Kempkens saniert Fassade des Holler-Hauses

STADTPOST
C2
RHEINISCHE POST
FREITAG 17. AUGUST 2012
KR-L2
➔ F R AG E D E S TAG E S
GESTERN HABEN WIR SIE GEFRAGT
Kennen Sie Plätze mit Spuren von Vandalismus in der Stadt?
Haftungsproblem rote Ringe
SO HABEN SIE
ABGESTIMMT*
Die Stadt stellt die Laternen ab, und nicht alle Masten sind markiert, damit die
Bürger wissen, dass sie an ihren auf der Straße parkenden Fahrzeugen nachts die Parkleuchten einschalten müssen.
JA 89 Prozent
NEIN 11 Prozent
DIE NEUE FRAGE
Schalten Sie bei Ihrem im Dunkeln parkenden Auto das Parklicht ein?
Stimmen Sie ab unter
WWW.RP-ONLINE.DE/KREFELD
*Umfrage nicht repräsentativ
Blitz-Alarm
Die Polizei blitzt heute hier:
Rather Straße
Friedrich-Ebert-Straße
Weitere Kontrollen im gesamten Stadtgebiet sind möglich.
KO M PA K T
Neuer Service:
Kassenautomaten bei
den Stadtwerken
Erster Kunde Georgios Angelou
FOTO: SWK
(RP) Die Stadtwerke (SWK) stellen sich
auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden ein
und bietet einen neuen, erweiterten
Einzahlungsservice. Noch immer zahlen
viele Kunden ihre Abschläge und Verbrauchsabrechnung bar an der Kasse im
Hauptverwaltungsgebäude an der St.
Töniser Straße 124, ein. Seit Kurzem stehen dort zwei moderne Kassenautomaten. Die werden von 7.30 bis 17 Uhr zugänglich sein. Die Kunden profitieren
also von längeren Einzahlungszeiten
und haben mehr Flexibilität. Die Bedienung der Kassenautomaten ist intuitiv
und komfortabel. So kann der Kunde
beispielsweise den Barcode, der sich auf
dem Kopf der Rechnung befindet, am
Automaten einscannen und sieht auf
dem Display direkt seine Kundendaten.
Wanderungen mit dem
Verein Linker Niederrhein
(RP) Der VLN Krefeld lädt für morgen, 18.
August, zur Radwanderung an den Kempener Grenzsteinweg. Abfahrt ist um
9.30 Uhr ab Obergplatz. Eine Einkehr ist
vorgesehen. Die Gesamtstrecke beträgt
55 Kilometer. Anmelden bei Wanderführer Karl-Friedrich Grüter, 0173 2917436.
Samstag, 18. August: Wanderung durch
den Kaldenkirchener Grenzwald. Abfahrt ist um 9 Uhr mit Privat-Autos ab
Parkplatz Amtsgericht (auch für NichtAutofahrer) bis Parkplatz Heidhausen.
Die Wanderzeit beträgt rund 3,5 Stunden. Bitte anmelden bei Wanderführer
Hans Bouren, ☎ 02151 800771.
VON NORBERT STIRKEN
I N FO
In der vergangenen Nacht hat die
dritte und letzte Phase der Laternenabschaltung in der Stadt Krefeld begonnen. Damit die Kommune jährlich rund 225 000 Euro einsparen kann, werden zwischen 1.15
und 3.30 Uhr an fünf Wochentagen
ein Teil der 29 000 Leuchten ausgeschaltet. Ein roter Folienring am
Mast zeigt, welche davon betroffen
sind.
25 000 sollen sie eigentlich bekommen. Offenbar sind aber ganze
Straßenzüge nicht termingerecht
mit dem Folienhinweis ausgestattet
worden, erklärt Dirk Plassmann,
Geschäftsführer der SPD-Fraktion,
im RP-Gespräch. Ein aufmerksa-
StVO § 17
Straßenverkehrsordnung § 17 Absatz 4: Innerhalb geschlossener
Ortschaften genügt es, nur die der
Fahrbahn zugewandte Fahrzeugseite durch Parkleuchten oder auf
andere zugelassene Weise kenntlich zu machen; eigene Beleuchtung ist entbehrlich, wenn die
Straßenbeleuchtung das Fahrzeug
deutlich sichtbar macht.
