine mehrmonatige Begleitung Magazin» lancierten eine Aktion: «Setzen auch Ihre Organisationen angezeigt. Auch «indirekte Beratungen» kommen vor: Beaaussergewöhnliche Projekte um, die den Preis verdienen, oder trice Horlacher bringt an den Fallbesprechungen des Pflesind Sie in besonderen Bereichen aktiv, über die Sie gerne berichten geteams der Spitex Küsnacht die Sicht der Angehörigen ein, möchten?», lautete die Frage an die Kantonalverbände. Aus den während die eigentliche Beratung durch die fallführende Rückmeldungen wurden per Los-Entscheid sechs Eingaben ausgePerson erfolgt. wählt, die im «Spitex Magazin» vorgestellt werden. Bisher sind erschienen: Spitex-Verein Bäretswil (Ausgabe 1/2015), Spitex Viel Einfühlungsvermögen nötig Bern (2/2015), Imad Genf (3/2015), Spitex Glarus (4/2015) und Insgesamt nimmt die Fachstelle für pflegende Angehörige Spitex Basel (5/2015). Die Trophäe war entsprechend auf Wanderjährlich zwischen 53 und 75 Beratungen vor. «Das Angeschaft. Die Spitex Küsnacht ist nun die letzte ausgeloste Organi bot hat sich bewährt», hält Beatrice Horlacher fest. Dieser sation, die an dieser Stelle p orträtiert wird. Meinung ist auch Priska Wildhaber Isler: «Im Zuge des zunehmenden Ökonomisierungsdrucks im Gesundheitswe- «Das Angebot hat sich bewährt.» Prix Sana Der Gesundheitspreis für Menschen mit Engagement «Der Prix Sana ehrt Menschen, die sich uneigennützig für das Wohl ihrer Mitmenschen engagieren. Helfen Sie uns, diese zu finden! » Annemarie Huber-Hotz, Jurymitglied Prix Sana Aussch reibung 2016 Mache n Sie m it: www.p rix-san a.ch Schicken Sie uns Ihre Vorschläge bis am 31. März 2016. Unter allen Einsendungen verlosen wir 3 Hotelaufenthalte im Wert von je 1000 Franken. SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / JANUAR FOKUS 19 Die Verkartung des Internets. (siehe www.opte.org/maps/) Griff nach Sternen Unendliche Weiten, unbegrenztes Universum: Was wie eine ferne Galaxie aussieht, ist tatsächlich die Abbildung eines Alls von endloser Tiefe, allerdings keines kosmischen, sondern eines irdischen – des Internets. Die bildliche Darstellung zeigt Teile einer «Karte» des World Wide Web, gestützt auf Daten des US-Forschungsprojekts opte.org. Gerade ist eine neue Milchstrasse im Entstehen: E-Health Schweiz. Und ein Stern könnte die Spitex sein. Der Abschied vom Papier, die Umstellung auf das elektronische Patientendossier, rückt näher. Es lockt der Aufbruch in neue Welten, wenn auch nicht ohne Ängste, denn da gibt es schwarze Löcher, in denen man sich nicht verlieren will. 20 FOKUS SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR «Das Digitale ist nur SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR FOKUS 21 ein Instrument» Bei E-Health, also den digitalen Gesundheitsdiensten, gehe es weniger um Technik als um einen Kulturwandel, sagt Adrian Schmid. Der E-Health-Koordinator von Bund und Kantonen über das elektronische Patientendossier, gläserne Patienten und Herzfrequenz-Apps. Herr Schmid, 2007 starteten Bund und Kantone eine E-Health-Strategie. Was wurde erreicht? Adrian Schmid: Wie in jeder anderen Branche schreitet auch im Gesundheitswesen die Digitalisierung unaufhaltsam voran. Wir haben erreicht, dass sie sich nicht chaotisch entwickelt, sondern in eine bestimmte Richtung, die vorab den Patientinnen und Patienten dient. So konnte ein Konzept für ein elektronisches Patientendossier erarbeitet und diesen Sommer mit der Zustimmung des Parlaments politisch verankert werden. Das Gesetz über das elektronische Patientendossier wird voraussichtlich 2017 in Kraft treten – zwei Jahre später als geplant. Harzt es mit E-Health in der Schweiz? Andere Länder waren früher und schneller, das stimmt. In der Schweiz haben wir ein liberales Gesundheitswesen. Der Staat kann nicht von oben verordnen. Gesundheitsreformen kommen nur zustande, wenn die Akteure mit an Bord sind und die Veränderun- «Ziel ist nicht das Sparen, sondern mehr die Patientensicherheit und die Versorgungsqualität.» Spitex Verband Kanton Zürich Fachtagung Mitarbeitende – wertvolle Ressource oder Kostenfaktor? 1 4 . J a n u a r 2 01 6 · T e c h n o pa r k Z ü r i c h Informationen, Reflexion und Diskussion über verschiedene Facetten im Spannungsfeld von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. Eine Fachtagung für Personen, die in der Spitex oder in einer Institution Fach- und Führungsverantwortung tragen in den Bereichen Alter, Pflege und Betreuung, die sich in der Altersarbeit engagieren und die sich in Politik und Gesellschaft mit Altersfragen auseinandersetzen. Mit: Otfried Höffe, Professor für Philosophie und Präsident der Nationalen Ethikkommission Stefan Meierhans, Preisüberwacher Monika Stocker, Sozialarbeiterin und Sozialpolitikerin Ueli Mäder, Soziologe Informationen zu weiteren Referenten und Referentinnen, Themen und Kurzreferate unter: www.curaviva-zh.ch/Fachtagung 2016 Donnerstag, 14. Januar 2016, 9 bis 17 Uhr im Technopark Zürich Kosten: CHF 280.