Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr

GZA/PP 8048 Zürich
28. Jahrgang
Donnerstag, 24. Dezember 2015
Nr. 52
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Foto: Lorenz Steinmann
Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Liebe Leserinnen und liebe Leser, Sie halten die letzte Nummer unserer Zeitung in diesem Jahr in Ihren Händen. Viel Spass
beim Lesen. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 7. Januar. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein
Redaktion und Verlag
frohes und besinnliches Weihnachtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Geschichte aus dem Spital
Geschichte aus der Höhe
Geschichten aus der Orgel
Die Weihnachtsgeschichte, die die Altstetterin Sarah Koller
heuer geschrieben hat, spielt im Spital. Krebspatient Luc will
Hannah eine Geschichte erzählen. Zuerst erkundigt er sich
jedoch: «Glauben Sie an Wunder?»
Seite 3
Das mit 118 Metern höchste Getreidesilo der Welt ist ein
komplexes Gebilde mit viel faszinierender Technik. Ein
Rundgang durch den Rohbau erlaubte spannende Ein- und
Ausblicke.
Seite 9
Am Stauffacher lassen renommierte Organisten an sechs
Abenden zwischen dem 7. und 17. Januar aus der Königin
der Instrumente faszinierende Geschichten erklingen. Neu
finden die Konzerte im Offenen St. Jakob statt.
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2
Stadt Zürich
Nr. 52
24. Dezember 2015
Schwungvoller Jahreswechsel
mit Startenor Piotr Beczala
Zum Jahreswechsel lässt
das Zürcher Kammerorchester die Korken knallen:
Der lyrische Tenor Piotr Beczala singt am Neujahrstag
in der Tonhalle Zürich.
Mal sehnsuchtsvoll-träumerisch, mal
schwungvoll-ausgelassen – Piotr Beczala zieht zum Jahreswechsel alle Register, um das Publikum in festliche
Stimmung zu versetzen. Mit betörendem Schmelz und leidenschaftlicher
Verve interpretiert der weltberühmte
lyrische Tenor Werke namhafter
Komponisten wie Rossini, Verdi, Dvorák, Gounod, Bizet, Léhar und
Strauss. Gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester und unter der
Leitung des französischen Dirigenten
Marc Piollet wird das Publikum so –
ganz nach dem Motto «Freunde, das
Leben ist lebenswert!» – auf den Jahreswechsel eingestimmt.
Piotr Beczala zählt zu den gefragtesten lyrischen Tenören unserer Zeit
und ist regelmässig an grossen
Opernhäusern der Welt zu Gast. In
der Saison 2015/16 hat er unter anderem Engagements an der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera,
der Wiener und der Bayerischen
Staatsoper sowie an der Pariser Opéra. Auch als Konzert- und Liedsänger
ist der aus Polen stammende Sänger
sehr erfolgreich.
Der in Paris geborene Dirigent
Marc Piollet war unter anderem Musikdirektor an der Volksoper Wien
und Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Gastengagements führten und führen
Marc Piollet an bedeutende Opern-
Eine Administrativuntersuchung
bei ERZ angeordnet
«Die Finanzkontrolle hat Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des
Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und der Direktion von ERZ
Entsorgung und Recycling Zürich einen Revisionsbericht vorgelegt, der
Versäumnisse der Abteilung Bauund Gebäudemanagement von ERZ
beanstandet»: Dies teilte das Departement letzte Woche mit. Die Mängel
zeigten sich bei der stichprobenweisen Prüfung diverser Rechnungen
aus den Jahren 2008 bis 2014, die
ERZ für Aufträge bezahlt hat, die unter anderem in Zusammenhang mit
der Projektierung, dem Bau und dem
Unterhalt des Logistikzentrums Hagenholz stehen.
Die Finanzkontrolle hält fest, dass
ein Prüfurteil in den überprüften Fällen nicht möglich ist, weil Geschäftsunterlagen fehlten, hauseigene Richtlinien von ERZ bei Vergabeentscheiden nicht beachtet sowie Aufträge
nicht ausgeschrieben wurden. Zusätzlich zu den Feststellungen der Finanzkontrolle zur Verbuchungspraxis
haben sich gemäss Mitteilung vom
Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Hinweise ergeben, wonach der
2010 vom Volk bewilligte Objektkredit von 72,1 Millionen Franken für
das Logistikzentrum Hagenholz womöglich überschritten worden ist.
Dies weil einige Rechnungen auf den
laufenden Unterhalt verbucht wurden
anstatt auf das Projekt.
Stadtrat Filippo Leutenegger bemängelt eine inakzeptable Nachlässigkeit einer Abteilung von ERZ und lässt
die internen Abläufe überprüfen. Um
sich ein vertieftes Bild zu verschaffen,
hat er eine Administrativuntersuchung angeordnet. (pd./pm.)
VE R M I S C H TE S
Bruno Ganz spielt im «Kispi» auf
Bruno Ganz ist der «Alpöhi» im neuen Heidi-Film.
Am «Kispi» trat der Schauspieler an der «Weihnachtsvorlesung» auf.
Ursula Litmanowitsch
Gefragter Tenor: Piotr Beczala. F.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Neujahrskonzert
des Zürcher Kammerorchesters.
Wer sich den Genuss nicht entgehen lassen will, schickt bis 28.
Dezember ein E-Mail mit Betreffzeile «Neujahrskonzert» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Neujahrskonzert
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
häuser wie die Opéra National de Paris oder die Wiener Staatsoper. Neben seinen Opernerfolgen ist Marc Piollet auch für das symphonische Repertoire sehr gefragt und konzertiert
weltweit mit renommierten Orchestern. (pd./mai.)
Freitag, 1. Januar, 17 Uhr, Tonhalle, grosser Saal, Claridenstrasse 7, 8002 Zürich.
Diese Veranstaltung am «Kispi» hat
Tradition. «Wenn Martin Meuli einlädt, dann ist Weihnachten», sagte
Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Die Darbietung überraschte dieses Jahr mit dem Auftritt von Schauspieler Bruno Ganz und den brillant
musizierenden Hornisten Robert
Teutsch, Tomas Gallart, Ivo Gass und
Bernhard Krug. Die ausgesuchten
«Liebesgeschichten» von Robert Walser modellierte der Weltstar sprachlich voller Finessen. Im Publikum
amüsierten sich auch der Präsident
der Eleonorenstiftung, Martin Vollenwyder, sowie Roche-Präsident Christoph Franz und Filmregisseur Fredi
M. Murer.
Kispi-Chirurgie–Chef Martin Meuli und Bruno Ganz.
Regierungsrat Thomas Heiniger,
Martin Vollenwyder, Präsident der
Eleonorenstiftung.
Kispi Chirurgie-Chef Martin Meuli und Weltstar Bruno Ganz.
Eröffnung der Sportsbar im Fifa-Museum
artgerechtem Ofenfleischkäse jeweils
am Samstag von 11 bis 24 Uhr und einem speziellen Langschläferfrühstück
sonntags von 10 bis 16 Uhr. Ausgeschenkt wird unter anderem das hiesige Turbinen-Bier sowie als Ehrung
an die Zürcher Stadtheiligen Felix und
Regula ein Riesling x Sylvaner «Regula» und der Pinot Noir «Felix» vom
trendigen Leimbacher Weinhändler
Smith & Smith.
Der 35-jährige Barchef Pedram
Khodaparast verspricht, mit seiner
achtköpfigen Crew alles zu unternehmen, um endlich für eine würdige
Sportsbar in Zürich zu sorgen. (ls.)
Kurz vor der Verleihung des
Ballon d’Or im Kongresshaus an die weltbesten
Fussballer öffnet am Tessinerplatz die Sportsbar. Die
Lokalinfo verlost dazu eine
ganze Palette an Ess- und
Trinkgutscheinen.
Am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge
steht bald ein Grossereignis an. Nämlich die Eröffnung des Fifa-Museums.
Nach Investitionen von gegen 30 Millionen Franken wird dieses Sportmuseum eines der weltweit hochstehendsten Häuser sein. Auf drei Stockwerken und 3000 m² Fläche gibt’s alles, was Profifussballer und Gelegenheitsfans gleichermassen erfreut. Ein
grosser Stockteil ist für die aktive Fertigkeit am Ball reserviert. Dank einer
Art Flipperkasten mit verschiedenen
Posten kann man Geschwindigkeit
und Treffsicherheit messen lassen.
Das wird wohl darum der Renner,
weil geplant ist, dass natürlich auch
die Topstars, die das Museum besuchen, die Anlage testen und so für
Kennzahlen sorgen. Vom 5. bis zum
11. Januar wird im Museum eine Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or
präsentiert. Dann werden Besucher
auch einen ersten Eindruck des Eingangsbereichs erhalten, ein kleiner
Appetizer auf die offizielle Eröffnung
im ersten Quartal 2016.
Ausstellung im Museum
Dass niemand punkto Getränke und
Verpflegung darben muss, dafür sorgt
Gastrochef Christian Frei mit seinem
Team. Der Hoteldirektor des gegenüberliegenden Hotel Ascot ist neu
Barchef Pedram Khodaparast am
Zapfhahn und Gastrochef Christian
Frei freuen sich auf die Gäste. F.: ls.
auch Leiter der Gastronomie im FifaMuseum. Dazu wird ein Bistro mit
zwei riesigen Terrassen im ersten
Stock gehören sowie die Sportsbar im
Parterre. Diese öffnet ihre Türen am
Dienstag, 5. Januar 2016 – pünktlich
auf die Ausstellung rund um den Ballon d’Or. Der gebürtige Perser und
Barchef Pedram Khodaparast freut
sich ungemein auf dieses Datum.
«Endlich gibt’s in Zürich eine richtige
Sportsbar mit wandgrossen Bildschirmen für Sportübertragungen.»
Zum Einsatz kommt eine weltweit
einmalige Technik. Man fühlt sich fast
selbst auf dem Spielfeld. Christian Frei
lacht und ergänzt: «Wenn Roger Federer im Finale steht, übertragen wir
natürlich nicht nur Fussball.» Die
Sportsbar, die in Anlehnung an das
Gründungsjahr der Fifa genau genommen «Sportsbar 1904» heisst, wartet
aber auch mit einem breiten Angebot
an Speisen und Getränken auf. Etwa
Verlosung
Lokalinfo verlost zusammen mit
der Fifa für die neue Sportsbar
am Tessinerplatz 10× 20-Franken-Bargutscheine, 5×2 Lunchgutscheine (Wert 30.–), 5×2
Fleischkäse (Wert 30.–) und 5×2
Langschläferfrühstück
(Wert
45.–). Die Bar-Gutscheine sind
vom 5. bis zum 8. Januar 2016
gültig, der Bon zum Langschläferfrühstuck am 10. Januar und der
Fleischkäselunch am 9. Januar
2016. Das passt zeitlich ziemlich
gut, denn vom 5. bis zum 11. Januar ist im Museum die Spezialausstellung zum Fifa Ballon d’Or.
Bitte senden Sie eine Postkarte an
Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse
11, 8048 Zürich, oder ein E-Mail
an [email protected]. Das
Stichwort lautet «Fifa». Einsendeschluss ist der 29. Dezember
2015. Viel Glück!
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Fotos: Ursula Litmanowitsch
Hausbetreuungsdienst
für Stadt und Land
ändert Namen und Logo
Nach dreissig Jahren erfindet sich
der Hausbetreuungsdienst für Stadt
und Land, die grösste private Spitex,
neu und heisst ab dem 1. Januar
«Spitex für Stadt und Land AG». Der
neue Name und das prägnantere Logo sind klarer und entsprechen dem
heutigen Leistungsangebot, teilt das
Spitex-Unternehmen mit. Heute besitzt diese Spitex schweizweit 40 Filialen und beschäftigt über 1600 Mitarbeitende, die an 365 Tagen im Jahr
rund um die Uhr Pflege, Betreuung
und Hilfe im Haushalt von Basel bis
Chiasso und von Genf bis St. Margrethen leisten.
Das Motto «Alles aus einer Hand»
gehört zur Unternehmensphilosophie. Die Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr
1996 führte zur Konzentration des
Angebots auf Pflege, Betreuung und
Hilfe im Haushalt. Bezugspflege und
-betreuung, die keine oder wenig
Personalwechsel in den Einsätzen
zum Ziel hat. So entsteht zwischen
Spitex-Mitarbeitenden und SpitexKunden ein Vertrauensverhältnis, das
Sicherheit schafft und zu mehr Wohlbefinden führt. In den vergangenen
Jahren konnten die Spitex-Leistungen mit einem umfassenden Angebot
für Demenzkranke, Inkontinenz-Beratung, Wundpflege und Palliative
Care ergänzt werden.
Gemäss Direktor Markus Reck
führte der bisherige Firmenname zunehmend zu Verständnisschwierigkeiten und war im dynamischen Spitex-Markt von heute eher schwer zu
kommunizieren. «Mit dem neuen,
klaren und einfachen Namen «Spitex
für Stadt und Land» sind diese beiden Aspekte erfüllt.» (pd./pm.)
Zürich West
AKTUELL
erzählen. Doch dafür frage ich Sie noch
einmal: Glauben Sie an Wunder?» Ich
lachte und bejahte, wenn auch mehr, um
ihn nicht enttäuschen zu müssen. Er nickte, setzte zum Erzählen an.
Von Sarah Koller*
aff», klatschte die Schneemasse
gegen das Fenster. Ich schreckte
hoch, hob den Finger. Doch da,
ich bemerkte es selbst, liess ich
das schneeballwerfende Lausbubenpack ohne weiteres ziehen. Gerade
erst 18 geworden, erinnerte ich mich an
meine eigene Kindheit. Waren es nicht
mein Bruder Jannic und ich gewesen, die
Busse und Trams mit Schneebällen beworfen und den Schneemännern vorm
Kindergarten Rute und Nase im Doppelpack stibitzt hatten? Wenn es jemand
wissen musste, dann ich. Ich lehnte mich
zurück, bemerkte den noch immer im
Raum klebenden Geruch von Kartoffelstampf. Immerhin – das Zimmer erstrahlte seit gestern in festlichem Glanz. An den
Scheiben hingen die Klebsterne vom Supermarkt und auf dem Tisch thronte ein
Krippenbouqet. «Da rein», öffnete sich
die Zimmertür. Ein Bett, ich konnte es
kaum erkennen, wurde hineingeschoben,
blieb von Ärzten umzingelt stehen. «Was
ist los?», fragte ich. «Krebspatient, entschuldigen Sie, Hannah, aber das Spital
platzt aus allen Nähten.» Ich nickte und
beschloss stattdessen in der Zeitschrift zu
stöbern, die ich heute Morgen in der Cafeteria hatte mitlaufen lassen.
«Schön, nicht wahr?» Ich fuhr hoch. «Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht wecken»,
entschuldigte sich mein neuer Zimmerkumpan. «Kein Problem, ich war schon
wach», log ich. Der Krebs hatte seine
Spuren hinterlassen, daran bestand kein
Zweifel. Die Augen dunkel unterlaufen,
die Haut löchrig und die Haare flaumartig auf Kopf und Arme sitzend, blickte er
mich an.
«Sehen Sie – es schneit!» Wahrhaftig!
Zum ersten Mal in diesem Jahr. «Blinddarm, Beinbruch? Was ists bei Ihnen?»
Ich erschrak. Mit solcher Direktheit hatte
ich nicht gerechnet. «Niereninsuffizienz.
Warte auf eine Spende.» Er nickte. «Das
wird schon.» «Ich weiss nicht.» «Nun
hören Sie mal! Viel wichtiger als Wissen
sind Glaube und Hoffnung. Glauben Sie
nicht an Wunder?» Ich zuckte mit den
Achseln. «Sollten Sie aber», lachte er und
drehte sich zu mir. «Wenn Sie nicht daran glauben – wer dann? Ich sag Ihnen was,
weil Weihnachten ist: Ich will Ihnen was
Da sass ich nun, den Blick nach vorn gerichtet, den Kuli übers Notizblatt schwenkend. Ich hatte es geschafft! Die Matura in der Tasche, schien es für mich wie
selbstverständlich, meinen Werdegang auf
direktem Weg an der Uni fortzusetzen.
