2. Jugend- und Schultheatertage Baden-Württemberg JUST-BW

2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg JUST-BW
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Grußwort von Herrn Minister Andreas Stoch MdL
für die Programmbroschüre der 2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg (JUST-BW) in Friedrichshafen
vom 14. März bis 18. März 2016
Die Übernahme der Schirmherrschaft der 2. Jugendund Schultheatertage ist mir eine besondere Freude.
Dieses breit ausgelegte Festival mit seinen inklusiven,
integrativen, inter- und soziokulturellen Theaterkonzeptionen ist beispielhaft für die kulturelle Bildung in
Baden-Württemberg.
Das Schultheater und das Theater an den Schulen haben in BadenWürttemberg eine große Bedeutung und eine besondere Funktion. Deshalb
freut es uns, dass die landesweiten Schultheatertage erneut in Zusammenarbeit mit den renommierten Theatertagen am See in Friedrichshafen
durchgeführt werden.
Die Vielfalt der unterschiedlichsten Theaterformen von Kindern und
Jugendlichen, ihre Qualität und ihr Entwicklungspotential werden in
diesem Festival deutlich. Einerseits wird präsentiert, andererseits wird der
kritische Blick geschult, indem die Jugend- und Schultheatertage immer
wieder die Möglichkeit geben, gemeinsam zu reflektieren und sich mit den
verschiedenen Stücken auseinanderzusetzen. Dies ist nur möglich durch
das große Engagement, die Ausdauer und organisatorisch herausfordernde
Tatkraft einer Vielzahl theaterbegeisterter Menschen. Ich danke allen
beteiligten Gruppen für ihr großes Engagement und die erfolgreiche
Ausgestaltung des Festivals sowie allen Gästen und Unterstützern, die das
Festival begleiten.
Den 2. Jugend- und Schultheatertagen wünsche ich, dass sie ihren Erfolg
der Premiere im letzten Jahr fortsetzten und dass die Erfahrungen und
Ergebnisse der Teilnehmer lange über das Festival hinaus wirken.
Andreas Stoch MdL
Minister für Kultus, Jugend und Sport
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JUST BW 2016
Die zweiten Jugend-und Schultheatertage Baden-Württemberg gliedern
sich in zwei Sparten.
Sparte I Darsteller und Darstellerinnen bis vorwiegend 14 Jahre
Grundschule und Sekundarstufe I bis Klasse 6
und entsprechende außerschulische Gruppen
Sparte II Darsteller und Darstellerinnen ab 15 Jahre
Sekundarstufe I ab Klasse 7 und Sekundarstufe II
und entsprechende außerschulische Gruppen
Auswahlverfahren
Für die zweiten Jugend- und Schultheatertage Baden-Württemberg traf
sich eine 14-köpfige Jury für 2 Tage in Stuttgart, um die 23 eingegangenen Bewerbungen zu sichten. Das zusammengestellte Programm
versucht die verschiedenen Schularten des Landes abzubilden. Auch
Privatschulen wurden eingeladen, sich zu bewerben. Leider lagen nicht
aus allen Schularten Bewerbungen vor. Darüber hinaus soll auch dem
außerschulischen Jugendtheater ein angemessener Platz in diesem Festival
eingeräumt werden. Theateraktivitäten an Jugend- und Kunstschulen,
Jugendspielclubs an professionellen Theatern und Jugendgruppen in Theatervereinen, die im Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg
ihren Dachverband haben, wurden eingeladen. Ein weiteres Kriterium
sollte sein, dass in beiden Sparten die vier Regierungspräsidien vertreten
sind, wobei auch das von der Bewerbungslage abhing.
„Rückspiel“
Im Anschluss an die jeweiligen Aufführungen finden „Rückspiele“
statt. Die eingeladenen Theatergruppen sehen sich ihre Produktionen gegenseitig an und jeweils eine Gruppe spiegelt in einem nichtöffentlichen
Rahmen der aufführenden Gruppe ihre Eindrücke und Wertschätzungen mit
den Mitteln des Theaters.
Spielerworkshops
Alle auftretenden Gruppen nehmen zwischen den Aufführungen
an Workshops teil, die von ausgebildeten Theaterpädagogen zu Themen
angeboten werden, die auf die Sparten bezogen sind.