-, inkl. Pausen- und Mittagsverpflegung Anmeldung: www.curaviva-zh.ch/Fachtagung 2016 Treppenlifte Corporate Wear – Die InoTex SmartFashion® Spitex Kollektion Für einen nachhaltigen Auftritt in der Öffentlichkeit: Funktionelle Berufsbekleidung mit hohem Tragekomfort – ab Lager*. Sitzlifte | Aufzüge | Plattformlifte Service schweizweit, kostenlose Beratung * Abverkauf vorbehalten InoTex Bern AG Murtenstrasse 149 – Postfach – CH 3000 Bern 5 T +41 (0)31 389 44 44 – F +41 (0)31 389 44 00 [email protected] – www.inotex.ch – CHE-101.793.295 MWST Meier + Co. AG, Oltnerstrasse 92, 5013 Niedergösgen www.meico.ch, Tel. 062 858 67 00, [email protected] SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR gen mittragen. In der direkten Demokratie muss eine Vorlage auch ein Referendum bestehen können. Das merkt man dem Gesetz an. Nur der stationäre Bereich – Spitäler, Pflegeheime – wird verpflichtet, ein elektronisches Patientendossier anzubieten. Für die Ärztinnen und Ärzte bleibt es freiwillig. Können die Ziele ohne die Arztpraxen überhaupt erreicht werden? Dass das Parlament den ambulanten Bereich vom Obligatorium ausgenommen hat, bedeutet nicht, dass die Arztpraxen tatsächlich fernbleiben. Im Kanton Genf, der bereits ein elektronisches Patientendossier eingeführt hat, machen über 8000 Patientinnen und Patienten mit. Die Erwartung an die Ärzte, sich anzuschliessen, steigt, und jetzt sind in Genf schon über 450 Ärzte und mehr als 500 andere Gesundheitsfachpersonen dabei. Aus Ihrer Sicht ist es also wünschbar, dass auch Ärztinnen und Ärzte den Griffel weglegen und elektronisch zu arbeiten beginnen? Es muss in den Versorgungsregionen gelingen, alle Behandelnden über attraktive, gut organisierte und breit abge- FOKUS 23 stützte Projekte zum Mitmachen beim elektronischen Patientendossier zu bewegen. Wenn die Ärzte beim Aufbau mitarbeiten, können sie über die Ausgestaltung mitbestimmen und werden so rasch den Nutzen erkennen. Vom elektronischen P atientendossier verspricht man sich wahre Wunder: höhere Behandlungs qualität, tiefere Gesundheitskosten, besser informierte Patientinnen und Patienten. Wie realistisch sind all diese Ziele? Dass die Gesundheitskosten mit dem elektronischen Dossier sinken, haben wir nie behauptet. Zwar sind durch bessere Zusammenarbeit unter den Leistungserbringern Effizienzgewinne zu erwarten. Inwieweit diese jedoch mittelfristig kostenwirksam werden, gilt es abzuwarten. Am Anfang ist das Dossier eine Investition. Das Ziel von E-Health ist nicht das Sparen, sondern mehr die Patienten sicherheit und die Versorgungsqualität. Wie zeigt sich das konkret? Wenn der Informationsfluss nicht funktioniert, kann das gravierende Folgen haben, gerade auch in Notfällen. Ich kenne einen Patienten, der ein Narkosemittel nicht ver- «Da sind immer auch kommerzielle Interessen im Spiel, das gilt es bewusst und transparent zu machen.» 24 FOKUS SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR trägt. Wird es ihm verabreicht, wacht er nicht mehr auf. Er trägt einen Zettel mit einem entsprechendem Hinweis im Portemonnaie mit sich herum, in der Hoffnung, dass die Information im Notfall gesehen wird. Künftig kann diese Unverträglichkeit im elektronischen Dossier vermerkt werden. Generell dürften Fehlmedikationen abnehmen. Wenn sich die Behandelnden orts- und zeitunabhängig und sehr rasch einen Überblick über alle relevanten Informationen der Krankengeschichte verschaffen können, gibt das bessere Diagnosen und Entscheide. Gleichzeitig wird das Gesundheitswesen bei einem Kulturwandel unterstützt. in Erarbeitung. Wir können nun unsere Lehren aus dem Walliser Beispiel ziehen. Für die Spitex ist das elektronische Patientendossier auch nicht obligatorisch. Warum nicht? Das Parlament hat den gesamten ambulanten Bereich vom Obligatorium ausgenommen, das war ein politischer Entscheid. Fachlich spricht meines Erachtens alles dafür, dass die Spitex mitmacht. Die Spitex und ihre Klienten könnten zu den grossen Nutzniessern des elektronischen Patientendossiers werden. Die Spitex-Mitarbeitenden sind bei ihrer A rbeit mit den Menschen zu Hause fast täglich mit Veränderungen konfrontiert, sei es wegen veränderter Medikationen durch den Arzt oder neuer Situationen nach einem Spitalaufenthalt. Die verbesserte Informationsmöglichkeit kann gerade für die Spitex von Interesse sein. «Die Spitex könnte zu den grossen Nutzniessern des elektronischen Patientendossiers werden.» Welchen Kulturwandel meinen Sie? Die Entwicklung hin zu mehr koordinierter Versorgung und zu mehr Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen. Der Patient soll stärker im Zentrum stehen. Dabei ist E-Health nicht der Treiber dieser Entwicklung, die neuen Möglichkeiten helfen aber, sie zeitgemäss zu etablieren. Das Digitale ist da nur ein Instrument, wie es früher Papier, Fax und Briefpost waren. Heute sind es die vernetzten Computer. Beim elektronischen Patientendossier gibt es ein grosses Risiko: den Datenschutz. Sensible Gesundheitsdaten in den Händen von Hackern – haben Sie da keine Bedenken? Das Risiko ist nicht neu. Schon heute werden Gesundheits informationen elektronisch ausgetauscht, auch über unsichere Kanäle wie ungesicherte E-Mails. Mit dem Patientendossier können wir jetzt aber erstmals Sicherheitsregeln definieren. Die Ausführungsbestimmungen werden Vorgaben zum Schutz der Infrastrukturen gegen Angriffe von aussen enthalten. Aber Sie haben recht: das Risiko bleibt. Es gibt diesen Wettbewerb zwischen den Kräften, die Daten schützen wollen, und jenen, die sie angreifen wollen. Deshalb müssen wir alle für uns selber entscheiden, was wir höher gewichten: den Nutzen oder das Risiko. Die Freiwilligkeit ist ein zentraler Punkt im Gesetz: Ohne Zustimmung des