Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund Hessen in Berlin Informationsdienst Ausgabe 1 | 2015 der Hessischen Landesvertretung Berlin 2 Hessen in Berlin 01/2015 |Zwischenruf aus der Hauptstadt| Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, die Hessische Landesvertretung ist Schaufenster, Bühne und Kommunikationsplattform für vielfältige politische, wirtschaftliche und kulturelle Anliegen und Interessen. Sie bietet Gelegenheit zum Austausch für Vertreterinnen und Vertreter der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Gleichzeitig ist sie Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger aus Hessen oder für jene, die unser Land kennenlernen wollen. Bei uns findet Meinungsaustausch statt, Netzwerke werden geknüpft und neue Ideen entstehen. Die Landesvertretung ist im besten Sinne ein Stück Hessen mitten in Berlin. Der neue Informations-Dienst der Hessischen Landesvertretung Berlin dient dazu, das Informationsangebot über unsere Arbeit zu ergänzen. Sie sollen auf diese Weise einen Ausschnitt unserer vielfältigen Arbeit kennenlernen. Regelmäßig werden wir Ihnen davon berichten, was sich in unserem Hause und im Bundesrat im Sinne Hessens ereignet. Wir wollen Sie informierenund Sie einladen, Ihre Themen und Anregungen an uns weiter zugeben und auf diese Weise mit uns in Verbindung zu bleiben. Es ist mir an dieser Stelle ein Anliegen, tiefe Trauer, Fassungslosigkeit und Entsetzen angesichts dieses hinterhältigen und feigen Terroranschlags in Paris auszudrücken. In Gedanken sind wir bei den Opfern und ihren Angehörigen. Die internationale Staatengemeinschaft, allen voran die Europäische Union, muss entschlossen und besonnen reagieren. Wir stehen fest an der Seite unserer französischen Partner und Freunde. Durch diesen feigen Anschlag wird die Lösung der Flüchtlingskrise nicht einfacher. Aber der Terror und die Aufnahme von Flüchtlingen dürfen nicht vermengt werden. Die Flüchtlingskrise ist eine der größten Herausforderungen seit Bestehen der Europäischen Union. Ich warne vor einfachen Antworten auf komplexe Problemstellungen. Vorrangig muss die konsequente Verteilung von Flüchtlingen in die Mitgliedsstaaten sein sowie die Einführung eines dauerhaften Verteilungsschlüssels. Die Europaminister der deutschen Länder haben auf ihrer Konferenz am 12. November 2015 in Wiesbaden deutlich gemacht, dass die Lösung der Flüchtlingskrise eine gesamteuropäische Aufgabe ist. Als Vorsitzende der Europaministerkonferenz bin ich für dieses klare Signal dankbar. Die Hessische Landesregierung stellt sich diesen Aufgaben und hilft den Kreisen und Kommunen mit einem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP). Auch in anderen Teilen der Welt ist der Grat zwischen Frieden und Gewalt schmal und das bereits seit Jahrzehnten. Das konnte ich zuletzt bei einer Delegationsreise im Rahmen der Bundesratspräsidentschaft Hessens nach Israel und in die palästinensischen Gebiete hautnah spüren. In den vielen Gesprächen wurde immer wieder deutlich, dass der Weg zum Frieden zwischen Juden und Arabern noch sehr weit ist. Hoffnung macht aber, wenn jüdische und arabische Kinder in der Hand-In-Hand-School in Jerusalem zusammen spielen und lernen. Das unbeschwerte Spiel der Kinder lässt die Hindernisse auf dem Weg zur Versöhnung nicht mehr so groß erscheinen. Diese Kinder setzen Zeichen der Hoffnung und sind Boten des friedlichen Zusammenlebens. Auch deswegen sind Besuche vor Ort so wichtig. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Lucia Puttrich 3 Hessen in Berlin 01/2015 |Zu Gast in Hessens Botschaft| EU-Mitglied auf Abruf? Britischer Europaminister David Lidington formuliert Bedingungen für den Verbleib seines Landes in der Union Seitdem der Britische Premierminister David Cameron angekündigt hat, über den Verbleib seines Landes in der Europäischen Union eine Volksbefragung abzuhalten, reist die Diskussion darüber nicht ab, wie wahrscheinlich ein „Brexit“ ist und welche Forderungen Großbritannien an die EU stellen wird, um die Briten zu einem Verbleib in der europäischen Familie zu bewegen. Der Britische Europaminister David Lidington hat im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung am 28. September 2015 in der Hessischen Landesvertretung Bedingungen formuliert, bei deren Erfüllung die Briten sich für den Verbleib in der Europäischen Union aussprechen könnten. Nationale Souveränität und europäische Solidarität sind nach Auffassung von Europaministerin Puttrich zwei Seiten der gleichen Medaille. Hessen als starkes Land in der Mitte Europas wirbt dafür, den Dialog zur Zukunft der Europäischen Union mit neuen Impulsen fortzuführen. Die Erfahrungen auf dem langen Weg der europäischen Integration, aber auch aktuelle Herausforderungen dieser Tage zeigen: Europa muss gemeinsam denken und gemeinsam handeln. Hessen und das Vereinigte Königreich verbinden lange, gute und freundschaftliche Beziehungen. Erst im Juni dieses Jahres wurde dies durch den Besuch Ihrer Majestät, Königin Elizabeth II., in Frankfurt am Main noch einmal bekräftigt. Tag der OFFENEN TÜR 25 Jahre Deutsche Einheit sind ein Grund zum Feiern. Das große Bürgerfest zur Deutschen Einheit fand dieses Jahr am 3. Oktober in Frankfurt statt. Weit über eine Million Menschen zog es in die Metropole am Main. In Berlin öffnen traditionell die sieben Landesvertretungen „In den Ministergärten“ ihre Türen für die Öffentlichkeit. 10.000 Besucherrinnen und Besucher hießen wir auch dieses Jahr wieder willkommen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem „Kommando territoriale Aufgaben“ der Bundeswehr hat die Hessische Landesvertretung in diesem Jahr rund 300 Flüchtlingsfamilien aus der Gemeinschaftsunterkunft „Chausseestraße 54“ sowie vom „Jugendladen Wedding“ zum Tag der Offenen Tür der Landesvertretungen in die Ministergärten eingeladen. „Kinder leiden am meisten unter Verfolgung und Krieg. Wir wollen mit der Einladung zum Kinderfest ein wenig Abwechslung vom Alltag schenken. Dabei werden wir unseren Gästen auch erklären können, dass wir am 3. Oktober die friedliche Überwindung von Unfreiheit und Unterdrückung feiern“, betonte die Ministerin in ihrer Presseerklärung. 4 Hessen in Berlin 01/2015 JAZZ in den MINISTERGÄRTEN Seit über 10 Jahren ist das Festival „Jazz in den Ministergärten“ eine besondere Veranstaltung im Kulturkalender Berlin. Alljährlich lockt das Festival mit seiner Vielfältigkeit an modernen und klassischen Jazz-Klängen viele Musikfreunde. Die Besonderheit dieser Veranstaltung liegt darin, dass die Länder Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein sowie die verschiedensten Künstler aus dem jeweiligen Bundesland nicht konkurrieren, sondern sich auf ihre Art und Weise individuell einbringen. Der Leitspruch der föderalen Ordnung in Deutschland „Einheit in Vielfalt“ kommt beim Jazz-Fest musikalisch zur Geltung. Dieses offene Format bietet nicht nur den Künstlern die Gelegenheit, sich auf der Bühne der Hauptstadt zu präsentieren, sondern bietet für die Gäste und Zuhörer ein vielfältiges akustisches Klangerlebnis. WITZE für DEUTSCHLAND – GRESER & LENZ Die gute Karikatur ist oftmals griffiger als eine Glosse und kann mehr Wirkung entfachen als mancher Leitartikel oder übergroße Namensartikel. Humor und Satire bringen auch gesellschaftliche Diskussionen eher auf den Punkt. Karikaturen sind das Salz in der Suppe und können politischen Debatten den nötigen Pfeffer geben. Ihr Biss ist heilsam – und auch für die Mächtigen durchaus verkraftbar. Kein ernstzunehmendes Blatt kommt ohne ihren Witz aus. Die gute Karikatur spiegelt den Geist ihrer Zeit – und ist doch zeitlos schön. Das fanden auch die 150 Gäste am 10. September 2015 in unserem Hause. Achim Greser, geboren 1961 in Lohr am Main, und Heribert Lenz, geboren 1958 in Schweinfurt, lernten sich beim Grafikstudium in Würzburg kennen. 