GZA/PP 8048 Zürich 28. Jahrgang Donnerstag, 24. Dezember 2015 Nr. 52 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Foto: Lorenz Steinmann Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr Liebe Leserinnen und liebe Leser, Sie halten die letzte Nummer unserer Zeitung in diesem Jahr in Ihren Händen. Viel Spass beim Lesen. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 7. Januar. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein Redaktion und Verlag frohes und besinnliches Weihnachtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Geschichte aus dem Spital Geschichte aus der Höhe Geschichten aus der Orgel Die Weihnachtsgeschichte, die die Altstetterin Sarah Koller heuer geschrieben hat, spielt im Spital. Krebspatient Luc will Hannah eine Geschichte erzählen. Zuerst erkundigt er sich jedoch: «Glauben Sie an Wunder?» Seite 3 Das mit 118 Metern höchste Getreidesilo der Welt ist ein komplexes Gebilde mit viel faszinierender Technik. Ein Rundgang durch den Rohbau erlaubte spannende Ein- und Ausblicke. Seite 9 Am Stauffacher lassen renommierte Organisten an sechs Abenden zwischen dem 7. und 17. Januar aus der Königin der Instrumente faszinierende Geschichten erklingen. Neu finden die Konzerte im Offenen St. Jakob statt. Letzte Seite 2 Stadt Zürich Nr. 52 24. Dezember 2015 Schwungvoller Jahreswechsel mit Startenor Piotr Beczala Zum Jahreswechsel lässt das Zürcher Kammerorchester die Korken knallen: Der lyrische Tenor Piotr Beczala singt am Neujahrstag in der Tonhalle Zürich. Mal sehnsuchtsvoll-träumerisch, mal schwungvoll-ausgelassen – Piotr Beczala zieht zum Jahreswechsel alle Register, um das Publikum in festliche Stimmung zu versetzen. Mit betörendem Schmelz und leidenschaftlicher Verve interpretiert der weltberühmte lyrische Tenor Werke namhafter Komponisten wie Rossini, Verdi, Dvorák, Gounod, Bizet, Léhar und Strauss. Gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester und unter der Leitung des französischen Dirigenten Marc Piollet wird das Publikum so – ganz nach dem Motto «Freunde, das Leben ist lebenswert!» – auf den Jahreswechsel eingestimmt. Piotr Beczala zählt zu den gefragtesten lyrischen Tenören unserer Zeit und ist regelmässig an grossen Opernhäusern der Welt zu Gast. In der Saison 2015/16 hat er unter anderem Engagements an der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera, der Wiener und der Bayerischen Staatsoper sowie an der Pariser Opéra. Auch als Konzert- und Liedsänger ist der aus Polen stammende Sänger sehr erfolgreich. Der in Paris geborene Dirigent Marc Piollet war unter anderem Musikdirektor an der Volksoper Wien und Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Gastengagements führten und führen Marc Piollet an bedeutende Opern- Eine Administrativuntersuchung bei ERZ angeordnet «Die Finanzkontrolle hat Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und der Direktion von ERZ Entsorgung und Recycling Zürich einen Revisionsbericht vorgelegt, der Versäumnisse der Abteilung Bauund Gebäudemanagement von ERZ beanstandet»: Dies teilte das Departement letzte Woche mit. Die Mängel zeigten sich bei der stichprobenweisen Prüfung diverser Rechnungen aus den Jahren 2008 bis 2014, die ERZ für Aufträge bezahlt hat, die unter anderem in Zusammenhang mit der Projektierung, dem Bau und dem Unterhalt des Logistikzentrums Hagenholz stehen. Die Finanzkontrolle hält fest, dass ein Prüfurteil in den überprüften Fällen nicht möglich ist, weil Geschäftsunterlagen fehlten, hauseigene Richtlinien von ERZ bei Vergabeentscheiden nicht beachtet sowie Aufträge nicht ausgeschrieben wurden. Zusätzlich zu den Feststellungen der Finanzkontrolle zur Verbuchungspraxis haben sich gemäss Mitteilung vom Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Hinweise ergeben, wonach der 2010 vom Volk bewilligte Objektkredit von 72,1 Millionen Franken für das Logistikzentrum Hagenholz womöglich überschritten worden ist. Dies weil einige Rechnungen auf den laufenden Unterhalt verbucht wurden anstatt auf das Projekt. Stadtrat Filippo Leutenegger bemängelt eine inakzeptable Nachlässigkeit einer Abteilung von ERZ und lässt die internen Abläufe überprüfen. Um sich ein vertieftes Bild zu verschaffen, hat er eine Administrativuntersuchung angeordnet. (pd./pm.) VE R M I S C H TE S Bruno Ganz spielt im «Kispi» auf Bruno Ganz ist der «Alpöhi» im neuen Heidi-Film. Am «Kispi» trat der Schauspieler an der «Weihnachtsvorlesung» auf. Ursula Litmanowitsch Gefragter Tenor: Piotr Beczala. F.: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Neujahrskonzert des Zürcher Kammerorchesters. Wer sich den Genuss nicht entgehen lassen will, schickt bis 28. Dezember ein E-Mail mit Betreffzeile «Neujahrskonzert» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Neujahrskonzert Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich häuser wie die Opéra National de Paris oder die Wiener Staatsoper. Neben seinen Opernerfolgen ist Marc Piollet auch für das symphonische Repertoire sehr gefragt und konzertiert weltweit mit renommierten Orchestern. (pd./mai.) Freitag, 1. Januar, 17 Uhr, Tonhalle, grosser Saal, Claridenstrasse 7, 8002 Zürich. Diese Veranstaltung am «Kispi» hat Tradition. «Wenn Martin Meuli einlädt, dann ist Weihnachten», sagte Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Die Darbietung überraschte dieses Jahr mit dem Auftritt von Schauspieler Bruno Ganz und den brillant musizierenden Hornisten Robert Teutsch, Tomas Gallart, Ivo Gass und Bernhard Krug. Die ausgesuchten «Liebesgeschichten» von Robert Walser modellierte der Weltstar sprachlich voller Finessen. Im Publikum amüsierten sich auch der Präsident der Eleonorenstiftung, Martin Vollenwyder, sowie Roche-Präsident Christoph Franz und Filmregisseur Fredi M. Murer. Kispi-Chirurgie–Chef Martin Meuli und Bruno Ganz. Regierungsrat Thomas Heiniger, Martin Vollenwyder, Präsident der Eleonorenstiftung. Kispi Chirurgie-Chef Martin Meuli und Weltstar Bruno Ganz. Eröffnung der Sportsbar im Fifa-Museum artgerechtem Ofenfleischkäse jeweils am Samstag von 11 bis 24 Uhr und einem speziellen Langschläferfrühstück sonntags von 10 bis 16 Uhr. Ausgeschenkt wird unter anderem das hiesige Turbinen-Bier sowie als Ehrung an die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula ein Riesling x Sylvaner «Regula» und der Pinot Noir «Felix» vom trendigen Leimbacher Weinhändler Smith & Smith. Der 35-jährige Barchef Pedram Khodaparast verspricht, mit seiner achtköpfigen Crew alles zu unternehmen, um endlich für eine würdige Sportsbar in Zürich zu sorgen. (ls.) Kurz vor der Verleihung des Ballon d’Or im Kongresshaus an die weltbesten Fussballer öffnet am Tessinerplatz die Sportsbar. Die Lokalinfo verlost dazu eine ganze Palette an Ess- und Trinkgutscheinen. Am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge steht bald ein Grossereignis an. Nämlich die Eröffnung des Fifa-Museums. Nach Investitionen von gegen 30 Millionen Franken wird dieses Sportmuseum eines der weltweit hochstehendsten Häuser sein. Auf drei Stockwerken und 3000 m² Fläche gibt’s alles, was Profifussballer und Gelegenheitsfans gleichermassen erfreut. Ein grosser Stockteil ist für die aktive Fertigkeit am Ball reserviert. Dank einer Art Flipperkasten mit verschiedenen Posten kann man Geschwindigkeit und Treffsicherheit messen lassen. Das wird wohl darum der Renner, weil geplant ist, dass natürlich auch die Topstars, die das Museum besuchen, die Anlage testen und so für Kennzahlen sorgen. Vom 5. bis zum 11. Januar wird im Museum eine Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or präsentiert. Dann werden Besucher auch einen ersten Eindruck des Eingangsbereichs erhalten, ein kleiner Appetizer auf die offizielle Eröffnung im ersten Quartal 2016. Ausstellung im Museum Dass niemand punkto Getränke und Verpflegung darben muss, dafür sorgt Gastrochef Christian Frei mit seinem Team. Der Hoteldirektor des gegenüberliegenden Hotel Ascot ist neu Barchef Pedram Khodaparast am Zapfhahn und Gastrochef Christian Frei freuen sich auf die Gäste. F.: ls. auch Leiter der Gastronomie im FifaMuseum. Dazu wird ein Bistro mit zwei riesigen Terrassen im ersten Stock gehören sowie die Sportsbar im Parterre. Diese öffnet ihre Türen am Dienstag, 5. Januar 2016 – pünktlich auf die Ausstellung rund um den Ballon d’Or. Der gebürtige Perser und Barchef Pedram Khodaparast freut sich ungemein auf dieses Datum. «Endlich gibt’s in Zürich eine richtige Sportsbar mit wandgrossen Bildschirmen für Sportübertragungen.» Zum Einsatz kommt eine weltweit einmalige Technik. Man fühlt sich fast selbst auf dem Spielfeld. Christian Frei lacht und ergänzt: «Wenn Roger Federer im Finale steht, übertragen wir natürlich nicht nur Fussball.» Die Sportsbar, die in Anlehnung an das Gründungsjahr der Fifa genau genommen «Sportsbar 1904» heisst, wartet aber auch mit einem breiten Angebot an Speisen und Getränken auf. Etwa Verlosung Lokalinfo verlost zusammen mit der Fifa für die neue Sportsbar am Tessinerplatz 10× 20-Franken-Bargutscheine, 5×2 Lunchgutscheine (Wert 30.–), 5×2 Fleischkäse (Wert 30.–) und 5×2 Langschläferfrühstück (Wert 45.–). Die Bar-Gutscheine sind vom 5. bis zum 8. Januar 2016 gültig, der Bon zum Langschläferfrühstuck am 10. Januar und der Fleischkäselunch am 9. Januar 2016. Das passt zeitlich ziemlich gut, denn vom 5. bis zum 11. Januar ist im Museum die Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or. Bitte senden Sie eine Postkarte an Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, oder ein E-Mail an [email protected]. Das Stichwort lautet «Fifa». Einsendeschluss ist der 29. Dezember 2015. Viel Glück! Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Fotos: Ursula Litmanowitsch Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land ändert Namen und Logo Nach dreissig Jahren erfindet sich der Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land, die grösste private Spitex, neu und heisst ab dem 1. Januar «Spitex für Stadt und Land AG». Der neue Name und das prägnantere Logo sind klarer und entsprechen dem heutigen Leistungsangebot, teilt das Spitex-Unternehmen mit. Heute besitzt diese Spitex schweizweit 40 Filialen und beschäftigt über 1600 Mitarbeitende, die an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Pflege, Betreuung und Hilfe im Haushalt von Basel bis Chiasso und von Genf bis St. Margrethen leisten. Das Motto «Alles aus einer Hand» gehört zur Unternehmensphilosophie. Die Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 führte zur Konzentration des Angebots auf Pflege, Betreuung und Hilfe im Haushalt. Bezugspflege und -betreuung, die keine oder wenig Personalwechsel in den Einsätzen zum Ziel hat. So entsteht zwischen Spitex-Mitarbeitenden und SpitexKunden ein Vertrauensverhältnis, das Sicherheit schafft und zu mehr Wohlbefinden führt. In den vergangenen Jahren konnten die Spitex-Leistungen mit einem umfassenden Angebot für Demenzkranke, Inkontinenz-Beratung, Wundpflege und Palliative Care ergänzt werden. Gemäss Direktor Markus Reck führte der bisherige Firmenname zunehmend zu Verständnisschwierigkeiten und war im dynamischen Spitex-Markt von heute eher schwer zu kommunizieren. «Mit dem neuen, klaren und einfachen Namen «Spitex für Stadt und Land» sind diese beiden Aspekte erfüllt.» (pd./pm.) Zürich West AKTUELL erzählen. Doch dafür frage ich Sie noch einmal: Glauben Sie an Wunder?» Ich lachte und bejahte, wenn auch mehr, um ihn nicht enttäuschen zu müssen. Er nickte, setzte zum Erzählen an. Von Sarah Koller* aff», klatschte die Schneemasse gegen das Fenster. Ich schreckte hoch, hob den Finger. Doch da, ich bemerkte es selbst, liess ich das schneeballwerfende Lausbubenpack ohne weiteres ziehen. Gerade erst 18 geworden, erinnerte ich mich an meine eigene Kindheit. Waren es nicht mein Bruder Jannic und ich gewesen, die Busse und Trams mit Schneebällen beworfen und den Schneemännern vorm Kindergarten Rute und Nase im Doppelpack stibitzt hatten? Wenn es jemand wissen musste, dann ich. Ich lehnte mich zurück, bemerkte den noch immer im Raum klebenden Geruch von Kartoffelstampf. Immerhin – das Zimmer erstrahlte seit gestern in festlichem Glanz. An den Scheiben hingen die Klebsterne vom Supermarkt und auf dem Tisch thronte ein Krippenbouqet. «Da rein», öffnete sich die Zimmertür. Ein Bett, ich konnte es kaum erkennen, wurde hineingeschoben, blieb von Ärzten umzingelt stehen. «Was ist los?», fragte ich. «Krebspatient, entschuldigen Sie, Hannah, aber das Spital platzt aus allen Nähten.» Ich nickte und beschloss stattdessen in der Zeitschrift zu stöbern, die ich heute Morgen in der Cafeteria hatte mitlaufen lassen. «Schön, nicht wahr?» Ich fuhr hoch. «Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht wecken», entschuldigte sich mein neuer Zimmerkumpan. «Kein Problem, ich war schon wach», log ich. Der Krebs hatte seine Spuren hinterlassen, daran bestand kein Zweifel. Die Augen dunkel unterlaufen, die Haut löchrig und die Haare flaumartig auf Kopf und Arme sitzend, blickte er mich an. «Sehen Sie – es schneit!» Wahrhaftig! Zum ersten Mal in diesem Jahr. «Blinddarm, Beinbruch? Was ists bei Ihnen?» Ich erschrak. Mit solcher Direktheit hatte ich nicht gerechnet. «Niereninsuffizienz. Warte