Pressemitteilung November 2015 centre albert anker Ein Begegnungsort mit Albert Anker Das Albert Anker-Haus und das Dorf Ins sind untrennbar mit dem Maler Albert Anker (1831-1910) und seinem Lebenswerk verbunden. Seine Geburts-, Arbeits- und Wohnstätte in Ins inspirierten den Künstler zu seinen grossen und heute weit bekannten Werken. An diesem einmaligen Wirkungsort kommt man dem künstlerischen Geschehen unmittelbar nahe. Das Haus des Malers mit seinen persönlichen Gegenständen und seinem noch wenig bekannten kulturhistorischen Inhalt ist dank umsichtiger Vererbung erhalten geblieben und gilt europaweit als kulturgeschichtlicher Glücksfall. Dieses Erbe gilt es für zukünftige Generationen zu bewahren. Heute kann die Stiftung Albert Anker-Haus Ins auf einen reichen Fundus an kunst- und kulturgeschichtlichen Objekten zurückgreifen. Viele Werke verlangen nach einer optimalen Lagerung und Konservierung. Leider kann dies heute nur bedingt gewährleistet werden und es besteht Handlungsbedarf. Ein Gebäude zur sicheren Aufbewahrung wichtiger Kulturgüter und Zeugnisse von Ankers Schaffen soll dem Mangel nun abhelfen und gleichzeitig auch der Öffentlichkeit eine Möglichkeit geben, den Wirkungsort Ankers zu besichtigen. Es wird jedoch kein Museum angestrebt, sondern bewusst ein Schaulager geplant, welches in erster Linie zur Erhaltung des Erbes von Albert Anker dient. Das Schaulager ist Bestandteil des Albert Anker-Hauses und für Gruppenführungen zugänglich. Die Stiftung Albert Anker-Haus Ins hat in Zusammenarbeit mit den Architekten Fabian Pauli und Marcel Hegg eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Die beiden haben bereits im Jahr 2012 mit ihrer Abschlussarbeit des Architekturstudiums für Aufmerksamkeit gesorgt. Sie galt einem Albert Anker Museum in Ins und wurde von NZZ Campus und der MakingScienceNews AG beim Wettbewerb Top Bachelor mit einem Preis ausgezeichnet. Die Erstellung eines Schaulagers bedingt eine ganzheitliche Betrachtung von Haus und Garten Albert Ankers. Daraus ist das Projekt „centre albert anker“ entstanden, welches auch den Bestand und den Betrieb untersucht hat. Die Machbarkeitsstudie hat Lösungsansätze für drei Projektteile definiert: 1. Einbau eines Empfangsraumes im Tenn des Albert Anker-Hauses zum Begegnen und Informieren. 2. Ausbau der Betriebswohnung im Albert Anker-Haus für die künftigen Verantwortlichen des Zentrums. 3. Neubau eines Schaulagers im nördlichen Teil des Gartens zur sicheren Aufbewahrung der Kunstwerke und der persönlichen Gegenstände Albert Ankers. Der Neubau bezweckt das fachgerechte Lagern, Archivieren, Konservieren und Präsentieren. 1. Das Tenn sowie der angrenzende, ehemalige Tierstall werden mit ein paar wenigen gezielten Eingriffen zu den neuen Empfangsräumen des „centre albert anker“ umgenutzt. Die historischen Räume mit ihrer Patina und den vielen Geschichten, welche sich darin verbergen, sollen erhalten bleiben und ihren Charme beibehalten. Die betrieblichen Abläufe werden optimiert, eine multifunktionale Theke sowie minimale sanitäre Einrichtungen eingebaut. Zudem wird ein neuer Zugang zum Atelier Albert Ankers errichtet. Mittels einer Verbindungsbrücke durch den Dachraum wird ein spannendes räumliches Erlebnis geboten und zugleich die sicherheitstechnische Anforderung erfüllt. 2. Die heutige Dienstwohnung im östlichen Teil des Albert Anker-Hauses wurde in den 70er Jahren eingebaut und entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Die kleine 4-Zimmer Wohnung wird deshalb für die zukünftigen Verantwortlichen des „centre albert anker“ modernisiert und ausgebaut. Die Raumstruktur soll auf die ursprüngliche Situation zurückgeführt werden, wobei grosszügige Zimmer entstehen. Die zudienenden Räume und Elemente wie Küche, Bad und Treppe werden neu in der angegliederten ehemaligen Wagenremise untergebracht. Um die Erweiterung der Wohnung auch im Obergeschoss aufnehmen zu können, wird ein Raumkörper in den Dachraum gesetzt, welcher im Dialog mit dem Atelier von Albert Anker steht. Ein ökologischer und nachhaltiger Ausbau der Wohnung, sowohl in den Materialien wie auch in den technischen Einrichtungen, wird angestrebt. 