Spielleiterforum: Nach den Rückspielen treffen sich alle Spielleiter, um sich über die gesehene Aufführung intensiv und offen
auszutauschen. Hier sind auch die Auswahljuroren des Programms miteinbezogen. Abwechselnd moderiert einer das Forum. Jeder der Juroren übernimmt in jeder der beiden Sparten eine Patenschaft für eine
Gruppe. Er war beim Rückspiel dabei, hat sich mit der Spielleitung bereits
ausgetauscht und tritt im Forum als der Spielleiter der Gruppe auf, stellt
sich den Fragen der anderen Spielleiter und des Begleitworkshops und
„verteidigt“ die Inszenierung, über die gesprochen wird. Die eigentliche
Spielleitung hört erst mal nur zu. Nach 15 oder 20 Minuten übernehmen
sie, ergänzen, konkretisieren. Wir wollen mit dieser Form, die „Ping-PongSpiele“ oft erlebter Rechtfertigungskommunikation durchbrechen.
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JUST I JÜNGERE TEILNEHMER
MO
9:45
Montag, 14. März
Einlass in das Manegentheater
10:00
Eröffnung der 32. Theatertage am See und der
Manegentheater
2. Jugend- und Schultheatertage Baden-Württemberg
durch Herrn Oberbürgermeister Brand, Friedrichshafen.
Begrüßung der Gruppen der Sparte I
30 min bis 10:30 Uhr
1
11:00
Gefühle - ein starkes Stück, Schneeburg Ensemble, Kleines Theater
St. Georgen
45 min bis 11:45 Uhr
2
14:00
Glückskinder, Glückskinder,
Kunstschule Böblingen
60 min bis 15 Uhr
Kleines Theater
JUST Fest für die Gruppen der Sparte I
Manegentheater
ab 19:00
DI
Dienstag, 15. März
3
11:15
Hänsel und Gretel, Szenenwelt, Schulverbund
im Heckental und Jugendzentrum T 9 Heidenheim
40 min bis 11:55 Uhr
Kleines Theater
4
14:00
Szenen aus dem Leben der Anne Frank,
Klasse 4a der Anne Frank Grundschule, Offenburg
45 min bis 14:45 Uhr
Manegentheater
17:00
Verabschiedung der JUST Gruppen von Sparte I
Manegentheater
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2
JUST II ÄLTERE TEILNEHMER
Mi
Mittwoch, 16. März
8:45
Einlass in das Kleine Theater
9:00
Eröffnung von JUST-BW 2016 und Begrüßung
der Gruppen der Sparte II
30 min bis 9:30 Uhr
Kleines Theater
1
10:00
Pommes Schranke,
Club 2, Theater Ravensburg
65 min bis 11:05 Uhr
Manegentheater
2
14:00
Die Welt ist uns fremd geworden,
Theater-AG des Friedrich-Abel-Gymnasiums,
Vaihingen a.d. Enz
60 min bis 15 Uhr
Kleines Theater
3
19:00
Fett weg, Theaterwerkstatt Wildermuth, Tübingen
70 min bis 20:10 Uhr
Manegentheater
Do
Donnerstag, 17. März
4
10:00
Die WolfGANG,
Die A-Whoos, Lörrach
55 min bis 10:55 Uhr
Kleines Theater
5
14:00
Bahnhof Adieu,
Theater AG des Uhland Gymnasiums, Tübingen
45 min bis 14:45 Uhr
Kleines Theater
6
19:00
Schneewittchen,
Sterne, Velingrad, Bulgarien
40 min bis 19:40 Uhr
Kleines Theater
Verabschiedung der JUST Gruppen, Sparte II
Show der ZirkusAkademie-Teens
Manegentheater
ab 21:15
anschließend JUST Party für die Gruppen der Sparte II
22:30
ZirkusAkademie: Feuer-Licht Show
Manegentheater
Unterer Schulhof
der Bodensee-Schule
AUSKÜNFTE BEI DER GESCHÄFTSSTELLE:
FÖRDERVEREIN THEATERTAGE AM SEE
Bodensee-Schule St. Martin . Postfach 2946 . D-88023 Friedrichshafen
Tel.: 07541–9216–32 oder –33 . Fax: 07541–9216–39