„Regelmäßiges Einschalten
der Parkleuchte gibt jeder
alten Batterie den Rest“
mer Sozialdemokrat aus der Bezirksvertretung habe ihn darauf
aufmerksam gemacht, dass unter
anderem in Abschnitten der Nord-,
Loh-, Ost-, und Talstraße, am Ostwall und am Eichental sowie am
Preußenring entsprechende rote
Markierungen fehlen.
Das könnte unangenehme Konsequenzen sowohl für die Stadt als
auch für deren Bürger haben. Die
rote Markierung weist darauf hin,
dass die Leuchte in der Nacht zur
bestimmten Zeit ausgeschaltet
wird. Wer also sein Auto auf einer
dunklen Straße abstellt, muss laut
Straßenverkehrsordnung die Parkleuchte zur Fahrbahn hin einschalten. Fehlt der rote Folienring, weiß
der Kfz-Halter nicht, dass er für eine
ordnungsgemäße Beleuchtung seines Fahrzeugs sorgen muss. Daraus
entstehen im Fall eines Unfalls Haf-
25 000 der 29 000 Leuchten im Stadtgebiet sollten mit roten Markierungen
versehen werden. Offenbar sind ganze Straßenabschnitte vergessen worden.
tungsprobleme. Wer ist schuld? Die
Stadt, das Unternehmen, das von
den Stadtwerken (SWK) im Auftrag
der Stadt die Masten markieren soll,
der Unfallfahrer, weil er das abgestellte Auto bei hellem Mondlicht
hätte sehen müssen? Die Thematik
ist durchaus komplex.
Das beauftragte Unternehmen
sei informiert und beauftragt worden, dem Sachverhalt nachzugehen und gegebenenfalls tätig zu
werden. Aus technischen Gründen
ließen sich keine einzelnen Leuchten, sondern nur ganze Straßenzüge abschalten, erklärte Stadtsprecher Timo Bauermeister. Ferner
gelte, dort, wo zum Beispiel absolutes Halteverbot sei, würden auch
die Masten nicht markiert – wie am
Preußenring.
Darüber hinaus macht Adrian
Marzoll, Kfz-Meister bei Audi Borgmann in Krefeld, auf technische
Probleme aufmerksam. „Das regelmäßige Einschalten der Parkleuchte gibt jeder alten Batterie den
Rest“, sagte er. Gerade im Winter
seien die Batterien im Auto besonders beansprucht. Bei modernen
Fahrzeugen mit LED-Technik treten diese Schwierigkeiten nicht auf.
Solche Autos stünden aber in der
Regel auch in Garagen.
Minister Duin besucht Elektroindustrie
VON HERIBERT BRINKMANN
Der Wirtschaftsminister von NRW,
Garrelt Duin, besuchte gestern das
Krefelder Unternehmen Ormazabal und besichtigte dort die Fabrikation von Schaltanlagen für das
Stromnetz. Der Spezialist für Mittelspannung ist eins von drei Unternehmen am Niederrhein, zu deren
Besichtigung der Zentralverband
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Duin eingeladen hat.
Das deutsche Werk der spanischen Gruppe Ormazabal ist auf
dem Markt für Energieverteilung
und erneuerbare Energien aktiv. Als
Spezialist für Mittelspannung von
10 bis 30 KV, die den Strom regional
an die Transformatorenstationen
verteilt. Durch die Energiewende,
die bei den erneuerbaren Energien
Strom ins bestehende Netz einspeist und für Schwankungen sorgt,
Geschäftsführer Thomas Hartkämper (li.) und Minister Garrelt Duin. FOTO: LAMMERTZ
sind immer intelligentere Schaltanlagen notwendig. Hier hat Ormazabal einen Marktanteil in Deutschland von 30 Prozent, Konkurrenten
sind Siemens, Schneider und ABB.