Wirtschaft – dafür hatte ich, dafür hatten
wir, ich und meine Eltern, uns entschieden. «Da lohnt sich das ewige Schulbankdrücken wenigstens», argumentierte Vater
und auch Mutter liess keine Gelegenheit
verstreichen, mit ihrem Sohn, dem 19-jährigen Wirtschaftsstudenten, anzugeben.
Das Ganze sollte mich zu diesem Zeitpunkt nicht stören. Heute aber, da ich den
jungen Mann mit dem rotblonden Haar
und feinem Strickpullover vor mir sehe,
bleibt mir nichts als ein Schmunzeln.
Voller Eifer hatte ich Bücher geschleppt,
Notizen angefertigt und selbst an den
Wochenenden zusätzlich Vorlesungen besucht. Dies sollte sich bald schon ändern.
Ihr Name war Marta. Das Haar lang, die
Augen grün, sass sie in der Bibliothek vor
mir. Ich kannte sie nicht. Einzig die Gravur
ihrer Halskette verriet es mir. Ich wusste
nicht weshalb, doch irgendetwas hatte das
Mädchen mit dem olivfarbenen Teint und
den dunklen Lippen an sich. «Hab ich was
im Gesicht?» Ich stockte. «Keineswegs!»
«Reiss dich zusammen», hörte ich mich
selber flüstern. Marta lächelte. Ich wusste nicht, wie mir geschah, doch sie winkte
mich zu ihr. «Setz dich. Ich bin Marta.»
«Luc», stellte ich mich vor. «Was liest
du da?» «Berichte über Dalí. Ich studiere
Kunst – und du?» «Wirtschaft.» «Ach»,
gab sie zur Antwort. Langweilte ich sie?
«Du hältst nichts davon?» «Nicht wirklich», lachte sie. Sich das Schlüsselbein
reibend – sie war offensichtlich verlegen –
blickte sie mich an. «Ich denke nur, dass
Geld allein nicht glücklich macht, das ist
alles.»
Interessant! Hatte ich zuvor noch den
Überlegungen meines Vaters Glauben
geschenkt, merkte ich, dass ich mir noch
nie Gedanken darüber gemacht hatte.
Was war Glück? Versprachen Ruhm und
Wohlstand gleich auch ein erfülltes Leben? Ich spürte, dass ich all das, was bisher
mein Leben bestimmt hatte, infrage stellte. Ab diesem Zeitpunkt – so schien mir –
waren Martas Nähe und Freundschaft, aus
der bald schon Liebe wurde, der sicherere
Weg. Das Mädchen mit den grünen Augen hatte es geschafft, mich in ihren Bann
zu ziehen. Wie sich herausstellte, war sie
vor zwei Jahren zusammen mit ihren Eltern von Sizilien in die Schweiz gezogen
und etwas älter als ich. Sie war anders: of-
fen gegenüber allem, aufgeweckt und voller Energie, aber dennoch in sich ruhend.
Sie wusste, was sie vom Leben wollte, und
doch liess sie den Zufall darüber entscheiden. Ein wunderbarer Mensch, der mir
mehr und mehr ans Herz wuchs. So kam
es, dass das Studium in den Hintergrund
rückte. Mehr noch: Ich hatte begonnen,
mit ihr Vorlesungen in Kunst zu besuchen. Ich fing an zu hinterfragen, eigene
Überlegungen anzustellen, Ökonomie hin
oder her. Meinen Eltern erzählte ich davon nichts. Eines Tages aber – uns war das
Zwischenzeugnis brieflich zugestellt worden – kam die Bombe zum Platzen. «Wie
willst du mir das erklären?», hielt mir
Mutter den Zettel vors Gesicht. «Keine
Sorge, das krieg ich wieder hin», versuchte ich sie zu beruhigen. Erfolglos! Wie erwartet wurde auch Vater wenig später über
meine Leistungen aufgeklärt. Am Esstisch
hiess es, ich solle mich gefälligst anstrengen, da ich sonst keinen weiteren Rappen
an die Studienkosten mehr zu erwarten
hätte. An diesem Abend beschloss ich, das
Studium abzubrechen – und Marta sollte
die Erste sein, der ich es erzählte.
Bereits am nächsten Tag schwang ich mich
aufs Fahrrad, um ihr die freudige Nachricht zu überbringen. Das Abmeldungsschreiben hatte ich am vorherigen Tag in
den Briefkasten geworfen. In der Uni wartete ich im Vorlesungszimmer auf Marta,
doch sie kam nicht. Ob sie krank sei, erkundigte ich mich bei ihren Freundinnen,
doch die hoben bloss die Schultern. Was
war passiert? Sämtliche Suchaktionen und
gar das Alarmieren der Polizei blieben erfolglos. Erst Wochen später sollte ich erfahren, dass sie mit ihren Eltern nach Sizilien zurückgezogen war. Ein Brief, den ich
erst einige Zeit später zu lesen vermochte,
war alles, was mir von meiner ersten Liebe
geblieben war. Sie war weg, ein für allemal.
Und dennoch: Mir blieb nichts anderes,
als ihr zu verzeihen, denn durch sie erst
hatte ich erkannt, wer ich war und was ich
wollte. Ja, ich hab das Studium geschmissen, bin von zu Hause ausgezogen, hab einiges umkrempeln müssen, und doch war
sie es, die zu verhindern wusste, dass ich
mein Leben verschwendete und mich statt
dessen meinen eigenen Träumen und Zielen widmete.
«Marta, mein kleiner Engel Marta.» Luc
lächelte – sichtlich in Erinnerungen versunken. «Sagen Sie, erfüllen Sie mir einen
Wunsch?» Ich nickte, entfaltete sorgfältig
den Umschlag, den er mir mit zitternder
Hand reichte.
Mein lieber Luc
Ich schreibe dir, um Lebwohl zu sagen.
Ich fühle, dass ich hier nicht glücklich
werden kann. Ich vermisse alles: meine
Familie, das Meer, die Wärme – sowohl
die Wärme des Südens als auch die Wär-
Nr. 52
24. Dezember 2015
me in den Herzen der Menschen. Ich muss
dahin, wo mein Zuhause ist. Glaub nicht,
ich hätte mit dir nicht glücklich werden
können, mein lieber Luc, doch fehlte da
immer irgendetwas. Etwas, das ich nicht
zurücklassen kann. Ich hoffe, du verstehst
und wirst mir eines Tages verzeihen können. Ich will dir nur sagen:
Ganz egal, wohin dein Weg dich führt,
verliere niemals die Hoffnung und den
Glauben. Sie allein sind es, die uns am
Leben halten und uns zeigen: Ganz egal,
wie trostlos die Welt auch sein mag, was
bleibt, ist das Wunder! Deshalb Luc, für
mich, versprich mir, dein Glück nicht in
dem zu suchen, was andere wollen, sondern vertraue auf dich und hoffe, dass dich
das Wunder des Lebens, die Liebe, leiten
wird. Denn: Zu lieben bedeutet, als Einziger ein für die anderen unsichtbares Wunder zu sehen.
In Liebe
Marta
Es ging nicht lange, am Abend des 25. Dezembers durfte Luc friedlich und im Kreise seiner Familie einschlafen. Dennoch,
das Lächeln, welches ihm seine Geschichte zurückgegeben hatte, blieb. Zwar starb
mit ihm die Erinnerung, doch hatte er
dafür gesorgt, dass sie zumindest teilweise
in jemand anderem weiterleben durfte. Ich
meinerseits erhielt eine Spenderniere und
Jahre später auch meinen Mann und zwei
wundervolle Kinder. Von nun an lebte ich
mein Leben, als wäre jeder Tag ein kleines Wunder, und nahm nichts als selbstverständlich. Denn eines hatte mich das
Erlebnis von Weihnachten gelehrt: Dass
es zwei Arten gibt, um zu leben: entweder
so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als
wäre alles ein Wunder.
* Die 20-jährige Sarah Koller aus Altstetten verfasst für die Leserinnen und Leser von «Zürich
West» seit Jahren jeweils zu Ostern und Weihnachten eine berührende Geschichte.
3
Zürich West
AKTUELL
IN KÜRZE
Roger Tognella
Roger Tognella tritt per Ende
Jahr als FDP-Fraktionspräsident
zurück. Nach sechs Jahren möchte er sich wieder vermehrt auf
seine beruflichen Aufgaben und
auf das Vorhaben, den «Formel E
– Swiss ePrix» 2017 für Zürich zu
gewinnen, konzentrieren. Die
FDP-Fraktion wird an der ersten
Sitzung im neuen Jahr die Nachfolge von Roger Tognella wählen.
Sport in Zürich
Die Stadt Zürich bietet auch über
die Festtage viele Sportangebote.
Am Sonntag, 3. Januar, kann
man «gratis aufs Glatteis» von 10
bis 19 Uhr auf der Kunsteisbahn
Oerlikon. Auch die Eisbahn Dolder hat täglich geöffnet, ausgenommen am 24. Dezember. Das
gilt auch für die sieben Hallenbäder der Stadt; die Bäder City und
Oerlikon sind von 6 bis 20 respektive 22 Uhr geöffnet.
Die Wohneigentumsquote in der
Stadt Zürich hat sich seit dem
Jahr 2000 deutlich erhöht und
erreicht aktuell einen Anteil von
9,9 Prozent. Dies ist unter anderem auf eine Verdoppelung der
Anzahl Stockwerkeigentumswohnungen zurückzuführen. Bei diesen lässt sich zudem ein leichter
Trend zu mehr Vermietungen
feststellen – Stockwerkeigentum
scheint also auch als Anlageobjekt zunehmend attraktiv zu sein.
29 Hilfswerke aus der Schweiz
reichten der städtischen «Fachkommission für die Hilfe an Entwicklungsländer» 52 Gesuche um
Projektbeiträge ein. Die Kommission empfahl dem Stadtrat 28
Projekte. Sie richtete dabei ein
Augenmerk auf Projekte, die zur
Verbesserung des Trinkwassers
und der Hygiene beitragen. Der
Stadtrat ist der Empfehlung gefolgt und hat Beiträge von 2,5
Millionen Franken bewilligt.
Neuer Direktor
Erich Zumstein ist vom Stadtrat
zum neuen Direktor Musikschule
Konservatorium Zürich (MKZ) ernannt worden. Er arbeitet seit
1982 als Lehrperson, darunter
auch als Musiklehrer, und leitet
seit über zwanzig Jahren Musikund Volksschulen in den Kantonen Luzern und Schwyz. Die amtierende Direktorin, Cristina Hospenthal, tritt per 31. August in
den Ruhestand.
Kernenergie
Der Entscheid der Kernkraftwerksgesellschaften Gösgen und
Leibstadt, einen Methodenwechsel für die Bilanzierung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds
vorzunehmen, führt zu einem
Geldabfluss beim EWZ, hat aber
keine Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Stadt Zürich.
Auswirkungen auf die Tarife hat
dieser Wechsel frühestens 2017.
An der Absicht der Stadt Zürich,
aus der Kernenergie auszusteigen, ändert sich dadurch nichts.
5
Der etablierte Club Zukunft
an der Dienerstrasse 33 im
Kreis 4 feierte im November
sein zehnjähriges Bestehen.
Grund genug, über seinen
Anfang, seine Gegenwart
und Zukunft zu berichten.
Elke Baumann
Als Dominik Müller, Alex Dallas und
vier Freunde Ende Oktober 2005 den
Club Zukunft gründen, sind sie im
Langstrassenquartier eine der ersten,
die den Mut haben, eine Disco ohne
Bezug zum Rotlichtmilieu zu eröffnen. Heute ist die Langstrasse die
Partymeile schlechthin. Nie hätten
die Herren gedacht, nach zehn Jahren immer noch dort zu sein. Einen
Club zu führen, ist ein ständiger
Kampf mit Behörden, Anwohnern
und Publikum. Vor allem ist es in erster Linie die Challenge, ständig neue
spannende und interessante Künstler
zu engagieren.
«Zukunft» hat in der Clubszene einen
nationalen wie auch internationalen
Namen und eine grosse Stammkundschaft. Es wird vom DJ nicht nur
elektronische Musik auf hohem Niveau präsentiert, sondern zusätzlich
eine spektakuläre Lichtshow mit über
500 Spiegelkugeln. Da bekanntlich
nichts auf Erden vollkommen ist, hat
das Clubwesen selbstverständlich
auch seine Schattenseiten – und das
sind unter anderem die Drogen.
«Diese gehören leider zum Nachtleben, wie sie auch sonst ein Teil unserer Gesellschaft sind», so Müller.
Beim Club Zukunft denkt man darüber nach, ein Mehrgenerationenhaus zu realisieren.
«Wir haben aber fast keine Probleme
damit. Unsere Türsteher sind streng.
Wer erwischt wird, fliegt raus.»
Die Welle der heutigen Clubkultur
beginnt im besetzten Paris des Zweiten Weltkriegs, als der erste Club mit
dem Namen «La Discothèque» entsteht. Da Live-Musik kaum möglich
ist, spielt man Jazzplatten. «La Discothèque» inspiriert andere Veranstalter, die in Kellern und unterirdischen Bars mit zusammengebastelten
Soundsystemen improvisieren. Die
Discos werden rasch zu einem beliebten Treffpunkt junger Leute zum
Tanzen, zum Anbandeln und zur
Pflege sozialer Kontakte. Viele Diskotheken bezeichnen sich nach englischsprachigem Vorbild als «Club»
oder «Nightclub». Die moderne Clubkultur ist geboren.
Die Dichte an Clubs in Zürich hat
in den letzten Jahren enorm zugenommen. Das Geschäft ist erbar-
mungslos geworden. Jeder Betreiber
muss hart arbeiten, um in der lokalen Szene mithalten zu können. Längerfristig überlebt nur, wer gute Qualität anbieten kann. Die alte Garde
Clubbetreiber steht vor neuen Herausforderungen. Das gestandene Publikum wird mit ihnen älter, das
nachfolgende bleibt immer gleich
jung. Im Grenzbereich neuer musikalischer Richtungen und Experimente
treffen die Generationen hart aufeinander. Der Kommentar «Früher war
alles schöner» wird mit müdem
Schulterzucken abgetan. Indie-Rock
ist sexy und cool, wird die ganze
Nacht bis Morgengrauen zum Dauerdurchdreher und Totaldancing.
Mehrgenerationenhaus geplant
Von einem gewissen Alter an
jedoch weniger erpicht aufs
und ohrenbetäubende Beats
wa 100 bis 120 Schlägen pro
ist man
Tanzen
von etMinute.
AUS DEM GEMEINDERAT
Entwicklungshilfe
24. Dezember 2015
«Zukunft» gestern, heute, morgen
Das Discofieber bricht aus
Wohneigentum
Nr. 52
Von Rasenmähern, Zünglein
und anderen Unwägbarkeiten
meinderat Mario Babini wegen einer
Lappalie in Untersuchungshaft genommen, aus der er erst 101 Tage
später unter strengen Auflagen wieder frei kam. Monate später liess die
Staatsanwaltschaft alle Vorwürfe fallen. Die SVP-Fraktion hatte ihr Urteil
viel früher gefällt. Deren Fraktionschef drängte Babini schon im Sommer zum Austritt aus Rat und Fraktion, was dieser ablehnte. Später
schloss ihn die Fraktion aus, einen
Image-Schaden befürchtend und die
Unschuldsvermutung grob verletzend.
Mark Richli
Alle Jahre wieder kommt das Budgetbuch. Es ist mindestens so dick wie
der Weihnachtsmann, weshalb der
Rat auch stets mehrere Tage darauf
verwendet, es durchzuarbeiten. Mit
knapp 9 Milliarden Franken ist das
städtische Budget immerhin das
viertgrösste in der Schweiz. Entgegen
den bösen Vorahnungen – wegen der
äusserst prekären Mehrheitsverhältnisse – gingen die Diskussionen heuer mit 23 Stunden Dauer, verteilt auf
drei Verhandlungstage, eher schnell
vonstatten und verliefen bei allen politischen Differenzen einigermassen
gesittet.