auf eine Spende.» Er nickte. «Das wird schon.» «Ich weiss nicht.» «Nun hören Sie mal! Viel wichtiger als Wissen sind Glaube und Hoffnung. Glauben Sie nicht an Wunder?» Ich zuckte mit den Achseln. «Sollten Sie aber», lachte er und drehte sich zu mir. «Wenn Sie nicht daran glauben – wer dann? Ich sag Ihnen was, weil Weihnachten ist: Ich will Ihnen was Da sass ich nun, den Blick nach vorn gerichtet, den Kuli übers Notizblatt schwenkend. Ich hatte es geschafft! Die Matura in der Tasche, schien es für mich wie selbstverständlich, meinen Werdegang auf direktem Weg an der Uni fortzusetzen. Wirtschaft – dafür hatte ich, dafür hatten wir, ich und meine Eltern, uns entschieden. «Da lohnt sich das ewige Schulbankdrücken wenigstens», argumentierte Vater und auch Mutter liess keine Gelegenheit verstreichen, mit ihrem Sohn, dem 19-jährigen Wirtschaftsstudenten, anzugeben. Das Ganze sollte mich zu diesem Zeitpunkt nicht stören. Heute aber, da ich den jungen Mann mit dem rotblonden Haar und feinem Strickpullover vor mir sehe, bleibt mir nichts als ein Schmunzeln. Voller Eifer hatte ich Bücher geschleppt, Notizen angefertigt und selbst an den Wochenenden zusätzlich Vorlesungen besucht. Dies sollte sich bald schon ändern. Ihr Name war Marta. Das Haar lang, die Augen grün, sass sie in der Bibliothek vor mir. Ich kannte sie nicht. Einzig die Gravur ihrer Halskette verriet es mir. Ich wusste nicht weshalb, doch irgendetwas hatte das Mädchen mit dem olivfarbenen Teint und den dunklen Lippen an sich. «Hab ich was im Gesicht?» Ich stockte. «Keineswegs!» «Reiss dich zusammen», hörte ich mich selber flüstern. Marta lächelte. Ich wusste nicht, wie mir geschah, doch sie winkte mich zu ihr. «Setz dich. Ich bin Marta.» «Luc», stellte ich mich vor. «Was liest du da?» «Berichte über Dalí. Ich studiere Kunst – und du?» «Wirtschaft.» «Ach», gab sie zur Antwort. Langweilte ich sie? «Du hältst nichts davon?» «Nicht wirklich», lachte sie. Sich das Schlüsselbein reibend – sie war offensichtlich verlegen – blickte sie mich an. «Ich denke nur, dass Geld allein nicht glücklich macht, das ist alles.» Interessant! Hatte ich zuvor noch den Überlegungen meines Vaters Glauben geschenkt, merkte ich, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht hatte. Was war Glück? Versprachen Ruhm und Wohlstand gleich auch ein erfülltes Leben? Ich spürte, dass ich all das, was bisher mein Leben bestimmt hatte, infrage stellte. Ab diesem Zeitpunkt – so schien mir – waren Martas Nähe und Freundschaft, aus der bald schon Liebe wurde, der sicherere Weg. Das Mädchen mit den grünen Augen hatte es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Wie sich herausstellte, war sie vor zwei Jahren zusammen mit ihren Eltern von Sizilien in die Schweiz gezogen und etwas älter als ich. Sie war anders: of- fen gegenüber allem, aufgeweckt und voller Energie, aber dennoch in sich ruhend. Sie wusste, was sie vom Leben wollte, und doch liess sie den Zufall darüber entscheiden. Ein wunderbarer Mensch, der mir mehr und mehr ans Herz wuchs. So kam es, dass das Studium in den Hintergrund rückte. Mehr noch: Ich hatte begonnen, mit ihr Vorlesungen in Kunst zu besuchen. Ich fing an zu hinterfragen, eigene Überlegungen anzustellen, Ökonomie hin oder her. Meinen Eltern erzählte ich davon nichts. Eines Tages aber – uns war das Zwischenzeugnis brieflich zugestellt worden – kam die Bombe zum Platzen. «Wie willst du mir das erklären?», hielt mir Mutter den Zettel vors Gesicht. «Keine Sorge, das krieg ich wieder hin», versuchte ich sie zu beruhigen. Erfolglos! Wie erwartet wurde auch Vater wenig später über meine Leistungen aufgeklärt. Am Esstisch hiess es, ich solle mich gefälligst anstrengen, da ich sonst keinen weiteren Rappen an die Studienkosten mehr zu erwarten hätte. An diesem Abend beschloss ich, das Studium abzubrechen – und Marta sollte die Erste sein, der ich es erzählte. Bereits am nächsten Tag schwang ich mich aufs Fahrrad, um ihr die freudige Nachricht zu überbringen. Das Abmeldungsschreiben hatte ich am vorherigen Tag in den Briefkasten geworfen. In der Uni wartete ich im Vorlesungszimmer auf Marta, doch sie kam nicht. Ob sie krank sei, erkundigte ich mich bei ihren Freundinnen, doch die hoben bloss die Schultern. Was war passiert? Sämtliche Suchaktionen und gar das Alarmieren der Polizei blieben erfolglos. Erst Wochen später sollte ich erfahren, dass sie mit ihren Eltern nach Sizilien zurückgezogen war. Ein Brief, den ich erst einige Zeit später zu lesen vermochte, war alles, was mir von meiner ersten Liebe geblieben war. Sie war weg, ein für allemal. Und dennoch: Mir blieb nichts anderes, als ihr zu verzeihen, denn durch sie erst hatte ich erkannt, wer ich war und was ich wollte. Ja, ich hab das Studium geschmissen, bin von zu Hause ausgezogen, hab einiges umkrempeln müssen, und doch war sie es, die zu verhindern wusste, dass ich mein Leben verschwendete und mich statt dessen meinen eigenen Träumen und Zielen widmete. «Marta, mein kleiner Engel Marta.» Luc lächelte – sichtlich in Erinnerungen versunken. «Sagen Sie, erfüllen Sie mir einen Wunsch?» Ich nickte, entfaltete sorgfältig den Umschlag, den er mir mit zitternder Hand reichte. Mein lieber Luc Ich schreibe dir, um Lebwohl zu sagen. Ich fühle, dass ich hier nicht glücklich werden kann. Ich vermisse alles: meine Familie, das Meer, die Wärme – sowohl die Wärme des Südens als auch die Wär- Nr. 52 24. Dezember 2015 me in den Herzen der Menschen. Ich muss dahin, wo mein Zuhause ist. Glaub nicht, ich hätte mit dir nicht glücklich werden können, mein lieber Luc, doch fehlte da immer irgendetwas. Etwas, das ich nicht zurücklassen kann. Ich hoffe, du verstehst und wirst mir eines Tages verzeihen können. Ich will dir nur sagen: Ganz egal, wohin dein Weg dich führt, verliere niemals die Hoffnung und den Glauben. Sie allein sind es, die uns am Leben halten und uns zeigen: Ganz egal, wie trostlos die Welt auch sein mag, was bleibt, ist das Wunder! Deshalb Luc, für mich, versprich mir, dein Glück nicht in dem zu suchen, was andere wollen, sondern vertraue auf dich und hoffe, dass dich das Wunder des Lebens, die Liebe, leiten wird. Denn: Zu lieben bedeutet, als Einziger ein für die anderen unsichtbares Wunder zu sehen. In Liebe Marta Es ging nicht lange, am Abend des 25. Dezembers durfte Luc friedlich und im Kreise seiner Familie einschlafen. Dennoch, das Lächeln, welches ihm seine Geschichte zurückgegeben hatte, blieb. Zwar starb mit ihm die Erinnerung, doch hatte er dafür gesorgt, dass sie zumindest teilweise in jemand anderem weiterleben durfte. Ich meinerseits erhielt eine Spenderniere und Jahre später auch meinen Mann und zwei wundervolle Kinder. Von nun an lebte ich mein Leben, als wäre jeder Tag ein kleines Wunder, und nahm nichts als selbstverständlich. Denn eines hatte mich das Erlebnis von Weihnachten gelehrt: Dass es zwei Arten gibt, um zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. * Die 20-jährige Sarah Koller aus Altstetten verfasst für die Leserinnen und Leser von «Zürich West» seit Jahren jeweils zu Ostern und Weihnachten eine berührende Geschichte. 3 Zürich West AKTUELL IN KÜRZE Roger Tognella Roger Tognella tritt per Ende Jahr als FDP-Fraktionspräsident zurück. Nach sechs Jahren möchte er sich wieder vermehrt auf seine beruflichen Aufgaben und auf das Vorhaben, den «Formel E – Swiss ePrix» 2017 für Zürich zu gewinnen, konzentrieren. Die FDP-Fraktion wird an der ersten Sitzung im neuen Jahr die Nachfolge von Roger Tognella wählen. Sport in Zürich Die Stadt Zürich bietet auch über die Festtage viele Sportangebote. Am Sonntag, 3. Januar, kann man «gratis aufs Glatteis» von 10 bis 19 Uhr auf der Kunsteisbahn Oerlikon. Auch die Eisbahn Dolder hat täglich geöffnet, ausgenommen am 24. Dezember. Das gilt auch für die sieben Hallenbäder der Stadt; die Bäder City und Oerlikon sind von 6 bis 20 respektive 22 Uhr geöffnet. Die Wohneigentumsquote in der Stadt Zürich hat sich seit dem Jahr 2000 deutlich erhöht und erreicht aktuell einen Anteil von 9,9 Prozent. Dies ist unter anderem auf eine Verdoppelung der Anzahl Stockwerkeigentumswohnungen zurückzuführen. Bei diesen lässt sich zudem ein leichter Trend zu mehr Vermietungen feststellen – Stockwerkeigentum scheint also auch als Anlageobjekt zunehmend attraktiv zu sein. 29 Hilfswerke aus der Schweiz reichten der städtischen «Fachkommission für die Hilfe an Entwicklungsländer» 52 Gesuche um Projektbeiträge ein. Die Kommission empfahl dem Stadtrat 28 Projekte. Sie richtete dabei ein Augenmerk auf Projekte, die zur Verbesserung des Trinkwassers und der Hygiene beitragen. Der Stadtrat ist der Empfehlung gefolgt und hat Beiträge von 2,5 Millionen Franken bewilligt. Neuer Direktor Erich Zumstein ist vom Stadtrat zum neuen Direktor Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) ernannt worden. Er arbeitet seit 1982 als Lehrperson, darunter auch als Musiklehrer, und leitet seit über zwanzig Jahren Musikund Volksschulen in den Kantonen Luzern und Schwyz. Die amtierende Direktorin, Cristina Hospenthal, tritt per 31. August in den Ruhestand. Kernenergie Der Entscheid der Kernkraftwerksgesellschaften Gösgen und Leibstadt, einen Methodenwechsel für die Bilanzierung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds vorzunehmen, führt zu einem Geldabfluss beim EWZ, hat aber keine Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Stadt Zürich. Auswirkungen auf die Tarife hat dieser Wechsel frühestens 2017. An der Absicht der Stadt Zürich, aus der Kernenergie auszusteigen, ändert sich dadurch nichts. 5 Der etablierte Club Zukunft an der Dienerstrasse 33 im Kreis 4 feierte im November sein zehnjähriges Bestehen. Grund genug, über seinen Anfang, seine Gegenwart und Zukunft zu berichten. Elke Baumann Als Dominik Müller, Alex Dallas und vier Freunde Ende Oktober 2005 den Club Zukunft gründen, sind sie im Langstrassenquartier eine der ersten, die den Mut haben, eine Disco ohne Bezug zum Rotlichtmilieu zu eröffnen. Heute ist die Langstrasse die Partymeile schlechthin. Nie hätten die Herren gedacht, nach zehn Jahren immer noch dort zu sein. Einen Club zu führen, ist ein ständiger Kampf mit Behörden, Anwohnern und Publikum. Vor allem ist es in erster Linie die Challenge, ständig neue spannende und interessante Künstler zu engagieren. «Zukunft» hat in der Clubszene einen nationalen wie auch internationalen Namen und eine grosse Stammkundschaft. Es wird vom DJ nicht nur elektronische Musik auf hohem Niveau präsentiert, sondern zusätzlich eine spektakuläre Lichtshow mit über 500 Spiegelkugeln. Da bekanntlich nichts auf Erden vollkommen ist, hat das Clubwesen selbstverständlich auch seine Schattenseiten – und das sind unter anderem die Drogen. «Diese gehören leider zum Nachtleben, wie sie auch sonst ein Teil unserer Gesellschaft sind», so Müller. Beim Club Zukunft denkt man darüber nach, ein Mehrgenerationenhaus zu realisieren. «Wir haben aber fast keine Probleme damit. Unsere Türsteher sind streng. Wer erwischt wird, fliegt raus.» Die Welle der heutigen Clubkultur beginnt im besetzten Paris des Zweiten Weltkriegs, als der erste Club mit dem Namen «La Discothèque» entsteht. Da Live-Musik kaum möglich ist, spielt man Jazzplatten. «La Discothèque» inspiriert andere Veranstalter, die in Kellern und unterirdischen Bars mit zusammengebastelten Soundsystemen improvisieren. Die Discos werden rasch zu einem beliebten Treffpunkt junger Leute zum Tanzen, zum Anbandeln und zur Pflege sozialer Kontakte. Viele Diskotheken bezeichnen sich nach englischsprachigem Vorbild als «Club» oder «Nightclub». Die moderne Clubkultur ist geboren. Die Dichte an Clubs in Zürich hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Das Geschäft ist erbar- mungslos geworden. Jeder Betreiber muss hart arbeiten, um in der lokalen Szene mithalten zu können. Längerfristig überlebt nur, wer gute Qualität anbieten kann. Die alte Garde Clubbetreiber steht vor neuen Herausforderungen. Das gestandene Publikum wird mit ihnen älter, das nachfolgende bleibt immer gleich jung. Im Grenzbereich neuer musikalischer Richtungen und Experimente treffen die Generationen hart aufeinander. Der Kommentar «Früher war alles schöner» wird mit müdem Schulterzucken abgetan. Indie-Rock ist sexy und cool, wird die ganze Nacht bis Morgengrauen zum Dauerdurchdreher und Totaldancing. Mehrgenerationenhaus geplant Von einem gewissen Alter an jedoch weniger erpicht aufs und ohrenbetäubende Beats wa 100 bis 120 Schlägen pro ist man Tanzen von etMinute. AUS DEM GEMEINDERAT Entwicklungshilfe 24. Dezember 2015 «Zukunft» gestern, heute, morgen Das Discofieber bricht aus Wohneigentum Nr. 52 Von Rasenmähern, Zünglein und anderen Unwägbarkeiten meinderat Mario Babini wegen einer Lappalie in Untersuchungshaft genommen, aus der er erst 101 Tage später unter strengen Auflagen wieder frei kam. Monate später liess die Staatsanwaltschaft alle Vorwürfe fallen. Die SVP-Fraktion hatte ihr Urteil viel früher gefällt. Deren Fraktionschef drängte Babini schon im Sommer zum Austritt aus Rat und Fraktion, was dieser ablehnte. Später schloss ihn die Fraktion aus, einen Image-Schaden befürchtend und die Unschuldsvermutung grob verletzend. Mark Richli