[email protected] . www.theatertageamsee.de
https://www.facebook.com/theatertageamsee
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SPARTE
I
Mo
1
Montag, 14. März 2016, 11 Uhr
Aufführung: Kleines Theater, 10/5 €
Gefühle - ein starkes Stück
Gruppe: Schneeburg Ensemble, St. Georgen
Autor: Kl. 4a der Schneeburgschule Freiburg, St. Georgen
Eine Gruppe von Schülern trägt zwei Forschern Situationen aus ihrem
Leben vor, in denen sie fröhlich, traurig, eifersüchtig, ängstlich
oder wütend sind. Die Forscher fragen sich, was sind das eigentlich:
GEFÜHLE. Hat jeder Mensch die gleichen Gefühle? Kann man mehrere
Gefühle gleichzeitig haben? Es stellt sich die Frage, ob Gefühle Farben
haben und wie sie schmecken? Die Wissenschaftler begeben sich ins
Labor und finden erstaunliche Antworten. Sie träumen davon, damit
den Preis für praktische, plastische und darstellende Forschung und
Präsentation zu erhalten. Denn mit Hilfe ihrer Gefühlssprühflaschen
können ihre Erkenntnisse sofort von den Schülern umgesetzt werden.
So zeigen die Gelehrten den Schülern und dem Publikum, dass sich
Gefühle steuern lassen, sich in Sekundenbruchteilen verändern können
und dass auch Gemüse sehr intensive Gefühle auslösen können!
Das Schneeburg Ensemble ist eine jährlich wechselnde Theatergruppe von
Viertklässlern, die sich über einen längeren Zeitraum einem zuvor frei gewählten Thema widmet. Die Idee für „Gefühle – ein starkes Stück“ ging
aus dem Modul Gefühle und Mut innerhalb der ganzheitlichen Gewaltprävention der Schneeburgschule hervor. Nach dessen Beendigung wollte die
Klasse die dort angewandten theaterpädagogischen Übungen vertiefen,
ein Theaterstück entwickeln und präsentieren. Die intensive Beschäftigung mit eigenen und fremden Gefühlen hat die Schüler sensibilisiert und
als Gruppe zusammenwachsen lassen. Die ausdrucksstarke Umsetzung
der Inhalte des Moduls gibt diese Auseinandersetzung in Form eines
unterhaltsamen und ausdrucksstarken Theaterstücks wieder.
Regie:
Bernd Gräbner
Zielgruppe: ab 8 Jahren
Dauer:
45 min
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2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
SPARTE
Montag, 14. März 2016, 14 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
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Glückskinder
I
Mo
Gruppe: Glückskinder, Kunstschule Böblingen
Autor: Stefanie Jerg
Fred liebt Abenteuer. Greta ist alles lieber, als bei den Eltern bleiben.
Anna weiß nicht, ob sie dem Bergführer glauben kann. Rita glaubt
an das Glück...
“Glückskinder” erzählt das Schicksal von neun Schwabenkindern, die
im Frühjahr aus ihren armen Bergdörfern von ihren Eltern über die
schneebedeckten Alpen ins Schwabenland geschickt wurden, um sich
als Hütejungen, Knechte und Mägde über den Sommer zu schlagen wie hunderte von Jahren schon unzählige Kinder zwischen fünf und
vierzehn Jahren vor ihnen. Auf dem Kindermarkt in Ravensburg wird
sich entscheiden: Wer kommt zu welchem Bauern? Wer hat Glück?
Wer hat gute Chancen, es in die Heimat zurückzuschaffen, wenn der
Schnee schon wieder liegt?
Die Gruppe gehört zum Kinder- und Jugendtheater der Kunstschule.