«Rasenmäher»-Anträge
Die grossen Linien sind aber allemal
dieselben. Seit einigen Jahren spart
sich die rechte Ratsseite (SVP, FDP,
GLP, CVP) die Mühe, sich in die Details zu knien und genau zu sagen,
wo und wie eingespart werden soll.
Stattdessen werden quer über die
Dienstabteilungen Pauschalkürzungen verlangt, deren Details praktischerweise eine Excel-Tabelle als
Zahlen ausspuckt. Intern nennen wir
diese Anträge «Rasenmäher», eine
Bezeichnung, die von der Rechten
gar nicht geschätzt wird, aber die Sache ziemlich genau trifft. Alles wird
über einen Kamm geschoren, was
hervorlugt, wird weggeschnipselt.
Simpel, aber unseriös.
Dazu gibt es unzählige Detailanträge, die formal zwar seriöser daherkommen, inhaltlich aber genau so
unsinnig sind. Mit den voraussicht-
Wenn die Vernunft siegt …
«Dass im Parlament eine
Person so viel entscheiden
kann, ist ungewöhnlich»
Mark Richli, Gemeinderat SP
lich mehrheitsfähigen Anträgen der
RPK zum Budgetentwurf des Stadtrats waren die meisten Parteien so
unzufrieden, dass eine Ablehnung
des Voranschlags recht wahrscheinlich schien.
Seit einem guten Jahr sind die
Mehrheitsverhältnisse zwischen den
beiden Blöcken auf Messers Schneide.
Aus dem Beinahe-Patt nach den Wahlen im Frühjahr 2014 mit 63 bürgerlichen gegen 62 rot-grün-alternative
Stimmen wurde im Sommer und
Herbst 2014 ein wirkliches Patt, bewirkt durch einen kafkaesken Justizskandal und eine Kurzschlusshandlung einer Fraktionsleitung. Ende Juni wurde der neugewählte SVP-Ge-
Seither spielt Mario Babini das
«Zünglein an der Waage». Er beruft
sich gerne auf die Vernunft, hält wenig von Ideologien und verhilft mal
der rechten, mal der linken Seite zum
Sieg. So auch in der letzten Budgetdebatte. Von allen umworben, machte er auch Kompromissvorschläge,
die letztlich dazu führten, dass eine
Ratsmehrheit dem Budget schliesslich zustimmte, womit ein Jahresbeginn nur mit Notbudget (wie nach der
Rückweisung 2011) und ein monatelanges Gezerre verhindert werden
konnte. – Dass eine einzelne Person
in einem Parlament so viel entscheiden kann, ist sehr ungewöhnlich.
Aber wenn am Ende Vernunft über
Ideologie siegt, kann mir das nur
recht sein.
Der Musiker und Instrumentenrestaurator
Mark Richli vertritt die SP Zürich 3 seit Januar 2002 im Gemeinderat. Er ist Mitglied
der für Kultur, Bildung und Sport zuständigen Spezialkommission, Präsident der
Redaktionskommission und Ratssekretär.
Foto: zvg.
Im tiefen Keller der Dienerstrasse 33
logiert die «Zukunft», ein Eldorado
für junge Technofreaks, weiter oben
die gemütliche Bar 3000 mit einer
Konzertbühne, Galerie und Fumoir
für Menschen, die nach Feierabend
Lust auf einen feinen Cocktail, ein gutes Glas Wein und spannende Unterhaltung haben. Dominik Müller, Alex
Dallas und ihre Geschäftspartner machen sich nun Gedanken über ein
Mehrgenerationenhaus. Sie möchten
dem jüngeren Publikum sowie den
Gästen, die mit dem Club zusammen
zehn Jahre älter geworden sind, jeweils das offerieren, was sie anspricht. Mit anderen Worten: einen
Unterhaltungs- und Gastrobetrieb,
der Zürcherinnen und Zürcher aller
Altersklassen vom Keller bis unters
Dach beste Unterhaltung, Entspannung und gute Laune bietet.
Weitere Informationen unter
kunft.ch, www.bar3000.ch.
www.zu-
Areal Herdern zweiter
wichtiger EWZ-Standort
Das EWZ will seinen Stützpunkt auf
dem Areal Herdern in Zürich West
ausbauen und bestehende Gebäude
instand setzen. Der Stadtrat hat die
Projektierungskredite zuhanden des
Gemeinderats verabschiedet.
Das Elektrizitätswerk der Stadt
Zürich (EWZ) will seinen Geschäftsbereich Verteilnetze auf dem Areal
Herdern an der Pfingstweidstrasse
konzentrieren. Derzeit befindet sich
dort ein Werkhof mit Büroarbeitsplätzen, Werkstätten und Lager. Ursprünglich wollte das EWZ diesen
Standort für ein zentrales Betriebsund Verwaltungsgebäude nutzen,
liess den Plan aber wegen zu hoher
Kosten fallen. Stattdessen fasst der
Stadtrat die Beibehaltung des EWZHauptsitzes in Oerlikon sowie die
Zentralisierung weiterer Nutzungen
auf dem Herdern-Areal ins Auge.
Logistik von Büros trennen
Das Projekt umfasst einen Ersatzneubau für die Bobinenhalle, einen Erweiterungsbau für die Büronutzung
sowie Optimierungen der Lagerflächen im Aussenbereich. Damit wird
die Entflechtung der Logistik vom Bürokomplex möglich. In einem weiteren Schritt ist die mit dem Neubau
eng zusammenhängende Instandsetzung des heutigen Hauptbaus vorgesehen. Der Stadtrat beantragt dem
Gemeinderat dafür einen Projektierungskredit von insgesamt 9,99 Mio.
Franken. Die Baukosten belaufen
sich gemäss Machbarkeitsstudie auf
75,5 Mio. Franken für die Neubauten
und auf 20 Mio. Franken für die Unterhaltsarbeiten an den bestehenden
Gebäuden. Das EWZ könnte dank
dem Projekt diverse Mietbüros in der
Stadt Zürich aufgeben. Das Bauprojekt soll Mitte 2017 vorliegen. (pd.)
6
Stadt Zürich
Nr. 52
24. Dezember 2015
AKTUELL
Caritas-Weihnachtsfeier
im Volkshaus
Aus einem unscheinbaren Metallklümpchen «geschält»: Gussfigürchen von Karl dem Grossen.
Fotos: zvg.
Für alleinstehende, armutsbetroffene
und einsame Menschen ist die Weihnachtszeit keine Freudenzeit. Während andere im Kreis von Familie
und Bekannten feiern, fühlen sie umso schmerzhafter, dass sie von all
dem Weihnachtstrubel ausgeschlossen sind. Darum organisiert Caritas
Zürich seit 1932 die Caritas-Weihnacht. Der Anlass wird mit Spenden
und über Sponsoren finanziert. Über
60 Freiwillige verbringen zudem Heiligabend nicht im Kreis ihrer Familie,
sondern helfen mit, die Feier für die
Beteiligten zu einem Erlebnis zu machen.
In den letzten Jahren besuchten
jeweils rund 360 Personen den tradi-
tionellen Anlass und genossen gemeinsam die Feier. Auch dieses Jahr
wird Max Elmiger, der Direktor von
Caritas Zürich, eine Weihnachtsgeschichte vorlesen und alle Gäste erhalten ein Weihnachtsgeschenk.
Musikalisch umrahmt wird das
Fest von Maxim Essindi. Er wird sich
am Flügel begleiten und mit seiner
souligen Stimme für weihnachtliche
Stimmung bei den Gästen sorgen. Bekannt wurde Maxim Essindi durch
die Sendung «The Voice of Switzerland». (pd.)
24. Dezember, 18 bis 21.30 Uhr. Volkshaus Zürich, grosser Saal.
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Weihnachtskaiser und Weihnachtsstern
aus dem Stadtboden geborgen
Meine Wunschliste
Ein 600 Jahre altes Abzeichen, das Karl den Grossen
vor den Gräbern der Zürcher
Stadtheiligen zeigt, gehört
zu den besonderen Funden
der Stadtarchäologen im
Fraumünsterquartier.
Röntgenbild des Reiter-Radsporns.
Der grösste Teil der Grabungen am
Münsterhof ist abgeschlossen. Bis voraussichtlich Ende Februar untersuchen Archäologinnen und Archäologen nun parallel zu den abschliessenden Bauarbeiten die letzten archäologischen Schichten. Bei den verschiedenen Grabungen im Fraumünsterquartier wurden seit 2013 insgesamt
Tausende von Funden geborgen, wie
das Hochbaudepartement mitteilt.
Kurz vor Weihnachten identifizierten
die Archäologen nun ein besonderes
Fundstück: Ein unscheinbares korrodiertes Metallklümpchen gab sich
nach Röntgenuntersuchung und Restaurierung als schöne Gussfigur aus
Buntmetall zu erkennen, die wohl als
Pilgerabzeichen ans Gewand gesteckt
werden konnte. Das 35 Millimeter
breite Abzeichen aus dem frühen 15.
Jahrhundert zeigt Karl den Grossen
bei der Auffindung der Gräber der
Stadtheiligen Felix und Regula. Der
Legende nach wurde der Kaiser von
einem Hirsch zu den Gräbern geführt,
wo sein Pferd von selbst niederkniete
und wo er später das Grossmünster
gründete. Karl der Grosse wurde an
Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser gekrönt und ab dem 13. Jahrhundert in den Zürcher Kirchen als Heiliger verehrt.
Die Erde unter dem Münsterhof
gab zudem einen «Weihnachtstern»
her: Bei einer Röntgenuntersuchung
an der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt erwies sich ein rostiger
Erdklumpen als das gezackte Rad eines gut 700 Jahre alten Radsporns.
Dieser ging wohl einem angesehenen
Reiter verloren, der mit seinem Pferd
den Münsterhof überquerte. Im Röntgenbild erschien das Rad den Archäologinnen und Archäologen wie ein
«Weihnachtsstern». (pd./mai.)
Paulus-Akademie vorerst in die Enge gezogen
Eigentlich hätte die Paulus-Akademie,
Forum der katholischen Kirche für
Religion, Ethik, Gesellschaft und Politik, im November ins Neubauprojekt
Kulturpark in Zürich-West ziehen wollen. Doch daraus wurde nichts. Denn
Kulturpark-Initiant und Grundbesitzer
Martin Seiz weigerte sich, den Grundstückverkauf ins Grundbuch übertragen zu lassen. Im letzten April machte
er einen «Grundlagenirrtum» geltend
und verfügte einen Baustopp. Beim
Streit ging es um die Nutzung von gemeinsamen Veranstaltungsräumen.
Auch wenn das Gebäude im Kulturpark winterfest gemacht wurde –
der Baustopp dauert an. Inzwischen
hat die katholische Kirche beim Handelsgericht die Einhaltung des Kaufvertrags und damit die Eigentumsübertragung eingeklagt. Die PaulusAkademie will mitsamt Tagungs- und
Kursbetrieb in den Kulturpark an der
Pfingstweidstrasse ziehen. Da der Weg
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
dahin aber noch versperrt ist und der
bisherige Sitz in Witikon nicht mehr
zur Verfügung steht, musste eine Alternative gefunden werden. Die Büros
der Paulus-Akademie befinden sich
nun seit kurzem in der Enge, in einem
kircheneigenen Haus an der Bederstrasse, wie Direktor Hans-Peter von
Däniken bestätigt. Die Veranstaltungen werden derweil wie bisher an verschiedenen Orten in der Innenstadt
abgehalten. (mai.)
Liebes Christchindli! Als Kind habe
ich meinen Wunschzettel auf den
Fenstersims gelegt – und meistens
hast du ihn abgeholt und geschaut,
dass es mit meinen Wünschen
klappt. In der Hoffnung, dass du die
Lokalinfo-Zeitungen liest, wünsche
ich mir für dieses Jahr für das Zürcher Gewerbe Folgendes:
• dass die Leute wieder mehr in unsere Läden gehen, statt online einzukaufen
• dass die Stadt beim Lärmschutz
nützlichere Ideen hat, als flächendeckend Tempo 30 einzuführen
• dass man bei der Budgetdebatte
nicht um einen einzelnen Gemeinderat buhlen muss, weil er das Zünglein
an der Waage ist
• dass man den KMU nicht noch
mehr Gebühren und Verboten auferlegt
• und gleichzeitig von ihnen einfordert, dass sie Arbeits- und Lehrplätze
schaffen und alle Welt integrieren
• dass dank der Aktion «Generell
freundlich» die Verkehrsteilnehmer
mehr lächeln und aufeinander Rücksicht nehmen
• dass die Fussgänger etwas mehr
Verständnis dafür haben, dass der
Lieferwagen im Weg steht, weil er etwas liefert (und wenn das Christkind
meinen ersten Wunsch erfüllt, ist das
Problem mit den unzähligen Lieferwagen der Post und ihrer Konkurrenten sowieso gelöst)
• und zuletzt wünsche ich mir, dass
die politische Mehrheit in dieser
Publireportage
Stadt etwas mehr Verständnis hat für
die politische Minderheit.
Jetzt sehe ich im Geist, wie das
Christchindli die Stirn runzelt und
sagt: «Dafür bin ich doch nicht zuständig. Ihr habt doch alle ein Gehirn
bekommen, damit ihr selber nachdenken und handeln könnt!» Ich
weiss, mit meiner Wunschliste habe
ich das Christchindli gar arg strapaziert. Aber vielleicht hat es mal einen
ganz guten Tag und denkt auch mal
an das Gewerbe, denn mit den Menschen und ihrem Gehirn ist das so eine Sache … manchmal könnte es,
will aber nicht. Auch an Weihnachten
hat es schliesslich einen Ochsen und
einen Esel dabei gehabt – und wofür
diese Tiere gemeinhin stehen, weiss
man ja. Am wichtigsten im Leben
sind jedoch Glück und Gesundheit.
Und das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser – frohe Feiertage!
Nicole Barandun-Gross,
Präsidentin Gewerbeverband
der Stadt Zürich
Zürich West
AKTUELL
Foto: zvg.
Plaza» Zürich für die Kinder Samichlaus spielen.
In der Lobby steht während der
Adventszeit ein Tannenbaum, an
dem selbst gebastelte Wunschkugeln
der Kinder angebracht sind. Gäste
und Mitarbeiter des Hotels suchen
sich einen Kinderwunsch aus, und
die Mitarbeiter aus der Personalabteilung kümmern sich danach um
den Einkauf der Geschenke. Am 15.
Dezember wurden alle Kinder mit ihren Müttern und den Betreuern des
«Casa Cantero» ins «Crowne Plaza»
Zürich zur Bescherung mit Samichlaus und anschliessendem Weihnachtsapéro eingeladen. (pd.)
Haltestelle Siemens
wird behindertengerecht
Der Stadtrat hat für die Erneuerung
von Gleisen und Strasse, den behindertengerechten Ausbau der Haltestelle Siemens, den Landerwerb sowie die Anpassungsmassnahmen in
der Albisriederstrasse gebundene
Ausgaben in der Höhe von 5,614 Millionen Franken bewilligt.
In der Albisriederstrasse, Abschnitt Freilagerstrasse bis Albisriederstrasse 232, sind die Tramgleise
und der Strassenbelag sanierungsbedürftig, schreibt der Stadtrat in einer
Medienmitteilung. Im Rahmen dieser
Arbeiten wird die Haltestelle Siemens
behindertengerecht ausgestaltet. Dafür ist der Erwerb von 93 Quadratmeter Land notwendig. Stadteinwärts
wird eine Kaphaltestelle mit Norm-
wartehalle eingerichtet, stadtauswärts eine Doppelhaltestelle mit Wetterschutz für die Passagiere von
Tram und Gelenkbus. Damit die
Trams ungehindert in die Kaphaltestelle einfahren können, ist eine Verkehrsregelungsanlage zur Priorisierung des öffentlichen Verkehrs vorgesehen. Im Haltestellenbereich stadtauswärts wird aufgrund der Länge
der Haltestelle ein Velostreifen markiert. Dadurch kann der Veloverkehr
gefahrlos vom motorisierten Verkehr
überholt werden. Die bestehenden
Bäume werden, wo notwendig, ersetzt bzw. neu angeordnet.