Alle Jahre wieder kommt das Budgetbuch. Es ist mindestens so dick wie der Weihnachtsmann, weshalb der Rat auch stets mehrere Tage darauf verwendet, es durchzuarbeiten. Mit knapp 9 Milliarden Franken ist das städtische Budget immerhin das viertgrösste in der Schweiz. Entgegen den bösen Vorahnungen – wegen der äusserst prekären Mehrheitsverhältnisse – gingen die Diskussionen heuer mit 23 Stunden Dauer, verteilt auf drei Verhandlungstage, eher schnell vonstatten und verliefen bei allen politischen Differenzen einigermassen gesittet. «Rasenmäher»-Anträge Die grossen Linien sind aber allemal dieselben. Seit einigen Jahren spart sich die rechte Ratsseite (SVP, FDP, GLP, CVP) die Mühe, sich in die Details zu knien und genau zu sagen, wo und wie eingespart werden soll. Stattdessen werden quer über die Dienstabteilungen Pauschalkürzungen verlangt, deren Details praktischerweise eine Excel-Tabelle als Zahlen ausspuckt. Intern nennen wir diese Anträge «Rasenmäher», eine Bezeichnung, die von der Rechten gar nicht geschätzt wird, aber die Sache ziemlich genau trifft. Alles wird über einen Kamm geschoren, was hervorlugt, wird weggeschnipselt. Simpel, aber unseriös. Dazu gibt es unzählige Detailanträge, die formal zwar seriöser daherkommen, inhaltlich aber genau so unsinnig sind. Mit den voraussicht- Wenn die Vernunft siegt … «Dass im Parlament eine Person so viel entscheiden kann, ist ungewöhnlich» Mark Richli, Gemeinderat SP lich mehrheitsfähigen Anträgen der RPK zum Budgetentwurf des Stadtrats waren die meisten Parteien so unzufrieden, dass eine Ablehnung des Voranschlags recht wahrscheinlich schien. Seit einem guten Jahr sind die Mehrheitsverhältnisse zwischen den beiden Blöcken auf Messers Schneide. Aus dem Beinahe-Patt nach den Wahlen im Frühjahr 2014 mit 63 bürgerlichen gegen 62 rot-grün-alternative Stimmen wurde im Sommer und Herbst 2014 ein wirkliches Patt, bewirkt durch einen kafkaesken Justizskandal und eine Kurzschlusshandlung einer Fraktionsleitung. Ende Juni wurde der neugewählte SVP-Ge- Seither spielt Mario Babini das «Zünglein an der Waage». Er beruft sich gerne auf die Vernunft, hält wenig von Ideologien und verhilft mal der rechten, mal der linken Seite zum Sieg. So auch in der letzten Budgetdebatte. Von allen umworben, machte er auch Kompromissvorschläge, die letztlich dazu führten, dass eine Ratsmehrheit dem Budget schliesslich zustimmte, womit ein Jahresbeginn nur mit Notbudget (wie nach der Rückweisung 2011) und ein monatelanges Gezerre verhindert werden konnte. – Dass eine einzelne Person in einem Parlament so viel entscheiden kann, ist sehr ungewöhnlich. Aber wenn am Ende Vernunft über Ideologie siegt, kann mir das nur recht sein. Der Musiker und Instrumentenrestaurator Mark Richli vertritt die SP Zürich 3 seit Januar 2002 im Gemeinderat. Er ist Mitglied der für Kultur, Bildung und Sport zuständigen Spezialkommission, Präsident der Redaktionskommission und Ratssekretär. Foto: zvg. Im tiefen Keller der Dienerstrasse 33 logiert die «Zukunft», ein Eldorado für junge Technofreaks, weiter oben die gemütliche Bar 3000 mit einer Konzertbühne, Galerie und Fumoir für Menschen, die nach Feierabend Lust auf einen feinen Cocktail, ein gutes Glas Wein und spannende Unterhaltung haben. Dominik Müller, Alex Dallas und ihre Geschäftspartner machen sich nun Gedanken über ein Mehrgenerationenhaus. Sie möchten dem jüngeren Publikum sowie den Gästen, die mit dem Club zusammen zehn Jahre älter geworden sind, jeweils das offerieren, was sie anspricht. Mit anderen Worten: einen Unterhaltungs- und Gastrobetrieb, der Zürcherinnen und Zürcher aller Altersklassen vom Keller bis unters Dach beste Unterhaltung, Entspannung und gute Laune bietet. Weitere Informationen unter kunft.ch, www.bar3000.ch. www.zu- Areal Herdern zweiter wichtiger EWZ-Standort Das EWZ will seinen Stützpunkt auf dem Areal Herdern in Zürich West ausbauen und bestehende Gebäude instand setzen. Der Stadtrat hat die Projektierungskredite zuhanden des Gemeinderats verabschiedet. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) will seinen Geschäftsbereich Verteilnetze auf dem Areal Herdern an der Pfingstweidstrasse konzentrieren. Derzeit befindet sich dort ein Werkhof mit Büroarbeitsplätzen, Werkstätten und Lager. Ursprünglich wollte das EWZ diesen Standort für ein zentrales Betriebsund Verwaltungsgebäude nutzen, liess den Plan aber wegen zu hoher Kosten fallen. Stattdessen fasst der Stadtrat die Beibehaltung des EWZHauptsitzes in Oerlikon sowie die Zentralisierung weiterer Nutzungen auf dem Herdern-Areal ins Auge. Logistik von Büros trennen Das Projekt umfasst einen Ersatzneubau für die Bobinenhalle, einen Erweiterungsbau für die Büronutzung sowie Optimierungen der Lagerflächen im Aussenbereich. Damit wird die Entflechtung der Logistik vom Bürokomplex möglich. In einem weiteren Schritt ist die mit dem Neubau eng zusammenhängende Instandsetzung des heutigen Hauptbaus vorgesehen. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat dafür einen Projektierungskredit von insgesamt 9,99 Mio. Franken. Die Baukosten belaufen sich gemäss Machbarkeitsstudie auf 75,5 Mio. Franken für die Neubauten und auf 20 Mio. Franken für die Unterhaltsarbeiten an den bestehenden Gebäuden. Das EWZ könnte dank dem Projekt diverse Mietbüros in der Stadt Zürich aufgeben. Das Bauprojekt soll Mitte 2017 vorliegen. (pd.) 6 Stadt Zürich Nr. 52 24. Dezember 2015 AKTUELL Caritas-Weihnachtsfeier im Volkshaus Aus einem unscheinbaren Metallklümpchen «geschält»: Gussfigürchen von Karl dem Grossen. Fotos: zvg. Für alleinstehende, armutsbetroffene und einsame Menschen ist die Weihnachtszeit keine Freudenzeit. Während andere im Kreis von Familie und Bekannten feiern, fühlen sie umso schmerzhafter, dass sie von all dem Weihnachtstrubel ausgeschlossen sind. Darum organisiert Caritas Zürich seit 1932 die Caritas-Weihnacht. Der Anlass wird mit Spenden und über Sponsoren finanziert. Über 60 Freiwillige verbringen zudem Heiligabend nicht im Kreis ihrer Familie, sondern helfen mit, die Feier für die Beteiligten zu einem Erlebnis zu machen. In den letzten Jahren besuchten jeweils rund 360 Personen den tradi- tionellen Anlass und genossen gemeinsam die Feier. Auch dieses Jahr wird Max Elmiger, der Direktor von Caritas Zürich, eine Weihnachtsgeschichte vorlesen und alle Gäste erhalten ein Weihnachtsgeschenk. Musikalisch umrahmt wird das Fest von Maxim Essindi. Er wird sich am Flügel begleiten und mit seiner souligen Stimme für weihnachtliche Stimmung bei den Gästen sorgen. Bekannt wurde Maxim Essindi durch die Sendung «The Voice of Switzerland». (pd.) 24. Dezember, 18 bis 21.30 Uhr. Volkshaus Zürich, grosser Saal. GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Weihnachtskaiser und Weihnachtsstern aus dem Stadtboden geborgen Meine Wunschliste Ein 600 Jahre altes Abzeichen, das Karl den Grossen vor den Gräbern der Zürcher Stadtheiligen zeigt, gehört zu den besonderen Funden der Stadtarchäologen im Fraumünsterquartier. Röntgenbild des Reiter-Radsporns. Der grösste Teil der Grabungen am Münsterhof ist abgeschlossen. Bis voraussichtlich Ende Februar untersuchen Archäologinnen und Archäologen nun parallel zu den abschliessenden Bauarbeiten die letzten archäologischen Schichten. Bei den verschiedenen Grabungen im Fraumünsterquartier wurden seit 2013 insgesamt Tausende von Funden geborgen, wie das Hochbaudepartement mitteilt. Kurz vor Weihnachten identifizierten die Archäologen nun ein besonderes Fundstück: Ein unscheinbares korrodiertes Metallklümpchen gab sich nach Röntgenuntersuchung und Restaurierung als schöne Gussfigur aus Buntmetall zu erkennen, die wohl als Pilgerabzeichen ans Gewand gesteckt werden konnte. Das 35 Millimeter breite Abzeichen aus dem frühen 15. Jahrhundert zeigt Karl den Grossen bei der Auffindung der Gräber der Stadtheiligen Felix und Regula. Der Legende nach wurde der Kaiser von einem Hirsch zu den Gräbern geführt, wo sein Pferd von selbst niederkniete und wo er später das Grossmünster gründete. Karl der Grosse wurde an Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser gekrönt und ab dem 13. Jahrhundert in den Zürcher Kirchen als Heiliger verehrt. Die Erde unter dem Münsterhof gab zudem einen «Weihnachtstern» her: Bei einer Röntgenuntersuchung an der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt erwies sich ein rostiger Erdklumpen als das gezackte Rad eines gut 700 Jahre alten Radsporns. Dieser ging wohl einem angesehenen Reiter verloren, der mit seinem Pferd den Münsterhof überquerte. Im Röntgenbild erschien das Rad den Archäologinnen und Archäologen wie ein «Weihnachtsstern». (pd./mai.) Paulus-Akademie vorerst in die Enge gezogen Eigentlich hätte die Paulus-Akademie, Forum der katholischen Kirche für Religion, Ethik, Gesellschaft und Politik, im November ins Neubauprojekt Kulturpark in Zürich-West ziehen wollen. Doch daraus wurde nichts. Denn Kulturpark-Initiant und Grundbesitzer Martin Seiz weigerte sich, den Grundstückverkauf ins Grundbuch übertragen zu lassen. Im letzten April machte er einen «Grundlagenirrtum» geltend und verfügte einen Baustopp. Beim Streit ging es um die Nutzung von gemeinsamen Veranstaltungsräumen. Auch wenn das Gebäude im Kulturpark winterfest gemacht wurde – der Baustopp dauert an. Inzwischen hat die katholische Kirche beim Handelsgericht die Einhaltung des Kaufvertrags und damit die Eigentumsübertragung eingeklagt. Die PaulusAkademie will mitsamt Tagungs- und Kursbetrieb in den Kulturpark an der Pfingstweidstrasse ziehen. Da der Weg KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten dahin aber noch versperrt ist und der bisherige Sitz in Witikon nicht mehr zur Verfügung steht, musste eine Alternative gefunden werden. Die Büros der Paulus-Akademie befinden sich nun seit kurzem in der Enge, in einem kircheneigenen Haus an der Bederstrasse, wie Direktor Hans-Peter von Däniken bestätigt. Die Veranstaltungen werden derweil wie bisher an verschiedenen Orten in der Innenstadt abgehalten. (mai.) Liebes Christchindli! Als Kind habe ich meinen Wunschzettel auf den Fenstersims gelegt – und meistens hast du ihn abgeholt und geschaut, dass es mit meinen Wünschen klappt. In der Hoffnung, dass du die Lokalinfo-Zeitungen liest, wünsche ich mir für dieses Jahr für das Zürcher Gewerbe Folgendes: • dass die Leute wieder mehr in unsere Läden gehen, statt online einzukaufen • dass die Stadt beim Lärmschutz nützlichere Ideen hat, als flächendeckend Tempo 30 einzuführen • dass man bei der Budgetdebatte nicht um einen einzelnen Gemeinderat buhlen muss, weil er das Zünglein an der Waage ist • dass man den KMU nicht noch mehr Gebühren und Verboten auferlegt • und gleichzeitig von ihnen einfordert, dass sie Arbeits- und Lehrplätze schaffen und alle Welt integrieren • dass dank der Aktion «Generell freundlich» die Verkehrsteilnehmer mehr lächeln und aufeinander Rücksicht nehmen • dass die Fussgänger etwas mehr Verständnis dafür haben, dass der Lieferwagen im Weg steht, weil er etwas liefert (und wenn das Christkind meinen ersten Wunsch erfüllt, ist das Problem mit den unzähligen Lieferwagen der Post und ihrer Konkurrenten sowieso gelöst) • und zuletzt wünsche ich mir, dass die politische Mehrheit in dieser Publireportage Stadt etwas mehr Verständnis hat für die politische Minderheit. Jetzt sehe ich im Geist, wie das Christchindli die Stirn runzelt und sagt: «Dafür bin ich doch nicht zuständig. Ihr habt doch alle ein Gehirn bekommen, damit ihr selber nachdenken und handeln könnt!» Ich weiss, mit meiner Wunschliste habe ich das Christchindli gar arg strapaziert. Aber vielleicht hat es mal einen ganz guten Tag und denkt auch mal an das Gewerbe, denn mit den Menschen und ihrem Gehirn ist das so eine Sache … manchmal könnte es, will aber nicht. Auch an Weihnachten hat es schliesslich einen Ochsen und einen Esel dabei gehabt – und wofür diese Tiere gemeinhin stehen, weiss man ja. Am wichtigsten im Leben sind jedoch Glück und Gesundheit. Und das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser – frohe Feiertage! Nicole Barandun-Gross, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Zürich West AKTUELL Foto: zvg. Plaza» Zürich für die Kinder Samichlaus spielen. In der Lobby steht während der Adventszeit ein Tannenbaum, an dem selbst gebastelte Wunschkugeln der Kinder angebracht sind. Gäste und Mitarbeiter des Hotels suchen sich einen Kinderwunsch aus, und die Mitarbeiter aus der Personalabteilung kümmern sich danach um den Einkauf der Geschenke. Am 15. Dezember wurden alle Kinder mit ihren Müttern und den Betreuern des «Casa Cantero» ins «Crowne Plaza» Zürich zur Bescherung mit Samichlaus und anschliessendem Weihnachtsapéro eingeladen. (pd.) Haltestelle Siemens wird behindertengerecht Der Stadtrat hat für die Erneuerung von Gleisen und Strasse, den behindertengerechten Ausbau der Haltestelle Siemens, den Landerwerb sowie die Anpassungsmassnahmen in der Albisriederstrasse gebundene Ausgaben in der Höhe von 5,614 Millionen Franken bewilligt. In der Albisriederstrasse, Abschnitt Freilagerstrasse bis Albisriederstrasse 232, sind die Tramgleise und der Strassenbelag sanierungsbedürftig, schreibt der Stadtrat in einer Medienmitteilung. Im Rahmen dieser Arbeiten wird die Haltestelle Siemens behindertengerecht ausgestaltet. Dafür ist der Erwerb von 93 Quadratmeter Land notwendig. Stadteinwärts wird eine Kaphaltestelle mit Norm- wartehalle eingerichtet, stadtauswärts eine Doppelhaltestelle mit Wetterschutz für die Passagiere von Tram und Gelenkbus. Damit die Trams ungehindert in die Kaphaltestelle einfahren können, ist eine Verkehrsregelungsanlage zur Priorisierung des öffentlichen Verkehrs vorgesehen. Im Haltestellenbereich stadtauswärts wird aufgrund der Länge der Haltestelle ein Velostreifen markiert. Dadurch kann der Veloverkehr gefahrlos vom motorisierten Verkehr überholt werden. Die bestehenden Bäume werden, wo notwendig, ersetzt bzw. neu angeordnet. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2016 geplant. Die Arbeiten dauern voraussichtlich ein Jahr. (zw.) 11 Millionen für Werkleitungen Der Stadtrat hat für die Erneuerung von Werkleitungen in der Albisriederstrasse, im Abschnitt Altstetterbis Rautistrasse, und in der Püntstrasse, von der Albisriederstrasse bis zur Tramendschleife, gebundene Ausgaben von 10,912 Millionen Franken bewilligt. In der Albisriederstrasse, Abschnitt Altstetter- bis Rautistrasse, sowie in der Püntstrasse, Abschnitt Albisriederstrasse bis Tramendschleife, ist der Abwasserkanal in einem schlechten Zustand und hydraulisch überlastet. Im Abschnitt ElseZüblin-Strasse bis Püntstrasse muss die alte, zunehmend bruchgefährdete und zu klein dimensionierte Wasserverteilleitung ersetzt werden, schreibt der Stadtrat. Im übrigen 7 Die höchsten Street-Art-Fassaden der Schweiz befinden sich in Neu-Affoltern und stammen aus Sprühdosen des umtriebigen Grünauer Kollektivs «One Truth». «Crowne Plaza» beschenkt benachteiligte Kinder Gerade zu Weihnachten sind die alleinerziehenden, bedürftigen Mütter des «Casa Cantero Mutter-KindHeims» im Kanton Aargau oft nicht in der Lage, ihren Kindern etwas zu schenken. Deshalb konnten in diesem Jahr Hotelgäste, Restaurantbesucher und Angestellte des «Crowne 24. Dezember 2015 Grünauer verzieren Neu-Affoltern Ein Samichlaus übergab den Kindern die Geschenke. Strahlende Kinderaugen liegen nicht nur Hoteldirektor Heinz Krähenbühl am Herzen, sondern auch den Gästen und Mitarbeitenden des Hotels Crowne Plaza Zürich. Nr. 52 Projektgebiet müssen die Wasserversorgungsanlagen aufgrund des Kanalbaus ausgewechselt oder angepasst werden. Gleiches gilt für die übrigen tiefliegenden Werkleitungen. Für eine Verbesserung des Brandschutzes werden die Unterflurhydranten durch zehn neue ersetzt. Die Werkleitungsarbeiten sind in zwei Etappen geplant. Die erste Etappe soll zusammen mit den Gleis- und Tiefbauarbeiten bei der Haltestelle Siemens gebaut werden. Der Baubeginn für diese Arbeiten ist für Sommer 2016 geplant, sie dauern voraussichtlich eineinhalb Jahre. Ob die zweite Etappe gleich im Anschluss oder erst später gebaut wird, hängt davon ab, wann das Zentrum Albisrieden neu gestaltet wird. (zw.) Pase und Dr. Drax vom bekannten Street-Art-Kollektiv «One Truth haben mit ihrem jüngsten Werk einen neuen Rekord geschaffen: An der Wehntalerstrasse 312 in Neu-Affoltern gestalteten sie im Auftrag des Hausbesitzers die zwei höchsten Street-Art-Fassaden der Schweiz. Der Name des Kunstwerks lautet «Create or Destroy» – erschaffe oder zerstöre. Die eine Fassade zeigt denn auch einen Street-ArtKünstler bei der Arbeit, die zweite einen Graffitireiniger, der das Bild wieder zerstört. «Die Metapher kann man auf den Alltag beziehen, es braucht beide Seiten, damit es wieder Platz für etwas Neues gibt», erklären die 32 und 34 Jahre alten Brüder. Die Fassadengestaltungen sind je 5 mal 20 Meter gross und befinden sich an den beiden gegenüberliegenden Fassaden des Hochhauses. Die «One Truth»-Figuren an der Wehntalerstrasse symbolisieren das häufige Schicksal von Graffitis: Der Street-Art-Künstler kreiert ein Werk ... Renommierte Auftraggeber Das Künstlerkollektiv «One Truth», das seine Atelier-Galerie seit Jahren an der Bändlistrasse hat, hinterliess in der Stadt Zürich schon viele bunte Spuren. Angefangen hatten Pase und Dr. Drax vor zwölf Jahren in der illegalen Street-Art-Szene. Inzwischen haben sie sich längst mit legaler Kunst aus der Sprühdose einen internationalen Namen gemacht. So zieren ihre irgendwie liebevollen Fantasyfiguren zum Beispiel die Fassaden von Wohnhäusern im Besitz der Kirchgemeinde Wipkingen und der städtischen Heilpädagogischen Schule in Wiedikon, einen Durchgang zur ABZ-Siedlung an der Bristenstrasse in Altstetten oder auch die Holzwände des städtischen Werkhofs an der Bederstrasse. Neben der Stadt Zürich und der Kirche gehören zu ihren Auftraggebern auch pri- ... der Graffitireiniger zerstört es wieder. vate Hausbesitzer oder Grossunternehmen wie UBS und BMW. Die beiden Künstler gestalten aber nicht nur Fassaden und Mauern. Mit Farbdose oder mittels Airbrushtechnik widmen sie sich auch Autos und Garagentoren sowie vielerlei kleinformatigeren Objekten wie Toilettendeckeln und T- Fotos: zvg. Shirts, Skateboards und vielem mehr. Ein Bild davon kann man sich in der Grünauer Studio-Galerie von «One Truth» machen. (kst./ mai.) One Truth, Studio/Gallery, Bändlistr. 29, 8064 Zürich. Geöffnet nach Vereinbarung, Tel. 076 416 84 76 oder über Internet auf www.onetruth.ch. AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN «Hurra, ich habe endlich eine Stelle!» Mittlerweile bewerbe ich mich schnell. Aber das war bis jetzt leider für keine Stelle eine Anforderung. P. Rakti-Kant Entmutigt und ausgelaugt, sehne ich mich nach Seminararbeiten, denen ich noch vor wenigen Wochen abgeschworen hatte. Wieder einmal ist das Gras grüner auf der anderen Seite. Ich verwerfe den Gedanken und untermale ihn mit einer Handbewegung, als wollte ich eine lästige Fliege wegscheuchen. So einfach lasse ich mich nicht unterkriegen. Die Lösung meines Problems muss her. Also stelle ich mir die Frage, wie wohl andere ihre Jobs erhalten haben, und beobachte Leute, die beobachtbare Berufe ausüben. Doch auch das bringt mich nicht weiter. Wer findet eine Stelle? Die Miene der Kassiererin im Lebensmittelgeschäft erinnert mich an einen alten Apfel, der bereits tiefe Falten wirft. Lustlos zieht sie die Artikel über den Barcodeleser und nennt mir gelangweilt den zu bezahlenden Betrag. Sie würdigt mich keines Blickes. Ich wage zu bezweifeln, dass jemand von ihrer guten Ausstrahlung angezogen in diesem Geschäft einkaufen geht. Auch die Coiffeuse, die redet wie ein Wasserfall und mir die Haare ausreisst, statt sie zu schneiden, und der Programmierer, der vergisst, Sicherheitslücken der iCloud zu schliessen, haben einen Job gefunden. Es ist mir unklar, weshalb der Mann, der jeweils auf der Bank an der Bushaltestelle schläft, keinen Job hat. Der grüsst wenigstens freundlich, wenn ich an ihm vorbeigehe. Wie machen die anderen das bloss? Es ist mir ein Rätsel. Aber, statt an mir selber zu zweifeln, zweifle ich an der Kompetenz derjenigen, die mich als Praktikanten ablehnen. Bewerbung Nummer 27 Auf «Senden» geklickt und meine 27. Bewerbung abgeschickt, setze ich mir ein Ultimatum: Wenn es mit dieser Stelle nicht klappt, dann war es das für den Moment mit der Jobsuche. Ich werde schon etwas finden, wie ich die Zeit totschlagen kann. Doch prompt klingelt zwei Tage später mein Handy: Ich habe die Stelle. Hätte ich gewusst dass es so einfach ist, hätte ich mir schon viel früher ein Ultimatum gesetzt. Wieder etwas für das nächste Mal gelernt. P. Rakti-Kant P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig und studiert Sozialwissenschaften an der Universität Zürich. Um sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags. Alle Strapazen sind vergessen Strapazen, die Zweifel, die Begegnung mit Melnik, alles ist vergessen. War doch gar nicht so schlimm, sage ich mir frohen Mutes. Ich muss schmunzeln. Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Auf das rote Telefonsymbol getippt, lasse ich mich in einen Stuhl fallen. Erleichterung. Freude. Stolz. Eine Flut aus Emotionen prasselt auf mich ein. Hurra, ich habe eine Stelle. Die * In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schreibt er unter einem Pseudonym. 8 Zürich West Nr. 52 24. Dezember 2015 AKTUELL SBB verkauft ihren Büroanteil im Westlink Parkplätze statt Bäume: SP wehrt sich Die SBB hat ihren Büroanteil im Gebäude Westlink Plaza an die Basler Versicherungen verkauft und wird per 1. Januar Mieterin. An der Uetlibergstrasse in Wiedikon soll eine der wenigen Grünflächen asphaltiert und Bäume gefällt werden, damit Parkplätze entstehen. Das Tiefbauamt hintertreibe damit die Resultate des Mitwirkungsverfahrens, kritisiert die SP 3. Sie erhebt dagegen Einsprache. Das Tiefbauamt hatte 2013 das Projekt gemäss § 13 Strassenverkehrsgesetz vorgelegt. Das wird als Mitwirkung der Bevölkerung bezeichnet. Das Projekt sah vor, im Strassenraum beidseitig einen Fahrradstreifen zu installieren, einseitig Parkplätze aufzuheben und die zwei einzigen parkartigen Flächen mit altem Baumbestand attraktiver zu gestalten. Zur Verärgerung vieler Anwohner ist jetzt im definitiven Projekt vorgesehen, die einzige Grünfläche grösstenteils zu asphaltieren, sechs Bäume zu fällen, damit zwölf Parkplätze und ein Zufahrtsweg erstellt werden können. Die SP fordert einen Verzicht auf diese Parkplätze oder eine Neuauflage des Projekts gemäss § 13. (zw.) Mit diesem sogenannten «Sale-andRent-back»-Verfahren will die SBB eine langfristige Bindung von Kapital in eigengenutzten Gebäuden vermeiden und die Nutzungsflexibilität erhöhen. «Dadurch stehen diese Mittel für Investitionen zugunsten unserer Kundinnen und Kunden zur Verfügung», schreibt die SBB. Sie hat im November 2013 entschieden, die Kapitalbindung bei eigengenutzten Bürogebäuden zu reduzieren, und deshalb ihren Büroanteil des Gebäudes Westlink Plaza im «Sale-and-Rentback»-Verfahren verkauft. Mittels eines im November gestarteten Bieterverfahrens hatten schweizerische und ausländische Investoren die Möglichkeit, der SBB im gegenseiti- Im Westlink beim Bahnhof Altstetten bleibt die SBB Eigentümerin der Wohnungen im oberen Teil. gen Wettbewerb ein Angebot für den Büroanteil zusammen mit dem Anteil an Verkaufsflächen im Erdgeschoss des Gebäudes zu unterbreiten. Verkaufspreis bleibt geheim Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren hat sich die SBB für die Basler Versicherungen als Käuferin entschieden. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart, schreibt die SBB weiter. Am 15. Dezember erfolgte die notarielle Beurkundung des Gebäudeverkaufs. Ab dem 1. Januar ist die SBB im Westlink Plaza Mieterin mit einem langfristigen Vertrag. Der Teilverkauf ermöglicht ihr, die 80 Wohnungen im oberen Teil des Gebäudes zu behalten. Bereits seit Oktober 2013 arbei- Archivfoto: mai. ten 720 SBB-Mitarbeitende im Westlink Plaza. Bereits im November 2014 wurde der SBB-Hauptsitz in Bern-Wankdorf mit dem «Sale-and-Rent-back»-Verfahren verkauft. Diese Strategie soll zur nachhaltigen Finanzierung der SBB beitragen, was die öffentliche Hand entlaste und den Kundinnen und Kunden zugutekomme. (zw.) ANZEIGEN Jesus Christus ist das Licht der Welt! Zürich West BAUEN Nr. 52 24. Dezember 2015 9 Wunderwelt der Technik im Rekord-Kornhaus Das mit 118 Metern höchste Getreidesilo der Welt ist ein komplexes Gebilde mit viel faszinierender Technik. Ein Rundgang durch den Rohbau erlaubte spannende Ein- und Ausblicke. Wipkingen wünscht Fassadenbegrünung Marcus Weiss In geradezu atemberaubendem Tempo ist in den vergangenen Monaten die Aufstockung des ursprünglich 40 Meter hohen Swissmill-Silos am Sihlquai vonstattengegangen. Innerhalb von jeweils etwa zwei Wochen wurde erst die östliche, dann die westliche Hälfte auf 118 Meter hochgezogen. Was aber passierte hinter den Kulissen, und welche Arbeiten spielen sich im Moment im Innern des äusserlich weitgehend fertiggestellten Kornhauses ab? Antworten gab es im Rahmen einer exklusiven Führung mit dem Leiter Produktion und Technik der Swissmill, Raimund Eigenmann. Dem langjährigen Mühlenprofi, der jeden Winkel seines Betriebs kennt, steht die Begeisterung für das neue Bauwerk ins Gesicht geschrieben. «Die Betonoberfläche ist doch wirklich schön geworden, nicht wahr?», strahlt er, als wir uns dem Turm nähern. Unter erschwerten Bedingungen Die 2004 errichtete Siloanlage der Schapfenmühle im baden-württembergischen Ulm, bislang das welthöchste Getreidesilo, habe als Vorbild für das Kornhaus gedient, erzählt Eigenmann. Diese Anlage, deren Höhe vom Swissmill-Kornhaus nun um zwei Meter übertroffen worden ist, sei jedoch «auf der grünen Wiese» errichtet worden, während man hier am Sihlquai ein bestehendes Silobauwerk aus dem Jahr 1957 in die Gebäudestruktur integrieren musste. «Dessen Betrieb konnte während der Bauphase nicht unterbrochen werden, was nach einer sehr ausgeklügelten Vorgehensweise verlangte», unterstreicht der Fachmann. Ist dies auch der Grund, weshalb der Hochbau des neuen Turms in zwei Hälften ausgeführt wurde? «Dies hat vor allem mit der Kapazität der Anlieferung und der Baustelleneinrichtung zu tun, die in sehr eingeschränkten Platzverhältnissen operieren musste», lautet seine Antwort. Deshalb habe man den