Patienten wird kein elektronisches Dossier über ihn geführt. Der Kanton Wallis stellte die Aufschaltung des elektronischen Patientendossiers zurück, weil der Datenschützer wegen Sicherheitsmängeln interveniert hatte. Ist das nicht alarmierend? Das war ein guter Weckruf, auch wenn im Kanton Wallis gar kein Schaden entstanden ist. Momentan laufen die E-Health-Projekte ja noch unter kantonaler Verantwortung, der Bundesstandard für das Patientendossier ist erst Wie sollen die Spitex-Organisationen nun vorgehen? In verschiedenen Kantonen entstehen im Hinblick auf das elektronische Patientendossier Stammgemeinschaften. Die Spitex sollte sich dort anschliessen und sich von Anfang an aktiv einbringen. Die Gesundheitsdaten werden ja nicht in einer zentralen Datenbank gespeichert, sondern dezentral. So kann vor Ort definiert werden, wie der Austausch erfolgen soll. Welche Investitionen kommen auf die Spitex zu? Es wird keinen Investitionspeak geben, sondern eine laufende Integration ins Patientendossier. Das mag beim einen oder anderen Leistungserbringer sanften Druck auf eine Digitalisierung ausüben, aber der Wechsel geschieht nicht abrupt. Ich erwarte einen Transformationsprozess von etwa zehn Jahren, während dem Papier und Digitales nebeneinander existieren. Der Wandel wird auch nicht ohne Konflikte ablaufen. Das Gesundheitswesen muss sich Zur Person Adrian Schmid ist seit 2008 Leiter der Geschäftsstelle «eHealth Suisse», die von Bund und Kantonen gemeinsam geführt wird. Zusammen mit diversen Arbeitsgruppen von Leistungserbringern, Patientenorganisationen, Anbietern und Datenschutzbeauftragten koordiniert und definiert die Organisation die Entwicklung digitaler Gesundheitsdienste in der Schweiz. Schmid, studierter Pädagoge, arbeitete viele Jahre als Redaktor mit Schwerpunkt Gesundheit und später als Projektleiter im Bundesamt für Gesundheit. SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR FOKUS 25 «Das Digitale ist da nur ein Instrument, wie es früher Papier, Fax und Briefpost waren.» Fotos: Guy Perrenoud Ihr Partner rund ums Büro Als offizieller Partner des Spitex Verbandes Schweiz unterstützt Sie iba in allen Belangen rund ums Büro. Dank der Einkaufspower des Verbandes profitieren Sie als Mitglied von attraktiven Preisvorteilen auf: • Büromaterial • Büromobiliar • Drucksachen und Werbeartikel • Tinten und Toner Als Dankeschön für die erfolgreiche und langjährige Partnerschaft profitieren Sie jetzt zusätzlich von diesem Spezial-Angebot: Briefumschläge Elco Classic C5 & C4 mit Haftklebeverschluss Aktions-Preis Art.-Nr.: Kuvert: pro 500 Stück: 964 C5 ohne Fenster 22.50 965 C5 Fenster rechts 22.50 966 C5 Fenster links 22.50 Aktions-Preis Art.-Nr.: Kuvert: pro 250 Stück: 967 C4 ohne Fenster 27.25 968 C4 Fenster rechts hoch 27.25 969 C4 Fenster links hoch 27.25 Sie sparen bis 53%* e unter www.iba.ch Si Weitere Kuverts finden Sie sind bei iba noch nicht als Spitex-Mitglied registriert? Bei Bestellung Spitex-Mitgliedschaft erwähnen / im E-Shop Stichwort «Spitex» ins Bemerkungsfeld eintragen. Gratis Lieferung Telefon 0800 82 82 82 178-15_Spitex_Inserat_2015.indd 1 Wir können Ihre Arbeit nicht machen. Aber wir können Sie unterstützen. Mit unserer Produktlinie für den Pflegebereich Unsere Artikel finden Sie unter: www.codanshop.ch CODAN Medical AG; Oberneuhofstrasse 10; 6340 Baar Tel.: 041 747 00 77 Mail: [email protected] Gültig bis 15. Januar 2016 * zusätzlich auf die Spitex-Sonderkonditionen. 12.11.2015 15:30:21 SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR in der Digitalisierung neu definieren, wie jede andere Branche auch. Mit dem elektronischen Patientendossier ist der Wandel nicht abgeschlossen. Moderne Informa tionstechnologien und Big Data – das Sammeln und Auswerten grosser Datenmengen – werden die Medizin der Zukunft prägen. Schon heute gibt es Apps fürs Smartphone, mit denen wir Körper funktionen messen können. Firmen tüfteln an Geräten, die mit Sensoren alles gleichzeitig über wachen können, von der Herzfrequenz bis zur Sauerstoffsättigung im Blut. Sehen Sie dies als Chance oder als Gefahr? Es gilt immer beides im Auge zu behalten: die Chancen und die Gefahren. Wir leben in einer Zeit, in der sich unglaublich viel unglaublich schnell entwickelt. Doch die Entwicklung ist vor allem industriegetrieben. Anbieter haben ein Interesse daran, uns Konsumenten solche Anwendungen zu verkaufen. Wie sich dies auf die Dynamik zwischen Patient und medizinischen Versorgern auswirken wird, wissen wir noch nicht. Bisher reagiert das Behandlungssystem – darunter Spitäler, Ärzte, Spitex – recht gelassen auf die neuen Möglichkeiten. Nutzen Sie selber solche Apps auf Ihrem Smart phone? Ich habe Schrittzähler und Pulsmesser ausgetestet, dann aber relativ rasch das Interesse verloren. Das ist übrigens ein typisches Nutzungsverhalten. In der Prävention oder zur Überwachung chronisch Kranker könnten solche Anwendungen aber durchaus relevant sein. Nicht nur spielerisch für Personen, die ihre Körperfunktionen messen möchten, sondern beispielsweise zur medizinischen Überwachung von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Funktionen zu Hause. Spital, Arzt oder Spitex-Pflege träten nur noch in Aktion, wenn es nötig wird. Fragt sich nur, ob die Menschen bereit sind, diese Entwicklung mitzumachen und in ihr Leben zu integrieren. Wir werden immer