Strategy View – 28. April 2015 Strategy View Economics & Strategy 28. April 2015 • Nr. 95 Auswirkungen des starken Dollar auf die USA – und was passiert bei einem Euro von 0,85 USD? „Der Dollar ist unsere Währung – aber Euer Problem!“ John Connally, im Jahr 1971, US-Finanzminister unter Richard Nixon In den letzten Monaten stand die Kursentwicklung des US-Dollar im Fokus der Betrachtungen der Marktteilnehmer: Die massive Aufwertung des Greenbacks gegenüber den meisten anderen Währungen war in dieser Form kaum erwartet worden und könnte – neben einigen anderen Faktoren – möglicherweise zu einer gewissen konjunkturellen Entschleunigung in den USA beigetragen haben. Die Stärke des US-Dollar könnte damit auch indirekt ein Grund gewesen sein, dass die Federal Reserve mit einer für 2015 zu erwartenden ersten Zinsanhebung noch etwas zögert. Es stellt sich die Frage, inwieweit die US-Konjunktur über diese Wettbewerbsverschiebungen tatsächlich tangiert worden ist und wie hoch der Einfluss ist. Zweitens wollen wir Überlegungen anstellen, welche Implikationen eine weitere deutliche Aufwertung des Dollar für die USA haben könnte. 105 170 1,70 160 1,60 150 1,50 140 1,40 1,25 130 1,30 90 1,20 120 1,20 85 1,15 110 1,10 100 1,00 90 0,90 80 0,80 70 0,70 1,40 100 1,35 1,30 95 1,10 80 1,05 75 1,00 Handelsgewichteter US-Dollar Euro in USD (rS) Handelsgewichteter US-Dollar Euro in USD (rS) Quelle: Bloomberg; NORD/LB Economics & Strategy Analyst Bernd Krampen +49 511 361 – 9472 [email protected] NORD/LB Economics & Strategy Seite 1 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Auswirkungen des starken Dollar auf die USA – und was passiert bei einem Euro von 0,85 USD? In den letzten Monaten stand die Kursentwicklung des US-Dollar im Fokus der Betrachtungen der Marktteilnehmer: Die massive Aufwertung des Greenbacks gegenüber den meisten anderen Währungen war in dieser Form kaum erwartet worden und könnte – neben einigen anderen Faktoren – möglicherweise zu einer gewissen konjunkturellen Entschleunigung in den USA beigetragen haben. Die Stärke des US-Dollar könnte damit auch indirekt ein Grund gewesen sein, dass die Federal Reserve mit einer für 2015 zu erwartenden ersten Zinsanhebung noch etwas zögert. Es stellt sich die Frage, inwieweit die US-Konjunktur über diese Wettbewerbsverschiebungen tatsächlich tangiert worden ist und wie hoch der Einfluss ist. Zweitens wollen wir Überlegungen anstellen, welche Implikationen eine weitere deutliche Aufwertung des Dollar für die USA haben könnte. Massive Dollarabwertung in den Solch starke Kursbewegungen beim US-Dollar hat es seit längerem nicht vergangenen Monaten mehr gegeben: Der Greenback wertete innerhalb von knapp einem Jahr (handelsgewichtet) gegen andere Währungen um mehr als 20% auf. Anders ausgedrückt: Seit Mai 2014 wertete der Euro von fast 1,40 USD auf unter 1,05 USD ab und verlor damit innerhalb von nur elf Monaten etwa ein Viertel seines Wertes. Was im kurzen Zeitfenster recht dramatisch aussieht, relativiert sich bei einer Betrachtung in einer längerfristigen Perspektive (Abbildungen Seite 1). So hat es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder deutliche Wechselkursveränderungen gegeben, was die zuletzt zu beobachtende Entwicklung in einem etwas entspannteren Licht erscheinen lässt. Dennoch muss festgehalten werden, dass auch eine derartige Dollaraufwertung durchaus Implikationen für die USA haben kann, die wir im Folgenden eingehender analysieren wollen. Gründe für die deutliche Die Gründe für diese Aufwärtstendenz beim Dollar in den vergangenen elf Dollaraufwertung Monaten liegen auf der Hand: Während die USA von einem relativ starken Wachstum gekennzeichnet war, schien sich in der Eurozone die ohnehin niedrige Dynamik immer weiter abzuschwächen. So ist in diesem Jahr für die USA von einem BIP-Wachstum von knapp unter 3,0% auszugehen (nach 2,4% in 2014), wohingegen in der Eurozone auf ein Plus von knapp über einem Prozent gehofft wird (0,9% in 2014). Entsprechend divergiert auch die zu erwartende geldpolitische Ausrichtung in den beiden Währungsräumen: Nach der Beendigung