5 Hessen in Berlin 01/2015 Seitdem verläuft ihr Zeichnerleben parallel. Die Begeisterung für die »Neue Frankfurter Schule« führte zu den ersten gemeinsamen Humor-Experimenten und 1986 zur festen Mitarbeit in der Redaktion des Satiremagazins Titanic. Dort setzten sie unter anderem die hoch erfolgreichen Polit-Comics »Genschman« und »Die roten Strolche« in Bild und Strich. Seit 1996 arbeiten sie gemeinsam als Karikaturisten und Illustratoren für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und – seit deren Gründung – für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Ihren Lebenstraum, einmal das Titelbild der F.A.Z. zu zeichnen, haben sie sich längst erfüllt. Von 2004 an erschienen ihre Werke auch im Stern, seit 2013 im Focus. 2004 erhielten sie den Deutschen Karikaturenpreis. VERENA BOOS liest BLUTORANGEN Für die junge Spanierin Maite ist der Studienaufenthalt in München vor allem eine Chance, ihrem konservativen Elternhaus zu entfliehen. Ihre Heimat Valencia, berühmt für den Handel mit makellosen, in Seidenpapier gewickelte Orangen, wird ihr allmählich fremd. Sie verliebt sich in Carlos, der aus einer deutsch-spanischen Familie stammt, und befreundet sich mit dem alten Emigranten Antonio, der Orangenpapiere sammelt und von nie gehörten Ereignissen berichtet. Eine Frage steigt in ihr auf: Wie gelangte ihr Vater in eine deutsche Wehrmachtsuniform? Und was verbirgt Antonio, auch wenn er Maite am Küchentisch von seiner Flucht aus Spanien erzählt? Am Rande eines Massengrabes aus der Franco-Zeit treten schließlich die Schicksale der beiden Familien ans Tageslicht. Die Lesung fand unter Moderation von Ruthard Stäblein (hr2) in der Reihe HESSEN zeigt KULTUR am 17. September 2015 statt. Der WEIN erfreut des Menschen Herz - Weinlese in den Ministergärten Schon der Psalmist in der Bibel wusste: Der Wein erfreut des Menschen Herz (Psalm 104, 15). Das Kulturland Hessen präsentiert auf dem 2005 angelegten Weinberg eines seiner herausragenden Kulturprodukte: 155 Reben besten Rieslings, Spätburgunders und Saint Laurents. 2015 hat die Lese des kleinen Wingerts 98 Kilo Spätburgunder und Saint Laurent sowie 112 Kilo Riesling erbracht. Insgesamt konnten wir damit gegenüber 2014 den Ertrag um 30 Kilo auf 210 Kilo steigern. 6 Hessen in Berlin 01/2015 Gutes Klima in der Stadt?! Vom Klimaschutz bis zur Anpassung an den Klimawandel – Podiumsdiskussion mit Hessens Umweltministerin Priska Hinz Unsere Städte sind auf verschiedene Arten mit dem Begriff Klima verwoben. Der Klimawandel wird das Leben in allen Städten beeinflussen: Die Bevölkerung und auch die Infrastruktur muss vor Hitzeperioden, starkem Regen und extremerem Wetter geschützt werden. In Städten muss das Klima aber auch geschützt werden, wenn wir zum Beispiel den Verkehr intelligent steuern und alternative Transportmittel nutzen. Die Veranstaltung „Gutes Klima in der Stadt?! Vom Klimaschutz bis zur Anpassung an den Klimawandel“ am 14. Oktober 2015 baute Brücken. Sie verband Wissenschaft und Praxis einerseits und globale Problemen und lokale Lösungen andererseits. Experten aus hessischen Städten diskutierten am 4. Oktober 2015 mit Wissenschaftlern der Universität Kassel, welchen Herausforderungen sich Städte in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gegenüber