mehr zu gläsernen Patienten. Krankenversicherer dürften sich die Finger lecken nach all den Daten. Werden bald jene, die ungesund leben, mit höheren Prämien bestraft? Mit den technologischen Möglichkeiten werden immer mehr Daten vorhanden sein, das ist so. Und man muss sich fragen, wo diese Daten sind, wem sie gehören und wer Zugriff darauf hat. Da sind immer auch kommerzielle Interessen im Spiel, das gilt es den Menschen bewusst und transparent zu machen. Beim Patientendossier sieht das Gesetz vor, dass der Patient entscheidet, welche seiner Behandelnden welche Dokumente einsehen dürfen oder nicht. Die Krankenkassen werden nie einen Zugriff haben, FOKUS 27 weil sie nicht an der Behandlung beteiligt sind. Wer Risikoselektion betreiben will, verfügt schon heute über genügend Informationen dafür. Trotzdem: Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos, bis hin zu Online-Genanalysen, die einem vor rechnen, wie gross das Risiko ist, dereinst an Alz heimer oder anderen Leiden zu erkranken. Man kann DNA von sich nach Amerika schicken und erhält wenig später für 99 Dollar per E-Mail ein Genbild. Wir von «eHealth Suisse» nehmen solche Entwicklungen zur Kenntnis, beschäftigen uns inhaltlich aber sehr wenig damit. Uns interessiert, was machbar ist und von den beteiligten Akteuren als sinnvoll betrachtet wird. Alles andere müssen wir zwar auf dem Radar behalten, weil die Digitalisierung bis in die Einzelzelle unseres Körpers hinein fortschreitet. Doch wir sollten uns von der rasenden Dynamik nicht konfus machen lassen. Die Datenflut bedeutet nicht automatisch mehr Wissen. Es wird immer die intellektuelle Leistung medizinischer und pflegerischer Fachpersonen brauchen, um die Daten zu interpretieren. Interview: Susanne Wenger Von E-Health bis M-Health Zu den Resultaten der 2007 gestarteten E-Health-Strategie der Schweiz gehören die Einführung einer Versichertenkarte und das Gesetz zum elektronischen Patientendossier. Letzteres beschlossen National- und Ständerat im vergangenen Juni. Spitäler, Pflegeheime und Geburtshäuser müssen künftig ein elektronisches Dossier anbieten für Patientinnen und Patienten, die dies wollen. Ab Inkrafttreten des Gesetzes werden Spitäler für die Umstellung drei Jahre Zeit haben, Pflegeheimen und Geburtshäusern gibt das Parlament fünf Jahre Zeit. Zugriff auf die Dossiers werden behandelnde medizinische Fachpersonen und der Patient selber haben, nicht aber Krankenkassen und Vertrauensärzte von Arbeitgebern. Die E-Health-Strategie sollte 2015 auslaufen, wurde nun aber bis zur Einführung des Patientendossiers verlängert. Derzeit laufen Abklärungen, ob sich Bund und Kantone eine zweite Strategie geben sollen. Als Entscheidungsgrundlage hält ein «Visionspapier E-Health 2025» der Schweizerischen Gesellschaft für medizinische Informatik fest, welche Herausforderungen sich in den kommenden Jahren stellen – von M(obile)-Health, also Gesundheitsdiensten auf dem Smartphone, über personalisierte Medizin bis hin zu Informationstechnik in Häusern und Kleidern. Das vor Anglizismen strotzende Dokument listet eine ganze Reihe von Handlungsfeldern auf. Für E-Health-Koordinator Adrian Schmid steht vor allem eine noch stärkere elektronische Vernetzung rund um das Gesundheitswesen im Vordergrund. (swe) 28 FOKUS SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung wird alle betreffen Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz steht vor grossen Heraus forderungen – mit dem Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier ist ein erster wichtiger Schritt getan. Die Digitalisierung betrifft alle, auch die Spitex ist eingeladen, an dem Prozess teilzuhaben. In seiner am 23. Januar 2013 verabschiedeten gesundheitspolitischen Gesamtstrategie «Gesundheit2020» hat der Bundesrat festgehalten, dass das heutige System neben Stärken auch Schwächen hat. So stellt er unter anderem fest: «Das heutige System hat aber auch Schwächen: Seine Transparenz ist beschränkt, es fehlt an gezielter Steuerung, die statistischen und analytischen Grundlagen sind lückenhaft und es gibt Fehlanreize, die zu Ineffizienzen und unnötigen Kosten führen.» Gleichzeitig führt die fachliche Spezialisierung im Gesundheitswesen dazu, dass die Anzahl Gesundheitsfachpersonen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, die an der Behandlung eines Patienten oder einer Patientin beteiligt sind, zunimmt. In der Folge wächst sowohl die Menge medizinischer Daten über einen Patienten oder eine Patientin als auch die Anzahl der Gesundheitsfachpersonen, die unabhängig von Ort und Zeit Zugang zu diesen Daten haben sollten. Ein einfacher und sicherer Zugriff auf behandlungsrelevante Daten und Dokumente (z. B. Röntgenbilder, Spitalaustrittsberichte, Labordaten, Medikationslisten, Pflegedokumentation) unterstützt die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen und ermöglicht eine qualitativ hochstehende Patientenversorgung entlang der Behandlungskette. Deshalb sind Bundesrat und Parlament der Ansicht, dass eine koordinierte digitale Erfassung und Übermittlung von Daten im Rahmen des elek tronischen Patientendossiers nicht nur dazu beitragen können, die Qualität der Behandlungsprozesse zu verbessern, sondern auch die Patienten sicherheit erhöhen und die Effizienz des Gesundheitswesens steigern werden. Zudem wird der direkte Zugang der Pa- «An diesem Prozess sollten auch die kantonalen SpitexVerbände teilnehmen.» Dr. Salome von Greyerz SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR tientinnen und Patienten zu ihren eigenen Patientendaten ihre Gesundheitskompetenz erhöhen. Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier hat das Parlament am 19. Juni 2015 nun einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung der Gesundheitsversorgung unternommen. Mit dem neuen Gesetz werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die für einen elektronischen Datenaustausch zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, wie Spitälern, Hausarztpraxen, Apotheken oder eben auch Spitex-Organisationen, nötigen organisatorischen und technischen Voraussetzungen aufgebaut und in Betrieb genommen werden können. Gemäss aktueller Planung soll das neue Gesetz Anfang 2017 in Kraft gesetzt werden. Damit der Aufbau der neuen Strukturen, der sogenannten Stammgemeinschaften und Gemeinschaften, möglichst rasch angegangen werden kann, sollten bereits heute erste Vorarbeiten in Angriff genommen werden. So sind nun beispielsweise die Kantone aufgefordert, gemeinsam mit den Leistungserbringern zu klären, wie der Zugang zu elektronischen Patientendossiers für die Gesundheitsfachpersonen, aber insbesondere auch die Einwohnerinnen und Einwohner des jeweiligen Kantons sichergestellt werden FOKUS 29 soll. Der wohl «einfachste» Weg führt dabei über den Aufbau einer sogenannten Stammgemeinschaft, der sich alle Gesundheitsfachpersonen anschliessen können und bei der alle Einwohnerinnen und Einwohner ein elektronisches Patientendossier eröffnen können. An diesem Prozess sollten auch die kantonalen Spitex-Verbände teilnehmen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex-Organisationen zukünftig – bei entsprechender Einwilligung des Patienten oder der Patientin – unabhängig von Ort und Zeit auf die für die Pflege und Betreuung zu Hause relevanten Informationen zugreifen können. Veränderungen im Gesundheitswesen brauchen Zeit. Das wird vermutlich auch für die flächendeckende Verbreitung und die breite Nutzung des elektronischen Patientendossiers gelten. Aber: Digitale Gesundheitsdienste wie das elektronische Patientendossier sind ein wichtiges Werkzeug für die Umsetzung der gesundheitspolitischen Strate gie «Gesundheit2020» des Bundesrates, denn mit Papier und Bleistift kann die Gesundheitsversorgung nicht modernisiert werden. Dr. Salome von Greyerz MAE, NDS MiG, Leiterin Abteilung Gesundheitsstrategien, Bundesamt für Gesundheit Simplify your life Lösungen, die Ihr Leben vereinfachen MEHR VERRECHENBARE ZEIT, MEHR EFFIZIENZ IN DEN ABLÄUFEN UND MEHR ZEIT FÜR DIE PFLEGE. Simplifiez-vous la vie Die MedLinkTM-Spitexlösung ist bedienerfreundlich, ihre klar strukturierten und effizienten Kommunikationskanäle erlauben auch die Einbindung von Ärzten, Spitälern und Apotheken. T Z T an! 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Sie meldet mich bei «MonDossierMedical.ch» an, und benötigt genau zwei Minuten, denn die HUG haben schon ein Dossier über mich, da ich Patientin war. Abgesehen davon habe ich meine Entscheidung getroffen und keine weiteren Fragen. Darum nutze ich die Gelegenheit, mich mit ihr über «MonDossierMedical.ch» zu unterhalten. Zwei Mal erscheinen Schatten an der Glaswand: Die Leute stehen Schlange, um sich anzumelden! Durchschnittlich dauert die Beratung für die Anmeldung fünf Minuten. Alle werden gebeten, einen Identitätsnachweis vorzulegen. Manche wollen wissen, ob das System vertraulich mit den Daten umgehe. Andere haben keinen Computer zu Hause. SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR FOKUS 31 «Das war ziemlich visionär»: Aurélie Rosemberg, Leiterin E-Health im Genfer Gesundheits departement. DEAS Genève Einige hoffen, Informationen über frühere Krankheiten sich bereit, zu investieren und ein Produkt zu entwickeln, wiederzufinden. Und viele wollen sich einfach erkundigen das anschliessend in der ganzen Schweiz vermarktet und noch keine Entscheidung treffen, haben aber die Ab- werden kann. Die ersten Schritte, den Informationsfluss zu sicht, sich dann beim nächsten Mal anzumelden. Wie der digitalisieren, wurden 2009 in einem Pilotversuch gemacht. 84-jährige Michel, der sich mit seinem Diabetologen syn- Seit 2013 läuft die Zwischenphase: Das elektronische chronisieren möchte, aber zuerst doch noch mit seinem Patientendossier steht jeder Person offen, die das Genfer Sohn darüber sprechen will. Gesundheitswesen in Anspruch nimmt. Innerhalb des DeAm nächsten Tag bekomme ich Post mit meinen Zu- partements wurden die dafür notwendigen Strukturen aufgangsdaten. Benutzername, Passwort und ein SMS-Code, gebaut. der jeweils auf das Handy geschickt wird. So einfach! Was «Wir arbeiten zusammen mit Führungsgremien in den interessant ist: die Fachleute, Institutionen, mit der Genfer Ärztegesellschaft, die ich privat konsultiere, den Spitälern, und um scheinen nicht ganz à jour zu den Zugang zum System sein: Mein Hausarzt hat sich zu erleichtern, richten wir nicht bei «MonDossierMediAurélie Rosemberg, Chefin des Bereichs E-Health zahlreiche Anmeldemögcal.ch» angemeldet, meine lichkeiten im Kanton Gynäkologin ebenfalls nicht, und auch der Kardiologe, den ich vor Kurzem aufgesucht ein», erklärt Aurélie Rosemberg. Dianalabs, der Partner aus hatte, ist nicht auf der Liste. Ich