des Aufkaufprogramms QE3 im Oktober steuert die Federal Reserve in diesem Jahr auf einen ersten Zinsschritt nach oben hin (die Frage ist nur noch wann), wohingegen die EZB ein erstes QE in beträchtlichem Umfang begonnen hat. Diese Tendenzen spiegelten sich bereits in den mittleren und langen Laufzeitenbereichen der Zinsstrukturkurven wider: Der Zinsspread zehnjähriger Staatsanleihen (Treasuries gegen Bunds) weitete sich von unter 100 Basispunkten zu Beginn 2014 auf zuletzt bis über 180 Basispunkte aus. Entsprechend sind die Anreize für Investitionen in Treasuries höher als in Bunds. Damit spra- NORD/LB Economics & Strategy Seite 2 von 10 Strategy View – 28. April 2015 chen neben der deutlichen Wachstumsdifferenz auch die Zinsdifferenz deutlich für den Greenback. In den letzten Wochen ist bei der Wechselkursentwicklung des US-Dollar dagegen ein Abwarten und Durchatmen erkennbar – offenbar ist ein gewisses neues Gleichgewicht gefunden worden. Überraschend schwächere US-Daten und moderat positive Angaben aus Euroland haben diese Konsolidierung gestützt. Die unsichtbare Hand Wechselkurse können durchaus massive Auswirkungen auf die betroffedes Marktes: nen Volkswirtschaften haben. Flexible Wechselkurse übernehmen dabei Flexible Wechselkurse die Funktion, Unterschiede in der Konjunkturentwicklung und in der Geldpolitik oder sonstige Ungleichgewichte zweier Länder tendenziell auszugleichen. Die unsichtbare Hand des Marktes übernimmt dabei die Funktion, Verspannungen über den Preismechanismus zu lösen und längerfristig konjunkturelle Situationen herbeizuführen, die für die beteiligten Volkswirtschaften von Vorteil sein können. Allerdings gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile im Zuge von Wechselkursschwankungen zu berücksichtigen. Eine Übersicht der möglichen Vor- und Nachteile einer Dollaraufwertung für die US-Volkswirtschaft lässt erkennen, dass die Nachteile insbesondere konjunkturdämpfender Natur sind und die Vorteile zumeist auf einem preis- bzw. zinssenkenden Faktor liegen (Tabelle 1). Tabelle 1: Vor- und Nachteile einer Dollaraufwertung für die USA Preis-/Zinsdämpfend Konjunkturdämpfend Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy Nachteile der Dollaraufwertung Mit Nachteilen dürften vor allem die exportorientierten US-Unternehmen in für die USA Form von niedrigeren Margen (im Falle von Preisnachlässen) oder von Wettbewerbseinbußen (bei einer Preiskonstanz) konfrontiert sein. Unternehmen in den USA dürften zudem von Wettbewerbsnachteilen gegenüber ausländischen Exporteuren in die USA betroffen sein. Die stark auf die Ausfuhr konzentrierten US-Unternehmen könnten aufgrund rückläufiger Profite eine schwächere Aktienmarktentwicklung aufweisen, was indirekt über den Vermögenseffekt längerfristig negativ auf den Konsum wir- NORD/LB Economics & Strategy Seite 3 von 10 Strategy View – 28. April 2015 ken kann. Positiv mag hierbei angemerkt werden, dass diese Tendenzen helfen, in Boomzeiten eine Überhitzung zu vermeiden bzw. eine ansonsten notwendige Zinsanhebung zu verschieben. Vorteile der Dollaraufwertung Die Vorteile sind dagegen zunächst einmal überwiegend eher preisdämpfür die USA fender Natur. Die Inflationsrate fällt moderater aus, da die importierten Güter günstiger werden oder die Unternehmen unter stärkerem Wettbewerbsdruck die Preise senken müssen. Davon profitieren die amerikanischen Konsumenten. Aber auch die amerikanischen Unternehmen kommen bei den importierten Vorleistungsgütern in den Genuss niedriger Preise und können so einen Teil der oben genannten Nachteile wieder wettmachen. Im Zuge einer gedämpften Preisentwicklung dürften auch die Zinsen tendenziell zurückgehen, was Konsum und Unternehmen zu Gute kommt. Auch der Staat wird als öffentlicher Schuldner von niedrigen Zinsen in seinem Haushaltsbudget entlastet. Zinsanhebungen können verschoben werden (bzw. in Abschwungphasen können Zinssenkungen vorgezogen werden). Indirekt kann darüber sogar ein positiver Impuls für das Wachstum in den USA entstehen. Bei der Betrachtung internationaler Effekte ist anzumerken, dass Emerging Markets, deren