92 Vietnam (ID Südostasien) Tabelle IV, L. 92: Die analytischen Grundeinheiten (AGE) Vietnams Atlas-Nr. AGE Grösse % 1960 51 Codes Taxonomie in der Referenzliteratur: Lebar 1964 149 149 ANNAMESE (North) ANNAMESE (South) 42.77 42.77 EA Annamese EA Annamese Austroasiatic: Viet-Muong: Vietnamese Viet-Muong: Vietnamese 1112 MUONG 1.18 EA Muong Viet-Muong: Muong 248 Khmer 1.6 EA Cambodian Mon-Khmer: Lowland Groups 1470 BAHNAR 0.39 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Sedang 0.26 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Hre 0.09 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Katu 0.08 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Jeh 0.03 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Tau-Oi 0.02 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups 1470 Rengao 0.01 AE Bahnar Mon-Khmer: Central Upland Groups keine Koho 0.32 ohne Datensatz Mon-Khmer: Central Upland Groups keine Bru 0.11 ohne Datensatz Mon-Khmer: Central Upland Groups 50 MNONGGAR 0.14 EA Mnonggar Mon-Khmer: Southeast Upland Groups 50 Ma 0.1 EA Mnonggar Mon-Khmer: Southeast Upland Groups 50 Stieng 0.06 EA Mnonggar Mon-Khmer: Southeast Upland Groups 1486 Khmu 0.03 AE Khmu Mon Khmer: Northern Upland Groups 1242 138 Chinese Miao 2.88 0.59 EA Cantonese EA Miao Sino-Tibetan: Sinitc: Chinese Miao-Yao: Miao: Indochina Meo 1195 MAN 0.13 EA Man Miao-Yao: Yao: Indochina Man 330 Akha 0.06 EA Akha Tibeto-Burman: Eastern Upland Groups 1471 1471 Tho Tay Tai 1.4 1.23 AE Laotiantai AE Laotiantai Tai-Kadai: Tai: Eastern Groups Tai: Central Upland Groups 1471 Lü 0.02 AE Laotiantai Tai: Central Mekong River Groups 1462 NUNG 0.87 AE Nung Tai: Eastern Groups 1463 456 JARAI RHADE 0.58 0.38 AE Jarai EA Rhade Malayo-Polynesian: Cham: Upland Groups Cham: Upland Groups 712 Raglai 0.1 EA Cham Cham: Upland Groups 712 CHAM 0.16 EA Cham Cham: Lowland Groups 227 French 0.05 EA Walloons - 1260 Hindi 0.02 EA Uttarpradesh - % erfasste Bevölkerung: a) 98.43 b) 98.00 Die 31'210'000 Einwohner Vietnams (1960) wurden zu 98.00% in Datensätzen erfasst und zu 98.43% als analytische Grundeinheiten mit Namen und Grösse auf der Identifikationskarte aufgeführt. Die Länder Südostasiens wurden neben dem Atlas Narodow Mira (1964) insbesondere mit Hilfe des Handbuchs von LeBar (1964) bearbeitet, in welchem die von ihm erfassten ethnischen Gruppen nach Sprachfamilienzugehörigkeit und geographischen Kriterien zusammengestellt wurden. Für den Atlas wurden die von LeBar beschriebenen Gruppen übernommen und damit mindestens die wichtigsten Vertreter jeder Sprach(sub-)familie und Region erfasst. In Vietnam, welches man wegen seiner Form auch "Bambusstange mit zwei Reiskörben" nennt, wurde die Hauptbevölkerung ausnahmsweise zweimal, d.h. pro "Reiskorb", abgebildet. Einerseits wurde mit dieser Darstellung den beiden Bevölkerungsschwerpunkten in den jeweiligen Flusstälern des Nordens, d.h. im Delta des Roten Flusses und in den Küstenebenen, und demjenigen des Südens, im Marschland des Mekongs, Rechnung getragen, anderseits konnte so auch noch auf die ehemalige politische Teilung in Nord- und Südvietnam Bezug