muss mit ihnen reden, denn dem Laborbereich, kann seine Daten publizieren, hat aber es ist Sache des Patienten, sie anzufragen … Und wenn keinen Zugriff auf das Patientendossier. Die Versicherer hamein Hausarzt dann immer noch nicht mitmachen will, ben per Gesetz keinen Einblick in MonDossierMedical.ch. wird die Gesundheitsdirektion höflich nachfragen. Schliesslich muss man mit der Zeit gehen … «Man muss die Hindernisse beseitigen!» Eine veränderte Gesellschaft In Genf fing alles in den 2000er-Jahren an, mit einem Projekt für den Informationsaustausch zwischen den Versorgern. «Das war ziemlich visionär», betont Aurélie Rosemberg, Chefin des Bereichs E-Health im Departement für Arbeit, Soziales und Gesundheit (DEAS) des Kantons Genf. Um das Projekt mit der nationalen Strategie in Einklang zu bringen, wurde 2008 das Gesetz über ein gemeinsames Netzwerk für die Medizininformatik (LRCIM) verabschiedet. Damit wurde die gesetzliche Grundlage gelegt, in der die Zugangsbedingungen für das medizinische Dossier, die Datensammlung und anderes geregelt wurden – aber noch nicht die Finanzierung. Die Schweizerische Post erklärte Für mich hat das keine Priorität – ich habe keine Zeit Der Genfer Hausarzt Dr. Y.R. ist «absolut nicht gegen das Prinzip, im Gegenteil». Doch er hat das Gefühl, dass MonDossierMedical.ch ihm mehr Zeit wegnimmt, als er einsparen könnte. «Es scheint kompliziert zu sein», erklärt er, dies wohl nicht zuletzt aufgrund ent mutigender Erfahrungen mit einem in der Zwischenzeit abgeschafften System mit Magnetkarten. Aber er hat einen weiteren Vorbehalt: «Wenn der Patient entscheiden kann, dass er bestimmte Infor mationen nicht freigibt, erhalten wir nicht wirklich das ganze Bild, und darum ist es nicht zuverlässig. Ich werde sehen … vielleicht schaue ich es mir später wieder an und mache dann mit.» www.swisscom.com/smartlifecare Der Knopf für mehr Lebensqualität. Geniessen Sie Ihre Unabhängigkeit, ohne auf Sicherheit zu verzichten. Egal ob zu Hause oder unterwegs, mit dem smarten Duo von Swisscom SmartLife Care ist Hilfe bei Bedarf nur einen Knopfdruck weit entfernt. Je nach Abo-Variante1 werden Sie im Ernstfall mit einem privaten Kontakt oder mit der 24-h-Notrufzentrale verbunden. Bei einem Abo Plus stellen wir das Gerät während der Abo-Dauer gleich zur Verfügung. Bestellen Sie jetzt unter www.swisscom.com/smartlifecare oder unter der GratisHotline 0800 84 37 27 Ihren persönlichen Schutzengel zum unschlagbaren Preis ab 19 bzw. 29 Franken pro Monat! ² Ihr vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: vom 1. 11. bis 31. 12. 2015 gibts den Mini und den Genius bei einem OnlineKauf 100 Franken günstiger! Ihr diskreter Begleiter. Der mit GPS-Modul ausgestattete SmartLife Care Mini passt in jede Hosentasche und ist in 5 Farben erhältlich. Ihr flexibler Mitbewohner. Der SmartLife Care Genius ist mit bis zu 99 drahtlosen externen Kontroll- und Alarmsensoren erweiterbar. ¹ Basic (Plus) CHF 19.– (CHF 29.–) / Comfort (Plus) CHF 29.– (CHF 39.–) / Professional (Plus) CHF 39.– (CHF 49.–) ² SmartLife Care Genius CHF 499.– / SmartLife Care Mini CHF 349.–. Die Kosten fallen bei einem Abo Plus weg. Exkl. Einrichtungsgebühr von CHF 99.– Rosemberg ist sich bewusst, dass Fragen rund um die Privatsphäre eine zentrale Rolle spielen: «Es gibt keine zentrale Datenbank auf der Plattform MonDossierMedical.ch. Die medizinischen Daten werden im Kanton Genf dezentral gesichert. Anlässlich der Beratung werden die Daten erfasst, aber nicht an einem zentralen Ort gespeichert.» Weniger überflüssige Untersuchungen, weniger Fehlerquellen – die Vorteile von MonDossierMedical.ch scheinen auf der Hand zu liegen. Aber vor etwas mehr als einem Jahr gab es noch diverse Vorbehalte: Wozu verpflichtet sich der Arzt? Welche Informationen werden freigegeben? Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Die Kommunikation scheint gefruchtet zu haben: Vorurteile und Sicherheitsbedenken wurden abgebaut. Der Patient bleibt Herr über die Zugangsdaten und vergibt Rechte an die Versorger. Über das elektronische Dossier können die verschiedenen Ärzte eines Patienten wie gewohnt wichtige Informationen und Behandlungsnotizen austauschen. Auf diese hat der Patient keinen Zugriff. Sie können auch PDF-Dokumente hochladen, um zeitraubende Datenerfassung zu vermeiden. Der Patient selbst kann bestimmte Informationen verbergen, wenn er das wünscht. Von den rund 1700 Fachpersonen mit einer Berufsausübungsbewilligung und einer 33 FOKUS SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / JANUAR Praxis im Kanton Genf haben sich bis jetzt 450 eingeschrieben. 200 weitere sind angemeldet und warten auf die Aufnahme. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind erhebliche personelle Ressourcen nötig: Jeder Antragsteller wird in der Praxis besucht und seine Identität überprüft. Für die Patienten ist es einfacher: «30 Personen können die Patienten aufnehmen und wir richten laufend zusätzliche Stellen ein, wo man sich einschreiben kann», erklärt Aurélie Rosemberg. Zum Beispiel bei den verschiedenen Empfängen der HUG, in den Partnerapotheken, in der «Cité Générations», in der Klinik de La Tour. «Gleichzeitig organisieren wir Informationskampagnen, etwa diesen Herbst in Zusammenarbeit mit den Amavita-Apotheken, oder führen Info-Anlässe in den Gemeinden durch.» Für Patienten mit komplexen Erkrankungen gibt es diverse spezielle Massnahmen, entsprechend den Grundsätzen der integrierten Versorgung. Zum Beispiel die Möglichkeit, in MonDossierMedical.ch die Erweiterungen «Pflegeplan freigeben» oder «Medikationsplan freigeben». Nicole Dana-Classen www.bag.admin.ch Die offizielle Spitex-Website für Ihre Spitex-Organisation 166 6 ab CHF ex k l. Offizielle Spitex-Website, empfohlen vom Spitex Verband Schweiz Mw S t. 