Währungen abwerten (also kein festes Wechselkursregime gegenüber dem Dollar haben), unter Druck geraten können. Gleiches gilt für ausländische private Kreditnehmer, seien es Unternehmen oder Haushalte. Tendenziell kann damit durchaus die Nachfrage nach US-Produkten im Ausland zurückgehen, was wiederum als Nachteil für die USA anzusehen ist. Betrachtung der Exportquoten Nach dieser Analyse der potentiell zu erwartenden Auswirkungen stellt sich die Frage nach der quantitativen Höhe der Auswirkungen, sprich ganz konkret: Um wieviel geringer wird das BIP-Wachstum der USA bei einer deutlichen Dollaraufwertung ausfallen? Ein Blick auf die Exportquoten verschiedener Länder lässt im ersten Schritt erkennen, dass die USA grundsätzlich zu den Staaten mit einer vergleichsweise geringen Exportquote gehören (hierbei gilt anzumerken, dass bei den hier aufgeführten Euroländern auch Exporte in andere Euroländer inkludiert sind, was den direkten Vergleich verkompliziert). Somit dürfte die USA vergleichsweise wenig von Wechselkursschwankungen betroffen sein, da die Volkswirtschaft überwiegend binnenwirtschaftlich ausgerichtet ist. Abb. 3: Vergleich Exportquoten Quelle: Eurostat; Stand 2014; , NORD/LB Economics & Strategy NORD/LB Economics & Strategy Seite 4 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Modellanalyse: Dollar vs. Eine quantitative Analyse soll nun konkrete Zahlen liefern, welche AuswirBIP, Exporte und Importe kungen die Dollaraufwertung auf die USA haben dürfte. Dabei offenbart eine erste Betrachtung der Entwicklungen zwischen dem US-Dollar und dem BIP-Wachstum bzw. der Exporte und der Importe (jeweils nominal) durchaus Interessantes: So ist ein Zusammenhang beim BIP-Wachstum zur Veränderung des Wechselkurses kaum erkennbar (Abb. 4), allerdings durchaus markant sowohl zu den (Veränderungen der) US-Exporten als auch den US-Importen (Abb. 5 und 6). Die entsprechenden Regressionen zwischen handelsgewichtetem US-Dollar sowie BIP-Wachstum, Exporten und Importen bestätigen eine Signifikanz für die Exporte (Tab. 2) und der Importe (Tab. 3): Isoliert betrachtet lasst das Modell Exporte mit den signifikanten Einflussfaktoren und den entsprechenden Koeffizienten beispielsweise die Aussage zu, dass eine 1%ige Aufwertung des US-Dollar die USExporte um 0,5% dämpfen sollte (Koeffizienten -0,18 und -0,29). Eine zu beobachtende Aufwertung des Greenbacks um zuletzt 25% würde demnach eine etwa 12,5%ige Dämpfung der Exporte implizieren. Ähnliche Auswirkungen in der Summe sind allerdings auch bei den Importen auszumachen: Eine 1%ige Aufwertung des US-Dollar dürfte die US-Importe um etwa 0,5% dämpfen (Koeffizienten -0,26 und -0,24). Eine zu beobachtende Aufwertung des Greenbacks um zuletzt 25% würde demnach ebenfalls eine etwa 12,5%ige Dämpfung der Importe implizieren. Die Auswirkungen auf das BIP-Wachstum liegen damit nahezu auf der Hand, da sich die aggregierten Effekte auf Exporte und Importe im Grunde ausgleichen. Eine Regression des Dollar auf den Außenbeitrag bestätigt diesen Eindruck (fehlende Signifikanz). Die von vielen Marktteilnehmern heraufbeschworenen deutlichen Negativauswirkungen für das BIP-Wachstum der USA können demnach so uneingeschränkt also nicht bestätigt werden. Abb. 4: BIP-Wachstum vs. US-Dollar 3 12 2 8 1 4 0 0 -1 -4 -2 -8 -3 -12 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 BIP-W achstum Q/Q (in%; lS) Veränderung handelsgewichteter US-Dollar Q/Q (in %; invers; rS) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy NORD/LB Economics & Strategy Seite 5 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Abb. 5: US-Exporte vs. US-Dollar 8 12 4 8 0 4 -4 0 -8 -4 -12 -8 -16 -12 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 US-Exporte Q/Q (in%; lS) Veränderung handelsgewichteter US-Dollar Q/Q (in %; invers; rS) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy Abb. 6: US-Importe vs. US-Dollar 15 16 10 12 5 8 0 4 -5 0 -10 -4 -15 -8 -20 -12 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 US-Importe Q/Q (in %; lS) Veränderung handelsgewichteter US-Dollar Q/Q (in%; invers; rS) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy Tab. 2: Regression US-Dollar (DXY) auf US-Exporte (USTBEXP) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy NORD/LB Economics & Strategy Seite 6 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Tab. 3: Regression US-Dollar (DXY) auf US-Importe (USTBIMP) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy Relativierung der zu Eine von vielen Marktteilnehmern befürchtete Dämpfung des BIPerwartenden konjunkturellen Wachstums der USA aufgrund einer Dollaraufwertung sollte auch aus weiAuswirkungen teren Gründen nicht unbedingt zu hoch angesetzt werden. Dafür gibt es weitere verschiedene Argumente. Erstens werden knapp 4/5 des amerikanischen BIP im Dienstleistungsbereich und nicht im güterproduzierenden Gewerbe erzeugt, so dass eine Dollaraufwertung für den Sektor Services schon mal kaum eine Bedeutung hat. Exportierte Dienstleistungen machen knapp 4% des BIP, importierte Dienstleistungen weniger als 2% des BIP aus. Zweitens darf die Bedeutung günstigerer importierter Güter wie oben angedeutet nicht vernachlässigt werden: Insbesondere im Bereich Bekleidung werden nahezu 100% der Güter importiert, im Nahrungsmittelbereich werden immerhin knapp ein Viertel der Güter importiert. Preisnachlässe liefern endsprechende Entlastungen für die Verbraucher. Drittens profitieren auch die Unternehmen von einer Dollaraufwertung in Form niedrigerer Importpreise. Etwas über 60% der importierten Güter stellen Vorleistungsprodukte oder Rohstoffe dar, die wiederum zur Weiterverarbeitung bzw. als Input für andere Produkte dienen. Profite der Unternehmen können damit gesteigert werden oder Entlastungen im Wettbewerb von Vorteil sein. Viertens ist der Handel mit beispielsweise Euroland relativ gering ausgeprägt – der Handelsaustausch der USA konzentriert sich auf die Länder Kanada, Mexiko und China. Zwar ergaben sich gegenüber den beiden erstgenannten Staaten in den letzten elf Monaten ebenfalls deutliche USDollaraufwertungen um 20%, aber kaum Veränderungen gegenüber dem chinesischen Renmimbi. Gegenüber allen drei Ländern weist die USA Handelsbilanzdefizite auf, so dass die Dollaraufwertung helfen sollte, insbesondere bei den günstiger gewordenen Importen, die binnenwirtschaftlichen Kosten zu reduzieren. Diese Überlegungen zeigen, dass die Auswirkungen einer Dollaraufwertung auf die US-Konjunktur gar nicht so negativ sein müssen. In der Summe sollten die Implikationen eines stärkeren Dollar für die USA also nicht überbewertet werden. NORD/LB Economics & Strategy Seite 7 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Was passiert bei einer weiteren Dollaraufwertung: Euro bei 0,85 USD? ... für die US-Konjunktur... Zum Abschluss wollen wir uns der Frage nähern, was eine weitere Aufwertung des US-Dollar für die US-Konjunktur und auch die US-Zinsen bedeuten könnte. Dabei haben wir ausgehend vom derzeitigen Niveau eine nochmalige Aufwertung um 20% angenommen, was eine Abwertung des Euro auf etwa 0,85 US-Dollar implizieren würde (nahe dem Tief bei 0,82 USD aus dem Jahr 2000). Aus obigen Modellüberlegungen wäre eine damit seit Mitte letzten Jahres verbundene knapp 40%-ige Dollaraufwertung mit einer 20%-igen Dämpfung der Exporte verbunden. Aber auch die Importe dürften in einem ähnlichen Ausmaß zurückgehen. In der Summe muss demnach die BIP-Dämpfung gar nicht so umfangreich sein wie vielfach befürchtet. Vielmehr ist zu überlegen, ob nicht eher das Ausland von einer Dollaraufwertung verstärkt negativ betroffen sein könnte: Schließlich impliziert der Importrückgang der USA, dass die wertmäßigen Ausfuhren in Richtung der USA zurückgehen und die Handelspartner Einbußen folglich hinnehmen könnten. Ob demnach das amerikanische BIP-Wachstum längerfristig betrachtet überhaupt in nennenswertem Umfang negativ tangiert wird, ist stark fraglich – vielmehr könnten eher die Handelspartner die Dollaraufwertung negativ zu spüren bekommen. ... und für die US-Zinsen Bezogen auf die Zinsaussichten könnte gegebenenfalls der anzunehmende Pfad der Zinsanstiege etwas moderater ausfallen, da die Federal Reserve bei derartigen