Hier spielen Kinder von 5 bis hin zu jungen Erwachsenen bis 30 Jahren
in jeweils verschiedenen Gruppen Theater. Dieses Stück ist die erste
Eigenproduktion der Gruppe der 10 bis 13-jährigen. Die Kinder haben
auf der Grundlage von filmischem und dokumentarischem Material, die
sich mit dem Thema der Schwabenkinder beschäftigen, Improvisationen
erarbeitet. Zudem waren wir im Bauernmuseum Wolfegg. Das Thema
lag den Kindern am Herzen. Sie wollten sich anfangs mit Kinderarbeit
auseinander setzen. Über Umwege kamen wir dann zu den Schwabenkindern. Die Dramaturgin Stefanie Jerg hat das Improvisationsmaterial
zu einem Stück verwoben. Der Komponist Julien Guiffes hat eigens
für uns die Musik geschrieben. Ziel war dabei, die Gegenwart und die
Vergangenheit zu verbinden.
Regie:
Marcela Herrera
Zielgruppe: ab 6 Jahren
Dauer:
60 min
2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
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SPARTE
I
Di
Dienstag, 15. März 2016, 11:15 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
3
Hänsel und Gretel
Gruppe: „Szenenwelt“ Schulverbund im Heckental und
Jugendzentrum T 9 Heidenheim
Autorin: Kirsten Großmann
Hänsel hat erfahren, dass die Kinder im Wald ausgesetzt werden sollen,
weil nicht genug zu essen da ist. Beim ersten Mal finden sie den Weg
zurück, weil Hänsel Kieselsteine ausgestreut hat. Beim zweiten Mal werden die Brotstücke von den Vögeln gefressen und die Kinder gelangen
auf der Suche nach dem Heimweg zum Hexenhaus. Die Hexe stellt sich
freundlich, will aber die Kinder braten. Doch Gretel gelingt durch eine
List mit Hänsel zu fliehen. Der Vater freut sich über die Rückkehr der
Kinder.
Das Märchen wird so für die Grundschulkinder aufgeführt, soll dann aber
weiter bearbeitet werden.
Die Theatergruppe besteht aus 8 Kindern, davon haben 7 Kinder einen
Migrationshintergrund.
5 Spieler kommen aus Syrien und sind zwischen 5 und 7 Monaten in
Deutschland. Zwei Mädchen kommen aus Kroatien und Griechenland und
sind seit ca. 10 Monaten in Deutschland. Ein Spieler ist Muttersprachler.
Sie alle besuchen die Vorbereitungsklassen und proben seit Herbst 2015
miteinander.
Ziel der Theaterarbeit ist den Schülern das Thema Märchen sowohl die
deutsche Sprache als auch die Kultur näher zu bringen. Hierfür werden
spezielle ästhetische Formen und theaterpädagogische Methoden angewandt.
Regie:
Regine Czichon, Kerstin Keppler
Zielgruppe: ab 6 Jahren
Dauer:
40 min
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2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
SPARTE
Dienstag, 15. März 2016, 14 Uhr
Aufführung: Manegentheater, 10/5 €
4
I
Di
Szenen aus dem Leben der Anne Frank
Gruppe: Klasse 4a der Anne Frank Grundschule, Offenburg
Autoren: Jo Prasser, Gaby Flick
Die Judenverfolgung im Nationalsozialismus ist ein sehr komplexes
Thema. Um bei unseren Grundschülern ein erstes Verständnis für die
damaligen Vorgänge anzubahnen, lag es für uns nahe, uns mit ihnen
mit dem “Tagebuch der Anne Frank” zu beschäftigen – mit der ganz
persönlich erlebten Schilderung des damaligen Zeitgeschehens aus der
Sicht eines heranwachsenden Kindes. Wir haben uns für die Erarbeitung
einer szenischen Collage entschieden, in der Stationen aus dem Leben
von Anne Frank in eine Art “Bildersprache” umgesetzt werden. “Lebende
Gruppenbilder” auf der Bühne wechseln mit Erzähler-Rollen und Projektionen zeitgenössischer Bilder, begleitet von Musik-Einspielungen und
von Hesse-Gedichten. Wichtig war uns vor allem, die Gefühle und Emotionen der Menschen der damaligen Zeit in eine Bild- bzw. Bühnensprache zu bringen, die Erwachsene und Kinder gleichermaßen anspricht.
Wir erhoffen uns, dass wir neben der Betroffenheit über die damaligen
Vorgänge ein Nachdenken über die gerade heute so wichtigen Werte wie
Toleranz und Verständnis erreichen.