Der Baubeginn ist für Frühjahr
2016 geplant. Die Arbeiten dauern
voraussichtlich ein Jahr. (zw.)
11 Millionen für Werkleitungen
Der Stadtrat hat für die Erneuerung
von Werkleitungen in der Albisriederstrasse, im Abschnitt Altstetterbis Rautistrasse, und in der Püntstrasse, von der Albisriederstrasse
bis zur Tramendschleife, gebundene
Ausgaben von 10,912 Millionen
Franken bewilligt.
In der Albisriederstrasse, Abschnitt Altstetter- bis Rautistrasse,
sowie in der Püntstrasse, Abschnitt
Albisriederstrasse
bis
Tramendschleife, ist der Abwasserkanal in einem schlechten Zustand und hydraulisch überlastet. Im Abschnitt ElseZüblin-Strasse bis Püntstrasse muss
die alte, zunehmend bruchgefährdete
und zu klein dimensionierte Wasserverteilleitung
ersetzt
werden,
schreibt der Stadtrat. Im übrigen
7
Die höchsten Street-Art-Fassaden der Schweiz befinden
sich in Neu-Affoltern und
stammen aus Sprühdosen
des umtriebigen Grünauer
Kollektivs «One Truth».
«Crowne Plaza» beschenkt
benachteiligte Kinder
Gerade zu Weihnachten sind die alleinerziehenden, bedürftigen Mütter
des «Casa Cantero Mutter-KindHeims» im Kanton Aargau oft nicht
in der Lage, ihren Kindern etwas zu
schenken. Deshalb konnten in diesem Jahr Hotelgäste, Restaurantbesucher und Angestellte des «Crowne
24. Dezember 2015
Grünauer verzieren Neu-Affoltern
Ein Samichlaus übergab den Kindern die Geschenke.
Strahlende Kinderaugen
liegen nicht nur Hoteldirektor
Heinz Krähenbühl am Herzen,
sondern auch den Gästen und
Mitarbeitenden des Hotels
Crowne Plaza Zürich.
Nr. 52
Projektgebiet müssen die Wasserversorgungsanlagen aufgrund des Kanalbaus ausgewechselt oder angepasst werden. Gleiches gilt für die
übrigen tiefliegenden Werkleitungen.
Für eine Verbesserung des Brandschutzes werden die Unterflurhydranten durch zehn neue ersetzt.
Die Werkleitungsarbeiten sind in
zwei Etappen geplant. Die erste Etappe soll zusammen mit den Gleis- und
Tiefbauarbeiten bei der Haltestelle
Siemens gebaut werden. Der Baubeginn für diese Arbeiten ist für Sommer 2016 geplant, sie dauern voraussichtlich eineinhalb Jahre. Ob die
zweite Etappe gleich im Anschluss
oder erst später gebaut wird, hängt
davon ab, wann das Zentrum Albisrieden neu gestaltet wird. (zw.)
Pase und Dr. Drax vom bekannten
Street-Art-Kollektiv «One Truth haben
mit ihrem jüngsten Werk einen neuen
Rekord geschaffen: An der Wehntalerstrasse 312 in Neu-Affoltern gestalteten sie im Auftrag des Hausbesitzers
die zwei höchsten Street-Art-Fassaden
der Schweiz. Der Name des Kunstwerks lautet «Create or Destroy» – erschaffe oder zerstöre. Die eine Fassade zeigt denn auch einen Street-ArtKünstler bei der Arbeit, die zweite einen Graffitireiniger, der das Bild wieder zerstört. «Die Metapher kann man
auf den Alltag beziehen, es braucht
beide Seiten, damit es wieder Platz für
etwas Neues gibt», erklären die 32
und 34 Jahre alten Brüder. Die Fassadengestaltungen sind je 5 mal 20 Meter gross und befinden sich an den
beiden gegenüberliegenden Fassaden
des Hochhauses.
Die «One Truth»-Figuren an der Wehntalerstrasse symbolisieren das häufige Schicksal von Graffitis: Der Street-Art-Künstler kreiert ein Werk ...
Renommierte Auftraggeber
Das Künstlerkollektiv «One Truth»,
das seine Atelier-Galerie seit Jahren
an der Bändlistrasse hat, hinterliess in
der Stadt Zürich schon viele bunte
Spuren. Angefangen hatten Pase und
Dr. Drax vor zwölf Jahren in der illegalen Street-Art-Szene. Inzwischen
haben sie sich längst mit legaler Kunst
aus der Sprühdose einen internationalen Namen gemacht. So zieren ihre irgendwie liebevollen Fantasyfiguren
zum Beispiel die Fassaden von Wohnhäusern im Besitz der Kirchgemeinde
Wipkingen und der städtischen Heilpädagogischen Schule in Wiedikon, einen Durchgang zur ABZ-Siedlung an
der Bristenstrasse in Altstetten oder
auch die Holzwände des städtischen
Werkhofs an der Bederstrasse. Neben
der Stadt Zürich und der Kirche gehören zu ihren Auftraggebern auch pri-
... der Graffitireiniger zerstört es wieder.
vate Hausbesitzer oder Grossunternehmen wie UBS und BMW. Die beiden Künstler gestalten aber nicht nur
Fassaden und Mauern. Mit Farbdose
oder mittels Airbrushtechnik widmen
sie sich auch Autos und Garagentoren
sowie vielerlei kleinformatigeren Objekten wie Toilettendeckeln und T-
Fotos: zvg.
Shirts, Skateboards und vielem mehr.
Ein Bild davon kann man sich in der
Grünauer Studio-Galerie von «One
Truth» machen. (kst./ mai.)
One Truth, Studio/Gallery, Bändlistr. 29,
8064 Zürich. Geöffnet nach Vereinbarung,
Tel. 076 416 84 76 oder über Internet auf
www.onetruth.ch.
AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN
«Hurra, ich habe endlich eine Stelle!»
Mittlerweile bewerbe ich
mich schnell. Aber das war
bis jetzt leider für keine
Stelle eine Anforderung.
P. Rakti-Kant
Entmutigt und ausgelaugt, sehne ich
mich nach Seminararbeiten, denen
ich noch vor wenigen Wochen abgeschworen hatte. Wieder einmal ist
das Gras grüner auf der anderen Seite. Ich verwerfe den Gedanken und
untermale ihn mit einer Handbewegung, als wollte ich eine lästige Fliege
wegscheuchen. So einfach lasse ich
mich nicht unterkriegen. Die Lösung
meines Problems muss her. Also stelle ich mir die Frage, wie wohl andere
ihre Jobs erhalten haben, und beobachte Leute, die beobachtbare Berufe
ausüben. Doch auch das bringt mich
nicht weiter.
Wer findet eine Stelle?
Die Miene der Kassiererin im Lebensmittelgeschäft erinnert mich an
einen alten Apfel, der bereits tiefe
Falten wirft. Lustlos zieht sie die Artikel über den Barcodeleser und nennt
mir gelangweilt den zu bezahlenden
Betrag. Sie würdigt mich keines Blickes. Ich wage zu bezweifeln, dass jemand von ihrer guten Ausstrahlung
angezogen in diesem Geschäft einkaufen geht. Auch die Coiffeuse, die
redet wie ein Wasserfall und mir die
Haare ausreisst, statt sie zu schneiden, und der Programmierer, der
vergisst, Sicherheitslücken der iCloud
zu schliessen, haben einen Job gefunden. Es ist mir unklar, weshalb
der Mann, der jeweils auf der Bank
an der Bushaltestelle schläft, keinen
Job hat. Der grüsst wenigstens
freundlich, wenn ich an ihm vorbeigehe. Wie machen die anderen das
bloss? Es ist mir ein Rätsel. Aber,
statt an mir selber zu zweifeln, zweifle ich an der Kompetenz derjenigen,
die mich als Praktikanten ablehnen.
Bewerbung Nummer 27
Auf «Senden» geklickt und meine 27.
Bewerbung abgeschickt, setze ich mir
ein Ultimatum: Wenn es mit dieser
Stelle nicht klappt, dann war es das
für den Moment mit der Jobsuche.
Ich werde schon etwas finden, wie
ich die Zeit totschlagen kann. Doch
prompt klingelt zwei Tage später
mein Handy: Ich habe die Stelle. Hätte ich gewusst dass es so einfach ist,
hätte ich mir schon viel früher ein Ultimatum gesetzt. Wieder etwas für
das nächste Mal gelernt.
P. Rakti-Kant
P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig
und studiert Sozialwissenschaften
an der Universität Zürich. Um
sich den Einstieg ins Berufsleben
zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten
des Arbeitsalltags.
Alle Strapazen sind vergessen
Strapazen, die Zweifel, die Begegnung mit Melnik, alles ist vergessen.
War doch gar nicht so schlimm, sage
ich mir frohen Mutes. Ich muss
schmunzeln. Jetzt fängt die Arbeit
erst richtig an.
Auf das rote Telefonsymbol getippt,
lasse ich mich in einen Stuhl fallen.
Erleichterung. Freude. Stolz. Eine
Flut aus Emotionen prasselt auf mich
ein. Hurra, ich habe eine Stelle. Die
* In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum.
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes
schreibt er unter einem Pseudonym.
8
Zürich West
Nr. 52
24. Dezember 2015
AKTUELL
SBB verkauft ihren Büroanteil im Westlink
Parkplätze statt Bäume:
SP wehrt sich
Die SBB hat ihren Büroanteil im Gebäude Westlink
Plaza an die Basler Versicherungen verkauft und wird
per 1. Januar Mieterin.
An der Uetlibergstrasse in Wiedikon
soll eine der wenigen Grünflächen asphaltiert und Bäume gefällt werden,
damit Parkplätze entstehen. Das Tiefbauamt hintertreibe damit die Resultate des Mitwirkungsverfahrens, kritisiert die SP 3. Sie erhebt dagegen
Einsprache.
Das Tiefbauamt hatte 2013 das
Projekt gemäss § 13 Strassenverkehrsgesetz vorgelegt. Das wird als
Mitwirkung der Bevölkerung bezeichnet. Das Projekt sah vor, im Strassenraum beidseitig einen Fahrradstreifen zu installieren, einseitig Parkplätze aufzuheben und die zwei einzigen
parkartigen Flächen mit altem Baumbestand attraktiver zu gestalten. Zur
Verärgerung vieler Anwohner ist jetzt
im definitiven Projekt vorgesehen, die
einzige Grünfläche grösstenteils zu
asphaltieren, sechs Bäume zu fällen,
damit zwölf Parkplätze und ein Zufahrtsweg erstellt werden können.
Die SP fordert einen Verzicht auf diese Parkplätze oder eine Neuauflage
des Projekts gemäss § 13. (zw.)
Mit diesem sogenannten «Sale-andRent-back»-Verfahren will die SBB
eine langfristige Bindung von Kapital
in eigengenutzten Gebäuden vermeiden und die Nutzungsflexibilität erhöhen. «Dadurch stehen diese Mittel
für Investitionen zugunsten unserer
Kundinnen und Kunden zur Verfügung», schreibt die SBB. Sie hat im
November 2013 entschieden, die Kapitalbindung bei eigengenutzten Bürogebäuden zu reduzieren, und deshalb ihren Büroanteil des Gebäudes
Westlink Plaza im «Sale-and-Rentback»-Verfahren verkauft. Mittels eines im November gestarteten Bieterverfahrens hatten schweizerische
und ausländische Investoren die
Möglichkeit, der SBB im gegenseiti-
Im Westlink beim Bahnhof Altstetten bleibt die SBB Eigentümerin der Wohnungen im oberen Teil.
gen Wettbewerb ein Angebot für den
Büroanteil zusammen mit dem Anteil
an Verkaufsflächen im Erdgeschoss
des Gebäudes zu unterbreiten.
Verkaufspreis bleibt geheim
Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren hat sich die SBB für die
Basler Versicherungen als Käuferin
entschieden. Über den Verkaufspreis
wurde Stillschweigen vereinbart,
schreibt die SBB weiter. Am 15. Dezember erfolgte die notarielle Beurkundung des Gebäudeverkaufs. Ab
dem 1. Januar ist die SBB im Westlink Plaza Mieterin mit einem langfristigen Vertrag. Der Teilverkauf ermöglicht ihr, die 80 Wohnungen im
oberen Teil des Gebäudes zu behalten. Bereits seit Oktober 2013 arbei-
Archivfoto: mai.
ten 720 SBB-Mitarbeitende im Westlink Plaza.
Bereits im November 2014 wurde
der SBB-Hauptsitz in Bern-Wankdorf
mit dem «Sale-and-Rent-back»-Verfahren verkauft. Diese Strategie soll
zur nachhaltigen Finanzierung der
SBB beitragen, was die öffentliche
Hand entlaste und den Kundinnen
und Kunden zugutekomme. (zw.)
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Jesus Christus ist das
Licht der Welt!
Zürich West
BAUEN
Nr. 52
24. Dezember 2015
9
Wunderwelt der Technik im Rekord-Kornhaus
Das mit 118 Metern höchste
Getreidesilo der Welt ist ein
komplexes Gebilde mit viel
faszinierender Technik. Ein
Rundgang durch den Rohbau
erlaubte spannende Ein- und
Ausblicke.
Wipkingen wünscht
Fassadenbegrünung
Marcus Weiss
In geradezu atemberaubendem Tempo ist in den vergangenen Monaten
die Aufstockung des ursprünglich 40
Meter hohen Swissmill-Silos am Sihlquai vonstattengegangen. Innerhalb
von jeweils etwa zwei Wochen wurde
erst die östliche, dann die westliche
Hälfte auf 118 Meter hochgezogen.
Was aber passierte hinter den Kulissen, und welche Arbeiten spielen sich
im Moment im Innern des äusserlich
weitgehend fertiggestellten Kornhauses ab? Antworten gab es im Rahmen
einer exklusiven Führung mit dem
Leiter Produktion und Technik der
Swissmill, Raimund Eigenmann. Dem
langjährigen Mühlenprofi, der jeden
Winkel seines Betriebs kennt, steht
die Begeisterung für das neue Bauwerk ins Gesicht geschrieben. «Die
Betonoberfläche ist doch wirklich
schön geworden, nicht wahr?»,
strahlt er, als wir uns dem Turm nähern.
Unter erschwerten Bedingungen
Die 2004 errichtete Siloanlage der
Schapfenmühle im baden-württembergischen Ulm, bislang das welthöchste Getreidesilo, habe als Vorbild
für das Kornhaus gedient, erzählt Eigenmann. Diese Anlage, deren Höhe
vom Swissmill-Kornhaus nun um
zwei Meter übertroffen worden ist,
sei jedoch «auf der grünen Wiese»
errichtet worden, während man hier
am Sihlquai ein bestehendes Silobauwerk aus dem Jahr 1957 in die Gebäudestruktur integrieren musste.
«Dessen Betrieb konnte während der
Bauphase nicht unterbrochen werden, was nach einer sehr ausgeklügelten Vorgehensweise verlangte»,
unterstreicht der Fachmann.
Ist dies auch der Grund, weshalb
der Hochbau des neuen Turms in
zwei Hälften ausgeführt wurde?
«Dies hat vor allem mit der Kapazität
der Anlieferung und der Baustelleneinrichtung zu tun, die in sehr eingeschränkten Platzverhältnissen operieren musste», lautet seine Antwort.
