Arbeiter-Samariter-Bund Nothilfe Berlin gemeinnützige GmbH Rudolfstraße 9 D-10245 Berlin Ihr Ansprechpartner: Julian Thiel E-Mail: [email protected] Telefon: 0176 / 211 900 45 Telefax: 030 / 2 13 07 - 119 Internet: www.asb-fluechtlingshilfe-berlin.de 3. November 2015 Wir heilen hier und jetzt. Medizinische Versorgung in der ASB-Notunterkunft Wilmersdorf auf professionellem Niveau „Wir halten an sechs Tagen in der Woche Sprechstunden ab, um die meist unversicherten Flüchtlinge medizinisch zu versorgen“, sagt Mithu Sen, die medizinische Leiterin der Ambulanz in der ASB-Notunterkunft Wilmersdorf. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung, hätten die meisten der Bewohner keine ärztliche Betreuung. „In der Sprechstunde arbeiten in der Regel zwei Allgemeinmediziner, ein Kinderarzt und drei Pflegekräfte zusammen, die von Dolmetschern unterstützt werden“, sagt Sen. Sie selbst ist praktisch täglich in der Ambulanz und hat mittlerweile vom Ehrenamt in das ASB Hauptamt gewechselt. Gis Rochow, Fachärztin für Psychiatrie, führt mit ihrem Team von Psychologinnen mit großem Engagement die psychiatrisch-psychologische Versorgung der traumatisierten oder psychisch erkrankten Flüchtlinge durch. „Schwangere Frauen und Säuglinge werden kontinuierlich durch Hebammen betreut, für gynäkologische Fälle ist unser Team von Frauenärztinnen zuständig“, sagt Sen. Zusätzlich kämen mehrfach in der Woche Zahnärzte ins Haus, welche die Behandlung von Schmerzpatienten übernehmen. Insgesamt arbeiten in der Ambulanz der ASB Notunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf 48 Ärzte, 25 Pfleger, 8 Psychologen, drei Hebammen und vier Zahnärzte. „Die Apotheker ohne Grenzen verwalten das Medikamentenlager und ermöglichen durch Geldspenden den Kauf von neuen Medikamenten“ sagt Sen. Zur Grundausstattung gehören Arzneien gegen Allergien, Asthma und Durchfall. Wichtig sind in der kälteren Jahreszeit natürlich auch Nasensprays und Mittel gegen Husten. Die weitere Finanzierung der Medikamente erfolge über "Medizin hilft Flüchtlingen". Seite 1 von 3 Geschäftsführung: Dr. Jutta A. Kleber Handelsregister: Amtsgericht Charlottenburg HRB „Die räumliche Ausstattung ist dank der großen Unterstützung des ASB sehr gut“, sagt Sen. Getreu dem ASB-Grundsatz der Ersten Hilfe, ist alles vorhanden, was man für den Notfall braucht: EKG, Notfall Sauerstoffgerät, Ultraschall, Inkubationsbesteck und Defibrillator. Der ASB bietet darüber hinaus Erste Hilfe Kurse für alle Helfer an. „Wir bieten hier im Prinzip die gleiche Versorgung an, wie in einer durchschnittlichen Hausarztpraxis, nur dass wir den Vorteil haben, dass wir gleich auf mehrere Fachrichtungen zugreifen können“, freut sich auch JensP. Schmidt, Pflegedienstleiter der Ambulanz. Schmidt selbst kam im August ganz spontan nach Wilmersdorf. „Ich wollte wissen, wie ich mich als Pfleger in der Flüchtlingshilfe einbringen kann.“ Seit dem ist er so gut wie jeden Tag vor Ort. „Die gute Ausstattung ermöglicht es, die schwangeren Frauen bei Bedenken oder Sorgen nicht gleich zu verunsichern und in die Klinik zu schicken, sondern vor Ort zu untersuchen“, erklärt Emine Babac, Leiterin der Hebammen. „Wir setzen das Ultraschall ein, damit die Frauen in der Notunterkunft – wie jede andere schwangere Frau in Berlin auch – einen Organschall von ihrem Kind bekommen kann.“ Babac verbringt – neben ihrem Hauptberuf – praktisch jede freie Minute in der Notunterkunft. Die Frauen, die im Umfeld der schweren Strapazen einer Flucht, ihr Kind zur Welt bringen müssen, schätzen ihre Hilfe außerordentlich. Ein großer Teil der Versorgung sei Seelensorge. Die hervorragende Infrastruktur der Ambulanz biete hierfür sehr gute Voraussetzungen. Es schone viel Zeit und Energie, wenn sie die Frauen nur im Notfall in die Klinik schicken müsse. Ähnlich wie in der Gynäkologie verhält es sich auch in der Allgemeinmedizin: Ein Großteil der Beschwerden, mit denen die Bewohner in die Ambulanz kommen, kann nicht mit durch Technik, sondern mit Aufmerksamkeit und Wertschätzung, kuriert werden. Hassam al Said ist mit seinen beiden Kindern in die Ambulanz gekommen, weil sie alle ein leichtes Kratzen im Hals spüren. Eine ehrenamtliche Internistin untersucht die Familie, hört sich ihre Sorgen an und gibt Empfehlungen zur Therapie. Die Familie genießt die Aufmerksam sichtlich. Al Said sagt: „Ich bin sehr froh, dass die Ärzte ihre Zeit investieren, um uns zu helfen.“ (4.009 Zeichen) Foto 1: Der Syrier Hassam Al Said mit seinem Sohn bei einer Routineuntersuchung. Seite 2 von 3 Foto 2: Hassam Al Saids Tochter wird von der Internistin durchgecheckt. Foto 3: Das neue Ultraschallgerät der Ambulanz in der ASB-Notunterkunft Wilmersdorf. Foto 4: Gis Rochow, Fachärztin für Psychiatrie, Mithu Sen, hauptamtliche Leiterin der ASB Ambulanz in der Notunterkunft Wilmersdorf und Jens-P. Schmidt, Pflegedienstleiter. (v.l.n.r.) Seite 3 von 3
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