Die Klasse 4a der Anne-Frank-Schule in Offenburg ist eine Jahrgangsklasse mit 25 Kindern; davon werden drei Kinder inklusiv beschult. Unser
Jahresprojekt haben wir der Namensgeberin unserer Schule gewidmet.
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit dem Tagebuch der Anne
Frank im Unterricht haben wir uns seit Schuljahresbeginn mit körper- und
ausdrucksorientierten Theaterübungen beschäftigt mit dem Ziel, ein eigenes Stück zu entwickeln. Unsere Vorgehensweise diente dazu, über einen
emotional-körperlichen Zugang die Geschehnisse um Anne Frank für die
Kinder „sinnlich“ nachvollziehbar werden zu lassen und gleichzeitig durch
die intensive Beschäftigung mit der Thematik einen Bezug zu aktuellen
gesellschaftlichen Ereignissen herzustellen.
Regie:
Jo Prasser
Zielgruppe: ab 9 Jahren
Dauer:
45 min
2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
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SPARTE
II
Mi
1
Mittwoch, 16. März 2016, 10 Uhr
Aufführung: Manegentheater, 10/5 €
Pommes Schranke
Gruppe: Club 2, Theater Ravensburg
Autoren: Alex Nieß und die Jugendlichen
Die große weite Welt hat nicht geklappt, der Superjob auch nicht,
auf die Eltern ist kein Verlass mehr, der Körper macht Dinge, die mit
einem selber nichts zu tun haben und im Oberstübchen läuft`s auch
nicht rund. Nachdem der Club 2 vom Theater Ravensburg die Klassiker
„Sommernachtstraum“ und „Leonce und Lena“ auf die Bühne gebracht
hat, dachten die Jungs und Mädels vom Club, es wird mal wieder Zeit
für Selbstgemachtes. So einfach ist das aber nicht. Da wird erstmal
improvisiert, erfunden, entdeckt und gestritten. Solange bis genug
Geschichten da sind, die erzählt werden wollen. Und an welchem Platz
finden alle Geschichten einen Ort, um zu verweilen und Kraft zu tanken,
bevor es weitergeht ... an der Pommesbude, ist doch klar! Dort prallen
alle aufeinander, tauschen sich aus und ziehen weiter. Doch manchmal,
darf man auch bleiben und sich ausruhen, bevor es weitergeht in die
große Fritteuse namens Leben, wo alles schön gleich und knusprig sein
soll. Vier unserer Geschichten haben dieses Vergnügen und suchen dort
ihr Happy-End. Doch ob das bei allen klappt, wird jetzt natürlich noch
nicht verraten. Da müssen Sie schon vorbeikommen und selber erleben,
zu wieviel Herzblut, Mut und Wahrheit unsere heutige Jugend fähig ist.
Der Theaterclub 2 am Theater Ravensburg richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 20. Wir treffen uns einmal die Woche für 2 Stunden. Neben
kleineren Projekten (z.B. Theater für Flüchtlinge) oder Kooperationen (mit
dem Ravensburger Kunstmuseum) kommt es am Ende vom Schuljahr zu
einer großen Produktion. Inzwischen sind wir eine sehr eingespielte Gruppe
aus alten Hasen und Neueinsteigern, es wird sehr viel diskutiert und immer
öfters auch demokratisch entschieden.
Regie:
Alex Nieß
Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene
Dauer:
65 min
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2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
SPARTE
Mittwoch, 16. März 2016, 14 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
2
Die Welt ist uns fremd geworden
II
Mi
Gruppe: Theater-AG des Friedrich-Abel-Gymnasiums,
Vaihingen a.d. Enz
Autoren: H. Dieterle, M. Schmitt, B. Frank, gesamte AG
Ein Stück über Vergangenes und Aktuelles, über Unmenschliches
und Menschliches - gegen das Vergessen und Verdrängen! Eine
Collage, die den Kontrast zwischen Vergangenem und Aktuellem
darstellt.