sehen und was sie bereits tun. |Bundesrat aktuell| Datenhehlerei wird strafbar Zukünftig wird strafbar sein, sich rechtswidrig erlangte Daten zu verschaffen oder weiterzugeben, um sich zu bereichern oder einen Dritten zu schädigen. Wir begrüßen es, dass der Bundesjustizminister endlich einen Gesetzentwurf zu diesem Problemfeld vorgelegt hat. Die geplante Regelung bleibt allerdings hinter dem Erforderlichen zurück. Die Strafandrohung müsste höher als bis zu drei Jahren sein. Ergänzend müsste auch die Strafbarkeit des Ausspähens und des Abfangens von Daten verschärft werden, insbesondere im Fall von gewerbs- oder bandenmäßiger Begehung. Schließlich müssten die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei und Staatsanwaltschaften verbessert werden. Hier wäre also zu gegebener Zeit nachzubessern. Die Evaluierungsklausel wird es ermöglichen, die Hoffnungen und Befürchtungen, die dem Gesetz gelten, nach drei Jahren mit den dann gesammelten praktischen Erfahrungen abzugleichen. Telemediengesetz Mit dem neuen Telemediengesetz haften künftig Anbieter von WLAN-Hotspots nicht mehr für Rechtsverstöße ihrer Kunden − etwa für unberechtigtes Anbieten von Musik, Filmen oder Computerspielen. 7 Hessen in Berlin 01/2015 Die Hessische Landesregierung teilt die Kritik vieler Fachverbände am Gesetzentwurf der Bundesregierung, wonach im Text der Vorschrift unklar bleibt, welche konkreten Maßnahmen die Anbieter von WLAN-Hotspots unternehmen müssen, um der Haftung zu entgehen. Zusammen mit der Mehrheit der anderen Länder fordert Hessen Änderungen beim geplanten Ausschluss der StörerHaftung für WLAN-Anbieter. Diese sollen künftig nicht auf Beseitigung und Unterlassung in Anspruch genommen werden können, ohne dass sie dafür Sicherungsmaßnahmen ergreifen müssen. Nur so können die Ausweitung von öffentlichen WLAN-Hotspots effektiv gefördert werden. Förderung von Investitionen in CO2-effiziente Technologien Die EU-Kommission hat einen Gesetzesvorschlag erarbeitet, der einen Handlungsrahmen für die EU-Mitgliedstaaten vorgibt, um ab dem Jahr 2021 den Ausstoß von Kohlendioxid weiter zu verringern. Ziel ist es, innerhalb der nächsten 35 Jahre den Schadstoffausstoß um 80 Prozent zu reduzieren. Der nahezu vollständige Verzicht auf kohlenstoffbasierten Grundprodukten wie Erdöl oder Gas führt nach Auffassung der EU-Kommission zu tiefgreifenden Veränderungen in Produktions- und Wertschöpfungsketten. Gleichzeitig würden auf diese Weise neue Wachstums- und Beschäftigungsimpulse entstehen. Der Bundesrat beschloss eine 28 Punkte umfassende Stellungnahme, die von Hessen überwiegend mitgetragen wurde. Hessen setzt sich u.a. dafür ein, dass die Ergebnisse der Weltklimakonferenz Ende 2015 in Paris Eingang in den europäischen Gesetzgebungsprozess finden. |Begegnungen| Antrittsbesuch des Botschafters der Republik Kasachstan Hessen und Kasachstan verbinden gute und stabile Wirtschaftsbeziehungen, Schwerpunkt dabei bildet der Maschinenbau. Grund genug für den neuen Botschafter der zentralasiatischen Republik, Bolat Nussupov, der hessischen Ministerin für Bundesund Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, aus Anlass seiner Berufung zum Botschafter, am 7. Oktober 2015 einen Besuch abzustatten. Gesprächsthema war auch die Bedeutung der Raumfahrt und die weitere Erforschung des Weltalls. Mit Baikonur besitzt Kasachstan einen der sogenannten Weltraum-Bahnhöfe. Eine Reihe von Missionen, die vom ESA-Stützpunkt in Darmstadt aus gesteuert wurden, starteten im kasachischen Baikonur. Parlamentarische Freundschafts-gruppe des Rumänischen Parlaments zu Gast Am 14. Oktober 2015 kam eine Delegation unter Leitung von Ovidiu Victor Gant zu einem Informationsgespräch in die Hessische Landesvertretung. Begleitet wurde er von Senator Dorin-Mircea Dobra und dem Abgeordneten Iulian Iancu. 