3. Das Schaulager wird die Schatzkiste des „centre albert anker“. Der Standort des Neubaus an der nord-östlichen Ecke des Grundstücks erweist sich als ideal. Das Schaulager kann als eigenständiger Solitär ausgebildet werden und besitzt die nötige Distanz zum Albert Anker-Haus. Zudem entsteht eine gute Präsenz zur Bielstrasse und das „centre albert anker“ wird auch von der nördlichen Seite wahrgenommen. Das Schaulager soll ein funktionaler, einfacher Raum sein und trotzdem eine starke Ausstrahlung und Wertigkeit besitzen. Das Konzept beinhaltet eine massive, kompakte Gebäudehülle, die einerseits die sicherheitstechnischen und klimatischen Anforderungen erfüllt und anderseits einen grossen leeren Raum umgibt. In diesen Raum wird eine filigrane Holzkonstruktion wie ein Möbel eingesetzt, welche Raumgerüst, Tragkonstruktion, Lagerraum und Präsentationsflächen in Einem ist. Das Erdgeschoss ist Lager- und Präsentationsort der Kunstwerke Albert Ankers und wird der Öffentlichkeit mittels Führungen zugänglich gemacht. Auf der Galerie werden Arbeitsbereiche für Restaurierung und Inventarisierung geschaffen. Im Untergeschoss sind die technischen Räume untergebracht. Beim Verlassen des Schaulagers und dem Durchschreiten des Gartens Richtung Empfang, wird dem Besucher ein bisher wenig bekannter Blick auf die idyllische Gartenseite des Albert Anker-Hauses ermöglicht. Die Besucher des „centre albert anker“ werden auf eine abwechslungsreiche und spannende Zeitreise mitgenommen. Vom Atelier, welches der Künstler scheinbar gerade erst verlassen hat, durch den idyllischen Garten bis zum neuen Schaulager mit seinen Kunstwerken, wird dem Besucher eine Fülle von Eindrücken geboten. Abbildung 1: Konzeptskizze des Empfangsraum im ehemaligen Tierstall Durch das Einsetzen einer multifunktionalen Theke und einem neuen Lichtkonzept wird dem ehemaligen Tierstall seine neue Funktion zugeteilt, unter der Bewahrung der historisch wertvollen Substanz. Abbildung 2: Konzeptskizze Tenn und Erweiterungsbau der Dienstwohnung Der Empfangsraum befindet sich unter der Bühne im ehemaligen Tierstall. Der neue Raumkörper der Dienstwohnung wird zur Projektionsfläche für Filmprojektionen bei Führungen. Abbildung 3: Konzeptskizze zum Dachraum im Albert Anker-Haus Links das bestehende Atelier von Anker, rechts der neue Raumkörper als Erweiterung der Dienstwohnung. Ein Verbindungssteg schafft den neuen Zugang von der Bühne zum Atelier. Abbildung 4: Situationsplan Der Übersichtsplan zeigt das Albert Anker-Haus mit seinem idyllischen Garten. An der nordöstlichen Ecke des Gartens könnte das Schaulager entstehen. Abbildung 5: Modellfoto Das Modellfoto zeigt das Albert Anker-Haus in der unteren Bildmitte. Das neue Schaulager könnte an der nordöstlichen Ecke des Gartens entstehen. Abbildung 6: Konzeptskizze zur Idee des Schaulagers Die zweigeschossige, filigrane Holzkonstruktion ist ein Alleskönner und wird als Herzstück des Schaulagers von einer massiven Schutzhülle umgeben. Von Unten nach Oben: Kleid, Schutzkörper, Holzgerüst, Deckel begrünt. Raum B Raum C Treppe herunterziehbar Raum A Windfang Konservieren Lagern/Präsentieren Technikraum Abbildung 7: Pläne Schaulager Grundriss Erdgeschoss: Die Raumaufteilung in der Holzskulptur kann je nach Bedürfnis angepasst werden. Gebäudeschnitt: Die Holzkonstruktion steht wie ein Möbel im grossen Leerraum.
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