Unsere Collage beginnt mit einem Klangraum 1944, dem folgen Szenen, die den Aufbau des Konzentrationslagers, Deportation, Ankunft im
Lager und die Zustände dort spiegeln - gegenüber stehen Szenen, die
im Heute und Hier spielen, als TV-Show, im Klassenzimmer, auf dem
Bahnhof... Spielerische Szenen wie eine Geburtstagsfeier oder eine
Pizzaparty wechseln sich mit abstrakteren ab, welche die Zuständen im
Konzentrationslager dokumentieren. Und immer wieder kommen Zeitzeugen und Zeitgenossen zu Wort. Wie können wir uns mit dem Thema
auseinandersetzen? Zum Schluss stehen die Zukunftspläne unserer
Schüler dem Zitat des Überlebenden Mendel Gutt gegenüber.
2013 entstand durch den Verein KZ-Gedenkstätte die Idee ein Theaterstück anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Befreiung KZ-Vaihingen“ zu
erarbeiten. Im November 2014 fand eine einwöchige Einführungsphase in
das Thema unter Mithilfe der Theaterpädagogin Bettina Frank statt, einige Szenen basieren auf der Arbeit in dieser Woche. Zwischen November
und Mai fanden neben den Proben Gespräche mit Wendelgrad von Staden
und mit Überlebenden aus dem KZ-Vaihingen statt. Daneben sind Augenzeugenberichte und der Roman „Nacht über dem Tal“ von Wendelgard
von Staden die Basis unseres Stückes. Entstanden ist eine Collage, in der
wir versuchen, den Quellentexten Bilder zu geben. Unser Ziel ist es, das
Unfassbare etwas fassbarer zu machen, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben. Die Gruppe setzt sich aus Schülerinnen und Schülern der
Klassen 7 bis 12 zusammen.
Regie:
H. Dieterle, M. Schmitt, B. Frank
Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene
Dauer:
60 min
2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
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SPARTE
II
Mi
3
Mittwoch, 16. März 2016, 19 Uhr
Aufführung: Manegentheater 10/5 €
Fett weg
Gruppe: Theaterwerkstatt Wildermuth, Tübingen
Autorin: nach einer Idee von Anne Lepper
Die „Theaterwerkstatt Wildermuth“ gestaltet mit ihrer Produktion „Fett
weg“ ein Stück über Ausgrenzung, Angst, Sehnsucht und Liebe. Zwanzig übergewichtige Kinder müssen in einem Bergsanatorium abspecken,
damit sie wieder schön, wieder richtig und wieder wichtig für ihre
Eltern werden. Vergessen von den Menschen im Tal und gefangen in
den geistigen Schablonen der Gesellschaft sind sie auf der Suche nach
Nähe, nach sich selbst, dem Sinn des Lebens, dem anderen Geschlecht.
„Niemals würde ich mich in einen verlieben, der so dick ist wie du,
verstanden? Wie ekelhaft fett du bist, was für ein ekelhaft fettes
Schwein.“ Eine beklemmende Perfektion. Allein Leo, «nur aus Versehen hier», will dick, also er selber bleiben und endlich nach Hause.
Doch dort hat inzwischen der dünne und leistungsfähigere Seymour
seinen Platz eingenommen. „Fett weg“ kreist um unsere tief sitzende
Angst davor, nicht zu genügen – verstoßen, verlassen, ausgetauscht
zu werden wie die Kinder, in deren Zimmern am Ende allesamt kluge,
schlanke, hübsche Substitute leben und die nie mehr in ihr Elternhaus
zurückkehren dürfen.
„Theaterwerkstatt Wildermuth“ ist eine von fünf Theater-AGs am Wildermuth-Gymnasium. Über die Jahre verfolgen sie ein eigenes Curriculum:
Kontakt- und Vertrauensübungen stiften den Zusammenhalt der Gruppe,
Körper- und Stimmtraining fördern die Selbstwahrnehmung und schulen
die Ausdruckskräfte, szenische Improvisationen fördern die Fantasie und
sensibilisieren für das Zusammenspiel. Mitwirkende können Jahr für Jahr
ihre Stückvorschläge einbringen. Diese werden dann szenisch erprobt,
diskutiert und abgestimmt. Ein „Rollenkarussell“, in dem jede/r jede Rolle erproben kann, führt uns zu einer einvernehmlichen Rollenverteilung.
Rollenarbeit und szenische Proben münden schließlich in einer Reihe von
Vorstellungen, die in der Regel gegen Ende des Schuljahres stattfinden.