Wechselkursbewegungen länger die Effekte auf die Realwirtschaft wird abwarten wollen. Die Rendite zehnjähriger USTreasuries könnte aus diesem Grunde in diesem Szenario etwas länger unter oder bei 2% liegen bleiben, als in derzeitigen Szenarien anzunehmen ist. Die Federal Reserve dürfte etwas behutsamer bei ihren Zinsanhebungen vorgehen. Wir würden in diesem Falle von maximal zwei bis drei Zinsanhebungen bis Ende 2016 auf nur 0,75% oder 1,00% ausgehen (unsere Prognose für Ende 2016: 1,25%). Fazit Die Befürchtungen, die massive Dollaraufwertung werde das USWachstum signifikant bremsen, können empirisch nicht belegt werden. Unsere empirischen Berechnungen geben Evidenz, dass sowohl die USExporte als auch die US-Importe negativ beeinträchtigt werden, so dass in der Summe die US-Wirtschaft nur in begrenztem Umfang beeinträchtigt werden dürfte. Dies gilt insbesondere auf die längerfristige Sicht, wenn sich die Vor- und Nachteile tendenziell ausgleichen könnten. Dagegen scheinen andere Länder, die grundsätzlich von der hohen Nachfrage aus den USA profitieren, Wachstumseinbußen hinnehmen müssen. Getreu dem Motto der USA: „Der Dollar ist unsere Währung – aber Euer Problem!“ John Connally, im Jahr 1971, US-Finanzminister unter Richard Nixon NORD/LB Economics & Strategy Seite 8 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Wichtige Hinweise Die vorstehende Studie ist erstellt worden von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“). Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank, Sonnemannstraße 22, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Diese Studie richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Irland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Griechenland, den Niederlanden, Spanien, Italien, Österreich, der Schweiz, Norwegen, Estland, Lettland und Litauen (alle vorgenannten Personen werden nachfolgend als „relevante Personen“ bezeichnet). Die in dieser Studie untersuchten Werte sind nur an die relevanten Personen gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf diese Studie vertrauen. Insbesondere darf weder diese Studie noch eine Kopie hiervon nach Japan, Kanada oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden. Diese Studie und die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Studie einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Information des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt. Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von uns für zuverlässig erachtet wurden. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, können wir keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen. Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Studie geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile der unserer Analysten dar. Veränderungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen haben. Weder die NORD/LB, noch ihre die Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Studie vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der Finanzinstrumente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Studie in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Die vorstehenden Angaben beziehen sich ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung dieser Unterlagen und können sich jederzeit ändern, ohne dass dies notwendig angekündigt oder publiziert wird. Eine Garantie für die fortgeltende Richtigkeit der Angaben wird nicht gegeben. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen. Diese Studie stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Studie stellt eine persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Studie dar. Die in dieser Studie Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstrumente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Empfängers geeignet und sollten daher nicht allein aufgrund diese Studie erworben werden. Diese Veröffentlichung ersetzt nicht die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Studie sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhängigen Anlageberater konsultieren. Jedes in dieser Studie