Von der Uni an die Fachhochschule

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Erfahrungsberichte
Von der Uni an die Fachhochschule
Andrea Thoma
Meret Gregoris
hat 2010 ihren Bachelorabschluss in Soziologie
an der Universität Zürich erhalten. Anschliessend absolvierte sie bis 2014 den Kooperationsmaster in Sozialer Arbeit der Fachhochschulen
Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich.
hat an der Universität Basel einen Bachelor in den
Fächern Gesellschaftswissenschaften und Hispanistik
gemacht. Anschliessend hat sie ein Masterstudium
am Departement Angewandte Linguistik der Zürcher
Hochschule Winterthur (ZHAW) mit der Vertiefungsrichtung Konferenzdolmetschen in Angriff genommen.
Aktuell verfasst sie dazu ihre Masterarbeit.
Andrea, warum hast du dich für ein Studium
an einer Fachhochschule entschieden?
Andrea: Durch meinen bisherigen Werdegang
durfte ich in vielen Bereichen Arbeitserfah­
rungen sammeln und entschied mich so per
Ausschlussverfahren für eine zukünftige Tä­
tigkeit in der Sozialen Arbeit. Da ich bis anhin
wenig Arbeitserfahrungen in diesem Bereich
hatte, entschied ich mich für den Master an
der Fachhochschule, da ich mir damit bessere
Chancen bei der Stellensuche ausrechnete.
Und es hat funktioniert.
Meret, Warum hast du dich für ein Studium
an einer Fachhochschule entschieden?
Meret: Für mich war es nicht so, dass ich un­
bedingt an eine Fachhochschule wechseln
wollte – den Master in Konferenzdolmetschen
gibt es aber nur an der Uni Genf und an der
ZHAW in Winterthur, und ich wollte gerne in
der Deutschschweiz bleiben. Mir kam es nicht
darauf an, ob ich an der Uni oder an einer
Fachhochschule abschliesse, es gab für mich
kein «besser» oder «schlechter». Hauptsache
ich konnte das studieren, was ich mir
­wünschte.
Wo siehst du die grössten Unterschiede
zum Studium an einer Universität?
An der Universität ist jeder für sich selbst ver­
antwortlich. Dies beginnt bei der Suche nach
dem richtigen Zimmer und endet mit dem Ar­
beitsaufwand für die einzelnen Module. Von
den Studierenden wird mehr Eigenleistung
vorausgesetzt und gefordert.
Für mich liegt der Unterschied daher vor allem
in den Begriffen «Selbständiges Arbeiten» vs.
«Praxisbezug».
Was gefiel dir besonders während des
FH-Studiums?
In erster Linie der konkrete Bezug zur Praxis.
Der Master in Sozialer Arbeit der Fachhoch­
schulen Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich
hatte für mich zudem den grossen Vorteil, an­
dere Hochschulstandorte und deren Schwer­
punkte kennenzulernen. Für mich war der
Austausch mit den Studierenden aus der gan­
zen Deutschschweiz eine enorme Bereiche­
rung.
Was machst du nun nach deinem Studium?
Bereits während dem Studium strebte ich für
die Zeit nach dem Abschluss eine Führungs­
position an. Ein gutes Jahr nach dem Ab­
schluss übernahm ich die Abteilungsleitung
der Offenen Jugendarbeit in St. Gallen.
Wo siehst du die Hauptunterschiede zwischen
einem Studium an einer Universität und jenem
an einer Fachhochschule?
Das Studium an der Fachhochschule scheint
mir weniger theoretisch, was aber auch an
meinem Studiengang liegen kann. Ansonsten
habe ich keine grossen Unterschiede bemerkt.
Was gefiel dir besonders am FH-Studium?
Dass wir eine sehr kleine Klasse waren und
der Unterricht interaktiv und sehr praxis­
orientiert gestaltet war.
Was möchtest du nach deinem Abschluss
machen?
Ich möchte unbedingt das machen, was ich im
Studium gelernt habe, und als Dolmetscherin
arbeiten.
Jenny Albert-Peier
hat nach ihrem Grundstudium in Publizistik an der
Universität Zürich an der Hochschule für Wirtschaft
Zürich (HWZ) einen MSc in Strategic Management
absolviert.
Jenny, warum hast du dich für ein
FH-Studium entschieden?
Jenny: Ich habe mir die Angebote von Univer­
sitäten und Fachhochschulen angeschaut –
das Angebot für den MSc in Strategic Manage­
ment hat mich damals am meisten überzeugt.
Und ich bin bis heute sehr glücklich mit mei­
ner Wahl.
Wo siehst du die grössten Unterschiede
zum Studium an einer Universität?
Die Hauptunterschiede sehe ich bei der Orga­
nisation. Während man an der Universität
zwar mehr Freiheit in der Gestaltung des eige­
nen Stundenplans hat, wird man an der Fach­
hochschule besser beraten, welche Kurse
wann besucht werden sollten. Auch war für
mich das Studium an der HWZ persönlicher
und die Lehrpersonen waren zugänglicher für
Fragen und Inputs. Hierbei helfen natürlich
auch die kleineren Lerngruppen.
Was gefiel dir an der Fachhochschule
besonders?
Der Bezug zu meinem Arbeitsalltag und die
praktische Anwendung der wissenschaftli­
chen Theorien. Der Mix von Theorie und
­Praxis waren in meinem Studiengang optimal.
Was machst du jetzt nach deinem Abschluss?
Ich habe nach meinem Abschluss von der
­Credit Suisse zu PRfact gewechselt, wo ich bis
heute als Corporate Communications Consul­
tant tätig bin. Mein Studium hilft mir täglich
dabei, die unterschiedlichen Industrien mei­
ner Kunden sowie ihre Bedürfnisse schneller
und besser zu verstehen und so die optimalen
Lösungen mit ihnen zu kreieren.