genommen werden (formelle Wiedervereinigung 1976). Der grösste Teil Nordvietnams und Zentralvietnams ist gebirgig. Im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern ist die Bevölkerung Vietnams am stärksten von der benachbarten chinesischen Kultur beeinflusst worden. So gehören die Vietnamesen auch nicht dem in Südostasien ansonsten vorherrschenden Theravada-Buddhismus, sondern einer chinesisch beeinflussten Spielart des Buddhismus an. Auch wenn 90% der Bevölkerung zum Staatsvolk der ethnischen Vietnamesen oder Annamese zählen, gibt es Provinzen, z.B. im Nordwesten, in denen 1960 die Minderheiten prozentual den grössten Bevölkerungsanteil stellten, wie zum Beispiel in der Region der Thotay und Tai oder der Miao. Von den 54 offiziellen ethnischen Gruppen, von denen 31 als Untersuchungseinheiten erfasst wurden, machten die 53 Minderheiten zwar nur 10% der Bevölkerung aus, bewohnten aber 75% des Landes. "Der Gegensatz zwischen dem Bergland der Minderheiten und dem flachen Land der Vietnamesen (Kinh) im Delta des Roten Flusses, im Mekongdelta und entlang der Küste des Zentrallandes ist eine Konstante der vietnamesischen Geschichte, die manchmal zu einer sinnvollen Symbiose, des öftern aber auch zu Konflikten führte. Die Franzosen als Kolonialmacht wussten die Spannungen zu nutzen, und die katholische Kirche, die wenig Unterschied machte zwischen einer religiösen und einer kolonialen Mission, nahm sich besonders der Minderheiten an" (Bänziger 1994). Austroasiatic (Austro-asiatische Sprachfamilie)1: Wie die Hauptbevölkerung gehören die Muong (Viet-Muong) zur Untergruppe der Nordaustroasiatischen Sprachfamilie. Der Datensatz Bahnar steht in Vietnam auch für die Gruppen Hre, Katu, Jeh (Die), Tau-Oi (Ta Hoi), Rengao und Sedang. Sie alle gehören nach LeBar (1964:135ff), wie die Bahnar, zu den Mon-Khmer: Central Upland Groups (vgl. Fussnote Bahnar unter Laos). Der Datensatz Mnong-Gar steht in Vietnam sowohl für die Stieng (Budip) als auch die Ma (Cau Ma). Beide gehören nach LeBar (1964:152ff), wie die Mnong-Gar, zu den Mon-Khmer: Southeast Upland Groups. Sino-Tibetan (Sinitisch ): 1 Die Bezeichnung in Klammern entspricht derjenigen auf der Sprachfamilienkarte. Eine bedeutende Minderheit von Chinesen mit einem Anteil von fast drei Prozent lebt u.a. in Tongking und im Gebiet von Ho-Chi-Minh-Stadt (FWA '89:561-562). Sino-Tibetan (Sprachfamilie Miao-Yao): Dazu gehören die Einheiten Miao und Man im Norden. Sino-Tibetan (Tibeto-burmesische Sprachfamilie): Dazu gehört die Einheit Akha im äusersten Nordwesten. Tai-Kadai (Daische Sprachfamilie: Tai): Der Datensatz Laotiantai wird in Vietnam für die Tho Tay und Tai (Black Tai, White Tai, Red Tai) und Lü verwendet. Die Tai-sprechenden Nung sind mit einem eigenen Datensatz aufgeführt. Malayo-Polynesian (Austronesische Sprachfamilie): Die Rhade gehören wie die weiter südlich beheimateten Cham zu Schwendbau betreibenden malayo-polynesischen Gruppen. Der Datensatz Cham steht in Vietnam auch für die Raglai (Orang Gai). Nach LeBar (1964:251) gehören sie zu den Cham: Upland Groups.
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