Das solvente spanische Familien-
unternehmen, das keine Kredite
aufnehmen muss, hat das Krefelder
Werk 2004 übernommen. Die Fabrik Am Neuerhof hat seine Wurzeln 1956 in der Fabrikation von
Felten & Guilleaume.
General Manager Thomas Hartkämper erklärte gestern dem Minister, wie erfolgreich das von ihm
geleitete Unternehmen am Markt
agiert. Die 265 Mitarbeiter in Krefeld – mit einem Frauenanteil von
43 Prozent – haben einen Umsatz
von 75 Millionen Euro erwirtschaften. Gerade hat das Unternehmen
einen siebenstelligen Euro-Betrag
in das Werk investiert. So wurden 20
neue Mitarbeiter eingestellt und die
Produktion von Gruppen auf Fließlinien umgestellt. In Krefeld wird
produziert und entwickelt. Ormazabal ist Weltmarktführer bei Kompakttransformator-Stationen und
der Zulieferung für Offshore-Energieerzeugung. Mehr als 200 Windfarmen in über 25 Ländern sind mit
den Schaltanlagen von Ormazabal
ausgestattet. Die Anlagen stecken
ebenso im Berliner Hauptbahnhof
wie in großen Fußballstadien.
Kempkens saniert Fassade des Holler-Hauses
(vo) Das Kempkens-Haus an der
Rheinstraße, Ecke Lohstraße, erstrahlt in alter Frische und Helligkeit. Durch Witterung und äußere
Einflüsse war die Fassade in Mitleidenschaft gezogen worden. „Wir
haben die Fassade denkmalgerecht
restaurieren lassen“, sagt Besitzer
Detlef Kempkens vom gleichnamigen Juweliergeschäft. Obwohl das
Blick in die Rheinstraße auf das Hollerhaus vor dem Krieg; das Foto ist nicht
genau datierbar. Die Familie Kempkens
hat das Haus 1956 erworben.
Haus die wohl schönste Fassade der
Rheinstraße darstellt, ist kaum etwas über die Geschichte des Hauses
bekannt. Die Unterlagen dazu lagerten im Bauarchiv der Stadt, das
während des Zweiten Weltkrieges
verbrannt ist.
Dem heutigen Besitzer Detlev
Kempkens ist so viel bekannt: Das
Haus sei um 1905 durch die Familie
Holler – daher rühre der Name
„Holler-Haus“ – erbaut worden.
Das Haus muss in der eher klassizistisch geprägten Rheinstraße
hochmodern gewirkt haben. Die
Form und die hochwertigen Materialien der Fassade lassen auf einen
ambitionierten Entwurf schließen,
den auch die Familie Kempkens als
späterer Besitzer erkannt hat und
zu erhalten versuchte.
Kempkens erwarb das Haus im
Jahr 1956. Das Gebäude war in einem schlechten Zustand – es war
zum Ende des Krieges durch Brandbomben stark beschädigt worden.
Ewald Kempkens hat es wieder aufgebaut und dabei versucht, den
Charakter des Hauses zu erhalten.
So wurden von der Lohstraße Steine entnommen und auf der
Hausseite Rheinstraße wieder eingesetzt. Durch die Erneuerung der
Hausseite auf der Lohstraße und
KO M PA K T
Grüne wollen Hilfe der
Landesregierung bei
Sanierung nutzen
(RP) Die Ratsfraktion der Grünen hofft,
mit Hilfe der neuen rot-grünen Landesregierung auch Umweltprojekte und
energetische Sanierungen in Krefeld vorantreiben zu können. Fraktionschefin
Stefani Mälzer setze „auf die aktuell angekündigte Möglichkeiten der Unterstützung bei nachhaltigen Investitionen
von Sanierungsprojekten der rot-grünen Landesregierung“, heißt es in einer
Erklärung der Fraktion; Mälzer stimme
dies zurzeit mit der Grünen Landtagsfraktion ab. Zugleich kündigte Mälzer
Widerstand gegen eine „nur kurzfristig
gedachten Sparpolitik“ an. Mit Blick auf
einen Appell von CDU-Fraktionschef
Wilfrid Fabel zur Zurückhaltung bei
städtischen Ausgaben erklärte Mälzer:
„Meine Fraktion ist nicht gewillt, kardinale Fehler konservativer Politik, die in
Krefeld vor allem zu Stillstand und politischer Handlungsunfähigkeit geführt haben, zu wiederholen.“ Die Grünen wollen sich für Investitionen vor allem die in
die energetischen Sanierungen der
Schulen einsetzen.
