Die Bremer Stadtmusikanten 1 Es war einmal ein Müller. Er hat

Die Bremer Stadtmusikanten
1
Es war einmal ein Müller. Er hat einen alten Esel.
Der Esel trägt immer die schweren Säcke zur Mühle. Sie sind aber
so schwer, dass der alte Esel sie nicht mehr tragen kann. Der Esel
ist sehr schwach und sein Herr will ihn nicht mehr haben.
Der Esel merkt es und in der Nacht geht der alte Esel weg. Er will
nach Bremen gehen, weil er Musik machen will. Er will
Stadtmusikant werden.
2
Auf dem Weg sieht der Esel einen alten Hund. Der alte Esel fragt:
„Was ist mit dir?“
„Ach“, sagt der Hund, „mein Herr will mich totschlagen, weil ich
alt bin und nicht mehr jagen kann. Ich will weg von ihm gehen.“
Der alte Esel sagt: „Ich habe eine gute Idee, komm mit mir nach
Bremen und du wirst Musikant wie ich.“ Der Hund ist glücklich
und geht mit dem Esel mit.
3
Auf dem Weg nach Bremen sehen sie eine alte Katze. Sie sieht
sehr traurig aus.
Der Esel fragt: „Nun was ist mit dir?“.
Die Katze antwortet: „Ich bin alt bin und ich kann keine Mäuse
mehr fangen. Meine Frau will mich töten. Ich will weg, aber wo
kann ich hingehen?“
„Komm mit uns nach Bremen und wir machen dort Musik“, sagt
der Esel und die Katze ist zufrieden.
4
Dann kommen der Esel, der Hund und die Katze an einem
Bauernhof vorbei und auf dem Tor sitzt ein Hahn. Der Hahn ist
auch sehr traurig und weint, weil seine Besitzerin ihn am Sonntag
kochen will.
Er sagt: „Ich will nicht sterben und ich will lieber weggehen.“
Der alte Esel hat eine gute Idee: „Lieber Hahn, zieh mit uns lieber
fort. Wir gehen nach Bremen, du hast eine schöne Stimme und
wir können zusammen in Bremen musizieren.“
Diese Idee gefällt dem Hahn.
5
Der Weg nach Bremen ist lang. Es ist schon dunkel und sie sind
im Wald und sehr müde. Sie wollen eine Pause machen und
schlafen.
Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum.
Die Katze schläft auf dem Ast. Der Hahn schläft oben auf dem
Baum. Der Hahn aber fliegt auf die Spitze des Baums. Er kann
von oben alles sehen.
6
Plötzlich sieht der Hahn in der Ferne ein Licht. Das Licht kommt
aus dem Fenster von einem schönen Haus.
Der Hahn ruft zu seinen Freunden: „Das Haus ist nicht weit.
Wir können dort schlafen!“ Der Esel stimmt sofort zu und alle
gehen zu dem Haus. Es ist aber ein Räuberhaus.
Alle Tiere stehen am Fenster. Sie sind sehr klein, aber sie haben
eine gute Idee, um besser sehen zu können.
7
Der Hund steht auf dem Esel.
Die Katze steht auf dem Hund.
Der Hahn steht auf der Katze.
„Was siehst du?“, fragt der Esel. Der Hahn sagt: „Ich sehe einen
Tisch mit Essen und Getränken und vier Räuber am Tisch.“
Der Hund, die Katze, der Esel und der Hahn möchten die Räuber
verjagen. Sie beginnen ihre Musik zu machen:
„Iaa Iaa / Wau-Wau / Miau Miau/ Kikeriki!“
Der Esel schreit, der Hund bellt, die Katze miaut und der Hahn
kräht.
8
Die Räuber haben Angst. Sie denken, ein Gespenst kommt. Sie
fliehen in den Wald.
Die vier Tiere gehen ins Haus, setzen sich an den Tisch und essen
glücklich. Sie sind satt und gehen ins Bett.
Der Esel legt sich auf das Stroh, der Hund hinter die Tür, die
Katze auf den Herd und der Hahn setzt sich auf den Balken. Dann
macht der Esel das Licht aus und alle schlafen, weil sie sehr müde
sind.
9
Ein Räuber geht ins Haus zurück. Alles ist ganz still. Er macht das
Licht in der Küche an. Plötzlich kratzt die Katze den Räuber, der
Hund beiβt den Räuber, der Esel schlägt den Räuber und der
Hahn schreit: „Haltet den Räuber.”
Der Räuber hat Angst und rennt weg. Er erzählt seinen Freunden:
„Im Haus gibt es Gespenster.”
Die Räuber haben jetzt Angst bekommen und suchen ein neues
Haus.
Die vier Tiere freuen sich, denn sie haben nun ein schönes und
warmes Haus für sich. In ihrem Haus können die Tiere nun jeden
Tag Musik machen.