Regie:
Deinhardt, Gerloff, Stephan, Wagler
Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene
Dauer:
70 min
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2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
SPARTE
Donnerstag, 17. März 2016, 10 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
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Die WolfGang
II
Do
Gruppe: Die A-Whoos, Lörrach
Autor: Tom Lanoye
In der Wolf-Gang beantwortet die Gruppe die Frage nach der eigenen Identität. Anstelle der persönlichen Lebensgeschichte stehen
Konformität und die Identifikation über die Gemeinschaft im Vordergrund. Das Gruppenfeeling wird zur Lebenseinstellung und Gruppenkuscheln zum Tagesprogramm. Dieses kollektive Fest der frohen Harmonie und reinen Wolfgangheit wird auf die Probe gestellt, als erste Zweifel an der Gruppe auftauchen. Immer mehr Andersartigkeit gefährdet
die zelebrierte Gleichheit der Wolf-Gang. Fragen nach Rivalität, Betrug,
Verlässlichkeit stellen die vertrauten Rituale infrage und bald scheint
es so, dass jeder sich plötzlich anders fühlt.
Seit September beschäftigen sich 21 Spieler zwischen 14 und 24 Jahren
der beiden Lörracher Jugendtheatergruppen „Tempus fugit“ und „Nelli
Nashorn“ (beide Gruppen sind bei den Theatertagen am See keine
Unbekannten) mit dem Stück „Die Wolf-Gang“ von Tom Lanoye. In einer
Intensivprobenwoche wurde das Stück hinsichtlich der Aufführungen eingeprobt. Während den Proben untersuchten die Spieler auch ihre eigene
Haltung zur Ambivalenz, die jeder Gruppe innewohnt: Zugehörigkeit vs.
Ausschluss.
Regie:
Zielgruppe:
Dauer:
Marianne Cebulla/ Sebastian Rein
ab 14 Jahren
55 min
2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
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SPARTE
II
Do
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Donnerstag, 17. März 2016, 14 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
Bahnhof Adieu
Gruppe: Theater AG des Uhland Gymnasiums, Tübingen
Autor: Denise Bonal
Auf dem Bahnsteig:
Er und Sie nehmen Abschied voneinander –
ein letzter Blick, eine letzte Umarmung, ein letztes Wort
Werden sie sich je wiedersehen?
Wollen sie sich wiedersehen?
Sie auf jeden Fall, er nicht wirklich
oder
Sie auf keinen Fall und Er unbedingt.
Wer weiß das schon!
Eine Szene aus dem Leben gerissen, eine Geschichte unter vielen
Geschichten
Geschichten des
Kommens und Gehens, des Verlierens und Wiederfindens, der Freude
und Traurigkeit
Wohin sind wir wirklich unterwegs?
Weggehen und Ankommen und dazwischen:
Das Leben!
Dies ist das vierte Jahr unserer Theater-AG, die aus vier Jungs und
zwölf Mädchen besteht. Bisher haben wir „Momo“, „Der Schatten“
und „Bahnhof. Adieu“ auf die Bühne gebracht. Unser Motto ist dabei
stets: „Weniger ist mehr!“ Wir verzichten bewusst auf aufwendige
Kulissen und Requisiten und versuchen mit dem, was wir haben nämlich unserem Körper und unserer Stimme - die Inhalte unserer
Stücke zum Ausdruck zu bringen.
Regie:
Sylvia Langer
Zielgruppe: ab 12 Jahren
Dauer:
45 min
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2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
SPARTE
Donnerstag, 17. März 2016, 19 Uhr
Aufführung: Kleines Theater 10/5 €
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Schneewittchen- Moderne Variante
II
Do
Gruppen: Sterne, Velingrad, Bulgarien
Autoren: Schüler und Vasilka Damyanova
Es war einmal ein schönes Mädchen, das Schneewittchen hieß. Es lebte
bei den sieben Zwergen, die es sehr liebten. Es machte den Haushalt
– kochte, räumte auf und spülte das Geschirr. Es träumte von Bällen,
Maskenbällen - es möchte mit dem schönen Prinzen tanzen, aber es
konnte ihn nicht finden. Es wusste nicht, ob er real oder irreal ist, wie
er aussieht. Dieses schöne Mädchen träumte von einem anderen Leben.
