Vorlage zur Mitgliederversammlung - MINE-EX

VORLAGE
zur Mitgliederversammlung am 29.09.2015
Zukunft MINE-EX
I. Diskussion in der 10. Mitgliederversammlung am 30.09.2014
In der 10. Mitgliederversammlung war festgestellt und besprochen worden,
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dass die Amtszeit des derzeitigen Vorstands am 30. Juni 2016 endet;
daß zwei der bisherigen Vorstandsmitglieder bereits vor Monaten wegen Alters und dringender anderer Aufgaben um ihr vorzeitiges Ausscheiden gebeten haben;
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daß die überwiegende Mehrzahl der derzeitigen Vorstandsmitglieder für eine weitere Amtszeit
ab Juli 2016 schon aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stehen wird;
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daß sich für eine Nachfolge im Vorstand bisher keine Lösung angedeutet hat
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und daß, wenn die Nachfolgebesetzung des Vorstands nicht gelingen sollte, an eine geordnete
Auflösung von MINE-EX zu denken ist.
II. Suche nach einer Nachfolge für den MINE-EX-Vorstand vom 30.9.14 bis zur Gegenwart
In dem seit der 10. Mitgliederversammlung vergangenen Zeitraum wurde in Rundschreiben an die
Vereinsmitglieder, an die Pastgovernor im Distrikt 1930, im online-Jahresbericht von MINE-EX
2014/15 etc. auf die nach wie vor wichtige humanitäre Aufgabe von MINE-EX und auf die Dringlichkeit einer Nachfolgeregelung aufmerksam gemacht, bisher ohne jeden Erfolg. Persönliche Bemühungen, rotarische Freundinnen und Freunde für die Übernahme der Vorstandsaufgaben zu überzeugen,
hatten kein Ergebnis.
III. Situation im Vorstand zum 29.09.2015
Die Vorstandsmitglieder PDG Hermann Sacher (stv. Vorsitzender) und PDG Jürgen Müller (Öffentlichkeitsarbeit) haben mit sehr glaubhaften Gründen um ihre Entpflichtung von den Vorstandsaufgaben gebeten, was mit Rücksicht auf die Nachfolgebemühungen bisher zurückgestellt wurde. Die Realisierung ihrer Entpflichtung kann jedoch fairerweise nicht weiter zurückgestellt werden. Von den
übrigen Vorstandsmitgliedern (Selmayr, Femppel, Feuerstein, Braun, Breuer, Faber) stehen etwa die
Hälfte nach Auslaufen der satzungsgemäßen Amtszeit am 20.6.2016 schon aus Altersgründen nicht
mehr für eine weitere vierjährige Amtsperiode zur Verfügung.
Die Tagesordnung der 11. Mitgliederversammlung am 29.09.15 sieht zwar Neuwahlen für die
Amtsperiode vom 01.07.2016 bis 30.06.2020 vor, aus bisheriger Sicht wird dieser Tagesordnungspunkt jedoch aller Voraussicht keinen neuen, sondern allenfalls einen „Rumpfvorstand“
aus den verbleibenden wenigen Vorstandsmitgliedern als Ergebnis haben können.
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IV. Gesichtspunkte für eine Weiterführung der Vereinsarbeit von MINE-EX
Die täglichen Nachrichten der Medien zeigen, daß das Führen von Kriegen leider weiterhin
zum Alltag in unserer Welt gehört, daß die eingesetzten Waffen inhumaner und die Leiden der
überlebenden Kriegsopfer gegenüber dem letzten Jahrhundert nicht geringer geworden sind
oder sein werden. Vielmehr nimmt die Zahl und die Grausamkeit insbesondere von Bürgerkriegen ständig zu, völkerrechtliche Vereinbarungen, Kriegsrecht und humanitäre Rücksichtnahme finden immer weniger Geltung. Das heißt, die Aufgabe von MINE-EX, den unzähligen
zivilen Opfern von Minen, Blindgängern und anderer Explosivkörper zu helfen, bleibt unvermindert bestehen.
Die Strukturen des Vereins MINE-EX sind geordnet, die Finanzen sind ausreichend und
steigerbar, die Gemeinnützigkeit wird problemlos alle Jahre vom Finanzamt bestätigt und die
Anerkennung als deutsches rotarische Minenopferhilfsprojekt sowie als Rotary International
Multidistrict Service Group der deutschen Rotary Distikte ist nicht in Frage gestellt.