Beton auch Der Blick nach Osten zeigt auch die Fensteröffnungen, die in der Aussenansicht des Turms ins Auge springen. konventionell per Kran mit Kübeln nach oben gezogen und nicht einen Betonverteilermast benutzt, wie dies beispielsweise beim Prime Tower der Fall war. «Der zweite Kran, der primär für den Transport der Armierungseisen und als Reserve diente, wurde ebenfalls aus Platzgründen auf das Dach des neuen Turms umgesetzt, sobald dies möglich war.» Sturm hätte zwei Monate gekostet Dass während der Errichtung der Silohälften jeweils 24 Stunden am Tag gearbeitet wurde, hat mit der gewählten Baumethode zu tun: Bei der sogenannten Gleitbauweise kann man den Betonierungsvorgang nicht unterbrechen, es muss kontinuierlich Beton eingebracht werden, bis die Endhöhe des Bauwerks erreicht ist. «Wir hatten grosses Glück mit dem Wetter; wäre in diesen heiklen Phasen ein stärkerer Sturm aufgezogen, der mehr als drei Stunden angehalten und den Betrieb des Krans verunmöglicht hätte, wären wir gezwungen gewesen, die ganze Schalung zu demontieren und anschliessend neu einzuschalen. Dies hätte uns locker zwei Monate im Terminplan zurückgeworfen», sagt Eigenmann. Aussicht vom Kornhaus Richtung Escher-Wyss-Platz. Über eine Rampe betreten wir das Gebäude mit dem Türmchen auf dem Dach, das unmittelbar an das aufgestockte Kornhaus angrenzt. «Hier handelt es sich um einen Getreidespeicher von 1924», erklärt der technische Leiter. Unzählige Misch- und Verteilapparaturen befinden sich im Innern des Erdgeschosses, dazwischen passiert man immer wieder schmale Durchlässe durch massive Betonwände. An der Übergangsstelle zum nun aufgestockten Kornhaus bleibt Raimund Eigenmann stehen und deutet in einen Hohlraum. «Wir hatten keinen Abstand zwischen den beiden Gebäuden, sie waren lückenlos zusammengebaut», führt er aus. «Bei einem stärkeren Erdbeben käme es beim heutigen 11- Meter-Turm jedoch zu einem seitlichen Ausschlag von bis zu 22 Zentimetern, was das Nebengebäude ernsthaft beschädigen würde. So mussten wir die Bausubstanz an der Nahtstelle in Segmenten herausschneiden, um 40 Zentimeter Zwischenraum zu schaffen, eine schwierige und gefährliche Arbeit», so der Swissmill-Verantwortliche. Ein paar Schritte weiter kommen die technischen Einrichtungen im «alten» Teil des aufgestockten Silo- gebäudes zum Vorschein, teilweise sind sie bereits für die künftigen Aufgaben angepasst. Über eine Pforte gelangen wir ins Freie und treten im Korb des Bauaufzugs die luftige Fahrt in die Höhe an. Solarpanels für die Südwand Auf der ruckelnden Reise nach oben kann man die Bauabschnitte des Kornhauses wie in einem Zeitraffer ablesen. Ja, die Südwand des neuen Kornhauses werde flächendeckend mit Solarpanels verkleidet, gemäss der Coop-eigenen Öko-Strategie, bestätigt Raimund Eigenmann. Es habe intern sogar intensive Diskussionen darüber gegeben, ob man zwei Seiten des Turms verkleiden solle. Wegen der voraussichtlich geringen Energieausbeute an den Schmalseiten sei dieser Plan jedoch verworfen worden. Oben angekommen, präsentiert sich die Limmatstadt aus einer überwältigenden Perspektive. Nach kurzem Restaufstieg über das Baugerüst geht es wieder ins Innere des kolossalen Kornspeichers. Unter unseren Füssen befinden sich nun die über 70 Meter langen, vertikalen Silozellen, die über dem bisherigen Silo gebaut wurden. «Bislang konnten 10 000 Tonnen Getreide gespeichert werden, nun kommen nochmals 25 000 Tonnen hinzu», berichtet der SwissmillVertreter. Es handle sich vor allem um Weizen, die leichteren Getreidesorten wie etwa Mais und Hafer lagere man in den Silos auf der anderen Strassenseite. Becherwerk bringt Getreide hoch Fotos: Marcus Weiss Der Polier von Implenia, Stefan von Känel (links), und Raimund Eigenmann auf der Baustelle im Dachgeschoss des Kornhauses. Das Quartier Wipkingen hat sich öffentlichkeitswirksam, aber erfolglos gegen das Bauprojekt der Swissmill gewehrt, da viele durch den Schattenwurf und die dominante Erscheinung des Bauwerks die Lebensqualität der Anwohner bedroht sahen. Was sagt man auf der anderen Limmatseite heute zum Siloturm, nachdem dieser seine endgültige Höhe erreicht hat? «Wir finden den Turm immer noch schrecklich. Der optische Einfluss ist nicht nur für Wipkingen, sondern für die ganze Stadt einschneidend», schreibt Beni Weder, Quartiervereinspräsident von Wipkingen, auf Anfrage. «Wir würden uns aber sehr freuen, wenn er zum Beispiel vertikal begrünt würde, dann würde er wenigstens nicht als kahler Betonkoloss wahrgenommen und könnte einen wirklichen Beitrag zur angestrebten 2000-Watt-Gesellschaft leisten.» Die IG Unterer Letten, die sich mit ihrer Website zum Sprachrohr turmkritischer Anwohner auf der gegenüberliegenden Limmatseite gemacht hatte, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (mw.) Doch wie gelangt das Getreide überhaupt ins neue Kornhaus? «Es wird von den Bahnwaggons in Bodenluken gekippt, über Kettenförderer via Brücke auf die andere Strassenseite gebracht und dann mit sogenannten Becherwerken auf 118 Meter Höhe gehoben.» Diese Becherwerke könne man mit den als «Paternoster» bezeichneten Umlauf-Aufzügen in älteren Gebäuden vergleichen. Pro Becher werden etwa vier bis fünf Kilogramm Getreide befördert, die Geschwindigkeit betrage maximal 1,5 Meter pro Sekunde. Zur Querverteilung in die verschiedenen Silozellen würden Kettenförderer eingebaut. Betreffend Lärm müssten sich die Anwohner keine Sorgen machen: «Die Transportanlagen arbeiten nahezu lautlos, dies ist auch für unsere Mitarbeiter wichtig, die sich im di- Wirkt von aussen nahezu fertig. rekten Umfeld aufhalten.» Dass der Siloturm noch immer eine Baustelle ist, wird ein paar Treppenstufen höher deutlich, als plötzlich ein am Kranseil hängender Metallstützenstapel ins Blickfeld rückt und zahlreiche Bauarbeiter in orangen Warnjacken einen reizvollen Kontrast zum blauen Himmel bilden. Gerade wird das Dachgeschoss betoniert, unter den aufmerksamen Augen des Poliers Stefan von Känel. «Wir haben 18 000 Kubikmeter Beton und 2800 Tonnen Stahl verbaut», erklärt der Baustellenverantwortliche von Implenia. Als es durch das Treppenhaus nach unten geht, treffen wir auf zahlreiche Handwerker, die mit dem Endausbau des Kornhauses beschäftigt sind. «Bei einem solchen Projekt ist eine ausgezeichnete Teamarbeit notwendig, und die haben wir hier», resümiert Raimund Eigenmann mit sichtlicher Emotion. «Ich bin hocherfreut, dass es heute noch so gute Handwerker gibt in diesem Land, ich würde ihnen die höchste Schulnote geben.» 10 Zürich West Nr. 52 24. Dezember 2015 W I N TE R Zürich West Nr. 52 24. Dezember 2015 Als Winter noch richtige Winter waren und sogar grosse Seen zufroren: Hier eine Szenerie aus dem Jahr 1880 auf dem Zürichsee. 11 Bild: zvg. «Warme Winter waren früher seltener» Grüne Weihnachten sind in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, aber sie waren wohl weniger häufig, meint Klimahistoriker Christian Pfister. «Euro-Climhist», das auf der Basis der erweiterten «Climhist-CH»-Software 412 monatliche Wetterkarten für die Kaltperiode 1675 bis 1715 produzierte. Forschende aus 15 europäischen Ländern machten mit. Inwiefern ist «Euro-Climhist» Ihr Lebenswerk? Man könnte es insofern so bezeichnen, als dass ich während mehreren Jahrzehnten mehr oder weniger intensiv daran gearbeitet habe. Silvan Rosser Per Mausklick lassen sich auf der neu online stehenden klimahistorischen Datenbank «Euro-Climhist» witterungs- und klimageschichtliche Daten der letzten 500 Jahre abrufen. Die Klimadatenbank ist mittlerweile über einen Zeitraum von 40 Jahren kontinuierlich entstanden. Der Kopf im Hintergrund ist der Berner Klimahistoriker und emeritierte Professor für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Universität Bern, Christian Pfister. In Europa ist er als Fachmann auf dem Gebiet der Witterungs- und Klimageschichte der letzten Jahrhunderte bekannt. Christian Pfister, Sie arbeiten bereits seit über 40 Jahren als Klimahistoriker. Was macht ein Klimahistoriker? Zunächst gilt es festzuhalten, dass ich auch in anderen Forschungsgebieten tätig gewesen bin, etwa in der Historischen Demografie und in der Agrargeschichte. Beide Bereiche weisen Bezüge zur Klimageschichte aus. Die Historische Klimatologie dreht sich um die Rekonstruktion von Wetter und Klima, sie geht der Verletzlichkeit früherer und heutiger Gesellschaften für Witterungsextreme und sogenannte Naturkatastrophen nach, und sie fragt nach dem kulturgeschichtlichen und politischen Kontext, in dem solche Ereignisse gedeutet und handlungsrelevant werden. Untersuchungen werden am ehesten in englischsprachigen Fachzeitschriften publiziert, wo sie ein globales Fachpublikum erreichen (Artikel unter www.hist.unibe.ch/content/personal/e325/index_ger.html, Red.). Was hat Sie über all die Jahre angetrieben? Wetter und Klima haben in der Geschichte von Gesellschaften und Individuen eine bedeutende Rolle gespielt, die jedoch fallspezifisch näher untersucht werden muss. Vor 40 Jahren gab es noch kaum einschlägige Studien. Damit konnte ich in wissenschaftliches Neuland vordringen, was Christian Pfister Prof. Dr. Christian Pfister, geboren 1944 in Bern, ist Pionier der Klimageschichte. Bis 2009 Prof. für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte am Historischen Institut der Universität Bern. Seither als Prof. em. und freier Forscher am Oeschger Zentrum für Klimaforschung tätig. Pfister publizierte unzählige wissenschaftliche Arbeiten und gewann viele Preise, darunter im Jahr 2000 den Eduard-Brückner-Preis «für herausragende interdisziplinäre Leistungen in der Klimaforschung». (ros.) mich bis heute fasziniert und herausfordert. Seit Ende November ist die neue Klimadatenbank «Euro-Climhist» online. Erfüllt es Sie mit Stolz, nun unzählige Klimainformationen für immer im World Wide Web gespeichert zu haben? Ich bin dankbar und erleichtert, dass es mir vergönnt war, die Daten rechtzeitig zu sichern und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wo liegen die Anfänge dieses Riesenprojekts? In den frühen 1980er-Jahren hatte ich die Nachweise für 34 000 Wetterund Klimadaten zu liefern, die meiner Habilitationsschrift «Klimageschichte der Schweiz» (1984) zugrunde liegen. Dazu arbeitete ich mich in eine Programmiersprache ein und konzipierte ein Programm, das mir einen 1200-seitigen Katalog namens «Climhist-CH» mit Endnoten ausdruckte. Dazu mussten Hunderte von Lochkarten gestanzt werden. 1991 bis 1994 leitete ich dann ein europäisches Forschungsprogramm namens Wie liess sich «Euro-Climhist» finanzieren? «Climhist-CH» ist ohne Fremdfinanzierung entstanden. «Euro-Climhist» (1991–1994) wurde von der European Science Foundation finanziert. In den folgenden 15 Jahren konnte ich wiederholt kleine Summen aus Forschungsprojekten in «Euro-Climhist» investieren. Seit 2010 wird «Euro-Climhist» vom Swiss GCOS Office (Global Climate Observation Systems bei MeteoSchweiz) unterstützt. Es ist dies ein globales Projekt, das die für die Klimaforschung bedeutsamen Datenbasen langfristig erhalten will. Wie ist die Datenbank aufgebaut? Drei Dimensionen können gewählt werden: Thema, Zeit und Ort. Rund 300 Themen stehen zur Auswahl. Zeitlich werden die Daten ab 1501 freigegeben. Räumlich beschränkt sich das Modul «Schweiz» auf dieses Land. Weitere Details sind auf www.euroclimhist.unibe.ch zu sehen. Wie umfangreich ist «Euro-Climhist»? Was gibt es alles zu entdecken? «Euro-Climhist» stellt eine Vielzahl von weit verstreuten oder unzugänglichen Datensätzen auf einer einzigen Plattform zur Verfügung. Meines Wissens ist es das einzige Tool, das das Zusammenspiel von Wetter und Klima über mehrere Jahrhunderte dokumentiert. Das tägliche Wetter kann zwischen 1684 und 1863 abgerufen werden. Ab 1864 sind die täglichen Daten nach dem heute geltendem «Meteorologie-Gesetz» noch nicht freigegeben. Ferner sind lange bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Zeitreihen von Temperatur und Niederschlag aufgeschaltet. Hat jedermann Zugriff auf die rund 155 000 Einträge? Ja. Zwei Zugänge stehen zur Verfügung: Mit dem Standardzugang kön- nen die Daten nicht ganz vollständig eingesehen werden, und die Zahl der Records pro Woche ist plafoniert, allerdings auf sehr hohem Niveau. Wer «Euro-Climhist» für wissenschaftliche Forschung nutzen will, bekommt einen Zugang ohne Beschränkungen. Was sind die nächsten Schritte? Das nächste Modul – Europa vor 1501 – ist unter Leitung meines Nachfolgers, Prof. Dr. Christian Rohr, in Arbeit. Daneben wird das Modul Schweiz weiter ausgebaut, namentlich für das 19. und 20. Jahrhundert. Worin liegt die Relevanz einer im Internet öffentlich zugänglichen Klimadatenbank der letzten 500 Jahre? Einmal trägt sie dazu bei, die Diskussion um den Klimawandel auf eine breitere Grundlage zu stellen. Menschen nehmen ja primär das Wetter wahr, das in ihren Alltag eingreift. Extreme werden häufig dem Klimawandel zugeschrieben, weil die Messwerte von MeteoSchweiz nur bis 1864 zurückreichen. Verlässliche Daten von Extremereignissen und Naturkatastrophen stehen also nur für die letzten 150 Jahre zur Verfügung, nicht genug für eine solide Argumentationsbasis. Inwieweit ist «Euro-Climhist» auch