Deshalb habe man den Beton auch
Der Blick nach Osten zeigt auch die Fensteröffnungen, die in der Aussenansicht des Turms ins Auge springen.
konventionell per Kran mit Kübeln
nach oben gezogen und nicht einen
Betonverteilermast benutzt, wie dies
beispielsweise beim Prime Tower der
Fall war. «Der zweite Kran, der primär für den Transport der Armierungseisen und als Reserve diente,
wurde ebenfalls aus Platzgründen auf
das Dach des neuen Turms umgesetzt, sobald dies möglich war.»
Sturm hätte zwei Monate gekostet
Dass während der Errichtung der Silohälften jeweils 24 Stunden am Tag
gearbeitet wurde, hat mit der gewählten Baumethode zu tun: Bei der
sogenannten Gleitbauweise kann
man den Betonierungsvorgang nicht
unterbrechen, es muss kontinuierlich
Beton eingebracht werden, bis die
Endhöhe des Bauwerks erreicht ist.
«Wir hatten grosses Glück mit dem
Wetter; wäre in diesen heiklen Phasen ein stärkerer Sturm aufgezogen,
der mehr als drei Stunden angehalten und den Betrieb des Krans verunmöglicht hätte, wären wir gezwungen
gewesen, die ganze Schalung zu demontieren und anschliessend neu
einzuschalen. Dies hätte uns locker
zwei Monate im Terminplan zurückgeworfen», sagt Eigenmann.
Aussicht vom Kornhaus Richtung Escher-Wyss-Platz.
Über eine Rampe betreten wir das
Gebäude mit dem Türmchen auf dem
Dach, das unmittelbar an das aufgestockte Kornhaus angrenzt. «Hier
handelt es sich um einen Getreidespeicher von 1924», erklärt der technische Leiter. Unzählige Misch- und
Verteilapparaturen befinden sich im
Innern des Erdgeschosses, dazwischen passiert man immer wieder
schmale Durchlässe durch massive
Betonwände. An der Übergangsstelle
zum nun aufgestockten Kornhaus
bleibt Raimund Eigenmann stehen
und deutet in einen Hohlraum. «Wir
hatten keinen Abstand zwischen den
beiden Gebäuden, sie waren lückenlos zusammengebaut», führt er aus.
«Bei einem stärkeren Erdbeben käme es beim heutigen 11- Meter-Turm
jedoch zu einem seitlichen Ausschlag
von bis zu 22 Zentimetern, was das
Nebengebäude ernsthaft beschädigen
würde. So mussten wir die Bausubstanz an der Nahtstelle in Segmenten
herausschneiden, um 40 Zentimeter
Zwischenraum zu schaffen, eine
schwierige und gefährliche Arbeit»,
so der Swissmill-Verantwortliche.
Ein paar Schritte weiter kommen
die technischen Einrichtungen im
«alten» Teil des aufgestockten Silo-
gebäudes zum Vorschein, teilweise
sind sie bereits für die künftigen Aufgaben angepasst. Über eine Pforte
gelangen wir ins Freie und treten im
Korb des Bauaufzugs die luftige
Fahrt in die Höhe an.
Solarpanels für die Südwand
Auf der ruckelnden Reise nach oben
kann man die Bauabschnitte des
Kornhauses wie in einem Zeitraffer
ablesen. Ja, die Südwand des neuen
Kornhauses werde flächendeckend
mit Solarpanels verkleidet, gemäss
der Coop-eigenen Öko-Strategie, bestätigt Raimund Eigenmann. Es habe
intern sogar intensive Diskussionen
darüber gegeben, ob man zwei Seiten
des Turms verkleiden solle. Wegen
der voraussichtlich geringen Energieausbeute an den Schmalseiten sei dieser Plan jedoch verworfen worden.
Oben angekommen, präsentiert
sich die Limmatstadt aus einer überwältigenden Perspektive. Nach kurzem Restaufstieg über das Baugerüst
geht es wieder ins Innere des kolossalen Kornspeichers. Unter unseren
Füssen befinden sich nun die über 70
Meter langen, vertikalen Silozellen,
die über dem bisherigen Silo gebaut
wurden. «Bislang konnten 10 000
Tonnen Getreide gespeichert werden,
nun kommen nochmals 25 000 Tonnen hinzu», berichtet der SwissmillVertreter. Es handle sich vor allem
um Weizen, die leichteren Getreidesorten wie etwa Mais und Hafer lagere man in den Silos auf der anderen
Strassenseite.
Becherwerk bringt Getreide hoch
Fotos: Marcus Weiss
Der Polier von Implenia, Stefan
von Känel (links), und Raimund
Eigenmann auf der Baustelle im
Dachgeschoss des Kornhauses.
Das Quartier Wipkingen hat sich
öffentlichkeitswirksam, aber erfolglos gegen das Bauprojekt der
Swissmill gewehrt, da viele durch
den Schattenwurf und die dominante Erscheinung des Bauwerks
die Lebensqualität der Anwohner
bedroht sahen. Was sagt man auf
der anderen Limmatseite heute
zum Siloturm, nachdem dieser
seine endgültige Höhe erreicht
hat?
«Wir finden den Turm immer
noch schrecklich. Der optische
Einfluss ist nicht nur für Wipkingen, sondern für die ganze Stadt
einschneidend», schreibt Beni
Weder, Quartiervereinspräsident
von Wipkingen, auf Anfrage. «Wir
würden uns aber sehr freuen,
wenn er zum Beispiel vertikal begrünt würde, dann würde er
wenigstens nicht als kahler Betonkoloss wahrgenommen und
könnte einen wirklichen Beitrag
zur angestrebten 2000-Watt-Gesellschaft leisten.» Die IG Unterer
Letten, die sich mit ihrer Website
zum Sprachrohr turmkritischer
Anwohner auf der gegenüberliegenden Limmatseite gemacht hatte, war für eine Stellungnahme
nicht erreichbar. (mw.)
Doch wie gelangt das Getreide überhaupt ins neue Kornhaus? «Es wird
von den Bahnwaggons in Bodenluken
gekippt, über Kettenförderer via Brücke auf die andere Strassenseite gebracht und dann mit sogenannten
Becherwerken auf 118 Meter Höhe
gehoben.» Diese Becherwerke könne
man mit den als «Paternoster» bezeichneten Umlauf-Aufzügen in älteren Gebäuden vergleichen. Pro Becher werden etwa vier bis fünf Kilogramm Getreide befördert, die Geschwindigkeit betrage maximal 1,5
Meter pro Sekunde. Zur Querverteilung in die verschiedenen Silozellen
würden Kettenförderer eingebaut.
Betreffend Lärm müssten sich die
Anwohner keine Sorgen machen:
«Die Transportanlagen arbeiten nahezu lautlos, dies ist auch für unsere
Mitarbeiter wichtig, die sich im di-
Wirkt von aussen nahezu fertig.
rekten Umfeld aufhalten.»
Dass der Siloturm noch immer
eine Baustelle ist, wird ein paar Treppenstufen höher deutlich, als plötzlich ein am Kranseil hängender Metallstützenstapel ins Blickfeld rückt
und zahlreiche Bauarbeiter in orangen Warnjacken einen reizvollen
Kontrast zum blauen Himmel bilden.
Gerade wird das Dachgeschoss betoniert, unter den aufmerksamen Augen des Poliers Stefan von Känel.
«Wir haben 18 000 Kubikmeter Beton und 2800 Tonnen Stahl verbaut»,
erklärt der Baustellenverantwortliche
von Implenia.
Als es durch das Treppenhaus
nach unten geht, treffen wir auf zahlreiche Handwerker, die mit dem Endausbau des Kornhauses beschäftigt
sind. «Bei einem solchen Projekt ist
eine ausgezeichnete Teamarbeit notwendig, und die haben wir hier», resümiert Raimund Eigenmann mit
sichtlicher Emotion. «Ich bin hocherfreut, dass es heute noch so gute
Handwerker gibt in diesem Land, ich
würde ihnen die höchste Schulnote
geben.»
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Zürich West
Nr. 52
24. Dezember 2015
W I N TE R
Zürich West
Nr. 52
24. Dezember 2015
Als Winter noch richtige Winter waren und sogar grosse Seen zufroren: Hier eine Szenerie aus dem Jahr 1880 auf dem Zürichsee.
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Bild: zvg.
«Warme Winter waren früher seltener»
Grüne Weihnachten sind in
der Vergangenheit immer
wieder vorgekommen, aber
sie waren wohl weniger
häufig, meint Klimahistoriker Christian Pfister.
«Euro-Climhist», das auf der Basis
der erweiterten «Climhist-CH»-Software 412 monatliche Wetterkarten
für die Kaltperiode 1675 bis 1715
produzierte. Forschende aus 15 europäischen Ländern machten mit.
Inwiefern ist «Euro-Climhist» Ihr Lebenswerk?
Man könnte es insofern so bezeichnen, als dass ich während mehreren
Jahrzehnten mehr oder weniger intensiv daran gearbeitet habe.
Silvan Rosser
Per Mausklick lassen sich auf der neu
online stehenden klimahistorischen
Datenbank «Euro-Climhist» witterungs- und klimageschichtliche Daten
der letzten 500 Jahre abrufen. Die
Klimadatenbank ist mittlerweile über
einen Zeitraum von 40 Jahren kontinuierlich entstanden. Der Kopf im
Hintergrund ist der Berner Klimahistoriker und emeritierte Professor für
Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Universität Bern,
Christian Pfister. In Europa ist er als
Fachmann auf dem Gebiet der Witterungs- und Klimageschichte der letzten Jahrhunderte bekannt.
Christian Pfister, Sie arbeiten bereits
seit über 40 Jahren als Klimahistoriker.
Was macht ein Klimahistoriker?
Zunächst gilt es festzuhalten, dass ich
auch in anderen Forschungsgebieten
tätig gewesen bin, etwa in der Historischen Demografie und in der Agrargeschichte. Beide Bereiche weisen
Bezüge zur Klimageschichte aus. Die
Historische Klimatologie dreht sich
um die Rekonstruktion von Wetter
und Klima, sie geht der Verletzlichkeit früherer und heutiger Gesellschaften für Witterungsextreme und
sogenannte Naturkatastrophen nach,
und sie fragt nach dem kulturgeschichtlichen und politischen Kontext, in dem solche Ereignisse gedeutet und handlungsrelevant werden.
Untersuchungen werden am ehesten
in englischsprachigen Fachzeitschriften publiziert, wo sie ein globales
Fachpublikum erreichen (Artikel unter www.hist.unibe.ch/content/personal/e325/index_ger.html, Red.).
Was hat Sie über all die Jahre angetrieben?
Wetter und Klima haben in der Geschichte von Gesellschaften und Individuen eine bedeutende Rolle gespielt, die jedoch fallspezifisch näher
untersucht werden muss. Vor 40 Jahren gab es noch kaum einschlägige
Studien. Damit konnte ich in wissenschaftliches Neuland vordringen, was
Christian Pfister
Prof. Dr. Christian Pfister, geboren 1944 in Bern, ist Pionier der
Klimageschichte. Bis 2009 Prof.
für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte am Historischen
Institut der Universität Bern. Seither als Prof. em. und freier Forscher am Oeschger Zentrum für
Klimaforschung tätig. Pfister publizierte unzählige wissenschaftliche Arbeiten und gewann viele
Preise, darunter im Jahr 2000
den Eduard-Brückner-Preis «für
herausragende interdisziplinäre
Leistungen in der Klimaforschung». (ros.)
mich bis heute fasziniert und herausfordert.
Seit Ende November ist die neue Klimadatenbank «Euro-Climhist» online. Erfüllt es Sie mit Stolz, nun unzählige Klimainformationen für immer im World
Wide Web gespeichert zu haben?
Ich bin dankbar und erleichtert, dass
es mir vergönnt war, die Daten rechtzeitig zu sichern und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.
Wo liegen die Anfänge dieses Riesenprojekts?
In den frühen 1980er-Jahren hatte
ich die Nachweise für 34 000 Wetterund Klimadaten zu liefern, die meiner Habilitationsschrift «Klimageschichte der Schweiz» (1984) zugrunde liegen. Dazu arbeitete ich mich in
eine Programmiersprache ein und
konzipierte ein Programm, das mir
einen 1200-seitigen Katalog namens
«Climhist-CH» mit Endnoten ausdruckte. Dazu mussten Hunderte von
Lochkarten gestanzt werden. 1991
bis 1994 leitete ich dann ein europäisches Forschungsprogramm namens
Wie liess sich «Euro-Climhist» finanzieren?
«Climhist-CH» ist ohne Fremdfinanzierung entstanden. «Euro-Climhist»
(1991–1994) wurde von der European Science Foundation finanziert.
In den folgenden 15 Jahren konnte
ich wiederholt kleine Summen aus
Forschungsprojekten in «Euro-Climhist» investieren. Seit 2010 wird «Euro-Climhist» vom Swiss GCOS Office
(Global Climate Observation Systems
bei MeteoSchweiz) unterstützt. Es ist
dies ein globales Projekt, das die für
die Klimaforschung bedeutsamen Datenbasen langfristig erhalten will.
Wie ist die Datenbank aufgebaut?
Drei Dimensionen können gewählt
werden: Thema, Zeit und Ort. Rund
300 Themen stehen zur Auswahl.
Zeitlich werden die Daten ab 1501
freigegeben. Räumlich beschränkt
sich das Modul «Schweiz» auf dieses
Land. Weitere Details sind auf
www.euroclimhist.unibe.ch zu sehen.
Wie umfangreich ist «Euro-Climhist»?
Was gibt es alles zu entdecken?
«Euro-Climhist» stellt eine Vielzahl
von weit verstreuten oder unzugänglichen Datensätzen auf einer einzigen
Plattform zur Verfügung. Meines Wissens ist es das einzige Tool, das das
Zusammenspiel von Wetter und Klima über mehrere Jahrhunderte dokumentiert. Das tägliche Wetter kann
zwischen 1684 und 1863 abgerufen
werden. Ab 1864 sind die täglichen
Daten nach dem heute geltendem
«Meteorologie-Gesetz» noch nicht
freigegeben. Ferner sind lange bis ins
18. Jahrhundert zurückreichende
Zeitreihen von Temperatur und Niederschlag aufgeschaltet.
Hat jedermann Zugriff auf die rund
155 000 Einträge?
Ja. Zwei Zugänge stehen zur Verfügung: Mit dem Standardzugang kön-
nen die Daten nicht ganz vollständig
eingesehen werden, und die Zahl der
Records pro Woche ist plafoniert, allerdings auf sehr hohem Niveau. Wer
«Euro-Climhist» für wissenschaftliche Forschung nutzen will, bekommt
einen Zugang ohne Beschränkungen.
Was sind die nächsten Schritte?
Das nächste Modul – Europa vor
1501 – ist unter Leitung meines
Nachfolgers, Prof. Dr. Christian Rohr,
in Arbeit. Daneben wird das Modul
Schweiz weiter ausgebaut, namentlich für das 19. und 20. Jahrhundert.
Worin liegt die Relevanz einer im Internet öffentlich zugänglichen Klimadatenbank der letzten 500 Jahre?
Einmal trägt sie dazu bei, die Diskussion um den Klimawandel auf eine
breitere Grundlage zu stellen. Menschen nehmen ja primär das Wetter
wahr, das in ihren Alltag eingreift.
Extreme werden häufig dem Klimawandel zugeschrieben, weil die Messwerte von MeteoSchweiz nur bis 1864
zurückreichen. Verlässliche Daten von
Extremereignissen und Naturkatastrophen stehen also nur für die letzten
150 Jahre zur Verfügung, nicht genug
für eine solide Argumentationsbasis.
Inwieweit ist «Euro-Climhist» auch in
der Debatte um den Klimawandel wichtig?
Langfristig lässt sich der Klimawandel bei den Temperaturen gut belegen, was auch der Blick in die Wettervergangenheit bestätigt. Weniger
gilt dies für Niederschläge, Überschwemmungen und Winterstürme,
wie anhand der Datenbank nachgewiesen werden kann. Andererseits
wird es für die Skeptiker nicht mehr
so einfach, Extreme aus der Klimavergangenheit aus dem klimatischen
Zusammenhang zu reissen, um die
gegenwärtige Entwicklung zu verharmlosen.