Zahl der Geburten
in Krefeld rückläufig
(RP) In Krefeld wurden im vergangenen
Jahr 7,2 Prozent weniger Kinder geboren
als im Vorjahr. 2010 wurden 1.849 Kinder
geboren, im letzten Jahr nur 1.715. Die
durchschnittliche Anzahl von Kindern,
die eine Krefelderin zwischen 15 und 49
Jahren in ihrem Leben zur Welt bringt,
sank von 1,4 (2010) auf 1,31 (2011). Damit
lässt sich für Krefeld im Vergleich zu den
anderen Verwaltungsbezirken Nordrhein-Westfalens mit Rang 40 von 53 der
höchsten Geburtenziffern ein vergleichsweise großer Geburtenrückgang
verzeichnen. In ganz NRW gab es im Jahr
2011 143.097 Neugeborene. Das entspricht 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Kliedbruchstraße:
Ausschreibung gestartet
(sep) Trotz eines Brandbriefes aus der
Bürgerschaft gegen den Ausbau der
Kliedbruchstraße zwischen Minkweg
und Höhendyk hat die Stadt das Bauvorhaben nun öffentlich ausgeschrieben.
Dies geht aus einer Mitteilung im städtischen Amtsblatt hervor, das gestern veröffentlich wurde. Gebaut werden soll
zwischen März und September 2013. Geplant ist demnach, 800 Quadratmeter
Gehweg aus Betonplatten herzustellen,
zudem 650 Meter Rinnen, dazu die Straßenarbeiten. Unternehmen können die
Unterlagen bis zum 4. September 2012
bei der Stadt einsehen. Die Bürger fordern den in einem Kompromiss ursprünglich geplanten Teilbau des Gehwegs nur auf der Ostseite.
Großeltern-Diplom
im St. Josefshospital
(RP) Das Zentrum für Gesundheit & Elternschule am St. Josefshospital Uerdingen bietet Kurse für Großeltern an. Der
Kurs „Das Großeltern-Diplom“ startet
heute, 17. August, um 19 Uhr. Die Kursgebühr beträgt zwölf Euro pro Person. Anmeldung und Information unter Telefon
02151 452396 bei Ulrike Schäfer.
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RHEINISCHE POST
Das Haus wies bis in die 50er Jahre
Brandschäden aus dem Krieg auf.
Nachgedunkelt: Das Haus vor der Sanierung der Fassade.
In frischem Glanz: Das Haus nach der
Sanierung.
FOTOS: KEMPKENS
die damit verbundene Veränderung wurde der Status des Denkmalschutzes nicht mehr erfüllt.
Dennoch hat das Haus bis heute
eine der schönsten Fassaden auf
der Rheinstraße. Die jüngsten Sanierungsarbeiten daran hat die
Kempener Steinmetzfirma Manfred Messing durchgeführt. „Wir
haben die Natursteine schonend
mit einem Nebelstrahlverfahren
gereinigt, Risse mit Epoxidharz geschlossen und lose Steinteile mit
Edelstahlklammern befestigt“, sagt
Steinmetzmeister Manfred Messing. Der Handwerker hat sowohl
die bröckligen Fugen als auch die
stark verwitterten Steine aus Wei-
berner Tuff erneuert. Kempkens ist
mit dem Ergebnis zufrieden: „Mit
der Restaurierung haben wir einen
Beitrag zur Aufwertung der Krefelder Innenstadt geleistet.“
1963 wurde die Eröffnung von
Gold Kempkens gefeiert. Seit dieser
Zeit ist es das Stammhaus der Familie Kempkens.
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