in der Debatte um den Klimawandel wichtig? Langfristig lässt sich der Klimawandel bei den Temperaturen gut belegen, was auch der Blick in die Wettervergangenheit bestätigt. Weniger gilt dies für Niederschläge, Überschwemmungen und Winterstürme, wie anhand der Datenbank nachgewiesen werden kann. Andererseits wird es für die Skeptiker nicht mehr so einfach, Extreme aus der Klimavergangenheit aus dem klimatischen Zusammenhang zu reissen, um die gegenwärtige Entwicklung zu verharmlosen. Der Sommer 2015 brachte nach dem Sommer 2003 bereits den zweiten Hitzesommer seit der Jahrtausendwende. Wie ist diese Häufigkeit in einer 500-jährigen Klimageschichte einzuordnen? Im Jahr 1540 folgten auf ein extrem trockenes Frühjahr ein extrem trockener Sommer und ein dürrer Herbst. Die Temperaturen von April bis Juli waren signifikant höher als 2003. Im vollkommen regenlosen Juli brachen europaweit Waldbrände aus, was auf Temperaturen von über 40 Grad hindeutet. Dies vom Atlantik bis nach Polen und von der Toskana bis zur deutschen Nordgrenze. In der Zeit seit 1540 ist der Juli 2015 Spitzenreiter, wahrscheinlich auch der Sommer 2003. War es in den letzten 500 Jahren in Mitteleuropa und in der Schweiz jemals so warm wie in den letzten 30 Jahren? Nein. Welcher ist ihr persönlich wertvollster Eintrag auf der «Euro-Climhist»? Ich betrachte die europäischen Forschungen zum oben erwähnten Hitzejahr 1540 als den wertvollsten Beitrag der Historischen Klimatologie zur Einschätzung von Risiken in der Gegenwart und Zukunft. Axel Bojanowski («Spiegel online») bezeichnete dieses Ereignis 2014 als «Europas grösste Naturkatastrophe». Gibt es viele frühere Klimabeobachtungen aus der Grossregion Zürich? Der Grossraum Zürich ist in dieser Hinsicht Spitzenreiter. Auf Überlieferungen aus Zürich sieht man eine verschneite Stadt und einen gefrorenen Zürichsee. Waren Winter in der frühen Neuzeit noch kälter? Ja. Dafür finden sich viele Belege in «Euro-Climhist». Wie häufig gab es in Zürich eine Seegfrörni? Zwischen 1500 und 1900 sind zahlreiche Seegfrörni nachgewiesen. Ich habe sie noch nicht ausgewertet. Wie gross schätzen Sie die Chancen einer Seegfrörni in Zürich heutzutage ein? Gering. Wann war der letzte Eiswinter? Im Winter 1963 waren die meisten Schweizer Seen, namentlich der Zürichsee und der Bodensee, zugefroren und das Eis war tragfähig. Erleben wir heuer einen Mildwinter? Historiker hüten sich vor Prognosen, weil sie um die vielen Fehlprognosen der Vergangenheit wissen. Alle haben das Gefühl, dass früher Weihnachten weiss waren. Täuscht das? Warmwinter ohne Schnee an Weihnachten sind in der Vergangenheit immer wieder nachgewiesen, aber sie waren wohl weniger häufig als im 21. Jahrhundert. 12 Zürich West Nr. 52 KIRCHE 24. Dezember 2015 KIRCHEN Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Jesu Wiedikon Donnerstag, 24. Dezember 16.00 Heilig Abend, Familiengottesdienst mit Krippenspiel (Wortgottesfeier) und der Singschule, Oberkirche 22.30 Heiligabendgottesdienst mit Projektchor zur Christmette Oberkirche Freitag, 25. Dezember 10.00 Weihnachtsgottesdienst mit Ambrosius-Chor u. Gregorius-Chor Oberkirche Samstag, 26. Dezember 10.00 Stephanstag, Eucharistiefeier, Oberkirche 17.00 Eucharistiefeier entfällt Sonntag, 27. Dezember 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Fest der Heiligen Familie, Oberkirche Dienstag, 29. Dezember 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 31. Dezember 9.00 Eucharistiefeier entfällt 17.00 Eucharistiefeier, Silvester Unterkirche Freitag, 1. Januar 8.00 Eucharistiefeier entfällt 10.00 Eucharistiefeier, Neujahr, Oberkirche Samstag, 2. Januar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Sonntag, 3. Januar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Dienstag, 5. Januar 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 7. Januar 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Evang.-ref. Kirchgemeinde Wiedikon Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend 17.00 Bühlkirche: Kurzgottesdienst mit Pfrn. Sara Kocher 22.00 Bühlkirche: Gottesdienst zum Heiligabend, Pfr. Thomas Fischer Musik: Serena Kim, Oboe, und Els Biesemans, Orgel Donnerstag, 25. Dezember Weihnachten 9.30 Bühlkirche: Gottesdienst mit Abendmahl, Pfrn. Sara Kocher Musik: Barbara Lang, Bratsche, und Els Biesemans, Orgel Sonntag, 27. Dezember 17.00 Bühlkirche: Weihnachtskonzert: A. Vivaldi, A. Marcello, J. S. Bach. Gespielt von Jeroen Berwaerts, Trompete Els Biesemans, Orgel Donnerstag, 31. Dezember, Silvester 17.00 Bühlkirche: Gottesdienst Pfr. Thomas Fischer Sonntag, 3. Januar 9.30 Bühlkirche: Gottesdienst mit Pfrn. Sara Kocher Predigtreihe: Engel – Grenzgänger zwischen Himmel und Erde Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend 16.00 Grosse Kirche: HeiligabendGottesdienst für Gross und Klein Kinder aus Altstetten führen die Weihnachtsgeschichte «E Schachtle voll Wiehnacht» auf. Mitwirkung: B. Müller-Zwygart Pfr. F. Schmid, S. Müller, U. Walther Alphorn: K. Timokhine Orgel: D. Timokhine 22.00 Grosse Kirche: Christnachtfeier, Predigt: Pfr. M. Saxer Orgel: D. Timokhine Violoncello: E.-M. Hux Freitag, 25. Dezember, Weihnacht 10.00 Grosse Kirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl Predigt: Pfrn. U. Müller Orgel: B. Schöniger, Querflöte: G. Nibali, anschliessend Chilekafi Sonntag, 27. Dezember 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Predigt: Pfr. M. Saxer, Orgel: D. Timokhine, anschl. Chilekafi Donnerstag, 31. Dezember, Silvester 17.30 Kath. Kirche Heilig Kreuz Ökumenischer Silvester-Gottesdienst mit Pfr. F. Schmid, Pfr. M. Horat, E. Welti, anschliessend Apéro Freitag, 1. Januar, Neujahr 17.00 Alte Kirche: Musikalische Feier zum neuen Jahr. Wir beginnen es mit Musik und Wort. Violine: N. Courtois Violoncello: Ch. Guggenbühl Klavier: B. Schöniger Text: Pfrn. U. Müller Anschliessend Apéro Sonntag, 3. Januar 10.00 Kirche Suteracher: Gottesdienst mit Abendmahl, Predigt: Pfr. F. Schmid, Orgel: D. Timokhine Anschliessend Chilekafi Evang.-ref. Kirchgemeinde Im Gut, Thomaskirche Donnerstag, 24. Dezember 16.00 Thomaskirche Heilig-Abig-Gottesdienscht Weihnachten einmal beinahe hautnah erleben Pfrn. Jolanda Majoleth und Team 17.30 Kirchgemeindesaal (im Anschluss an den Gottesdienst) Weihnachtsfeier am Heilig Abig Für das Nachtessen ist eine Anmeldung erforderlich: 044 466 71 13, Unkostenbeitrag: 25 Franken pro Person. Bitte den Geldbetrag der Anmeldung beilegen Freitag, 25. Dezember 10.00 Thomaskirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl mit dem Singkreis Pfrn. Jolanda Majoleth Sonntag, 27. Dezember 9.30 Thomaskirche: Gottesdienst Pfrn. Elsbeth Kaiser Sonntag, 3. Januar 9.30 Thomaskirche: Neujahrs-Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth Zur Jahreslosung: Jesaja 66, 13 Anschliessend Neujahrsapéro Mittwoch, 6. Januar 12.00 Kirchgemeindesaal: Mittagstisch «55 plus» (Anmeldung bis Mo, 4. Januar an: Uwe Weinhold Telefon 044 466 71 13) Evang.-ref. Kirchgemeinde Albisrieden Heiligabend Donnerstag, 24. Dezember 17.30 Alte Kirche: Familiengottesdienst, Pfr. G. Bosshard, Orgel: Y. Müdespacher, Mitwirkung KidsSingen 22.30 Neue Kirche: Christnachtfeier, Pfrn. E. Wickihalder. Mitwirkung von B. Just, Orgel, und Solist Kollekte: HEKS Weihnachten, Freitag, 25. Dezember 10.00 Neue Kirche: Weihnachtsgottesdienst, Pfr. R. Wöhrle Mitwirkung Kirchgemeindeorchester unter der Leitung von H. Weltin, Orgel: B. Just 10.00 Pflegezentrum Bachwiesen, Flurstrasse 130: Weihnachtsgottesdienst, Pfr. M. Fischer Musik: Y. Müdespacher Sonntag, 27. Dezember 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Pfr. R. Wöhrle, Orgel: B. Just Kollekte: Lighthouse Silvester, Donnerstag, 31. Dezember 17.30 Alte Kirche: Ökumenischer Altjahrabend, Pfr. G. Bosshard und Pfr. H. Rathgeb. Orgel: Y. Müdespacher, Saxofon: H.-U. Bühler und St. Mächler. Kollekte: Dargebotene Hand. Neujahr, Freitag, 1. Januar 17.00 Neue Kirche: Neujahrskonzert mit Organistin Y. Müdespacher und der spanischen Solistin Lucia Veintimilla. Gedanken zum Neujahr, Pfrn. E. Wickihalder Anschliessend Neujahrsapéro Sonntag, 3. Januar 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Pfr. R. Wöhrle, Orgel: B. Just Kollekte: Mühlehalde Evang.-ref. Kirchgemeinde Sihlfeld Heiligabend, Donnerstag, 24. Dezember 17.00 Andreaskirche: Familiengottesdienst, Fiire mit de Chliine Pfr. Thomas Schüpbach & Team Musik: Marion Mansour 21.00 Andreaskirche: Christnachtfeier, Pfrn. Heidi Scholz Musik: Marion Mansour, Orgel anschliessend WeihnachtsliederSingen auf der Piazza der Andreaskirche Weihnachten, Freitag, 25. Dezember 10.00 Andreaskirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl Pfr. Thomas Schüpbach Musik: Susanne Hess, Orgel anschliessend Chilekafi Samstag, 26. Dezember 15.30 bis 18.30 Saal Andreaskirche Stephanstag einmal anders Treffen in ungezwungenem Rahmen Kontaktperson: Heidi Scholz [email protected] Infos: www.sihlfeld.ch Sonntag, 27. Dezember 10.00 Andreaskirche: Gottesdienst Pfr. Peter Abraham (Kanzeltausch) Musik: Martin Zimmermann, Orgel anschliessend Chilekafi Donnerstag, 31. Dezember 17.00 Andreaskirche: Silvesterfeier Pfrn. Heidi Scholz Musik: Max Rohr, Orgel anschliessend Silvesterapéro Sonntag, 3. Januar 10.00 Andreaskirche: Gottesdienst Pfr. Thomas Schüpbach Musik: Javier Fernandez anschliessend Chilekafi Donnerstag, 7. Januar 14.00 bis 17.00 Saal Andreaskirche Reisevortrag Brasilien Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Donnerstag, 24. Dezember 22.00 Gottesdienst am Heiligabend mit Pfr. Andreas Bruderer Freitag, 25. Dezember 17.00 Konzert Kantate I «Jauchzet, frohlocket» und Liturgie Samstag, 26. Dezember 17.00 Konzert Kantate II «Und es waren Hirten in derselben Gegend» und Liturgie Sonntag, 27. Dezember 17.00 Konzert Kantate III «Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen» und Liturgie Freitag, 1. Januar 17.00 Konzert Kantate IV «Fallt mit Danken, fallt mit Loben» Sonntag, 3. Januar 17.00 Konzert Kantate V «Ehre sei dir Gott gesungen» Montag, 4. Januar 19.00 Stimme bewegt mit Miriam Helle Mittwoch, 6. Januar 17.00 Konzert Kantate VI «Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben» Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich-Hard Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend 21.00. Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch. Musikalische Mitwirkung: Miriam Brang, Violine, und Philipp Leibundgut, Orgel. Gemütliches Beisammensein am Heiligabend im grossen Saal mit feinen Leckereien und Getränken Freitag, 25. Dezember, Weihnachten 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Abendmahl, Pfr. Rolf Mauch Musikalische Mitwirkung: Ilona Kocsis, Querflöte, und Philipp Leibundgut, Orgel Sonntag, 27. Dezember 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Klaus Wagner «Kafi uf dä Wäg» Freitag, 1. Januar, Neujahr 9.30 Kirche St. Felix und Regula Ökumenischer Neujahrsgottesdienst mit Gemeindeleiterin Gertrud Würmli und Pfr. Rolf Mauch. Musikalische Mitwirkung: Patrik Arnold, Trompete, und Luc Seydoux, Orgel. Anschliessend Apéro. (Kein Gottesdienst in der Bullingerkirche) Samstag, 2. Januar 18.00 in der Bullingerkirche: Feier-Abend Sonntag, 3. Januar 9.00 Bullingerkirche: Einsingen mit Philipp Leibundgut 9.30 Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch. «Kafi uf dä Wäg» Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich Industriequartier Donnerstag, 24. Dezember 16.00 Alterszentrum Limmat ökum. Gottesdienst zum Heiligabend, Pfrn. Sonja Keller und Pfr. Hannes Kappeler, Musik: Elisabeth Wild und Tobias Willi Freitag, 25. Dezember 10.00 Johanneskirche, Musikgottesdienst zu Weihnachten mit Abendmahl, Pfr. Karl Flückiger Orgel: Tobias Willi, Violoncello: Daniel Schaerer anschliessend Beisammensein Sonntag, 27. Dezember 10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfrn. S. Keller, Orgel: Tobias Willi, anschliessend Beisammensein mit Süssigkeiten aus Bangladesch 14.00 Kirchgemeindehaus, Süssigkeitenfest aus Bangladesch Dienstag, 29. Dezember 18.30 Johanneskirche, OrgelVesper mit Musik zum Jahresende von Arvo Pärt, J. S. Bach u. a. Orgel: Tobias Willi Liturgie: Pfrn. Sonja Keller Sonntag, 3. Januar 10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfrn. Sonja Keller Orgel: Tobias Willi anschliessend Beisammensein Dienstag, 5. Januar 14.30 Kirchgemeindehaus, Nachmittag 60plus: Selbständig bleiben im Alter 18.30, Johanneskirche, KanonVesper mit der Kantorei der ZHdK, Leitung: Beat Schäfer Liturgie: Pfr. Karl Flückiger Stadt Zürich AU TO M O B I L Nr. 52 Porsche setzt auf Turbo statt auf einen grossen Hubraum Der überarbeitete 911 ist nun grundsätzlich mit Turbomotoren ausgestattet – doch der legendäre 911 Turbo verschwindet deswegen noch lange nicht vom Markt. An der North American International Auto Show in Detroit werden die Schwaben im Januar die überarbeiteten 911 Turbo und Turbo S präsentieren – und die haben es in sich. Der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8 Liter Hubraum im 911 Turbo leistet jetzt 540 PS, was für eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h reicht. Der 911 Turbo S entwickelt dank neuen Turboladern und grösserem Verdichter nun 580 PS, beschleunigt in 2,9 Sekunden auf 100 und erreicht einen Topspeed von 330 km/h. Beachtlich ist der geringe Verbrauch: Gemäss NEFZ sollen sich die Coupés mit 9,1 und die Cabriolets mit 9,3 Litern begnügen; das bedeutet ein Minus von 0,6 Litern auf 100 Kilometer. Neuerdings verfügen die Motoren über die sogenannte Dynamic-Boost-Funktion, bei der der Ladedruck beim Lastwechsel, also bei kurzem Lösen des Gaspedals, erhalten bleibt. (zb.) Toyota und PSA tun sich zusammen Nutzfahrzeuge PSA Peugeot Citroën und Toyota Motor stellen den neuen Citroën Spacetourer, den Peugeot Traveller und den Toyota Proace vor, die aus der Fortsetzung ihrer Kooperation von 2012 hervorgegangen sind. Die drei Modelle teilen sich Technik, Motoren und Ausstattungen. Auf den Markt kommen sie in der ersten Jahreshälfte 2016. Premiere feiern die Drillinge bereits am Genfer Auto-Salon im März. (zb.) Paris–Dakar: Rallye-Peugeot vorgestellt Der Vorhang ist gelüftet: Peugeot hat die endgültige Beklebung der vier 2008 DKR16 vorgestellt, mit denen Sébastien Loeb, Stéphane Peterhansel, Cyril Despres und Carlos Sainz bei der nächsten Ausgabe der Rallye Dakar in Argentinien und Bolivien antreten werden. Der Peugeot 2008 DKR wurde grundlegend überarbeitet, ist jetzt breiter, schneller, flacher und stärker. Die neuen Abmessungen haben die Gewichtsverteilung verändert. So befinden sich beispielsweise die Ersatzräder nun in den Seitenkästen, wodurch der Schwerpunkt gesenkt und das Handling verbessert wurde. Der aggressive Look des Fahrzeugs soll durch eine auffallende Beklebung unterstrichen werden. Das Dach ist silbern, um das intensive Sonnenlicht während des argentinischen Sommers zu reflektieren, in dem Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius erreicht werden können. Die 38. Auflage der Rallye Dakar startet am 2. Januar in Buenos Aires und endet am 16. Januar in Rosario. (zb.) DKR 16, gemacht für die Rallye. 