in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen. Die Weitergabe dieser Studie an Dritte sowie die Erstellung von Kopien, ein Nachdruck oder sonstige Reproduktion des Inhalts oder von Teilen dieser Studie ist nur mit unserer vorherigen schriftlichen Genehmigung zulässig. Dieses Dokument wurde in Übereinstimmung mit den anwendbaren Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und der Verordnung über die Analyse von Finanzinstrumenten erstellt. Der Bereich Research der NORD/LB ist in organisatorischer, hierarchischer, funktioneller und örtlicher Hinsicht unabhängig von Bereichen, die für die Emission von Wertpapieren und für Investment Banking, für den Wertpapierhandel (einschließlich Eigenhandel) mit und Verkauf von Wertpapieren und für das Kreditgeschäft verantwortlich sind. NORD/LB Economics & Strategy Seite 9 von 10 Strategy View – 28. April 2015 Zusätzliche Informationen für Empfänger im Vereinigten Königreich Diese Studie wird im Vereinigten Königreich durch NORD/LB London Branch verbreitet. NORD/LB untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und für die Geschäftstätigkeit im Vereinigten Königreich der Aufsicht durch die Financial Services Authority. Diese Studie stellt „Financial Promotion“ im Sinne der Regelungen der Financial Services Authority dar. Relevante Empfänger im Vereinigten Königreich sollten sich mit jeglicher Anfrage an NORD/LB’s London Branch, Investment Banking Department, Telephone: 0044 2079725400 wenden. Zusätzliche Informationen für Empfänger in der Schweiz Diese Studie wurde nicht von der Eidgenössischen Bankenkommission (die am 1. Januar 2009 mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht („FINMA“) fusioniert wurde) gebilligt. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland Diese Studie wird in Estland durch die NORD/LB verbreitet. Die NORD/LB untersteht der Aufsicht der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Der Empfänger dieser Studie sollte alle maßgeblichen Bedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen vor einer eigenen Entscheidung eingehend überprüfen und, soweit erforderlich, eigene dritte Berater hinzuziehen. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland Die in dieser Studie enthaltenen Aussagen, Meinungen und Bewertungen geben die persönliche Ansicht der erstellenden Analysten zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie wieder und sollten vom Empfänger daher nicht zur Grundlage einer möglichen Anlageentscheidung gemacht werden, solange dieser sich nicht von der NORD/LB hat bestätigen lassen, dass die hierin enthaltenen Aussagen, Meinungen und Bewertungen nach wie vor zutreffend und aktuell sind. Vorkehrungen zur vertraulichen Behandlung von sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und zum Umgang mit Interessenkonflikten: Die NORD/LB hat Geschäftsbereiche, die Zugang zu sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten haben können (Vertraulichkeitsbereiche), funktional, räumlich und/oder durch dv-technische Maßnahmen von anderen Bereichen (z.B. dem NORD/LB-Research) abgeschottet. 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Um Interessenkonflikte bei der Erstellung von Finanzanalysen zu verhindern, sind die Analysten der NORD/LB verpflichtet, die Compliance-Stelle über die Erstellung von Studien zu unterrichten und dürfen nicht in die von ihnen betreuten Finanzinstrumente investieren. Sie sind verpflichtet, die Compliance-Stelle über sämtliche (einschließlich externe) Transaktionen zu unterrichten, die sie auf eigene Rechnung oder für Rechnung eines Dritten oder im Interesse von Dritten tätigen. Auf diese Weise wird die Compliance-Stelle in die Lage versetzt, jegliche nichterlaubten Transaktionen durch die Analysten, wie Insiderhandel und Front- und Parallel Running, zu identifizieren. Bei der Erstellung einer Finanzanalyse, bei der offen zu legende Interessenkonflikte innerhalb der NORD/LB Gruppe bestehen, werden Informationen über Interessenkonflikte erst nach der Fertigstellung der Finanzanalyse von der Compliance-Stelle verfügbar gemacht. 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