8 Hessen in Berlin 01/2015 Der Besuch stand in engem zeitlichem Zusammenhang mit dem Aufenthalt von Staatsministerin Puttrich in Bukarest. Dienststellenleiterin Bernadette Droste und Pressesprecher Martin Klonowski informierten über den föderalen Staatsaufbau in Deutschland sowie Aufgaben und Struktur der Hessischen Landesvertretung. Die Gruppe wurde begleitet von Mihaela Oana Pop, parlamentarische Beraterin in der Generaldirektion Außenbeziehungen des Abgeordnetenhauses und Ana-Maria Popeia von der Rumänischen Botschaft. |Termine & Tipps| Gauck im Bundesrat Erstmals in seiner Geschichte wird der Bundesrat offiziell vom Bundespräsidenten besucht. Am 27. November 2015 wird Bundespräsident Joachim Gauck im Rahmen einer regulären Plenarsitzung vom neuen Präsidenten des Bundesrates, dem Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsens, Stanislaw Tillich, begrüßt. Mehr Schutz vor Fluglärm Hessen wird in der nächsten Sitzung des Bundesrates zusammen mit Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einen Gesetzesentwurf vorlegen, wonach dem Fluglärm bei der Festlegung neuer Flugrouten mehr Bedeutung zukommen soll. Ziel der Änderung des Luftverkehrsgesetzes ist es, nach dem Faktor „Sicherheit“ den „Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm“ auf die gleiche Stufe zu stellen wie die „Wirtschaftlichkeit“ der festzulegenden Route. Die Hessische Landesregierung bemüht sich schon seit Jahren darum, für die Festlegung neuer Flugrouten veränderte Kriterien festzuschreiben, dies war in der Vergangenheit immer wieder an der Unvereinbarkeit der einzelnen Positionen der Länder gescheitert. Orte der Friedlichen Revolution Am 9. November 1989 fiel die Mauer, doch was geschah in den Monaten und Wochen davor? Berlin war eines der Zentren der Friedlichen Revolution. Die Robert-Havemann-Gesellschaft hat 18 Orte in der Hauptstadt markiert, die für die Entstehung und den Verlauf der Friedlichen Revolution entscheidend waren. Wir stellen in jeder Ausgabe einen Ort vor und laden zum Besuch ein. Nr. 1 Gethsemanekirche. Im Herbst 1989 war hier ein Brennpunkt der Revolution. Tausende Menschen kamen täglich zusammen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Vor dem Portal brannten hunderte von Kerzen – sie wurden zum Symbol des friedlichen Widerstands. Prenzlauer Berg, Stargarder Straße 77. (Robert-HavemannGesellschaft e.V.) Max Beckmann und Berlin 20.11.2015–15.02.2016, Berlinische Galerie Im Jahr ihres vierzigjährigen Bestehens lenkt die Berlinische Galerie mit der Ausstellung „Max Beckmann und Berlin“ die Aufmerksamkeit erstmalig auf die entscheidende Rolle, die die Stadt im Leben und Werk des Künstlers spielte. „Max Beckmann ist das neue Berlin“ – so brachte es Julius Meier-Graefe, Kunsthistoriker und Zeitgenosse Beckmanns, 1924 auf den Punkt. Der gebürtige Leipziger lebte zwischen 1915 und 1933 in Frankfurt am Main, wo viele seiner Werke entstanden sind. Das an seine Initialen angefügte „F“ in seinen Bildern deutet stets auf Frankfurt als Entstehungsort hin. In der Ausstellung werden Werke des Künstlers gezeigt, die in Berlin entstanden, die mit der Stadt verknüpft sind oder die in großen Ausstellungen in Berlin vertreten waren und die Kunstszene Berlins mitgeformt haben, so die Kuratoren der Ausstellung. Impressum Informationsdienst der Hessischen Landesvertretung Berlin In den Ministergärten 5 · 10117 Berlin | Tel. 030 · 726 200 500 Mail: [email protected] | www.landesvertretung.hessen.de V.i.S.d.P. Pressesprecher Dr. Martin Klonowski
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