24. Dezember 2015 13 Volvo will mit S60 BMW und Audi jagen Mit dem S90 steigt Volvo ab Sommer 2016 in die Oberklasse ein. Das komplett neue Modell feiert im Januar an der Messe in Detroit Weltpremiere. Die Limousine wird über einen halbautonomen Fahrassistenten verfügen, der den Wagen mit dezenten Lenkeingriffen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h selbsttätig in der Spur hält. Zum Modellprogramm wird auch eine Plug-in-Hybrid-Version gehören, deren Produktion ein Jahr später starten soll. (zb.) Audi Q7 ist Liebling der Schweizer Länger, grösser, besser: Der neue Mini Clubman ist mehr maxi als nur mini. Fotos: zvg. Dieser Mini ist ganz gross Ab jetzt soll der Mini Clubman das erste Auto im Haushalt sein anstatt Zweit- oder gar Drittwagen. Dafür war es unabdingbar, dass die Neuauflage des ursprünglich fünftürigen Lebenskünstlers bodenständig wird und über sich hinauswächst. Mathias Wohlfeld Für den neuen Cooper Clubman lässt Mini «fünfe gerade sein» und verpasst dem kantigen Lifestylekombi sechs Türen. Die öffnen sich alle konventionell, um vorne oder im Fond Platz zu nehmen oder das Gepäck zu verstauen, doch ist das für die Hecktüren ja nicht gerade alltäglich, wenngleich mit einem Öffnungswinkel von jeweils mehr als 90 Grad sehr praktisch, besonders fürs Beladen in engen Parklücken. Denn das mittlerweile 360 Liter fassende Gepäckfach wird weiterhin von der charismatischen Doppeltür verschlossen – eines von ursprünglich zwei prägnanten Türsystemen, die den Clubman ausgemacht haben. Die unpraktische und schnuckelige schmale «Clubdoor» auf der rechten Seite ist derweil passé, womit Mini laut Produktmanager Daniel Schmidt auf einen mehrheitlichen Kundenwunsch reagiert hat. Der deutsche Brite hat Charme Schliesslich müssen auch bekennende Lifestyler gewisse Kriterien erfüllen, wollen sie eine tragende Rolle im familiären Haushalt übernehmen. Funktionalität, Alltags- und Langstreckentauglichkeit standen daher im Lastenheft des neuen Clubman. Alles natürlich gepaart mit dem verspielten Charme und lässigen Auftritt, der für die Familie der deutschen Briten typisch ist. Nicht zuletzt deswegen blinkt die rote Statusleuchte der Alarmanlage in der Spitze der Dachfinne, als habe der Clubman permanenten Funkkontakt zu Kollegen in einem anderen Sonnensystem, und lassen sich die «Splitdoors» am Heck per Fussschwenk unterm Auto wie von Geisterhand öffnen. Verspielt geht es auch im Interieur weiter. Höhepunkt dabei ist sicherlich die Ambiente-Beleuchtung. Sie illuminiert die Türverkleidungen der vorderen Türen und den Fussraum auf Wunsch in vier verschiedenen Farben. Dass die Spielerei nicht in den hinteren Türen sowie mit kleinen Akzenten im Cockpit funktioniert, wirkt allerdings nicht schlüssig. Dazu zeigt das Interieur ein paar Bereits zum 5. Mal organisierte die «Schweizer Illustrierte» zusammen mit ihren Partnern AutoScout24, «Blick», «Sonntagsblick», «L’illustré» und «Il caffè» die Wahl zum «Schweizer Auto des Jahres». Insgesamt standen 35 Neuheiten in vier Kategorien zur Wahl. Eine Fachjury wählte den Opel Astra zum «Schweizer Auto des Jahres», den Preis als «stylishstes Auto der Schweiz» gewann der neue 7er von BMW, der Peugeot 208 BlueHDi 100 S&S wurde zum «grünsten Auto der Schweiz» gewählt. Bedeutend ist aber auch die Wahl zum «Lieblingsauto der Schweizer», das von knapp 70 000 Leserinnen und Lesern gewählt wurde. In dieser Kategorie räumte der neue Audi Q7 ab, vor dem Ford Mustang und dem Audi R8. (zb.) AUTONEWS Gute Noten Schönes Interieur, knackiges Heck mit Flügeltüren. neue Details, wie die umlaufende Cockpitleiste, die das Armaturenbrett unterhalb der Windschutzscheibe horizontal auflockert. Die Instrumente bleiben ebenfalls Mini-typisch verspielt, bieten aber dennoch gute Übersicht und Ablesbarkeit aller wichtigen Informationen. Besonders das Head-up-Display ist praktisch, was auch für das erstmals eingebaute, elektrisch verstellbare und wohlausgeformte Gestühl gilt. Platzmässig bietet der Mini auch Lords mit zwei Meter Körpergrösse angenehme Sitzgelegenheiten sowohl vorne als auch hinten auf den äusseren Plätzen. Ein- und Aussteigen gelingt vorne bequemer als hinten, dort aber freilich besser als früher durch die «Clubdoor». Der Kofferraum packt mit 360 Litern einige Taschen und Koffer. Maximal lässt sich das Gepäckfach auf 1250 Liter vergrössern, wenn die Sitzlehnen der Rückbank dafür nach vorne geklappt werden. Das kann im Verhältnis von 40:20:40 geschehen, was sehr praktisch ist. 27 Zentimeter länger Mit 27 Zentimeter Längenzuwachs bei einem um 10 Zentimeter längeren Radstand und 90 Millimeter gewachsener Fahrzeugbreite bringt es der Clubman auf 4,25 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und 1,44 Meter Höhe. Wenigstens im Reigen der Kompakten bleibt er damit tendenziell «klein», ist zumindest kürzer und niedriger als der VW Golf Variant, der allerdings ein deutlich grösseres Ladevolumen beherbergt. Natürlich hegt das englische Label auch weiter- hin den Anspruch, bei den Hochwertigsten im Kompaktsegment ganz vorne dabei zu sein, was ihnen punkto Verarbeitung, Materialanmutung und Fahrkomfort dank dem bayerischen Mutterhaus auch gelingt. Die Federung ist angenehm bei straffem Charakter, die Abroll- und Fahrgeräusche passend dazu souverän weggedämmt, und die Karosse hinterlässt einen verwindungssteifen Eindruck. Die Ausstattungsliste für Fahrassistenzsysteme ist lang und gleicht denen, die man aus der automobilen Oberklasse kennt. Dass das Mini-Logo sowohl beim Öffnen als auch beim Schliessen von der Unterseite des Spiegels auf die Strasse projiziert wird, unterstreicht die Gratwanderung zwischen verspieltem Lifestyle und Edelmut bei Mini. Der Lexus RX, aber auch die neuen Jaguar-Modelle XE und XF sowie der neue Opel Astra haben im Euro-NCAP-Test für Crashsicherheit die Bestnote von fünf Sternen erhalten. Ferrari Bei der Wahl zum «Sportscar des Jahres 2015» haben die Leser der «Auto Bild Sportscars» den Ferrari 458 Speciale A mit 14,9 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz in der Kategorie der Cabrio-Sportwagen gewählt. Mercedes-Benz Im Werk Sindelfingen ist zum 100-jährigen Bestehen das 20millionste Fahrzeug vom Band gelaufen. Das Jubiläumsfahrzeug, ein Mercedes-Benz S 500 Plug-in Hybrid, wird für besondere Anlässe genutzt. Zu haben ab 27 900 Franken Die von uns gefahrene stärkste Motorisierung mit 192 PS aus einem Vierzylinder (Cooper S Clubman) hat den für die ewige Jugend gemachten Familienkombi locker im Griff. Je nachdem, ob man im normalen Modus fährt, den für das reine grüne Gewissen oder das Sportlerherz anwählt, sich für die knackige Sechs-GangHandschaltung oder die Automatik entscheidet, zeigt der Mini verschiedene Charakterzüge, bleibt aber immer alltagstauglich. Der Automat kann übrigens mit sechs oder acht Gängen geordert werden. Und letztlich werden drei Benziner sowie drei Dieselvarianten angeboten werden, die ein Leistungsspektrum von 102 bis 192 PS bieten. Die Preise starten bei 27 900 Franken. Volkswagen Auch das VW-Werk in Zwickau feiert ein Jubiläum: Es wurde der fünfmillionste Volkswagen am sächsischen Standort produziert, ein tornadoroter Golf Alltrack mit einem 1,8-Liter-TSI-Motor und Allradantrieb. Batterien checken Das Winterhalbjahr bedeutet für die Autobatterien Stress pur. Fachhändler empfehlen deshalb einen Check, um ein Anspringen am Morgen zu sichern. 14 Zürich West Nr. 52 24. Dezember 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: 100 Jahre Leben Menschen, die heute hundert Jahre alt sind, haben als Kind den Ersten Weltkrieg erlebt, waren erwachsen, als der Reichstag brannte. Sie wissen, wie Leben und Alltag vor dem Fernsehen, Antibiotika oder Kugelschreiber aussahen. Als sich Computer verbreiteten und Deutschland Wiedervereinigung feierte, waren sie längst in Rente. Wer einen solchen immensen Wandel von Wertvorstellungen erlebt hat, birgt einen unvergleichlichen Erfahrungsschatz und kann seine Erkenntnisse gelassen weitergeben. Kerstin Schweighöfer hat für dieses Buch zehn Hundertjährige getroffen – von der Bäuerin bis zur Künstlerin, vom Priester bis zur Geschäftsfrau, von Cannes über München, Jena oder Dortmund bis London. Sie erfährt in diesen wunderbaren Begegnungen und berührenden Gesprächen manch ein Geheimnis und erhält oft verblüffende Antworten auf die grossen Fragen des Lebens. Ihre Porträts lassen die Leser tief eintauchen in bewegende Lebensgeschichten und spiegeln all die grossen Themen des Menschseins. Kerstin Schweighöfer, 100 Jahre Leben. Hoffmann und Campe, 2015. Butcher’s Crossing Es war um 1870, als Will Andrews der Universität in Harvard und der Aussicht auf eine glänzende Karriere den Rücken kehrte. Auf der Suche nach der Wildnis und einer «ursprünglichen Beziehung zur Natur» macht er sich auf gen Westen. In Butcher’s Crossing, einem kleinen Städtchen in Kansas am Rand von Nirgendwo, wimmelt es von rastlosen Männern, die das Abenteuer suchen und schnell verdientes Geld ebenso schnell wieder vergeuden. Miller ist einer von ihnen. Er lockt Andrews mit Geschichten von riesigen Büffelherden, die, versteckt in einem entlegenen Tal hoch oben in den Colorado Rockys, nur eingefangen werden müssten. Er schliesst sich, mit dem Ziel die Tiere aufzuspüren, der Expedition an, von der Miller träumt. Die Reise ist aufreibend und strapaziös, aber am Ende erreichen die Männer einen Ort von paradiesischer Schönheit. Statt von Ehrfurcht werden sie aber von Gier ergriffen und entfesseln eine Tragödie … Eine Geschichte, die einem den Atem raubt, Bilder, die sich tief einbrennen, eine überwältigende Parabel über Hoffnung und Wahn, Leben und Tod. Wie «Stoner» besitzt auch dieser Roman enorme Wucht und existenzielle Tiefe. John Williams, Butcher’s Crossing. Dtv, 2015. Donnerstag, 24. Dezember 10.00–17.00 Altstetter-Christbäume: Bratwurst und Glühwein, Kinderprogramm. Ecke Friedhofstrasse/Lyrenweg. 14.30–15.30 Weihnachtskonzert: Das Trio Espressivo mit Elisabeth Ganter (Klarinette), Stanislav Bogunia (Klavier) und Liudmila Kruzhkova (Cello) erfreut mit wunderbarer klassischer Musik. Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51. 17.00 Lichtergarten: Labyrinthbrauch an Heiligabend. Der Wintergarten verwandelt sich in einen Lichtergarten. Labyrinthplatz, Zeughaushof. Freitag, 25. Dezember 14.30–16.30 Silvestertanz mit den Lucky Boys: Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51. spiels, mit Wolfgang Seifen, Berlin. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10. Sonntag, 3. Januar Freitag, 8. Januar 10.00 Matinee: Frühschoppen mit der Blaskapelle Leuenbueben im Bistro. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186. 12.30–13.15 Sprossen – Vitaminspender für die Wintermonate: Ein Vortrag zeigt, wie Sprossenanzucht auf einfache Art und Weise zu Hause geschehen kann. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27. 14.30 Seniorenkonzert: Mit dem Mandolinenund Gitarrenensemble. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130. 19.30 2. Konzert: Zürcher Orgeltage: Royal Crown. Trudy Walter, Sopran, Sacha Rüegg, Orgel. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10. Montag, 4. Januar 14.00 Hausbesichtigung: Infos über «Leben im Alterszentrum – eine Wohnform im Alter». Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267. Mittwoch, 6. Januar 14.30 Weihnachtsmusik: Grossmünster, Zwingliplatz. Sonntag, 27. Dezember 11.00–12.00 und 13.00–14.00 Festtagsmatinee: «Weisse Flocken im Sukkulentenreich»: Weisse Flocken sind nicht nur ein Kennzeichen der Wintermonate, sondern sind auch bei Sukkulenten zu beobachten. Mal als richtige Flöckchen, mal mehr als Haare, Schuppen oder Puder. Was ist wohl der Grund? Antworten gibt Botaniker Urs Eggli bei einer öffentlichen Führung. SukkulentenSammlung Zürich, Mythenquai 88. Donnerstag, 31. Dezember 14.30–16.00 Silvester-Party: Tanz, Stimmung und Unterhaltung mit Nino Luchena. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69. 10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. Schneebären lügen nie. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 20.00–22.00 Soirée classique: Türöffnung: 19 Uhr. Chiara Enderle & Veriko Tchumuridze. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz. Donnerstag, 7. Januar 19.30 Kambodscha – der Traum von Angkor: Multimedia-Vortrag. Volkshaus (Theatersaal), Stauffacherstrasse 60. 19.30 1. Konzert Zürcher Orgeltage: Die Kunst der Orgelimprovisation. Die hohe Schule des Stegreif- Samstag, 9. Januar 19.30 3. Konzert: Zürcher Orgeltage: «Toccata oder Swing, the Organ is the King». Orgelkunst, aber bitte mit Humor, mit Helmuth Luksch, Wien. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10. 21.00 9 Jahre 80s Forever: Party. Papiersaal, Kalanderplatz 6 (Sihlcity). Mittwoch, 13. Januar 14.30 Kindertreff PBZ: Theaterkoffer. Der kleine Vampir. Für Kinder von 6 bis 10 Jahren. Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Hardau, Norastrasse 20. 20.00 «Back in the USSR»: Musik und Comedy (auf Deutsch) versetzt in die guten alten Zeiten der Sowjetunion. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23. GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Loogarten Salzweg 1, 8048 Zürich Telefon 044 437 90 20 www.gz-zh.ch/loogarten Keramikwerkstatt: Mo, 4./18. Jan., 19 bis 21 Uhr. Haare schneiden für Kinder: Di, 5. Jan., 14 bis 17 Uhr. Emaillieren: Mi, 6. Jan., 14 bis 19 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren. Werken für Kleinkinder und Familien: Di, 5. Jan., 14.30 bis 17.30 Uhr und Do, 7. Jan., 9.30 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab 2½ Jahren. Eigene Ideen verwirklichen: Do, 7. Jan., 15.30 bis 18 Uhr, ab 6 Jahren. Medienwerkstatt: Fr, 8./15./22. Jan., je- weils von 15.30 bis 18 Uhr, Kinder ab 10 Jahren. GZ Heuried Döltschiweg 130, 8055 Zürich Telefon 043 268 60 80 www.gz-zh.ch/6 Feiertage: bis 3. Jan. GZ inkl. Erlebnisgarten geschlossen. Mütter-/Väterberatung: Mo, 4. Jan., 14 bis 16 Uhr. Rollender Montag: 4. Jan., 15 bis 17 Uhr, für Kinder von 1 bis 6 Jahren. Basteln Klein mit Gross: Di, 5. Jan., 14.30 bis 18 Uhr. Werken: Mi, 6. Jan., 14.30 bis 18 Uhr. Eselreiten: Mi, 6. Jan., 15 bis 16 Uhr, nur bei trockener Witterung. Chum-in-Stall-Rundgang: Do, 7. Jan., 15 bis 16 Uhr. Malatelier: Do, 7. Jan., 15.30 bis 18 Uhr. GZ Bachwiesen Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich Telefon 044 436 86 36 www.gz-zh.ch/3 Weihnachtsferien: bis 3. Jan. geschlossen. Ab Mo, 4. Jan., sind wir wieder für Sie da. Stallerlebnis für Kinder zwischen 4 und 7 Jahren: Mo, 11./18./25. Jan. und 1. Febr. (1. Block), sowie Do, 14./21./28. Jan. und 4. Febr., von 14 bis 15.30 Uhr. Treffpunkt vor dem Stall. Anmeldung nötig. GZ Grünau Grünauring 18, 8064 Zürich Telefon 044 431 86 00 www.gz-zh.ch/5 GZ geschlossen vom 24. Dez. 2015 bis 3. Jan. 2016. Jugendkulturtreff B86: Di, 5. Jan., 14 bis 22 Uhr. Werken für Schulkinder: Mi, 6. Jan., 14 bis 17 Uhr. Werken für Erwachsene: Do, 7. Jan., 19 bis 21 Uhr. Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr im GZ. Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1. und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr im GZ. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3 Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.), Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33 E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected] www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich West Veranstaltungen & Freizeit So lässt man Sprossen spriessen In der Stadtgärtnerei – Zentrum für Pflanzen und Bildung findet ab Januar immer am ersten Freitag im Monat «Grün über Mittag» statt. An einem Vortrag oder einer Führung erfahren die Teilnehmenden in Albisrieden Wissenswertes zur Natur, zu den Pflanzen in der Stadtgärtnerei, zu Anbau und Pflege oder zu den Arbeiten in der Gärtnerei. Der erste Anlass steht unter dem Titel «Sprossen – Vitaminspender für die Wintermonate». Er findet am Freitag, 8. Januar, von 12.30 bis 13.15 Uhr in der Stadtgärtnerei am Sackzelg 25/27 in Albisrieden statt und wird von Andreas Meili, Fachbereichsleiter Stadtgärtnerei, geleitet. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich. Der Vortrag zeigt, wie Sprossenanzucht auf einfache Art und Weise zu Hause geschehen kann, was es dazu braucht und auf was man achten muss, damit aus den Samen innerhalb weniger Tage kleine, würzige Keimlinge spriessen. Die Sprossen sind wahre Kraftwerke, reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen und Antioxidantien. (pd.) www.stadt-zuerich.ch/stadtgaertnerei Mit einem Vortrag über Sprossenanzucht startet die Stadtgärtnerei in Albisrieden am 8. Januar ihre Anlassreihe «Grün über Mittag». Foto: zvg. Mini-Eisfeld im Pfingstweidquartier Beim Pfingstweidpark hat der Verein Kulturweid ein Eisfeld geschaffen. Hier kann man bis Ende Januar Schlittschuhlaufen. Getränke und Verpflegung muss man mitbringen. Béatrice Christen Hinter dem Hotel Renaissance an der Turbinenstrasse wurde ein Eisfeld mit Kunsteisplatten erstellt. Drahtzieher ist der Verein Kulturweid, der das brachliegende Areal mit verschiedenen Projekten lebendig gestaltet hat. Eines war das Streetsoccer-Feld, das nun vor einigen Tagen zum Eisfeld wurde. Auf dem Areal ist ein Schulhaus geplant, das voraussichtlich 2017 realisiert wird, wie Marco Engesser erklärt, der Präsident des Vereins Kulturweid. Noch bis Ende Januar kann das Eisfeld kostenlos genutzt werden. Wenn es dunkelt, spenden Lichterketten romantisches Licht. Neben dem Eisfeld aus Kunststoffplatten stehen kleine Tische mit Stühlen, die zum Verweilen einladen. Einen Leihservice für Schlittschuhe gibt es jedoch nicht. Der Verein Pfingstweid hat das Eisfeld realisiert, um auch während der kalten Jahreszeit Leben ins Quartier zu bringen. Marco Engesser erzählt, dass Grün Stadt Zürich den Initianten mit Rat und Tat beziehungsweise mit der Vermittlung von Kontakten zur Seite gestanden sei. Zur Finanzierung des Eisfelds habe der Verein beim Sozialdepartement der Stadt Zürich einen Antrag auf Unterstützung gestellt. Dieser sei aber noch hängig. Das Eisfeld liegt hinter der Tramhaltestelle Technopark. Autos können in der benachbarten Tiefgarage parkiert werden, und für Velos gibt es in der Nähe Ständer. www.kulturweid.org Erste Schritte auf dem neuen Eisfeld. Vertreter des Vereins Kulturweid (von links): Marie-José Wolf, Marco Engesser und Anja Stein. Fotos: ch. Nr. 52 24. Dezember 2015 15 16 Zürich West Nr. 52 24. Dezember 2015 AKTUELL Von links: Das Trio Concertante mit Hossein Samieian, Flöte, Kurt Meier, Oboe, und Felix Gubser, Orgel. Er organisiert den Anlass mit Sacha Rüegg. Rechts Trudy Walter, Sopran. Internationale Orgeltage: Neuer Ort, bekannte Musiker Am Stauffacher zeigen renommierte Organisten die Königin der Instrumente von ihren faszinierendsten Seiten – an sechs Abenden. Vom 7. bis 17. Januar spielen internationale Orgelvirtuosen im Herzen Zürichs. Die sechs Konzerte decken ein breites Spektrum ab, von Jazz über klassische Werke bis zur Improvisation. Neu finden die Orgeltage in der Citykirche Offener St. Jakob statt. Das Interesse an der Königin der Instrumente ist weiterhin gross: 2015 zählte die Veranstaltung über 1000 Besucherinnen und Besucher. Die Orgel kann auch anders «Toccata oder Swing, the Organ is the King»: So lautet das Motto von Helmuth Luksch aus Wien. Unerhört und unterhaltsam improvisiert er über bekannte Melodien wie «Take Five». Auch der Berliner Wolfgang Seifen beherrscht die professionelle Improvisation. Wie es in englischen Kathedralen zu Zeiten von King Edward zu- und herging, lässt die Musik von Sacha Rüegg und Trudy Walter (Sopran) erahnen. Die Zusammenarbeit der beiden Organisatoren reicht bis auf die Orgelund Pianobank: Im Duo spielen Felix Gubser und Sacha Rüegg Hits wie «Rhapsody in Blue». Direkt aus der Geburtsstadt von Mozart eingeflogen widmet sich Bernhard Gfrerer aus Salzburg weniger bekannten Werken Mozarts. Für einen schönen Schlusspunkt romantischer Art sorgen Hossein Samieian (Flöte) und Kurt Meier (Oboe) mit Begleitung. Seit 1982 veranstaltet Felix Gubser die Internationalen Orgeltage in Zürich. Der Berufs- Die Orgel am neuen Aufführungsort, dem Offenen St. Jakob beim Stauffacher. musiker hat über 40 Jahre an der Kirche St. Peter und Paul gewirkt. Er präsentiert die Veranstaltung zusammen mit Sacha Rüegg, Kirchenmusiker an der Citykirche, in der die Konzerte neu stattfinden. Die Citykirche liegt direkt an der Tramhaltestelle Stauffacher. Wolfgang Seifen aus Berlin eröffnet die Konzertreihe am 7. Januar um 19.30 Uhr. (e.) www.kirchenkonzerte.ch Fotos: zvg. Das Programm der Zürcher Orgeltage Internationale Zürcher Orgeltage. Citykirche Offener St. Jakob. Am Stauffacher, 8004 Zürich. Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Eintritt frei, Kollekte erwünscht. • Donnerstag, 7. Januar: Die Kunst der Orgelimprovisation. Die hohe Schule des Stegreifspiels. Wolfgang Seifen, Berlin • Freitag, 8. Jan.: Royal Crown. Trudy • Samstag, 16. Januar: Mozart & Co. Walter, Sopran, Sacha Rüegg, Orgel. • Samstag, 9. Januar: «Toccata oder Swing, the Organ is the King». Orgelkunst – aber bitte mit Humor. Helmuth Luksch, Wien. • Freitag, 15. Januar: Organ meets Piano. Felix Gubser, Orgel, Sacha Rüegg, Klavier. Musikalische Raritäten aus vier europäischen Ländern. Mozart, Verdi, Wagner, Guilmant. Bernhard Gfrerer, Salzburg, Orgel. • Sonntag, 17. Januar: Trio Concertante. Hossein Samieian, Flöte, Kurt Meier, Oboe, Felix Gubser, Orgel. Halle 9 wird wie geplant eröffnet Statt brandgefährdete IkeaHäuschen erhalten Asylbewerber in der Halle 9 auf dem Messegelände Oerlikon Wohneinheiten aus Holzwerkstoffplatten. Der Betrieb wird wie geplant am 4. Januar aufgenommen. Pia Meier Ein Brandtest der Feuerpolizei fiel verheerend aus: Die «Better Shelter», die Ikea-Häuschen, brannten innert Kürze nieder. Es wurde entschieden, dass diese Einrichtungen in der Halle nicht benutzt werden dürfen und die bereits aufgestellten Häuschen wieder abgebrochen werden müssen, denn die Sicherheit der Flüchtlinge könne so nicht gewährleistet werden. Insgesamt sollten 62 solcher Shelter in der Halle platziert werden. Der Brandtest wurde so spät durchgeführt, weil man sich zuerst auf das Brandschutzgutachten aus Schweden abgestützt hatte. Dieses sah keine Gefahr. Dann sei aber ein Gutachten aus Deutschland bekannt geworden, in dem Zweifel über die Ikea-Häuschen geäussert wurden. Deshalb führte die Gebäudeversicherung doch noch einen eigenen Brandtest durch. Trotz dieses Rückschlags wollten Stadt und die Asylorganisation Zürich AOZ an der Messehalle 9 als Unterkunft festhalten, wie sie mitteilten. Fieberhaft suchte die AOZ Wohneinheiten aus anderem Material. Am Dienstag teilten AOZ und Sozialdepartement mit, dass Holzwerkstoffplatten anstelle der Ikea-Shelter eingesetzt werden. «Weil das beteiligte Holzbauunternehmen im Hochbe- trieb die nötigen Elemente zwischen Weihnachten und Neujahr erstellt, kann das Übergangszentrum für Asylsuchende wie geplant Anfang Januar den Betrieb aufnehmen.» Die bereits aufgestellten Holzfundamente können wieder verwendet werden. Ebenso bleibt die Möblierung gleich. Ein entsprechender Prototyp wurde entwickelt und aufgebaut. Die neuen Holz-Shelter kosten 3800 Franken pro Stück, ein Ikea-Häuschen hätte 1500 Franken gekostet. Die monatlichen Nettomietkosten der Halle betragen 30 780 Franken. Insgesamt sollen in der Halle 9 250 Flüchtlinge für ein Jahr eventuell zwei Jahre untergebracht werden. Es ist vorgesehen, dass vor allem alleinstehende erwachsene Männer und wenig Familien dort eine Bleibe erhalten. Wo die Kinder in die Schule gehen, ist eine Herausforderung, wie Ein Häuschen aus Holzwerkstoffplatten in der Halle 9 in Oerlikon. Foto: zvg. Stadtrat Raphael Golta anlässlich einer Medienkonferenz festhielt. Die meisten Asylbewerber in der Stadt werden in Wohnungen untergebracht. Bezüglich Unterkünfte ab 50 Personen kann die AOZ den Ort nicht auswählen, begründete Thomas Kunz, Direktor AOZ, die Ansammlung von Asylzentren in Zürich Nord und Altstetten. Die AOZ betreibt in der Stadt Wohnsiedlungen an der Aargauerstrasse (130 Personen) und beim Fernsehstudio Leutschenbach (150). Im Frühjahr 2016 kommt die neue Siedlung Zihlacker in Seebach (120) dazu. Im Herbst 2016 diejenige im Hardhof (48), im Frühjahr 2017 eine am Dangelweg (72) und im Frühjahr 2018 eine im Aubrugg in Schwamendingen (114).
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