Der Sommer 2015 brachte nach dem
Sommer 2003 bereits den zweiten Hitzesommer seit der Jahrtausendwende. Wie
ist diese Häufigkeit in einer 500-jährigen Klimageschichte einzuordnen?
Im Jahr 1540 folgten auf ein extrem
trockenes Frühjahr ein extrem trockener Sommer und ein dürrer
Herbst. Die Temperaturen von April
bis Juli waren signifikant höher als
2003. Im vollkommen regenlosen Juli
brachen europaweit Waldbrände aus,
was auf Temperaturen von über 40
Grad hindeutet. Dies vom Atlantik bis
nach Polen und von der Toskana bis
zur deutschen Nordgrenze. In der
Zeit seit 1540 ist der Juli 2015 Spitzenreiter, wahrscheinlich auch der
Sommer 2003.
War es in den letzten 500 Jahren in Mitteleuropa und in der Schweiz jemals so
warm wie in den letzten 30 Jahren?
Nein.
Welcher ist ihr persönlich wertvollster
Eintrag auf der «Euro-Climhist»?
Ich betrachte die europäischen Forschungen zum oben erwähnten Hitzejahr 1540 als den wertvollsten Beitrag der Historischen Klimatologie
zur Einschätzung von Risiken in der
Gegenwart und Zukunft. Axel Bojanowski («Spiegel online») bezeichnete dieses Ereignis 2014 als «Europas
grösste Naturkatastrophe».
Gibt es viele frühere Klimabeobachtungen aus der Grossregion Zürich?
Der Grossraum Zürich ist in dieser
Hinsicht Spitzenreiter.
Auf Überlieferungen aus Zürich sieht
man eine verschneite Stadt und einen
gefrorenen Zürichsee. Waren Winter in
der frühen Neuzeit noch kälter?
Ja. Dafür finden sich viele Belege in
«Euro-Climhist».
Wie häufig gab es in Zürich eine Seegfrörni?
Zwischen 1500 und 1900 sind zahlreiche Seegfrörni nachgewiesen. Ich
habe sie noch nicht ausgewertet.
Wie gross schätzen Sie die Chancen einer Seegfrörni in Zürich heutzutage ein?
Gering.
Wann war der letzte Eiswinter?
Im Winter 1963 waren die meisten
Schweizer Seen, namentlich der Zürichsee und der Bodensee, zugefroren und das Eis war tragfähig.
Erleben wir heuer einen Mildwinter?
Historiker hüten sich vor Prognosen,
weil sie um die vielen Fehlprognosen
der Vergangenheit wissen.
Alle haben das Gefühl, dass früher Weihnachten weiss waren. Täuscht das?
Warmwinter ohne Schnee an Weihnachten sind in der Vergangenheit
immer wieder nachgewiesen, aber
sie waren wohl weniger häufig als im
21. Jahrhundert.
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Zürich West
Nr. 52
KIRCHE
24. Dezember 2015
KIRCHEN
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 24. Dezember
16.00 Heilig Abend, Familiengottesdienst mit Krippenspiel
(Wortgottesfeier)
und der Singschule, Oberkirche
22.30 Heiligabendgottesdienst
mit Projektchor zur Christmette
Oberkirche
Freitag, 25. Dezember
10.00 Weihnachtsgottesdienst mit
Ambrosius-Chor u. Gregorius-Chor
Oberkirche
Samstag, 26. Dezember
10.00 Stephanstag, Eucharistiefeier, Oberkirche
17.00 Eucharistiefeier entfällt
Sonntag, 27. Dezember
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier, Fest der
Heiligen Familie, Oberkirche
Dienstag, 29. Dezember
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 31. Dezember
9.00 Eucharistiefeier entfällt
17.00 Eucharistiefeier, Silvester
Unterkirche
Freitag, 1. Januar
8.00 Eucharistiefeier entfällt
10.00 Eucharistiefeier, Neujahr,
Oberkirche
Samstag, 2. Januar
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Sonntag, 3. Januar
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Dienstag, 5. Januar
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 7. Januar
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Donnerstag, 24. Dezember
Heiligabend
17.00 Bühlkirche: Kurzgottesdienst
mit Pfrn. Sara Kocher
22.00 Bühlkirche: Gottesdienst zum
Heiligabend, Pfr. Thomas Fischer
Musik: Serena Kim, Oboe, und
Els Biesemans, Orgel
Donnerstag, 25. Dezember
Weihnachten
9.30 Bühlkirche: Gottesdienst mit
Abendmahl, Pfrn. Sara Kocher
Musik: Barbara Lang, Bratsche,
und Els Biesemans, Orgel
Sonntag, 27. Dezember
17.00 Bühlkirche: Weihnachtskonzert: A. Vivaldi, A. Marcello,
J. S. Bach. Gespielt von Jeroen
Berwaerts, Trompete
Els Biesemans, Orgel
Donnerstag, 31. Dezember, Silvester
17.00 Bühlkirche: Gottesdienst
Pfr. Thomas Fischer
Sonntag, 3. Januar
9.30 Bühlkirche: Gottesdienst
mit Pfrn. Sara Kocher
Predigtreihe: Engel – Grenzgänger
zwischen Himmel und Erde
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Donnerstag, 24. Dezember
Heiligabend
16.00 Grosse Kirche: HeiligabendGottesdienst für Gross und Klein
Kinder aus Altstetten führen die
Weihnachtsgeschichte
«E Schachtle voll Wiehnacht» auf.
Mitwirkung: B. Müller-Zwygart
Pfr. F. Schmid, S. Müller, U. Walther
Alphorn: K. Timokhine
Orgel: D. Timokhine
22.00 Grosse Kirche: Christnachtfeier, Predigt: Pfr. M. Saxer
Orgel: D. Timokhine
Violoncello: E.-M. Hux
Freitag, 25. Dezember, Weihnacht
10.00 Grosse Kirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl
Predigt: Pfrn. U. Müller
Orgel: B. Schöniger, Querflöte:
G. Nibali, anschliessend Chilekafi
Sonntag, 27. Dezember
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Predigt: Pfr. M. Saxer, Orgel:
D. Timokhine, anschl. Chilekafi
Donnerstag, 31. Dezember, Silvester
17.30 Kath. Kirche Heilig Kreuz
Ökumenischer Silvester-Gottesdienst
mit Pfr. F. Schmid, Pfr. M. Horat,
E. Welti, anschliessend Apéro
Freitag, 1. Januar, Neujahr
17.00 Alte Kirche: Musikalische Feier
zum neuen Jahr. Wir beginnen es mit
Musik und Wort. Violine: N. Courtois
Violoncello: Ch. Guggenbühl
Klavier: B. Schöniger
Text: Pfrn. U. Müller
Anschliessend Apéro
Sonntag, 3. Januar
10.00 Kirche Suteracher: Gottesdienst mit Abendmahl, Predigt:
Pfr. F. Schmid, Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Donnerstag, 24. Dezember
16.00 Thomaskirche
Heilig-Abig-Gottesdienscht
Weihnachten einmal beinahe
hautnah erleben
Pfrn. Jolanda Majoleth und Team
17.30 Kirchgemeindesaal
(im Anschluss an den Gottesdienst)
Weihnachtsfeier am Heilig Abig
Für das Nachtessen ist eine Anmeldung erforderlich: 044 466 71 13,
Unkostenbeitrag: 25 Franken pro
Person. Bitte den Geldbetrag der
Anmeldung beilegen
Freitag, 25. Dezember
10.00 Thomaskirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl
mit dem Singkreis
Pfrn. Jolanda Majoleth
Sonntag, 27. Dezember
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
Pfrn. Elsbeth Kaiser
Sonntag, 3. Januar
9.30 Thomaskirche: Neujahrs-Gottesdienst, Pfrn. Jolanda Majoleth
Zur Jahreslosung: Jesaja 66, 13
Anschliessend Neujahrsapéro
Mittwoch, 6. Januar
12.00 Kirchgemeindesaal: Mittagstisch «55 plus» (Anmeldung bis Mo,
4. Januar an: Uwe Weinhold
Telefon 044 466 71 13)
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Heiligabend
Donnerstag, 24. Dezember
17.30 Alte Kirche: Familiengottesdienst, Pfr. G. Bosshard, Orgel:
Y. Müdespacher, Mitwirkung KidsSingen
22.30 Neue Kirche: Christnachtfeier,
Pfrn. E. Wickihalder. Mitwirkung von
B. Just, Orgel, und Solist
Kollekte: HEKS
Weihnachten, Freitag, 25. Dezember
10.00 Neue Kirche: Weihnachtsgottesdienst, Pfr. R. Wöhrle
Mitwirkung Kirchgemeindeorchester unter der Leitung
von H. Weltin, Orgel: B. Just
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen,
Flurstrasse 130: Weihnachtsgottesdienst, Pfr. M. Fischer
Musik: Y. Müdespacher
Sonntag, 27. Dezember
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Pfr. R. Wöhrle, Orgel: B. Just
Kollekte: Lighthouse
Silvester, Donnerstag, 31. Dezember
17.30 Alte Kirche: Ökumenischer Altjahrabend, Pfr. G. Bosshard und Pfr.
H. Rathgeb. Orgel: Y. Müdespacher, Saxofon: H.-U. Bühler und
St. Mächler. Kollekte: Dargebotene
Hand.
Neujahr, Freitag, 1. Januar
17.00 Neue Kirche: Neujahrskonzert mit Organistin Y. Müdespacher und der spanischen Solistin
Lucia Veintimilla. Gedanken zum
Neujahr, Pfrn. E. Wickihalder
Anschliessend Neujahrsapéro
Sonntag, 3. Januar
10.00 Alte Kirche: Gottesdienst
Pfr. R. Wöhrle, Orgel: B. Just
Kollekte: Mühlehalde
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Heiligabend, Donnerstag, 24. Dezember
17.00 Andreaskirche: Familiengottesdienst, Fiire mit de Chliine
Pfr. Thomas Schüpbach & Team
Musik: Marion Mansour
21.00 Andreaskirche: Christnachtfeier, Pfrn. Heidi Scholz
Musik: Marion Mansour, Orgel
anschliessend WeihnachtsliederSingen auf der Piazza der Andreaskirche
Weihnachten, Freitag, 25. Dezember
10.00 Andreaskirche: WeihnachtsGottesdienst mit Abendmahl
Pfr. Thomas Schüpbach
Musik: Susanne Hess, Orgel
anschliessend Chilekafi
Samstag, 26. Dezember
15.30 bis 18.30 Saal Andreaskirche
Stephanstag einmal anders
Treffen in ungezwungenem Rahmen
Kontaktperson: Heidi Scholz
[email protected]
Infos: www.sihlfeld.ch
Sonntag, 27. Dezember
10.00 Andreaskirche: Gottesdienst
Pfr. Peter Abraham (Kanzeltausch)
Musik: Martin Zimmermann, Orgel
anschliessend Chilekafi
Donnerstag, 31. Dezember
17.00 Andreaskirche: Silvesterfeier
Pfrn. Heidi Scholz
Musik: Max Rohr, Orgel
anschliessend Silvesterapéro
Sonntag, 3. Januar
10.00 Andreaskirche: Gottesdienst
Pfr. Thomas Schüpbach
Musik: Javier Fernandez
anschliessend Chilekafi
Donnerstag, 7. Januar
14.00 bis 17.00 Saal Andreaskirche
Reisevortrag Brasilien
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Donnerstag, 24. Dezember
22.00 Gottesdienst am Heiligabend
mit Pfr. Andreas Bruderer
Freitag, 25. Dezember
17.00 Konzert Kantate I «Jauchzet,
frohlocket» und Liturgie
Samstag, 26. Dezember
17.00 Konzert Kantate II «Und es
waren Hirten in derselben Gegend»
und Liturgie
Sonntag, 27. Dezember
17.00 Konzert Kantate III «Herrscher
des Himmels, erhöre das Lallen» und
Liturgie
Freitag, 1. Januar
17.00 Konzert Kantate IV «Fallt mit
Danken, fallt mit Loben»
Sonntag, 3. Januar
17.00 Konzert Kantate V «Ehre sei
dir Gott gesungen»
Montag, 4. Januar
19.00 Stimme bewegt mit Miriam
Helle
Mittwoch, 6. Januar
17.00 Konzert Kantate VI «Herr,
wenn die stolzen Feinde schnauben»
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Donnerstag, 24. Dezember
Heiligabend
21.00. Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Pfr. Rolf Mauch. Musikalische
Mitwirkung: Miriam Brang, Violine,
und Philipp Leibundgut, Orgel.
Gemütliches Beisammensein am
Heiligabend im grossen Saal mit
feinen Leckereien und Getränken
Freitag, 25. Dezember, Weihnachten
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Abendmahl, Pfr. Rolf Mauch
Musikalische Mitwirkung: Ilona
Kocsis, Querflöte, und Philipp
Leibundgut, Orgel
Sonntag, 27. Dezember
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Pfr. Klaus Wagner
«Kafi uf dä Wäg»
Freitag, 1. Januar, Neujahr
9.30 Kirche St. Felix und Regula
Ökumenischer Neujahrsgottesdienst mit Gemeindeleiterin Gertrud Würmli und Pfr. Rolf Mauch.
Musikalische Mitwirkung: Patrik
Arnold, Trompete, und Luc Seydoux, Orgel.
Anschliessend Apéro.
(Kein Gottesdienst in der
Bullingerkirche)
Samstag, 2. Januar
18.00 in der Bullingerkirche:
Feier-Abend
Sonntag, 3. Januar
9.00 Bullingerkirche: Einsingen mit
Philipp Leibundgut
9.30 Gottesdienst mit Pfr. Rolf
Mauch.
«Kafi uf dä Wäg»
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Donnerstag, 24. Dezember
16.00 Alterszentrum Limmat
ökum. Gottesdienst zum Heiligabend, Pfrn. Sonja Keller und
Pfr. Hannes Kappeler, Musik:
Elisabeth Wild und Tobias Willi
Freitag, 25. Dezember
10.00 Johanneskirche, Musikgottesdienst zu Weihnachten mit
Abendmahl, Pfr. Karl Flückiger
Orgel: Tobias Willi, Violoncello:
Daniel Schaerer
anschliessend Beisammensein
Sonntag, 27. Dezember
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfrn. S. Keller, Orgel:
Tobias Willi, anschliessend Beisammensein mit Süssigkeiten aus
Bangladesch
14.00 Kirchgemeindehaus, Süssigkeitenfest aus Bangladesch
Dienstag, 29. Dezember
18.30 Johanneskirche, OrgelVesper mit Musik zum Jahresende
von Arvo Pärt, J. S. Bach u. a.
Orgel: Tobias Willi
Liturgie: Pfrn. Sonja Keller
Sonntag, 3. Januar
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst, Pfrn. Sonja Keller
Orgel: Tobias Willi
anschliessend Beisammensein
Dienstag, 5. Januar
14.30 Kirchgemeindehaus, Nachmittag 60plus: Selbständig bleiben
im Alter
18.30, Johanneskirche, KanonVesper mit der Kantorei der ZHdK,
Leitung: Beat Schäfer
Liturgie: Pfr. Karl Flückiger
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Nr. 52
Porsche setzt auf Turbo
statt auf einen grossen
Hubraum
Der überarbeitete 911 ist nun grundsätzlich mit Turbomotoren ausgestattet – doch der legendäre 911 Turbo
verschwindet deswegen noch lange
nicht vom Markt. An der North American International Auto Show in Detroit werden die Schwaben im Januar
die überarbeiteten 911 Turbo und
Turbo S präsentieren – und die haben es in sich.
