Wir heilen hier und jetzt. - ASB Nothilfe Berlin gGmbH

Arbeiter-Samariter-Bund
Nothilfe Berlin gemeinnützige GmbH
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Internet: www.asb-fluechtlingshilfe-berlin.de
3. November 2015
Wir heilen hier und jetzt.
Medizinische Versorgung in der ASB-Notunterkunft Wilmersdorf auf
professionellem Niveau
„Wir halten an sechs Tagen in der Woche Sprechstunden ab, um die meist
unversicherten Flüchtlinge medizinisch zu versorgen“, sagt Mithu Sen, die
medizinische Leiterin der Ambulanz in der ASB-Notunterkunft Wilmersdorf.
Ohne die ehrenamtliche Unterstützung, hätten die meisten der Bewohner
keine ärztliche Betreuung.
„In der Sprechstunde arbeiten in der Regel zwei Allgemeinmediziner, ein
Kinderarzt und drei Pflegekräfte zusammen, die von Dolmetschern
unterstützt werden“, sagt Sen. Sie selbst ist praktisch täglich in der Ambulanz
und hat mittlerweile vom Ehrenamt in das ASB Hauptamt gewechselt. Gis
Rochow, Fachärztin für Psychiatrie, führt mit ihrem Team von
Psychologinnen mit großem Engagement die psychiatrisch-psychologische
Versorgung der traumatisierten oder psychisch erkrankten Flüchtlinge durch.
„Schwangere Frauen und Säuglinge werden kontinuierlich durch
Hebammen betreut, für gynäkologische Fälle ist unser Team von
Frauenärztinnen zuständig“, sagt Sen. Zusätzlich kämen mehrfach in der
Woche Zahnärzte ins Haus, welche die Behandlung von Schmerzpatienten
übernehmen. Insgesamt arbeiten in der Ambulanz der ASB Notunterkunft im
ehemaligen Rathaus Wilmersdorf 48 Ärzte, 25 Pfleger, 8 Psychologen, drei
Hebammen und vier Zahnärzte.
„Die Apotheker ohne Grenzen verwalten das Medikamentenlager und
ermöglichen durch Geldspenden den Kauf von neuen Medikamenten“ sagt
Sen. Zur Grundausstattung gehören Arzneien gegen Allergien, Asthma und
Durchfall. Wichtig sind in der kälteren Jahreszeit natürlich auch Nasensprays
und Mittel gegen Husten. Die weitere Finanzierung der Medikamente erfolge
über "Medizin hilft Flüchtlingen".
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Geschäftsführung: Dr. Jutta A. Kleber
Handelsregister: Amtsgericht Charlottenburg HRB
„Die räumliche Ausstattung ist dank der großen Unterstützung des ASB sehr
gut“, sagt Sen. Getreu dem ASB-Grundsatz der Ersten Hilfe, ist alles
vorhanden, was man für den Notfall braucht: EKG, Notfall Sauerstoffgerät,
Ultraschall, Inkubationsbesteck und Defibrillator. Der ASB bietet darüber
hinaus Erste Hilfe Kurse für alle Helfer an.
„Wir bieten hier im Prinzip die gleiche Versorgung an, wie in einer
durchschnittlichen Hausarztpraxis, nur dass wir den Vorteil haben, dass wir
gleich auf mehrere Fachrichtungen zugreifen können“, freut sich auch JensP. Schmidt, Pflegedienstleiter der Ambulanz. Schmidt selbst kam im August
ganz spontan nach Wilmersdorf. „Ich wollte wissen, wie ich mich als Pfleger
in der Flüchtlingshilfe einbringen kann.“ Seit dem ist er so gut wie jeden Tag
vor Ort.
„Die gute Ausstattung ermöglicht es, die schwangeren Frauen bei Bedenken
oder Sorgen nicht gleich zu verunsichern und in die Klinik zu schicken,
sondern vor Ort zu untersuchen“, erklärt Emine Babac, Leiterin der
Hebammen. „Wir setzen das Ultraschall ein, damit die Frauen in der
Notunterkunft – wie jede andere schwangere Frau in Berlin auch – einen
Organschall von ihrem Kind bekommen kann.“
Babac verbringt – neben ihrem Hauptberuf – praktisch jede freie Minute in
der Notunterkunft. Die Frauen, die im Umfeld der schweren Strapazen einer
Flucht, ihr Kind zur Welt bringen müssen, schätzen ihre Hilfe außerordentlich.
Ein großer Teil der Versorgung sei Seelensorge. Die hervorragende
Infrastruktur der Ambulanz biete hierfür sehr gute Voraussetzungen. Es
schone viel Zeit und Energie, wenn sie die Frauen nur im Notfall in die Klinik
schicken müsse.
Ähnlich wie in der Gynäkologie verhält es sich auch in der Allgemeinmedizin:
Ein Großteil der Beschwerden, mit denen die Bewohner in die Ambulanz
kommen, kann nicht mit durch Technik, sondern mit Aufmerksamkeit und
Wertschätzung, kuriert werden.
Hassam al Said ist mit seinen beiden Kindern in die Ambulanz gekommen,
weil sie alle ein leichtes Kratzen im Hals spüren. Eine ehrenamtliche
Internistin untersucht die Familie, hört sich ihre Sorgen an und gibt
Empfehlungen zur Therapie. Die Familie genießt die Aufmerksam sichtlich.
Al Said sagt: „Ich bin sehr froh, dass die Ärzte ihre Zeit investieren, um uns
zu helfen.“
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Foto 1: Der Syrier Hassam Al Said mit seinem Sohn bei einer
Routineuntersuchung.
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Foto 2: Hassam Al Saids Tochter wird von der Internistin durchgecheckt.
Foto 3: Das neue Ultraschallgerät der Ambulanz in der ASB-Notunterkunft
Wilmersdorf.
Foto 4: Gis Rochow, Fachärztin für Psychiatrie, Mithu Sen, hauptamtliche
Leiterin der ASB Ambulanz in der Notunterkunft Wilmersdorf und Jens-P.
Schmidt, Pflegedienstleiter. (v.l.n.r.)
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