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Im Innenbereich ist der Empfang mit Materialraum, die Garderoben, sowie Technik und Archiv untergebracht. Nach einem sorgfältigen Evaluationsprozess hat sich die Bauherrschaft für das Erfolgreicher Unternehmensstart mit Abrechnungsunterstützung der PHS Frau Reinermann hat vor einem Jahr die «eins a spitex» gegründet. In der SBK-Zeitschrift las sie damals vom administrativ entlastenden Angebot der PHS. Nach einem persönlichen Kennenlernen werden heute sämtliche Leistungsabrechnungen professionell von der PHS verarbeitet, was für Frau Reinermann mehr Zeit schafft für Klienten und Führungsaufgaben. Ebenfalls wertvoll für sie ist, für Fragen immer einen Ansprechpartner zu haben. «Vom ersten Telefonat an fühlte ich mich gut betreut.» Neu startende und kleine Spitex-Organi sationen sowie freischaffende Pflegefachpersonen erfassen ihre Leistungen mit SmartPhones und «Perigon Mobile» von Root Services AG. Anschliessend übernimmt die PHS die Rechnungstellung an Krankenversicherung, Patient und Gemeinde. Als Zusatzdienstleistungen werden ebenfalls Lohnabwicklung und Kostenrechnung angeboten. Möbelsystem T2 und M4 von Zurbuchen entschieden. Sämtliche Arbeitstische sind elektrisch höhenverstellbar und erlauben so ein dynamisches Arbeiten im Sitzen oder Stehen. Das Stauraumsystem ermöglicht eine flexible Nutzung. Wir bedanken uns bei der Spitex Mittel thurgau und beim Architekturbüro Werner Keller herzlich für den erteilten Auftrag. Zurbuchen Büromöbel AG www.zurbuchen.com Erfolgreiche Zusammenarbeit: Andreas W inkler, G eschäftsführer PHS und Stefanie Reinermann, Inhaberin «eins a spitex» Andreas Winkler Geschäftsführer PHS AG Zürich 044 259 80 80, [email protected] www.phsag.ch/administration Sektion beider Basel «Ihr Gold-Partner für alle Fragen rund um ABACUS.» Fachspezialist/in Demenz BDO AG Zertifikatskurs Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz ist sehr komplex. Ein respektvoller, angepasster und professioneller Umgang ist eine grosse Herausforderung und verlangt hohe fachliche und kommunikative Kompetenzen. Hochqualifizierte Dozentinnen und Dozenten begleiten Sie in diesem Kurs beim Lernen und bei der Umsetzung der Inhalte an Ihrem Arbeitsplatz. Adressaten: dipl. Pflegepersonal, medizinischtherapeutisches Personal, FaGe, FaBe Inhalt: Kursinhalte und Lehrgangskonzept sind unter www.felixplatterspital.ch als Download zu finden. Kursort: Felix Platter-Spital, Basel Kursbeginn: 23. Mai 2016 Kosten: CHF 5700.CHF 4900.- / SBK-Mitglieder siehe www.felixplatterspital.ch [email protected] oder Tel.: 061 326 47 09 BDO AG Entfelderstrasse 1, 5001 Aarau, Tel. 062 834 91 91 BDO AG Biberiststrasse 16, 4501 Solothurn, Tel. 032 624 62 46 BDO AG Josefstrasse 212, 8031 Zürich, Tel. 044 444 35 55 Prüfung | Treuhand | Steuern | Beratung Treppenlifte 89,5x127,5_4fbg_Treppe_ABACUS.indd 1 09.11.15 13:54 Heute lt – bestel n Morge rt! e gelief Offizieller Partner des Spitex-Verbandes der Schweiz Die grösste Auswahl · Schweizweit Produkteübersicht Deutsch Rigert AG · Treppenlifte 6403 Küssnacht am Rigi SZ T 041 854 20 10 · www.rigert.ch Französisch Italienisch Beratung und Service in Ihrer Nähe Zentralschweiz: 041 854 20 10 BE, SO, BL, BS: 033 345 22 42 Ostschweiz: 071 460 13 36 Westschweiz: 021 793 18 56 Tessin: 091 604 54 59 Spitex-Magazin_2015_de Anmeldung: Auskunft: Kontaktieren Sie unsere Experten: DIALOG MIT DER ZEIT Wie lebe ich, wenn ich alt bin? 13.11.2015–10.07.2016 Oldtimer gesucht Jahrgang 1950 bis 1965 Ferrari, Aston Martin, Maserati, Porsche Junger Oldtimerfan sucht für seine Leidenschaft sein Traumauto. Ihre Kontaktnahme würde mich freuen. Tel. 079 918 74 25 [email protected] Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16, 3005 Bern, www.mfk.ch Dabei sein und von exklusiven Vorteilen profitieren P Das staub- und wasserdichte Samsung XCover 3 zu Spitex Tarifen P persönliche und individuelle Beratung bei Ihrer Abonnement- und Gerätewahl P Schnelle Unterstützung bei Fragen P langfristige und persönliche Kundenbetreuung AMS All Mobile Service AG Technikumstrasse 59 8400 Winterthur Tel. +41 52 212 50 00 [email protected] www.ams.ch SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUARDIALOG 37 5 Fragen REM-Therapie: Die Vergangenheit anders erleben Spitex Magazin: Bertrand Riat, warum haben Sie sich in Emotional and Physical Rebalancing Therapy (EPRTH) ausbilden lassen, einer Therapieform, die auf schnellen Augenbewegungen beruht, so wie beim REM-Schlaf? Antwort: Nach Ausbildungen in verschiedenen Begleittherapien wurde ich von dieser Technik intuitiv angezogen und wollte sie kennenlernen. Ich habe übrigens als Patient begonnen, damit zu experimentieren. Es war das erste Mal, dass ich eine sehr tiefgreifende Veränderung spürte, ohne dass ich das Gefühl bekam, viel dazu erklären zu müssen. Mit dem emotionalen Gehirn zu arbeiten ist für mich ein grosses