Und die böse Stiefmutter – sie suchte verschiedene Varianten, um es zu
töten. Niemand wusste, wo das Schneewittchen lebte. Bei den sieben
Zwergen? Im Wald? Das war ein Geheimnis.
Diese sieben Zwerge sahen ganz verschieden aus. Sie waren gute
Freunde, aber hatten manchmal Streit. Sie gingen in die Kneipen und zur
Arbeit. Das Wichtigste für sie war nur Schneewittchen. Sie halfen ihm
und retteten es vor der Stiefmutter. Die Zwerge möchten für Schneewittchen den schönsten Prinzen finden, aber das war ein unerfüllbarer
Wunsch. Deshalb ist das Ende von unserem Theaterstück ganz anders. Es
ist eine Überraschung.
Der Name der Gruppe ist „Sterne“. Das sind 10 SchülerInnen, die sich seit
drei Jahren gerne mit Theater beschäftigen. Das Theater ist ihre Leidenschaft. Ihre erste Aufführung war „Rotkäppchen“- moderne Variante. Seit
drei Jahren nehmen diese Schüler an Theaterfestivals am Goethe Institut
teil und bekamen dort bereits den zweiten Platz und die beste Frauenrolle.
Die Gruppe spielt in deutscher Sprache. Theaterspiel ist eine Methode des
Fremdsprachenunterrichts an der Schule.
Regie:
Schüler und Vasilka Damyanova
Zielgruppe: ab 11 Jahren
Dauer:
40 min
2. Jugend- und Schultheatertage
Baden-Württemberg
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AKADEMIE SCHLOSS ROTENFELS
Begegnungsstätte im Bereich der
ästhetisch-kulturellen Praxis
Zu den Aufgabenschwerpunkten der Landesakademie gehören
• Lehrerfortbildungen im Kunst- und Theaterbereich
Baden-Württemberg
• Theaterpädagogische Grundlagenausbildung „Literatur
und Theater“
• Schülerveranstaltungen mit kunst-/ theater-/ kulturpädagogischer interdisziplinärer Ausrichtung für alle Schularten
sowie viele weitere Maßnahmen, Projekte und Initiativen.
Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater
Gaggenau-Bad Rotenfels, Tel. 07225 9799-16, www.akademie-rotenfels.de
AKADEMIE SCHLOSS ROTENFELS
THEATER- UND
SPIELBERATUNG
BADEN -WÜ RT TEM B ERG E .V.
Wir helfen weiter. Fragen Sie uns!
Zentrale Beratungsstelle für Theaterpädagogik in Schule,
Sozialarbeit, Jugend- und Erwachsenenbildung
Landesweite Anlaufstelle für alle Anfragen
im kreativen Bereich
Auslieferung von Aufführungsmaterial
und Theater-Fachliteratur
Umfangreiches Stückarchiv (ca. 15.000 Stücke),
breit gefächerte Fachbibliothek (ca. 3.000 Exemplare)
Reichhaltiges Commedia-dell’arte-Archiv
Theaterpädagogische Grundlagenausbildung (2 Jahre)
»Heidelberger Theaterwerkstatt«, jährliches
Workshop-Festival im Oktober
Regelmäßige theaterpraktische Netzwerktreffen
Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg e.V.
Bienenstraße 5 · 69117 Heidelberg · Tel. 06221 - 278 57
Fax 06221 - 60 03 79 · [email protected]
www.theaterberatung-bw.de
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Förderer, Veranstalter und
Kooperationspartner
Förderverein Theatertage am See
Friedrichshafen
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg
Bodensee-Schule St. Martin
Friedrichshafen
Katholische Freie Grund- und Hauptschule
mit sozialwissenschaftlichem Gymnasium
Landesakademie für Schulkunst,
Schul- und Amateurtheater Schloss
Rotenfels
Landesverband Theater an Schulen
Baden-Württemberg
Landesverband Amateurtheater
Baden-Württemberg
Junges Ensemble Stuttgart (JES)
Theater- und Spielberatung
Baden-Württemberg
Freiburger SchulprojektWerkstatt
LAG TheaterPädagogik
Baden-Württemberg
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