Der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8
Liter Hubraum im 911 Turbo leistet
jetzt 540 PS, was für eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h reicht. Der 911
Turbo S entwickelt dank neuen Turboladern und grösserem Verdichter
nun 580 PS, beschleunigt in 2,9 Sekunden auf 100 und erreicht einen
Topspeed von 330 km/h. Beachtlich
ist der geringe Verbrauch: Gemäss
NEFZ sollen sich die Coupés mit 9,1
und die Cabriolets mit 9,3 Litern begnügen; das bedeutet ein Minus von
0,6 Litern auf 100 Kilometer. Neuerdings verfügen die Motoren über die
sogenannte Dynamic-Boost-Funktion,
bei der der Ladedruck beim Lastwechsel, also bei kurzem Lösen des
Gaspedals, erhalten bleibt. (zb.)
Toyota und PSA tun
sich zusammen
Nutzfahrzeuge PSA Peugeot Citroën
und Toyota Motor stellen den neuen
Citroën Spacetourer, den Peugeot
Traveller und den Toyota Proace vor,
die aus der Fortsetzung ihrer Kooperation von 2012 hervorgegangen
sind. Die drei Modelle teilen sich
Technik, Motoren und Ausstattungen.
Auf den Markt kommen sie in der
ersten Jahreshälfte 2016. Premiere
feiern die Drillinge bereits am Genfer
Auto-Salon im März. (zb.)
Paris–Dakar:
Rallye-Peugeot
vorgestellt
Der Vorhang ist gelüftet: Peugeot hat
die endgültige Beklebung der vier
2008 DKR16 vorgestellt, mit denen
Sébastien Loeb, Stéphane Peterhansel, Cyril Despres und Carlos Sainz
bei der nächsten Ausgabe der Rallye
Dakar in Argentinien und Bolivien
antreten werden. Der Peugeot 2008
DKR wurde grundlegend überarbeitet, ist jetzt breiter, schneller, flacher
und stärker.
Die neuen Abmessungen haben
die Gewichtsverteilung verändert. So
befinden sich beispielsweise die Ersatzräder nun in den Seitenkästen,
wodurch der Schwerpunkt gesenkt
und das Handling verbessert wurde.
Der aggressive Look des Fahrzeugs
soll durch eine auffallende Beklebung
unterstrichen werden. Das Dach ist
silbern, um das intensive Sonnenlicht
während des argentinischen Sommers zu reflektieren, in dem Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius
erreicht werden können. Die 38. Auflage der Rallye Dakar startet am 2.
Januar in Buenos Aires und endet
am 16. Januar in Rosario. (zb.)
DKR 16, gemacht für die Rallye.
24. Dezember 2015
13
Volvo will mit S60
BMW und Audi jagen
Mit dem S90 steigt Volvo ab Sommer
2016 in die Oberklasse ein. Das komplett neue Modell feiert im Januar an
der Messe in Detroit Weltpremiere.
Die Limousine wird über einen halbautonomen Fahrassistenten verfügen, der den Wagen mit dezenten
Lenkeingriffen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h selbsttätig in der Spur hält. Zum Modellprogramm wird auch eine Plug-in-Hybrid-Version gehören, deren Produktion ein Jahr später starten soll. (zb.)
Audi Q7 ist Liebling
der Schweizer
Länger, grösser, besser: Der neue Mini Clubman ist mehr maxi als nur mini.
Fotos: zvg.
Dieser Mini ist ganz gross
Ab jetzt soll der Mini
Clubman das erste Auto
im Haushalt sein anstatt
Zweit- oder gar Drittwagen.
Dafür war es unabdingbar,
dass die Neuauflage
des ursprünglich fünftürigen Lebenskünstlers
bodenständig wird und
über sich hinauswächst.
Mathias Wohlfeld
Für den neuen Cooper Clubman lässt
Mini «fünfe gerade sein» und verpasst dem kantigen Lifestylekombi
sechs Türen. Die öffnen sich alle konventionell, um vorne oder im Fond
Platz zu nehmen oder das Gepäck zu
verstauen, doch ist das für die Hecktüren ja nicht gerade alltäglich,
wenngleich mit einem Öffnungswinkel von jeweils mehr als 90 Grad sehr
praktisch, besonders fürs Beladen in
engen Parklücken. Denn das mittlerweile 360 Liter fassende Gepäckfach
wird weiterhin von der charismatischen Doppeltür verschlossen – eines
von ursprünglich zwei prägnanten
Türsystemen, die den Clubman ausgemacht haben. Die unpraktische
und schnuckelige schmale «Clubdoor» auf der rechten Seite ist derweil passé, womit Mini laut Produktmanager Daniel Schmidt auf einen
mehrheitlichen Kundenwunsch reagiert hat.
Der deutsche Brite hat Charme
Schliesslich müssen auch bekennende Lifestyler gewisse Kriterien erfüllen, wollen sie eine tragende Rolle im
familiären Haushalt übernehmen.
Funktionalität, Alltags- und Langstreckentauglichkeit standen daher im
Lastenheft des neuen Clubman. Alles
natürlich gepaart mit dem verspielten
Charme und lässigen Auftritt, der für
die Familie der deutschen Briten typisch ist. Nicht zuletzt deswegen
blinkt die rote Statusleuchte der
Alarmanlage in der Spitze der Dachfinne, als habe der Clubman permanenten Funkkontakt zu Kollegen in
einem anderen Sonnensystem, und
lassen sich die «Splitdoors» am Heck
per Fussschwenk unterm Auto wie
von Geisterhand öffnen.
Verspielt geht es auch im Interieur weiter. Höhepunkt dabei ist sicherlich die Ambiente-Beleuchtung.
Sie illuminiert die Türverkleidungen
der vorderen Türen und den Fussraum auf Wunsch in vier verschiedenen Farben. Dass die Spielerei nicht
in den hinteren Türen sowie mit kleinen Akzenten im Cockpit funktioniert, wirkt allerdings nicht schlüssig.
Dazu zeigt das Interieur ein paar
Bereits zum 5. Mal organisierte die
«Schweizer Illustrierte» zusammen
mit ihren Partnern AutoScout24,
«Blick», «Sonntagsblick», «L’illustré»
und «Il caffè» die Wahl zum «Schweizer Auto des Jahres». Insgesamt
standen 35 Neuheiten in vier Kategorien zur Wahl. Eine Fachjury wählte
den Opel Astra zum «Schweizer Auto
des Jahres», den Preis als «stylishstes Auto der Schweiz» gewann der
neue 7er von BMW, der Peugeot 208
BlueHDi 100 S&S wurde zum «grünsten Auto der Schweiz» gewählt.
Bedeutend ist aber auch die Wahl
zum «Lieblingsauto der Schweizer»,
das von knapp 70 000 Leserinnen
und Lesern gewählt wurde. In dieser
Kategorie räumte der neue Audi Q7
ab, vor dem Ford Mustang und dem
Audi R8. (zb.)
AUTONEWS
Gute Noten
Schönes Interieur, knackiges Heck mit Flügeltüren.
neue Details, wie die umlaufende
Cockpitleiste, die das Armaturenbrett
unterhalb der Windschutzscheibe horizontal auflockert. Die Instrumente
bleiben ebenfalls Mini-typisch verspielt, bieten aber dennoch gute
Übersicht und Ablesbarkeit aller
wichtigen Informationen. Besonders
das Head-up-Display ist praktisch,
was auch für das erstmals eingebaute, elektrisch verstellbare und wohlausgeformte Gestühl gilt.
Platzmässig bietet der Mini auch
Lords mit zwei Meter Körpergrösse
angenehme Sitzgelegenheiten sowohl
vorne als auch hinten auf den äusseren Plätzen. Ein- und Aussteigen gelingt vorne bequemer als hinten, dort
aber freilich besser als früher durch
die «Clubdoor». Der Kofferraum
packt mit 360 Litern einige Taschen
und Koffer. Maximal lässt sich das
Gepäckfach auf 1250 Liter vergrössern, wenn die Sitzlehnen der Rückbank dafür nach vorne geklappt werden. Das kann im Verhältnis von
40:20:40 geschehen, was sehr praktisch ist.
27 Zentimeter länger
Mit 27 Zentimeter Längenzuwachs
bei einem um 10 Zentimeter längeren Radstand und 90 Millimeter gewachsener Fahrzeugbreite bringt es
der Clubman auf 4,25 Meter Länge,
1,80 Meter Breite und 1,44 Meter
Höhe. Wenigstens im Reigen der
Kompakten bleibt er damit tendenziell «klein», ist zumindest kürzer und
niedriger als der VW Golf Variant,
der allerdings ein deutlich grösseres
Ladevolumen beherbergt. Natürlich
hegt das englische Label auch weiter-
hin den Anspruch, bei den Hochwertigsten im Kompaktsegment ganz
vorne dabei zu sein, was ihnen punkto Verarbeitung, Materialanmutung
und Fahrkomfort dank dem bayerischen Mutterhaus auch gelingt. Die
Federung ist angenehm bei straffem
Charakter, die Abroll- und Fahrgeräusche passend dazu souverän weggedämmt, und die Karosse hinterlässt einen verwindungssteifen Eindruck. Die Ausstattungsliste für Fahrassistenzsysteme ist lang und gleicht
denen, die man aus der automobilen
Oberklasse kennt. Dass das Mini-Logo sowohl beim Öffnen als auch beim
Schliessen von der Unterseite des
Spiegels auf die Strasse projiziert
wird, unterstreicht die Gratwanderung zwischen verspieltem Lifestyle
und Edelmut bei Mini.
Der Lexus RX, aber auch die neuen Jaguar-Modelle XE und XF sowie der neue Opel Astra haben
im Euro-NCAP-Test für Crashsicherheit die Bestnote von fünf
Sternen erhalten.
Ferrari
Bei der Wahl zum «Sportscar des
Jahres 2015» haben die Leser
der «Auto Bild Sportscars» den
Ferrari 458 Speciale A mit 14,9
Prozent der Stimmen auf den ersten Platz in der Kategorie der Cabrio-Sportwagen gewählt.
Mercedes-Benz
Im Werk Sindelfingen ist zum
100-jährigen Bestehen das 20millionste Fahrzeug vom Band
gelaufen. Das Jubiläumsfahrzeug,
ein Mercedes-Benz S 500 Plug-in
Hybrid, wird für besondere Anlässe genutzt.
Zu haben ab 27 900 Franken
Die von uns gefahrene stärkste Motorisierung mit 192 PS aus einem Vierzylinder (Cooper S Clubman) hat den
für die ewige Jugend gemachten Familienkombi locker im Griff. Je nachdem, ob man im normalen Modus
fährt, den für das reine grüne Gewissen oder das Sportlerherz anwählt,
sich für die knackige Sechs-GangHandschaltung oder die Automatik
entscheidet, zeigt der Mini verschiedene Charakterzüge, bleibt aber immer alltagstauglich. Der Automat
kann übrigens mit sechs oder acht
Gängen geordert werden. Und letztlich werden drei Benziner sowie drei
Dieselvarianten angeboten werden,
die ein Leistungsspektrum von 102
bis 192 PS bieten. Die Preise starten
bei 27 900 Franken.
Volkswagen
Auch das VW-Werk in Zwickau
feiert ein Jubiläum: Es wurde der
fünfmillionste Volkswagen am
sächsischen Standort produziert,
ein tornadoroter Golf Alltrack mit
einem 1,8-Liter-TSI-Motor und
Allradantrieb.
Batterien checken
Das Winterhalbjahr bedeutet für
die Autobatterien Stress pur.
Fachhändler empfehlen deshalb
einen Check, um ein Anspringen
am Morgen zu sichern.
14
Zürich West
Nr. 52
24. Dezember 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Die Stadtbibliothek Opfikon
empfiehlt:
100 Jahre Leben
Menschen, die
heute hundert
Jahre alt sind,
haben als Kind
den
Ersten
Weltkrieg
erlebt, waren erwachsen,
als
der Reichstag
brannte. Sie wissen, wie Leben
und Alltag vor dem Fernsehen,
Antibiotika oder Kugelschreiber
aussahen. Als sich Computer verbreiteten und Deutschland Wiedervereinigung feierte, waren sie
längst in Rente. Wer einen solchen
immensen Wandel von Wertvorstellungen erlebt hat, birgt einen
unvergleichlichen
Erfahrungsschatz und kann seine Erkenntnisse gelassen weitergeben.
Kerstin Schweighöfer hat für
dieses Buch zehn Hundertjährige
getroffen – von der Bäuerin bis zur
Künstlerin, vom Priester bis zur
Geschäftsfrau, von Cannes über
München, Jena oder Dortmund bis
London. Sie erfährt in diesen wunderbaren Begegnungen und berührenden Gesprächen manch ein
Geheimnis und erhält oft verblüffende Antworten auf die grossen
Fragen des Lebens. Ihre Porträts
lassen die Leser tief eintauchen in
bewegende
Lebensgeschichten
und spiegeln all die grossen Themen des Menschseins.
Kerstin Schweighöfer, 100 Jahre Leben.
Hoffmann und Campe, 2015.
Butcher’s Crossing
Es war um
1870, als Will
Andrews
der
Universität in
Harvard
und
der
Aussicht
auf eine glänzende Karriere
den
Rücken
kehrte. Auf der Suche nach der
Wildnis und einer «ursprünglichen
Beziehung zur Natur» macht er
sich auf gen Westen. In Butcher’s
Crossing, einem kleinen Städtchen
in Kansas am Rand von Nirgendwo, wimmelt es von rastlosen
Männern, die das Abenteuer suchen und schnell verdientes Geld
ebenso schnell wieder vergeuden.
Miller ist einer von ihnen. Er lockt
Andrews mit Geschichten von riesigen Büffelherden, die, versteckt
in einem entlegenen Tal hoch oben
in den Colorado Rockys, nur eingefangen werden müssten. Er
schliesst sich, mit dem Ziel die Tiere aufzuspüren, der Expedition an,
von der Miller träumt. Die Reise ist
aufreibend und strapaziös, aber
am Ende erreichen die Männer einen Ort von paradiesischer Schönheit. Statt von Ehrfurcht werden
sie aber von Gier ergriffen und
entfesseln eine Tragödie …
Eine Geschichte, die einem den
Atem raubt, Bilder, die sich tief
einbrennen, eine überwältigende
Parabel über Hoffnung und Wahn,
Leben und Tod. Wie «Stoner» besitzt auch dieser Roman enorme
Wucht und existenzielle Tiefe.
John Williams, Butcher’s Crossing. Dtv,
2015.
Donnerstag, 24. Dezember
10.00–17.00 Altstetter-Christbäume: Bratwurst und
Glühwein, Kinderprogramm. Ecke Friedhofstrasse/Lyrenweg.
14.30–15.30 Weihnachtskonzert: Das Trio Espressivo mit Elisabeth Ganter (Klarinette), Stanislav Bogunia (Klavier) und Liudmila Kruzhkova (Cello)
erfreut mit wunderbarer klassischer Musik. Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51.
17.00 Lichtergarten: Labyrinthbrauch an Heiligabend. Der Wintergarten verwandelt sich in einen Lichtergarten. Labyrinthplatz, Zeughaushof.
Freitag, 25. Dezember
14.30–16.30 Silvestertanz mit den Lucky Boys: Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstrasse 51.
spiels, mit Wolfgang Seifen, Berlin. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10.
Sonntag, 3. Januar
Freitag, 8. Januar
10.00 Matinee: Frühschoppen mit der Blaskapelle
Leuenbueben im Bistro. Alterszentrum Limmat,
Limmatstrasse 186.
12.30–13.15 Sprossen – Vitaminspender für die Wintermonate: Ein Vortrag zeigt, wie Sprossenanzucht
auf einfache Art und Weise zu Hause geschehen
kann. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27.
14.30 Seniorenkonzert: Mit dem Mandolinenund Gitarrenensemble. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130.
19.30 2. Konzert: Zürcher Orgeltage: Royal Crown.
Trudy Walter, Sopran, Sacha Rüegg, Orgel. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10.