Privileg. An wen wendet sich diese Therapieform? An alle ab einem Alter von sechs Jahren. Die Therapie ist bereits für ihre Wirksamkeit bei Traumata anerkannt, aber sie zeigt auch erstaunliche Resultate bei leichten Angstzuständen, schmerzvollen Erinnerungen, Schlafstörungen, den Folgen von Trauer, Aggression oder Unfall, schulischen Misserfolgen, aber auch bei Erkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen, Phobien. Oder auch, wenn man mit dem Rauchen aufhören möchte. Wie läuft eine Sitzung ab? Man stellt dem Patienten einige Fragen, der sich dadurch im Zentrum einer Emotion, einer Erinnerung, befindet. Er wird dazu 5 Fragen an Bertrand Riat Der 48-jährige Bertrand Riat ist zertifizierter Therapeut in Emotional and Physical Rebalancing Therapy (EPRTH), Maieusthesie, Psychogenealogie, Biogenealogie, Lachyoga und Autohypnose. Er besitzt zudem einen Master in Wirtschaftsund Sozialwissenschaften der Universität Genf. Die Praxis des leidenschaftlichen Musikers befindet sich in der Altstadt von Genf. eingeladen, mit dieser Emotion in Kontakt zu bleiben, während er mit den Augen eine Hand fixiert, die der Therapeut etwa dreissigmal rhythmisch von rechts nach links und zurück bewegt. Das wird mehrere Male wiederholt. Nach jeder Serie frage ich den Patienten, wie er sich auf einer Skala von null bis zehn fühlt. Dank dieser Technik lässt sich die Intensität der Emotion verringern. Am Ende der Sitzung ist die Erinnerung natürlich nicht verschwunden, aber sie hat ihre emotionale Last verloren und wird daher nicht mehr wie ein Leiden empfunden. Die Spannungen verschwinden. Was geschieht im Gehirn? Das emotionale Gehirn besteht aus dem Stammhirn, das autonom unsere biologischen Funktionen steuert, und dem limbischen System, das für die Sinne und die Emotionen zuständig ist. Dieses stellt die Verbindung her zwischen einem Erlebnis, unserer Reaktion darauf und einer Emotion. Im REM-Schlaf werden Erinnerung und Emotion in Übereinstimmung gebracht, was aber manchmal nicht gelingt. Indem man in der Therapie auf die schnellen Augenbewegungen zurückgreift, kann dieses Gleichgewicht nachträglich hergestellt werden. In einem Trauerfall zum Beispiel kann das sehr wichtig sein. Man wird quasi «umprogrammiert» … Wie reagieren die Patienten? Die Patienten schlafen in der Regel besser, auch wenn sie gar nicht wegen Schlafproblemen gekommen sind. Einige Tage nach der Sitzung kann man zudem bei den meisten beobachten, dass sie wieder mehr Energie haben. Aber die Wiederherstellung des Gleichgewichts beeinflusst vor allem die innere Verfassung des Patienten. Es fällt ihm leichter, sein Verhalten so zu stuern, dass er sich wohlfühlt. In der Regel genügen drei bis sechs Sitzungen, um dauerhafte Resultate zu erzielen. www.bertrandriat.ch Interview: Nicole Dana-Classen SPITEX MAGAZIN 6 / 2015 | DEZEMBER / J ANUAR Sudoku Impressum Herausgeber Spitex Verband Schweiz Sulgenauweg 38, Postfach 1074, 3000 Bern 23 Telefon 031 381 22 81 [email protected], www.spitex.ch Verlag und Redaktion Spitex Magazin Sulgenauweg 38, Postfach 1074, 3000 Bern 23 Telefon 031 370 17 59 [email protected] [email protected] www.spitexmagazin.ch DIE LETZTE 7 5 4 6 3 1 2 9 3 3 5 4 2 6 4 8 1 7 5 9 1 3 3 4 2 2 7 5 8 4 a 4 9 Lösung per Postkarte oder E-Mail an: Spitex Magazin, Wettbewerb Sulgenauweg 38 Postfach 1074, 3000 Bern 23 [email protected] Einsendeschluss: 10. Januar 2016 b c d 39 3 7 6 1 Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen und Leser des Spitex Magazins. Ausgenommen sind Mitarbeitende des Spitex Verbands Schweiz und deren Familien angehörige. Die Gewinner werden ausgelost und benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespon denz geführt. Der Rechtsweg ist aus geschlossen. ISSN 2296-6994 Erscheinungsweise 6 × jährlich Auflage 4200 Exemplare Deutsch 1500 Exemplare Französisch 300 Exemplare Italienisch (Beilage) n wir drei Fachbücher: Unter den Einsendungen verlose rzt und Briefe zwischen einem Hausa «Qualität in der Medizin – g a Abraham und Bruno Kisslin einer Ethnologin», von Andre teverlag Ärz er isch zer wei Sch H , Basel / EM Sponsor: Verlag Schwabe AG Abonnemente Abodienst Spitex Magazin Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 87, [email protected] Redaktion Rudolf Gafner, Leitung (rg) Nicole Dana-Classen (nd) Militza Bodi (mb) Annemarie Fischer (fi) Sarah King (sk) Christa Lanzicher (cl) Stefano Motta (sm) Mitarbeit an dieser Ausgabe Karin Meier, Guy Perrenoud, Susanne Wenger Korrektorat Ilse-Helen Rimoldi Anzeigen Axel Springer Schweiz AG, Fachmedien Förrlibuckstrasse 70, Postfach 8021 Zürich Telefon +41 43 444 51 09 [email protected] Redaktions- und Inserateschluss 14. Januar 2016 (Ausgabe 1/2016) Visuelle Konzeption / Layout Pomcany’s Marketing AG, Zürich www.pomcanys.ch Druck Stutz Druck AG, Wädenswil www.stutz-druck.ch Verwendung der Artikel nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt. Das Redaktions- und Produktionsteam wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr. Wir bringen alle zusammen. Wollen auch Sie die Vorteile der elektronischen Leistungsabrechnung kennenlernen? Wir zeigen sie Ihnen gerne auf www.medidata.ch oder in einem Beratungsgespräch. Melden Sie sich ganz bequem und unverbindlich via www.medidata.ch/callback. Erfahren Sie mehr auf www.medidata.ch
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