Ergebnis: Der im letzten Jahrzehnt für MINE-EX geschaffene rechtliche, steuerrechtliche
und finanzielle Rahmen für eine vereinsrechtliche Weiterführung der humanitären Satzungsaufgaben ist intakt, die Arbeitsgrundlage für eine Weiterführung des Vereins ist gegeben, das
Ziel der Minenopferhilfe nach wie vor hochaktuell.
V. Gesichtspunkte gegen eine Weiterführung der Vereinsarbeit von MINE-EX
Die Überlegung bei Gründung des Vereins MINE-EX war, mit einer Vereinsstruktur und einem festen Mitgliederstamm die Gewähr zu haben, aus dem „Einmann-Projekt-Zinsmeister“
ein schlagkräftiges deutschlandweites Projekt zu machen, das in den Rotaryclubs personell
und projektmäßig verankert ist.
Diese Überlegung war nicht zu realisieren, wie das Fehlen von Nachfolgern für den Vorstand
zeigt, ebenso die von MINE-EX im letzten Jahrzehnt unterstützten Projekte: es waren nur zum
kleinen Teil Projekte von Rotary Clubs, zum größeren Teil Projekte, die vom Vereinsvorstand
selbst gesucht, gestaltet und betreut wurden. Dies war nicht geplant und ist auf Dauer vom
Vereinsvorstand alleine nicht zu bewältigen. Das ursprüngliche Ziel des Vorstands, durch
MINE-EX direkt Projekte zu fördern, anstatt die Spenden dem Internationalen Komitee vom
Roten Kreuz für dessen Projekte zu übergeben, muß daher evtl. revidiert werden. Im Übrigen
erfordert die Aufrechterhaltung einer geordneten Vereinsstruktur Aufwand (Mitgliederversammlungen, Berichte, Protokolle, Wahlen, Einhaltung der Regeln des Steuerrechts, Buchführung etc). Engagement und Zeit, die hierfür aufgewendet werden, fehlen der Projektbetreuung
und der Spendeneinwerbung.
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Ergebnis: Die bisherige Vereinsstruktur nutzt der Minenopferhilfe wenig, absorbiert vielmehr
Zeit und Energie. Minenopferhilfsprojekte können engagierte Rotary Clubs oder einzelne Rotarier auch ohne den MINE-EX-Verein ebensogut über Rotary Deutschland Gemeindienst in
Düsseldorf abwickeln. Im Übrigen erfordert eine geordnete Auflösung des Vereins MINE-EX
Erfahrung und Zeit, die dem Restvorstand bis zum Ende seiner Amtszeit am 30.06.2016 gerade noch zur Verfügung steht.
VI. Beschlußvorschag.
Wenn in der Mitgliederversammlung am 29.09.15 kein neuer Vorstand für die nächste Amtsperiode vom 01.07.2016 bis 30.06.2020 bestellt wird, wird vorgeschlagen, fairerweise nicht
übereilt den Verein MINE-EX sofort aufzulösen, sondern dies nur mit einer eingeschalteten
letzten „Denkpause“ vorzusehen und folgenden Beschluß zu fassen:
1. Der Vorsitzende wird beauftragt, möglichst zum Jahresbeginn 2016 eine weitere
Mitgliederversammlung einzuberufen, die folgende Tagesordnungspunkte enthält:
a) Wahl eines Vorstands für die Amtsperiode vom 01.07.2016 bis 30.06.2020;
b) Auflösung von MINE-EX – gemeinnütziger Verein rotarischer Freundinnen und
Freunde e.V. mit Wirkung vom 01.07. 2016 gemäß § 14 Abs. 1 der Vereinssatzung.
2. Bis zum Jahresende 2015 werden alle Vereinsmitglieder gebeten, im rotarischen
Freundeskreis die Bemühungen um Nachfolger im Vereinsvorstand zu intensivieren.
3. Inzwischen und nach einer evtl. Vereinsauflösung werden laufende Projekte des
Vereins und ebenso die bisher bereits zugesagten Projekte weiter abgewickelt. Neue
Projekte werden nur begonnen, wenn das verfügbare Vereinsvermögen zur Finanzierung ausreicht.
4. Nach einer evtl. Auflösung des Vereins wird der bisherige Vorsitzende gemäß § 48
BGB zum Liquidator bestellt.
5. Es wird zur Kenntnis genommen, daß das im Zeitpunkt derAuflösung des Vereins
bestehende Vereinsvermögen gemäß § 14 Abs. 2 der Vereinssatzung an Rotary
Deutschland Gemeindienst e.V. Düsseldorf für mildtätige oder gemeinnützigen
Zwecke fällt, u.a. auch zur Restfinanzierung evtl. noch laufender Projekte des Vereins.
(Gerhard Selmayr) 20.08.2015
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