Montag, 4. Januar
14.00 Hausbesichtigung: Infos über «Leben im Alterszentrum – eine Wohnform im Alter». Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
Mittwoch, 6. Januar
14.30 Weihnachtsmusik: Grossmünster, Zwingliplatz.
Sonntag, 27. Dezember
11.00–12.00 und 13.00–14.00 Festtagsmatinee:
«Weisse Flocken im Sukkulentenreich»: Weisse Flocken sind nicht nur ein Kennzeichen der Wintermonate, sondern sind auch bei Sukkulenten zu
beobachten. Mal als richtige Flöckchen, mal mehr
als Haare, Schuppen oder Puder. Was ist wohl
der Grund? Antworten gibt Botaniker Urs Eggli
bei einer öffentlichen Führung. SukkulentenSammlung Zürich, Mythenquai 88.
Donnerstag, 31. Dezember
14.30–16.00 Silvester-Party: Tanz, Stimmung und
Unterhaltung mit Nino Luchena. Alterszentrum
Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69.
10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern
mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5.
15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. Schneebären
lügen nie. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek
Sihlcity, Kalanderplatz 5.
20.00–22.00 Soirée classique: Türöffnung: 19 Uhr.
Chiara Enderle & Veriko Tchumuridze. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
Donnerstag, 7. Januar
19.30 Kambodscha – der Traum von Angkor: Multimedia-Vortrag. Volkshaus (Theatersaal), Stauffacherstrasse 60.
19.30 1. Konzert Zürcher Orgeltage: Die Kunst der
Orgelimprovisation. Die hohe Schule des Stegreif-
Samstag, 9. Januar
19.30 3. Konzert: Zürcher Orgeltage: «Toccata oder
Swing, the Organ is the King». Orgelkunst, aber
bitte mit Humor, mit Helmuth Luksch, Wien. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10.
21.00 9 Jahre 80s Forever: Party. Papiersaal, Kalanderplatz 6 (Sihlcity).
Mittwoch, 13. Januar
14.30 Kindertreff PBZ: Theaterkoffer. Der kleine
Vampir. Für Kinder von 6 bis 10 Jahren. Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Hardau, Norastrasse 20.
20.00 «Back in the USSR»: Musik und Comedy (auf
Deutsch) versetzt in die guten alten Zeiten der Sowjetunion. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Keramikwerkstatt: Mo, 4./18. Jan., 19
bis 21 Uhr.
Haare schneiden für Kinder: Di, 5. Jan.,
14 bis 17 Uhr.
Emaillieren: Mi, 6. Jan., 14 bis 19 Uhr,
für Kinder ab 6 Jahren.
Werken für Kleinkinder und Familien:
Di, 5. Jan., 14.30 bis 17.30 Uhr und
Do, 7. Jan., 9.30 bis 11.30 Uhr, für
Kinder ab 2½ Jahren.
Eigene Ideen verwirklichen: Do, 7. Jan.,
15.30 bis 18 Uhr, ab 6 Jahren.
Medienwerkstatt: Fr, 8./15./22. Jan., je-
weils von 15.30 bis 18 Uhr, Kinder
ab 10 Jahren.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Feiertage: bis 3. Jan. GZ inkl. Erlebnisgarten geschlossen.
Mütter-/Väterberatung: Mo, 4. Jan., 14
bis 16 Uhr.
Rollender Montag: 4. Jan., 15 bis 17
Uhr, für Kinder von 1 bis 6 Jahren.
Basteln Klein mit Gross: Di, 5. Jan.,
14.30 bis 18 Uhr.
Werken: Mi, 6. Jan., 14.30 bis 18 Uhr.
Eselreiten: Mi, 6. Jan., 15 bis 16 Uhr,
nur bei trockener Witterung.
Chum-in-Stall-Rundgang: Do, 7. Jan.,
15 bis 16 Uhr.
Malatelier: Do, 7. Jan., 15.30 bis 18 Uhr.
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
www.gz-zh.ch/3
Weihnachtsferien: bis 3. Jan. geschlossen. Ab Mo, 4. Jan., sind wir wieder
für Sie da.
Stallerlebnis für Kinder zwischen 4
und 7 Jahren: Mo, 11./18./25. Jan.
und 1. Febr. (1. Block), sowie Do,
14./21./28. Jan. und 4. Febr., von 14
bis 15.30 Uhr. Treffpunkt vor dem
Stall. Anmeldung nötig.
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
www.gz-zh.ch/5
GZ geschlossen vom 24. Dez. 2015 bis
3. Jan. 2016.
Jugendkulturtreff B86: Di, 5. Jan., 14
bis 22 Uhr.
Werken für Schulkinder: Mi, 6. Jan., 14
bis 17 Uhr.
Werken für Erwachsene: Do, 7. Jan., 19
bis 21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3.
Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr im GZ.
Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1.
und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr
im GZ.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
So lässt man Sprossen spriessen
In der Stadtgärtnerei – Zentrum für
Pflanzen und Bildung findet ab Januar immer am ersten Freitag im Monat «Grün über Mittag» statt. An einem Vortrag oder einer Führung erfahren die Teilnehmenden in Albisrieden Wissenswertes zur Natur, zu
den Pflanzen in der Stadtgärtnerei,
zu Anbau und Pflege oder zu den Arbeiten in der Gärtnerei.
Der erste Anlass steht unter dem
Titel «Sprossen – Vitaminspender für
die Wintermonate». Er findet am
Freitag, 8. Januar, von 12.30 bis
13.15 Uhr in der Stadtgärtnerei am
Sackzelg 25/27 in Albisrieden statt
und wird von Andreas Meili, Fachbereichsleiter Stadtgärtnerei, geleitet.
Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.
Der Vortrag zeigt, wie Sprossenanzucht auf einfache Art und Weise
zu Hause geschehen kann, was es
dazu braucht und auf was man achten muss, damit aus den Samen innerhalb weniger Tage kleine, würzige
Keimlinge spriessen. Die Sprossen
sind wahre Kraftwerke, reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen
und Antioxidantien. (pd.)
www.stadt-zuerich.ch/stadtgaertnerei
Mit einem Vortrag über Sprossenanzucht startet die Stadtgärtnerei in
Albisrieden am 8. Januar ihre Anlassreihe «Grün über Mittag». Foto: zvg.
Mini-Eisfeld im Pfingstweidquartier
Beim Pfingstweidpark hat
der Verein Kulturweid ein
Eisfeld geschaffen. Hier
kann man bis Ende Januar
Schlittschuhlaufen. Getränke
und Verpflegung muss man
mitbringen.
Béatrice Christen
Hinter dem Hotel Renaissance an der
Turbinenstrasse wurde ein Eisfeld
mit Kunsteisplatten erstellt. Drahtzieher ist der Verein Kulturweid, der
das brachliegende Areal mit verschiedenen Projekten lebendig gestaltet hat. Eines war das Streetsoccer-Feld, das nun vor einigen Tagen zum Eisfeld wurde. Auf dem Areal ist ein Schulhaus geplant, das voraussichtlich 2017 realisiert wird, wie
Marco Engesser erklärt, der Präsident des Vereins Kulturweid.
Noch bis Ende Januar kann das
Eisfeld kostenlos genutzt werden.
Wenn es dunkelt, spenden Lichterketten romantisches Licht. Neben dem
Eisfeld aus Kunststoffplatten stehen
kleine Tische mit Stühlen,
die zum Verweilen einladen.
Einen
Leihservice
für
Schlittschuhe gibt es jedoch
nicht. Der Verein Pfingstweid hat das Eisfeld realisiert, um auch während der
kalten Jahreszeit Leben ins
Quartier zu bringen. Marco
Engesser erzählt, dass Grün
Stadt Zürich den Initianten
mit Rat und Tat beziehungsweise mit der Vermittlung
von Kontakten zur Seite gestanden sei. Zur Finanzierung des Eisfelds habe der
Verein beim Sozialdepartement der Stadt Zürich einen
Antrag auf Unterstützung
gestellt. Dieser sei aber noch
hängig.
Das Eisfeld liegt hinter
der Tramhaltestelle Technopark. Autos können in der
benachbarten
Tiefgarage
parkiert werden, und für
Velos gibt es in der Nähe
Ständer.
www.kulturweid.org
Erste Schritte auf dem neuen Eisfeld.
Vertreter des Vereins Kulturweid (von links): Marie-José Wolf, Marco Engesser und Anja Stein.
Fotos: ch.
Nr. 52
24. Dezember 2015
15
16
Zürich West
Nr. 52
24. Dezember 2015
AKTUELL
Von links: Das Trio Concertante mit Hossein Samieian, Flöte, Kurt Meier, Oboe, und Felix Gubser, Orgel. Er organisiert den Anlass mit Sacha Rüegg. Rechts Trudy Walter, Sopran.
Internationale Orgeltage: Neuer Ort, bekannte Musiker
Am Stauffacher zeigen
renommierte Organisten die
Königin der Instrumente
von ihren faszinierendsten
Seiten – an sechs Abenden.
Vom 7. bis 17. Januar spielen internationale Orgelvirtuosen im Herzen
Zürichs. Die sechs Konzerte decken
ein breites Spektrum ab, von Jazz
über klassische Werke bis zur Improvisation. Neu finden die Orgeltage in
der Citykirche Offener St. Jakob statt.
Das Interesse an der Königin der Instrumente ist weiterhin gross: 2015
zählte die Veranstaltung über 1000
Besucherinnen und Besucher.
Die Orgel kann auch anders
«Toccata oder Swing, the Organ is
the King»: So lautet das Motto von
Helmuth Luksch aus Wien. Unerhört
und unterhaltsam improvisiert er
über bekannte Melodien wie «Take
Five». Auch der Berliner Wolfgang
Seifen beherrscht die professionelle
Improvisation. Wie es in englischen
Kathedralen zu Zeiten von King Edward zu- und herging, lässt die Musik von Sacha Rüegg und Trudy Walter (Sopran) erahnen.
Die Zusammenarbeit der beiden
Organisatoren reicht bis auf die Orgelund Pianobank: Im Duo spielen Felix
Gubser und Sacha Rüegg Hits wie
«Rhapsody in Blue». Direkt aus der
Geburtsstadt von Mozart eingeflogen
widmet sich Bernhard Gfrerer aus
Salzburg weniger bekannten Werken
Mozarts. Für einen schönen Schlusspunkt romantischer Art sorgen Hossein Samieian (Flöte) und Kurt Meier
(Oboe) mit Begleitung. Seit 1982 veranstaltet Felix Gubser die Internationalen Orgeltage in Zürich. Der Berufs-
Die Orgel am neuen Aufführungsort, dem Offenen St. Jakob beim Stauffacher.
musiker hat über 40 Jahre an der Kirche St. Peter und Paul gewirkt. Er präsentiert die Veranstaltung zusammen
mit Sacha Rüegg, Kirchenmusiker an
der Citykirche, in der die Konzerte
neu stattfinden. Die Citykirche liegt direkt an der Tramhaltestelle Stauffacher. Wolfgang Seifen aus Berlin eröffnet die Konzertreihe am 7. Januar um
19.30 Uhr. (e.)
www.kirchenkonzerte.ch
Fotos: zvg.
Das Programm der Zürcher Orgeltage
Internationale Zürcher Orgeltage.
Citykirche Offener St. Jakob. Am
Stauffacher, 8004 Zürich. Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr.
Eintritt frei, Kollekte erwünscht.
• Donnerstag, 7. Januar: Die Kunst
der Orgelimprovisation. Die hohe
Schule des Stegreifspiels. Wolfgang Seifen, Berlin
• Freitag, 8. Jan.: Royal Crown. Trudy
• Samstag, 16. Januar: Mozart & Co.
Walter, Sopran, Sacha Rüegg, Orgel.
• Samstag, 9. Januar: «Toccata oder
Swing, the Organ is the King». Orgelkunst – aber bitte mit Humor.
Helmuth Luksch, Wien.
• Freitag, 15. Januar: Organ meets
Piano. Felix Gubser, Orgel, Sacha
Rüegg, Klavier.
Musikalische Raritäten aus vier
europäischen Ländern. Mozart,
Verdi, Wagner, Guilmant. Bernhard Gfrerer, Salzburg, Orgel.
• Sonntag, 17. Januar: Trio Concertante. Hossein Samieian, Flöte,
Kurt Meier, Oboe, Felix Gubser,
Orgel.
Halle 9 wird wie geplant eröffnet
Statt brandgefährdete IkeaHäuschen erhalten Asylbewerber in der Halle 9 auf
dem Messegelände Oerlikon
Wohneinheiten aus Holzwerkstoffplatten. Der Betrieb
wird wie geplant am
4. Januar aufgenommen.
Pia Meier
Ein Brandtest der Feuerpolizei fiel
verheerend aus: Die «Better Shelter»,
die Ikea-Häuschen, brannten innert
Kürze nieder. Es wurde entschieden,
dass diese Einrichtungen in der Halle
nicht benutzt werden dürfen und die
bereits aufgestellten Häuschen wieder abgebrochen werden müssen,
denn die Sicherheit der Flüchtlinge
könne so nicht gewährleistet werden.
Insgesamt sollten 62 solcher Shelter
in der Halle platziert werden. Der
Brandtest wurde so spät durchgeführt, weil man sich zuerst auf das
Brandschutzgutachten aus Schweden
abgestützt hatte. Dieses sah keine
Gefahr. Dann sei aber ein Gutachten
aus Deutschland bekannt geworden,
in dem Zweifel über die Ikea-Häuschen geäussert wurden. Deshalb
führte die Gebäudeversicherung doch
noch einen eigenen Brandtest durch.
Trotz dieses Rückschlags wollten
Stadt und die Asylorganisation Zürich AOZ an der Messehalle 9 als Unterkunft festhalten, wie sie mitteilten.
Fieberhaft suchte die AOZ Wohneinheiten aus anderem Material. Am
Dienstag teilten AOZ und Sozialdepartement mit, dass Holzwerkstoffplatten anstelle der Ikea-Shelter eingesetzt werden. «Weil das beteiligte
Holzbauunternehmen im Hochbe-
trieb die nötigen Elemente zwischen
Weihnachten und Neujahr erstellt,
kann das Übergangszentrum für
Asylsuchende wie geplant Anfang Januar den Betrieb aufnehmen.» Die
bereits aufgestellten Holzfundamente
können wieder verwendet werden.
Ebenso bleibt die Möblierung gleich.
Ein entsprechender Prototyp wurde
entwickelt und aufgebaut. Die neuen
Holz-Shelter kosten 3800 Franken
pro Stück, ein Ikea-Häuschen hätte
1500 Franken gekostet. Die monatlichen Nettomietkosten der Halle betragen 30 780 Franken.
Insgesamt sollen in der Halle 9
250 Flüchtlinge für ein Jahr eventuell
zwei Jahre untergebracht werden. Es
ist vorgesehen, dass vor allem alleinstehende erwachsene Männer und
wenig Familien dort eine Bleibe erhalten. Wo die Kinder in die Schule
gehen, ist eine Herausforderung, wie
Ein Häuschen aus Holzwerkstoffplatten in der Halle 9 in Oerlikon. Foto: zvg.
Stadtrat Raphael Golta anlässlich einer Medienkonferenz festhielt.
Die meisten Asylbewerber in der
Stadt werden in Wohnungen untergebracht. Bezüglich Unterkünfte ab 50
Personen kann die AOZ den Ort nicht
auswählen,
begründete
Thomas
Kunz, Direktor AOZ, die Ansammlung von Asylzentren in Zürich Nord
und Altstetten. Die AOZ betreibt in
der Stadt Wohnsiedlungen an der
Aargauerstrasse (130 Personen) und
beim Fernsehstudio Leutschenbach
(150). Im Frühjahr 2016 kommt die
neue Siedlung Zihlacker in Seebach
(120) dazu. Im Herbst 2016 diejenige
im Hardhof (48), im Frühjahr 2017
eine am Dangelweg (72) und im
Frühjahr 2018 eine im Aubrugg in
Schwamendingen (114).